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Das unerwartete Erscheinen des Artorius Menas, kurz vor unserem Ausrücken, das führte dazu, dass ich mich deutlich an den Tag zurückerinnerte, als er bei uns in Rom in der Castra aufgetaucht war, und ich ihn zum Fahneneid ins Sacellum begleitet hatte... ein sehr markanter Tag in meiner Erinnerung, denn eben an diesem Tag war es auch gewesen, dass der blöde Peltrasius mir gedroht hatte, mich anzuschwärzen, und meiner Karriere damit ein Ende zu machen. Was ein Glück, dass mein Centurio damals seine Hand über mich gehalten hatte... sonst wäre ich jetzt kein schneidiger Tribun sondern eine gescheiterte Existenz.
Wir gingen die Via Praetoria entlang. Sobald wir etwas Abstand zu den Soldaten am Tor hatten, wandte ich mich zu Artorius und ergriff wieder das Wort, aber etwas ungelenk, denn es betraf ein Thema, an das ich sehr ungern dachte.
"Ich möchte... möchte dir zuerst mein ehrliches Beileid ausdrücken, Artorius. Ein Freund aus Mantua hat mir davon berichtet, dass dein Vater verstorben ist. Imperiosus war, bei all seiner Strenge, ein sehr guter Kamerad für uns, damals in Parthien..."
Es war ein gemeiner Winkelzug des Schicksals, ausgerechnet so einen überzeugten Soldaten durch eine Krankheit dahinzuraffen. Aber was mich eigentlich noch viel stärker betroffen hatte, das war der Tod meines strahlenden Vorbildes Artorius Avitus, des Helden, des Damoklesschwertes, des lässigsten ersten Speers den es je gegeben hatte und jemals geben konnte.
"Und auch an Artorius Avitus denke ich zurück, mit... mit sehr viel Respekt. Also... mein Beileid."
Der Tod hatte keinen Respekt vor großen Männern, er mähte sie genauso dahin wie die allerbedeutungslosesten Tagelöhner. Ich fand das stillos und.... beunruhigend.