• Macer schnappte sich die nächstbeste Wachstafel von seinem Schreibtisch und machte sich eine entsprechende Notiz, sonst hatte er die Daten bis zum Ende der morgentlichen Besuche aller Klienten wieder vergessen. "Du darfst damit rechnen, dass ich komme", stellte er dann fest, auch wenn er an diesem Tag auch noch einen anderen Termin hatte und daher eventuell später eintreffen würde. Aber das war ja durchaus normal für einen Senator.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer


    Macer merkte schnell, worauf seine Cousine hinaus wollte, als sie ihn immer weiter zu den Wagenrennen ausfragte. Aber er wollte sich da auf nichts weiter einlassen. "Ich nehme dich erstmal mit zu den Ställen, dann kannst du die Pferde sehen. Und mit den Wägen schauen wir mal. Die Fahrer sind sehr abergläubisch, musst du wissen, die lassen nicht jeden auf ihren Wagen." Ein bisschen Aberglaube gehörte schließlich auch dazu. Götter und Geister gab es überall und gerade in Augenblicken, in denen man blitzschnell reagieren musste und gar nicht alles unter Kontrolle hatte, wie eben in einem Wagenrennen, musste man sich auf ein wohlgesonnenes Schicksal verlassen können.


    "Richtig, die meiste Arbeit entfällt auf die Tätigkeit als Curator Aquarum", bestätigte Macer dann die Vermutung seiner Cousine. "Aber der Tag hat nunmal 12 Stunden von Sonnenaufgang bis zum Untergang, die wollen gefüllt werden. Und man will ja schließlich auch nicht den ganzen Tag nur dasselbe machen." Zumindest Macer wollte das nicht, wobei schon die Aufgabe als Curator Aquarum eine Menge Abwechslung bot. Ein Amt im Cursus Honorum wäre natürlich auch interessant, auch wenn er sich nicht vorstellen konnte, dass ihm die Praetur genauso viel Spass machen würde wie sein Aedilat. "Was es bringen würde, Praetor zu sein? Nun, ich würde das Amt des Curator Aquarum abgeben, würde an jedem Gerichtstag in der Basilica Ulpia sitzen und Sitzungen leiten, hätte ständig Besuch von irgendwelchen Anwälten, die die Prozesse absprechen wollen und wenn alles vorbei ist, habe ich den Status eines ehemaligen Praetors und darf im Senat weiter vorne sitzen."




    „Vielleicht haben sie ja einen alten Wagen den sie so nicht nutzen, den können sie doch sicher entbehren,“ warf sie schnell ein und musste dabei bis über beide Ohren schmunzeln. Vielleicht würde sie Macer doch noch dazu bekommen mit ihr wenigstens eine ganz, ganz, eine wirklich ganz kleine Runde zu drehen wenn sie da waren. Aber Philogena war auf jeden Fall wirklich froh, dass er sie überhaupt zu den Pferden und dem Rennstall mitnehmen wollte. Ganz sicher hätte das nicht jeder getan und so konnte sie sich noch viel mehr freuen. „Egal was dabei raus kommt freue ich mich trotzdem, schließlich erfüllst du mir damit einen kleinen Traum den ich schon länger habe,“ sagte sie dann sanft.


    Sie beobachtete ihren Cousin wieder weiter und meinte zu sehen, dass er das doch gerne machen würde, aber sie fragte sich wirklich warum er es nicht wahr nahm und kandidierte. Es war als fehlte ihm wirklich noch der richtige Schubser in diese Richtung. „Dann hättest du doch lauter Vorteile oder etwa nicht? Ich denke mir auch, dass das doch alles sehr spannend sein muss wenn du in diesen ganzen Sitzungen bist. Was genau hält dich denn davon ab es zu tun oder es nicht zu tun? Du wärst doch dann noch angesehener als du es schon bist, oder liege ich da vollkommen falsch?“ Das es ihm vielleicht nicht so viel Spaß machen könnte, damit rechnete sie im Moment nicht, denn für sie hörte sich das alles spannend an aber, dass er dann sicher auch mit einigen langweiligen Aufgaben betraut werden würde oder den ganzen Tag in einem stickigen Raum sitzen musste, dieser Gedanke lag ihr dann doch ziemlich fern.

  • Dass Macer seiner Cousine einen schon länger gehegten Traum erfüllen würde, glaubte er ihr in der Form nicht. Immerhin hatte sie bis vor kurzem noch nicht einmal gewusst, dass Macer etwas mit Rennpferden zu tun hatte. Außerdem konnte er sich nicht vorstellen, dass sie in Oberitalien noch nie die Möglichkeit gehabt hatte, näher mit Pferden zu tun zu haben. Im Zweifelsfall war ja auch ihr Reisewagen nach Rom von eben diesen Tieren gezogen worden. Aber vertiefen wollte er das Thema nun auch wieder nicht, so dass er stattdessen einfach nur lächelte und nichts weiter mehr dazu sagte.


    Zum Prätorenamt konnte oder wollte er mehr sagen. "Nun, das hat alles seine Vorteile und Nachteile. Solange mir das Amt des Curator Aquarum noch Spass macht, sehe ich keien große Notwendigkeit es gegen ein anderes einzutauschen, in das ich mich erst neu einarbeiten muss, bevor es mir Spass macht. Ich war zwar schon Iudex in einigen Prozessen und nutze auch recht häufig die Gelegenheit, mich als Zuschauer in die Basilica zu setzen, wenn mir dazu Zeit bleibt oder der Prozess wichtig ist, aber trotzdem wäre es erstmal eine Umstellung." Eine Umstellung an sich hätte ihn dabei nicht einmal gestört, aber das Amt übte auf ihn eben nicht eine solche Attraktivität aus wie es zuvor das Aedilat getan hatte. "Außerdem müsste ich erstmal Gesetze und Prozessordnungen lernen. Da gebe ich lieber selber Kurse an der Academia Militaris, anstatt wieder auf der anderen Seite des Prüfungstisches zu sitzen und die Fragen beantworten zu müssen."

  • Zitat

    Original von Tiberius Prudentius Balbus
    Balbus nickte. "Sehr erfreulich. Die Einladung gilt natürlich nicht nur für dich, sondern auch gern für etwaige Begleitungen." sagte er.


    "Ich werde das berücksichtigen", deutete Macer vage an. Warum sollte er jetzt auch schon sagen, von wem er sich in über einem Monat begleiten lassen würde? "In welcher verwandtschaftlichen Nähe steht deine Braut zum Kaiserhaus?", erkundigte er sich dann noch, da er soetwas natürlich wie immer nicht im Kopf hatte.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Ein wenig widersprach diese Forderung Macers Verständnis von Logik. "Nun, der Charakter einer Ausnahme wird es ja immer sein, dass es für sie eben keine Regelung gibt. Die Aufnahme von Unteroffizieren ist ja auch jetzt schon geregelt, nur eben in einer undeutlichen Form." Dass Macer es selber war, der an dieser undeutlichen Formulierung nicht unbeteiligt war, tat seines Erachtens nichts zur Sache. "Mir wäre es lieber, die kostenfreie Aufnahme von Unteroffizieren aus dem Gesetzestext zu streichen. Wer als Ausnahme einen fähigen jungen Mann trotzdem zur Academia schicken will, der muss dann eben als dessen Gönner auftreten und für ihn die Kursgebühr übernehmen. Bei Zahlung dieser Gebühr ist der Zutritt ja ohnehin jedem gestattet."


    So könnte man es natürlich ebenfalls handhaben.


    Mit diesem Satz war das Thema wohl beendet, zumindest trat eine Pause ein, welche dies erahnen liess. Ich nutzte diese, um mir einige der aufgetragenen Speisen zu genehmigen und wieder einmal den Becher nachfüllen zu lassen.


    Köstlich, dieser Fisch. Du hast einen guten Koch!

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    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Ich werde das berücksichtigen", deutete Macer vage an. Warum sollte er jetzt auch schon sagen, von wem er sich in über einem Monat begleiten lassen würde? "In welcher verwandtschaftlichen Nähe steht deine Braut zum Kaiserhaus?", erkundigte er sich dann noch, da er soetwas natürlich wie immer nicht im Kopf hatte.


    "Sie ist eine Nichte Valerians." antworttete er. Es war ihm in den letzten Tagen, m Zuge der Hochzeitsvorbereitungen, erst richtig bewusst geworden, dass ihn die Heirat in ein verwandtschaftliches Verhältnis zur kaiserlichen Familie brachte. Natürlich hatte er bei der Verlobung gewusst, dass sie Quartos und damit auch Valerians Nichte war, doch war damals bei weitem nicht abzusehen, dass er so bald den Thron besteigen würde.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Zum Prätorenamt konnte oder wollte er mehr sagen. "Nun, das hat alles seine Vorteile und Nachteile. Solange mir das Amt des Curator Aquarum noch Spass macht, sehe ich keien große Notwendigkeit es gegen ein anderes einzutauschen, in das ich mich erst neu einarbeiten muss, bevor es mir Spass macht. Ich war zwar schon Iudex in einigen Prozessen und nutze auch recht häufig die Gelegenheit, mich als Zuschauer in die Basilica zu setzen, wenn mir dazu Zeit bleibt oder der Prozess wichtig ist, aber trotzdem wäre es erstmal eine Umstellung." Eine Umstellung an sich hätte ihn dabei nicht einmal gestört, aber das Amt übte auf ihn eben nicht eine solche Attraktivität aus wie es zuvor das Aedilat getan hatte. "Außerdem müsste ich erstmal Gesetze und Prozessordnungen lernen. Da gebe ich lieber selber Kurse an der Academia Militaris, anstatt wieder auf der anderen Seite des Prüfungstisches zu sitzen und die Fragen beantworten zu müssen."




    Oh da sprach er nun wieder Dinge an über die die junge Philogena wohl noch Stunden reden könnte, beziehungsweise unzählige Fragen dazu äußern könnte. Wer es nicht gewohnt war konnte die junge Frau wohl irgendwann als nervig empfinden auch wenn sie das sicher nicht beabsichtigte, es lag einfach in ihrer Natur einige Fragen zu stellen, oder auch einige mehr. „Man kann sich als Zuschauer in die Basilica setzen? Jeder oder nur ausgewählte Personen? Könnte ich das auch?“ wollte sie dann in einem Redeschwall wieder wissen. „Gut, ja, unter diesen Aspekten verstehe ich dich natürlich, schließlich soll eine solche Arbeit auch Spaß machen, das ist verständlich. Du gibst Kurse? Du überraschst mich immer mehr Macer,“ meinte sie mit einem anerkennenden Blick, denn auch wenn er meinte, dass viele Sachen nicht so viel Zeit in Anspruch nahmen, hörte sich das alles dennoch unglaublich viel an was er so alles tat. Sie bewunderte das alles sehr und das sah man auch in ihren Augen.


    „Was gäbe es eigentlich für mich für Möglichkeiten etwas zu machen?“ fragte sie dann. Es war nicht so, dass sie sich schon seit langem Gedanken gemacht hatte, dass sie ja etwas tun sollte und sicher würde sie irgendwann auch einmal heiraten und dann sowieso zu Hause sein, aber vielleicht konnte sie ja jetzt schon eine Kleinigkeit machen und wenn sie sich nur bei Macer erkundigte, da wusste sie dann wenigstens was ihr so alles offen stand. Und fragen kostete ja bekanntlich nichts und wenn sie sich behilflich machen konnte war es umso besser.

  • Zitat

    Original von Lucius Annaeus Florus
    So könnte man es natürlich ebenfalls handhaben.


    Mit diesem Satz war das Thema wohl beendet, zumindest trat eine Pause ein, welche dies erahnen liess. Ich nutzte diese, um mir einige der aufgetragenen Speisen zu genehmigen und wieder einmal den Becher nachfüllen zu lassen.


    Köstlich, dieser Fisch. Du hast einen guten Koch!


    "Nun, dann werde ich eine entsprechende Änderung des Gesetzes anstreben", sagte Macer in die Stille hinein, da Florus offenbar kein Interesse hatte, das Thema weiter zu vertiefen.


    So wie er widmete er sich auch wieder den Speisen, bevor dieser Gang abgeschlossen wurde und der nächste auf den Tisch kam. Das Lob für die Küche hörte er als Gastgeber natürlich gerne. "Ein Köchin, um genau zu sein. Sie ist schon recht lange in meinem Haushalt und ich war bisher immer zufrieden." Ansonsten hätte er sie wohl auch ausgewechselt. "Unterhältst du noch einen privaten Haushalt in größerem Umfang oder beschränkst du dich derzeit auf dein Haus im Flottenlager?" fragte er dann weiter. Als er bei der Legion war, hatte er kaum Personal in Rom gehabt.

  • Zitat

    Original von Tiberius Prudentius Balbus
    "Sie ist eine Nichte Valerians." antworttete er. Es war ihm in den letzten Tagen, m Zuge der Hochzeitsvorbereitungen, erst richtig bewusst geworden, dass ihn die Heirat in ein verwandtschaftliches Verhältnis zur kaiserlichen Familie brachte. Natürlich hatte er bei der Verlobung gewusst, dass sie Quartos und damit auch Valerians Nichte war, doch war damals bei weitem nicht abzusehen, dass er so bald den Thron besteigen würde.


    Mit so einer direkten Nähe zum Kaiserhaus hatte Macer nicht gerechnet. Andererseits musste er zugeben, dass er mit dem Namen Aelia Vespa allgemein nicht allzu viel anfing und die Nähe zum Kaiserhaus damit dann doch wieder relativ unbedeutend schien. "Du durftest dich selber auf deine Vertrauenswürdigkeit hin untersuchen und mussten das die Kollegen tun?" scherzte er dann, da er annahm, dass bei solchen Hochzeiten in der näheren Umgebung des Kaisers die Prätorianer umfangreiche Ermittlungen anstellten.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Mit so einer direkten Nähe zum Kaiserhaus hatte Macer nicht gerechnet. Andererseits musste er zugeben, dass er mit dem Namen Aelia Vespa allgemein nicht allzu viel anfing und die Nähe zum Kaiserhaus damit dann doch wieder relativ unbedeutend schien. "Du durftest dich selber auf deine Vertrauenswürdigkeit hin untersuchen und mussten das die Kollegen tun?" scherzte er dann, da er annahm, dass bei solchen Hochzeiten in der näheren Umgebung des Kaisers die Prätorianer umfangreiche Ermittlungen anstellten.


    Balbus musste grinsen. "Ich persönlich habe mich nicht untersucht. Und wenn meine Kollegen dies getan haben, dann werde ich die entsprechenden Männer am besten für eine Beförderung vorschlagen, denn sie waren dabei absolut unauffällig." sagte er.

  • Zitat

    Original von Purgitia Philogena
    Oh da sprach er nun wieder Dinge an über die die junge Philogena wohl noch Stunden reden könnte, beziehungsweise unzählige Fragen dazu äußern könnte. Wer es nicht gewohnt war konnte die junge Frau wohl irgendwann als nervig empfinden auch wenn sie das sicher nicht beabsichtigte, es lag einfach in ihrer Natur einige Fragen zu stellen, oder auch einige mehr. „Man kann sich als Zuschauer in die Basilica setzen? Jeder oder nur ausgewählte Personen? Könnte ich das auch?“ wollte sie dann in einem Redeschwall wieder wissen. „Gut, ja, unter diesen Aspekten verstehe ich dich natürlich, schließlich soll eine solche Arbeit auch Spaß machen, das ist verständlich. Du gibst Kurse? Du überraschst mich immer mehr Macer,“ meinte sie mit einem anerkennenden Blick, denn auch wenn er meinte, dass viele Sachen nicht so viel Zeit in Anspruch nahmen, hörte sich das alles dennoch unglaublich viel an was er so alles tat. Sie bewunderte das alles sehr und das sah man auch in ihren Augen.


    „Was gäbe es eigentlich für mich für Möglichkeiten etwas zu machen?“ fragte sie dann. Es war nicht so, dass sie sich schon seit langem Gedanken gemacht hatte, dass sie ja etwas tun sollte und sicher würde sie irgendwann auch einmal heiraten und dann sowieso zu Hause sein, aber vielleicht konnte sie ja jetzt schon eine Kleinigkeit machen und wenn sie sich nur bei Macer erkundigte, da wusste sie dann wenigstens was ihr so alles offen stand. Und fragen kostete ja bekanntlich nichts und wenn sie sich behilflich machen konnte war es umso besser.


    "Prinzipiell kann da jeder hin", erklärte Macer und fragte sich ein wenig, ob es wohl möglich wäre ein Thema zu finden, für welches sich seine Cousine nicht begeistern konnte. Wirklich ernsthaft verfolgte er den Gedanken aber nicht, denn es war ja durchaus schön, sich mal ungezwungen über alles mögliche zu unterhalten. "Bei Verhandlungen aus großen Prozessen oder wenn ein berühmter Redner auftritt kann es allerdings auch mal ziemlich voll werden, dann lassen sie nicht jeden rein." Macer konnte das allerdings relativ egal sein, zumindest seit er Senator war.


    Die Academia Militaris hatten sie in diesem Gespräch offenbar noch nicht gehabt, denn seine Cousine schien schon wieder überrascht zu sein. "Ja, an der Academia Militaris, um ein bisschen Wissen an angehende oder aktive Offiziere zu vermitteln", erklärte er dann knapp seine Funktion dort.


    Als Philogenia dann die Frage stellte, wie sie sich wohl betätigen könnte, betrachtete Macer sie eine Weile schweigend und dachte darüber nach, welchen Eindruck sie bisher auf ihn gemacht hatte und was ihr wohl liegen könnte. Eine sofortige Idee hatte er nicht. "Was hast du denn bisher alles gemacht?", fragte er daher erst einmal zurück. "Wir haben so viel über mich geredet, dass ich von dir kaum etwas weiß."

  • Zitat

    Original von Tiberius Prudentius Balbus
    Balbus musste grinsen. "Ich persönlich habe mich nicht untersucht. Und wenn meine Kollegen dies getan haben, dann werde ich die entsprechenden Männer am besten für eine Beförderung vorschlagen, denn sie waren dabei absolut unauffällig." sagte er.


    "Vielleicht eine eher unkonventionelle Art, seine Soldaten zu testen, aber wenn man sich auf diese Weise nebenbei über ihre Fähigkeiten informieren kann, ist doch allen geholfen", grinste Macer. Dann bewegte er sich wieder in Richtung der Tür des Arbeitszimmer, da er annahm, dass das Gespräch seinem Ende entgegen ging. "Nun, dann sehen wir uns also spätestens in einem Monat. Oder gibt es sonst noch etwas?" Er selber hatte keine Fragen, weder an ihn privat noch bezüglich dienstlicher Belange.




  • Das klang spannend und interessant und wenn da jeder hin konnte dann wusste sie was sie unbedingt auch einmal machen wollte. Es war wirklich schwer etwas zu finden was sie nicht interessierte. Die junge Purgitia war schon als kleines Kind so wissbegierig gewesen, dass es nur schwer gewesen war sie zu zügeln. Wissbegierig, schüchtern und verlegen, das war ihr Wesen und dazu kam noch ein überaus großes und freundliches Herz. Wahrscheinlich würde sie nicht einmal ihrem ärgsten Feind etwas böses wünschen können, dazu war sie einfach zu ….zart. „Ich glaube ich werde mir eine solche Verhandlung mal ansehen, natürlich nur wenn du nichts dagegen hast,“ meinte sie dann. Auch das lag in ihrer Art. Bei solchen Sachen würde sie immer jemanden fragen der das Sagen hatte. Es war bei ihrem Bruder schon immer so gewesen und würde es auch noch sein wenn sie verheiratet war. Etwas was anerzogen war konnte man nur schwerlich ablegen.


    Philogena konnte bei ihm ja einfach nicht anders als überrascht zu sein, denn er machte einfach so wahnsinnig viel, dass sie sich fragte wie sie sich die ganzen Spaten überhaupt behalten sollte. Aber zu fragen ob sie vielleicht auch da einmal zuhören konnte das machte sie nicht, denn bei aller Liebe aber da hätte er sicher nein Gesagt, auch wenn sie neugierig war wusste sie auch wo es Grenzen gab.


    Während er sie so musternd anschaute fragte sie sich einen Moment ob ihre Frage nicht angebracht gewesen war. Sie war sich nicht sicher, aber ihre kurzen Bedenken wurden ja auf der Stelle wieder zerschlagen als er weiterredete. Was hatte sie gemacht? Eine berechtigte und sehr gute Frage. Sie war noch jung und hatte einen sehr guten Lehrer gehabt und natürlich war sie auch in der gesamten Haushaltsführung unterrichtet worden. Darin kannte sie sich am besten aus und natürlich in anderen Dingen.
    „Naja, ich habe zu Hause für Ordnung gesorgt. Schon früh habe ich gelernt wie man einen Haushalt richtig führt, wie man mit seinen Sklaven umgeht, wie man auf alles achtet. Dann auch alles was eine Frau zu tun hat. Aber Apicius hat auch dafür gesorgt, dass ich in anderen Dingen unterrichtet wurde. Ich hatte einen sehr guten Lehrer. Apollonius. Er war ein alter Gelehrter aus Griechenland und hat mich bis zu seinem Tod unterrichtet. Ich lese gerne und vor allem die ganzen alten Schriften. Viele interessieren sich ja nicht mehr dafür, doch ich schon. Ich weiß nicht ob das Fähigkeiten sind mit denen man viel anfangen kann, doch ich habe es nie bereut,“ sagte sie und musste dabei lächeln, denn ihren Lehrer hatte sie so manches mal mit ihren vielen Fragen zur Verzweiflung getrieben.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Nun, dann werde ich eine entsprechende Änderung des Gesetzes anstreben", sagte Macer in die Stille hinein, da Florus offenbar kein Interesse hatte, das Thema weiter zu vertiefen.


    So wie er widmete er sich auch wieder den Speisen, bevor dieser Gang abgeschlossen wurde und der nächste auf den Tisch kam. Das Lob für die Küche hörte er als Gastgeber natürlich gerne. "Ein Köchin, um genau zu sein. Sie ist schon recht lange in meinem Haushalt und ich war bisher immer zufrieden." Ansonsten hätte er sie wohl auch ausgewechselt. "Unterhältst du noch einen privaten Haushalt in größerem Umfang oder beschränkst du dich derzeit auf dein Haus im Flottenlager?" fragte er dann weiter. Als er bei der Legion war, hatte er kaum Personal in Rom gehabt.


    Einen grösseren Umfang kann man das kaum nennen. Ich unterhalte natürlich mein Anwesen auf dem Quirinal, aber das Personal ist auf ein Minimum geschrumpft. Es lohnte sich in der Vergangenheit kaum, hier Personal herumstehen zu haben. Das wird sich nun aber ja sicherlich wieder etwas ändern.

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    CIVIS

    SODALIS FACTIO ALBATA - FACTIO ALBATA

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Vielleicht eine eher unkonventionelle Art, seine Soldaten zu testen, aber wenn man sich auf diese Weise nebenbei über ihre Fähigkeiten informieren kann, ist doch allen geholfen", grinste Macer. Dann bewegte er sich wieder in Richtung der Tür des Arbeitszimmer, da er annahm, dass das Gespräch seinem Ende entgegen ging. "Nun, dann sehen wir uns also spätestens in einem Monat. Oder gibt es sonst noch etwas?" Er selber hatte keine Fragen, weder an ihn privat noch bezüglich dienstlicher Belange.


    Balbus folgte natürlich dem dezenten Hinweis in Richtung Tür. "Derzeit eigentlich nicht. Und ich möchte dich natürlich auch nicht noch länger von deinen Pflichten abhalten, Senator. Ich danke dir dafür, dass du mir etwas deiner Zeit geopfert hast."

  • Macer begleitete den Prätorianer noch bis zum anderen Ende des Atriums, wo es wieder zur Haustür ging, bevor er sich endgültig von ihm verabschiedete und auf dem Rückweg wieder einen Klienten mit ins Arbeitszimmer nahm, der um ein vertraulicheres Gespräch gebeten hatte und deswegen im Atrium ausgeharrt hatte.

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    Original von Purgitia Philogena
    Während er sie so musternd anschaute fragte sie sich einen Moment ob ihre Frage nicht angebracht gewesen war. Sie war sich nicht sicher, aber ihre kurzen Bedenken wurden ja auf der Stelle wieder zerschlagen als er weiterredete. Was hatte sie gemacht? Eine berechtigte und sehr gute Frage. Sie war noch jung und hatte einen sehr guten Lehrer gehabt und natürlich war sie auch in der gesamten Haushaltsführung unterrichtet worden. Darin kannte sie sich am besten aus und natürlich in anderen Dingen.
    „Naja, ich habe zu Hause für Ordnung gesorgt. Schon früh habe ich gelernt wie man einen Haushalt richtig führt, wie man mit seinen Sklaven umgeht, wie man auf alles achtet. Dann auch alles was eine Frau zu tun hat. Aber Apicius hat auch dafür gesorgt, dass ich in anderen Dingen unterrichtet wurde. Ich hatte einen sehr guten Lehrer. Apollonius. Er war ein alter Gelehrter aus Griechenland und hat mich bis zu seinem Tod unterrichtet. Ich lese gerne und vor allem die ganzen alten Schriften. Viele interessieren sich ja nicht mehr dafür, doch ich schon. Ich weiß nicht ob das Fähigkeiten sind mit denen man viel anfangen kann, doch ich habe es nie bereut,“ sagte sie und musste dabei lächeln, denn ihren Lehrer hatte sie so manches mal mit ihren vielen Fragen zur Verzweiflung getrieben.


    Macer hatte keinen Grund, seiner Cousine den Besuch in Gerichtsverhandlungen zu verbieten und nickte daher nur. "Sicher, wenn du dir eine Verhandlung anschauen willst, dann kannst du das machen. Frauen sind zwar im Zuschauerraum meistens in der Minderheit, aber das ist ja kein Grund, nicht trotzdem hin zu gehen." Der eine oder andere brilliante Redner hatte sicher auch seine weiblichen Anhänger, wenngleich so etwas natürlich bei Gladiatoren noch viel verbreiteter war als bei Anwälten.


    Die Aufzählung der bisherigen Tätigkeiten traf in etwa das, was Macer erwartet hatte. Dass sie ein eigenes Geschäft eröffnete kam somit nicht in Frage, aber das hätte er auch schon nach dem bisherigen Gespräch und Eindruck ausgeschlossen. "Dann solltest du etwas tun, bei dem du mit Büchern und Schriften zu tun hast", schlug er vor, sofern sie nicht vor hatte, das Leben in Rom einfach zu genießen. Er hätte sie sicher nicht sofort zu einer regelmäßigen Beschäftigung gedrängt. "Buchhändler und Verleger habe ich zwar nicht in meinem Klientenkreis, aber wäre soetwas etwas für dich? Oder die Schola Atheniensis?"

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    Original von Lucius Annaeus Florus
    Einen grösseren Umfang kann man das kaum nennen. Ich unterhalte natürlich mein Anwesen auf dem Quirinal, aber das Personal ist auf ein Minimum geschrumpft. Es lohnte sich in der Vergangenheit kaum, hier Personal herumstehen zu haben. Das wird sich nun aber ja sicherlich wieder etwas ändern.


    Beiläufig überlegte Macer, ob und wann er Florus einmal dort besucht hatte, kam aber wie fast immer in solchen Fällen zu keinem schlüssigen Ergebnis. "So habe ich es auch gemacht, als ich bei der Legio I und dann auch in Germania war. Ein Haus gibt man dafür nicht ganz weg, aber zu viele Bedienstete, die nichts zu tun haben, braucht man auch nicht. Eben gerade so, dass das Haus nicht verkommt, sich alle selber versorgen können und Nachricht schicken, wenn in Rom etwas wichtiges passiert. Außerdem war der eine oder andere Klient ganz dankbar, wenn er auch in meiner Abwesenheit eine offene Tür findet." Den tieferen Sinn davon hatte Macer zwar nie ganz verstanden, aber einige hegten offenbar heimatliche Gefühle für die Casa ihres Herrn.


    "Wo wohnt deine Frau eigentlich derzeit? Auch in Misenum?" fragte er dann aus einem plötzlichen Einfall heraus.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer


    Macer hatte keinen Grund, seiner Cousine den Besuch in Gerichtsverhandlungen zu verbieten und nickte daher nur. "Sicher, wenn du dir eine Verhandlung anschauen willst, dann kannst du das machen. Frauen sind zwar im Zuschauerraum meistens in der Minderheit, aber das ist ja kein Grund, nicht trotzdem hin zu gehen." Der eine oder andere brilliante Redner hatte sicher auch seine weiblichen Anhänger, wenngleich so etwas natürlich bei Gladiatoren noch viel verbreiteter war als bei Anwälten.


    Die Aufzählung der bisherigen Tätigkeiten traf in etwa das, was Macer erwartet hatte. Dass sie ein eigenes Geschäft eröffnete kam somit nicht in Frage, aber das hätte er auch schon nach dem bisherigen Gespräch und Eindruck ausgeschlossen. "Dann solltest du etwas tun, bei dem du mit Büchern und Schriften zu tun hast", schlug er vor, sofern sie nicht vor hatte, das Leben in Rom einfach zu genießen. Er hätte sie sicher nicht sofort zu einer regelmäßigen Beschäftigung gedrängt. "Buchhändler und Verleger habe ich zwar nicht in meinem Klientenkreis, aber wäre soetwas etwas für dich? Oder die Schola Atheniensis?"




    Dann würde sie natürlich die Möglichkeiten wahr nehmen und eine solche Verhandlung auch besuchen. Sie war sich nicht sicher gewesen ob es auch Frauen durften, aber da sie nun die passende Antwort von Macer bekommen hatte war es ja auch kein Problem mehr. „Dann werde ich das machen sobald etwas ansteht wo es sich lohnt zuzusehen,“ meinte sie dann. Das Macer gerade daran dachte, dass ein Redner auch weibliche Anhänger haben konnte aber halt nicht so wie ein Gladiator, das kam ihr gar nicht in den Sinn, denn sie würde ja dahin gehen wegen dem Fall der erörtert werden würde und nicht wegen den Sprechern. Vielleicht war sie da halt einfach ein wenig anders als andere Frauen oder eben noch sehr naiv und jung, dass sie an solche Dinge einfach noch nicht dachte.


    Ihre Augen leuchteten immer mehr, denn auf diese Ideen die Macer eben nannte wäre sie nicht gekommen. Mit Büchern und Schriften zu Arbeiten wäre wirklich etwas ganz Besonderes, zumal sie ja schon liebend gerne las und sich für vielerlei interessierte. „Kann man einfach Buchhändler werden? Einfach so? Oder muss man etwas beachten? Das klingt wirklich toll und es würde auf jeden Fall zu mir passen. Was macht man bei der Schola Atheniensis genau?“ wollte sie dann noch wissen. Natürlich wollte sie auch das Leben ein wenig genießen und vielleicht auch nicht gleich sich auf etwas stürzen, aber wenn sie die Möglichkeiten bekam sich als Frau ein wenig nützlich zu machen ohne nur für die Casa da zu sein, wäre es doch auch etwas schönes. Etwas was einer steilen Kariere gleich kam wollte sie niemals anstreben, denn spätestens wenn sie einen Mann an der Seite hatte wollte sie eine gute Ehefrau sein und eben für ihren Mann dann da sein.

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