Der Türsklave öffnete die Tür, betrachtete die kleine Menschenansammlung davor und pickte sich dann den raus, der wohl der Verantwortliche zu sein schien. "Salvete! Was führt euch hierher?"
Casa Purgitia
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Der centurio nahm Haltung an und salutierte den ianitor.
"Ave ianitor, Ein Befehl des Praefectus Urbi Gaius Octavius Victor, wir sollen jemand beschützen."
Schnell knallte er die Liste der Namen dem ianitor unter die Augen und zeigte auf den Namen des curator aquarum.
"Wohnt hier der Senator Spurius Purgitius Macer?"
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Wenig beeindruckt von dem seltsamen Verhalten des Soldaten schaute der Türskalve auf die Liste. Viel fing er damit nicht an, seine Lesekenntnisse waren eher rudimentär, wenn überhaupt vorhanden. Immerhin erkannte er den Namen seines Herrn. "Ja, dies ist das Haus von Senator Purgitius Macer", bestätigte er dann auch umgehend und nicht ohne Stolz.
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"Sehr gut, also mach Platz, denn wir müssen den Senator umgehend sprechen." Die Soldaten hatten keine Zeit zu verlieren und schubsten den ianitor zur Seite, denn immerhin handelte es sich hier um einen sehr wichtigen und berühmten Mann Roms. Um es kurz zu sagen der Senator war das ideale Ziel für diesen Attentäter, der ja immer noch frei herum lief.
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Die Dreistigkeit der Soldaten ließ den Türskalven dann doch nicht ganz ungerührt. Mit zwei Fingern im Mund stieß er einen Pfiff aus, der die Anwesenden im Inneren der Casa darauf aufmerksam machte, dass an der Tür etwas nicht in Ordnung war. Auf weitere Alarmmaßnahmen verzichtete er und folgte den Soldaten schweigend ins Haus, nachdem er die Türe geschlossen hatte.
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In seine beste Toga gekleidet und ohne das übliche Gefolge erschien Samuel Hraluch vor der Casa des Senators Purgitius Macer. Kräftig klopfte er drei mal an.
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Der Türsklave öffnete, betrachtete kurz den Mann in der ordentlichen Toga und fragte freundlich nach dessen Wünschen.
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Höflich aber bestimmt antwortete der Hebräer: Salve, mein Name ist Samuel Hraluch. Ich möchte den Senator Purgitius Macer sprechen:"
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"Du hast Glück, der Senator ist im Haus", antwortet der Türsklave und öffnet die Tür weiter, damit der Gast eintreten kann. "Um welche Angelegenheit geht es?", fragt er dann, während er ihn ins Atrium führt.
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Da hatte er ja wirklich Glück gehabt. Immerhin war Macer Senator und Curator Aquarum, da war es nicht selbstverständlich das der Purgitier anwesend war. Auf dem Weg ins Atrium, ging er einmal mehr durch was er dem Senator zu sagen hatte und vor allem wie er es zu sagen hatte. Die Frage des Ianitors riss den Juden aus seinen Gedanken. Leicht verwirrt antwortete er: "Nun, ich möchte ihn bitten, mich als seinen Klienten aufzunehmen
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Der Türsklave nickte nur knapp auf die Antwort und verschwand, um den Hausherrn zu holen.
Wenig später betrat daraufhin Macer das Atrium und begrüßte den Gast. "Salve, willkommen in meinem Haus. Was verschafft mir die Ehre, aus heiterem Himmel einen möglichen Klienten in meinem Atrium stehen zu haben?" Macer fragte nicht genervt, aber durchaus neugierig, denn meistens fand er es besser, wenn ihm neue Klienten von vorhandenen Klienten oder Freunden vorgestellt wurden.
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Während der Ianitor den Senator holte, zupfte Samuel nervös an seiner Toga herum. Dann betrat Macer das Atrium. Er grüßte diesen ebenfalls und wollte gleih loslegen. Die Frage des Curator Aquarums verwirrte den Juden, jedoch bemühte er sich dies nicht zu zeigen. "Nun, die Ehre ist ganz auf meiner Seite", antwortete er schließlich. Mehr fiel ihm in diesem Moment nicht ein.
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Kurzes Schweigen bereitete sich aus, denn die Antwort war zwar höflich, beantwortete aber nicht im mindesten Macers Frage. Zumindest hatte er immer noch keine Ahnung, wo der Mann her kam und ob ihn jemand geschickt oder empfohlen haben könnte. Ein Empfehlungsschreiben schien er auch nicht dabei zu haben. Es sei denn, er gehörte zu den taktvolleren Menschen, die nicht die Angewohnheit hatten, dieses als allererstes dem Gesprächspartner unter die Nase zu halten, um sich weitere Worte nach Möglichkeit ersparen zu können.
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Samuels Taktik, die Frage zu ignorieren und Macer auf eine andere Frage zu bringen ging nicht auf. Er nutzte die Stille und bereitete sich auf eine, hoffentlich erfolgreichere Antwort vor: "Nun, vielleicht sollte ich mich dir genauer vortsellen. Meinen Namen kennst du ja bereits. Vielleicht kennst du auch meinen Bruder Ioshua ben David?" Die letzte Frage war mehr eine Hoffnung denn eine Frage.
Samuel Hraluch räusperte sich und fuhr dann fort: "Bis zu meinem zwanzigsten Lebensjahr lebte ich bei meinem Vater in Tyros. Dann ging ich nach Rom. Ich gründete einen Handelskontor und verdiente einiges an Geld. Ach ja ich bin gelrnter Architekt." Er hoffte das diese Antwort ein wenig Aufschwung in die Unterhaltung bringen würde. -
Ohne Eile versuchte Macer, die nun vorhandenen verschiedenen Informationen in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen. Wie kaum anders zu erwarten scheiterte er dann beim Namen. "Ioshua ben David? Und dein Name war Samuel Hraluch?" Da musste man wohl aus diesem Kulturkreis kommen, um am Namen die Geschwister erkenn zu können. "Dein Bruder ist derselbe, den ich unter dem Namen Ioshua Hraluch kenne? Ein Kaufmann, der auch Wagenrennen organisiert?"
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Zitat
Original von Spurius Purgitius Macer
Die Dreistigkeit der Soldaten ließ den Türskalven dann doch nicht ganz ungerührt. Mit zwei Fingern im Mund stieß er einen Pfiff aus, der die Anwesenden im Inneren der Casa darauf aufmerksam machte, dass an der Tür etwas nicht in Ordnung war. Auf weitere Alarmmaßnahmen verzichtete er und folgte den Soldaten schweigend ins Haus, nachdem er die Türe geschlossen hatte.Der Centurio in Begleitung einiger milites ging nur bis ins atrium, dort blieb er stehen und wartete auf das Kommen des Senators. Die milites reihten sich nebeneinander auf und der Centurio überprüfte noch schnell die Uniformen seiner Männer, denn Raeticus kannte den Senator ja schon von früher als dieser noch Legatus legionis in Germania war.
"Milites benehmt euch, sobald der Senator erscheint nehmt ihr alle Haltung an."
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Weiterhin schweigend beobachtete der Türsklave den Aufmarsch. Vom Garten her war der Gärtner nach dem Pfiff an der Tür hereingekommen, um nach dem Rechten zu sehen. Auch er hielt sich schweigend dezent im Hintergrund. Nach einer Weile trat der Türsklave dann doch wieder auf die Männer zu. "Die Herren gedenken hier zu warten, bis der Senator eintrifft?"
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"Wieso fragst du? Kommt der Senator vielleicht heute nicht nach Hause?" Der Centurio sah seine Männer an und wusste nicht so recht was er nun machen sollte. "Nun es ist ja so, dass diese Männer dem Senator Purgitius Macer als Begleitschutz zugeteilt wurden, wir können also warten oder ich postiere die Soldaten einfach vor seinem Haus und du sagst ihm dann Bescheid."
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"Doch, selbstverständlich wird der Senator heute zur neunten Stunde zurückerwartet", bestätigte der Türsklave. Er konnte von jedem Hausbewohner sagen, wann dieser das Haus verlassen hatte und wann er zurück erwartet wurde. Das war schließlich seine Aufgabe. "Da der Senator nicht durch die Hintertür zu kommen pflegt, würde er die Soldaten vor dem Haus ohnehin bemerken", fügte er dann noch hinzu. Damit würde es sich dann erübrigen, ihm nach seiner Rückkehr Bescheid zu sagen.
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Zitat
Original von Spurius Purgitius Macer
...Hatte er jetzt tatsächlich ben David statt Hraluch gesagt. Er könnte sich ohrfeigen dafür: "Ja, Ioshua Hraluch. Verzeih mir.
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