• Aber gerne doch. meinte Crassus und folgte dann Macers Einladung herüber in das Triclinium. Bislang, so dachte Crassus, hatte er sich nicht so schlecht geschlagen. Die Geschenke schienen ganz gut angekommen zu sein und bislang hatte er auch noch keinen bösen Blick geerntet... ja, könnte also wohl deutlich schlechter laufen. Allerdings schien Philogena derzeit noch im Dunkel zu tappen. Zumindest ließ das ihr ganz offensichtlich peinlich berührtes Erscheinungsbild vermuten. Crassus wäre es zum Wohle seiner Nerven wahrscheinlich lieber gewesen, wenn Philogena schon bescheid gewusst hätte, aber das konnte man sich ja nicht aussuchen. Und so würde zumindest sie heute noch eine - hoffentlich freudige - Überraschung erleben.


    Achja, es geht. Es gibt wie immer viel zu tun, langweilig wird einem also auch kurz vor dem Ruhestand nicht. Oder vielleicht gerade deshalb nicht. So eine Kommandoübergabe ist ja nie ganz unproblematisch und gerade jetzt, so kurz vor dem Abdanken, möchte man keinen unnötigen Fehler machen. Aber zum ersten Mal seit vielen, vielen Jahren hab ich ein absehbares Ziel vor Augen und kann abschätzen wie lange ich diese Last noch auf meinen Schultern tragen muss ehe ich mich dann einem neuen Lebensabschnitt zuwenden kann... einem Abschnitt der nicht von nicht ganz so viel Arbeit und Verantwortung geprägt ist. Crassus nippte erstmals an seinem Gewürzwein, der ihm von einem Sklaven gereicht wurde, und ließ dabei seinen Blick herüber zu Philogena schweifen. Immerhin, wenn alles gut gehen würde, würde sie diesen Abschnitt gemeinsam mit Crassus begehen.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Der Türhüter öffnete auf das Klopfen hin und erkannte den Klienten, den er respektvoll begrüßte. "Salve, Vingitivir. Du möchtest den Senator sprechen?"



    "Salve.", grüßte Avianus lächelnd zurück, "Genau den möchte ich sprechen. Ist mein Patron denn gerade im Hause?". Wartend auf Reaktion blickte der Aurelier den Türhüter an.

  • "Um Philogena da nicht im Unklaren zu lassen, sollten wir ihr vielleicht verraten, dass du bald den Posten des Praefectus Praetorio verlassen wirst", warf Macer mit einem Blick zu ihr ein, denn immerhin hatte Crassus bei ihrem letzten Gespräch darum gebeten, dass Macer diese Information nicht weitergeben sollte.


    "Dass so kurz vor dem Ende noch einiges zu tun ist, kann ich mir gut vorstellen", antwortete er dann wieder Crassus. "So ein Kommandowechsel an der Spitze der Garde ist ja etwas ganz anderes als bei einer Legion oder so. Da sind die Jungs das ja quasi gewohnt."

  • Zitat

    Original von Tiberius Aurelius Avianus
    "Salve.", grüßte Avianus lächelnd zurück, "Genau den möchte ich sprechen. Ist mein Patron denn gerade im Hause?". Wartend auf Reaktion blickte der Aurelier den Türhüter an.


    "Zur Mittagszeit ist das leider so gut wie nie der Fall", erklärte der Türhüter höflich. "Auch jetzt ist er nicht im Haus. Du kannst entweder versuchen, ob du ihn auf dem Forum triffst oder wenn du etwas Zeit hast, kannst du hier warten und ich schicke ihm einen Boten."

  • Zeit... ein kostbares Gut, dachte sich Avianus. Doch ein wenig von seiner Zeit konnte der Aurelier jetzt entbehren, welche er nach seiner Wahl besser hüten musste, als an vergangenen Tagen. "Nun, Zeit habe ich ein wenig.", erklärte Avianus, "Ich würde letztere Möglichkeit sehr begrüßen, wenn es möglich wäre.".

  • Philogena war immer noch hin und weg von den Geschenken und deswegen wohl auch noch ziemlich durcheinander. Sie hatte noch nie solch Geschenke bekommen, gut vielleicht in kleiner Form, wie mal ein Schmuckstück, was sie wieder an Valerian erinnert, oder mal etwas zum Anziehen, aber nicht in diesem kostbaren Ausmaß. Mit gemischten Gefühlen folgte sie den beiden Männern in das Triclinium. Wirklich denken konnte sie nicht, dazu war ihr Kopf einfach zu voll und durcheinander, aber den Grund des Ganzes hätte sie doch gerne erfahren, aber irgendwie schien es ein Geheimnis zu sein….warum nur?
    Sie setzte sich auf den Platz der für sie vorgesehen war und ließ sich von einem Sklaven einen stark verdünnten Wein geben. Sie brauchte etwas was sie in ihrer Hand halten konnte damit sie etwas Ablenkung hatte, denn langsam kroch doch eine gewisse Nervosität in ihr hoch, aber sie versuchte diese so gut sie konnte niederzukämpfen was ihr nicht leicht fiel, denn immer wieder schweiften ihre Gedanken zu den Geschenken hinüber.


    Ihr Blick traf wie durch einen Zufall den von Crassus als dieser zu ihr blickte. Philogena war bemüht ihm zuzuhören was er erzählte und lächelte ihn zaghaft an. Doch wirklich ganz zugehört hatte sie nicht, denn sie wurde erst auf das Ausscheiden von Crassus aufmerksam als es ihr Cousin noch einmal deutlich erwiderte. Die junge Frau blinzelte kurz auf und drehte den Becher in ihrer Hand. Das war wirklich etwas Neues wovon sie noch nichts erfahren hatte. Kurz blickte sie zu ihrem Cousin und fragte sich warum er ihr das nicht gesagt hatte, es war doch in diesem Sinne dann kein Geheimnis mehr.


    „Du hörst bei den Praetorianern auf?“ fragte sie an Crassus gewandt und drehte den Becher ganz leicht in ihren Händen hin und her. „Es ist etwas überraschend, bei unserem Gespräch schien es mir als würdest du diesen Posten doch sehr ins Herz geschlossen haben aber auf der anderen Seite kann ich es auch nachvollziehen,“ sagte sie und lächelte ihn an. Schließlich erinnerte sie sich noch an jedes Wort was sie gesprochen hatten und auch an die Gefahren denen er immer ausgesetzt war wenn er seinem Posten nach ging. „Was wirst du nun machen?“ fragte sie ihn deswegen dann, da sie doch neugierig war was dieser Mann nach seiner Zeit bei den Praetorianern machen würde. Während sie ihn das fragte haftete ihr Blick förmlich an ihm, aber nicht in aufdringlicher Weise.

  • Ja, das stimmt wohl. antwortete Crassus auf Macers Anmerkung: Auch wenn die Prätorianer von zwei Männern geführt werden, so ist eine Kommandoübergabe doch immer wieder etwas besonderes. Naja, allerdings wäre ein ständiger Kommandowechsel bei den Prätorianern, wie er bei den Legionen üblich ist, nicht unbedingt vorteilhaft. Es ist ja auch schon so - bei einem Kommandowechsel alle paar Jahre - schwer genug eine vertrauenswürdige und kompetente Person zu finden, die geeignet ist die Geschäfte zu übernehmen. Eine Präfektur bei den Prätorianern ist eben doch etwas anderes als ein Legionskommando. Crassus nippte am Wein und sah dann zu Philogena. Er nickte und nahm dann noch ein Schlückchen aus seinem Becher: Ja, ich lege mein Kommando nieder. Es war auch kein leichter Schritt den Kaiser um meine Abberufung zu bitten, aber irgendwann erreicht man ein Punkt an dem man einen Posten, egal wie man ihn liebgewonnen hat, abgeben möchte. Und gerade eine Position wie die Präfektur bei den Prätorianern spannt ein wie kein anderer Posten. Naja er zuckt mit den Schultern und sah mit einem kleinen Schmunzeln wieder zu Macer: ich glaube aber nicht, dass meine Zukunft deshalb uninteressanter wird. Ich werde erst einmal meinen Ruhestand genießen und... das Lächeln wuchs noch ein Stück mit etwas Glück gibt es ja schon bald viel zu planen.

  • Den Ausführungen zur Position des Praefectus Praetorio konnte Macer nur zustimmen, so dass er ihnen nickend folgte. Die besondere Verantwortung gab es ohne jeden Zweifel und wenn ein Praefectus auf eigenen Wunsch den Posten verließ, dann war es sicher nochmal mehr besonders, als wenn der Kaiser einen Wechsel veranlasste.


    "Nun, das denke ich schon, dass deinen Zukunft nicht langweilig wird", stimmte er ihm ebenfalls zu, nachdem Crassus auch die Frage von Philogena beantwortet hatte. "Zumindest könnten wir dafür sorgen." Damit wandte er sich an Philogena. "Philogena, wir sprachen ja vor einiger Zeit über die Einladung, die ich damals von Caecilius Crassus erhalten hatte, nachdem du ihn getroffen hattest. Du erinnerst dich noch an deine Vermutung, warum er mich treffen wollte? Du hattest gleichzeitig Recht und Unrecht. Recht hattest du damit, dass er engere Freundschaft zwischen den Familien knüpfen wollte. Unrecht hattest du damit, dass er dabei an ein paar gemeinsame Circusbesuche von ihm und mir dachte." Letztere hatte Philogena zwar nicht direkt vermutet, aber sie war eben nach Macers Eindruck von einer Freundschaft zwischen den Familienvorständen ausgegangen. "Tatsächlich wollte er dich gerne wieder sehen und das vor allem häufiger. Und da du ja ganz gerne mal kleine Dummheiten anstellst und er bisher ziemlich erfolgreich darauf aufgepasst hat, dass dem Kaiser keine Dummheiten zustoßen, passt dieser Wunsch ganz wunderbar zu meiner Sorge um dein Wohlbefinden. Kurzum, ihr werdet in Zukunft gemeinsame Wege gehen." Dass sie dabei durchaus noch ein Vetorecht hatte, wollte er ihr nicht absprechen, hatte aber in seinen Worten auch keinen hübschen Platz gefunden, um es direkt auszusprechen.

  • Zitat

    Original von Tiberius Aurelius Avianus
    Zeit... ein kostbares Gut, dachte sich Avianus. Doch ein wenig von seiner Zeit konnte der Aurelier jetzt entbehren, welche er nach seiner Wahl besser hüten musste, als an vergangenen Tagen. "Nun, Zeit habe ich ein wenig.", erklärte Avianus, "Ich würde letztere Möglichkeit sehr begrüßen, wenn es möglich wäre.".


    "Tritt ein", antwortete der Türhüter ohne weitere Umstände, denn wenn es nicht möglich wäre, hätte er es nicht angeboten. Drinnen angekommen, nahm sich der Hausverwalter dem Gast an und schickte einen Boten los, um den Hausherrn zu holen.


    "Möchtest du hier im Atrium warten oder im Garten? Nimmst du ein Glas Wein für die Wartezeit?"

  • Es war schon zu später Stunde als ich die Casa von Spurius Purgitius Macer erreichte und ich zweifelte ob man mich überhaupt einlassen würde, dennoch wollte ich nicht einfach unverrichteter Dinge von dannen ziehen. Schließlich war mir dieser Mann als großes und ehrbares Vorbild gepriesen worden und so hoffte ich das ich diesem Manne meine bescheidenen Dienste anbieten können würde.


    Und so klopfte ich an der Pforte in der Hoffnung das ich zumindest mein Anliegen würde vortragen können.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Tritt ein", antwortete der Türhüter ohne weitere Umstände, denn wenn es nicht möglich wäre, hätte er es nicht angeboten. Drinnen angekommen, nahm sich der Hausverwalter dem Gast an und schickte einen Boten los, um den Hausherrn zu holen.


    "Möchtest du hier im Atrium warten oder im Garten? Nimmst du ein Glas Wein für die Wartezeit?"


    "Besten Dank.", erwiderte Avianus und betrat das schöne Haus des Senators. Während sie nach Überwindung der Türe einige Schritte hinein gingen, huschte auch schon der Bote auf schnellen Sohlen an ihnen vorbei.


    "Ein ruhiger Sitzplatz im Atrium und ich bin glücklich, danke.".

  • Der Hausverwalter führte den Gast zum gewünschten Platz, was nicht weiter schwer war, denn schließlich standen sie schon im Atrium.


    Es dauerte eine ganze Zeit, bis zuerst der Bote wieder eintraf und ankündigte dass der Hausherr bald kommen würde und dann nochmal eine Weile, bis Macer tatsächlich seinen Fuß über die Schwelle des Atriums setzte. "Salve, Aurelius Avianus", begrüßte er den Klienten. "Man musste mich erst aus einer Brunnenstube holen, die ich inspiziert hatte. Was kann ich für dich tun?" Seine einladende geste deutete in Richtung Tablinum, für den Fall, dass das Gespräch länger dauern sollte.

  • Zitat

    Original von Tiberius Octavius Narcissus
    Und so klopfte ich an der Pforte in der Hoffnung das ich zumindest mein Anliegen würde vortragen können.


    Wie immer öffnete der Türhüter und blickte den Mann prüfend an. "Salve, was wünschst du?"

  • Ich mustere mein Gegenüber kurz und erwidere dann mit möglichst festen Tonfall.


    "Salve, mein Name ist Tiberius Octavius Narcissus und ich bin auf der Suche nach einer Anstellung als Scriba personalis. Diesbezüglich wurde mir dein Herr, Spurius Purgitius Macer wärmstens empfohlen."

  • Interessiert hörte sie Crassus zu und lächelte ihn immer wieder an. Das konnte sie sich sehr gut vorstellen, dass das kein leichter Schritt gewesen war und es war eigentlich ziemlich mutig diesen Posten abzugeben. Aus den wenigen Gesprächen mit diesem Mann hatte sie doch erfahren können, dass ihm dieser Posten sehr am Herzen lag, deswegen fand sie diesen Schritt bewundernswert, denn wer legte schon etwas nieder was man liebt beziehungsweise was ein großer Teil des Lebens war?
    Philogena nippte wieder an ihrem Becher als Crassus zu Ende erzählt hatte. „Viel zu planen? Wirst du verreisen oder was hast du vor?“ fragte sie ihn, denn unter viel planen würde sie eher so etwas verstehen.
    Doch ihr Cousin schien ihre Frage beantworten zu wollen und irgendwie hätte man sie mit einer Bratpfanne sicher nicht fester schlagen können als mit dem was nun kam. Wenigstens hatte sie den Becher wieder gesenkt, ansonsten hätte sie sich wohl schrecklich verschluckt.


    Als erstes wurde ihr Kopf hochrot da es ihr unangenehm war, dass Macer wieder ihre kleinen Ungeschicktheiten erwähnte und verlegen senkte sie ihren Blick auf ihren Becher. Dann wurde ihr Kopf noch etwas roter als er erwähnte, dass Crassus sie hatte sehen wollen und deswegen dieses Treffen gewesen war. Nun kam der Punkt wo Philogena nicht genau weiter wusste. Verwirrte blickte sie ihren Cousin und dann Crassus nacheinander an, denn sie verstand nicht. Manchmal stand ihr einfach ihre Naivität im Wege. Sie hatte also Recht und Unrecht zusammen? Sie blinzelte und versuchte die Worte irgendwie zu verarbeiten, denn mit dem folgenden hatte sie nun wirklich nicht gerechnet.


    „Gemeinsame Wege?“ fragte sie plötzlich nachdem Macer geendet hatte? Ihr Kopf glühte und in diesem pochte es wie verrückt und ihr Herz raste wild in ihrer Brust. Gemeinsame Wege? Die Worte ratterten durch ihren Kopf und alles was sie verstand damit war, dass ihr Cousin sie wegschicken wollte….aber warum? Weil sie etwas Dummes getan hatte? Hatte er etwa auch von Valerian erfahren? Hatten die Sklaven doch etwas gesagt? Philogena merkte wie ihr Magen sich drehte und ihr Bauch leicht schmerzte.
    Ihr Blick ging hinüber zu Crassus, den Mann den sie schon von Anfang an sehr interessant gefunden hatte, doch sie konnte nicht verstehen, warum Macer nun wollte, dass sie mit ihm ging, damit er auf die aufpassen konnte. Das konnte doch Macer genauso gut machen. „Du schickst mich weg? Warum? Wohin? Nur wegen meiner kleinen Dummheit die ich begannen habe und nichts dafür konnte, eigentlich?“ fragte sie ihren Cousin und schaute ihn immer noch verwirrt an. Sie hatte wirklich nichts verstanden. „Aber….,“ wieder blickte sie zwischen den Männern etwas verloren hin und her. Sie wollte ja auch niemanden auf die Füße treten und sie mochte Crassus ja auch, aber sie einfach so wegschicken…..

  • Ein wenig überrascht war Macer von der Reaktion seiner Cousine schon, denn er hätte nicht erwartet, dass sie eine bevorstehende Verlobung als Wegschicken interpretieren würde. Andererseits war ihr die Aufregung und Verwunderung nur allzu deutlich anzusehen und dass sie dann manchmal etwas naiv und begriffsstutzig wurde, hatte er schon bemerkt.


    "Wegschicken klingt so negativ", zwinkerte er ihr dazu zu. "Sagen wir doch lieber wir folgen einem Wink des Schicksals. Es hat dich und Crassus zusammen geführt und da wäre es doch schade, dieses Bündnis nicht auch für die Zukunft einzugehen." Eigentlich hielt Macer nicht viel von so einer blumigen Ausdrucksweise, aber diesmal erschien sie ihm ganz passend, auch wenn es ihn einige Mühe kostete, so zu reden.

  • Zitat

    Original von Tiberius Octavius Narcissus
    Ich mustere mein Gegenüber kurz und erwidere dann mit möglichst festen Tonfall.


    "Salve, mein Name ist Tiberius Octavius Narcissus und ich bin auf der Suche nach einer Anstellung als Scriba personalis. Diesbezüglich wurde mir dein Herr, Spurius Purgitius Macer wärmstens empfohlen."


    Da Macer an diesem Abend keine Gäste hatte und auch nicht selber eingeladen war, war er zu Hause und nicht mit einem geselligen Abendessen beschäftigt. Also ließ er Türhüter den Besucher eintreten und ins Tablinum begleiten.


    "Salve", begrüßte Macer dort den späten Besucher. "Was führt dich zu dieser Stunden noch zu mir?"

  • Nun ging es aber flott.
    Als Crassus merkte, dass Macer das Gespräch auf die mögliche Hochzeit lenkte, trat ein kleines, aber nervöses Lächeln auf seine Lippen. Das Lächeln wuchs mit jedem Wort von Macers Einleitung. Erst die Circusbesuche zur Verbesserung der Bindung der Familien, dann die Anspielungen auf die Missgeschicke die Philogena wohl öfters passieren und seine zukünftige Rolle als 'Kindermädchen'. Crassus gefiel es sehr wie geschickt sich Macer der Frage des heutigen Abends genähert hatte. Aber mit jedem Moment in dem Crassus Lächeln noch ein Stückchen wuchs, natürlich genauso wie seine Nervosität, schien Philogena verwundert und vorallem verwirrter. Offenbar, anders konnte sich Crassus ihre Reaktion nicht erklären, hatte sie die Aussage hinter Macers Worten nicht verstanden, sondern einfach wörtlich genommen, so wie sie Macer ausgesprochen hatte.
    Noch ehe Crassus das Wort ergreifen konnte versuchte schon Macer Philogenas Wald, den sie offenbar vor lauter Bäumen nicht sehen konnte, hervorzuheben. Vorsichtshalber erhob auch Crassus - natürlich durch einen Schluck aus seinem Becher angekündigt - das Wort:
    Wegschicken hört sich wirklich zu negativ an, Philogena. Das würde ja bedeuten, dass du hier bei deinem Cousin unwillkommen wärst. Aber das ist ja nicht der Fall oder der Grund meines Erscheinens. Eher im Gegenteil. Weil dich dein Cousin so gerne hat würde er einem... ähm einer Stärkung dieses Bündnisses, dass das Schicksal geschnürt hat, befürworten. versuchte auch Crassus sich in der Ausdruckweise, die Macer eben verwendet hatte. Und da ich auch denke, dass wir diesen Wink nicht ungeachtet sein lassen dürfen und darüberhinaus du einen mehr als nur sympathischen Eindruck hinterlassen hast, bin ich heute hier. Zur Planung meiner... unserer Zukunft.
    Crassus fand seine eigenen Worte vielleicht sogar selber etwas plump, aber so waren sie zumindest unmissverständlich, wie er meinte.

  • Ich trat dem stattlichen Mann gegenüber und erwiderte.


    "Salve, Spurius Purgitius Macer. Verzeiht mir zunächst die Störung zu solch später Stunde, doch war ich gerade in der Nähe und wollte ich so die Gunst der Stunde nutzen um Euch mein anliegen vorzutragen.


    Mein Name ist Tiberius Octavius Narcissus und ich bin auf der Suche nach einer Anstellung als Scriba personalis. Ich bin sehr gewandt in Wort und Schrift, zuverlässig und zudem loyal und sehr diskret. Ich hoffe das ein so wohl geheißener Mann wie Ihr Verwendung für mich finden werdet."


    Etwas angespannt harre ich der Antwort.

  • Ohne sich anmerken zu lassen, ob ihn der späte Besuch störte oder nicht, hörte Macer dem Mann zu. "Du warst gerade hier in der Nähe?", wiederholte er dann fragend. "Das heißt, du hast dich recht spontan dazu entschlossen, mich aufzusuchen? Was hat dich denn dazu bewogen, diesen Versuch zu unternehmen? Schließlich gibt es viele Gründe, warum ein Senator wie mich für einen jungen Mann ein vielversprechender Arbeitgeber sein könnte."


    Die Frage, was der Mann gerade in der Nähe gemacht hatte, hob sich Macer für später auf. Vielleicht kam er ja von einem anderen Bewerbungsgespräch zurück, das nicht erfolgreich verlaufen war.

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