Varena zitterte am ganzen Körper und mit einem dankbaren Blick flüchtete sie sich in die Arme von Septima. Sie klammerte sich regelrecht an die ihr unbekannte Frau, denn sie drohte jede Fassung zu verlieren. Sie hatte noch nie solche Gewalt erlebt und am liebsten hätte sie sich wie ein kleines Kind auf den Boden geworfen und haltlos geweint. Aber sie war eine erwachsene Frau und durfte sich nicht so gehen lassen. Nur langsam überwog die römische Erziehung über die Panik, die sich wie Wahnsinn in ihrem Geist ausgebreitet hatte. "Ich wollte doch nur ein paar Blumen opfern...nur ein paar Blumen..." stammelte die junge Frau. Ein wenig verwirrt blickte sie auf ihre Hände, aber ihr Korb lag wahrscheinlich irgendwo auf den Straßen und war längst von der Menge zertrampelt worden.
Endlich gelang es auch Aculeo zu Varena, Flora und Septima zurückzukehren. Er sah arg mitgenommen aus, doch er wirkte nicht irgendwie tödlich verwundet oder so etwas, auch wenn sie sich mit sowas nicht auskannte. Was sollten sie nun tun? Sich durch die Menge Richtung nach Hause durchkämpfen oder versuchen die Situation auszusitzen, bis sich die Menge ein wenig zerstreut hatte. Varena hatte absolut keine Ahnung, wie sie mit dieser Situation umgehen sollte. "Was sollen wir nur tun?" jammerte sie ein wenig. Als sie einige Meter entfernt sah, wie eine junge Frau von wütenden Menschen erschlagen wurde - aus welchen Gründen auch immer - flossen nun doch haltlos die Tränen. Sie hatte das Gefühl in der Falle zu sitzen.