• Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Macer hatte mit solchen Reaktionen gerechnet, insbesondere von seiner Cousine. Für sie war das womöglich noch aufregender als für ihn selber oder Albina, fürchtete er. "Sie ist, nun ja, Tiberia Albina eben", stellte er nich einmal fest. "Wir kennen uns noch gar nicht allzu lange. Tiberius Vitamalacus, ihr Cousin, hat sie mir vor einiger Zeit vorgestellt und nun haben wir beschlossen, zu heiraten", erklärte er dann. Genaugenommen hatten er und Vitamalacus das ja schon vorher beschlossen, aber auf dieses Detail kam es hier sicher nicht an. "Ich finde sie sehr hübsch und freundlich."


    Philogena schmunzelte etwas und schaute ihren Cousin forschend an als suchte sie noch etwas anderem. Sie neigte ihren Kopf ein klein wenig zur Seite. "Es freut mich auf jeden Fall, dass du endlich jemanden gefunden hast und wenn ihr euch mögt und du sie auch noch hübsch findest, dann kann ja eigentlich gar nichts mehr schief gehen. Ich wünsche euch beiden auf jeden Fall alles, alles Gute. Dann haben wir ja in so kurzer Zeit wahnsinnig viel zu feiern," sagte sie und strahlte, denn sie freute sich wirklich für ihren Cousin. Als sie hier damals angekommen war hatten sie ja mal kurz über Frauen gesprochen und, dass er ja keine hatte wo sie noch gemeint hatte sie könnte ja mal suchen gehen. Umso besser wenn sich das alles auf diese Weise erledigt hatte. Es würden also gleich zwei Hochzeiten anstehen und zuvor noch ihre eigene Verlobung, das war alles sehr aufregend.

  • Am Tag vor Macers Hochzeit suchte Tiberius die Casa Purgitia auf um seinen Patron zu besuchen und die von diesem angekündigte Einladung zu den Feierlichkeiten bestätigen zu lassen. Crassus hoffte, dass der Zeitpunkt seines Erscheinens nicht unglücklich gewählt war. Die Hochzeitsvorbereitungen waren sicherlich bereits getroffen. Überdies vermutete Tiberius, dass sein Patron sich nicht allzu viel Gedanken über diesen wichtigen Tag machen würde und er deshalb halbwegs ansprechbar war. An der Pforte der Casa klopfte der Decimus und wartete ab, bis ihn ein Sklave des Haushaltes einlassen würde.

  • Der Türhüter war zwar auch in die Vorbereitung der Feierlichkeiten eingebunden, aber trotzdem noch soweit auf seinem Posten, dass er wenige Augenblicke nach dem Klopfen öffnen konnte. "Salve", grüßte er. "Du möchtest zu Senator Purgitius Macer?"

  • Dass Tiberius auch dem Türhüter anmerken konnte, dass dieser in die Hochzeitsvorbereitungen eingebunden war, störte ihn nicht sonderlich. Jetzt war er sowieso schon am Ziel und würde sicherlich nicht mehr kehrt machen.


    "Salve. Ja, ich bin hier um mit Senator Macer, meinem Patron, zu sprechen. Decimus Crassus mein Name."

  • Sofort zeigte sich ein leichtes Lächeln auf dem Gesicht des Türhüters, denn der Besuch des Klienten aus Mantua war angekündigt worden. Er öffnete die Tür weiter und führte den Gast ins Atrium.


    Dort wartete Macer, aus dem Tablinum kommend. "Salve, Decimus Crassus. Es freut mich, dass du es tatsächlich noch bis zum heutigen Tage geschafft hast, nach Rom zu kommen. Hattest du eine gute Reise?"

  • Der Einlass in die Casa verlief glücklicherweise reibungslos und auch Macer schien Zeit für seinen Klienten zu haben. Im Atrium wurde Tiberius empfangen und von seinem Patron begrüßt.


    "Salve, Patron. Ja, die Reise war angenehm. Ich bin sogar schon gestern angekommen. Ich hätte mit mehr Verzögerung gerechnet."


    Während Macer die Antworten des Decimus aufzunehmen schien, erkundigte sich Tiberius mit einem "Ich hoffe ich störe nicht?", ob der Zeitpunkt seines Erscheines glücklich gewählt war.

  • "Nein, du störst nicht", versicherte Macer seinem Klienten. Etwas Ablenkung konnte er sogar ganz gut gebrauchen. Dann deutete er in Richtung Garten. "Lass' uns die frische Luft genießen."


    Schon auf dem Weg in Richtung Garten sprach er weiter. "Wie geht es Mantua? Alles in Ordnung in der Stadt? Ist man mit deiner Amtsführung zufrieden?"

  • Mit einem Nicken folgte Tiberius seinem Patron in den Garten. Es war ein sonniger Tag und es tat nur allzu gut die frische Frühlingsluft zu genießen.


    "Ich hoffe doch. Das Turnier ist schon eine Zeit lang abgeschlossen und die Bürger scheinen zufrieden zu sein. Nun kümmere ich mich mehr oder weniger nur noch um das Tagesgeschäft. Allerdings ist meine Amtszeit in einigen Wochen zu Ende, ich denke ich werde wieder nach Rom zurückkehren..."


    Langsam aber sicher leitete Tiberius zum eigentlichen Thema über. Natürlich wollte der Decimus Macer nicht gleich mit Fragen überhäufen.

  • "Das hört sich doch erfreulich an", antwortete Macer zum Zustand von Mantua, auch wenn er den Eindruck hatte, dass sein Klient als Duumvir durchaus etwas engagierter hätte klingen können.


    "Und ich nehme an, du möchtest jetzt shcon deine Fühler ausstrecken, was in Rom für dich möglich sein wird?" spekulierte er dann in die Richtung, die wohl die naheliegendste sein würde.

  • Tiberius hatte natürlich nicht erwartet, dass Macer nicht vorzeitig erkennen würde, was der Grund für den Besuch seines Klienten war.


    "Richtig. Ich möchte nach Rom zurückkehren, weil ich hier voerst meine größten Chancen sehe."


    Er pausierte einige Sekunden, um sich zu überlegen, wie er seinen Wunsch am geschicktesten formulierte.


    "Auch wenn dieser Wunsch für einen Mann meines Standes hochgegriffen zu sein scheint, möchte ich in die Politik. Mein Vater wurde kürzlich zum Ritter befördert. Natürlich freue ich mich für ihn, doch sehe ich in dieser Beförderung auch neue Chancen."


    Vermutlich verstand der Senator auch jetzt in welche Richtung es gehen würde.


    "Ich hoffe du erlaubst mir eine Frage. Wann wirst du dich wieder der Politik und dem Cursus Honorum zuwenden? Soweit ich informiert bin wirst du dich den Pflichten eines Praetors annehmen, solltest du kandidieren, nicht wahr?"


    Diese Fragen wollte er nicht einfach so stehen lassen, schließlich war er der Klient und nicht Macer.


    "Der Grund, warum ich frage, ist, dass ich zunächst noch mehr Erfahrung sammeln will, was die Politik betrifft. Außerdem würde ich gerne Beziehungen in Rom knüpfen. Ich will von dir lernen. Ich dachte daran, dass dies sich vielleicht gut als dein Scriba personalis einbinden ließe."


    Wie immer hatte Tiberius auch heute keine Scheu davor, seine Ambitionen, die teilweise vielleicht hochgegriffen sein würden, offen darzulegen.

  • Da Macer selber nicht aus einer uralten Senatorenfamilie stammte, hielt er das Ziel seines Klienten nicht unbedingt für hochgesteckt. Zumal er ständig Besucher hatte, die in die Politik wollten. Nicht wenige davon hatten keine konkreten Vorstellungen, was das überhaupt bedeutete.


    "Ja, die nächste Stufe, die ich auf dem Cursus Honorum anstreben könnte, ist die Praetur", stimmte Macer zu. "Doch dazu werde ich erst den Curus Iuris absolvieren müssen. Ich hoffe, dass ich dazu nach meiner Hochzeit ausreichend Zeit habe. Aber ob es bis zu den nächsten Wahlen etwas wird, das weiss ich noch nicht. Ich möchte meine Kandidatur gut vorbereiten."


    Über die weiteren Pläne seines Klienten musste er einen Augenblick nachdenken. Die Idee gefiel ihm und es wäre auch nicht das erste Mal, dass einer seiner Klienten sein persönlicher Schreiber in einem politischen wurde Amt. "Das ließe sich sicher einrichten, dass du dann als mein Scriba fungierst", stellte er daher die grundsätzliche Möglichkeit dar.

  • "Sehr gut.", entgegnete Crassus nach Macers Annahme. Natürlich hoffte er dass sein Patron bei den nächsten Wahlen antreten würde. Vom Senator als Curator Aquarum würde er wahrscheinlich nicht viel lernen können, was Politik anbelangte.


    "Ich hoffe natürlich, dass du es bis zu den nächsten Wahlen schaffst. Ich werde nach meiner Amtszeit meinen Dienst bei dir auf jeden Fall aufnehmen."


    Und wo sie schon wieder beim Thema Cursus Honorum waren, sah Tiberius die Gelegenheit wieder auf sich zu lenken.


    "Wie glaubst du stehen meine Chancen vom Kaiser in den Ordo Senatorius erhoben zu werden, wenn ich fragen darf? Sicherlich hoffe ich noch einflussreiche Kontakte knüpfen zu können, nicht zuletzt durch meinen Dienst bei dir als Scriba personalis. Hast du einen guten Draht zum Kaiser?"


    Tiberius redete wieder einmal nicht lange um den heißen Brei, sondern stellte seine Fragen präzise und direkt. Etwas, dass anscheinend in seiner Familie lag...

  • Auch wenn Macer den Elan seines Klienten nicht dämpfen wollte, machte er sich selber nicht allzu viele Hoffnungen, bei den nächsten Wahlen als Praetor antreten zu können. "Nun, ich weiss nicht, ob ich es schaffe. Dass ich heirate bedingt nun einmal ein paar Änderungen, die ich nicht absehen kann. Vielleicht habe ich mehr Zeit für Studien zum Cursus Iuris, weil meine Frau mir andere Dinge abnimmt, vielleicht habe ich aber auch weniger Zeit. Ich kann also nichts versprechen. Und selbst wenn ich es schaffe, muss ich ja auch noch gewählt werden." Das konnte er erst Recht nicht versprechen.


    Dann hörte er erstmal wieder zu und machte ein nachdenkliches Gesicht. "Nun, mit dem Kaiser ist das so eine Sache. Behalte es erst einmal für dich, aber er hat angekündigt, die Stadt zu verlassen und einige Zeit in Misenum zu verbringen. Viele Dinge der Verwaltung und Politik werden sein Hof oder bestimmte Vertreter wohl übernehmen. Was den Ordo Senatorius betrifft, wird dabei kaum ein Weg am Praefectus Urbi vorbei führen. Mit ihm habe ich bisher wenig Kontakt gehabt, obwohl ich ihm als Curator unterstellt bin." Dienstlich hatten sie genau genommen bisher kaum gesprochen. Die Zusammentreffen bei anderen Anlässen waren zumindest zahlreicher gewesen, aber auch nicht unbedingt wortreicher.

  • "Natürlich, die Hochzeit geht vor. Apropos Hochzeit, ich denke ich darf mich bei den Feierlichkeiten unter deinen Klienten zeigen, oder?", zeigte Tiberius zunächst Verständnis und leitete direkt zum nächsten Thema über.


    "Ich verstehe. Ich werde versuchen einen Draht zum Präfekten aufzubauen, wie auch immer ich das anstellen will.", antwortete Crassus, nun mit einem leichen Lächel auf dem Gesicht.

  • "Dürfen?" fragte Macer zurück. "Ich erwarte, dass du bei der Hochzeit dabei bist, wenn du schon hier in Rom bist!"


    Die Sache mit dem Praefectus Urbi hielt er dagegen für weniger einfach. "Ich könnte dich zu einem Treffen mit ihm mitnehmen, falls ich eines habe. Ich glaube nicht, dass du so einfach einen Terminb ei ihm bekommen wirst." Der Praefectus Urbi machte bisher auf ihn nicht den Eindruck, als würde er jeden Besucher empfangen wollen.

  • Natürlich war es nur eine dumme Formulierung. Er wollte nur bestätigt haben, dass er auf der Hochzeit erscheinen sollte.


    "Gut, ich werde natürlich da sein."


    Was den Praefectus Urbi anging, spielte Tiberius natürlich darauf an, dass Macer ihn mit ihm in Verbindung bringen würde. Deshalb kam der Vorschlag des Senators auch keineswegs ungelegen.


    "Sicherlich, eine gute Idee. Ich halte es ebenfalls für unwahrscheinlich, dass er sich für mich Zeit nehmen würde. Abgesehen davon wüsste ich nicht, was der Grund einer Audienz sein sollte."

  • "Dann werde ich sehen, was sich arrangieren lässt", fasste Macer das Ergebnis in einen Beschluss. "Wie lange bist du noch in Rom und wann endet deine Amtszeit in Mantua?"

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    Spurius Purgitius Macer

    Provincia Italia
    ~~~~~
    Roma

    ~~~~~
    Casa Purgitia


    ____________________________________________


    Sei gegrüßt, mein Patron!



    Endlich finde ich Gelegenheit, dir ein Schreiben aus dem kühlen Germanien im Norden zu senden. An die hiesige Kälte werde ich mich noch gewöhnen müssen, aber das ist nichts, was einer deiner Klienten nicht zu bewältigen wüsste. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis ich den veränderten Temparaturen und anderen Mentalitäten hier Herr werde. Außerdem steht auch schon der Frühling vor der Türe. Den Göttern sei Dank.
    Jedenfalls bin ich nach einer langen und schwierigen Reise über die Alpen in der Stadt Mogontiacum angekommen - außer, dass ich mich auf meinen Dienst vorbereite, um ihn bestmöglich zu erfüllen, habe ich nicht viel zu berichten. Sowohl mir als auch meiner Begleitung geht es gut, wir sind nicht zu Schaden gekommen.


    Doch sag, Patron, wie gestaltet sich das Leben mit deiner Gefährtin? Verläuft alles zu eurem Wohle?


    Mögen die Götter ihr Auge auf dich richten, Macer!




  • Zitat

    Original von Tiberius Decimus Crassus
    "Meine Amtszeit endet zum Ende des Monats. In Rom bin ich noch einige Tage, voraussichtlich bis zum Beginn der nächsten Woche.", antwortete der Klient kurz und bündig.


    Macer grübelte eine Weile vor sich hin. "In der Kürze der Zeit wird sich kaum noch etwas arrangieren lassen. Aber vielleicht schaffe ich es, etwas vorzubereiten, so dass wir zügig zur Tat schreiten können, wenn du aus Mantua zurück gekehrt bist. Wobei es sicher der Stadt gegenüber freundlich wäre, sie nach dem Ende deiner Amtszeit nicht gleich fluchtartig zu verlassen."

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