Casa Purgitia

Zitat

Original von Decimus Annaeus Varus
Als sich die Tür zur Casa öffnete, schaute der Türhüter erst einmal von oben bis unten an und nahm ihm schließlich die Worte aus dem Mund.
"Ja, das ist richtig. Ist der Princeps denn zugegen?"

Der Türsklave schüttelte bedauernd den Kopf. "Nein, leider nicht. Aber ich kann ihm ausrichten, dass du ihn sprechen möchtest, dann wird er dir einen Termin zukommen lassen."

Zitat

Original von Appius Terentius Cyprianus
Patron!" grüßte er diesen voller Respekt, als "Kriegsheld" fühlte er sich zwar nnicht, aber es hörte sich nicht schlecht an:D . Als erstes übergab er die Geschenke die er mitgebracht hatte, immerhin war das ein Akt der Höflichkeit usw. Leider nichts großes aber mit Plündern war in Parthien auch eher Essig gewesen:" Ich habe die einige Sache aus dem fernen Parthien mitgebracht Patron, leider nicht wirklich großes, da die Legionen nie wirklich zum "Requirieren" kamen, aber immerhin."

Dass die Truppen reiche Beute machen würde, hatte Macer weder vor dem Krieg noch aufgrund der Zwischenberichte erwartet. Umso interessierter betrachtete er den überreichten Schmuck. "Nichts wirklich großes, naja, da untertreibst du aber. Es ist immerhin einen ganze Menge." Und Macer hatte ja nicht einmal eine Frau, an die er das weiterreichen konnte. "Ich danke dir", schloss er die Betrachtung der Geschenke schließlich ab.

Mit einem kurzen prüfenden Blick vergewisserte er sich, dass seinem Klienten schon etwas zu Trinken angeboten wurde und machte dann eine einladende Geste in Richtung Garten. "Wollen wir unser Gespräch draußen fortsetzen? Ich bin gespannt, was du mir zu erzählen hast."

Zitat

Original von Numerius Purgitius Victor
Victor beugte sich wieder ein Stück vor und ließ die Hände im Schoß zusammengefalltet.

"Nunja...Anfangen werde ich ja so oder so als Probatus.Natürlich ist es mein Ziel später als Offizier zu dienen."

Er lächelte.

"Oder hattest du an etwas anderes gedacht?"

Victor schaute seinen Cousin mit leicht schief gelegten Kopf an.

Alles anzeigen

Macer war immer ein wenig enttäuscht, wenn er bemerkte, wie wenig sich die Leute ein genaus Bild von der Armee machten. Auch in der Familie schien es da keine Ausnahmen zu geben. "Du meinst Centurio oder Tribun? Nur weil ich früher tatsächlich mal einfacher Soldat war heißt das nicht, dass das der normale Weg ist, wenn man später als Tribun enden will."

Varus schaute etwas bedenklich drein. "Nun, das ist bedauerlich, es ist äußerst wichtig." Varus überlegte kurz "Hmmm.. gut, ich werde von mir hören lassen." Und schon war Varus wieder verschwunden, ganz in Gedanken versunken.

"Sicher ich folge dir." Und nahm gleich sein Glas mit:" Was das erzählen angeht: Was interessiert dich denn besonders? Ich weiß nicht was die Acta schon alles geschrieben hat, in der Ferne habe ich das Blatt nicht bekommen und so auch nicht Lesen können."

Gemeinsam schritten sie hinaus in Richtung Garten, wo es in dem kleinen Säulengang windgeschützt und durch die Sonneneinstrahlung schon recht warm war. "Die Acta Diurna hat recht wenig berichtet, nur von euren großen Schlachten und natürlich vom Tod des Kaisers", fasste Macer die Berichterstattung zusammen. "Deine Briefe haben mich natürlich zusätzlich ein wenig infdormiert, vielen Dank dafür! Es interessiert mich eigentlich fast alles von diesem Feldzug, immerhin war es die größte militärische Operation der letzten Jahre. Besonders unklar war jedoch die Lage der Berichterstattung über das Verschwinden von Legatus Decimus Livianus. Was war da los?" Wenn sein Klient da interessante Informationen hatte, konnte er ihn ja gleich zu Meridius schicken, der sich von Seiten des Senates um diese Sache kümmerte.

"Nun Patron die ersten Tage und Wochen liefen recht Glatt. Überfälle der Parther wurden abgewehrt und vor Edessa schlugen wir die Parther, weche hohe Verluste erlitten in die Flucht und konnten damit die Stadt Edessa ohne weitere Verluste, nach Verhandlungen mit dem Statthalter Edessas, einnehmen.Bei Edessa passierte es dann mit dem Legaten, soweit ich weiß ritt er aus und kam nicht mehr wieder. Man fand seine Begleiter tot auf, ihn aber nicht, ich gehe mal davon aus, daß entweder die Parther in gefangen genommen haben.
Danach wurde ja, wie du wahrscheinlich weißt, der Tiberier Legat der I.
Mit ihm zusammen gerieten wir dann in einen Hinterhalt der Parther am Charobas, wo wir praktisch eine gesamte Legion verloren, ein scwarzer Tag kann ich nur sagen und die Moral danach war auch nicht wirklich die Beste.
Nachdem wir dann unsere Wunden geleckt hatten beschlossen wir Circesium einzunehmen, einmal um die Moral zu heben und zum anderen um den Parthern eines auszuwischen. Es war allerdings ein Kommandounternehmen, unter meiner Führung, welches ohne Probleme ablief und ich dafür auch ausgezeichnet wurde mit der Corona Muralis :].
Schon zu der Zeit war es um die Gesundheit des Imperators, der am Charobas verletzt wurde, wohl nicht zum besten und dann als wir vor Duos Europa standen und mit der Belagerung anfangen wollten verstarb er...
Dann brachen wir ab, der Rückmarsch begann und nun sind wir hier."

Einen Augenblick überlegte Macer, ob er das mit der Corona Muralis schon wusste. Er konnte sich nicht daran erinnern, dass es in der Acta Diurna gestanden hätte oder dass sein Klient ihm das geschrieben hätte. "Zu dieser Corona meine allerherzlichsten Glückwunsch. Darauf kannst du wirklich stolz sein", beglückwünschte er den Tribunen dann aber in jedem Fall. Die Sache mit dem Legaten war für ihn damit aber noch nicht erledigt. "Du sagtest gerade, dass Decimus Livianus entweder von Parthern entführt wurde. Aber das ist das 'oder'? Gab es eine andere denkbare Erklärung für sein Verschwinden?"

Hmm anscheinend war ihm da was rausgerutscht:" Nun vielleicht hat er sich auch einfach abgesetzt und seine Begleitung wurde danach von den Parthern überfallen oder er hat sich schlicht verirrt. Sind allerdings nur meine weiteren Theorien, am wahrscheinlichsten halte ich immer noch eine Entführung durch die Parther." Zumindestens das Absetzen hielt er bei einem Legionslegaten nicht für möglich, aber wer wußte schon was in Menschen vorging.

"Verirrt?" Macer blickte seinen Klienten zweifelnd an. "Na, das glaube ich ja nun nicht. Ich nehme doch an, dass ihr recht bald nach ihm gesucht habt, oder? Dann hätte man ihn ja finden müssen. Und ich glaube auch nicht, dass sich Livianus einfach absetzen würde. Ich kenne ihn zwar nicht sehr gut, aber doch gut genug, um ihm das nicht zuzutrauen."

"Ja sicher und gefunden haben wir ihn halt nicht, also bleiben entweder nur die Möglichkeiten einer Gefangennahme oder daß er sich abgesetzt hat, da ich zweitres für sehr unwahrscheinlicht halte, haben ihn wohl die Parther. Ob er dann aber noch lebt bezweifel ich, höchstens wenn sie erkannt haben wer und was er ist."

Natürlich bewegten sich die beiden Männer gerade völlig auf dem Gebiet der Spekulation, Macer noch mehr als Cyprianus. "Das möchte man doch wohl annehmen, dass Parther in der Lage sind, einen Legionslegaten zu erkennen. Zumal, wenn offenbar seine Begleiter getötet wurden, er aber nicht. Das sieht mir alles recht absichtlich aus."

Gegenüber dem,w as er schon wusste, hatte er allerdings nichts entscheidendes neues erfahren. "Wie hat die Legion die Nachricht aufgenommen gehabt? Du sagtst, der Moral war es abträglich? Hat sich Tiberius Vitamalacus schnell in seinen neuen Posten eingefunden?"

"Nunja als sie es erfahren hat war schon Bestürzung und Trauer da, immerhin war der Decimer lange Jahre Legat und dadurch daß er nicht mehr aufzufinden war, wurde die Stimmung oder Moral natürlich nicht besser. Der neue Legat hat sich dann aber, meiner Meinmung nach, recht gut eingearbeitet und die Situation gemeistert."

"Das ist erfreulich zu hören, dass die Truppe ihn rasch akzeptiert hat." Macer freute sich darüber wirklich, denn schließlich bildete er die Offiziere in der Theorie an der Academia aus. Wie sie sich in der Praxis schlugen, war trotzdem schwer vorherzusehen.

"Was hatte es mit dem Kommandounternehmen auf sich, mit dem ihr unter deiner Leitung Circesium eingenommen habt? Wollte der Imperator keine Zeit mit einer Belagerung verschwenden? War die Gelegenheit gerade günstig?"

"Nun zum einem war halt der Ruf nach Vergeltung für den Hinterhalt groß und da kam Cirecsum gerade recht. War praktisch nicht geschützt nur durch eine städtische Miliz. So kamen wir auf die Idee ein Kommandounternehmen zu versuchen. Wozu Männer opfern wenn es anders vielleicht auch klappt. Da es anscheinend Flügelkämüpfe zwischen verschiedenen Gruppierungen in der Stadt gab hatten wir auch einen Führer, der uns ohne Probleme in die Stadt brachte.
Dort sind wir dann ohne große Hindernisse ans Tor gekommen haben das Zeichen gegeben, das Tor selbst geöffnet und so der Legion ein leichtes Spiel ermöglicht. Außer der Situation am Tor, wo wir fast dachten die Legion kommt nicht mehr rechtzeitig, lief alles erstaunlich glatt.
SO ne Aktionen sind aber wohl wirklich nur unter solch besonderen Gegebenheiten möglich, denke ich zumindestens".

Aufmerksam folgte Macer den Ausführungen und kam zu dem Schluß, dass dort tatsächlich gleiche mehrere glückliche Umstände zusammen gekommen waren. "Ja, das ist sicher alles andere als das normale Vorgehen und etwas, was man kaum planen kann, bevor sich die konkrete Situation ergibt. Es spricht für den Imperator und seine Truppen, dass so schnell und erfolgreich reagiert wurde, als sich die Chance bot." Abgesehen davon, dass der Kaiser zu diesem Zeitpunkt schon verletzt war, wenn Macer den zeitlichen Ablauf richtig verstanden hatte, war es bis dahin wohl alles optimal gelaufen.

"Genau, der Hinterhalt. Der Kaiser ist von einem parthischen Pfeil verwundet worden, richtig? Was war denn da los? Eine Engstelle, an der man euch aufgelauert hat?"

Ja die Schlacht am Chaboras, ein furchtbares Gemetzel und er erinnerte sich eher ungerne daran:" Ja als Engstelle könnte man es wohl bezeichnen. Wir maschierten am Charobas entlang, einem Fluss, als wir in einen Hinterhalt der Parther hineinstolperten. Anscheinend hatten sie nur auf den Hängen des Flußtales auf uns gewartet und ließen dann die Falle zuschnappen. Während sie die X. Legion mit einem feuer von uns trennten griffen sie mich Einheiten die XII. Legion an. Vor- und Nachut waren also beschäftigt und wir mitten drin. Wir kamen zwar der XII. zur Hilfe aber da war es schon zu spät sie war praktisch von den Parthern und ihren Panzerreitern ausgelöscht worden. Und genau zu dem Zeitpunkt wo wir uns mit den Resten der XII. zurückzogen eröffneten die Parther einen Pfeilbeschuss auf uns, wobei dann auch der Kaiser fiel. Keine Ahnung wo die Garde war, welche ihn eigentlich schützen sollte, aber dieser Pfeil wurde ihm jedenfalls zum Verhängnis.

Wir haben es dann, den Göttern sei Dank, geschafft uns abzusetzen."

"Das hört sich wirklich nach einem klassischen und wohl vorbereiteten Hinterhalt an", fasste Macer die Schilderung zusammen. "Man kann nicht behaupten, dass die Parther das Kriegshandwerk nicht verstehen würden. Aber wo waren denn die römische Kundschafter? Wie schafft es eine parthische Armee, Feuer in einem römische Heerzug zu entfachen, ohne dass dazu vorher Vorbereitungen aufgefallen wären. Was hat da überhaupt gebrannt?" Wenn es ein Fluß war, an dem sie marschiert sind, konnte es kaum trockenes Gras oder Buschwerk sein, welches man normalerweise dafür verwenden würde, dachte sich Macer.

"Kundschafter gab es Patron, aber scheinbar wurden sie, bevor sie was berichten konnten, von den Parthern ausgeschaltet. Was daß Feuer angeht. Die brennbaren Sachen wurden halt erst angezündet als die Falle zuschnappte und Feuer sind am hellichten Tage nicht unbedingt gut zu sehen. Was das Material selbst angeht: Das war anscheinend eine mischung die nicht so leicht löschbar war. Wir mußten sie mit Sand löschen, was zusätzlich Zeit kostete."
Ja man durfte die Parther nicht unterschätzen, wahrlich nicht.

Macer nahm sich vor, dass eine oder andere Detail später einmal aufschreiben zu lassen. Das konnte man vielleicht an der Academia Militaris noch gebrauchen. Die großen Geschichtsschreiber hatten für diese spannenden Details schließlich nichts übrig. "Interessant. Wenn es mit Wasser nicht zu löschen war, dann war sicher Öl mit im Spiel. Das ist natürlich besonders geschickt, in der Nähe das Wassers solches Material einzusetzen. Aber den Kundschaftern muss man wohl trotzdem ein schlechtes Zeugnis ausstellen in dieser Situation." Was den Männern freilich nicht half, waren sie doch schon lange tot.