• Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    Macer hatte eher mit einem anderen Thema gerechnet und hörte daher erst einmal überrascht und interessiert zu. "Das kommt sicherlich ganz auf deine Versprechungen an", begann er vorsichtig. "Für fähige Leute macht die Armee so manches möglich, aber es gibt genauso eiserne Gesetze und Regeln, die niemals gebrochen werden." Dass in die geheimnisvolle und letztlich erfolgreiche Mission im Osten Gestalten von nicht unbefleckter Vergangenheit verwickelt waren, wusste er zwar, aber an Details konnte er sich natürlich nicht erinnern. Grundsätzlich war er aber schon der Meinung, dass einer erfolgreichen Mission auch eine entsprechende Anerkennung folgen musste.


    Wenn Avarus die Gedanken des Macers hätte lesen können, würde er sich bestimmt fragen, was für ein Thema dieser denn erwartet hatte. Sicherlich aber war es besser, wenn Avarus nicht wußte, was Macer für ein Gesprächsstoff favorisierte, denn dann würden sie auch noch am späten Abend hier zusammen hocken wie zwei alte Gockel und über die Götter und die Welt reden. So aber blieben sie auf dem Weg der guten Hoffnung. Erstmal 8)


    "Ich brauche Dir ja nicht zu sagen, wie schwierig es ist Jemanden zu finden, der gerade so ein Kommando des Hardes direkt in den Untergrund begleitet, um aus dem Schlund des Bösen das Gute zu befreien.... Ich habe ihm sowas wie eine Rehabilitierung versprochen. Hadrianus Subdolus, wenn dir der Name etwas sagt."


    Der Gast Germanicus Avarus legte eine Pause ein. Solch sensible Themen gehörten mehr bedacht, denn mit vielen Worten untermauert.

  • Macer nickte zustimmend, denn Männer für eine solche Expedition waren wohl wirklich nicht an jede Straßenecke zu finden. Dann begann er jedoch zu grübeln. "Hadrianus Subdolus?" Macers Gedächtnis war bekanntlich nicht das beste. "Schon ziemlich lange her, dass man von dem was gehört hat, oder?" Er grübelte weiter. "Stand der mal vor dem Militärgericht?" Macer erinnerte sich düster an Zeiten, als er dort als Iudex verwendet wurde. Dann schüttelte er zweifelnd den Kopf. "Mehr fällt mir dazu nicht ein. Irgendwas, was ich unbedingt wissen müsste?"

  • "Den Mann hat es übel erwischt." Erwiderte Avarus und bekam gliech wieder die Schelte seiner Frau ins Ohr, denn irgendwie war diese Sache mit ihrem Bruder verzwickter als ihre Liebe zueinander ohne Streit abgehen konnte, denn wie sprach Luci immer direkt zu ihm, wenn sie in ihren langen, ja endlosen Diskussionen beide in einer Sackgasse geendet waren... 'es ist doch aber mein Bruder' ... natürlich auch Avarus würde seinen Bruder bis in alle Ewigkeit verteidigen egal wie lange er schon tot war. Er versuchte daher auch in dieser Sache keine Partei zu ergreifen und das obwohl die Fronten zwischen Germanica und Decima seit jeher mehr als angespannt waren und nur ein kleiner Funken ausreichte, das sich die Gladiatoren in der Arena trafen.


    "Irgendwas ist damals in der Schlacht um Uttarae passiert. Er war es, der beim Triumph aus Protest die II. Legion abmarschieren lassen wollte, tja das ging mächtig in die Hose und jener Protest von ihm und dem Tribunus Angusticlavius Duccius Germanicus blieb ungehört. Mein Klient Hadrianus wurde degradiert und der Duccius nahm sich das Leben, soweit ich weiß. Eine unschöne Sache. Vorallem wenn man von jemanden spricht, der das Examen Quartum mit Auszeichnung bestanden hat, da kommen mir Zweifel am Unikum Decimus Meridius, aber gut das ist lange her."


    Avarus machte eine Pause. Lies sich die wilden Gerüchte von damals durch den Kopf gehen, zumindest das was noch vorrätig war und das war spannungsgeladen genug. Er wollte ganz sicher nicht alte Wunden aufreißen, aber er sah sich nun auch in der Pflicht wollte er seinen Klienten gegenüber in gewissen Maße kompetent bleiben.

  • Eine Weile grübelte Macer nach diesen Informationen noch vor sich hin, dann wurden seine Gesichtszüge entspannter und selbstsicherer. "Ach ja, ich erinnere mich. Sehr unschöne Sache war das damals gewesen. Der Mann wurde vom Tribun zum Optio degradiert, wenn ich mich richtig erinnere." Dann dachte er wieder einen Augenblick darüber nach, was das nach so langer Zeit wohl nun bedeutete und welche Auswirkungen das auf das Versprechen von Germanicus Sedulus hatte.


    "Sein Pluspunkt dürfte sein, dass er damals nicht unehrenhaft entlassen wurde. Da er jetzt offenbar schon lange nicht mehr Soldat ist, hat er dann wohl einen ehrenhaften Abschied bekommen. Das dürfte prinzipiell die Möglichkeit offen halten, dass er in die Armee zurück kehrt." Natürlich war Macer klar, dass diese Hadrianus kaum glücklich wäre, wenn er wieder als Optio zur Armee dürfte. Es ging wohl wieder um einen Posten als Tribun. "Soweit ich das überblicke, hat der Kaiser die militärischen Kompetenzen weitgehend an der Praefectus Urbi abgetreten. Dass dieser ohne Akteneinsicht von den alten Vorfällen etwas weiß halte ich für unwahrscheinlich. Und soweit ich ihn erlebt habe, scheint er ohnehin einen Hang zu unorthodoxen Entscheidungen zu haben. Gut möglich, dass sich dein Klient wieder einer Berufung zum Tribun erfreuen darf, wenn du dort den richtigen Nerv triffst." Bewusst enthielt sich Macer dabei einer persönlichen Meinung, ob er das für angemessen hielte.

  • "Dein Wort hat in strategisch militärischen Dingen schon immer großes Gewicht bedeutet. Ich danke dir daher für diesen Rat. Leider habe ich meinen Klienten noch nicht zu Gesicht bekommen, seit die Kunde von der Rückkehr nach Rom durch die Stadt rennt. Daher ist mir auch nicht bewußt, ob die alten Wünsche noch den Neuen entsprechen. Soweit wir damals verblieben sind, lag meinem Klient viel daran eine Art Wiedergutmachung dem Romaum Imperium gegenüber anzustreben. Ob Subdolus überhaupt zurück ins Militär strebt, kann ich garnicht genau sagen. Doch mit diesem Knick in der Vita schaut es auch bei den meisten civilen ritterlichen Posten trüb aus."


    Es war wahrscheinlich gut, das Germanicus Avarus wirklich nicht wußte, was der Klient Hadrianus Subdolus nach seiner Rückkehr wollte. Sonst hätte er wohl beide Hände über dem Kopf zusammengeschlagen. Wichtig war für Avarus nur, das die nächsten Wochen nicht Hals über Kopf agiert wurde. Nur weil ein paar Namen in guten Geschichten durch die Straßen der Stadt verbreitet wurden, hieß das noch lange nicht das jene positive Meinung ebenso weiter bestand, nutzte man die Gemüter des Volkes zu offensichtlich aus.


    Für den Moment schwieg der Gastsenator und ließ sich das letzte Jahr Revue passieren. Eine ewig lange Zeit, die doch im Nu vergangen war.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Du kannst sofort anfangen", erwiderte Macer. "Was die Aufgaben anbetrifft müssen wir mal schauen. Ein paar politische Ideen habe ich schon und für einige wären sicher auch Vorarbeiten nötig, die du für mich erledigen könntest. Wie diskret kannst du sein wenn es darum geht, dich über die finanzielle Lage anderer Menschen zu erkundigen?" Macer stellte die Frage bewusst etwas kryptisch, auch wenn die zugehörige Idee weit weniger geheimnisvoll war und letztlich auch gar nichts herausgefunden werden musste, was nicht sowieso zumindest theoretisch allgemein bekannt sein müsste. Trotzdem musste er erst fragen, dann man konnte nicht jeden sorglos auf das Geld anderer Leute ansetzen.


    Sim-Off:

    Sorry, aber meine Abwesenheit hat sich doch länger gezogen als erwartet. Achja, könnte man mir die Sig aktualisieren, also wieder normaler Bürger?


    "Sehr schön", äußerte Tiberius direkt seine Freude.


    "Nun, ich weiß das Geld oftmals Dinge bewegen kann, die sonst nicht möglich wären. Insofern weiß ich Geld und ihre Besitzer zu schätzen. Wenn das reicht", entgegnete der Decimus auf die, nach Tiberius' Empfinden, sehr schwierige Frage.


    "Ich werde versuchen mein bestes zu geben."


    Natürlich würde er dies, schließlich wollte der ehrgeizige Sohn des Decimus Verus weiterkommen.

  • Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    "Dein Wort hat in strategisch militärischen Dingen schon immer großes Gewicht bedeutet. Ich danke dir daher für diesen Rat. Leider habe ich meinen Klienten noch nicht zu Gesicht bekommen, seit die Kunde von der Rückkehr nach Rom durch die Stadt rennt. Daher ist mir auch nicht bewußt, ob die alten Wünsche noch den Neuen entsprechen. Soweit wir damals verblieben sind, lag meinem Klient viel daran eine Art Wiedergutmachung dem Romaum Imperium gegenüber anzustreben. Ob Subdolus überhaupt zurück ins Militär strebt, kann ich garnicht genau sagen. Doch mit diesem Knick in der Vita schaut es auch bei den meisten civilen ritterlichen Posten trüb aus."


    Wenn er ehrlich war, hielt Macer seinen Einfluss in militärischen Dingen in der Öffentlichkeit für überschätzt. Bestenfalls indirekt konnte er eingreifen, indem er Offizieren gute Noten an der Academia Militaris gab oder sie durch eine Prüfung fallen ließe, aber ansonsten wurde seine Meinung im Alltag nicht angefordert. Andererseits lag ihm auch nicht allzu viel daran, die Einschätzung der Öffentlichkeit bei jeder Gelegenheit zu korrieren. Man konnte ja nie wissen, wann sie noch einmal nützlich werden sollte. "Als Wiedergutmachung kann man seine Operation nun zweifellos ansehen", steuerte er dann doch eine persönliche Meinung bei. "Zu den zivilen Posten kann ich allerdings noch weniger sagen. Allerdings sind diese ja prinzipiell auch zahlreicher, so dass sich dort vielleicht sogar eher eine Möglichkeit ergibt. Aber da werden dir andere Senatoren besser weiterhelfen können. Vor allem natürlich Aelius Quarto, dessen Gewicht in solchen Angelegenheiten enorm sein dürfte."

  • Zitat

    Original von Tiberius Decimus Crassus
    "Nun, ich weiß das Geld oftmals Dinge bewegen kann, die sonst nicht möglich wären. Insofern weiß ich Geld und ihre Besitzer zu schätzen. Wenn das reicht", entgegnete der Decimus auf die, nach Tiberius' Empfinden, sehr schwierige Frage.


    "Ich werde versuchen mein bestes zu geben."


    Bei der Antwort musste Macer leicht lachen, denn er fand sie wirklich sehr originell. "Da bist du sicher nicht der einzige, der Besitzer von Geld zu schätzen weiß", stimmte er augenzwinkernd zu. "Aber vielleicht sollte ich meine Ideen einfach etwas konkreter fassen. Wie du wahrscheinlich weisst, erhalten Magistrate des Cursus Honorum eine Aufwandsentschädigung, die sich nach ihrem letzten Gehlat richtet. Ich halte das für keine gute Regelung. Ich fände es besser, wenn den Ämtern feste Entschädigungen zugeordnet werden, die sich nach dem Aufwand des Amtes richten. In dem einen Amt muss man vielleicht viel reisen, während man in dem anderen zahlreiche Hilfskräfte benötigt, während wiederum ein anderes sehr kostenkünstig ist. Ich finde, dem sollte Rechnung getragen werden. Außerdem ist es nicht einzusehen, dass ein Offizier, der in die Politik wechselt, für sein Amt Geld bekommt, während ein Mann, der jahrelang freiberuflich als Anwalt tätig war und dann ein Amt annimmt, möglicherweise für dieselbe Arbeit und Leistung kein Geld bekommt."


    Er machte keine kurze Pause, um zu überprüfen, ob sein neuer Scriba seinen Gedankengängen folgen konnte. "Bevor ich mich dazu allerdings öffentlich äußere, brauche ich mehr Daten und Zahlen. Wieviele Amtsträger bekommen eine Aufwandsentschädigung und wie viele keine? Wie hoch sind diese Zahlungen im Schnitt und decken sie die Kosten? Um solche Fragen geht es und ich denke, dass du sie mit ein paar klugen Fragen zur rechten Zeit, ein wenig Rechenarbeit und einem Blick in die Archive des Tabulariums und der Acta Diurna beantworten kannst."

  • Tiberius erwiderte Macers kurzes Lächeln, ehe er den Ausführungen seines Patrons lauschte. Ein nicht allzu einfacher Auftrag also zu Beginn. Natürlich hatte der Decimus nichts leichtes erwartet, weshalb er eigentlich auch nicht überrascht war.


    "Ich verstehe...Und die Acta Diurna kann mir dazu Auskunft geben? Ich muss zugeben, dass ich die Acta nicht regelmäßig mitverfolge, doch schien es mir bisher so, als ob sich die Autoren eher Gerüchten und weniger Fakten widmen würden? Die Archive des Tabularium werde ich so bald wie möglich durchstöbern.


    Crassus überlegte, ob es vielleicht noch direktere, persönlichere Quellen für solcherlei Belange gab.


    "Würde ich vielleicht von der Finanzabteilung des Kaisers Auskunft erhalten, sollte ich deinen Namen angeben? Oder willst du vorerst bedeckt bleiben?


    Bisher lernte Tiberius seinen Patron schließlich als einflussreichen Mann kennen, weshalb er erwartete, dass der Senator auch dementsprechend einflussreiche Kontakte und Beziehungen vorzuweisen hatte.

  • An den
    Princeps Factionis der Factio Russata
    Spurius Purgitius Macer
    Casa Purgitia
    Roma


    Salve Spurius Purgitius Macer!


    Die Factio Veneta, der ich vorstehe, wird anlässlich der Ludi Apollinares im kommenden Monat Iulius Wagenrennen im Circus Maximus ausrichten.
    So wollen wir den Gott Apoll ehren, die Tradition des sportlichen Wettstreits auf der Rennbahn pflegen und dem römischen Volk Unterhaltung und Zerstreuung bieten.
    Alle römischen Factiones sind herzlich dazu eingeladen, mit ihren Gespannen an diesen Rennen teilzunehmen, auch die Factio Russata, der Du vorstehst.


    Gefahren wird mit Vierspännern über sieben Runden, so wie es üblich ist. Jeder Factio steht es frei, so viele Teilnehmer zu benennen, wie es ihr beliebt. Sollte die Höchstzahl von zwölf Teilnehmern überschritten werden, wird es mindestens zwei Ausscheidungsrennen für das Finale geben.


    Wir bitten um die Nominierung eurer Gespanne bis spätestens
    ANTE DIEM XVIII KAL IUL DCCCLIX A.U.C. (14.6.2009/106 n.Chr.)
    und würden uns über eure Teilnahme freuen.*


    gez. Lucius Aelius Quarto
    -- Princeps Factionis Factio Veneta --



    ROMA - NON IUN DCCCLIX A.U.C.
    (5.6.2009/106 n.Chr.)




    Sim-Off:

    * Setzdaten bitte per PN an Lucius Aelius Quarto

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer


    Wenn er ehrlich war, hielt Macer seinen Einfluss in militärischen Dingen in der Öffentlichkeit für überschätzt. Bestenfalls indirekt konnte er eingreifen, indem er Offizieren gute Noten an der Academia Militaris gab oder sie durch eine Prüfung fallen ließe, aber ansonsten wurde seine Meinung im Alltag nicht angefordert. Andererseits lag ihm auch nicht allzu viel daran, die Einschätzung der Öffentlichkeit bei jeder Gelegenheit zu korrieren. Man konnte ja nie wissen, wann sie noch einmal nützlich werden sollte. "Als Wiedergutmachung kann man seine Operation nun zweifellos ansehen", steuerte er dann doch eine persönliche Meinung bei. "Zu den zivilen Posten kann ich allerdings noch weniger sagen. Allerdings sind diese ja prinzipiell auch zahlreicher, so dass sich dort vielleicht sogar eher eine Möglichkeit ergibt. Aber da werden dir andere Senatoren besser weiterhelfen können. Vor allem natürlich Aelius Quarto, dessen Gewicht in solchen Angelegenheiten enorm sein dürfte."


    Was sein Klient wollte, das hatte er ihm bereits vor der Mission gesagt, ob das noch das Selbe war Heute, wußte Avarus auch nicht. In jedem Fall würde er sich zurückhalten und jene Männer zuerst fürsprechen lassen, die dem Hadrianus mehr zu verdanken hatten. Vornehmlich war das nach seiner Rückkehr ein Senator. Es war angebracht und so fand Avarus auch der bessere Weg zurück in ein geregeltes römisches Leben. Für den Gast Avarus war diese Sache damit erledigt und er kam zur Nächsten. :D


    "Über etwas Anderes möchte ich noch mit dir reden, Macer." Er dachte nach. Nicht worüber sondern wie gleich das Amt hieß, das der Purgitius leitete. "Die Cura Aquarum hatte letzten Monat zwei Aufträge ausgeschrieben. Einer meiner Verwalter im Bauhof sprach mich dahingehend an ob er auf diesen Anhang reagieren soll. Mich würde intressieren wie umfänglich die Arbeiten sind. Wieviel passus die 'Ausgrabungen' entsprechen." Einzigst die Rohrdurchmesser waren wohl angegeben worden, um kleine Krutscher abzuschrecken. 8)

  • Zitat

    Original von Tiberius Decimus Crassus
    "Ich verstehe...Und die Acta Diurna kann mir dazu Auskunft geben? Ich muss zugeben, dass ich die Acta nicht regelmäßig mitverfolge, doch schien es mir bisher so, als ob sich die Autoren eher Gerüchten und weniger Fakten widmen würden? Die Archive des Tabularium werde ich so bald wie möglich durchstöbern.


    Crassus überlegte, ob es vielleicht noch direktere, persönlichere Quellen für solcherlei Belange gab.


    "Würde ich vielleicht von der Finanzabteilung des Kaisers Auskunft erhalten, sollte ich deinen Namen angeben? Oder willst du vorerst bedeckt bleiben?


    "Ich weiss nicht genau, wie viel du in der Acta Diurna finden wirst", gab Macer offen zu. "Über Wahlen wurde dort zumindest früher recht ausführlich berichtet und vielleicht wurde dort auch auf Einkünfte eingegangen. In den jüngeren Ausgaben sieht es aber wohl in der Tat eher düster aus." Macer machte schon länger keinen Hehl mehr daraus, dass er von der derzeitigen Arbeit der Acta Diurna nicht viel hielt. Aber weiter vertiefen wollte er das Thema auch nicht.


    Zur Finanzabteilung blieb er eher zurückhaltend. "Wenn wir am Kaiserhof fragen müssen, dann würde ich das selber übernehmen", entschied er. "Ich möchte es aber lieber erst einmal auf dem Weg über die Recherche versuchen. Es kommt nicht auf jeden Sesterz an."

  • Zitat

    Original von Nakhti


    Macer hätte beinahe vor Freude einen Luftsprung gemacht, als ihm die Einladung der Factio Veneta vorgelegt wurde. Endlich sollte es wieder ein Rennen in Rom geben. Sofort schickte er seinen Laufburschen los, die anderen führenden Mitglieder der Factio zu informieren und für ein rasches Treffen ins Vereinshaus zu laden.

  • Zitat

    Original von Medicus Germanicus Avarus
    "Über etwas Anderes möchte ich noch mit dir reden, Macer." Er dachte nach. Nicht worüber sondern wie gleich das Amt hieß, das der Purgitius leitete. "Die Cura Aquarum hatte letzten Monat zwei Aufträge ausgeschrieben. Einer meiner Verwalter im Bauhof sprach mich dahingehend an ob er auf diesen Anhang reagieren soll. Mich würde intressieren wie umfänglich die Arbeiten sind. Wieviel passus die 'Ausgrabungen' entsprechen." Einzigst die Rohrdurchmesser waren wohl angegeben worden, um kleine Krutscher abzuschrecken. 8)


    Nun kam Avarus recht plötzlich doch noch auf das Thema, welches Macer schon zwischenzeitlich erwartet hatte. Trotzdem konnte er die konkrete Frage nicht ganz präzise beantworten. "Ich kann es dir nicht ganz genau sagen", erklärte er daher. "Es geht jeweils um einen neuen Schacht in die Cloaca Maxima. Mehr als 50 passus dürften in beiden Fällen nicht zu graben sein. Im südlichen Auftrag an der Porticus Neronis wahrscheinlich sogar weniger als 40 passus, weil dort südlich schon ein Seitenkanal verläuft, in den der neue Ablauf münden kann."

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer


    Nachdem sein Patron geendet hatte, wollte ihn Tiberius nicht mehr unnötig löchern und mit dem Vorhandenen arbeiten.


    "Ich verstehe. Ich werde versuchen dir genannte Daten und Fakten baldmöglichst vorzulegen. Gibt es sonst noch etwas, das ich tun könnte?"

  • Macer schüttelte den Kopf. "Kurzfristig nicht. Aber es kann immer etwas kommen. Das lasse ich dich dann wissen. Danke erst einmal, dass du diese Arbeit übernimmst. Sollen wir uns einfach in ein paar Tagen wieder treffen und du berichtest mir, was du herausgefunden hast?" Auch wenn Crassus nun sein Scriba personalis war hielt es Macer vorläufig nicht für notwendig, ihn täglich an seiner Seite zu haben. Zumal das bei diesem Auftrag eher kontrakproduktiv gewesen wäre.

  • Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer


    Nun kam Avarus recht plötzlich doch noch auf das Thema, welches Macer schon zwischenzeitlich erwartet hatte. Trotzdem konnte er die konkrete Frage nicht ganz präzise beantworten. "Ich kann es dir nicht ganz genau sagen", erklärte er daher. "Es geht jeweils um einen neuen Schacht in die Cloaca Maxima. Mehr als 50 passus dürften in beiden Fällen nicht zu graben sein. Im südlichen Auftrag an der Porticus Neronis wahrscheinlich sogar weniger als 40 passus, weil dort südlich schon ein Seitenkanal verläuft, in den der neue Ablauf münden kann."


    Das hörte sich überschaubar an. Zwar waren einige Arbeiten in Rom Gang und Gebe, aber ein aufgerissenes Pflaster, eine gesperrte Brücke oder ein geschlossenes Tor sorgte immer für besondere Missgunst unter der Bevölkerung, die ihre Arbeitswege zu gehen hatte und jeden Straßenverlust in Rom beklagte. Die Stadt war einfach nicht für diese Massen an Menschen geplant worden und oftmals völlig überfordert.


    "Hm wo du schon einen Seitenkanal erwähnst, wie steht es um die Planung? Wurde da bereits etwas vorgearbeitet, was hat die Cura Aquarum für zeitliche Vorstellungen und vorallem wie steht es mit dem Angebot?"


    Am Liebsten waren Avarus ja solche Arbeiten nach Aufmaß und Stundenlohn. Doch wie fast überall mußte in und um Rom artig gespart werden und nicht selten baute man auf die Spenden wohlhabender Bürger. Für einige Bauarbeiten am Abwassernetz fehlte es aber an passender Prestige, daher kam Fall eins eher in Betracht.

  • Die letzte Frage war für Macer die einfachste. "Bei den Angeboten setzen wir darauf, dass welche kommen", grinste er. "Dafür machen wir ja die Ausschreibung. Bisher ist noch nicht viel eingegangen", verriet er dann noch.


    "Viel Vorplanung ist nicht nötig. Wie du der Ausschreibung entnehmen konntest, ist die Größe der Leitungen berechnet. Wo die Cloaca Maxima liegt, in die die Leitung münden soll ist auch klar und die Lage der neuen Zuflüsse ebenfalls. Alles andere sind technische Details, die wir gerne den ausführenden Unternehmern überlassen." Solange der Abfluss am Ende funktionierte, konnte es der Cura Aquarum schließlich ziemlich egal sein, was genau die Arbeiter angestellt hatten, um dieses Ziel zu erreichen.

  • Das hörte sich echt so an, das der Mangel an geeigneten Arbeitskräften immernoch nicht abgeebt war. Schon das Prestigobjekt des Senats und Kaisers befand sich noch immer im Bau, aber so langsam sollte die Stadt doch jene Mangelerscheinungen durch frische Kräfte kompensiert haben. Doch Avarus ging auf diesen 'Wink mit dem Zaunspfahl' nicht weiter ein. Er würde einen seiner Baumeister dazu anweisen jene Arbeiten berechnen zu lassen.


    "Gut, gut..." doch was war gut daran? Solche Freiheiten kosteten nicht wenig an Qualität. Jede Möglichkeit billige Materialien wie gestreckten Beton, nicht lang genug abgelagertes Holz oder Steine mit Rissen bot den 'Freimaurern' Substanz Geld einzusparen und letztlich den Staat im Nachhinein viel zu kosten, kamen die Baufehler später nach Jahren zu Tage. Oft war es dann unmöglich die Bauarbeiter erneut zur Rechenschaft zu ziehen und vielmals blieb das Reich auf den hohen erneuten Renovierungskosten sitzen. Doch es war ein Thema, das kaum ein Beamtenstaat verstand. Immer ging es nur ums Geld, so wenig wie möglich und am Besten noch gestern fertig.


    Avarus belastete sich nicht damit. Er hatte einen Anspruch, den er über Jahre gehalten hatte und entweder man bezahlte ihm den Preis oder man nahm eben die Billigheimer. Doch war ihm sein Ruf eben wichtiger als der schnöde Mamon.


    "Ich lasse einen der Vorarbeiter dafür die Berechnung machen. Noch eine letzte Frage: Die Baustoffe werden durch den Arbeitnehmer beigestellt oder wünscht der Arbeitgeber sie selbst zu liefern?"


    Das Angebot war dann in zwei Tagen in der Cura Aquarum. Zur Zeit waren seine Leute nicht ganz so straff ausgelastet, auch wenn er in Ostia gerade wieder ein größeres Projekt übernommen hatte und einige Freunde neue Landvillen in Misenum errichten ließen. Auch so ein Phänomen... kaum zog der Kaiser dort aufs Land richteten sich einige Senatoren und Günstlinge ihre Nester in der näheren Umgebung ein.

  • "Der Auftragnehmer hat für die Beschaffung der Baustoffe zu sorgen, ebenso für die Bereitstellung der Arbeitskräfte", gab Macer die Angaben aus der Ausschreibung wider. "Wir machen das eigentlich immer so. Es erleichtert die Arbeiten erheblich, denn je mehr zwischen verschiedenen Stellen bezüglich der zeitgerechten Lieferung der Materialien in der gewünschten Menge in der gewünschten Qualität an den gewünschten Ort abzusprechen ist, umso mehr kann schief gehen. Also lassen wir das den ausführenden Unternehmer machen. Der weiß schließlich am besten, was er wann wo in welcher Menge braucht."

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