cubiculum FC | Auf der Suche nach einer Schulter

  • Wem sollte ich mich jetzt noch anvertrauen? Wer war verschwiegen genug und trug nicht das nach außen, was in diesem Haus gesprochen wurde und nicht für die Öffentlichkeit bestimmt war? Septima war fort. Die Zwillinge erachtete ich noch als zu jung für meine Sorgen. Antonia hätte ich aufsuchen können, doch vorerst wollte ich nicht, daß Marcus´ kleines Geheimnis und meine daraus resultierende Schmach die Villa verließ. Ich konnte für nichts garantieren, wenn dies meine Familie davon erfuhr. Blieb also nur noch Prisca. Sie war zwar noch nicht verheiratet, doch hätte sie um ein Haar meinen Onkel geehelicht. Wie man so hörte, bestand doch noch die Möglichkeit, sie in die Villa Flavia zu verheiraten. Aulus Flavius Piso, so hieß der mögliche Kandidat. Auch wenn ich nicht viel für ihn übrig hatte, so hätte ich doch eine Verbindung mit ihm zugestimmt, wenn es denn überhaupt so weit kam. Doch deswegen hatte ich Charis nicht zu Prisca geschickt, um sie um ein Treffen zu bitten. Ich war auf der Suche nach einer Schulter, der ich all meinen Kummer anvertrauen konnte. Sie war eine junge Frau, sie würde mich verstehen und sie konnte mir vielleicht auch ein wenig Trost spenden.


    So wartete ich volle Ungeduld in meinem cubiculum auf die Rückkehr meiner Sklavin und Priscas Antwort. Jedes Mal wenn ich vor meiner Tür Schritte vernahm, sah ich gespannt zur Tür. Doch niemand trat ein. Wo sie nur blieb?

  • Auf dem Weg zu Celerina bereute es Prisca fast schon, dem Wunsch der Flavia nach ihrer Gesellschaft so bereitwillig entsprochen zu haben. Sie wünscht und ich springe sofort! Ts … und das, obwohl sie sich wochenlang vor mir zurückgezogen hat. Bin ich ihr jetzt etwa gut genug?, haderte die Aurelia mit ihrer eigenen Entscheidung, ohne Celerina damit Unrecht tun zu wollen. Im Grunde genommen trieb die eigene Neugier die Aurelia zu der Flavia, nur um zu erfahren, was diese letztendlich von ihr wollte. Obwohl ich es mir eigentlich denken kann! Oder? Besser gesagt hatte die Aurelia einen konkreten Verdacht, worum es gehen könnte und je länger sie darüber nachdachte, umso unwohler fühlte sie sich in ihrer Haut.


    Geht es um Marcus, seine Ex-Sklavin und ihrem Kind? Das war zumindest naheliegend und wenn dem tatsächlich so wäre, dann ... muss ich aufpassen was ich sage, ermahnte sich Prisca zur Vorsicht. Schließlich hatte sie Marcus versprochen über diese Sache zu schweigen. Nur was wäre, wenn er in der Zwischenzeit mit Celerina darüber gesprochen hatte ... was dann?!? … Herrje! Ich hätte niemals versuchen dürfen Marcus in dieser Sache einen Rat geben zu wollen. Ob sie es bereits weiß? Oh nein, was mach ich denn jetzt am besten?! , Priscas Gedanken übeschlugen sich regelrecht, doch für einen Rückzieher war es längst zu spät.


    Nachdem Charis bereits angeklopft und die Türe geöffnet hatte, blieb Prisca wohl nichts anderes mehr übrig als das Zimmer zu betreten, in dem Celerina bereits auf sie gewartet hatte. Hat sie?. "Salve Celerina. … Deine Sklavin hier hat mir ausgerichtet, dass du mich gerne treffen möchtest?! Da dachte ich mir, ich schaue gleich bei dir vorbei. … Wie geht es dir? Ist alles in Ordnung mit dir?", grüßte Prisca freundlich lächelnd wobei sie - beim Anblick der Flavia nach so langer Zeit, den Gedanken an diese Sache und letztendlich wegen der spontanen Einladung - doch nicht umhin kam, sofort und mit leicht besorgter Miene nach Celerinas Befinden zu fragen.

  • Natürlich ahnte ich nicht, daß Prisca sogleich meiner Einladung gefolgt war und noch weniger konnte ich mir vorstellen, welche Überlegungen sie hierher begleitet hatten. So blickte ich äußerst überrascht, als Prisca eintrat, nachdem Charis angeklopft hatte.
    "Oh Prisca! Wie schön! Ich meine, ich freue mich, daß du schon so bald Zeit gefunden hast! Bitte setz dich doch!" Ich bot ihr einen Platz auf einem Stuhl meiner Sitzgruppe an und nahm selber Platz. Charis suggerierte ich, sie solle uns mit Getränken und Obst versorgen. Die Sklavin entschwand sogleich, so daß wir nun fürs erste allein waren.
    "Danke meine Liebe, mir geht es gut. Es ist alles in Ordnung!" Ich versuchte vorerst die Maske zu bewahren, die die Wahrheit verbarg. Meine Verzweiflung jedoch war zu stark, um noch langer dieses Theater zu spielen. Und so fiel die Maske und zerbrach in tausend Stücke. Mein lächelndes Gesicht verzerrte sich zu einer Schmerz verzerrten Grimasse und ich begann zu schluchzen. "Mir geht es nicht gut, Prisca. Nichts ist in Ordnung! Nichts! Es ist alles so schrecklich!"
    Ich wußte gar nicht, wie ich es Prisca beibringen sollte, schließlich war Marcus ihr Onkel und ich wußte um die gute Beziehung zwischen den beiden. Womöglich kannte sie schon die ganze Wahrheit, um Siv, das Kind und… um mich. Bei diesem Gedanken lieb es mir eiskalt den Rücken hinunter! Ich mußte vorsichtig sein, erst die Lage sondieren, ob sie auch tatsächlich vertrauenswürdig war.

  • So schnell hatte Celerina die Aurelia anscheinend nicht erwartet. Trotzdem schien sie, zumindest ihrem Lächeln und der freundlichen Begrüßung nach, durchaus erfreut zu sein über diesen spontanen Besuch . "Danke sehr, Celerina", nahm Prisca deshalb gerne die Einladung an sich zu setzen und innerlich atmete sie bereits durch. Viel wichtiger war im Moment, dass es der Flavia gut ginge und ihren Worten nach war dem auch so. Den Göttern sei Dank! War sie am Ende gar noch völlig ahnungslos? Oder machte es ihr schlicht und ergreifend nichts aus, dass Marcus sie, mit seiner Ex-Sklavin . . . Prisca hielt beides durchaus für möglich, wobei es ihr letztendlich nur recht sein konnte, so lange wie sie wegen dieser "Geschichte" nicht zwischen Marcus und Celerina stehen würde.


    Wie sich jedoch schnell herausstellte war Celerinas gute Laune nur Schein und Prisca erschrak regelrecht als sie sah, wie verzweifelt die Flavia wirklichwar. Oh nein!! Sie weiß bereits alles. … Herrje und ausgerechnet ich musste Marcus auch noch dazu ermutigen, zu seinem Kind zu stehen. … Konnte er es ihr nicht wenigstens schonend beibringen und sich entsprechend um sie kümmern?!, gab sich Prisca eine Mitschuld an dieser Misere, wobei die Hauptschuld natürlich bei Marcus lag. Sie stand zwar - nach wie vor - ganz hinter ihrem Onkel, doch wurde ihr langsam bewusst was eigentlich passiert war und, dass es ihr durchaus selbst einmal so gehen könnte. Celerina war völlig verzweifelt und irgendwie konnte Prisca dies erst jetzt so richtig nachfühlen.


    "Es ist wegen Marcus, nicht wahr?! Ihr habt also darüber gesprochen …", gab Prisca mit einem leisen Seufzer zu, dass sie ebenfalls Bescheid wusste. Sie sprach es zwar nur an, aber sie wollte Celerina auch nichts vor machen und schon gar nicht belügen in der Situation, in der sie sich augenblicklich befand - auch wenn es dadurch nicht leichter werden würde. Wie soll ich ihr nur helfen und sie trösten … Will sie mir alles erzählen?, überlegte Prisca mit ehrlich besorgter Miene, ohne sich recht überwinden zu können Celerina ganz einfach in den Arm zu nehmen. Stattdessen schob sie nur die offene Hand über die Lehne ihres Sessels hinweg, der Flavia entgegen, so dass diese jederzeit danach greifen konnte ...

  • Stets war ich darum bemüht gewesen, solcherlei Gefühlsausbrüche zu vermeiden, besonders dann, wenn mein Gegenüber um einige Jahre jünger war, als ich selbst. Es war nicht immer leicht, Vorbild zu sein. Manchmal war es sogar unmöglich und so ließ ich mich einfach gehen. Ich versank förmlich in meinem Kummer.
    Mich überraschte es kaum noch, als ich feststellen mußte, daß Prisca bereits eingeweiht war. Marcus mußte es ihr gesagt haben, noch lange bevor er überhaupt Anstalten gemacht hatte, mich in Kenntnis zu setzen. Unter anderen Umständen hätte mich dies über alle Maßen verärgert. Doch dazu fehlte mir einfach die nötige Kraft. Ich sah sie lediglich etwas forschend an, als sie mich fragte, ob es um Marcus ginge und ob wir darüber gesprochen hätten.
    "Du weißt es also auch schon!", bemerkte ich seufzend. Eigentlich hätte ich um Priscas Aufrichtigkeit froh sein müssen, auch wenn ich nun diese Enttäuschung in mir spürte. Sie war wahrscheinlich die einzige in diesem Haus, die mir gegenüber mit offenen Karten spielte. Ich gab nicht ihr die Schuld, daß sie wußte, was sie wußte. Auch in diesem Fall war es einzig und alleine Marcus, der sich auch hier nicht mit Ruhm bekleckert hatte.
    "Ja, es geht um ihn und dieses Weibsstück und das Kind, das sie zusammen haben." Es schwang Verbitterung in meinen Worten mit, dies war unüberhörbar. Gerade weil es dieses Kind gab, machte es mir dies besonders schwer.
    "Dann weißt du sicher auch, daß er sie zurückholen wird?"

  • "Ja, er hat es mir erzählt", begegnete Prisca dem forschenden Blick Celerinas mit einem leichten Nicken. Die Aurelia wollte ganz offen und ehrlich sein, obwohl ihr ganz und gar nicht wohl in ihrer Haut war. Ohne Zweifel lag Prisca das Wohl ihres Onkels mehr am Herzen. Doch verletzten, oder gar vor den Kopf stoßen wollte sie auch Celerina auf keinen Fall. Ging das überhaupt? Schließlich lag das Gespräch mit ihrem Onkel noch nicht lange zurück. Und ich hab ihm auch noch dazu geraten, zu seinem Sohn zu stehen!, machte sich die Aurelia Vorwürfe. Jetzt! Da sie sah, wie verzweifelt und hilflos Celerina war. Andererseits war auch ihr Onkel verzweifelt und unendlich traurig, darüber, dass er seinen Sohn wohl niemals sehen würde.


    Die Lippen zu einem schmalen Strich zusammengepresst saß Prisca nur da und betrachtete das Elend vor ihr, mit ernster Miene. Celerina war verzweifelt, enttäuscht, verbittert und wütend zugleich. Und völlig zu recht! Prisca hatte Verständnis, auch wenn die Flavia ihren Onkel und diese Ex-Sklavin am liebsten verflucht hätte. Zumindest glaubte sie nachfühlen zu können, was gerade in Celerina vorgehen musste, obwohl sie (zum Glück) eine derartige Enttäuschung selbst noch nicht erlebt hatte.


    "Ich kann es nicht verstehen, welcher Irrsinn ihn dazu bewogen haben mag, mit dieser Hure zu schlafen", entgegnete Prisca schließlich ganz offen, wie sie im Grunde über dieTat ihres Onkels dachte. Gleichzeitig gab sie sich einen Ruck, indem sie behutsam ihre Hand auf die von Celerina legte und die Flavia aufmunternd und anerkennend ansah. In dieser Hinsicht verstand Prisca ihren Onkel wirklich nicht, auch wenn sie ihm das natürlich niemals so vorhalten würde. Hat er denn keine Augen im Kopf?, seufzte die Aurelia, denn sie fand Celerina überaus hübsch und attraktiv. Zudem war die Flavia gebildet und aus gutem Hause. Und bestimmt hat Celerina mehr Erfahrung wie ich und kennt genügend Tricks, wie frau einen Mann glücklich machen kann. Davon war Prisca völlig überzeugt.


    Was könnte eine einfache Sklavin dagegen bieten? Ging es Marcus wirklich nur um das Eine? Sicher war es reine Lustbefriedigung gewesen. Ein einmaliger Ausrutscher! Dumm nur, dass dieses germanische Flittchen davon gleich schwanger werden musste. Aber gut, es war nun mal passiert und das Kind konnte ja nichts dafür.


    Was spräche also dagegen, dass Marcus ab und zu seinen Sohn besucht und ihn künftig auf seinem Lebensweg weiter unterstützt. So dachte Prisca, naiv wie sie war, bis sie dann hörte was Celerina ihr eröffnete. "WAS?? Er will beide hierher holen?" Augenblicklich stand Fassungslosigkeit in ihr Gesicht geschrieben. Oh nein! So war das doch gar nicht gedacht. Außerdem hat er doch mehr von seinem Sohn gesprochen! Prisca wurde richtig übel bei dem Gedanken, dass sie beide sich diesbezüglich offenbar völlig falsch verstanden hatten. "Oh nein … und ich bin schuld", kam es dann tonlos aus Prisca heraus während sie an Celerina vorbei ins Leere zu starren begann. Instinktiv zog sie dabei die Hand zurück, ahnend, dass sie sich gleich erklären müsste und dann … wird Celerina mich sicher für alles verantwortlich machen und hassen ...

  • Priscas Antwort bestätigte meine Vermutung. Hätte ich sie deshalb von nun an meiden sollen? Aber was hatte sie damit zu schaffen? Weshalb hätte ich ihr böse sein sollen? Sie war doch nur zwischen die Fronten geraten und hatte das getan, was man von einem Vertrauten erwartete. Nur war mir bislang noch nicht ganz klar, auf wessen Seite sie stand. Logisch wäre gewesen, hätte sie Partei für ihren Onkel ergriffen. Selbst dann, wenn sie gewußt hätte, was er mit dieser germanischen Schlampe vor hatte?
    Prisca jedoch erwies sich als neutral in dieser Sache. Ich konnte ihr nur beipflichten.
    "Du sagst es, Prisca! Ich hätte nichts dagegen gehabt, wäre sie für ihn nur ein netter Zeitvertreib gewesen. Doch er liebt dieses Flittchen! Kannst du dir das vorstellen, Prisca? Er liebt sie!" Jede Frau unseres Standes hätte sich fragen müssen, was ihn dazu bewogen hatte, sich mit dieser Sklavin einzulassen. Sie für die Befriedigung seiner Lust zu benutzen und sie schlimmstenfalls dabei zu schwängern, war eine Sache, die jede von uns hätte nachvollziehen können, ja sogar akzeptieren können. Doch tatsächlich wahre Gefühle für sie zu entwickeln, das grenzte fast an Wahnsinn!
    Aber offenbar hatte Marcus seine Nichte nicht voll und ganz in Kenntnis gesetzt. Daß er dieses Weib nun samt ihres Balgs herzuholen gedachte, war auch Prisca neu. Mit einer ähnlichen Fassungslosigkeit, mit der ich am Abend zuvor Marcus angeblickt hatte, starrte sie mich nun an.
    "Ja, das will er! Kannst du dir vorstellen, welch eine Demütigung das für mich ist? Ich weiß nicht, was ich tun soll, Prisca! Zum ersten Mal, seitdem ich hier bin, weiß ich nicht, was ich tun soll!", sagte ich, in voller Verzweiflung. Natürlich rechnete ich nicht damit, von Prisca irgendwelche Ratschläge in dieser Sache zu erhalten, denn ich hielt sie einfach noch zu unerfahren dafür. Doch sie konnte sich als diejenige beweisen, dir mit zuhören und vielleicht sogar Trost spenden konnte.
    Doch was war das? Was sagte sie da? Sie war schuld? Ich sah zu ihr auf. Sah sie forschend an, als spräche sie einen mir unbekannten Dialekt, den niemand außer sie selbst verstand.
    "Wie meinst du das, Prisca?", fragte ich vorsichtig. Hatte ich sie am Ende doch völlig falsch eingeschätzt?

  • Er liebt sie???? On nein! Das klang so abgedroschen, so abwegig, so surreal. Nein! … Niemals wäre das ein Grund für ihn so zu handeln. Oder doch? Viele Römer taten derartiges, ohne dabei großartig nachzudenken. Es war schließlich ganz normal! Aber eine Sklavin lieben? Sie ist nur eine Sache, die man bestenfalls benutzt Wie wäre das möglich? In einer Gesellschaft, in der Gefühle meist nichts zählten, war alles möglich und doch konnte und wollte Prisca dies nicht wahr haben. "Nein! Du musst dich irren, Celerina! Wie könnte mein Onkel zu so etwas fähig sein? Du bist schließlich seine Frau! Und, du .. du bist eine Flavia!Wie könnte er da eine Sklavin lie ...? Nein, nein er müsste blind sein und verrückt dazu! ", widersprach Prisca vehement in der Überzeug, derer sie gelehrt worden war, wobei die Verzweiflung in ihrer Stimme kaum einen Zweifel mehr daran ließ, dass sie im Grunde selbst nicht wusste, was sie glauben sollte.


    Vielmehr wurde ihr augenblicklich bewusst wie groß die Demütigung für Celerina sein musste und wie verzweifelt diese darüber war. So abgebrüht war Prisca keineswegs, dass ihr dies nicht nahe ging. "J… ja … ich denke, ich weiß wie es sich anfühlen muss …", gab Prisca deshalb kleinlaut zu verstehen, dass sie so langsam verstand was es bedeutete vom eigenen Ehemann betrogen zu werden. Selbst wenn es sich dabei um ihren geliebten Onkel handelte.


    Was sollte Celerina nun tun? Was konnten sie tun? Prisca wusste es nicht, obwohl sie geglaubt hatte mit dem Rat, den sie ihrem Onkel gegeben hatte, würde alles gut werden. Wie naiv von mir. Prisca seufzte tief und fasste allen Mut zusammen, um Celerinas forschendem Blick begegnen zu können: "Es war so. Als Marcus bei mir war, es … er, … er wirkte so verzweifelt wegen dieser Sache", erinnerte sich Prisca noch gut an die Tränen ihres Onkels. Sie wollte sich erklären, sich irgendwie rechtfertigen, ohne recht zu wissen wie sie ausdrücken sollte, was dabei in ihr vorgegangen war."Marcus, er … er bedeutet mir alles! Ich liebe ihn mehr als meinen eigenen Vater. … Deshalb wollte ich ihn trösten und einen Weg finden, wie er wieder glücklich werden könnte und seine Gedanken endlich frei wären, für dich. … Und d.da hab ich, also, … da hab ich ihm einfach geraten, zu dieser Germanin zu gehen ehe sie Rom ganz verlässt weil ich dachte, es würde ihm helfen, sein Kind zumindest ab und zu sehen zu können und er ihn, seinen Sohn, eventuell als den Seinen akzeptieren würde … "


    Ob letztendlich ihr Rat ausschlaggebend für sein Handeln gewesen war, konnte Prisca nicht einmal mit Gewissheit sagen. Lediglich wie sie darauf gekommen war, Marcus auf so eine Idee bringen zu wollen, das wurde der Aurelia so langsam bewusst. "Mein Vater hatte ebenfalls ein Kind mit einer Anderen" Die Andere war zwar keine Sklavin gewesen, aber was machte das für einen Unterschied? " Er hat meinen Bruder mehr geliebt wie mich und ihn als den Seinen akzeptiert. Sein Name ist übrigens Pegasus. Er lebt mittlerweile hier in der villa und vielleicht bist du ihm schon mal begegnet!?", warf die Aurelia leicht verbittert ein, ohne darauf eine Antwort zu erwarten: "Trotzdem ist mein Vater bis zu seinem Tod bei meiner Mutter geblieben und hat nie aufgehört sie zu lieben und zu ehren" Zumindest dem Brief nach - der Prisca von ihrem Vater geblieben war - hatte es so geklungen. Ob Mutter sehr darunter gelitten hat? Ihr Leben lang? Es war Prisca zumindest nie in den Sinn gekommen. Bis jetzt.


    Unsicher und ratlos blickte Prisca schließlich in das Gesicht der Flavia, nachdem sie geendet hatte. Oh nein! sie erwartete jetzt keine Absolution und auch an den Gefühlen für ihren Onkel hatte sich nichts geändert. Im Grunde schämte sich die junge Aurelia nur für ihre eigene Dummheit und Naivität. Wie konnte ich nur so geblendet sein und nicht erkennen, dass Marcus diese Germanin (immer noch) liebt?, grübelte Prisca während sie jede Reaktion der Flavia klaglos über sich ergehen lassen würde.

  • Es war einfach zu unglaublich, als daß man meine Worte für bare Münze hätte nehmen können. Ein Senator Roms und eine germanische Sklavin! Nein, das war zu absurd und dennoch war es wahr.
    "Nein, leider irre ich mich nicht, Prisca! Dieses germanische Miststück muß ihn verhext haben. Eine andere Erklärung habe ich nicht dafür," erwiderte ich kopfschüttelnd. Es war nicht leicht, ihr die Augen zu öffnen, wenn es um ihren geliebten Onkel ging. Und doch mußte sie einfach in Kenntnis gesetzt werden. Vielleicht konnte sie positiv auf ihn einwirken, damit er sich wieder von dieser Sklavin abwandte. Nun war die Zeit gekommen, sich nach Verbündeten umzusehen. Wenn ich nun Prisca zu meiner Seite dazu zählen durfte, dann war dies bereits ein guter Anfang!


    Auch sie konnte mir nachfühlen, wie erniedrigend es war, abgewiesen worden zu sein, zugunsten einer Anderen. Im Grunde hatte sie ja selbst bereits einiges erlebt. Und auch wenn sie mit mir darüber nie gesprochen hatte, so glaubte ich dennoch, daß auch sie schwer gelitten hatte, nachdem mein Onkel Aquilius all ihre Hoffnungen zunichte gemacht hatte eines Tages seine Frau zu werden, indem er sich einfach aus dem Staub gemacht hatte.


    Doch nun konzentrierte ich mich auf das, was sie mir zu sagen hatte, und was ihr ganz offensichtlich ein schlechtes Gewissen bereitete. Ich frage mich schon, weshalb sie sich an all diesem Unglück die Schuld geben sollte. Sie hatte doch nicht etwa…? Nein, ich wollte es mir erst gar nicht ausdenken!
    Aus Priscas Worten schloß ich, daß selbst Marcus, den ich mittlerweile nur noch für kühl und berechnend hielt, auch Gefühle hatte. Unglücklicherweise offenbarte er sie mir nicht. Nur seiner Nichte und wahrscheinlich auch dieser kleinen Hure. Solange er dazu nicht fähig war, würde niemals so etwas, wie Normalität zwischen uns herrschen.


    "Prisca, ich verstehe dich voll und ganz. Natürlich bedeutet er dir alles und das ist auch gut so! Glaube mir, ich weiß, wovon ich spreche! Ich werde dir auch keinen Vorwurf machen. Du kannst nichts dafür, was er letztlich tut!", ..auch wenn du ihn dazu ermutigt hattest! Ich atmete gleichmäßig weiter, wollte keinen Anlaß zu Spekulationen geben und dennoch war es schwer für mich, das gehörte zu akzeptieren.


    Erst Priscas weitere Worte über ihren Bruder, ließen mich meine Gedanken wenigstens für eine Weile vergessen. Langsam dämmerte es mir, welcher Intention sie gefolgt war. Sie hatte geglaubt, wenn Marcus sein Kind bei sich hatte, oder es wenigstens des Öfteren sehen konnte, dann würden auch die Gefühle zu mir daraus erwachsen, so wie es einst bei Priscas Eltern gewesen war.


    Einen Moment sah ich Prisca schweigend an. Meine Mimik verriet nicht, was in mir vorging, oder für welches Urteil ich mich entschieden hatte.
    "Pegasus ist dein Bruder? Das wußte ich gar nicht! - Und du meinst, wenn auch ich… dieses Kind? Nein, Prisca! Diesen Bastard werde ich niemals dulden können! Und schon gar nicht, wenn seine Mutter in diesem Haus lebt!"
    Niedergeschlagen sackte ich in meinen Stuhl zurück und hielt mir meine beiden Hände vor mein Gesicht! Es war einfach schrecklich und es wurde nicht besser!

  • Ob Celerina tatsächlich Verständnis hätte oder dies nur vorgab konnte Prisca ihrem äußeren Verhalten nach nicht beurteilen. Aber egal, ob sie ihr nun deswegen böse wäre oder nicht, an dem schlechten Gewissen der Aurelia änderte das jedenfalls nichts. Ihr Onkel bedeutete Prisca alles und daran würde sich auch nichts ändern. Dennoch begriff sie langsam, dass es manchmal besser wäre sich nicht in Dinge einzumischen deren Tragweite sie doch nicht einschätzen konnte. Insbesondere dann, wenn es dabei um Marcus ginge. Auch er machte Fehler, keine Frage (was im übrigen kein Vorwurf sein sollte, sondern einfach nur menschlich war) Trotzdem! Er hatte etwas getan das einen anderen Menschen sehr verletzt hat und das konnte und wollte Prisca wiederum auch nicht ignorieren. Nur wie sollte sie sich nun in dieser Angelegenheit weiter verhalten? ...


    "Celerina, …ich …", setzte Prisca zum sprechen an, ohne zu wissen was sie eigentlich genau sagen wollte, da tausend Gedanken in ihrem Kopf herum schwirren. Soll ich sagen? Es wird alles gut werden, wenn: … du sein Kind akzeptierst … - wenn DU ihm endlich einen Sohn schenkst … Oh!! Hoppla!! Gerade noch rechtzeitig ermahnte eine innere Stimme Prisca daran , dieses heikle Thema auf gar keinen Fall anzusprechen, außer die Flavia würde dies von sich aus tun. Die Tatsache, dass ihre Ehe noch immer kinderlos war konnte viele Gründe haben und mittlerweile dürfte wohl kaum jemandem in der villa dieser 'Umstand' verborgen geblieben sein, dass die Herrin des Haus noch immer nicht in 'anderen Umständen' war.


    Statt eines Wortes zu viel entschloss sich Prisca lieber zu tun, was sie eigentlich schon viel früher hätte tun sollen. ...


    ... indem sie sich langsam vor beugte und behutsam einen Arm um Celerina legte in der Absicht, ihr eine Schulter zum anlehnen und ausheulen zu geben und in der Hoffnung, ihr wenigstens etwas Trost spenden zu können. "Ja Pegasus ist mein Bruder...", begann Prisca gleichzeitig wieder von ihrer Familie zu erzählen, egal ob dies die Flavia wirklich interessieren würde oder nicht. Vielleicht half es ja, ein wenig Vertrautheit und Nähe zwischen ihnen entstehen zu lassen, was sich Prisca im Grunde sehr wünschte "Ich habe ihn und seine Existenz jahrelang ignoriert und verdrängt. Ich habe sogar versucht, seine wahre Identität zu vernichten, nur, weil ich Angst hatte er könnte mir etwas wegnehmen. Im Grunde habe ich ihn für das verantwortlich gemacht, was mein Vater meiner Mutter angetan hatte.", gestand sich Prisca mit einem leisen Seufzer ihre Befürchtungen und Fehler ein. Egal ob richtig oder falsch."Dann ist mir klar geworden, dass ich im Grunde kein Recht dazu habe da ich gar nicht weiß, wie es damals wirklich gewesen ist. Auch wenn es mir schwer fällt, ich … akzeptiere Pegasus mittlerweile als meinen Bruder und ich versuche mich, so gut wie möglich, mit ihm zu arrangieren." Nachdem sie die ganze Geschichte erzählt hatte verstummte Pricsa, da sie nicht wusste welche Bedeutung das hätte und welchen Rat sie Celerina nun geben sollte. Zu akzeptieren, dass es ein Kind gab? Vielleicht. … Zu akzeptieren, dass diese Germanin hier im Haus lebte? Niemals!… Es muss einen Weg geben Doch solche Gedanken behielt die Aurelia lieber vorerst für sich während sie Celerina einfach nur weiter im Arm hielt ...

  • Ich wußte nicht, was ich noch hätte sagen können. In meinem Inneren fühlte ich mich so leer, so ausgebrannt. Mein ganzes Herz hatte ich Prisca ausgeschüttet und sie hatte die ganze Zeit über geduldig zugehört. Aber sie tat noch mehr! Sie versuchte mir zu helfen, damit ich einen Weg finden konnte, weiter zu leben, auch wenn ich noch immer keine Lösung gefunden hatte. Vielleicht gab es auch gar meine Lösung für dieses Problem.
    Prisca war aufrichtig, eine wahre Freundin in einem Haus, in dem ich mich plötzlich nicht mehr wirklich heimisch fühlen konnte. Als sie dann auch noch ihren Arm um mich legte, um mir so eine Stütze zu sein, war dies so tröstlich für mich. Ein dankbares Lächeln erntete sie dafür.
    Prisca fuhr fort, über ihren Bruder zu sprechen und nun hörte ich ihr zu, was sie zu sagen hatte. Dabei versuchte ich, Parallelen zwischen ihrer Geschichte und meiner zu finden. Ich verstand, was sie mir damit sagen wollte. Doch es war so unendlich schwer für mich, zu akzeptieren was unakzeptabel war. Mir wurde dabei klar, es würde eine unglaublich lange Zeit brauchen, vielleicht sogar ein Leben lang. Vor allen Dingen, wie würden meine Kinder mit diesem Jungen umgehen? Würde er für sie wie ein Bruder sein?
    Nein, im Augenblick sah ich keine Lösung in Sicht!
    "Du meinst, auch ich sollte mich arrangieren? Mit ihr und mit diesem Kind? Aber wie sollte ich denn? Diese Frau haßt mich, schon seit unserer ersten Begegnung, als sie noch Sklavin war. Sie ist unverschämt und anmaßend. Und sollte ich etwa den ersten Schritt machen? Nein, so tief bin ich noch nicht gesunken, als daß ich zu ihr angekrochen komme. Sie hat dies gefälligst zu tun! Sie wird hier nur geduldet! ICH bin Marcus´ rechtmäßige Frau! SIE ist nur ein billiges Flittchen!" Und wieder hatte ich mich in Rage geredet, so daß meine Wangen gerötet waren.
    "Dein Bruder ist zumindest von gleichem Stand, Prisca! Diese Frau ist eine Barbaren, eine ehemalige Sklavin und ihr Bastard… " Ihr Bastard war Marcus´ Sohn.
    Seufzend wandte ich mich nun zu ihr und nahm auch sie in die Arme, wie Freundinnen es zuweilen taten.
    "Laß uns von etwas anderem sprechen, Prisca! Mir ist zu Ohren gekommen, Flavius Piso war hier…", begann ich. Ja, mir war bewußt, daß ich nun in ihrer Wunde stocherte. Doch es gab einen gewichtigen Unterschied zu meiner. Ihre Wunde war heilbar und ich hatte mir auf meine Fahnen geschrieben, ihr dabei zu helfen! Aber natürlich nur, wenn noch ein gewisses Interesse an Piso bestand. Genau das wollte ich nun herausfinden.

  • Nein, eine Lösung schien nicht in Sicht zu sein, trotz des dankbaren Lächelns welches kurz Celerinas Lippen umspielte. Die Einwände der Flavia, sie waren nicht von der Hand zu weisen und so wie es aussah, schien sich die Germanin, seit ihrem Einzug hier, so einiges zu erlauben. Prisca konnte kaum glauben was sie da hörte, während sie mit ihrem Kopfschütteln und Nicken deutlich zeigte, dass sie der Flavia in allen Punkten voll beipflichtete: "Du hast vollkommen recht Celerina! .. Du bist seine rechtmäßige Frau und ebenso bist Du die Herrin dieses Hauses." Das hat dieses Flittchen zu akzeptieren. Was denkt sie denn wer sie ist?! "Dafür werden wir schon sorgen!", versprach Prisca ohne zu zögern und mit fester Stimme. Hatte sie tatsächlich "wir" gesagt? Ja, hatte sie und zum Zeichen ihrer Verbundenheit verstärkte die Aurelia sanft den Druck ihrer Umarmung. Prisca wusste zwar nicht, wie sie Celerina in dieser Angelegenheit wirklich würde helfen können, aber auf alle Fälle wollte sie zu ihr stehen. Hier ging es ja nicht direkt um Marcus, sondern um eine daher gelaufene Libertina die sich anmaßte, Celerina den eigenen Mann streitig machen zu wollen.


    Das wäre ja noch schöner! Die gegenseitige Umarmung war für Prisca im Prinzip so etwas wie das Besiegeln ihrer Worte und damit auch ihrer Freundschaft. Prisca würde jedenfalls nicht zögern Celerina zu berichten, wenn ihr etwas in Bezug auf diese Germanin auffallen würde, jedoch erst, wenn sie es vorab zu Gunsten ihres Onkels abgewogen hätte. Ach, wie herrlich kompliziert konnte doch das Familienleben sein!


    Mindestens genauso kompliziert erschien der Aurelia ihre eigene Angelegenheit und ausgerechnet darauf musste Celerina sie nun ansprechen. Prisca tat einen tiefen Seufzer und nun wäre sie wohl diejenige, die eine Schulter gut gebrauchen könnte: "Ach Celerina, ich weiß nicht, ob das der richtige Zeitpunkt ist …", versuche Prisca die Frage mit reinen Höflichkeits-Floskeln abzuwiegeln. In Prinzip erging es ihr nicht viel anders wie Celerina. Prisca war völlig verzweifelt, wegen dieser Geschichte im Garten und sie sah einfach keinen Ausweg mehr. "Ich … ich glaube, ich habe mich in Aulus verliebt … und er sich in mich. Doch nach dieser Sache im Garten, wird Marcus niemals seine Zutimmung geben, dass ich ihn wiedersehe ... ", platze es dann aus Prisca heraus, da Celerina sicher bereits im Detail Bescheid wusste, was sich zwischen der Aurelia und ihrem Verwandten zugetragen hatte.

  • Priscas bestätigende Worte waren wie Balsam auf meiner armen, geschundenen Seele. Und daß sie mir sogar ihre Hilfe anbot, ließ mich wieder Hoffnung schöpfen, daß ich nicht ganz allein auf weiter Flur stand.
    "Du bist eine wahre Freundin, Prisca! Dafür werde ich dir ewig dankbar sein! Sollte ich dir jemals in einer Sache behilflich sein können, so lasse es mich unbedingt wissen. Ich werde dafür alles in Bewegung setzen. Du hast mein Wort!" Natürlich hatte sie das, würde sie denn hinter mir stehen. Wenigstens eine funktionierende flavsch-aurelische Allianz. Natürlich hätte mich nun auch brennend interessiert, wie wir schon dafür sorgen würden?
    "Äh Prisca, hast du etwa schon einen Plan?"wie wir dieses Weib wieder los werden oder sie zumindest in die Schranken weisen könnten, oder was noch besser wäre, Marcus davon zu überzeugen, daß sie es nicht wert ist.
    Wie schön war es doch, eine aufgeschlossene, junge Frau an seiner Seite zu wissen. Prisca kannte ihren Onkel um ein Vielfaches besser, als ich. Sie wüßte schon, was zu tun war! Das wußte sie doch! Oder?


    Nun, als ich das Gespräch auf Priscas eigene Angelegenheit lenkte, merkte ich schon, wie sehr Gefühle eine Rolle spielten! Gefühle, wie ich sie vor der Hochzeit auch noch hatte. Der Glaube, eines Tages dem Ritter in strahlend weißer Rüstung zu begegnen, der mich dann entführte… Nun ja, spätestens in der Hochzeitsnacht sah ich meiner Traumvorstellung sehr ernüchtert entgegen. Zu wissen, daß Marcus dieser Ritter niemals sein würde, hatte einen bedrückend deprimierenden Nachgeschmack bei mir hinterlassen. Als ich nun Priscas verzweifelte Worte vernahm, wurde es mir ganz warm ums Herz. Hach, wie schöööön! Ich seufzte sehnsuchtsvoll.
    "Oh Prisca, das Geschenk der Liebe ist nur Wenigen in unseren Kreisen vergönnt! Doch wenn du ihn liebst und er dich auch, dann bin ich mir sicher, wird die Liebe einen Weg finden!" Meine Güte, hatte ich das wirklich gesagt? Ja, ganz offensichtlich!
    "Ach Marcus… Laß Marcus nur mal meine Sorge sein!", versuchte ich sie noch zu beruhigen. Doch halt! Da war noch etwas!
    "Was meinst du denn, mit dieser Sache im Garten? Ich hörte, Marcus hätte ihn hinauswerfen lassen…", …doch weswegen, hatte ich nicht in Erfahrung bringen können. Daß noch ein Kuß und eine darauffolgende Ohrfeige eine große Rolle dabei gespielt hatte, ahnte ich nicht.

  • "Danke Celerina!", erwiderte Prisca einfach nur auf Celerinas Versprechen hin. Gut möglich, dass sie die Hilfe der Flavia sehr bald schon gut gebrauchen könnte. Im Moment handelte die Aurelia aber nicht aus Berechnung, oder um einen Vorteil für sich selbst zu ziehen und so fügte sie mit einem ehrlichen Lächeln hinzu. "Dafür sind Freundinnen doch da", dass sie zusammenhalten, sich gegenseitig trösten und einander helfen. Und genau da lag das Problem! Einen genauen Plan hatte Prisca nämlich nicht, zumindest keinen, der dem allgemeinen Frieden in diesem Hause zuträglich gewesen wäre. Natürlich gäbe es Mittel und Wege, die Angelegenheit kurzfristig aus der Welt zu schaffen, doch wären der Giftschrank oder Assassinen die völlig falschen Methoden. Ob Celerina derlei Möglichkeiten ebenfalls schon in Betracht gezogen hatte? Nein, das wäre völlig absurd so etwas zu tun. Wenn Marcus das heraus bekäme!!, schalt sich Prisca sogleich selbst, ob ihres schlechten Gewissens. Diese Vorgehensweise wäre so absurd wie die Tatsache selbst, dass ihr Onkel diese Libertina tatsächlich liebte.


    Wie konnte sie also Celerina in dieser Angelegenheit beistehen, ohne dass jemand zu Schaden käme? "Ehm nein Celerina, einen direkten Plan habe ich leider auch nicht …", musste Prisca den aufkeimenden Hoffnungsschimmer in Celerinas Augen leider etwas eindämmen. "Aber …ganz aufgeben wollte die Aurelia das Schmieden gemeinsamer Pläne nicht: "Wir müssen beide die Augen und Ohren offen halten und jede kleinste Verfehlung und jede Respektlosigkeit von ihr dir gegenüber aufdecken. Hast du denn schon irgendwelche Beweise, oder hat jemand mitbekommen wie sie sich dir gegenüber verhält?", wollte Prisca wissen, denn nur so könntes sie diese Person bloß stellen. "Außerdem müssen wir Marcus irgendwie ablenken, ihn beschäftigen, damit er gar keine Zeit und Ruhe findet für dieses Flittchen. " Nur wie? Gute Frage. Prisca seufzte leise und sie versuchte Celerina aufmunternd anzulächeln. Einen Weg würden sie schon finden, auch wenn es Zeit kosten würde.


    Einen Weg gibt es immer! Wirklich? Daran zweifelte die Aurelia jedoch selbst, wenn sie dabei an ihre hoffnungslose Liebe dachte. Verunsichert und fragend blickte sie deshalb Celerina an, die ihr in dieser Hinsicht gerade Mut machen wollte. Sie würde sich um Marcus kümmern? Das wäre ja wundervoll! Nur würde er auch auf sie hören? Sie war schließlich auch nur eine Frau"Oh , Celerina das würdest du wirklich für mich tun?" In Priscas Gesicht flammte kurz die Hoffnung auf, dass alles ein gutes Ende nehmen würde, "nur, ehrlich gesagt, glaube ich nicht daran, dass mir dieses Geschenk der Liebe vergönnt sein wird. Es …es geht doch immer nur um politische Bande und den Nutzen, der daraus gezogen wird.", seufzte Prisca wieder zutiefst betrübt und in ihren Augen war die ganze Verzweiflung und Resignation abzulesen, die sich darin widerspiegelten. "Du hättest sehen sollen wie wütend Marcus gewesen ist, als er mich und Piso dabei überrascht hat" Prisca schüttelte den Kopf und dann sprudelte es nur so aus ihr heraus: Von Pisos plötzliches Auftauchen im Garten, ohne Erlaubnis - ihrer unvorteilhaften Kleidung angesichts des Sonnenbades - dem harmlosen Plausch auf der Bank - dem unvergesslich schönen Kuss!! - und wie sehr sie es genossen hat in Pisos Armen zu liegen, seine Lippen zu spüren - dem Wunsch, sich ihm hinzugeben - Von Marucs´ plötzlichem Auftauchen - dem Missverständnis - der Ohrfeige ...


    "Ich habe Piso damit unrecht getan und ich fühle ganz deutlich, dass ich ihm etwas bedeute. Doch für Marcus zählt das nicht. In seinen Augen hat sich Piso anstandslos und völlig falsch verhalten und deshalb hat er ihm verboten mich je wieder zusehen Punkt Und ich?! … ich als Frau darf und kann solche Dinge ohnehin nicht allein entscheiden und seiner Meinung nach bin ich wahrscheinlich eh unzurechnungsfähig, weil ich mich schon wieder verliebt habe. Naja du weißt schon, nachdem das mit Caius passiert war ...", endete Prisca schließlich mit ihrer Geschichte. Die Aurelia berührte mit den Fingern vorsichtig ihre glänzenden Augen und prüfte nach, ob der Ruß noch nicht allzu sehr verwischt wäre. "Aber ich rede und rede nur von mir. Verzeih mir bitte, Celerina! Ich möchte dich nicht auch noch mit meinen Problemen belasten. … Es ist nur so, dass ich ständig an ihn denken muss ...", wandte sich Prisca mit einem entschuldigenden Lächeln wieder an die Flavia " … und …"dabei fiel ihr etwas ein, was ihr schon lange am Herzen lag "Celerina? … Wenn ich einmal heiraten sollte, würdest du dann meine pronuba sein wollen? ", äußerte Prisca spontan und etwas verlegen diese Bitte, während sie Celerina erwartungsvoll ansah.

  • Ja, genau dafür waren Freundinnen da, stimmte ich ihr nickend zu. Und ein guter Nebeneffekt war es, daß man sich mit gewissen Problemchen nicht mehr alleine herumschlagen mußte. Ich war davon überzeugt, zusammen konnten wir es schaffen, dieses Weib loszuwerden. Wahrscheinlich war sie dabei viel durchtriebener und einfallsreicher, als ich es mir je hätte träumen lassen. Ja, Prisca wußte sicher, wie! Sie wußte es doch? Oder? Erwartungsvoll sah, nein starrte ich sie an, um endlich ihren Plan für den Coup zu erfahren. Leider mußte der Plan noch etwas auf sich warten lassen.
    Meine Hoffnung begann wieder zu sinken. Doch vielleicht nach ein bißchen Bedenkzeit, würde Prisca sicher wissen, wie wir vorzugehen hatten. Doch dann kam ein Aber!
    "Ja?" ,fragte ich voller Erwartung. Oh ja ,das hörte sich vernünftig an. Sobald sich die Germanin mir gegenüber eine Unverschämtheit erlaubte, würden wir zuschlagen! Ja, genau! Ganz ohne Gnade! Und dann gnadeten ihr die Götter, ja! Äh, wie bitte.. Beweise, äh.. ?
    "Nun ja, genaugenommen… nein. Ich bin ihr erst einmal begegnet, als sie in der Villa eintraf. Und stell dir vor, obwohl ich ihr gedroht habe, ihr und ihrem Bastard, hat sie kein Wort zu mir gesprochen! Ist das nicht unverschämt, Prisca? Das ist ausgesprochen unverschämt!" Schon wieder echauffierte ich mich.
    "Seitdem ist sie mir nicht mehr über den Weg gelaufen," meinte ich fast schon enttäuscht. Ich mußte gestehen, es lag ein weiter steiniger Weg vor uns, um die Germanin zu überführen.
    "Marcus ablenken? Ja, aber nur wie?" Es war schon schwer genug, ihn von seiner Arbeit loszureisen. Wie in aller Götter Namen sollte ich es anstellen, ihn abzulenken - von ihr? Wenn ich länger darüber nachdachte, kam mir die Idee, Im Grunde hatte ich es ja schon gesagt. Prisca war die Antwort! Für Marcus war seine Nichte ein und alles und wenn nun ein dahergelaufener Flavier kam…
    "Ja natürlich werde ich das! Und ganz nebenbei können wir ihn auf diese Weise von dieser Germanin ablenken." Auch wenn ich noch nicht wußte, wie ich das anstellen sollte, wirkte ich doch sehr zuversichtlich. Dann ergriff ich auch noch ihre Hand, obwohl ich für solcherlei Annäherungen nicht viel übrig hatte.
    "Aber natürlich! Warum sollte es nicht? Du hast den großen Vorteil daß er dich auch liebt, vergiß das nicht! Alles wird gut, Prisca!" Genau, alles wurde gut! Und mir wurde gleich schlecht. Aber nein, nicht jetzt, das war der schlechteste Augenblick. Jetzt galt es, Prisca zu unterstützen.
    "Ja, das kann ich mir vorstellen!" Und das stimmt auch, ich konnte es mir lebhaft vorstellen. Dieser Mann, der ansonsten nahezu zu keiner Gefühlsregung fähig war, wurde zum Tier, wenn es um seinen Besitz ging.
    "Ich werde mit ihm reden, Prisca. Und mich wird er anhören müssen. Also mach dir keine Vorwürfe. Du weißt doch, der Mann ist der Herr, doch die Frau hat das Sagen!" Ob das auch in Priscas Fall zutraf? Man würde sehen. Zumindest fand ich mich kurzfristig in die Rolle von Priscas Mutter versetzt, die ihre Tochter trösten mußte, weil sie Ärger mit dem Vater hatte.
    Ja, ja, das mit Caius! Das würde sie ewig begleiten, dieses Trauma.
    Ich schüttelte nur den Kopf, als sie meinte, sie würde nur über sich reden. Nein, es tat gut, darüber zu reden, wenn man feststellen könnte, daß es anderen auch nicht besser ging.
    Doch dann überraschte sie mich wirklich. Nein, sie rührte mich zu Tränen mit ihrer Frage dereinst ihre pronuba zu werden.
    "Ach Prisca, das freut mich. Natürlich würde ich das wollen. Und ich bin mir ganz sicher, daß sich alles noch zu Guten fügen wird," sagte ich und wischte mir schnell die Träne ab, die entwischt war. "Aber ich kann nich deine pronuba werden!"

  • Wie bitte? Diese Person hatte es sich erlaubt die Herrin des Hauses ganz einfach zu ignorieren, indem sie kein Wort mit ihr gesprochen hatte. "Ja das ist in der Tat eine Unverschämtheit.", stimmte Prisca dem sofort zu. Nur leider ergaben sich daraus nicht viele Ansätze oder gar Beweise, die ausgereicht hätten um sofort gegen die Germanin vorzugehen. Also hieß es abwarten und auf eine Gelegenheit hoffen, dachte Prisca und gemeinsam überlegten sie also, wie sie am besten Marcus ablenken könnten. Sicher könnte man da irgendwie nachhelfen, nur wie? …


    Hatte gar Celerina selbst die rettende Idee? Prisca horchte auf und sie sah die Flavia erwartungsvoll an, als dies plötzlich ihre Hand ergriff und irgendwie in Rätsel sprach. Alles wird gut, weil mein Onkel mich auch liebt? .. Und sie will mit ihm reden ... Wollte die Flavia etwa die verfahrene Situation mit Piso dazu nutzen, um Marcus gleichzeitig von seiner Gespielin abzulenken? Priscas Blick wurde nachdenklich und andächtig nickte sie zu dem Gesagten. Sie wäre zu allem bereit, wenn sich nur alles zum Guten wenden würde. Sowohl für Celerina, wie auch für sie und Piso.


    Der Mann ist der Herr, doch die Frau hat das sagen? Das hat Mutter auch immer gesagt "Oh ja, ich weiß!... ", musste die Aurelia schließlich kichern und ihre Miene erhellte sich augenblicklich. Irgendwie erinnerte Celerina sie sogar vom Weesn her an ihre eigene Mutter. Das war auch der Grund, warum Prisca so gerne die Flavia als ihre pronuba erwählt hätte und als diese tatsächlich zusagte, strahte Prisca über das ganze Gesicht: "Du willst … wirklich?!? … Das ist ja, … Oh das ist …" wundervoll!!, rief sie freudig aus ehe ihre Freude Sekunden später ein jähes Ende fand Wie? Es geht doch nicht?! "aber schade!", beendete die Aurelia den angefangenen Satz schließlich tief betrübt, ohne jedoch Celerina in dem Moment irgendeinen Vorwurf machen zu wollen. Sicher gab es einen triftigen Grund, warum die Flavia so plötzlich ihre Zusage zurück zog und eigentlich hätte die Aurelia selbst darauf kommen können ...

  • Natürlich konnte ich Prisca da nur zustimmen und sicher hätte die Germanin und ihr Bastard noch stundenlang für echauffierende Aufregung sorgen können. Dennoch ermüdete mich dieses Thema, denn wir konnten es über kurz oder lang nicht an einem Tag lösen. Diese Sache bedurfte Zeit, viel Zeit wenn es sein mußte.
    "Ja, das ist es! Aber Prisca, verschwenden wir nicht unsere kostbare Zeit an diese Barbarin. Laß uns über etwas anderes reden!" Das war weitaus besser und interessanter, als ständig nur Schimpftiraden zu schwingen.
    "Hast du denn wieder etwas von ihm gehört?", fragte ich mit einem erwartungsvollen Lächeln, denn gerade solche geheimnisvoll romantischen Geschichten waren es, die über manches hinweg halfen, wenn man sich der Aussichtslosigkeit gegenüber stehen sah.
    Dennoch hatte ich es im Gefühl, dies alles würde auf irgendeine Weise gut ausgehen. Allerdings wie, das war mir schleierhaft. Vielleicht würde Marcus der Schlag treffen, so daß er, ähnlich wie Gracchus, nicht mehr richtig sprechen konnte. Vielleicht richteten es die Götter ein, daß er nur noch JA sagen konnte. Ja zu allem, was man ihn fragte. Und mit etwas Geschick würde alles, aber auch wirklich alles gut werden. Doch ich fürchtete, dies blieb nur Wille und Vorstellung.
    Es hatte mir in der Tat das Herz gebrochen, ihre Bitte abzulehnen. Ich konnte nicht ihre pronuba werden, so gerne ich es auch geworden wäre. Leider! Und der Grund, warum dies nicht ging, fuchste mich noch mehr! Wieder einmal machte mir meine Vergangenheit einen Strich durch die Rechnung.
    "Nein, es geht leider nicht Prisca. Du weißt doch, die Ehe mit Marcus, sie ist nicht meine erste Ehe. Ich war doch schon einmal vorher verheiratet." Deplorabel, äußert deplorabel! Aber da biß die Maus keinen Faden ab. Es war, wie es war.
    "Aber vielleicht fragst du einfach Septima, wenn die Zeit gekommen ist. Sie sagt bestimmt nicht nein."

  • Als Zeitverschwendung hätte es Prisca nicht bezeichnet was sie da taten. Schließlich galt es Pläne zu schmieden, wie Celerina am besten geholfen werden könnte. Andererseits war der Aurelia bewusst, dass sie heute ganz sicher keine zufriedenstellende Lösung finden würden und sie in dieser Angelegenheit noch mehr Zeit und Geduld investieren müssten. Geduld, ach ja! Geduld war nicht unbedingt eine von Priscas stärksten Tugenden. Es fiel ihr schwer zu warten und mehr noch, beschäftigte es sie wenn sie zu einem Problem keine Lösung wusste. Das war mit Celerinas "Problem" so, wie auch mit der "Angelegenheit" zwischen ihr und Piso.


    Von daher war es Prisca gar nicht so recht, dass ausgerechnet dieses Thema wieder angeschnitten wurde, wenngleich Celerina wohl auf eine romantische Geschichte hoffte. Ob ich wieder etwas von ihm gehört habe?, kam die Aurelia tatsächlich kurz ins grübeln da sie so oft an Piso denken musste. "Nein nicht direkt. Marcus hat mir ja jeglichen Kontakt zu ihm verboten, wie du weißt. Allerdings habe ich Piso geschrieben, dass es mir leid tut wegen der Ohrfeige und wie es scheint, ist er mir deswegen auch nicht mehr böse. Nur persönlich habe ich ihn seither nicht wieder gesprochen." Mal abgesehen von Floras Botengang, hatte sich seit dem Gespräch mit ihrem Onkel (noch) nichts weiter ereignet und von daher hatte Prisca kaum Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen. "Ach, Celerina, ich fürchte ich muss ihn einfach wieder sehen. Egal ob Marcus es mir erlaubt, oder nicht", seufzte die Aurelia mit betrübter Miene, wohlwissend, dass sie mit ihrem Ungehorsam die ganze Angelegenheit womöglich noch schlimmer machen könnte.


    Und als wäre die Situation nicht schon traurig genug, musste Prisca nun auch noch hinnehmen, dass Celerina nicht ihre pronuba sein konnte. Aber wieso denn nicht?, sah die junge Patrizierin zunächst ungläubig auf, ehe es ihr selbst dämmerte. Der Grund lag eigentlich auf der Hand, nur hatte Prisca gar nicht mehr daran gedacht, dass die Flavia nicht zum ersten Mal verheiratet war. Ist ihr erster Mann gestorben oder sind sie geschieden. War sie glücklich mit ihm? Glücklicher wie jetzt mit Marcus??, schossen Prisca spontan viele Fragen durch den Kopf, die sie jedoch nicht zu stellen wagte. Das wäre zu indiskret und dafür wusste sie von Celerinas erster Ehe einfach zu wenig, besser gesagt rein gar nichts, eben nur, dass sie bereits einmal verheiratet gewesen war. "Ach so … ja, stimmt, … daran habe ich gar nicht mehr gedacht", seufzte Prisca niedergeschlagen und die Enttäuschung war ihr deutlich anzumerken. Nicht wegen Celerinas Absage, sondern weil ein weiterer inniger Wunsch von ihr soeben zerplatzt war.


    "Ja Septima könnte ich natürlich auch fragen …", nickte Prisca schließlich mit nachdenklicher Miene zu Celerinas Vorschlag. An Septima hatte Prisca durchaus auch schon gedacht und selbstverständlich vertraute sie ihr genauso wie Celerina. Nur - war es der Aurelia irgendwie peinlich, manche Dinge gegenüber ihrer Freundin zugeben zu müssen, die sie wiederum bei ... "Celerina?! Wer war denn eigentlich deine pronuba, beim ersten Ma .hal,ehm, was ich meine ist, ... mmh, konntest du denn mit ihr über wirklich alles reden??", stellte Prisca ganz im Gedanken und etwas unbeholfen räuspernd die Frage, die womöglich den genauen Aufschluss darüber gab, warum sie ausgerechnet an Celerina gedacht hatte, … eben weil die Flavia sie einfach mehr an ihre eigene Mutter erinnerte, die sie so sehr vermisste ...

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