• "Aber natürlich! Du sollst dich auch nicht gedrängt fühlen wir haben schließlich alle Zeit der Welt!"


    fügte Cleonymus nun besonders verständnisvoll an, wäre ja schließlich auch kein Problem allein zu fahren ... das Schiff würde die Reise so oder so machen ...

  • Herodorus lächelte - innerlich-, jetzt schien man sich hier um seine Dienste zu streiten.


    Er würde ohnehin dem stets treu zu Diensten sein, der ihn entsprechend entlohnte.


    NAch Rom würde er auf jeden Fall zurückkehren , die Frage schien nur wann , wie , und unter welchen Vorraussetzungen und mit WEM.



    Er hörte ersteinmal den zweien weiter zu und sagte vorerst nichts.

  • Der Hofgarten war wiedereinmal aufs aller edelste geschmückt worden, Girlanden und kleine Laternen aus Papier waren in den Bäumen aufgehängt worden und im Bach schwammen kleine hölzerne Schiffchen mit Kerzen. Sklaven und Diener standen bereit um kleinere Speisen und Getränke unter den Gästen zu verteilen und in den verschiedenen Ecken standen mehrere Klinen bereit damit die Gäste sich unterhalten konnten, sofern ihnen eben danach war ...

  • Appius trat mit seiner Begleitung in den Hofgarten und lächelte mehr oder minder freundlich den Anwesenden zu. Er hatte seine Abneigung gegen gesellschaftliche Anlässe nie ganz ablegen können, aber sowas gehörte zu seiner Stellung dazu also ließ er es über sich ergehen. So blickte er sich also nach seinem Gastgeber um...

  • Titus trat zusammen mit Sirene in den Hofgarten ein. Seine Begleitung hatte sich an seinem Arm eingehakt und schritt neben ihm her. Gelegentlich grüsste er den ein oder anderen Gast den er in der kurzen Zeit bereits kennen gelernt hatte....

  • Cleonymus wurde bereits jetzt von etlichen Unbekannten umringt die ihm Honig ums Maul zu schmieren versuchten, bei den allmächtigen Göttern Cleonymus sehnte sich geradezu nach ein paar ehrlichen abfälligen Worten ... so war es nicht sonderlich verwunderlich das er kurzerhand die kleine Gruppe wegscheuchte, als er den Statthalter erblickte, der gerade in Begleitung einer unbekannten Dame über den hölzernen Steg in den Garten trat. Cleonymus machte keine Anstalten sich von den bisherigen Gesprächspartnern zu verabschieden und steuerte geradewegs auf den Eparchen und seine Begleitung zu. Kaum das er keine drei Schritte mehr entfernt war sah er wie der Alte Ianitor eine weitere "interessante" Person in Begleitung über den Steg geleitete ... was hatten diese Römer nur mit ihren Frauen, sie hatten beinahe nichts zu melden in der römischen Welt aber sie brachten sie überall hin mit ... wirklich interessant, beinahe als wären sie Ständer für weiteren Schmuck mit dem man seinen Status zeigen wollte ... Cleonymus lächelte zufrieden und deutete eine leichte Verbeugung an ...


    "Ahh ... Praefectus, eine wahre Freude das du es einrichten konntest! Lass mich dir als Erster zu deinem grandiosen Sieg gratulieren, eine beachtliche Leistung die die XXII. da vollbracht hat, es heißt die Blemmyer sollen gar um die 5000 Krieger zu Felde geführt haben!"


    übertrieb der Ägypter leicht, natürlich wusste er um die Zahl der Banditen, schließlich hatte er noch bis vor einigen Monaten Geschäfte mit ihnen gemacht, bevor sie beschlossen hatten auch seine Handelsrouten zu überfallen um die Kosten für die Waffen zu senken ...

  • Mit einem weiteren gewzungenen Lächeln ließ er die Ehrerbietung des Griechen,Juden, wissen die Götter was Gastgebers/Politikers über sich ergehen. Diese provinz wurde ihm langsam zu wieder diese Eigenschaft alle in den Himmel zu loben, um sie dann von hinten zu erdolchen war ihm ein immer größerer Graus geworden. Vielleicht war er ja doch letztlich nur ein Provinzbengel, aber zumindestens mittlerweile einer mit Geld:"Ja nicht wahr, ein wundervoller Sieg gegen ein paar Banditen mit Kamelen. Rom wird sicher stolz auf die 22. sein und auf mich wahrscheinlich auch. Eine sehr schöne Feier, mein Kompliment dafür und sehr interessante Gäste hier, alle Würdenträger, ich bin beeindruckt." Aus den Augenwinkeln sah er den Iulier reinkommen. Was dieser hier allerdings machte,entzog sich seinem Verständniss. Aber vielleicht hatte in Ägypten der Klang des Namens Iulius auch eine ganz andere Note

  • Titus schritt durch den Garten und kam dabei nahe an den Statthalter und einem weiteren Mann vorbei, welchen er bisher noch nicht kannte. Er konnte nicht wissen das dies der Gastgeber war. Freundlich grüßte er den Statthalter:


    "Salve Praefectus."


    Mehr sagte er allerdings nicht, schließlich wollte er ja nicht stören. Stattdessen beschäftigte er sich lieber mit Syrene, seiner Begleitung. Er verstand sich gut mit ihr und kam mit ihr immer besser ins Gespräch.

  • <<



    Oha!! Einen solchen Empfang hätte ich mir ja nicht zu erträumen gewagt. Wo die Alexandriner doch für gewöhnlich unseren Einsatz als Schutzmacht wenig zu schätzen wussten. Aber hier, in den gehobenen, gebildeten Kreisen sah es wohl anders aus. Eine gelinde Röte stieg mir ins Gesicht, als ich, meine Leute hinter mir, von Applaus umbrandet, den Festgarten betrat.
    "Herzlichen Dank für diesen überwältigenden Empfang!" entgegnete ich, so allgemein in die Runde, wobei ich mich in Positur warf. "Ihr erweist uns große Ehre! Aber wir haben lediglich unsere Pflicht getan."
    An so was könnte ich mich gewöhnen! Aber ich muß sagen, ich war froh, Massa, der sich mit griechischen Gepflogenheiten auskannte, an meiner Seite zu wissen. Meine Erfahrungen in der Hinsicht stammten eher von pseudogriechischen Symposien in Rom, und die Veranstaltung hier war natürlich ungleich respektabler.
    Und wie schön der Garten war. Märchenhaft! Man hörte ja so einiges über dieses Gasthaus, vor allem über die gesalzenen Preise, aber das Ambiente schien es wert zu sein. Und der Gastgeber, über den ich mich im Vorfeld ein wenig informiert hatte, war anscheinend auch kein ganz alltäglicher Mann, sondern einer, der es aus dem Nichts heraus zu viel gebracht hatte. Aber wer von all diesen alten, bärtigen, für römische Geschmäcker ziemlich schrill herausgeputzten Alexandrinern war denn nun der Gymnasiarchos?
    Ein bekanntes Gesicht stach jedenfalls gleich aus der Menge heraus: der Statthalter.
    "Ave Präfekt Terentius!" grüßte ich schneidig, und es war mir echt unangenehm, dass ich, mit dem rechten Arm in der Schlinge, nicht korrekt salutieren konnte.

  • Zitat

    Original von Appius Terentius Cyprianus
    "Iulius Flavius, sei gegrüßt. Auch hier auf diesen Fest? Eine sehr schöne begleitung mein Kompliment." Er zeigte auf den Griechen:"Du kennst unseren Gastgeber?"


    Titus drehte sich auf der Stelle wieder zum Praefecten nachdem ihn dieser begrüßt hatte. Syrene tat es ihm gleich und Titus konnte das Kompliment nur erwidern:


    "Ich danke dir Praefectus, doch dieses Kompliment kann ich nur an dich zurückgeben. Deine Begleitung sticht wirklich durch ihre Eleganz und Schönheit heraus."


    Diese übliche Honig-um-den-Mund-Schmiererei gegenüber höherrangigen Personen hatte sich sogar Titus mittlerweile angeeignet. Er musst selbst leicht darüber schmunzeln:


    "Wenn ich dir meine Begleitung vorstellen darf Praefectus. Ihr Name ist Syrene."


    Dabei machte diese eine leichte Verbeugung vor dem Praefecten, hielt sich aber mit Worten zurück worüber Titus heilfroh war, denn bisher hatte er Syrene als einen Wasserfall kennengelernt was das Sprechen betraf. Zu allem Unglück sagte sie auch recht gerne was sie sich dachte ohne über Konsequenzen nachzudenken.


    Auf seine Einladung angesprochen zuckte Titus leicht mit den Schultern:


    "Ich war selbst erstaunt darüber das ich zu diesem Fest eingeladen worden bin. Ich bin noch nicht recht lange in der Stadt und wenn ich mich hier so umblicke finde ich mich in Gesellschaft vieler Personen wieder die im Rang dann doch deutlich über mir stehen."


    Titus machte eine kurze Pause und fügte dann noch scherzhaft hinzu:


    "Aber ich will mich nicht beklagen. Wenn mich die Alexandriner schon so hoch gestellt sehen das sie mich zu einem Fest mit den höchsten Vertretern der Provinz einladen, dann werde ich es ihnen nicht ausreden."

  • "Nun Iulius wir sind die Herren der Welt. Es ist also letztlich nur die natürliche Ordnung der Dinge, daß Römer, egal welchen Standes, die wichtigsten Personen in dieser Provinz. Das ist nunmal der Willen der Götter und wer sind wir, dies in Frage zu stellen." Er blickte zu dem Tribun:"Und hier Iulier siehst du einen der gründe, wieso wir die Welt beherrschen, Decimus Serapio, Tribun der 22. Legion und wie man sehen kann erst frisch aus dem Kampfeinsatz. Männer wie er machen unser Imperium zu dem was es ist. Sie sorgen für Sicherheit und Ordnung im Imperium."
    Meinte er und prostete dem Tribun zu.

  • Hinter Serapio postiert, nahm ich das Anwesen und seine Gäste in Augenschein. Sie zollten uns Respekt und Anerkennung. Ihre Geschäfte liefen demnach wieder. Ein Applaudieren kostete nichts und schmeichelte dem römischen Ego. Ein gutes Geschäft, es kostete sie keine Sesterze und man stimmte Rom friedlich. Man musste uns in gewissem Maße bei der Stange halten. Sonst bestimmten andere die Preise.


    Serapio sonnte sich im Applaus, genoss es sichtlich. Balsam für seine Seele und den geschundenen Körper. Ich gönnte es ihm. Er steuerte geradewegs auf einen mir unbekannten Römer zu. Ich hatte gerade genug Zeit, ihm den Cassis abzunehmen und an einen der Legionäre zu geben. Selber klemmte ich meinen unter den Arm. Es war reine Höflichkeit dem Gastgeber gegenüber. Sonst hieße es, wir hätten kein Vertrauen in die Sicherheit seines Hauses.


    Serapio grüßte, zackig. Ich nahm ebenfalls Haltung an. Das war also der Praefect von Ägypten. Eine herausstechende Persönlichkeit unter den Anwesenden. Neben ihm ein weiterer Römer, mir gänzlich unbekannt. Serapio scheinbar ebenso wenig. Der Praefect übernahm die Vorstellung. Ein Iulier, den Worten des Praefecten nach zu urteilen, besetzte er keine allzu wichtigen Posten. Aber Römer waren hier das non plus ultra, wie es aussah.


    Beim Praefecten stand noch ein Einheimischer. Die Stoffe, die er trug waren vom Feinsten. Von den Umstehenden wurde ihm sehr viel Respekt entgegen gebracht. Er schien der Gastgeber zu sein. Mir blieb Zeit die Gäste zu studieren. Eine Gruppe Männer stand nicht weit entfernt und unterhielt sich. Sie sahen öfter zu uns herüber. Die Anlage war sehr gepflegt. Das Grün angenehm, ließ den Sand und die Wüste in den Hintergrund rücken. Büsche, blühende Sträucher, Koniferen, klein Bäume, kunstvoll zu recht geschnitten. Die Hopliten eindrucksvoll. Hier ließ es sich leben, wenn man das nötige Geld dazu hatte.


    Ich widmete mich wieder den näher stehenden Personen. Der Praefect und der Iulier hatten eine Frau im Schlepp. Die vom Iulier, ein Frau die wusste, dass sie gut aussah. Zum Abschleppen genau das Richtige. Die vom Praefecten, zurückhaltend, aber nicht minder hübsch. Ich hätte drum gewettet, dass es nicht ihre Ehefrauen waren. Ein scharmantes Lächeln in Richtung der Frau des Iuliers. Das reichte, um ihr zu zeigen, dass man sie wahrgenommen und für gut befunden hatte. Tiefer ging mein Interesse nicht. Ich konzentrierte mich wieder auf den Praefecten und Serapio.

  • Cleonymus genoss den Anblick seiner bedeutenden Gäste und wie all die unbedeutenden Händler und Provinzverwalter die Hälse nach ihnen reckten, heute Abend würde Cleonymus gegenüber den Römern ein guter Freund und Gastgeber sein doch für die niederen Gäste würde er so nur noch mehr an Bedeutung gewinnen und auch sie würden endlich begreifen das in Alexandria, für Nicht-Römer, kein Weg an ihm vorbei führte ...


    "Eine ausgesprochen große Ehre die Helden der Schlacht persöhnlich kennenzulernen, lasst mich gleich der Erste sein der euch hier willkommen heißt! Als Gymniasarchos von Alexandria und heutiger Gastgeber kann ich euch nur meine Dankbarkeit und Bewunderung aussprechen und euch bitten die Speisen und Getränke des Hauses zu probieren!"


    Dann wandte sich Cleonymus nochmal an den Statthalter und den Iulier ...


    "Für dich gilt natürlich das gleiche Praefectus schließlich ist es sicher deiner Führung zu verdanken das der Feldzug so erfolgreich war! ... Und auch du sollst mein Gast sein Iulius, die tüchtigen Männer des Cursus genießen hier zu Lande ein hohes ansehen, da jeder um die Gefahren des Reisens weiß!"

  • Einer der Gründe, warum wir die Welt beherrschen, war ich. Hach! Das ging mir runter wie Honig. Ein Lob aus solchem Munde war ja noch tausendmal mehr wert, als der Applaus parfümierter Zivilisten. (Nicht, dass ich etwas gegen den Applaus einzuwenden gehabt hätte.) Ach, wenn doch meine selige Mutter mich jetzt hätte sehen können – sie wäre mächtig stolz gewesen!
    Just reichte mir einer der Diener ein Glas Wein, und ich prostete Terentius freudig zurück. Dem Iulier nickte ich höflich zu und grüßte "Salve Iulius." Aber schon im nächsten Moment hätte ich nicht mehr sagen können wie er aussah, denn er hatte ein echtes Dutzendgesicht.
    Die Frauen schienen eher schmückendes Beiwerk zu sein. Hmm... wenn das hier üblich war, dann hätte ich doch eigentlich Celeste mitbringen sollen. Zu dumm dass ich nicht auf diese Idee gekommen war...


    Nun begrüßte uns der Gastgeber. Eine charismatische Erscheinung, fand ich, und seine Ausdrucksweise war genauso blumig bis ölig, wie ich mir das bei einem Prytanen vorstellte. Manche Klischees entsprachen eben doch der Wahrheit.
    "Vielen Dank, werter Gymnasiarchos!" sprach ich lächelnd und behauptete, ohne mit der Wimper zu zucken: "Es ist uns eine große Freude heute hierzusein, ganz im Geiste der römisch-alexandrinischen Freundschaft. Präfekt Octavius wird leider von seinen mannigfaltigen Pflichten in Nikopolis festgehalten, doch er hat mir eingeschärft, dir seine besten Grüße zu überbringen."
    Essen und trinken sollten wir, das mußte man den Soldaten nicht zweimal sagen. Ich selbst hob mein Glas gen Gastgeber und trank einen Schluck des vortrefflichen Weines, aber Hunger hatte ich nicht im Geringsten. Schon seit längerem litt ich an Appetitlosigkeit.
    "Ihr habt es gehört" gab ich die Aufforderung an meine Begleiter weiter, und bedeutete ihnen, sich unters Volk zu mischen. Ausser Massa. Schließlich musste ich diese günstige Gelegenheit nutzen, um ihn mit dem mächtigen Praefectus Aegypti bekannt zu machen. Und so wartete ich bis des Gymnasiarchos' Begrüßung vollendet und erwidert war, um dann erneut das Wort zu ergreifen.


    "Präfekt Terentius, Gymnasiarchos Cleonymus, erlaubt, dass ich euch meinen Vetter vorstelle, den Optio Appius Decimus Massa. Er stammt aus Athen, und ist sowohl in der hellenischen als auch der römischen Welt zu Hause." Und zu Massa meinte ich erklärend: "In Parthien damals, diente ich unter dem Präfekten. Bei der Einnahme von Circesium." Ich dachte mir, es könnte nicht schaden, Terentius' großen Erfolg im Felde mal beiläufig zu erwähnen. Ob er den aktiven Dienst wohl vermisste? Ich hätte 'nein' geraten, er sah so rundrum selbstzufrieden aus.


    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Cleonymus neigte demütig den Kopf, er war selbst einst einfacher Soldat gewesen, zwar in der Stadtwache aber nichtsdeszutrotz wusste er um die Schwierigkeiten und Leistungen die man überwinden und erbringen musste um in den Rang eines Tribuns zu kommen ... allein das hatte bereits Respekt verdient, mal ganz davon abgesehen das der junge Römer sicher sogar selbst gekämpft hatte, was selbstredend bei Offizieren schon einiges an Mut verlangte ... schließlich mussten sie ja nicht kämpfen wenn sie denn nicht wollten ...


    "Es ist auch eine Ehre dich kennenzulernen Optio, sicher wirst du deinem Vetter schon bald in die höheren Ränge folgen!"


    Gleich darauf brachten Dienerinnen Tabletts mit verschiedensten Kostbarkeiten, sowohl aus italienischer als auch aus fernöstlicher Küche, von Huhn bis Krokodil war alles dabei. Andere Sklavinnen brachten Krüge mit Wein oder Schalen mit Köstlichen Soßen, es war klar erkennbar das der Gymniasarchos viel Wert darauf legte das jeder hier wusste wie reich er tatsächlich war und wie großzügig er sein konnte ... zu seinen Freunden ...


    Sim-Off:

    WiSim! ;)

  • Wär‘ ich Musik, wär‘ ich Klang! Könnt‘ ich geben
    gänzlich mein Sein....



    Lycidas spielt. Leise traumklare Kadenzen schweben zwischen den illuminierten Zweigen. Unaufdringliches Klangweben.
    Längst ist seine Lyra von kundiger Hand repariert. Sind neue Saiten aufgezogen. Doch Lycidas weiß um den verborgen verbliebenen Makel. Die kaum spürbare Unebenheit in der Intarsienarbeit. Das minutiös Unstetige des höchsten Tones. Ein gewöhnlicher Hörer wird dessen nicht gewahr werden. Dass das Instrument nicht länger perfekt ist. Dem sublimen Künstler jedoch ist es schmerzlich bewußt.
    Auf einer halbkreisförmigen Rasenbank hat er sich niedergelassen. Ein Rosenstrauch neigt sich über ihn. Scheint das güldene Haupt mit tiefroten Blüten bekränzen zu wollen. Lycidas hat ein Bein angewinkelt. Der weiße Chiton bauscht sich im Abendwind. Wasserblau funkeln die Juwelen seines Halsreifes, als er den Kopf neigt. Versunken in sein Spiel. Schmale Finger vollführen voll Anmut ihren Tanz auf den Saiten. Und eine seidige Strähne schmiegt sich an die helle, wie durchscheinende Schläfe. In ferne Weiten geht der Blick.
    Inmitten der Festgesellschaft. Zugleich sehr fern. Von all diesen Menschen. Seeanemonen. Fremder als Fremd. Wogende bunte Seeanemonen. Plätschernder Wellengang sind ihre Worte. Brandung. Manche aber sind Quallen. Gallertige Untiere. Deren Blicke sind Lycidas unangenehm. Er lässt es nicht spüren. Lieblich vage bleibt sein Lächeln.


    Da die Soldaten eingetroffen sind. Spielt Lycidas nun ein anderes Lied. Um ihnen zu schmeicheln. Ein Heldenlied. Aus seiner Feder. Von Iasons Fahrt und Fährnissen handelt es, von Eroberermut und der Sehnsucht zu erfahren was hinter dem Horizont liegt. Von ruhmvollen Kämpfen und großen Taten. Dinge, die Lycidas allesamt sehr fremd sind. Doch würde er über wirkliche Dinge musizieren, über Alltägliches gar – worin läge dann die Kunst?!
    Selbstverständlich ist es ein Lied ohne Worte. Plumpe Worte. Allein die Klänge der Lyra schwingen sich empor. Klar, und immerzu durchwebt von leiser Wehmut, dringen sie an die Ohren der Zuhörer.

  • „ Salve Praefect .“ setzte ich gleich meine Prioritäten. Der Gymnasiarchos bekam ein freundliches „ Chaire“ und eine angedeutete Verbeugung von mir. „ Mein Ehrgeiz und die Gunst der Götter sollten einiges bewerkstelligen in dieser Hinsicht. Ich bin zuversichtlich.“ beantwortete ich seine Frage.


    Der Gymnasiarchos ließ auftragen und das nicht zu knapp. Ich ließ meine Blicke über die angebotenen Speisen wandern, orderte ein paar Kleinigkeiten. Dazu einen Becher Wein „ Du hast einen erlesenen Geschmack, hat sicher einen guten Sesterz gekostet.“ Ich prostete dem Gymnasiarchos zu.Trank vom Wein. Rieselte der im Hals runter, köstlich. „ Der Wein, aus einer sehr guten Traube.“ Er wusste seine Gäste zu bewirten.



    Ich tunkte das Fleischstück in eine der Soßen. Eine Geschmacksexplosion auf der Zunge. Der ganze Mund war erfüllt von einem Feuerwerk an Gewürzen, Eindrücken, Geschmacksnoten, die sich überlagerten, abwechselten, langsam in tiefere Gefilde abtauchten. Es war extrem. Lange hatte ich solche Köstlichkeiten nicht mehr auf der Zunge gespürt. Der Klang der Lyra, der herüber wehte passte in diesem Augenblick zu meinem Empfindungen. Der Rausch des Genusses, verflog so schnell wie er kam, hinterließ Sehnsucht nach mehr. Warum ? Ich konnte unverblümt zugreifen, aber war es dann noch ein Genuss? Eher sinnloses rein fressen. Ich bewegte mich hier nicht unter einfachen Legionären, also unangebracht. Hier und da eine kleiner Happen über den Abend verteilt, bekam auch meinem Magen besser. Die Monate in der Wüste hatten ihn entwöhnt.



    Die Jungs schlugen sich drüben an den eher einfach gehaltenen Speisen die Bäuche voll. Nachher kamen sie nicht mehr von der Latrine, weil sie sich überfressen hatten. Ich grinste in mich hinein. Geschah ihnen recht.



    Ich trank hin und wieder einen Schluck Wein, sah mich um. Der Parthienfeldzug entzog sich meiner Kenntniss. Ich merkte, zu gut behütet in Achajia. Bei den Gesprächen lohnte es sich also zu zuhören.

  • Appius mußte lachen als er die Worte des Optio vernahm, so hungrig nach Aufstieg. Ihm selbst kam es wie eine Ewigkeit vor, daß er Optio gewesen war. Damals noch in germanien, wo er seinen ersten krieg miterlebt hatte:"Nun wie es mir scheint ist der Optio eher Römer als grieche, was ich selbstredend gutheiße." Was keine beleidigung gegen griechen sein sollte, aber Appius war Römer aus der germanischen Provinz und damit wahrscheinlich römischer als die eigentlichen Römer, für ihn zählten die Werte (mehr oder minder) der römischen Legion und der alten römischen Welt: Dignitas, Ehre, Disziplin, Loyalität. (jedenfalls dann wenn es nicht gerade um ihn selber und seine eigenen Posten ging... Ein echter Neurreicher aus der Provinz halt)
    "Und Optio wie war sie die Schlacht in der Wüste? War es so schlimm wie Parthien?"
    Sie hatten da Männer und einen Kaiser verloren und den Parther auch nicht wirklich besiegt außer in Circesium

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!