• Sie hielt die Mitteilung immer noch in ihren Händen und konnte nicht wirklich verstehen. Es war so unglaublich, dass ihr einen Moment die Luft zum atmen genommen wurde. Philogena hielt sich an einer Säule im Atrium fest und schloss ihre Augen während sie ihre Stirn gegen das kühle Marmor lehnte. Die ganze Zeit in der sie keine Nachricht über den Verbleib ihres Bruders bekommen hatte, hatte sie noch gehofft, dass es ihm gut ging und er einfach nur verhindert war und ihr deswegen nicht schreiben konnte, doch nun hielt sie dies Pergament in der Hand in dem stand, dass er nicht mehr am leben war.
    Sie konnte und wollte es nicht glauben, denn es schmerzte schrecklich und sie wusste nicht wie sie damit umgehen sollte. Er war ihr Bruder und nun? Er war nicht mehr da und würde nie wieder kommen, sie nie wieder umarmen....


    Sie schluchzte auf und sank vor der Säule in die Knie, immer noch den Kopf fast an dieser gelehnt. Wie ein Häufchen Elend hockte sie dort unten und das Schluchzen war laut und deutlich zu hören.
    "Warum?", flüsterte sie immer wieder leise und lies den Brief fallen der ihr den Tod ihres Bruder angekündigt hatte. Nun kniete sie auf dem Boden und weinte bittere Tränen, Tränen des Schmerzes und des Nichtverstehens, denn sie wusste nicht was ihrem Bruder zugestoßen war,schließlich war er noch jung gewesen.


    Auch, dass sie irgendetwas erben sollte tröstete sie auf keinen Fall darüber hinweg, dass ihr ein geliebter Mensch genommen worden war, egal durch wen ob durch eine fremde Hand oder die Hand der Götter war dabei absolut egal, er war nicht mehr da und nur das zählte für die junge Frau.

  • Auch wenn Macers haushalt nicht gerade besonders zahlreich bevölkert war, so gab es doch immer wieder jemanden, der aus diesem oder jenem Grund den Weg durchs Atrium nahm. So konnte Philogenia nicht lange unentdeckt bleiben. Die Sklavin, die sie bemerkte, traute sich allerdings nicht, sie direkt anzusprechen, sondern verschwand erst einmal in der Küche, wo sie die Köchin Mariamamara informierte. Diese kannte in solchen Angelegenheiten allerdings gar keine Schüchternheit, sondern wischte sich rasch die Hände ab und ging ins Atrium.


    "Herrin, was ist nicht in Ordnung?" sprach sie Philogenia und fragte erst gar nicht höflich, ob irgendetwas nicht in Ordnung sei, denn das war ziemlich offensichtlich.

  • Philogena bekam im Moment gar nichts von ihrer Umgebung mit auch nicht, dass eine Sklavin sie eine Weile lang beobachtet hatte und nicht wusste was sie machen sollte. Sie war so gefangen in ihrem Schmerz, dass sie diesem freien Lauf ließ, egal was andere von ihr denken mochten. Die junge Purgitia kniete auf dem Boden und versuchte ihrer Schmerzen Herr zu werden, was aber nicht wirklich gelingen wollte.
    So bekam sie unter ihrem Schluchzen erst einmal nicht mit, dass sich die Köchin ihr näherte. Sie mochte diese Frau, hatte sie schon von Anfang an gemocht als sie hier angekommen war. Sie hatte etwas Mütterliches an sich was Philogena sehr schätzte.
    Als sie nu die Stimme von Mariamamara hörte blickte die verheulte, junge Frau auf. Neben ihr lag der Brief auf dem Boden in dem alles stand was es zu wissen gab und viel war das sicher nicht. Sachte schüttelte sie ihren Kopf und blickte einfach nur zu der Sklavin auf, da sie selber immer noch auf dem Boden kniete.
    „Mein Bruder……,“ begann sie zu flüstern „Er…..der Brief……er ist tot,“ flüsterte sie abgehackt und konnte es nicht glauben, dass sie es nun auch aussprach, das hatte so etwas endgültiges. Tränen liefen ihre Wangen hinab.

  • Selbst in einer solchen Situation konnte Mariamamara ihre Lebenfreude nicht verbergen und musste aufpassen nicht zu kichern bei der Vorstellung, dass der Brief tot sei und nicht der Bruder. Das gelang ihr aber recht gut, auch wenn sie keine Ahnung hatte, wer der Bruder der Herrin überhaupt war.


    "Wann und wo ist er denn gestorben?", ging sie dieses Problem pragmatisch an und rief außerdem nach einem Kissen für die Herrin. Wenn die schon nicht aufstehen wollte, sollte sie es wenigstens bequem haben.

  • Wäre das alles nicht so schrecklich ernst gewesen hätte sie wohl selber über ihre missglückte Wortwahl lachen müssen, aber sie konnte es nicht und sie sah es auch nicht, dass ihre Worte ziemlich missverständlich waren. Der Schmerz hatte sich seine Bahnen gefressen und wollte sie so schnell auch nicht los lassen. Sicher, irgendwann würde er weniger werden, aber das wiederum würde dauern.
    „Ich weiß es nicht, das steht nicht drinne,“ schluchzte sie auf und vergrub ihre Gesicht wieder in ihren Händen. Sie wusste gar nichts, sie wusste es einfach nicht und dieses Nichtwissen machte sie vollkommen verrückt. Vielleicht hatte er gelitten und sie war nicht bei ihm gewesen oder er war gar ganz alleine gestorben und einsam dabei gewesen. Ihr Herz schien zerspringen zu wollen und das Schluchzen klang im Atrium sicher lauter als es eigentlich war.
    „Warum er,“ klangen gedrungen dir Worte zwischen ihren Händen hindurch. Wirklich viel hatte nicht auf dem Pergament gestanden nur, dass ihr Bruder tot sei und sie erben sollte, was ihr so was von egal war. Sie wollte ihren Bruder zurück, ihn hatte sie so lange nicht gesehen und mittlerweile bereute sie, dass sie nicht nach ihm hatte suchen lassen.

  • Während sich Philogenia vor Schmerzen in ihren Händen vergrub, wurde das Kissen gebracht und Mariamamara legte es neben der weinenden Herrin ab. Wenn sie es haben wollte, brauchte sie nur zuzugreifen, egal ob sie nun darauf sitzen wollte oder irgendetwas braucht, was sie verzeifelt an sich drücken oder von sich weg werfen konnte. Kissen waren in solchen Situationen ungemein nützlich.


    "Wer hat dir denn geschrieben?" verfolgte Mariamamara weiterhin den direkten Weg, irgendwelche nützlichen Informationen aus der Herrin heraus zu bekommen.

  • Ein wenig verspätet erreichte Crassus samt Gefolge - das fiel heute recht überschaubar aus und bestand neben seiner Leibwache aus zwei Sklaven, die einen Wagen mit sich zogen und einer kleinen Auswahl an Klienten - die Casa Purgitia. Es war eigentlich unüblich, dass sich Crassus bei einem Treffen mit so enem wichtigen Senator verspätete, aber die Pflicht hatte ihn länger aufgehalten als er es je für möglich gehalten hätte. Das tat Crassus natürlich leid, aber er konnte es auch nicht mehr ändern. Er ließ den Sitz seiner Toga noch einmal von einem Sklaven überprüfen und ließ dann Anklopfen. Im Hintergrund konnte man schon sehen, dass zwei Sklaven den Wagen ausräumten und alles ausgepackte sorgsam in edle Tücher verpackten.

  • In der Casa Purgitia hatte man sich gründlich auf den bevorstehenden Besuch vorbereitet. Die ohnehin immer ordentlichen Räume, in denen der Empfang von Gästen vor sich ging, waren heute besonders sauber und ordentlich und auch das Hauspersonal zeigte sich von seiner besten Seite. Kaum klopfte es an der Tür, öffnete schon der Türsklave, der heute bessere Kleidung trug als an den meisten anderen Tagen. Mit einer großen Geste hieß er den Gast und sein Gefolge willkommen und führte die Gruppe ins Atrium, wo Macer dem Praefectus mit ausgebreiteten Armen entgegen kam, soweit diese Geste möglich war, ohne seine Toga in Unordnung zu bringen.


    "Salve, Praefectus Caecilius Crassus. Sei willkommen in meinem Haus", begrüßte er ihn und ließ sich von einer Gefühlsregung wegen der kleinen Verspätung nichts anmerken.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Während sich Philogenia vor Schmerzen in ihren Händen vergrub, wurde das Kissen gebracht und Mariamamara legte es neben der weinenden Herrin ab. Wenn sie es haben wollte, brauchte sie nur zuzugreifen, egal ob sie nun darauf sitzen wollte oder irgendetwas braucht, was sie verzeifelt an sich drücken oder von sich weg werfen konnte. Kissen waren in solchen Situationen ungemein nützlich.


    "Wer hat dir denn geschrieben?" verfolgte Mariamamara weiterhin den direkten Weg, irgendwelche nützlichen Informationen aus der Herrin heraus zu bekommen.



    Philogena schaffte es irgendwie nicht sich wirklich wieder ein zu bekommen. Gerne hätte sie aufgehört zu weinen, denn das tat sie nicht gerne, aber der Schmerz ließ es einfach nicht zu. Im Moment spielte es kein Rolle, dass sie sich vor einer Sklavin ausweinte und es spielte auch keine Rolle, dass andere Sklaven sie so sehen konnten wie sie auf dem Boden kauerte und weinte. Sie mochte diese Frau sowieso von daher war alles egal, denn dazu fühlte sie sich dieser Sklaven die etwas Mütterliches an sich hatte viel zu sehr verbunden.
    Als sie das Kissen hatte griff sie irgendwann danach und etwas zum festhalten zu haben. Der Brief lag weiterhin auf dem Boden neben der Säule.
    „Der Brief ist von dem Assistent der Decemviri litibus iucandis und dort steht, dass es ihm leid tut mich über den Tod meines Bruders zu informieren und eben diese anderen Informationen,“ schluchzte sie auf und rieb sich mit einer Hand über die tränennassen Augen während sie mit der anderen das Kissen fest umklammerte. „Sie wissen ja selber nicht….aber ich weiß nicht……wie ich rausbekommen soll……was passiert ist……..er ist…..nicht mehr da…….,“ schluchzte sie wieder auf und vergrub ihr Gesicht in ihrer einen Hand.

  • Er hatte ihr nichts gesagt…..nein das stimmte nicht, er hatte gesagt, dass er zum essen kommt, aber warum er das tat, das sagte er nicht. Und Philogena war sich sicher, dass er es mit Absicht tat. Nein sie unterstellte ihrem Cousin sicher nie etwas böses, aber sie war sich sehr, sehr sicher, dass er sie mit dem ganzen einfach nur auf die Folter spannen wollte. Das war gemein, sehr gemein sogar und sie war mehr als nur nervös seit diesem Tag durch die Casa getigert. Immer wieder hatte sie ihrem Cousin sozusagen aufgelauert um ihm ein Loch nach dem anderen in den Bauch zu fragen. Wenn man das ganze bildlich nahm müsste Macer nun aussehen wie ein Käse. Caecilius Crassus kommt zum Essen und, dass nachdem Macer bei ihm zum Essen gewesen war.
    Philogena hatte sich buchstäblich den Kopf zerbrochen warum er kam. Aber außer, dass er vor hatte sich mit Macer etwas enger zu befreunden hatte sie keine anderen Ideen, denn der wahre Grund von dem Erscheinen von Crassus war ihr sehr unvorstellbar, dass sie auf diesen Gedanken erst gar nicht kam. Natürlich freute sie sich diesen Mann wieder zu sehen. Er hatte sie vor der Hitze des Tages bewahrt und war auch ansonsten ein sehr netter Mensch, dessen Gesellschaft sie sehr genossen hatte. Dann war das Essen zwischen ihrem Cousin und Crassus gewesen und Macer hatte ziemlich geheimnisvoll getan, zumindest war ihr das so vor gekommen. Philogena war doch so schrecklich neugierig und wahrscheinlich wusste das ihr Cousin ja. Ja sie würde sich für ihn auch noch etwas einfallen lassen, irgendetwas.


    Nervös war sie den ganzen Tag durch ihr Zimmer gelaufen und hatte einfach nicht still sitzen können. Sie hatte sich für eine zart apriko farbene Stola entschieden. Zarte Goldmuster waren in den Stoff gewebt und ließen ihn bei jedem Schritt den sie tat edel schimmern. Ihre Haare waren kunstvoll nach oben gesteckt was ihren schlanken hals noch mehr zur Geltung kommen ließ. Heute trug sie dazu eine feine, goldene Kette und dazu passende schlichte Ohrringe samt Armband.


    Ihr war schrecklich warm während sie wartete. Dann war es so weit und sie konnte hören wie er kam, die Schritte hallten und in diesem Moment klangen sie für sie noch viel lauter. Nur wenig hatte sie die letzten Stunden gesprochen, dafür war sie umso nervöser gewesen. Nun stand sie da und schaute zu wie Macer dem Besucher entgegen ging. Sie selber blieb wo sie war. Irgendwie war sie nicht in der Lage sich groß zu bewegen. Seit der Hochzeit hatte sie den Mann nicht mehr gesehen, auch wenn sie gehofft hatte ihn wider zusehen, war es heute doch etwas anderes, aber warum das wusste sie nicht. Mit leuchtenden Augen und ihrem typisch scheuen Blick schaute sie zu ihnen hinüber. Es wunderte sie etwas, dass er so viele Leute mitgebracht hatte, auch wenn es einige Sklaven waren so waren doch noch andere dabei, das machte sie etwas nervöser, denn so etwas war sie nicht gewohnt. Immer noch wie eine Statue stand sie da.

  • Zitat

    Original von Purgitia Philogena
    „Der Brief ist von dem Assistent der Decemviri litibus iucandis und dort steht, dass es ihm leid tut mich über den Tod meines Bruders zu informieren und eben diese anderen Informationen,“ schluchzte sie auf und rieb sich mit einer Hand über die tränennassen Augen während sie mit der anderen das Kissen fest umklammerte. „Sie wissen ja selber nicht….aber ich weiß nicht……wie ich rausbekommen soll……was passiert ist……..er ist…..nicht mehr da…….,“ schluchzte sie wieder auf und vergrub ihr Gesicht in ihrer einen Hand.


    Ein amtliches Schreiben also. Mariamamara hatte in ihrem ganzen Leben noch nie einen amtlichen Brief gelesen und sie hatte nicht vor, das heute zu ändern. Schon deshalb nicht, weil sie praktisch nicht lesen konnte. Dafür war es ihr umso klarer, dass sie die Herrin nicht ewig hier sitzen lassen konnte und dass in dem Brief auch nicht mehr drin stehen würde, wenn man länger wartete. Wenn eine Sklavin oder ein Sklave im Haus mal nicht weiter wusste und sie auch nicht helfen konnte, schickte sie sie zum Hausverwalter. Folglich müsste sie die Herrin wohl jetzt zum Hausherrn schicken.


    "Du solltest deinen Cousin fragen", schlug sie daher vor. Der Mann war schließlich Senator und das half in allen Lebenslagen weiter.

  • Es ist mir eine Freude dein Gast sein zu dürfen, Senator Purgitius Macer.


    In der für ihn ungewohnten Tunika schritt Crassus auf den Senator zu und begrüßte ihn freundschaftlich, wenn auch in einem förmlichen Ton. Crassus achtete dabei vorallem darauf im Toga-Tragen nicht zu ungeübt und ähnlich würdevoll wie der Senator, der darin natürlich deutlich mehr Übung hatte, zu wirken. So eine Rüstung, wie sie Crassus gewohnt war, war aber verglichen mit so einer Toga auch so viel bequemer und angenehmer zu tragen. Und man musste keine Angst haben, dass etwas verrutscht. Doch trotz Crassus Kleidungsproblem wollte er sein Zuspätkommen nicht unerwähnt lassen. Sonst würde der Senator noch meinen, dass Crassus regelmäßig zu spät kommen würde.
    Aber entschuldige meine Verspätung. Es scheint fast so als ob mir die Verbrecher und das Gesindel des Reiches zu meinem Abschied noch etwas Arbeit aufbürden wollen. Das hat mich länger aufgehalten als ich dachte, wofür ich mich entschuldigen möchte.


    Crassus nickte dem Senator zu und sah, als er seinen Blick an ihm vorbeilenkte, Philogena, die etwas abseits hinter Macer stand. Ein Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen ab und er begrüßte auch diese: Philogena, es freut mich dich zu sehen!

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Ein amtliches Schreiben also. Mariamamara hatte in ihrem ganzen Leben noch nie einen amtlichen Brief gelesen und sie hatte nicht vor, das heute zu ändern. Schon deshalb nicht, weil sie praktisch nicht lesen konnte. Dafür war es ihr umso klarer, dass sie die Herrin nicht ewig hier sitzen lassen konnte und dass in dem Brief auch nicht mehr drin stehen würde, wenn man länger wartete. Wenn eine Sklavin oder ein Sklave im Haus mal nicht weiter wusste und sie auch nicht helfen konnte, schickte sie sie zum Hausverwalter. Folglich müsste sie die Herrin wohl jetzt zum Hausherrn schicken.


    "Du solltest deinen Cousin fragen", schlug sie daher vor. Der Mann war schließlich Senator und das half in allen Lebenslagen weiter.



    Und dieses „Er ist nicht mehr da“ pochte in ihrem Kopf von der einen Seite auf die andere. Es wollte einfach nicht aus ihrem Kopf gehen, denn nun war keiner mehr aus ihrer direkten Familie da, weder Eltern noch der Bruder und das war mehr als nur schmerzhaft. Natürlich war ihr Cousin auch ihre Familie, aber das war etwas anderes. Ihr Bruder hatte ihr natürlich näher gestanden als jeder andere aus der Familie es konnte und das war ja wohl selbstverständlich. Durch einen Tränenschleier hindurch schaute sie hinauf und in das Gesicht der Sklavin. Ja zu ihrem Cousin musste sie so oder so noch gehen, aber er würde ihr auch nicht weiter helfen können, wie denn auch? Woher sollte er denn wissen was mit ihrem Bruder geschehen war? Das wussten sicher nur die Götter und ihr Bruder selber. „Er wird doch auch nicht mehr wissen….oder?“ fragte sie und blickte dann einfach in die Ferne und an der Sklavin vorbei. Philogena fühlte sich so schrecklich leer innerlich, dass sie dieses Gefühl nicht einmal beschreiben konnte. Fest umklammerte sie nun das Kissen, doch sie rührte sich nicht sondern sah einfach weiter an der Sklavin vorbei während eine Träne nach der anderen den Weg über ihre Wangen fand.

  • Zitat

    Original von Gaius Caecilius Crassus


    Macer musste Lächeln, als der Praefectus Praetoriae seine Entschuldigung für das verspätete Erscheinen vortrug. Macer kannte das nur zu gut, auf dem Weg zu einem Termin von der Arbeit aufgehalten zu werden. "Natürlich, das ist doch nur verständlich. Ich hätte es mir nie verziehen, wenn du hier gemütlich auf meinem Speisesofa liegst und während dessen übles Gesindel den Palatin unsicher macht."


    Weiter blieben die beiden auch gar nicht bei dem Thema, denn die aufmerksamen Augen des Gastes hatten schon Philogenia entdeckt, die wohl mehr oder weniger die Hauptperson des Abends sein würde, auch wenn sie das noch gar nicht wusste. Nachdem sie damals mit Informationen über ihre Erlebnisse so sparsam gewesen war, hatte es Macer durchaus Spass gemacht, sie über sein Gespräch mit Crassus ebenso im unklaren zu lassen. "Eine gegenseitige Vorstellung kann ich mir wohl sparen, da ihr euch ja schon bekannt gemacht habt", warf er daher nur ein und lächelte weiterhin, während sie auf Philogenia zu gingen, damit diese nicht länger im Hintergrund blieb.

  • Zitat

    Original von Purgitia Philogena
    „Er wird doch auch nicht mehr wissen….oder?“ fragte sie und blickte dann einfach in die Ferne und an der Sklavin vorbei. Philogena fühlte sich so schrecklich leer innerlich, dass sie dieses Gefühl nicht einmal beschreiben konnte. Fest umklammerte sie nun das Kissen, doch sie rührte sich nicht sondern sah einfach weiter an der Sklavin vorbei während eine Träne nach der anderen den Weg über ihre Wangen fand.


    Die Feststellung, dass der Hausherr nicht mehr wissen würde, war so einfach wie wahr. Das musste auch Mariamamara nach kurzem Nachdenken einsehen. Trotzdem änderte das nichts an ihrer Ansicht, dass ein Senator ein Herr war, der für jedes Problem eine Lösung zu finde hatte. Bevor sie zu Macer in den Haushalt gekommen war, hatte sie in einem anderen Senatorenhaushalt gearbeitet und auch dort war es nie vorgekommen, dass man für ein Problem keine passende Lösung gefunden hatte.


    "Aber er kann es vielleicht heraus bekommen", blieb sie daher bei ihrem Vorschlag. Schließlich gab es da den Laufburschen aus Britannien, den der Senator überall hin schickte. Den konnte man bestimmt auch dahin schicken, wo man wusste, wo der Bruder der Herrin gestorben war. Wo auch immer das nun war.

  • Mit all seinen Klienten im Schlepptau kam Modestus zur Casa Purgitia. Nun war er Senator und Quindecmviri. Ein Umstand, denn er seinem Patron verdankte, weshalb ihn sein zweiter Weg nach erhalt des Briefes vom Palatin direkt zum Haus des Purgitius Macer führte. Es waren große Schritte gewesen, weshalb solcher Aufwand auch gerechtfertig war. An der Casa angekommen, klopfte auch gleich einer der Klienten an die Tür, um Modestus anzumelden.

  • Neugierig und ein wenig scheu blickte sie zu den beiden Männern die sich begrüßten. Die Nervosität wegen dem ganzen hier lag ihr zu deutlich in den Knochen. Ihr Cousin hatte so schrecklich geheimnisvoll getan und ihr absolut nichts verraten was das alles sollte. Selbst Elenna schien mehr zu wissen auch wenn sie nicht wusste woher, aber scheinbar konnte die junge Sklavin einfach besser nachdenken oder die Dinge anders sehen als es Philogena tat. Während sie Crassus etwas musterte fiel ihr auf wie gut er eigentlich in einer Toga aussah und vor allem so ganz anders im Gegensatz zu seiner Rüstung in der sie ihn das erste mal gesehen hatte. Er wirkte gleich um einiges edler, auch wenn seine Rüstung nicht zu verschmähen war.
    Unweigerlich klopfte ihr Herz etwas schneller vor allem dann, als sich Crassus nun in ihre Richtung wandte und sie bemerkte. Rötlich schimmerten auf der Stelle ihre Wangen während sie versuchte ihr Lächeln aufrecht zu erhalten.


    Als sie dann beide auf sie zu kamen atmete sie kurz etwas tiefer ein um sich ein wenig zu sammeln. Ihr Cousin hatte wieder dieses Lächeln drauf welches sie mehr als nur stutzig machte, aber sollte irgendetwas gemeines passieren…sie würde sich nicht scheuen ihrem Cousin dafür noch den Kopf zu waschen.
    So schenkte sie Macer ein verlegenes Lächeln als er das mit dem bekannt machen sagte und blickte dann wieder Crassus an. „Die Freude ist auf meiner Seite…..Crassus,“ sagte sie sanft und mit einer ganz kleinen Pause zwischen seinem Namen. Sie war sich nicht so ganz sicher ob es in Ordnung war wenn sie nur seinen Namen nannte und nicht alles zusammen, aber da er es eben nicht anders getan hatte war es bestimmt gut so.


    Philogena wusste nicht was sie machen oder sagen sollte und blickte ihn noch einen Moment an bevor ihr Blick an Verlegenheit zu nahm und sie nach unten schaute, dabei sanft lächelnd.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Die Feststellung, dass der Hausherr nicht mehr wissen würde, war so einfach wie wahr. Das musste auch Mariamamara nach kurzem Nachdenken einsehen. Trotzdem änderte das nichts an ihrer Ansicht, dass ein Senator ein Herr war, der für jedes Problem eine Lösung zu finde hatte. Bevor sie zu Macer in den Haushalt gekommen war, hatte sie in einem anderen Senatorenhaushalt gearbeitet und auch dort war es nie vorgekommen, dass man für ein Problem keine passende Lösung gefunden hatte.


    "Aber er kann es vielleicht heraus bekommen", blieb sie daher bei ihrem Vorschlag. Schließlich gab es da den Laufburschen aus Britannien, den der Senator überall hin schickte. Den konnte man bestimmt auch dahin schicken, wo man wusste, wo der Bruder der Herrin gestorben war. Wo auch immer das nun war.



    Konnte er das denn wirklich? Sie wünschte sich nichts sehnlicher als zu erfahren was wirklich mit ihrem Bruder geschehen war, aber etwas sagte ihr, dass das auf immer ein Geheimnis bleiben würde, es sei denn die Sklavin hatte wirklich Recht und ihr Cousin schaffte das. Immer fester drückte sie das Kissen in ihren Armen und schluchzte wieder etwas mehr auf, aber man merkte, dass sie versuchte sich so gut es ging am Riemen zu reißen auch wenn der Schmerz unbeschreiblich war. Philogena wusste nicht einmal ob Macer gerade zu Hause war und was würde er zu ihr sagen?
    „Meinst du er kann das wirklich?“ fragte sie die Sklavin mit tränenerstickter Stimme „Aber es bringt ihn nicht mehr zurück, er war doch alles was ich noch hatte von meiner ganz nahen Familie,“ sagte sie leise und blickte zu der Sklavin auf. Verzweifelt schaute sie diese an und wusste ja selber, dass sie sicher auch nichts weiter machen konnte als sie schon tat.


    „Ich rede mit ihm,“ flüsterte sie, machte aber keine Anstalten aufzustehen sondern knautschte weiter das Kissen zusammen.

  • Crassus legte vor Philogena angekommen seine Hände auf ihre Schultern und lächelte sie an. 'Crassus' hatte sie gemeint. Das klang schon lange nicht mehr so distanziert wie ein 'Caecilius'. 'Crassus' war gleich viel vertrauter und damit für Crassus absolut angenehm. Sein Lächeln wuchs noch ein Stück: Ich habe in den letzten Tagen oft an dich denken müssen, Philogena. Er betrachtet sie noch einige Momente mit dem gleichen Lächeln, ehe er sich wieder von ihr löste. Er wandte sich halb Philogena, halb Macer zu und versuchte zu ergründen ob und wieviel Macer schon Philogena erzählt hatte. Natürlich fand Crassus in den beiden Gesichtern keine definitive Antwort, aber er meinte bei Philogena eine gewisse Spannung und Neugierde sehen zu können. Was natürlich nichts aussagen musste, aber doch darauf schließen ließ, dass sie Macer eher im Dunkeln gelassen hat. Doch würde man das noch bald genug herausfinden, jetzt galt es erst einmal eine ungewollte und möglicherweise peinlichen Stille vorzubeugen.


    Achja, ehe ich es vergesse: ich habe natürlich noch ein Gastgeschenk für dich dabei, Senator. Und für dich er wandte sich an Philogena habe ich selbstverständlich auch ein kleines Geschenk dabei. dabei beließ es Crassus erst einmal und überließ es damit dem Gastgeber, ob er gleich die Geschenke überreicht haben wollte oder ob sie nicht doch erst etwas Trinken wollten und die Geschenke gegen später übergeben würden.

  • Zitat

    Original von Kaeso Annaeus Modestus
    Mit all seinen Klienten im Schlepptau kam Modestus zur Casa Purgitia. Nun war er Senator und Quindecmviri. Ein Umstand, denn er seinem Patron verdankte, weshalb ihn sein zweiter Weg nach erhalt des Briefes vom Palatin direkt zum Haus des Purgitius Macer führte. Es waren große Schritte gewesen, weshalb solcher Aufwand auch gerechtfertig war. An der Casa angekommen, klopfte auch gleich einer der Klienten an die Tür, um Modestus anzumelden.


    Der Türhüter schaute nicht schlecht, angesichts des Menschenauflaufs vor der Tür, denn so viele Besucher auf einmal kamen auch an dieser Tür nicht häufig vor. Wenn viele Klienten kamen wurde es zwar manchmal auch richtig voll, aber die kamen selten alle auf einmal, wenn der Senator nicht aus irgendeinem Grund darum gebeten hatte.


    "Wie kann ich helfen?", fragte der Sklave sowohl den Klopfenden als auch mitten in die Gruppe hinein, wo er die maßgebende Person vermutete.

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