Legio XXII | Keine Gnade für die Probatii, auch nicht im Sand

  • Posca war stolz auf seine Jungs, bisher hatten alle durchgehalten und das war angesichts der Trainingsumgebung nicht unbedingt selbstverständlich, er hatte das Tempo auf dem Rückweg leicht gedrosselt damit die Probatii nicht ausgerechnet direkt vor dem Castellum dann doch noch zusammenbrachen ...


    "Hier gibts keine Weicheier nur harte Kerle!"


    Sie waren nun bestimmt schon wieder zehn Minuten unterwegs als plötzlich der Wind begann immer stärker zu werden und sich die ersten Verwirbelungen bildeten, noch war das kein Problem ... aber wenn der Wind so stark werden würde das er die Spuren des Hinwegs verwehte, dann hätten sie ein Problem ...


    "Feige Wüstenbanditen stecken Karawane in Brand!"


    Kaum waren sie weitere zehn Schritte gelaufen frischte der Wind nochmal auf und die Spuren verschwanden wie ... nunja wie vom Winde verweht ...


    "Alle Mann halt! State! Probatus Artorius, raustreten!"

  • Halt ! Seinem Zeitgefühl nach zu urteilen waren sie keine weite Strecke gelaufen um wieder eine Pause zu machen. Massa zog das Tuch bis unter die Augen , der Wind war stärker geworden und brachte immer mehr feinen Sand mit. Er setzte sich in alle Ritzen und rieb in den Augen.
    Wenn das so weiter ging, dann wurde es immer schwieriger ins Lager zurück zu kommen.
    Er verstand nicht, dass Posca sie dann hier halten ließ, es ging wertvolle Zeit verloren.
    Zudem sollte Menas aus der Formation, hier war was faul, oberfaul. Ein ungutes Gefühl machte sich in Massa breit.

  • Menas' Haar klebte an seinem Kopf, als sie anhielten. Sand wirbelte um sie herum, und als der Befehl zum Vortreten kam, kam Menas ihm sogleich nach. Er machte einen Schritt nach vorn und salutierte. »Jawohl, Zen...« Menas' Salut endete in einem blubbernden Röcheln. Seine Augen traten fassungslos hervor, als er sich reflexartig an den Hals griff, aus dem rechts ein Schaft und links eine Pfeilspitze herausragten. Blut lief ihm die Kehle hinab, besudelte den Sand zu seinen Füßen, und Menas stand immer noch, wandte sich nun mit vorwurfsvollem Blick an den Zenturio, taumelte schließlich doch seitwärts zu Decimus Massa hin und brach an ihm in die Knie. Mit seinen blutenden Händen griff er noch nach Massas Kleidung, krallte sich mit letzter Kraft hinein und brach schließlich vollends zusammen, leblos, während über eine nahe gelegene Düne etwa zwanzig Kamelreiter in Sicht kamen, gut ein Dutzend mit Bogen bewaffnet und finsteren Gesichtsausdrücken. Eine Feuertaufe für die Rekruten.

  • Sekunden, die Massa nie vergessen wird. Ein Surren, das Taumeln Menas. Die blutigen Hände, die sich in seine Kleidung krallten. Die vorwurfvollen und zugleich hilfesuchenden Blicke Menas. Sein Röcheln und das Zusammensinken vor ihm.
    Sein Kopf war in diesem Moment leer. Er war dabei zu erfassen, was passiert war. Keine Reaktion. Er starrte immer noch ungläubig, zum leblosen Körper Menas.
    Die Bewegung im äußersten Blickwinkel seines Sichtbereiches nahm er erst jetzt wahr. Bei Mars, wo kamen die her. Sein ungutes Gefühl hatte sich in Übelkeit verwandelt. Er kämpfte mit sich. Sein hilfesuchender Blick ging zu Posca. Sage etwas ! Sag uns was wir machen sollen ! Ich will hier nicht verrecken! Massa stand wie angewurzelt da. Den anderen um ihn herum ging es nicht anders.

  • Der Artorier trat aus dem Glied und machte Meldung, Posca würde ihnen jetzt beibringen wie man in der Wüste die Orientierung beibehielt und zwar ohne Meilen über Meilen an Umwegen auf sich zu nehmen. Als erstes sollte der Artorier mal ... verdammt. Ab diesem Moment lief für den altgedienten Veteran alles in Zeitlupe ab, das Blut rauschte ihm in den Ohren und sorgte dafür das sein Kreislauf beinahe Purzelbäume schlug, noch bevor der Artorier den Boden berührte hatte der Trebellier seinen Gladius gezogen und deutete auf die Angreifer ...


    "Milites in aciem venite! IN ACIEM VENITE!!"


    setzte Posca nocheinmal nach, da sich noch nicht alle aus dem ersten Schock erholt hatten, vorallem der Decimer war noch mit seinem Kameraden beschäftigt ... nur beiläufig hörte er was der Probatus zu ihm sagte, nur gut den unter anderen Umständen hätte der Junge dafür ein paar Tage Strafdienst bekommen.
    Posca schätzte zwanzig Angreifer, verdammt zwanzig? Wie um Himmels Willen hatten die sich so schnell und unbemerkt duch die offene Wüste nähern können? Eins war klar, wenn es zu einem Kampf kam würden sie alle sterben, selbst mit 8 fertig ausgebildeten Legionären wäre ein Kampf gegen zwanzig Berittene noch aussichtslos gewesen, doch mit einer Leiche und 7 blutigen Anfängern war es nahezu unmöglich, zumal die Probatii vom Lauf schon gut kaputt waren, aber er würde es ihnen nicht leicht machen, wenn diese verfluchten Kameltreiber in umbringen wollten dann würde er zumindest noch so viele wie möglich von ihnen mitnehmen ...


    "ACIEM DIRIGITE!! Die Nase hinter den Schild ihr Idioten, wenn ihr hier nicht im Sand verrecken wolt dann reißt euch verdammt nochmal zusammen! TOLLITE PILA!!"


    Die Bedingungen waren für Pilen ideal, die feindlichen Reiter waren keine zwanzig Meter entfernt und der Wind war zwar stark genug um ihre Pfeile zu behindern, wenngleich sie, wie der arme Artorier bewies, wohl in der Lage waren das auszugleichen ... doch ein Pilum flog bei solchem Wind unbeeindrukt weiter und die kurze Entfernung dürften auch die Probatii schaffen.
    Plötzlich legten die Reiter an und machten sich bereit eine tödliche Salve von Geschossen auf die Legionäre niedergehen zu lassen ...


    "SCUTA PREMITE! Pfeilbeschuss!"


    brüllte Posca noch, doch dann lösten sich schon die Pfeile von den Sehnen und prasselten auf die jungen Legionäre nieder, wer nicht rechtzeitig sein Scutum gehoben hatte erntete nun die Früchte seines Fehlers, auf der linken Seite ging einer der Probatii zu Boden, von mehreren Pfeilen getroffen ein weiterer schrie entsetzt auf als ein Pfeil seinem Fuß traf, doch er wankte keinen Schritt, genau so wie es sein sollte ...

  • Sim-Off:

    Ich habe zwar nur gedacht,aber ich übernehme den Strafdienst,wenn wir da lebend rauskommen. :D


    Posca's Befehl schlug ein wie ein Blitz. So oft geübt musste es im Schlaf funktionieren. Hier draußen.... Posca's Stimme riss alle aus ihrer Lethargie. Hatten sie eine Chance ? Darüber nachzudenken war keine Zeit.


    Massa reiß dich zusammen,wenn du gehst dann geh ordentlich, mach deinem Vater alle Ehre.


    Die Reihe stand. Das Scutum oben. Das Pilum fertig zum Wurf ."Nur einige Schritte, los kommt näher ihr feigen Hunde. Dafür sollt ihr bezahlen." Er kam nicht zum Wurf. Prosca's Befehl kam im letzten Moment. Die Reihe dicht, runter hinter das Scutum. Kopf einziehen und abwarten.Da prasselten die Pfeile schon auf den Scutum. Rechts neben ihm schrie einer. Er fasste das Pilum fester. Seine Hand war feucht. Ganz ruhig. Nur nichts überstürzen. Posca weiß was zu tun ist. Einfach nur das tun,was er sagt und was wir gelernt haben.


    "Ich schwöre bei Mars und dem Artorier, einen nehme ich mit. Einen hole ich von seinem verfluchten Kamel."


    Sim-Off:

    gedacht

  • Decurio Dasius war mit seiner turma, der turma II, auf Patrouille. Von weitem hörten sie ein Geschrei, das nach allem anderen als nach dem der Freude klang. Und dann sahen sie die fremden Reiter, die irgendwen angriffen.


    Ohne lange zu überlegen dröhnte seine Stimme.


    "Köpfe an die Hälse! Angriff! Wir versuchen, sie von den Kamelen zu schlagen!"


    Und dann ritten sie im gestreckten Galopp auf die Angreifer zu. Ehe sich die einen versahen und die anderen erneut ihre Bögen spannen konnten, hatten sie equites erreicht, zogen ihre spathae und hieben auf die Banditen ein.


    Nun galt es, die Angreifer abzulenken um so den milites, unter denen er centurio Posca erkannte, Luft zu verschaffen.


    "Speciales!" rief der decurio,


    "Kreis bilden!"


    Mehrerer Befehle bedurfte es nicht. Die speciales wußten wie sie die Banditen angehen mußten: Ein jeder ritt im Kreis, dann eine Volte und dann im entgegengesetzten Kreis zurück. Somit ergaben sich für die Banditen mit einem Mal neue Ziele, die diese vorab nicht berechnen konnten.


    Ihre abgeschossenen Pfeile flogen ohne zu treffen in alle Richtungen und eine gewisse Verwirrung unter den Banditen machte sich bemerkbar.


    Damit hatte der decurio gerechnet, und er hoffte, daß die milites sich diese Situation zunutze machen würden.

  • Posca brach den Schaft eines Pfeiles ab der ihn kurz unterhalb der Achsel erwischt hatte, der Pfeil hatte die Lederriemen die dort die Rüstung zusammenhielten durchschlagen und steckte gut zwei Finger breit in dem Centurio, also kein Problem wie der altgediente Mann wusste aber weh tun würde es trotzdem wenn er damit rannte ...


    Doch darüber konnte er sich vorerst keine Gedanken machen, wie aus dem Nichts kam plötzlich eine Turmae über einer Düne in Sicht und setzte sofort zum Angriff an, der Feind schien nun verwirrt aber nicht ängstlich was angesichts ihrer neuen Lage etwas verwunderlich war. Die Turmae hatte die Kamelreiter schnell umkreist und verwickelte die Wüstenbewohner in einen Nahkampf, es dauerte keine Sekunde bis Posca sich schwer keuchend in Bewegung setzte ...


    "Füllt die Lücken zwischen den Pferden! Tötet die Tiere dann die gestürzten Reiter!"


    Sofort setzten sich die Legionäre in Bewegung, die Chance auf Rache für ihren Kamerade schien sie alle gleichermaßen anzuspornen ... keine zehn Sekunden später hatte Posca den ersten der Kamelreiter erreicht und trieb sein Gladius bis zum Heft in den Hals der misgestalteten Kreatur, das Kamel strauchelte und ging zu Boden und zog den Reiter mit sich. Posca stürzte sich auf den Mann und musste einem Hieb mit einer seltsam gebogenen langen Klinge ausweichen, der Mistkerl streifte ihn an der Stirn und Posca spürte wie ihm warmes Blut über die Wange floß, doch er störte sich nicht daran. Ein fester Schlag mit dem Scutum schleuderte die Klinge des Mannes in den Dreck und sofort setzte Posca nach und stieß dem Mann seinen Gladius in den Bauch ...


    " Sstirb du mieses Stück Scheiße .. stirb .. stirb! Sich auf die Neulinge stürzen nicht mit mir, nicht mit Posca!"


    Der erste Stich hatte den Mann bereits in die Unterwelt geschickt, aber erst nach dem achten ließ Posca von ihm ab und auch nur weil einer seiner Probatii schrie, der Junge hatte zwei Finger seiner Schwerthand und sein Gladius verloren und dennoch schlug er gerade mit seinem Scutum auf seinen Gegner ein, der Mann hatte schon vor ettlichen Schlägen das Bewusstsein verloren und einer der letzteren hatte ihn sein Leben aushauchen lassen, dennoch schlug der Junge weiter auf den am Boden liegenden Feind ein getrieben von blinder Wut und einer ordentlichen Portion Hass. Diesen Feind würde nichteinmal seine Mutter mehr erkennen, dachte sich Posca während er sich dem nächsten Reiter zuwandte ...

  • Wie aus dem Nichts war die Turmae aufgetaucht, lenkten die Kamelreiter von uns ab. Poscas Befehl zum Angriff, war wie eine Erlösung, jeder sann hier auf Rache. Das Pilum lag gut in der Hand, auf kurze Entfernung traf es mit Sicherheit. „Der ist mir.“ schrie Massa, nahm den nur einige Meter vor ihm stehenden Kamelreiter ins Visier. Blieb stehen und schleuderte ihm sein Pilum mit aller Kraft entgegen. Das Kamel sackte nach einigen Schritten getroffen zusammen. Der Reiter war abgesprungen wartete auf ihn. In seiner Hand hatte er eine gekrümmte Klinge. Massa stürzte auf ihn zu. Im Rennen zog er den Gladius. Sein Gegner holte aus, mit dem Scutum fing er den Hieb ab. Massa konterte und stach mit dem Gladius am Scutum vorbei, traf. Setzte mit dem Scutum nach und stieß ihn über den Haufen. Es ging zu leicht, er verlor das Gleichgewicht und stürzte auf ihn drauf.


    „ Das ist für Menas du Hund!“


    Im Fallen stach er auf ihn ein, hatte dabei den Dolch in seiner linken Hand nicht gesehen. Mit letzter Kraft stach er auf Massa ein, traf seinen rechten Oberarm. Massa registrierte es, spürte den Stich, stöhnte auf, scherte sich nicht weiter darum, er war im Blutrausch und drückte den Galdius noch tiefer in den Mann. Dessen Blick wurde starr. Keuchend stand Massa auf, sein Scutum hatte er liegen lassen. Griff sich den Dolch.


    „ Kommt doch her ihr Hurensöhne!“ brüllte er aus Leibeskräften.


    Im Vollrausch rannte er auf das nächste Kamel zu, stach auf das Tier ein. Duckte sich vor den gezielten Hieben des Reiters. Das Kamel brach nicht gleich zusammen. Wütend zerrte er am Reiter, bekam ihn am Bein zu fassen und holte ihn vom Kamel. Verlor im Ringkampf seinen Gladius. Sie stürzten, wälzten sich im Sand. Der Kamlereiter versuchte hoch zu kommen. Massa stürzte sich von hinten auf ihn. Er ließ seinem Gegner keine Chance an seinen Dolch zu kommen. War schneller, krallte sich mit seiner linken Hand in dessen Kopfbedeckung und die Haar darunter, zog seinen Kopf nach hinten.


    „ Hades wartet auf dich.“


    Schrie Massa ihn ins Ohr. Der Dolch war scharf, die Klinge schnitt sauber durch den Hals, das Blut spritzte, gurgelnd verließen den Kamelreiter die letzten Lebensgeister. „ Verrecke, ja verrecke.“ Massa ließ den leblosen Körper in sich zusammen sinken. Sah sich um. Es waren nicht mehr viele. „Keiner soll davon kommen.“ Murmelte Massa. Schwer atmend stürzte er sich auf den nächsten. Bis er nicht mehr konnte und erschöpft im Sand kniete. Ihm war hundeelend, er musste sich übergeben und die Schmerzen kamen.

  • Und es kam so, wie es sich der decurio erhofft hatte. Die milites ergriffen ohne langes Zögern die sich ihnen bietende Gelegenheit und nutzen die, wenn auch nur kurze, Verwirrung der Banditen.


    Dasius war stolz. So kämpften nur Römer. Die jungen milites hatten einen derartigen Mut gezeigt, der manchem alten Soldaten zur Ehre gereicht hätte.


    Die zwei letzten der unbekannten Reiter, die ihren Überfall noch nicht mit dem Leben bezahlt hatten, wendeten ihre Kamele und versuchten den Kampfplatz zu verlassen und zu flüchten.


    "Los, vier Mann ihnen nach und nehmt sie gefangen!"


    befahl er, saß ab und ging auf den centurio zu.
    "Decurio Dasius von der II. turma. Was war hier los?"


    Und bevor der antworten konnte, rief er seine speciales und befahl.
    "Kümmert euch um die Kameraden, erste Wundversorgung. Vier equites reiten Rundumsicherung."


    Dann besah er sich den verwundeten centurio.

  • Sim-Off:

    es wäre nett wenn man schon die Räuber angreifen lässt mich vorher zu fragen oder mir ne nachricht zukommen zu lassen. Ich habe nichts dagegen wenn man selber die ein wenig spielt. Nachricht vorher wäre aber nett. Und mir ein wenig Zeit zum antworten geben wäre auch nett.


    Da zum Glück für die Probati und die Turmae waren die Räuber relativ unerfahren gewesen;) und wurden so relativ schnell besiegt. Allerdings hatte es trotz ihrer Unfähigkeit es einer der Räuber geschafft zu entkommen und seinen Stammesbrüdern zu berichten.Der andere hatte leider nicht soviel Glück und wurde von der Reiterei des Reiches gefangen genommen.

  • Posca stand erhobenen Hauptes in der Mitte des doch recht kleinen Schauplatzes, der soeben ein Gemetzel erlebt hatte das kaum hätte glücklicher für sie ausgehen können, Posca hatte eine blutende Wunde samt Pfeilspitze unterhalb seiner rechten Achsel und einige Schürfwunden an Beinen und Armen. Er konnte sich kaum auf den Beinen halten und eigentlich war ihm schon lange nach zusammenbrechen und den Schmerz herausschreien, aber er konnte nicht, die Disziplin seiner kleinen Gruppe hatte auch so schon genug gelitten ... zu Poscas Füßen lag der junge Phanias, der gerade erst seinen letzten Atemzug gemacht hatte nachdem einer der Kamelreiter ihn am Hals erwischt hatte ... er hatte es ihnen hundert mal gesagt ach was zweihundertmal "Das Scutum bis über die Nase!" und nun lag er hier im Sand, weit ab von seiner Heimat .. erschlagen von jemandem den er nie zuvor gesehen hatte und wenn Posca sich den Feind ansah fand er auch da nur junge Männer, die teilweise fast noch Knaben waren ...


    Der Decurio war abgestiegen und hatte Posca gefragt was denn hier losgewesen sei .. hah ... diese Fußfaulen auf ihren Pferdchen waren doch echt zu blöd ... kein Wunder das die Pferde selbst das laufen übernehmen mussten. Er hatte keine Lust dem Mann zu antworten, also wandte er sich ab und ging von Probatus zu Probatus und versuchte die Männer wieder aufzubauen, alle hatten sie noch nie in einem richtigen Kampf mit Todesopfern gekämpft und nun hatten sie alle getötet und auch Freunde verloren ...


    "Na los hoch mit dir! Lass deine Hand verbinden und dann pack dein Zeug zusammen, Abmarschbereitschaft in 5 Minuten!"


    Als er gerade den dritten Mann wieder auf seine Beine gestellt hatte fand er plötzlich den Artorier zu sinen Füßen wieder ... "Du hattest nichteinmal die Chance zu beweisen das du dich ihnen hättest stellen können!" ... er hatte heute zum ersten mal Männer unter seinem Kommando verloren und dann gleich so viele ... der Artorier war als erstes gefallen, dann war ihm der Helvetier gefolgt, auch von Pfeilen gespickt, dann Phanias und dann Stertinius Acidinus, der Stertinier wäre mit Sicherheit noch während des Feldzugs zum Optio geworden, Posca konnte sich nicht errinnern schonmal einen so fleißigen Probatus gehabt zu haben.
    Als nächstes erreichte er den Decimus, ihn zu verlieren wäre wohl das schlimmste gewesen, zumal sich Posca immernoch nicht sicher war ob er denn mit dem Tribun Decimus verwandt war oder mit dem Primus der Reiterei der auch ein Decimer war ...


    "Auf die Füße Junge! Wir wollen nicht warten bis sie vielleicht mit Verstärkung zurückkommen!"


    Er war eigentlich schon dabei weiterzugehen und dem nächsten aufzuhelfen als er sich nochmal umdrehte und dem Decimus einen Klaps auf den Hinterkopf gab, der bestimmt nicht weh tat, aber dafür denoch gut zu spüren war ...


    "Wehe du verlierst nochmal Scutum und Gladius in einem Kampf!"

  • Ihm war Speiübel. Er sah aus, von oben bis unten mit Blut besudelt, die Knie zitterten beim Aufstehen. Posca half ihm hoch. Den Dolch des Kamelreiters hielt er immer noch in der Faust. Weg damit, war seine erster Gedanke. Er lag gut in der Hand, war leicht gebogen... Er behielt ihn.


    So richtig klar war Massa’s Verstand noch nicht, als ihn der Klaps des Centurio traf. Was wollte er von ihm? Scutum und Gladius. Richtig, die hatte er im Kampf .... „ Nie wieder, Centurio.“ krächzte er.
    Sein Hals war trocken und rauh. So wie es Posca sagte, war es ein Rüffel, vom Älteren zum Jüngeren. Im Normalfall hätte er Strafdienste parat gehabt. Die Seite an Posca war für ihn neu.


    Mit schleppenden Schritt ging er auf die Suche. Sein Arm schmerzte, die Klinge des Dolches hatte sich ordentlich Fleisch gesucht um sich hinein zu fressen. Sein Scutum fand er als erstes. Es lag halb auf dem Mann den er als erstes getötet hatte. Die Scheide des Dolches klemmte unter seinem Gürtel. Massa nahm sie und steckte den Dolch hinein. Wer war der da, den er da ohne zu zögern getötet hatte, bevor er ihn töten konnte. Massa nahm das Tuch vom Gesicht des Mannes. Junge ebenmäßige Gesichtszüge, als ob er schlief. Er war nicht älter als Massa selber.


    Massa griff nach seinem Scutum, steckte den Dolch hinter seinen cingulum und wendete sich ab. Sein Gladius musste er finden, sonst ließ ihn Posca doch noch Strafdienste machen oder heckte irgendwelche andere Gemeinheiten aus. Bei einem toten Kamel fand er es. Seine Ordnung war wieder hergestellt. Er sah sich um. Wo waren die anderen ? Am Sammelplatz herrschte Stille, keiner sagte etwas. Massa suchte vertraute Gesichter. Keiner, war zu sehen, keinen den er näher kannte. Seine Freunde Menas und Phinias waren Tod. Wann er es richtig begreifen würde ? Die Zeit kam. Er wollte weg hier.

  • Die Probatii hatten sich aufgerappelt und ihr Gepäck den Eques anvertraut, welche sogar einen Gefangenen gemacht hatten bei der Verfolgung. Wer gewollt hatte hatte sich eine Trophäe ergattert und nun trugen die übrigen Probatii ihre toten Kameraden ins Feldlager, Posca hatte ihnen erlaubt sich abzuwechseln und obwohl ihm bereits der Gedanke durch den Kopf geschossen war daraus eine Trainingseinheit zu machen, war nichteinmal er grausam genug um die Probatii jetzt noch damit zu behelligen.
    Eigentlich, wenn man alles rein nüchtern betrachtete, hatten sie gerade einen kleinen Sieg errungen ... aber warum verdammt fühlte es sich nicht so an ...


    Eine ganze Weile ging Posca so vor sich hin und korrigierte hier und da lasch die durcheinander geratene Marschordnung, bis er plötzlich aus heiterem Himmel wieder sein Lied ansetzte ...


    "Feige Wüstenbanditen stecken Karawane in Brand!


    Also kämpft die XXII. jetzt im Sand!"

  • Er hatte sein Marschgepäck abgegeben und trug dafür er eine andere Last. Eine die schwerer wog. Er trug einen Freund und er lehnte es ab, dass ein anderer an seine Stelle trat und ihn trug.
    Das Laufen wurde schwerer, ihm kam es so vor, als ob die Wüste sie festhalten wollte. Sie hinderte ins Lager zurück zu kommen.
    Es war ruhig. Sehr ruhig. Das gleichmäßige Klappern der cingulum's war das einzige Geräusch was man hörte. Sein Blick fiel wieder auf den Dolch. Er war fein gearbeitet, die Gravuren sauber und klar. Sein makelloses Äußeres verbarg die tötliche Gefahr im inneren der Scheide. Ein schönes Stück, mit dem er getötet hatte. An dem immer noch seines und das Blut des Mannes aus der Wüste klebte.


    Eine Stimme. DIE Stimme... Posca sang. In Massa weigerte sich alles. Dann sang er doch, es lenkte ab. Es half den richtigen Schritt zu finden.



    "............kämpft die XXII. jetzt im Sand!"

  • Posca atmete erleichtert auf als er am Horizont das Heerlager erblickte, als sie heut Morgen losgelaufen waren, war er noch fest davon überzeugt gewesen das lediglich die Probatii erschöpft wären wenn sie zurückkehrten ... aber nun war er selbst der Ohnmacht nahe und lediglich die Schmerzen in Beinen und Hüfte hielten ihn wach.
    Als nur mehr eine Meile zwischen ihnen und dem Heerlager lag konnte Posca einen Wagen ausmachen der sich in ihre Richtung bewegte, scheinbar hatte man ihre Situation bemerkt und gleich reagiert ...


    Keine 5 Minuten später legten sie die Toten und Schwerverletzten auf den Wagen und trotteten dann die letzten Meter ins Lager nebenher, noch bevor sie das Tor passiert hatten bekam Posca den Befehl sich nach seiner Behandlung beim Praefectus zu melden und man fragte ihn ob es Verfolger gäbe, ob noch jemand vermisst wurde, ob sie Tote hatten zurücklassen müssen und etliches mehr. Der Centurio beantwortete die fragen eher beiläufig und als endlich der letzte Melder weg war wandte sich Posca seinen "Schützlingen" zu ...


    "Höhrt mir zu Probatii, lasst euch alle im Valetundinarium behandeln und geht dann zu euren Zelten, ihr seid vorerst vom Wach und Patroulliendienst freigestellt erholt euch und bleibt bei euren Zelten ... ich komme dann zu euch sobald es etwas neues gibt!"


    Dann verschwand Posca in Richtung Praetorium, er wollte den Bericht abliefern solange er noch alles frisch in Errinnerung hatte und dann einfach nur noch schlafen ...

  • Er legte seinen Freund auf dem Wagen ab und lief bis kurz vor dem Lager nebenher. Posca gab Befehl ins Valetudinarium zu gehen, dann ins Zelt. Wegen dem kleinen Kratzer, Befehl ist Befehl. Massa trottete hin und unterzog sich der Behandlung. Das es eine Stichwunde war wusste er selber, dass eine zwei Finger breite Narbe blieb konnte er sich fast denken. Der capsarius legte einen Verband an. Am liebsten wäre im Massa an die Kehle gegangen. So schmerzhaft war es nicht, er war einfach nur überreizt und müde. Wieder vor den Zelten, setzte er sich. Schlafen konnte er nicht, die Ereignisse waren zu frisch, sie ließen ihm keine Ruhe.

  • Einige Stunden nachdem die Probatii zurückgekehrt waren machte sich eine Turmae auf den Weg um abermals den Schauplatz aufzusuchen. Der Praefectus hatte konkrete Befehle erteilt und obwohl das ganze mehr als nur düster war wie die Männer fanden, hatten sie zu tun was ihnen gesagt wurde ... und so dauerte es nicht lang bis sie die Stelle ausmachen konnten und vorsichtig nach eventuellen Aktivitäten Ausschau hielten ...

  • Außer toten Körpern fanden sie nicht wirklich was. Auch waren die Leichen trotz aller Gerüchte vollständig. Sie hatten einen Kopf, zwei Beine und Arme.Das einzig vielleicht auffällige war, daß die Leichen alle recht jungen Männern gehörten.

  • Enttäuscht darüber das sie nicht hatten beobachten oder finden können wonach sie gesucht hatten, gleichsam aber auch ein wenig froh, kehrten die Männer zum Lgionslager zurück und erstatteten dem Praefectus Legionis Bericht, auch wenn dieser nich ganz so glücklich wirkte mit diesen Informationen ...

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