Renovierungsarbeiten an der Villa Aurelius Ursus

  • Der Tiberier war kurz nach dem Hausherrn eingetroffen. Beim Gang durch das Haus stieg ihm der typische Baustellengeruch in die Nase, den Durus immer mit etwas neuem, bequemen assoziierte. Als er dann im Triclinium angekommen war, meinte er anerkennend


    "Ein wirklich schönes Haus, Ursus! Und sehr geräumig!"


    Diese Baustellen-Situation erinnerte ihn an die Zeit vor einigen Jahren, als die Villa Tiberia nach dem Brand renoviert worden war. Aber das war auch schon lange her...

  • "Vielen Dank." Ursus strahlte vor Stolz und führte Durus gern ein wenig herum. "Es war nicht leicht, Septimas und meinen Ansprüchen gerecht zu werden. Und die große Nähe zur Villa Aurelia ist ebenfalls ein großer Pluspunkt. Bitte nimm doch Platz." Er deutete auf eine der Clinen und gab den Sklaven einen Wink, damit sie die Wasserschalen zum Händewaschen reichten.

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    [quote]Original von Sextus Aurelius Lupus
    ...
    Ursus nickte Lupus anerkennend zu. "Das ist eine gute Idee, so umgehen wir die Stolperfallen. Prisca, bist Du damit einverstanden? Wir sollten uns im Übrigen auch Gedanken über den Landbesitz der Familie machen. Der liegt dann auch zu großen Teilen in den Händen von Prisca. Wann immer ein junger Mann aus der Familie den Weg in den Senat anstrebt, sollte ihm genügend Land übertragen werden, damit er dies ohne Probleme tun kann. Ich habe selbst genug Mühe gehabt, die notwendige Menge an Land zu erwerben, so daß ich hoffe, unseren Verwandten diese Mühen ersparen zu können. Prisca, wirst Du dazu bereit sein? Im Grunde liegt die ganze materielle Zukunft der Familie in Deinen Händen."


    Es kam Prisca sehr gelegen, dass Sextus sogleich das Erbthema ansprach, denn nach plaudern war ihr momentan eher nicht zumute. Also folgte sie gebannt seinen Ausführungen, die sie ja eigentlich schon kannte und kam nicht umhin, ganz nebenbei, die rednerischen Künste ihres Cousins zu bewundern. Aber nicht nur sie hatte er damit überzeugen können, auch Ursus fand den Plan gut und sprach sie nun direkt darauf an.


    "Ja ich bin mit dem Vorschlag von Lupus voll und ganz einverstanden! .. Es war der letzte Wille meines Onkels und diesen werde ich selbstverständlich respektieren und erfüllen, so, wie er es wollte", nickte Prisca sogleich zustimmend und ließ keinen Zweifel daran, dass sie das Erbe dementsprechend verteilen würde. "Sobald die Formalitäten geklärt sind erhaltet ihr alle euren zugedachten Anteil von mir. Die Klienten sollen ebenfalls ihren Teil erhalten, dazu werden Lupus und ich sie zu einer außerordentlichen Salutatio einladen. Und … was den Erbanteil von Aulu .., ehm, ich meine, Flavius Piso betrifft so würde ich dich, Ursus, bitten diesen in deinem Namen offiziell an ihn weiter zu leiten." , fügte die Aurelia noch erklärend hinzu, was sie bereits im Vorfeld besprochen hatten.


    Danach machte Prisca eine kurze Pause, in der sie über die weiteren Worte ihres Cousins Ursus nachdenken musste. 'Die ganze materielle Zukunft der Familie läge in ihren Händen?' Nun diese Aussage fand die Aurelia zwar etwas übertrieben, aber es war wohl nicht von der Hand zu weisen, dass sie durch das Erbe ihres Onkels zu einem beträchtlichen Vermögen käme, von dem sie bis dato allerdings nicht einmal wusste, wie viel das eigentlich genau war. Die Ländereien waren sicherlich mit das Wertvollste darunter und genau darauf kam Ursus nun zu sprechen. Ob ich dazu bereit wäre sie meinen Verwandten zu überlassen? Da gab es nicht viel zu überlegen. Natürlich würde die Aurelia alles tun um ihre Familie zu unterstützen, wo sie konnte. Nur, … zögerte Prisca dennoch, denn sie wollte das Vermächtnis ihres Onkels einerseits bewahren, damit die Familie auch dauerhaft etwas davon hätte. Andererseits waren die Ländereien "endliche Güter" und somit irgendwann an bestimmte Angehörige verteilt. Und was dann? Was wäre, wenn jene Aurelier sich im nachhinein als unwürdig erweisen würden? Oder sie die Besitztümer später achtlos weiter verschachern-, oder sich am Ende gar mit dem Vermögen aus dem Staub machen würden? Derartige Fälle hatte es in der Vergangenheit zu genüge gegeben und niemand wusste, was in Zukunft alles geschehen würde.


    Genau diese Gedanken gingen Prisca in jenem Moment durch den Kopf und deshalb wollte sie Vorkehrungen treffen (soweit möglich), damit nicht das gesamte Vermögen irgendwann tatsächlich aufgebraucht wäre. Damit wäre schließlich niemanden aus der Familie geholfen. "Ich denke das sollten wir zu gegebener Zeit weiter besprechen, Ursus", antwortete Prisca daher ausweichend auf die direkte Frage ihres Cousins, ohne ihm damit in den Rücken fallen zu wollen. "Ich hoffe ihr habt dafür Verständnis, dass ich mir zunächst einmal einen Überblick verschaffen möchte, um dann erst zu entscheiden, wie das Vermächtnis von Marcus am besten und im Sinne der gesamten Familie verwendet werden kann", betonte sie dies nun mit einem eindringlichen Blick in die Runde um zu verdeutlichen, dass sie hierbei nicht an ihren eigenen Vorteil dachte.

  • Zitat

    Original von Titus Aurelius Ursus
    "Vielen Dank." Ursus strahlte vor Stolz und führte Durus gern ein wenig herum. "Es war nicht leicht, Septimas und meinen Ansprüchen gerecht zu werden. Und die große Nähe zur Villa Aurelia ist ebenfalls ein großer Pluspunkt. Bitte nimm doch Platz." Er deutete auf eine der Clinen und gab den Sklaven einen Wink, damit sie die Wasserschalen zum Händewaschen reichten.


    Durus musterte die weißen Wände, während Ursus antwortete. Dann nahm er endlich auf einer der Klinen Platz, was er mit einem zufriedenen Seufzen quittierte. Die Lage war wirklich gut, weshalb er davon ausging, dass Ursus dafür eine gute Summe Geld hatte investieren müssen.


    "Wie geht es denn meiner Septima? Ist das Kind schon da?"


    fragte er angesichts des guten Anlasses. Sein eigentliches Vorhaben würde wohl besser zu einem späteren Augenblick zur Sprache kommen, denn eine Verschwörung besprach man wohl am besten nicht zwischen Händewaschung und Vorspeise.

  • Der Blick auf die weißen Wände entging Ursus nicht. "Bitte verzeih die Kargheit des Raumes. Die Wandmalereien fehlen noch", beeilte er sich zu erklären, während er sich die Hände wusch. Dann nickte er den Sklaven zu, Mulsum einzuschenken und die Vorspeisen zu bringen. Dank der Mithilfe der Küche in der Villa Aurelia, fiel das Angebot nicht einmal karg aus. Es gab Datteln und kleine Ziegenkäsestücke im Speckmantel, dazu Oliven und Brot.


    "Septima geht es sehr gut, ein wenig schwerfällig wird sie langsam und das ist für sie schon eine Belastung. Es fiel mir schwer, sie in Mantua zurückzulassen und selbst herzukommen. Aber die Hebamme schwor mir, daß es noch etwas dauern würde, bis das Kind zur Welt kommt. Trotzdem habe ich es natürlich eilig, wieder zurückzukommen. Auf keinen Fall möchte ich die Geburt meines Kindes verpassen. - Und wie geht es Dir? Und dem Rest der Familie?"

  • Natürlich war sein Blick nicht als Kritik zu verstehen gewesen, aber der Tiberier verzichtete auf weitere Kommentare, sondern wandte sich dem Essen zu. Dass Septima noch immer nicht geboren hatte, war zwar erstaunlich (kam es Durus doch vor, als wäre sie schon Ewigkeiten in anderen Umständen), aber das Gedächtnis eines alten Mannes konnte sich schon gelegentlich einmal täuschen.


    "Oh, uns geht es gut! Dolabella hat Rom wieder verlassen und mir seine Tochter in Obhut gegeben. Ich denke, ich werde ihr bald einmal einen Ehemann suchen müssen - wenn du jemanden kennst, der zu ihr passen würde, kannst du dich gern an mich wenden!"


    Langsam hatte er ja richtiggehend Erfahrung in der Kuppelei von jungen Tiberiae.


    "Im übrigen macht mein Bein mir immer wieder einmal zu schaffen, gerade jetzt im Winter. Aber das ist nicht der Rede wert, ich bin sicher, dass es im Frühjahr schon wieder viel besser gehen wird!"


    Er machte eine wegwerfende Handbewegung und griff gleich nach einem Stück Käse.


    "Und deine Legion ist wohlauf? Wie macht sich dein Tribun?"


    In Wahrheit wusste Durus nicht, wer aktuell Tribun bei der Legio I war, aber da es immer einen Senatorensprössling gab, der seinen Militärdienst abzuleisten hatte, war es wohl klar, dass es irgendeinen geben musste.

  • Auch Ursus kam die Schwangerschaft seiner Frau schon ewig vor. Aber als werdender Vater hatte man ohnehin eine etwas verzerrte Wahrnehmung, was solche Dinge anging.


    "Dolabella hat eine Tochter? Das wußte ich gar nicht. Wo habt ihr sie bisher versteckt?" Er schmunzelte. Tatsächlich war er dem Mädchen noch nicht begegnet und Dolabella hatte auch nichts von ihr erzählt. "Da hat er Dir aber auch keine leichte Aufgabe übertragen. Den richtigen Partner für eine junge Verwandte zu finden, ist wahrlich schwer." Auch er hatte ja nun schon Erfahrungen sammeln können und mußte zugeben, daß es alles andere als einfach war.


    "Hast Du schon einmal darüber nachgedacht, die kältesten Wochen im milderen Süden zu verbringen? Deinem Bein könnte das gut tun." Ursus war ehrlich besorgt, denn in seinen Augen schien das Humpeln des Tiberiers immer schlimmer zu werden. Was wohl die Ursache der Beschwerden war? Eine alte Verletzung?


    "Oh, der Legion geht es gut. Die Männer sind in bester Verfassung, die Castra gut in Schuß. Nur etwas unterbeschäftigt sind sie. Ich muß im Frühjahr gleich für Beschäftigung sorgen, damit sie mir nicht übermütig werden. Der Tribun... Du kennst ihn also? Ich halte von den Ducciern nicht viel, muß ich gestehen. Um genau zu sein: gar nichts."

  • Die Bemerkung zu den Schwierigkeiten der Gattenjagd ließ Durus vorerst unkommentiert, denn er hatte ja bereits mehrmals unter Beweis gestellt, dass er hier ein glückliches Händchen hatte.


    Die andere Information war allerdings doch interessant - Duccius...wo hatte er diesen Namen nur schon einmal gehört? Nachdenklich runzelte Durus die Stirn.


    "Nun, ich kenne die Duccii nicht, aber das sagt im Grunde auch schon aus, dass ich deine Haltung ihnen gegenüber teile."


    Seine Abneigung gegen Homines Novi war wohl ebenso bekannt wie sein Einsatz für die Mores Maiorum. Plötzlich kam ihm die Idee, dass dies eine hervorragende Brücke zu seinem eigentlichen Anliegen schlagen konnte, die einerseits zwanglos wirkte, andererseits aber schnell erkunden konnte, ob Ursus für sein Vorhaben geeignet war.


    "Apropos Homines Novi - wir hier in Rom haben ja auch unter einem zu leiden..."


    Dass er auf Salinator anspielte, lag hoffentlich auf der Hand. Und seine Haltung zu diesem hatte er wohl auch deutlich offenbahrt.

  • "Es sind germanische Barbaren, die nichts anderes wollen, als in Germanien die römische Herrschaft zu unterlaufen. Wie lange haben sie jetzt das Bürgerrecht? Höchstens drei Generationen. Und schon drängen sie in den Senat!" Ursus hatte noch mit niemandem über seine Befürchtungen diese Familie betreffend gesprochen. Doch es nagte schon seit seinem Tribunat in Germanien an ihm.


    Als Durus erwähnte, daß auch Rom zu leiden hatte, blickte er dem Onkel seiner Frau direkt in die Augen. "In Mantua erreichen mich alle Nachrichten nur ausgedünnt und verzögert. Aber selbst das, was ich höre, finde ich beunruhigend. Ich hatte... erst kürzlich ein Gespräch mit meinem Patron über dieses Thema." Die Sklaven trugen weitere Speisen auf. Kleine Pasteten und gefüllte Fleischtaschen, dazu verschiedene Gemüsearten. Ursus achtete darauf, daß sie die Becher nachfüllten, dann winkte er sie fort. Das Gespräch schien eine Wendung zu nehmen, die für andere Ohren nicht geeignet zu sein schien.

  • Die Klage über die Überfremdung Roms durch Barbaren aller Coleur war wohl ebenso traditionell wie phrasenhaft. Trotzdem war sie natürlich immer wieder ein gutes Gesprächsthema in traditionellen Kreisen, mit denen man kaum anecken konnte. Daher nickte Durus verständnisvoll und beschloss, sich genauer über diesen Burschen zu informieren.


    Dann bemerkte Ursus aber bereits ein Gespräch mit Lucianus, das in dem Tiberier die Hoffnung weckte, dass er den Aurelier gar nicht mehr überzeugen musste.


    "Und zu welchem Ende seid ihr gekommen?"


    fragte er, da er davon ausging, dass der Vinicier seinen Klienten auch über die Beteiligung Durus' an dem Komplott eingeweiht hatte.

  • Ein Blick in den gut gefüllten Becher zeigte an, daß Ursus sich die Worte erst zurechtlegte. "Wir kamen überein, daß wir fest zusammenstehen werden, sollte in irgendeiner Form Handlungsbedarf bestehen." Ach, verfluchte Vorsicht. Diese Worte sagten nichts weiter aus, als das normale Klientelverhältnis besagte. Also setzte Ursus noch einmal an. "Er erklärte mir, daß ihr beide Handlungsbedarf seht. Und auch, wenn ich selbst bisher nur wenig betroffen war, so bin ich doch weder blind noch taub und erkenne wohl, daß die Schritte, die gegangen werden, jeweils zu klein sind, um ganz Rom in Aufregung zu versetzen, mittlerweile aber ein Gesamtausmaß angenommen haben, das mehr als denkwürdig ist und offenbar von vielen gar nicht bemerkt wird. Ich werde euch mit all meinem Einfluß beistehen, hoffe aber, daß die ganze Angelegenheit sehr gründlich durchdacht und durchgeplant wird. Sonst wird dies nichts anderes sein als ein Verbrechen, obwohl es eine große Tat werden sollte." Er trank einen Schluck, denn seine Kehle war unangenehm rau und trocken geworden. "Was in den letzten Jahren in Rom passierte und immer noch geschieht, erinnert mich stark an Tiberius und seinen Seianus.

  • Die Sache war äußerst diffizil, sodass Ursus ein wenig brauchte, um eine Antwort zu finden. Selbstverständlich hatte Durus dafür Verständnis, denn es ging hier um nichts geringeres als Hochverrat! Dementsprechend hörte er auch ruhig und aufmerksam zu, als der Legat antwortete.


    "Es macht mich stolz, meine Nichte einem solch patriotischen und klugen Mann gegeben zu haben!"


    erwiderte er dann mit einem Lächeln.


    "Aber die traurige Wahrheit ist, dass Tiberius noch rechtzeitig die Augen aufgegangen sind. Beim kränkelnden Valerianus habe ich da leider meine Zweifel..."

  • Das Lob ging runter wie Öl. Nichtsdestotrotz blieb ein bitterer Beigeschmack. Ursus hatte sich immer als kaisertreu betrachtet. Bei Iulianus war es auch leicht gewesen, dies zu sein. "Tiberius hatte jemanden, der ihm die Augen öffnete. So jemand fehlt uns. Sein Bruder käme vielleicht in Frage, aber der hat sich leider auch vollkommen zurückgezogen." Ursus zuckte mit den Schultern. Es war eine verfahrene Situation."Ein kluger Herrscher sollte auch erkennen, wenn er nicht regierungsfähig ist. Diese Krankheit... Wäre sie heilbar, müßte er längst wieder gesund sein." Das Beste wäre, wenn diese Krankheit Valerianus einfach dahinraffen würde. "Er hat seinen Sohn immer noch nicht offiziell zu seinem Nachfolger bestimmt, nicht wahr? Wie alt ist der Junge eigentlich inzwischen? Und was... soll im Fall der Fälle mit ihm geschehen?"

  • "Soweit ich weiß, ist er ein Jüngling."


    meinte Durus nachdenklich. Über Maioranus hatte er in den letzten Tagen besonders intensiv nachgedacht, aber zu einem sicheren Schluss war er noch immer nicht gekommen.


    "Möglicherweise könnten wir ihn als Marionettenkaiser einsetzen - dies wäre wohl die beste Möglichkeit der Traditionswahrung. Ein genaues Vorgehen wird aber noch zu bedenken sein."


    fügte er dann noch an. Es war wirklich wichtig, noch einmal ein konspiratives Treffen anzuberaumen, bei der man sich auf ein genaues Vorgehen einigte...

  • Ursus nahm einen Schluck aus seinem Becher und drehte das Trinkgefäß dann spielerisch mit den Händen. "Die Menschen werden den Tod eines seit Jahren schwer kranken Kaisers sicherlich hinnehmen. Sie werden auch den Tod eines Mannes hinnehmen, der mit seiner Willkür weitaus mehr Feinde denn Freunde gewonnen hat. Aber der Tod eines Jungen edler Abkunft, - der Tod des rechtmäßigen neuen Kaisers?"

  • "Wenn wir ihn nicht zur Resignation zwingen können, bietet sich natürlich eine Integration des jungen Mannes in unsere Pläne an."


    warf Durus ein.


    "Allerdings wird er wohl kaum etwas gegen einen Machtwechsel unternehmen können wird: Er ist bisher kaum in der Öffentlichkeit aufgetreten, seine Beziehungen zum Senat und dem Militär sind quasi nicht existent."


    In den Augen des Tiberiers war der junge Mann kaum eine zu berücksichtigende Größe. Entweder er würde kooperieren, oder...

  • "Nein, er wird nichts unternehmen können, es fehlt ihm an Verbündeten. Und ich frage mich ernsthaft, warum eigentlich? Ob er mit Absicht von allem ferngehalten wird? Meine Sorge gilt auch weniger seinen Ambitionen, als vielmehr dem Zorn des Volkes. Man darf den Plebs nicht völlig außer Acht lassen." Es gab viele Beispiele in der Geschichte für die schlimmen Folgen solch eines Fehlers. "Gerade weil ihn niemand kennt, könnte der Junge allzu sehr idealisiert sein in den Köpfen der Menschen."

  • Auch Durus hatte sich diese Frage schon häufig gestellt. Die leiblichen Söhne der Kaiser waren üblicherweise sehr schnell zu Caesares ernannt worden, doch Valerianus schien zu zögern - vermutlich steckte auch hier Salinator hinter der Angelegenheit.


    "Ich denke nicht, dass die Plebs sonderlich große Liebe zu diesem völlig unbekannten Jungen hat. Aber trotzdem ist es natürlich wahr, dass wir uns überlegen müssen, was mit ihm zu tun ist. Aber wie bereits erwähnt - entweder er ist kooperativ, oder wir werden ihn zu seinem Glück zwingen!"

  • "Vielleicht sollten wir versuchen, genau das herauszufinden?" Ursus würde einem Mord an diesem Jungen niemals zustimmen. Schon beim Kaiser hatte er erhebliche Bauchschmerzen, auch wenn er einsah, daß, zumindest was diesen anging, so ein Vorgehen vermutlich kaum mehr zu vermeiden war. "Nunja, wie schon gesagt: Grundsätzlich habt ihr meine Unterstützung. Ich hoffe nur, das alles wird noch besser durchdacht. Und es werden noch weitere zuverlässige Verbündete hinzugeholt. Das Schlimmste wäre ja wohl, wenn nach der Beseitigung des derzeitigen Problems auf einmal mehrere Parteien nach der Macht greifen würden."

  • "Das ist korrekt."


    stimmte Durus zu. Die Frage war allerdings, wie dies zu erreichen war - es war wohl nicht möglich, so einfach in die kaiserliche Villa in Misenum hineinzuspazieren und den Thronfolger anzusprechen, was er von ihrem Plan hielt. Andererseits war Durus sich sicher, dass er einen Weg finden würde.


    "Wir befinden uns ja noch am Beginn der Planungen. Wir werden also durchaus versuchen, dies alles noch weitaus besser zu durchdenken und möglichst nichts dem Zufall zu überlassen."

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