Privatofficium Gaius Terentius Primus

  • Primus lehnte sich ein wenig in seinem Scherensessel zurück und sah den Scriba nachdenklich an.
    Vor seinem geistigen Auge tauchte Tullia auf,...
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    Erinnerungen stürzten auf ihn ein. Langsam beugte er sich nach vorne und meinte,
    ...was sagst du da?...Tullia´s Betriebe?...ich weiß nicht ob das eine so gute Idee ist...
    Wehmut über den Verlust überkam ihn, Tullia hatte ein halbes Leben lang sein Leben begleitet, ihr Tod war ein entsetzlicher Verlust für ihn gewesen.
    Ihre Betriebe bedeuteten gleichzeitig Schmerz und Bewahrung ihres Andenkens. Er tippte auf der Schreibtischplatte,...leicht...mit seinem Zeigefinger.
    Was würde Valentina dazu sagen?
    Wann muß der Duumvir Bescheid wissen und wie hoch soll die Spende ausfallen?

  • Marcus Varius Celer
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    Einen Augenblick lang schien der Praefectus in eine andere Welt abzudriften. Als er dann wieder sprach wirkte er auch nicht besonders euphorisch. "Also mir wäre es am liebsten, wenn ich deine Antwort direkt wieder nach Mogontiacum mitnehmen könnte," entgegnete Celer schulterzuckend. "Die Spende...öhm..." Der Scriba brauchte nur einen kurzen Blick, um sich mithilfe der Wachstafel noch einmal die Summe zu vergegenwärtigen.
    "Die Betriebe sind insgesamt etwa 2500 Sesterzen wert. Der Wert der Waren beläuft sich zusätzlich noch auf genau 2267,50 Sesterzen, worin unter anderem sechs Pferde und eine beachtliche Menge Kräuter enthalten sind. Alles in allem würde ich also circa 4800 Sesterzen für durchaus angemessen halten." Daraufhin sah er wieder von seiner Wachstafel auf und studierte die Mimik seines Gegenübers. Er hoffte inständig, dass der Terentius zustimmte, denn sonst würde er mit leeren Händen nach Mogontiacum zurückkehren. Der Quaestor Visellius wäre darüber nicht sonderlich erfreut.




  • Eine "Spende" von fast 5000 Sesterzen,...Primus beugte sich nach vorn und sah den Scriba ernst an.
    Ich werde das Gestüt nebst Pferden und Kräutern übernehmen,...die übrigen Betriebe sind für mich von weniger sentimentalem Wert...ich denke die Civitas wird sich über eine "Spende " von 3000.- Sesterzen sicherlich freuen und ich,...nun ich werde Tullia´s Andenken pflegen. Das Gestüt war ihr Ein und Alles.
    Er stand auf und ging zum Fenster.
    Ich erwarte die Urkunden damit ich der Civitas die Spende zukommen lassen kann.

  • Marcus Varius Celer
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    3000 Sesterzen wollte der Praefectus geben für einen Betrieb und Waren im Wert von - Celer überschlug die Zahlen auf seiner Tabula - 3600 Sesterzen. Der Scriba musste einen Moment darüber nachdenken. Würden die Duumviri sich mit dieser Summe zufrieden geben? Zumal Celer ja nicht einmal alle Betriebe und Waren losgeworden war.


    Er zuckte gedanklich die Achsen und entgegnete: "In Ordnung, 30 Aurei für Gestüt, Pferde und Kräuter. Ich werde alles Nötige veranlassen. Du darfst die Urkunde im Laufe der nächsten ein bis zwei Wochen erwarten." Immerhin stand hinter dem Vorgang auch ein gewisser Verwaltungsaufwand, wie so oft im römischen Kommunalwesen.


    "Dann danke ich dir für deine Zeit und würde mich dann verabschieden, um der Umsetzung unserer Vereinbarung zügig beizukommen."




  • Primus klopfte mit den Fingerknöcheln der rechten Hand auf den Tisch und entgegnete,
    Gut, ich erwarte also die Urkunde und werde dem Magistrat dann die Summe zukommen lassen,...ab... fast hätte er den militärischen Begriff verwandt und lächelte entschuldigend...vale, Scriba...
    Dann wandte er sich wieder seinen Aufgaben zu.

  • Primus öffnete die Türe, er war gerade im Begriff die Ställe aufzusuchen.
    Überrascht erblickte er Ocellus und zwei Männer die im nicht bekannt waren, dafür aber bewacht wurden. Er grinste ein wenig und meinte,
    Was haben wir denn da Decurio?
    Er wies mit dem Kinn auf die beiden.
    Attentäter?...Freiwillige?
    Er gürtete sein Cingullum und richtete Spatha und Puggio ein wenig aus.

  • Thyrsus wollte nicht warten, Primus sah seinem Vater, soweit er sich erinnern konnte, sehr ähnlich.
    "Nein, deinen Neffen. Thyrsus, Sohn deines Bruders Pictor. Und das ist mein ehemaliger Optio Hadrianus Fontinalis, er ist sozusagen meine moralische Stütze."
    Er drehte sich zum Decurio.
    "Entschuldige meine Dreistheit Decurio, aber ich warte seit 10 jahren auf diesen Moment."

  • Es war nicht das erste mal das ich Primus sah, damals als ich linos mit einer Botschaft her brachte hatte ich ihn bereits gesehen. Ohne groß zu warten Grüßte ich den Praefectus wie es sich gehörte. Salve Praefectus ich hoffte nur das Thyrsus die flüchtlinge nicht ganz vergessen hatte.

  • Primus nickte dem Optio zu und entgegnete, Salve Optio...
    Er rieb sich das Kinn und sah seinen Neffen an.
    Pictors Sohn,...den Göttern sei Dank hatte er bis auf die Augen nicht dessen Äußeres geerbt. Er nickte leicht.
    Pictor´s Filius also,...nun gut,...wozu brauchst du denn eine moralische Stütze?
    Amüsiert sah er von seinem Neffen zum Optio und wieder zurück.

  • Nun musste Thyrsus doch etwas schmunzeln.
    "Nun beim ersten Versuch während des Manövers hat es nicht geklappt und ich wollte den Weg nicht alleine reiten. Wo ich gerade vom Weg spreche, uns kamen viele Flüchtlinge entgegen und auch in der Stadt herrschte Hektik. Man hörte oft der Kaiser Sie tod. Weisst du davon?"
    Primus sah seinem Vater kaum ähnlich, aber er wirkte durchaus nett und anders als der Grieche es sagte.

  • Mit einer Geste bat Primus die beiden in seine Privaträume und bot ihnen Sitzplätze an. Eine Ordonnanz wieselte herein und stellte Becher mit dampfendem Würzwein vor die Gäste. Primus nickte ihm zu und er entschwand, die Türe leise hinter sich schließend.
    Primus wartete bis die beiden mit dem heßen Würzwein ihr Innerstes ein wenig auftauten und meinte dann,
    Tja,...das Manöver,...nun, angesichts der Situation , welcher der Tod des Princeps dem Imperium bereitet, war es sicher angebracht,...verzeih´, daß ich dort keine Zeit für dich erübrigen konnte.

    Der Tod des Imperators war immer eine üble Sache, vor allem, wenn er wie man hörte nicht natürlich sondern von Mörderhand eintrat.
    Sein Gesicht verriet diese Gedanken nicht, seine Besucher sahen einen gut aufgelegten Mann.
    Die Patrouillen berichten von vermehrten Aufkommen an Zivilisten auf den Strassen,...aber von Hektik in der Stadt,...was meinst du?

  • Thyrsus wurde bleich, ebenso wie der Optio.
    "Also stimmt es dass der Kaiser tot ist. Uns hat man davon nicht berichtet. Aber das erklärt vieles die Menschen verlassen die grenznahen Gebiete. In der Stadt ist Troubel, uns kamen viele Händler entegegen deren Waren wohl eher das eigene Hab und Gut waren. Alle zogen sie nach Süden hinaus."
    Er nahm einen Schluck und lies seine Gedanken Fuss fassen.
    "Was bedeutet das nun für uns? Immerhin kann ich dann diese Griechenplage vergessen die ich von der ALA bekommen habe." Auch wenn die Situation unpassend schien er musste kurz lachen.
    "Wolltest diesen Vespa wohl loswerden und nun ist er des Decurio und Legaten Lieblling."

  • Zusammen mit Thyrsus betrat ich die Privaträme des Praefectus und setzte mich auf den angebotenen Stuhl. Kaum saß ich, wurde auch schon ein getränk gereicht. Ich nahm einen Schluck und folgte den ausführungen des Praefectus und Thyrsus. Dann war es plötzlich raus. Der Kaiser war tot, ein dumpfes gefühl machte sich in meinem Magen breit. Die Gewissheit kam mit voller Wucht. Es roch nach Årger.

  • Sein Köder wurde also geschluckt,...Primus beugte sich ein wenig nach vorn und sah die beiden ernst an.
    ...bisher gibt es bestenfalls Gerüchte über den Tod des Princeps,...die Latrinen und Tabernae sind voll davon,...jeder glaubt etwas zu wissen.
    Sein Blick glitt von Mann zu Mann.
    Ihr seid beide Soldaten des Exercitus Romanus,...man kann und wird von Euch erwarten sich nicht an derlei Gerüchten zu beteiligen...bis Nachricht aus Roma eintrifft werdet ihr euch an das halten, was euch der Legatus Legionis als euer erster Vorgesetzter befiehlt.
    Er lehnte sich zurück.
    ...genauso wie ich es von meinen Männern erwarte. Wenn etwas zu sagen ist, wird es der LAPP tun,...glaubt mir,...diese "Hektik" in der Urbs und das vermehrte Aufkommen an Verkehrsteilnehmern auf den Strassen besagt um diese Jahreszeit garnichts!

  • Das beruhigte Thyrsus dann doch ungemein.
    "Mach keine solchen Scherze mit einem alten Mann wie mir." Er fing an zu lachen, wurde aber danach wieder ernst.
    "Da ich dich ja da habe, was hat es mit diesem Grieche, Vespa, auf sich. Warum ist der bereits römischer Bürger und was bei allen Göttern macht der in der Legio II??"

  • Primus lehnte sich zurück und verschränkte die Hände vor seinem Bauch.
    Mit einem ernsten Blick sah er seinen Neffen und dann den Optio an.
    Der Grieche, wier du ihn nennst, ist Kraft der Fürsprache seines Patrons unseres LAPP sehr schnell zum römischen Bürger gereift...es war wohl Teil seiner Ambitionen sich unserer ,...nun sagen wir mal,...gemischten Einheit hier zu entziehen und nach Höherem zu streben.
    Primus blickte den Neffe direkt an.
    Ein guter Soldat soweit ich das beurteilen kann, mit einem Hang zu Emotionen was Germanen angeht,...
    Er beugte sich ein wenig nach vorn.
    ...warum?

  • Thyrsus rümpfte die Nase, soso Patron des LAPP also, na so etwas.
    "Nun sagen wir es mal so unser Gireche schimpft gerne auf Germanen, auf Römer, davon besonders auf dich und kritisert gerne die Kameraden. Ach und außerdem verherrlicht er seine Griechen und stellt sie als das bessere Volk da."
    Er machte eine kurze Pause und nahm einen Schluck des sehr guten Weines.
    "Es dauert sicher nict lange bis das einigen in der Turmae zuviel wird." In der Tat konnte man davon ausgehen dass gerade Sextus sich das nicht länger als nötig ansehen würde bis er dem vorlauten barbaren das Mundwerk stopfen würde.
    "Aber nun zu etwas anderem: Was kannst du mir von Vater erzählen? Mutter hat ihn nach seinem Tod mehr oder minder aus meinem Leben genommen."

  • Primus lauschte den Indiskretionen seines Neffen und wenn er es auch schon von anderer Stelle aus gehört hatte, so vermochte er doch seinen Zorn nur mühsam zu beherrschen.
    Nun, wenn der Grieche , wie du so schön sagst irgendwelche Dinge über mich verbreitet, werde ich dem wohl einen Riegel vorschieben müssen.
    Er ritzte sich einen entsprechenden Eintrag in seine Tagestabula...dann meinte er,
    Prahlerei ist nicht strafbar, bestenfalls lästig. Wie ich hörte ist er bei der Leg.Sec. nur Eques,...vielleicht erzürnt ihn das, immerhin war er hier Vexillarius,...aber als Eques habt ihr Kameraden doch sicherlich die Möglichkeit ihn auf den rechten Weg zu bringen?!
    Er wußte wie hart diese Wegführungen teilweise sein konnten und beneidete den Griechen nicht ein Stück.
    Als Thyrsus nach seinem Vater, seinem Bruder fragte lehnte er sich zurück und sah den Neffen an.
    Was sollte er ihm sagen? Der Freitod war damals das naheliegendste gewesen, so sagte man. Er zuckte die Schultern und entgegnete daher,
    Nun, er war schon tot als ich damals hierher zurück kam. Man berichtete mir er sei Centurio gewesen, bei der Leg.Sec. und habe den ehrenvoller Freitod durch das Gladius gewählt.
    Er legte seine Hand flach auf die Tischplatte. Es hieß er habe seine Günstling bevorzugt befördert und sich irgendwelchen zwielichtigen Machenschaften strafbar gemacht. Sein Freitod kam einer ordentlichen Ermittlung und einem daraus resultierenden unehrenhaften Ausscgheiden aus der Legio zuvor.
    ...ich denke du solltest dem Urteil deiner Mutter vertrauen und es bei dem belassen was sie dir gesagt hat...
    Er wußte daß dies den jungen Terentier kaum befriedigen konnte, also suchte er nach Worten ihm dies begreiflich zu machen.
    ...Thyrsus, dein Vater hat den Freitod gewählt,...das ist ein ehrenvoller Abschluß,...belasse es dabei.

  • Thyrsus nickte, aber es war ja nicht alleine Pictors Tod der interessant war, es war der ganze Mensch an sich.
    "Aber mir geht es nicht nur um seinen Tod, mir geht es auch darum wie er war, ob er als Soldat gut war, als Mensch gut war. Mutter erzählt nichts von ihm, gar nichts. Ich habe nur einige wenige Erinnerungen und das ist alles. Du musst ihn doch gekannt haben, er war dein Bruder."
    Und zudem war es für Thyrsus nicht begreiflich warum jeder nicht über diesen Mann sprechen wollte, was ihn noch mehr dazu anspornte herauszufinden warum er den Freitod wählte. Irgend etwas musste ja dafür gesorgt haben.


    Er kam aber noch einmal kurz auf den Griechen zu sprechen, ein Thema dass ihn in den letzten tagen sehr beschäftigte.
    "Nun ich denke es wird nicht lange Dauern und er wird schon zurechtgewiesen, allerdings habe ich das Gefühl dass manche der Eques zögern da wir fest damit rechnen dass er bald befördert wird. In der Legio II geschehen zur Zeit viele seltsame Dinge, es scheint als wolle Menecrates sich eine kleine Schar Getreuer sammeln unter den Mannschaften."

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