CI ~ Initiation von Aurelia Prisca

  • Da war sie wieder, die vertraute Stimme Dolabellas die sonor und fast wie beschwörend an ihr Ohr drang. Unmerklich tat Prisca einen Seufzer der Erleichterung, denn irgendwie gab ihr die Anwesenheit des Tiberers noch ein Fünkchen mehr Vertrauen in diesen religiösen Ritus, der für sie eine völlig neue Erfahrung darstellte. Eine Erfahrung,die sie allerdings gerne machte, allein der Neugier wegen und weil es aufregend war, neue und unbekannte Wege zu beschreiten.


    Das erste Phigma hatte sie also erlangt und nun sollte sie ihr zweites Phigma spüren. Es war eine Aufforderung! Nur zu was genau? Die Miene der Aurelia verzog sich leicht und sie wirkte angestrengt da sie zu begreifen versuchte, was dieses Phigma genau in ihr auslösen sollte. Wie könnte eine ansonsten stets befehlsgewohnte Patrizierin wie sie, überhaupt ein unterwürfiges Verhalten zeigen. Priscas Atem beschleunigte dabei wieder etwas und sie rutschte unruhig auf dem Kissen herum. unterwürfig oder beherrschend? Käme das dem Drang gleich, einfach aufzustehen und die Sache hier zu beenden, oder wäre es mehr das Verlangen, auf dem Boden kniend zu verharren und damit mehr erfahren zu wollen über diesen alten und unbekannten Ritus?


    "Ich … ich weiß nicht ...", Was will ich denn eigentlich? Mich hingeben oder mich auflehnen? Nur gegen was? klang Prisca (mehr zu sich selbst gesprochen) eher verunsichert darüber, ob sie auf dem richtigen Weg wäre. Doch dann bedurfte es nur einen Herzschlag, um es einfach auf ihr Sakrament zu beziehen und sich diesem unterwerfen zu wollen fiel der Aurelia nicht schwer: "Ich bin bereit …", sagte sie dazu leise aber bestimmt klingend, wobei sie als äußerliches Zeichen ihrer Wahl lediglich auf den Knien verharrte.

  • Zitat

    Original von Aurelia Prisca
    "Ich bin bereit …"


    "Ich bin bereit …"
    "Ich bin bereit …"
    "Ich bin bereit …"
    "Ich bin bereit …"


    echote der Raum auf fast magische Weise und irgendwie verdichtete sich auch der Rauch und hüllte das Echo in wolkige Flauschigkeit


    "Ich bin bereit …"
    "Ich bin bereit …"
    "Ich bin bereit …"
    "Ich bin bereit …"
    [SIZE=6]"Ich bin bereit …"[/SIZE]


    "Dann stehe nun auf und prüfe Dein drittes Phigma, solltest Du auch dies in Dir spüren so hast Du die erste Phase des Initiationsritus durchwandert...."


    Er war näher getreten und half ihr auf die Beine


    "Das dritte Phigma wird von Mandagoritis verstärkt und zerstört, es ist mit logischem und symbolischem Denken verbunden. Nur die Menschen können es vollständig besitzen und sich vollständig von ihm lösen um jederzeit wieder zu ihm zurück zu kehren. Schließe nun die Augen und prüfe Dein drittes Phigma."


    Er nahm ihren Kopf sanft in beide Hände und legte ihr die Daumen auf die Schläfen.

    Einmal editiert, zuletzt von Spurius Tiberius Dolabella ()

  • Das Echo ihrer eigenen Stimme ließ Prisca kurz zusammen zucken. Sie öffnete blinzelnd die Augen und erblickte im ersten Moment nur rötlich schimmernde Rauchschwaden. Dazu dieser seltsame Duft, welcher den Raum durchströmte und wiederum an den Geschmack des Getränkes erinnerte. Prisca fühlte sich nach wie vor berauscht und jetzt, da sie die Augen wieder geöffnet hatte, verstärkte sich dieses Gefühl auch noch. Dankbar ergriff die Aurelia deshalb die dargebotene Hand als sie - etwas unbeholfen - wieder auf die Beine kam.


    Bald hätte sie die erste Phase durchwandert! Das spornte die Aurelia an und so versuchte sie sich ganz auf das zu besinnen, was als nächstes von ihr gefordert wurde. Prüfe dein logisches und symbolisches Denken. Na gut! Also machte die Aurelia erneut die Augen zu und veruchte es. Allerdings fiel es ihr im Stehen schwerer, blind das Gleichgewicht zu halten, in diesem gefühlten Zustand des "schwebens". Oh ja! So fühlte Prisca gerade und es kam ihr - trotz geschlossener Augen - so vor als huschten die verrücktesten Formen, Farben und Gegenstände an ihr vorbüber. Hoppla!


    Da! Eine sich drehende Kugel, gefolgt von funkelnden Sternen. Als nächstes waberten rote Wolken um sie herum, die alle möglichen Formen annahmen und plötzlich sogar wie Tiere aussahen.Eine Schlange, eine Maus, ein ... Löwe?!? … Was soll mir das sagen? Es war gar nicht so einfach all diese Eindrücke zu erfassen und ihnen gleichzeitig irgendwie ausweichen zu wollen. So gerriet Prisca langsam ins wanken und allein die beiden Daumen an ihren Schläfen vermochten sie vor größeren Bewegungen abzuhalten. Doch lange dürfte es nicht mehr dauern, bis sie ganz das Gleichgewicht verlieren würde ...

  • Als sie es verlor fing Dolabella sie als lande sie auf einer Feder und nahm auch sogleich in den Arm wobei es Prisca sicherlich überrascht hätte, dass er trotz seines etwas beleibten und behäbigen Äusseren erstaunlich kräftig war. Allerdings waren der Trunk aus Mandragoris, Alkohol und Opium in Verbindung mit der rauchschwangeren Luft doch zuviel des Guten gewesen, will meinen: Sie hatte den Mund mit dem Schlucke zu voll genommen. Als sie aufwachte war sie in einem anderen Zimmer, lag auf einer weichen Liege die sie aufnahm wie ein gepolsterter Weidenkorb.


    "Du fühlst die Phigmas und hälst sie im Gleichgewicht"


    flüsterte Dolabella der gemeinsam mit der Hohepriesterin neben ihr saß


    "Das macht Dich zur Gläubigen denn auch die Göttin glaubt an Dich."


    "Stehe nun auf, Illuminata Aurelia Prisca."


    setzte Ashtar hinzu


    "Sei uns willkommen in unserer Gemeinschaft."

  • Was auch immer in den letzten Sekunden, Minuten, oder gar Stunden genau passiert sein mochte, Priscas Erinnerung endete damit, dass sie geglaubt hatte zwischen den Formen und Farben zu schweben. Dann ein sanfter Fall ins Nichts … und nun …?! Blinzelnd und immer noch leicht trunken erwachte Prisca schließlich auf einem warmen und angenehm weichen Lager. Uh, mein Kopf!, pochte es etwas unangenehm an den Schläfen und am liebsten hätte Prisca die Augen sofort wieder geschlossen, um einfach weiter zu schlafen. Doch die Stimmen, die leise in ihr Bewusstsein drangen ließen erkennen, dass sie nicht allein war und deshalb richtete sie den Blick etwas irritiert auf die beiden anwesenden Personen.


    Willkommen? … Wieso halte ich meine Phigmas im Gleichgewicht, ich bin doch umgefallen oder nicht?, wunderte sich Prisca und dennoch fühlte sie sich - trotz der leichten Kopfschmerzen - wohl und erleichtert und irgendwie … glücklich. Nur was genau war mit ihr geschehen? Was machte sie nun zu einem Teil der Gemeinschaft - zu einer sogenannten Illuminata? Viele Fragen und dementsprechend verunsichert wirkte Prisca wohl in diesem Moment: "Ich .. Ich danke euch … ", murmelte Prisca, während sie langsam aufstand und Dolabella und die Priesterin dabei fragend und erwartungsvoll zugleich ansah. Wie würde es nun weiter gehen, mit ihr und dem versprochenem Rundgang? ...

  • "Wir werden Dir nun den Teil des Tempels zeigen den Du als Illuminata des dritten Phigmas sehen darfst falls Du Dich stark genug zum gehen und stehen fühlst."


    bot Dolabella fürgsorglich an


    "Das wären als erstes die Unterkünfte der Hierodulen und Dein eigener Raum der Dir zukünftig zur alleinigen Verfügung stehen wird wann immer Du ihn benötigst. Dann noch das Heiligtum, dafür müssen wir uns allerdings beeilen, die heilige Hochzeit wird bald stattfinden."

  • "Ja, ich fühle mich gut. … Lasst uns gehen", entgegnete Prisca auf die fürsorgliche Frage hin lächelnd und drängte damit ihrerseits zum Aufbruch. Mit 'gut' wollte sie betonen, dass sie nicht nur stark genug zum gehen wäre, sondern auch sonst alles mit ihr in Ordnung war - im Gleichgewicht sozusagen. Vielleicht waren das noch die Nachwirkungen des Tranks, aber Prisca fühlte sich wirklich wohl, jetzt, nachdem die Kopfschmerzen endlich nach ließen.


    Gerne folgte die Aurelia also in jenen Teil des Tempels weiter, der ihr nun offen stünde und sogleich wurde sie wieder von der Neugier gepackt. Aber auch viele Fragen drängten sich ihr auf, da das Ganze hier immer noch völlig neu und befremdlich für sie war. Ich habe einen eigenen Raum hier? Zum meditieren oder für was ...?"Was sind denn eigentlich die Aufgaben und Pflichten einer sogenannten Illuminata des dritten Phigmas?", fragte Prisca deshalb nach und überlegte, ob das mit den Tempeldiensten bei den römischen Göttern vergleichbar wäre.

  • Das komische an den Römern war ja, je mehr Länder sie eroberten und Völker unterwarfen, umso häufiger kam es vor, dass sie sich deren Götter auch noch zu Nutze machten. So kam es dann, dass seltsame Kulte und Bräuche in Rom Einzug hielten. Zum Beispiel der Isis- oder der Serapiskult. Es gab sogar welche, die Epona, einer ursprünglich keltischen Göttin, Opfer darbrachten. Tja, und dann gab es auch welche, die´s ganz exotisch mochten!


    Irgendwie war ich von meinem eigentlichen Weg abgekommen und stand plötzlich vor diesem Tempel. Irgendso´ ne assyrisch- altbabylonisch, schlag-mich-tot- Göttin wurde da verehrt. Ich hatte sogar munkeln gehört, dass es da drinnen angeblich ganz schön abgehen sollte. Wieder mal ein weiterer Beweis, wie bekloppt die Römer doch waren!


    Ich wäre sicher gleich weiter gegangen, hätt´ ich nicht plötzlich ein Gesicht gesehen, was mir bekannt vorkam. ´Ne aurelische Sklavin, die vor dem Tempel auf irgendwas zu warten schien.
    Ich war mir nicht sicher, ob ich sie ansprechen sollte. Die letzte Begegnung mit dem Sklaven hatte mir schon gereicht. Einem von den Aureliern wollte ich auf gar keinen Fall begegnen!

  • Tillas Blick wanderte neugierig durch die Gesichter der Passsanten, bis sie unverhofft ein ihr bekanntes Mienenspiel erkannte. Nanu? War das nicht die ehemalige Sklavin von Ursus? Die, die weggelaufen und schliesslich weitergegebn wurde?!? Sie hob grüßend die Hand, winkte Caelyn zu und überliess es ihr näher zu kommen. Die stumme Sklavin kramte die obligatorische Schreibtafel hervor und schrieb ein paar nette Zeilen auf das Wachs.


    Schliesslich trat sie von der Sänfte weg und ging ein paar Schritte die Treppe zum Tempel hinauf. Das folgende Winken sollte bedeuten, dass Caelyn zu ihr rauf kommen sollte. Komm rauf, hier ist es ruhiger! fügte Tilla gebärdend hinzu. Tilla setzte sich auf eine Stufe. Ob Caelyn jetzt zu ihr kam? Auf der Tafel war zu lesen: Salve Caelyn! Schön dich überraschend zu treffen! Wie gehts dir denn? Ich bin Tilla und mit Aurelia Prisca hier. Sie ist grad drinnen. Wer weiß, wann sie rauskommt...

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