• Endlich war der kleine freche Sklave abgeschüttelt. Doch vergessen würde es der Herr Avarus nicht. Diese lockere Zungensprüche sollten dem Jungen schon noch vergehen.


    "Oh Purgitius Macer ich freue mich so dich in bester Gesundheit zu sehen. Es geht schonwieder so ein hüstelndes Gespenst durch die Gassen. Salve."


    Avarus kam zum Stehen und nutze eine kleine Pause um sich umzuschauen.


    "Weißt du, mir ist vor einigen Nächten die Idee gewachsen doch noch etwas für die Bildung jenseits von Civilita zu tun. Ich glaube es ist garnichtmal so schlecht bei einer Zusammenkunft vieler ehemaliger Kommandeure oder auch Aktiver zu wissen, wovon sie sprechen. Wieviele dieser Militär-Examen kann man denn ohne Schulbank drücken ablegen?"


    Es war gut möglich, das Germanicus Avarus den Senator gerade deswegen zu Hause aufsuchte, weil er diesen Kasernengeruch nicht riechen konnte und die Examen als eine Art Schachbrettmuster verstand. Ganz nach der Unterscheidungsformel: Theorie und Praxis, zwei völlig unterschiedliche Schuhpaare.

  • Zitat

    Original von Tiberius Decimus Crassus
    Ob Mantua ihn in Erinnerung behalten würde, würde man sicherlich noch sehen. Es war wohl ausgeschlossen, dass Tiberius Mantua nicht wieder aufsuchen würde, weswegen er sich darüber ja noch bei Zeiten erkundigen könnte. Crassus entgegnete seinem Patron mit einem einfachen Nicken und wartete ab, dass dieser zum eigentlichen Thema überleitete.


    "Nun, dann werden wir sehen, was Mantua rückblickend von dir hält, wenn du oder ich dort einmal wieder einen Besuch machen" stellte Macer fest und hakte damit dieses Kapitel in der Vergangenheit seines Klienten erst einmal ab.


    "Dann stehst du nun also voll und ganz wieder Rom zur Verfügung? Deine Wohnung hier in Rom hast du schon wieder bezogen?", erkundigte er sich weiter nach dem Stand der Dinge, denn so ein Umzug von einer Stadt in die andere war schließlich kein Ding von ein paar Stunden.

  • Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    "Weißt du, mir ist vor einigen Nächten die Idee gewachsen doch noch etwas für die Bildung jenseits von Civilita zu tun. Ich glaube es ist garnichtmal so schlecht bei einer Zusammenkunft vieler ehemaliger Kommandeure oder auch Aktiver zu wissen, wovon sie sprechen. Wieviele dieser Militär-Examen kann man denn ohne Schulbank drücken ablegen?"


    Es war gut möglich, das Germanicus Avarus den Senator gerade deswegen zu Hause aufsuchte, weil er diesen Kasernengeruch nicht riechen konnte und die Examen als eine Art Schachbrettmuster verstand. Ganz nach der Unterscheidungsformel: Theorie und Praxis, zwei völlig unterschiedliche Schuhpaare.


    Die Abneigung des Senatskollegen gegenüber dem Militärischen war Macer nicht unbekannt, so dass ihn das Anliegen durchaus überraschte. "Deine Anfrage kommt überraschend, wenn ich das so sagen darf. Bisher hast du dich doch eher allem Militärischen fern gehalten, wenn ich mich recht erinnere." Weiter vertiefen wollten er den möglichen Sinneswandel des Kollegen aber nicht. "Die Materialien zum Examen Primum und zum Examen Secundum liegen auch in schriftlicher Form vor. Es ist dafür nicht notwendig, Vorträge zu besuchen", beantwortete er dann die eigentliche Frage.

  • "Gut ich nehme nicht an, das die Academie es aus Liebe zum römischen Volk macht? Wieviel werden mich die Examen zusammen kosten und welche Zeit werde ich dafür haben sie abzulegen?"


    Germanicus Avarus wollte seine Abneigung nicht näher beleuchten. Sie war offensichtlich und auch der Senatskollege hatte das richtig erkannt. Natürlich wußte das Avarus nicht, aber denken konnte er es sich trotzdem. 8) Vielmehr wagte er zudem nicht an Fragen zu stellen. Wie die seine Zeit oftmals, war auch die des Kollegen Macers sicherlich knapp.

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    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Nun, dann werden wir sehen, was Mantua rückblickend von dir hält, wenn du oder ich dort einmal wieder einen Besuch machen" stellte Macer fest und hakte damit dieses Kapitel in der Vergangenheit seines Klienten erst einmal ab.


    "Dann stehst du nun also voll und ganz wieder Rom zur Verfügung? Deine Wohnung hier in Rom hast du schon wieder bezogen?", erkundigte er sich weiter nach dem Stand der Dinge, denn so ein Umzug von einer Stadt in die andere war schließlich kein Ding von ein paar Stunden.


    Warum Macer so beharrlich darauf aus war, dass Tiberius alles in gutem Zustand hinterließ, konnte der ehemalige Duumvir nur teilweise nachvollziehen. Sicherlich sollte man sich mit solchen Sachen nicht das Ansehen verspielen, allerdings fragte sich der Decimus um wessen Ansehen es in dieser Sache gehen. Dennoch wagte er es nicht seinem Patron derartiges zu unterstellen, bisher wurde er ja immer bestens behandelt und hatte demzufolge auch keinen Grund dazu..


    "Ich habe mich bereits wieder in der Casa Decima eingefunden, auch wenn noch einige Dinge aus Mantua geliefert werden. Sicherlich werde ich die nächsten Tage auch meine restlichen Besitztümer wieder unter Dach und Fach haben."


    Wenn man überhaupt von Besitztümern sprechen konnte, schließlich war Tiberius kein reicher Mann. Dennoch konnte er sich mit seinen Amtsperioden bei der Stadtverwaltung eine einigermaßen stattliche Existenz aufbauen, die er nicht so schnell wieder verlieren würde.

  • Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    "Gut ich nehme nicht an, das die Academie es aus Liebe zum römischen Volk macht? Wieviel werden mich die Examen zusammen kosten und welche Zeit werde ich dafür haben sie abzulegen?"


    Beide Fragen waren konnte Macer ohne Schwierigkeiten beantworten. "Ich denke zwar schon, dass es ein liebevoller Dienst am römischen Reich war, die Academia Militaris zu errichten, aber dennoch hast du Recht, dass es Zivilisten eine Gebühr kostet. 500 Sesterze pro Kurs beträgt diese. Ab der Anmeldung zur jeweiligen Prüfung hast du eine Woche Zeit zur Bearbeitung der Aufgaben."


    Noch immer standen die beiden Männer im Atrium und Macer hatte auch noch nicht herausgehört, ob das Gespäch schon bald beendet sein würde, oder die Frage nach den Examina nur der Einstieg war. Er vermutete letzteres, denn nur zur Klärung der Formalutäten wäre der vielbeschäftigte Kollege sicher kaum extra zu ihm nach Hause gekommen, sondern hätte ihn nach einer Senatssitzung abpassen können. Daher machte er eine einladende Geste in Richtung Tablinum und Garten. "Wir können uns zum Gespräch übrigen auch setzen oder in den Garten begeben", bot er dazu an.

  • Zitat

    Original von Tiberius Decimus Crassus
    "Ich habe mich bereits wieder in der Casa Decima eingefunden, auch wenn noch einige Dinge aus Mantua geliefert werden. Sicherlich werde ich die nächsten Tage auch meine restlichen Besitztümer wieder unter Dach und Fach haben."


    Wenn man überhaupt von Besitztümern sprechen konnte, schließlich war Tiberius kein reicher Mann. Dennoch konnte er sich mit seinen Amtsperioden bei der Stadtverwaltung eine einigermaßen stattliche Existenz aufbauen, die er nicht so schnell wieder verlieren würde.


    Macer nickte Verständnisvoll, denn als er nach seinen Aufenthalten in Mantua und Germania wieder nach Rom zurück kam, hatte es auch eine ganze Weile gedauert, bis alles wohnlich und wie gewohnt eingerichtet war.


    "Gut, dann können wir ja jetzt deine Zukunft in Angriff nehmen", leitete er zu dem Thema über, wegen dem sein Klient zweifellos gekommen war. "Wir hatten ja beim letzten Mal darüber gesprochen, dass diese möglicherweise auch von meiner eigenen Zukunft abhängig sein sollte. Daher wird es dich interessieren, dass ich bei den nächsten Wahlen definitiv noch nicht als Praetor kandidieren werde."

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer


    Beide Fragen waren konnte Macer ohne Schwierigkeiten beantworten. "Ich denke zwar schon, dass es ein liebevoller Dienst am römischen Reich war, die Academia Militaris zu errichten, aber dennoch hast du Recht, dass es Zivilisten eine Gebühr kostet. 500 Sesterze pro Kurs beträgt diese. Ab der Anmeldung zur jeweiligen Prüfung hast du eine Woche Zeit zur Bearbeitung der Aufgaben."


    Noch immer standen die beiden Männer im Atrium und Macer hatte auch noch nicht herausgehört, ob das Gespäch schon bald beendet sein würde, oder die Frage nach den Examina nur der Einstieg war. Er vermutete letzteres, denn nur zur Klärung der Formalutäten wäre der vielbeschäftigte Kollege sicher kaum extra zu ihm nach Hause gekommen, sondern hätte ihn nach einer Senatssitzung abpassen können. Daher machte er eine einladende Geste in Richtung Tablinum und Garten. "Wir können uns zum Gespräch übrigen auch setzen oder in den Garten begeben", bot er dazu an.


    "Oh keines Wegs zweifel ich an der Notwendigkeit dieser Einrichtung." Die genannte Summe war für ihn natürlich kein Problem. Für einen normalen Offizier der Legion mochte sie ein kleines Vermögen darstellen. "Wenn ich mich entschieden habe, sende ich dir einen Boten mit den Münzen. Er kann dann auch gleich die Pergamente mitbekommen." Das schien ihm der einfachste Weg zu sein. "Wenn ich wählen darf: Dann der Garten." Ein leichtes Lächeln durchzog das Gesicht des Avarus, denn wie so oft hatte Macer erkannt, das diese Kurse nicht seinem wahren Besuchsgrund entsprachen. Senator Germanicus der Ältere zögerte, er wollte dem Hausherren den Vortritt lassen.

  • Am Mittag kam ein Sklavenjunge der Annaeer vorbei und brachte eine kurzen Brief für den Hausherrn der Casa Purgitia vorbei.


    Ad
    Spurius Purgitius Macer


    Salve Patron,


    sofern du gerade etwas Zeit für einen deiner Klienten erübrigen kannst, würde ich dich gerne auf einen Becher Wein in das neue Domus Annaea auf dem Esquillin einladen, um mit dir einige Worte über die baldigen Wahlen zu wechseln und dir das neue Haus zu zeigen.


    Mögen die Götter mit dir sein.

    KAESO ANNAEUS MODESTUS

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Macer nickte Verständnisvoll, denn als er nach seinen Aufenthalten in Mantua und Germania wieder nach Rom zurück kam, hatte es auch eine ganze Weile gedauert, bis alles wohnlich und wie gewohnt eingerichtet war.


    "Gut, dann können wir ja jetzt deine Zukunft in Angriff nehmen", leitete er zu dem Thema über, wegen dem sein Klient zweifellos gekommen war. "Wir hatten ja beim letzten Mal darüber gesprochen, dass diese möglicherweise auch von meiner eigenen Zukunft abhängig sein sollte. Daher wird es dich interessieren, dass ich bei den nächsten Wahlen definitiv noch nicht als Praetor kandidieren werde."


    Macer schien dann doch auf den Punkt kommen zu wollen und leitete zum eigentlichen Thema über. Tiberius entgegnete Macers Ausführungen mit einem einfachen Nicken.


    "Nun gut...dennoch, ich glaube, dass ich sicherlich von dir lernen kann, auch wenn du keine Position im Cursus Honorum besetzt. Vermutlich sollte der Knüpfung von Bekanntschaften in und um Rom noch immer nichts im Wege stehen, oder? Ich würde dir dennoch gerne als Scriba personalis, als sein Schüler, dienen."


    Der Decimus hoffte, dass sein Patron seine Idee noch immer für gut befand, auch wenn der Senator nicht wieder aktiv in der Politik einstieg.

  • Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    "Oh keines Wegs zweifel ich an der Notwendigkeit dieser Einrichtung." Die genannte Summe war für ihn natürlich kein Problem. Für einen normalen Offizier der Legion mochte sie ein kleines Vermögen darstellen. "Wenn ich mich entschieden habe, sende ich dir einen Boten mit den Münzen. Er kann dann auch gleich die Pergamente mitbekommen." Das schien ihm der einfachste Weg zu sein. "Wenn ich wählen darf: Dann der Garten."


    "Dann folge mir", antwortete Macer und führte den Senatskollegen durch einen Gang vom Atrium hinaus in die überdachte Wandelhalle entlang des Gartens. Zu den Details von Avarus' Entscheidungsfindung nickte er nur und griff stattdessen noch einmal die Nebenbemerkung zum Sinn und Zweck der Academia auf. "Wenn ich ehrlich bin, dann darf man über die Notwendigkeit der Academia durchaus debattieren, auch wenn sie in der Tat gute Dienste leistet. Trotzdem lehrt sie vor allem eine Theorie von dem, was man zumindest zum Teil nur durch Praxis lernen kann. Man könnte Offiziere sicher auch viel lernen lassen, wenn man sie gezielter dadurch ausbildet, dass man sie erfahrenen Kommandeuren zuteilt." Gerade weil Macer wusste, dass Avarus bisher dem Militär nicht freundlich zugewandt war, interessierte ihn dessen Meinung dazu.

  • Zitat

    Original von Tiberius Decimus Crassus
    "Nun gut...dennoch, ich glaube, dass ich sicherlich von dir lernen kann, auch wenn du keine Position im Cursus Honorum besetzt. Vermutlich sollte der Knüpfung von Bekanntschaften in und um Rom noch immer nichts im Wege stehen, oder? Ich würde dir dennoch gerne als Scriba personalis, als sein Schüler, dienen."


    "Natürlich, dem würde nichts im Wege stehen", bestätigte Macer. "Wahrscheinlich würdest du sogar kaum zu eigenen neuen Bekanntschaften kommen, wenn ich tatsächlich ein Amt inne hätte und dann eine Menge Arbeit für mich zu erledigen wäre. Aber so kannst du viel freier Arbeiten und dir mehr Zeit lassen."


    Macer machte einige Schritte und schien im Geiste schon einige Aufgaben zurecht zu legen, die sein zukünftiger Scriba für ihn erledigen konnte.

  • Er folgte dem Senator in den hübschen Garten der Casa Purgitia.


    "Manchmal sind es aber gerade die erfahrenen Kommandeure, die in ihrer maßlosen Überheblichkeit die Zöglinge behandeln und die Lehre schnell zu einer Geschichte von Taten verkommt, die damals waren. Einige große Feldherren mögen keine Schüler, hab ich festgestellt. Sie befürchten, das sie überflügelt werden."


    Wo er dies aufgeschnappt hatte, ließ er offen genauso wie er zu dieser Urteilung kam. Es war in Roms Geschichte zu offensichtlich. Die meisten großen Feldherren waren irgendwann eher an sich selbst gescheitert als an einem mächtigen Feind Roms.

  • "Das ist wohl wahr", stimmte Macer zu, ohne an bestimmte Namen der Gegenwart oder der Vergangenheit zu denken. "Ich merke das auch an der Academia, wo sich praktisch nie jemand als Gastredner mit einem Vortrag anmeldet, obwohl doch sicher viele etwas zu berichten hätten. Würdest du denn die beiden Examina auch anstreben, wenn du dafür nicht ein paar Wochen für die Theorie, sondern zwei Jahre oder mehr an Praxis einplanen müsstest?"

  • Avarus schaute den Senator entgeistert an. dabei ließ er sich den Alltag eines Soldaten durch den Kopf gehen. Also das wovon er gelesen hatte und er war sich sicher, das diese Geschichten noch geschönt waren. Sicherlich war es elend da draußen im Dreck. Als Senator würde ihm zwar die Ehre zu teil werden jenseits des wahren Elends zu hausen, aber vor allerlei Ungeziefer, der Kälte im Winter, dem Schmutz am Boden eines Zeltstaates und den fehlenden Annehmlichkeiten wie ein beheiztes Bad zum Beispiel würden ihm viel zu sehr fehlen. In solcherlei Hinsicht war er einfach ein Weichei. Dazu das Alter in dem er sich jetzt befand. Wenn er jung gewesen wäre, dann hätte das Ganze noch den abenteuerlichen Charme, aber so? Nein danke. Er schüttelte auch gleich den Kopf.


    "Wo denkst du hin. Nein ich denke dann würde ich weiterhin genau das tun, was ich bis jetzt immer getan habe. Es ablehnen von Grund auf. Aber auf die Theorie bin ich ganz neugierig. Ich muß allerdings auch sagen, das ich der Meinung bin, das mit der besten Theorie jedes Gefecht auch gewonnen werden kann, denn wie sagt ein Sprichwort noch gleich..."


    ...er überlegte für den Moment, dann fiel es dem Avarus wieder ein:


    "Nur der General mit der tiefgründigsten Planung gewinnt die Schlacht." Er grinste kurz.

  • Macer schmunzelte bei dem entgeisterten Anblick seines Kollegen und schüttelte gleich anschließend milde den Kopf, als dieser auch noch ein Sprichwort zitierte. "Und dieses Sprichwort gehört wohl in die Theorie und hat mit der Praxis nur begrenzt zu tun. Eine gute Theorie mag vieles erleichtern oder sie mag gar notwendig sein für den Erfolg, aber alleine gewinnt sie keine Schlacht. Ich habe zumindest keinen Offizier kennengelernt, der nicht große Stücke auf den Rat seiner Centurionen gehalten hätte, die viele Dienstjahre Praxis hinter sich hatten." Auch Macer hatte vieles von dem, was er wusste und in der Academia weiter gab, in der Praxis gelernt und nicht in der Theorie. Aber noch genauer wollte er das Thema dann doch nicht ausführen. "Aber belassen wir es dabei," winkte er ab, "denn du bist ja nicht für diese Debatte zu mir gekommen."

  • Wenn sich Avarus für eine 'richtige' Schlacht wollte rüsten, hätte er entweder den Verstand (völlig) verloren oder aber wäre der Gradwanderung seiner spitzen Zunge weit abgekommen. Er lächelte wieder ob der Worte des Macers.


    "Oh ich denke die Klinen-Kissen-Schlacht fordert nicht zuviele Opfer."


    Er sprach ja schon davon, das er in gewissen Themen einfach nur den strategischen Durchblick forderte und bei weitem nicht davon träumte je selbst in eine Schlacht zu ziehen.


    "Einer beherzten Debatte bin ich noch nie aus dem Weg gegangen. Aber gut, du hast Recht mit deiner Ausführung. Ich komme eher zu dir, weil dein Rat in militärischen Fragen nicht nur von den Schülern an der Academie geschätzt ist, sondern auch am kaiserlichen Hof."


    Es erschien ihm besser nicht davon zu reden, das diese Station nicht die erste auf seinem Weg zwischen den Beratern des Kaisers hindurch war. Es konnte locker negativ aufgefasst werden oder aber zumindest das Interresse am Rat falsch eingeschätzt verstanden werden, daher schwieg sich der Gastsenator dazu aus.


    "Lass mich mit einer kurzen Geschichte beginnen. Sie startet vor etwas mehr als einem Jahr. Damals gab es ein Gerücht und einen Mann in Aegypten, der es ohne Nachzufragen erkunden wollte. Ein besonders guter Freund, ein Mann, den man wegen eines Leichtsinns nicht so einfach verlieren wollte. Nun wovon ich spreche ist die Mission, die dieser Tage so dick im Stadtgespräch verankert ist. Ein paar Zugeständnisse waren nötig, um die besten Kräfte dafür zu mobilisieren. Wahrscheinlich hab ich mich zuweit hinaus gelehnt, aber ich frage dich, Macer, weil du wohl zum militärischen Teil der kaiserlichen Kanzlei mehr Kontakte pflegt, als jeder Andere... werde ich mein Versprechen einlösen können?"


    Mit Absicht ließ Avarus jenen Blutzoll offen. Vielleicht konnte Macer es sich auch denken, zumindest dann, wenn er bereits erfahren hatte wer in Parthien erfolgreich war. Wenn nicht, dann konnte der Germanicus Senior immernoch weitere Details loswerden, um das Fundament seiner Worte ansehnlich zu gründen.

  • Macer hatte eher mit einem anderen Thema gerechnet und hörte daher erst einmal überrascht und interessiert zu. "Das kommt sicherlich ganz auf deine Versprechungen an", begann er vorsichtig. "Für fähige Leute macht die Armee so manches möglich, aber es gibt genauso eiserne Gesetze und Regeln, die niemals gebrochen werden." Dass in die geheimnisvolle und letztlich erfolgreiche Mission im Osten Gestalten von nicht unbefleckter Vergangenheit verwickelt waren, wusste er zwar, aber an Details konnte er sich natürlich nicht erinnern. Grundsätzlich war er aber schon der Meinung, dass einer erfolgreichen Mission auch eine entsprechende Anerkennung folgen musste.

  • "Du kannst sofort anfangen", erwiderte Macer. "Was die Aufgaben anbetrifft müssen wir mal schauen. Ein paar politische Ideen habe ich schon und für einige wären sicher auch Vorarbeiten nötig, die du für mich erledigen könntest. Wie diskret kannst du sein wenn es darum geht, dich über die finanzielle Lage anderer Menschen zu erkundigen?" Macer stellte die Frage bewusst etwas kryptisch, auch wenn die zugehörige Idee weit weniger geheimnisvoll war und letztlich auch gar nichts herausgefunden werden musste, was nicht sowieso zumindest theoretisch allgemein bekannt sein müsste. Trotzdem musste er erst fragen, dann man konnte nicht jeden sorglos auf das Geld anderer Leute ansetzen.

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