• Zwei mal war er nun an dieser Casa vorbeigelaufen, dabei war er hier schon ein paar mal gewesen, aber man wurde halt nicht jünger. Kopfschütteln gab er hier den Brief ab.




    SPURIUS PURGITIUS MACER
    CASA PURGITIA - ROMA
    ITALIA



    Salve Purgitius,


    die Grüße Deiner Klienten kamen alle an. Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass ich vor lauter Arbeit nicht dazu gekommen bin, früher zu schreiben und diese Zeilen schreibe ich gerade mitten in der Nacht. Ich freue mich in jedem Fall, von Dir zu hören und auch zu lesen. Es tut gut, hin und wieder von alten Freunden ein Schreiben zu erhalten.


    Das Vorgehen bezüglich dem Examen Tertium kann ich nur begrüßen. Bezüglich eines Examen Quartum werde ich mir in den nächsten Tagen Gedanken machen und es Dich wissen lassen.


    Die Wogen, welche die Tempelschändung in Mogontiacum bis nach Rom in den Senat schlugen, überraschen mich indess sehr. Der hiesige Stationarius wurde bereits angewiesen der Sache anzunehmen. Er wird mit Sicherheit in nächster Zeit Ergebnisse vorlegen können.


    Ich bevorzuge es jedoch in solchen Fällen bedacht vorzugehen und nicht in Aktionismus zu verfallen, welcher unter Umständen die falschen verdächtigt und damit lediglich die Meinung des Volkes, aber nicht die Götter zu besänftigen versteht. Die Götter wissen sowieso, wer die Täter waren und es würde uns nicht viel helfen, wenn wir an der wirklichen Täter statt, vermeintlich verdächtige, aber letztlich unschuldige statt dessen verurteilen. Ich vertraue daher voll und ganz in die rationale Arbeit der hiesigen Behörden.


    Was gibt es sonst von Dir zu berichten? Hat Dich Armor einmal packen können, jetzt wo Mars Dich aus seiner Herrschaft entlassen hat? Du solltest die Zeit nutzen, so lange Du noch in den Kräften stehst. An einem Greis sind die schönen Damen Roms nicht mehr interessiert und ein Greis vermag diese auch kaum mehr in Wallung und Verzückung zu bringen. ;)


    ANTE DIEM XV KAL OCT DCCCLVI A.U.C.
    (17.9.2006/103 n.Chr.)


    Maximus Decimus Meridius


    [Blockierte Grafik: http://img65.imageshack.us/img65/3633/siegelmeri225rv.png]

  • Der Türskalve registrierte das Kopfschütteln des Boten, ging aber nicht darauf ein. Stattdessen nahm er den Brief wie immer etngegen und übergab ihn seinem Herrn.


    "Puh, das wird wohl eine längere Antwort werden...", murmelte Macer und legte das Schriftstück auf den Schreibtisch, um sich damit zu befassen, wenn er die nötige Ruhe hatte.

  • Macer gönnte sich einen guten Tropfen Wein, als er sich abends an seinen Schreibtisch setzte, um die dort gesammelten Briefe zu beantworten. Das Schreiben ging ihm leichter von der Hand als erwartet und am Ende war er froh, die Arbeit nicht noch länger aufgeschoben zu haben, wie er zuerst auch überlegt hatte. Dem einen Brief legte er noch einige Dokumente bei, die er sich am tag aus der Academia mitgebracht hatte und verpackte dann alles nach dem Versiegeln in eine Ledertasche, die er am nächsten Tag zur Annahmestelle des Cursus Publicus bringen wollte.

  • Endlich war Victor dazu gekommen den ersten Schritt zur Ausführung einer Idee, die er vor dem Imperator hatte, zu tun. Jetzt musste nur noch Macer anwesend und gewillt sein, einige Zeit und Mühen aufzuwenden. Vorerst jedoch klopfte er erstmal an die Tür zur Casa Purgitia und wartete dann geduldig auf Einlass.

  • Mit einem besonders freundlichen Lächeln für einen der wichtigsten Senatoren der Stadt gab der Türsklave den Weg frei und eilte voraus, um seinen Herrn zu informieren. Im Atrium kam Macer Victor entgegen.


    "Salve, Octavius Victor. Wie geht es dir? Es verschafft mir die Freude deines Besuchs?"

  • Im Innern der Casa schaute sich Victor kurz um, wurde aber schon sogleich vom Ziel seines Besuches begrüßt. Höflich grüßte Victor zurück.


    "Salve, Senator Purgitius Macer. Danke mir geht es gut, ich hoffe dir auch? Und ich hoffe du hast etwas Zeit, denn mich führt ein Problem der Urbs aeterna zu dir, dessen Lösung du sein könntest."

  • "Danke, mir geht es ebenfalls gut", antwortete Macer entspannt, da er bisher noch nicht viel am Tag gemacht hatte. "Bei welchen Sorgen der Stadt kann ich denn behilflich sein?"


    Mit einer einladenden Geste lud er den Praefectus Urbi dazu ein, das Gespräch im kleinen Garten der Casa fortzusetzen.

  • Mit einem Nicken ging Victor auf die Einladung des Senator Macers ein und folgte ihm in den Garten.


    "Noch, und dabei muss ich das noch sehr betonen, ist es eher mein Problem als eines der Stadt, aber es drängt langsam. Wie du sicherlich weißt liegt die Aufsicht über die Wasserversorgung der Stadt zur Zeit brach; es fehlt ein fähiger Curator Aquarum."


    Eine kurze Pause legte Victor hier ein, damit sich Macer seine eigenen Gedanken machen konnte, warum Victor gerade ihm dies erzählte.


    "Nun habe ich erfahren, dass du, Senator, an der Schola Atheniensis geprüfter Architekt bist. Dies qualifiziert dich vor alle nanderen Senatoren für den Posten des Curators, weswegen ich dich bitten möchte, diesen zu übernehmen."

  • Damit, dass er auf den Posten des Curator Aquarum angesprochen wird, hätte Macer nicht sofort gerechnet. Einen Moment lang dachte er über das Amt und seine Aufgaben nach, bevor der Praefectus Urbi weiter sprach.


    "Geprüfter Architectus, ja, das mag so in den Akten der Schola stehen", antwortete er, während sie durch den überdachten Säulengang an der Rückseite des Hauses wandelten. "Ich legte dort zwei Prüfungen ab, aber ich sehe mich deshalb noch lange nicht als Architectus. Mir fehlt auf diesem Gebiet fast jegliche Praxis."


    Was unter anderem auch einer der Gründe dafür war, dass er damals als Aedil verzweifelt nach einem Architekten für die Renovierung des Mars Ultor-Tempels gesucht hatte. Da er damals niemanden fand, konnte er die Schwierigkeiten des Praefectus Urbi bei der Suche nach einem geeigneten Curator natürlich umso besser nachvollziehen.


    "Zudem waren meine Planungen bisher zunächst auf einen anderen Punkt gerichtet, da ich beabsichtigte, bald den Cursus Iuris zu absolvieren und als Prätor zu kandidieren.


    Wobei ich zugeben muss, bisher noch nie darüber nachgedacht zu haben, alternatgiv als Curator Aquarum tätig zu werden. Du meinst also, dass ich dafür der geeignete Mann wäre?"

  • Zumindest hatte Macer nicht rundweg abgelehnt, aber dass er den Cursus Honorum weiter beschreiten wollte, damit hatte Victor leider schon gerechnet. Einen Moment lang spielte er mit dem Gedanken einen besonders wehleidigen Blick aufzusetzen, verwarf ihn aber sofort wieder. Die Wirkung hätte bei einem erfahrenen Politiker und Militär wie dem Senator wohl sowieso gegen Null tendiert.


    "Nunja, um deine Bedenken ein wenig zu zerstreuen, Senator: Mit den Prüfungen hast du dir ja zumindest schonmal die Grundlagen geschaffen und zum einen stehen dem Curator Aquarum ja auch kompetente Aquarii zur Seite und zum anderen fallen ja auch viele Verwaltungsaufgaben an, für die wohl kein Senator besser geeignet wäre, als ein erfahrener Legatus Legionis und Legatus Augusti pro Praetore!"


    Einen kurzen Moment hielt Victor inne, das war wohl erstmal genug Honig um den Bart geschmiert.


    "Natürlich ist das Amt des Prätors nicht minder ehrenvoll, wohl eher ganz im Gegenteil, aber ich würde nicht auf dich zukommen, wenn ich dich nicht am Fähigstens und passendsten für die Leitung der römischen Wasserversorgung hielt."

  • Mit einem leicht übersteigerten Selbstbewußtsein hätte Macer auf die Lobenhymnen des Praefectus Urbi wohl auch antworten können, dass er als ehemaliger Statthalter vielleicht auch ein wenig überqualifiziert wäre. Aber das entsprach nicht seiner Art, so dass er nicht einmal daran dachte.


    "Ich kann nicht leugnen, dass du mein Interesse geweckt hast. Wenn ich einmal akzeptiere, dass ich der geeignetste Kandidat bin, dann bliebe mir noch zu prüfen, ob es für mich auch das geeignetste Amt ist."


    Einen Moment lang schwieg er, dann begann er mit gezielten Fragen.


    "Mit dem kompetenten Stab an Untergeben hast du sicherlich Recht. Wie viele Leute sind dort im Moment tätig?"

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Mit dem kompetenten Stab an Untergeben hast du sicherlich Recht. Wie viele Leute sind dort im Moment tätig?"


    "Um ehrlich zu sein, weniger als benötigt werden. Aber das ist ein allgemeines Problem der Verwaltung, dessen ich mich mal verstärkt annehmen muss..."


    Eienn moment lang jratzte sic hVictor am Ohr: Das war nicht gerade ein Argument, dass Macer zur Übernahme des Postens bewog, aber in dieser Sache konnte der Praefectus Urbi den Senator schlechterdings anlügen.

  • Eine andere Antwort wäre Macer zweifellos lieber gewesen. Einen Moment lang ging er schweigend weiter.


    "Die momentane personelle und finanzielle Ausstattung der Abteilung reicht aber, um die anfallenden Arbeiten auch mittelfristig zu erledigen?"

  • Spurius Purgitius Macer, Kommandant der Academia Militaris, Roma, Italia


    Salve Purgitius Macer,


    ich entsende Dir Grüße aus Germanien und wende mich mit einer Frage an Dich. Ich habe vernommen, dass auch Zivilisten an der Academia studieren können. Kannst Du mir mehr zu den Bedingungen sagen und wäre es möglich bei meinem nächsten Romaufenthalt, der in Kürze stattfinden wird, dann an einem Anfängerkurs teilzunehmen?
    Es wre freundlich, wenn Du eine Antwort an die Casa Matinia in Rom senden könntest, da ich wahrscheinlich eine Antwort in Germanien nicht mehr rechtzeitig vor meiner Abreise erhalten würde.
    ICh danke Dir schon jetzt für Deine Mühe und verbleibe


    vale bene
    Manius Matinis Fuscus

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Eine andere Antwort wäre Macer zweifellos lieber gewesen. Einen Moment lang ging er schweigend weiter.


    "Die momentane personelle und finanzielle Ausstattung der Abteilung reicht aber, um die anfallenden Arbeiten auch mittelfristig zu erledigen?"


    "Um weiterhin ehrlich zu sein: Mittelfristig reicht die finanzielle Ausstattung. Mittelfristig reicht auch die personelle, was einfache Sklaven angeht, aber bei Verwaltungs- und Aufsichtsaufgaben herrschen Engpässe.


    Dafür schiebt die Abteilung allerdings auch keine größeren Projekte zur Zeit vor sich her. Wären also erstmal nur Indtandsetzungs- und Kontrollarbeiten zu organisieren."

  • "Nun gut, das hört sich nicht erfreulich an, aber auch nicht katastrophal. Auf eine Anstellung als Krisenretter hätte ich nämlich keine Lust."


    Im Kopf ging Macer wieder einige Möglichkeiten durch und versuchte ein wenig, in die trübe Zukunft zu blicken, was ihm nicht so recht gelang.


    "Wenn du mit dem Kaiser sprichst, wird es vermutlich eher um Rom gehen, aber trotzdem: in den Provinzen tut sich deines Wissens nach im Moment nichts, was für mich interessant sein könnte?"


    Macer bekam ja nur das mit, was auf dem Conventus gesprochen wurde und was der Senat wusste. Und er wusste genau, dass das niemals alles war.

  • "Nein, eine handfeste Krise liegt noch nicht vor..."


    Noch nicht, dachte sich Victor. Als Macer dann allerdings auf die Provinzen zu sprechen kam, musste Victor etwas nachdenken, schüttelte dann aber den Kopf.


    "Nunja, mich interessiert ja eigentlich bei Provinzen auch nur, ob sie ausreichend Korn an die urbs aeterna liefern. Ich könnte höchstens sagen, dass ich den Imperator natürlich gefragt habe, ob er eine Verwendung für dich demnächst eingeplant hat. Das hat er allerdings verneint..."

  • Diese Information brachte Macer nicht weiter, als er mit seinem Wissen ohnehin schon war. "Nun gut, ich hatte ohnehin bisher immer angedeutet, mich selber für eine Sache entscheiden zu wollen, sei es nun die Kandidatur zur Praetur oder etwas anderes."


    Wieder ging er schweigend einige Schritte und blieb am Ende des Ganges stehen.


    "Du hast nicht zufällig eine Ahnung, mit welcher Konkurrenz ich bei den Wahlen zur Prätur rechnen könnte? Weißt du von Leuten, die kandideren wollen?"

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