[Servitriciuum] Sklavenunterkünfte

  • Ich kniete mich wieder an den Tisch und nickte. "Ja in Ordnung bis auf eine kleine Abänderung", meinte ich während ich schrieb.
    "So hör zu ich habe jetzt geschrieben


    Unser ganzes Leben spielt sich Tag für Tag im Lager ab. Hier ist der Dominus weniger als in Rom unterwegs,
    deswegen komme ich auch selten wo anders hin.
    Wulfgar und Linos hat es da besser, sie bekommen öfters Aufträge in Mogontiacum.


    Neblig graue Grüße aus Germanien
    Macro.


    Denn wir wollen ja nicht vergessen, Wulfgar ist ja hier der große Zampado .... nur vernünftiges Essen hat er uns bisher noch immer nicht besorgt", murmelte ich noch vor mich hin.
    "Das mit den nebligen Grüßen gefällt mir besonders", grinste ich Macro an. "Aber was wünscht du ihr? Oder was wünschst du dir von ihr noch?
    Du verstehst was ich meine? "

  • Macro grinste. "Ich kann zwar nicht schreiben, aber ich kann gut verstehen. Auf jeden Fall muss es heißen 'Linos und Wulfgar HABEN es besser', du verstehst?" Macro grinste erneut. "Sonst ist die Änderung natürlich richtig, hab nicht über den Tellerrand geguckt. Was du nun aber mit den Wünschen meinst, versteh ich nicht. Sie soll auf sich aufpassen, aber das sollen alle. Schreib, alle sollen auf sich aufpassen. Gut?" Er schaute mit sich und dem Brief zufrieden zu Linos. Nachdem er das Heikle weggelassen hatte, ging es mit dem Formulieren besser als befürchtet.

  • "Schon gesehen und verbessert, gut ich füge das noch hinzu."



    Salve Morrigan


    Vielleicht freust du dich über Post. Deswegen schicke ich einen Gruß aus Germanien. Ich vermisse dich hier sehr
    Ich mache mir Sorgen um dich, denn ich musste dich ohne meinen Schutz zurücklassen.
    Du weißt ich würde jederzeit Männer die dir zu nahe kommen, solche wie Keywan, verprügeln.
    Gerne würde ich einmal von den Speisen, die du kochst, kosten.
    Aber was ich am meisten vermisse ist, dass du nicht hier bist um mir meinen Rücken zu schrubben.
    Unser ganzes Leben spielt sich Tag für Tag im Lager ab. Hier ist der Dominus weniger als in Rom unterwegs,
    deswegen komme ich auch selten wo anders hin.
    Wulfgar und Linos haben es da besser, sie bekommen öfters Aufträge in Mogontiacum.
    Pass gut auf dich auf.


    (Macros Herz ist für dich entflammt, auch wenn er es nicht zugeben will)


    Neblig graue Grüße aus Germanien
    Macro.


    "So damit wäre dein Brief fertig. Bist du damit zufrieden?"
    Erwartungsvoll schaute ich zu Macro

  • "Er sieht gut aus, aber lies noch mal vor", bat Macro, damit er die Gesamtwirkung beurteilen konnte. "Und wie schicken wir den jetzt ab? Ich komm hier nicht raus aus dem Lager."

  • Ich Hatte es doch gewusst und mir darum seine Worte gut eingeprägt.
    "Wenn es sein muss ", zierte ich mich noch ein wenig und las sehr schnell, zum Schein wie er es vorher diktiert hatte.


    "Salve Morrigan


    Vielleicht freust du dich über Post.
    Deswegen schicke ich einen Gruß aus Germanien.
    Wir vermissen euch hier.
    Keiner da, der streng blickt und schilt.
    Niemand da, den man verprügeln kann.
    Wir müssen sogar selbst kochen.
    Und auch niemand da, der einem den Rücken schrubbt.
    Passt gut auf euch auf.


    Neblig graue Grüße aus Germanien
    Macro."


    Dann überlegte ich kurz. "Ich komme aus dem Lager manchmal und kann ihn zu einem Händler bringen, der ihn dann mit nach Rom nimmt.
    Eine andere Möglichkeit wäre auf Postalem Weg oder mit Menecrates Post aufgeben, wenn du ihn fragst erlaubt er das bestimmt."

  • Mit dem Beutel, welcher Nahrung enthielt ging Wulfgar in die Unterkünfte. Dort waren Linos und Macro. "Na ihr beiden? Was macht ihr denn?" Linos hatte ein Blatt Papier in der Hand und Macro schien es zu interessieren, was das für ein Papier war. Aber Wulfgar hatte wichtigeres zu tun, als sich darum zu Kümmern. Er ging zu seiner Schlafstatt und nahm sich seine Tuniken. "Weiß einer, ob wir hier im Haushalt einen festen Faden haben?" Sein Plan war vielleicht der vernünftigste um den Ring zu verstecken und immer zu wissen, wo dieser war.

  • "Häh?", machte Macro, als Linos geendet hatte. "Du hast das mit dir und Wulfgar vergessen!" Er verstand die Welt nicht mehr. Er hatte genau gesehen, wie Linos geschrieben hatte, und nun fehlte dieser Teil beim Vorlesen. Dann kam Wulfgar hinzu und Macro wurde abgelenkt.


    "Was für ein Faden? Ist das eine Spezialbezeichnung? Und wenn ja, für was?"

  • "Wirklich, dann entschuldige bitte, da muss ich doch eine Zeile übersprungen haben. Aber du hast doch gesehen, dass ich es geschrieben habe." Zu ärgerlich alles hatte ich behalten nur das Letzte nicht. "Schau da steht es", ich zeigte mit dem Finger auf die Zeile und fuhr sie entlang während ich las. "Wulfgar und Linos haben es da besser, sie bekommen öfters Aufträge in Mogontiacum. "

  • "Oder auch eine Schnur. Oder ein Band für eine einfache Kette. Ich will etwas um meinen Hals befestigen, wenn ich nach Italien reise." Wulfgar packte seine sieben Sachen weiter. Er würde unterwegs auf jedenfall mal Rast machen müssen, damit er die Kleidung waschen konnte. Das war sicher.

  • Da Macro nicht richtig zuhörte wurde ich auch auf Wulfgar aufmerksam.
    Warum wollte der sich denn eine Kette umhängen? Wollte der sein gliebtes Germanien verlassen.? Ich an seiner Stelle hätte längst die Chance ergriffen und wer abgehauen. Schließlich kannte er sich aus und sprach die Sprache.
    "Du könntest einfach einen Lederriemen nehmen, aber was willst du dir denn für eine Kette umhängen. Hat das einen besonderen Sinn?
    Noch mehr interessiert mich wieso gehst du nach Italien? Ich denke du bist für Menecrates hier die wichtigste Person. Außerdem wolltest du uns Spezialitäten auf dem Markt besorgen."

  • "Ich habe einen wichtigen Brief von Menecrates bekommen. Ich soll ihn in der Kaiserlichen Villa abgeben. Dann soll ich über Rom um dort nach dem rechten zu schauen für ihn. Im Anschluss soll ich zurück hierher. Und den Riemen brauche ich, damit ich ein wichtiges Schmuckstück von Menecrates immer bei mir habe, damit es mir nicht verloren geht. Es soll zu Zwecken des Durchkommens dienen. Daher will ich mir den Ring an eine Kette legen. So weiß ich immer wo der Ring ist." Er seufzte. Ja er würde bald für einige Zeit sein geliebtes Germanien verlassen müssen. "Das mit den Spezialitäten hat zu warten. Leider. Aber mal schauen, was ich bekomme, wenn ich zurückkehre."

  • Macro blieb nichts anderes übrig, als Linos zu glauben, als er auf eine Zeile tippte und behauptete, dort würde das Vermisste stehen. Zumeist störte es ihn nicht, dass er nicht lesen und schreiben konnte, aber mitunter bedcauerte er es doch. Heute war so ein Tag, weil er nicht nur abhängig von Linos war, sondern auch noch über teils zu persönliche Dinge mit anderen sprechen musste. Wulfgars Ablenkung kam ihm daher wie gerufen.


    "Ach, ne Schnur meinst du. Und stimmt, ein Lederband halte ich wie Linos für ne gute Lösung." Dann schwieg er, weil er verarbeiten musste, dass Wulfgar nach Italien reiste. Endlich fasste er sich. "Ich habe Lederbänder, nehme die oft als Armschmuck. Wenn du meinen Brief mitnimmst, schenke ich dir eins." Ein faires Angebot, wie Macro fand.


    "Wolltest du nicht auch noch einen Brief schreiben, Linos?" Er knuffte Linos an den Oberarm.

  • "ja stimmt, wollte ich", erwiderte ich auf Macros Frage. Im Geiste hatte ich diesen Brief auch schon mehrmals verfasst. "Nur gibt es ein Problem dabei, ich habe nichts was ich Wulfgar schenken könnte. Würdest du meinen Brief an Corona auch so mitnehmen Wulfgar?"
    Ohne lange auf eine Antwort zu warten schrieb ich einfach drauf los. Zur Not konnte ich den Brief immer noch einem Händler mitgeben.
    Meinen Brief hatte schnell geschrieben. Sorgsam rollte ich ihn zusammen nachdem ich ihn nochmals durchgelesen hatte. Nahm eine Kerze und tropfte Wachs darauf. In den weichen Wachs drückte ich mit dem Ende der Feder ein ein L .
    "Sollen wir deinen Brief auch so versiegeln? Natürlich würde ich bei dir ein M für Macro reindrücken." Fragend schaute ich zu Macro rüber.
    "Oder gefällt dir das nicht?"

  • Er musste sowieso nach Rom reisen. Wenn er dafür ein Lederband bekam, umso besser. "Machen wir es so Macro." Auf Linos Antwort erwiderte er: "Na gut. Aber denkt daran, das ihr die Briefe besonders markieren müsst. Sonst erhalten die falschen Leute eure Briefe." Auch wenn er dann etwas länger warten musste. Aber so konnte er sich noch geistig einen Weg überlegen. "Manuel. Kannst du mir auf der Karte Misenum zeigen?" Dann könnte Wulfgar definitiv besser planen, wenn er wüsste wo genau er hin sollte.

  • Auch ohne Wulfgars berechtigten Hinwies war Macro von Linos‘ Idee begeistert. "Das sieht gut aus, so was möchte ich auch auf meinen Brief haben." Wie sein Initial aussah, das wusste Macro, und ihm gefiel der Buchstabe. Außerdem hatte dieses Siegel dann einen Anflug von Wichtigkeit.


    "Zeig du ihm doch den gesuchten Ort, ich hole das Lederband", schlug Macro Linos vor. Ohne eine Antwort abzuwarten, verließ er den Raum. Falls Linos als Zugereister nicht klar käme, könnte er selbst immer noch nachträglich behilflich sein.

  • „Gut dann mache ich das doch.“ Sichtlich zufrieden, weil Macro keinen Einwände mehr hatte, nahm ich seinen Brief und rollte ihn ebenfalls zusammen, tropfte auch Wachs drauf und drückte ein M ein.
    Nachdem dies erledigt war nahm ich Wulfgars Karte und beugte mich darüber. „Schau her hier ist Rom.“ Ich fuhr mit dem Finger die Küste entlang, etwas tiefer: „Und hier ist Misenum, da auch ein teil der römischen Flotte ist. Sei bloß freundlich zu den Prätorianern“, fügte ich noch hinzu, hatte ich doch selber erfahren wie schnell die unfreundlich reagierten. Die Kerle verstanden einfach keinen Spaß.
    Doch mich beschäftigte mittlerweile etwas ganz anderes. Warum durfte ich nicht nach Misenum und Rom? Langsam stieg darüber immer mehr Ärger in mir hoch. Dieses Thema war für mich noch lange nicht erledigt.

  • Einer Frau hätte Macro vermutlich mehrere Bänder zur Auswahl mitgebracht - ein dünnes und ein dickes, ein hellbraunes und ein dunkleres. Bei Linos wäre er sich nicht sicher gewesen. Wulfgar schätzte er unkompliziert wie sich selbst ein, daher hielt er nur ein Band in der Hand, als er die Sklavenunterkunft erneut betrat.


    "Das passt um den Hals, ich habe es probiert", sagte er, bevor er das Lederband Wulfgar reichte. Sein Blick fiel auf den Brief und zufrieden registrierte er das deutliche 'M' auf einer der Rollen.


    "Die Funktion eines Cursors hat so seine Vorteile, was Linos?" Er hob vielsagend die Brauen, dann wandte er sich wieder an Wulfgar. "Schätze, du hast danach viel zu erzählen. Darauf freue ich mich schon jetzt."

  • "Ach ja? Erzähle Macro, außer dass man die, die daheim bleiben müssen verhungen lästt, weil sie noch immer nur von den zu Ende gehenden Vorräten leben müssen, fällt mir gerade keine ein. Da er nicht wie befohlen Vorräte mitbrachte."
    So langsam kam ich jetzt in Rage wenn ich an unser Essen dachte. Nicht nur weil keiner von uns kochen konnte, nun gab es noch immer nichts frisches. Wenn ich keine auf dem Markt gekauft hätte wäre das gemaule groß gewesen.

  • Linos zeigte ihm den Ort wo er hin musste. Sehr gut. Dann war sein Weg klar. Dann kam Macro zurück und brachte ihm das Band. Er probierte es aus. Ja es passte und es war noch etwas Luft um das Band unter der Tunika verschwinden zu lassen. "Danke Macro." Er nahm den Ring, von Menecrates, legte sich seine "Kette" um den Hals und knotete es hinten zu. "Gut nennst du das? Gerade komme ich in meine Heimat, nun darf ich wieder gehen. Na gut, ich komme ja wieder, zum Glück." Linos Anspielungen bemerkte er zwar, aber lies diese unkommentiert. "Ich werde eure beiden Briefe übergeben. Welcher kommt an wen? Soll ich deinen an Mansuri abgeben?" Er blickte Linos dabei direkt in die Augen und lachte laut los.

  • Da Wulfgar wohl keine Lust hatte sich zwei Schriftzeichen zu merken, denn das musste wohl der Grund sein, ich konnte mir nicht vorstellen, dass die Germanen wirklich so schwerfällig waren, schrieb ich auf Macros Brief noch * für Morrigan* und auf meinen *für Corona*.
    "ja kannst du machen", erwiderte ich während ich die Schreibutensilien zusammenpackte. Sein seltsames lautes Lachen ignoriend fügte ich zum Abschied noch hinzu: "Dann wünsche ich dir eine gute Reise mit genauso gutem Essen wie wir hier haben. Da du uns nichts besorgtest weißt du ja selber wieviel und was es ist." Ich nahm die Sachen, lächelte ihn an und brachte sie zum Scriptorium.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!