Tablinum | AFP et Dontas

  • Ein namenloser Sklave führte Dontas von der Pforte her durch die Villa Flavia hindurch bis zu jenem Raum, welcher Piso als Arbeitszimmer diente. Dort klopfte er an, wartete auf ein entsprechendes Zeichen aus dem Inneren, und öffnete sodann, um Dontas anzukündigen.
    "Ein Besucher für dich, Herr. Dontas, Klient des Iulius Centho."

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    IUS LIBERORUM

    PONTIFEX PRO MAGISTRO - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Dontas trat vor.


    Salve, du weißst warum ich hier bin?

    „Menschen von Wert arbeiten hart, bringen Opfer und werden zum Opfer, und zwar aus eigenem Willen; sie werden nicht vom Schicksal geleitet, sondern sie folgen ihm und halten gleichen Schritt; hätten sie es gekannt, wären sie ihm vorausgegangen.

  • Piso blickte von seinem Schreibtisch auf. Und er war nicht der Einzige.
    Rund um ihn erhob eine Mehrschaft von arbeitenden Sklaven und Freigelassenen ihre Köpfe und stierte den Neuankömmling an. Jeder einzelne saß an einer Bank, hatte einen Haufen von Wachstafeln vor sich und war frenetisch damit beschäftigt, die Wachstafeln durchzusortieren und zu listen – nun, sie waren damit beschäftigt gewesen, bevor Dontas eingetreten war. Kürzlich waren die Listen aus Ägyptus gekommen, was wieder einen Haufen Arbeit für Piso, den man weniger denn je außerhalb seines Arbeitszimmer sah, bedeutete. Die Arbeit war so unglaublich, dass sich Piso manchmal fragte, wieso er Quaestor geworden war. Ablenkung war da vielleicht das Richtige.
    Der Flavier musterte den Peregrinus kurz, bevor er, den Kopf schüttelnd, eine ehrliche Antwort gab. “Salve. Nein, leider nicht. Weiter an die Arbeit, aber sofort!“ Wie sollte er denn alle seine Termine im Kopf behalten? Zweiteres war übrigens nicht an Dontas gerichtet, sondern an seine Schreiberlinge, die wieder hastig anfingen zu arbeiten. “Hast du denn einen Termin?“ Dontas dürfte anders nicht reingekommen sein. Piso begann fieberhaft zu überlegen, wo er denn diesen blöden Terminkalender hingelegt hatte. Vermutlich lag er wieder mal begraben unter einem Stoß Papyrus am Boden. Oder Antiochos hatte ihn. Oder Tubulus. Piso kratzte sich am dunkel-lockigen Kopf und schaute Dontas zweifelnd an.

  • Dontas war erstaunt das Flavius Piso nichts von dem Termin wusste. Er zog ein Gesicht auf das seine gesamte Verblüffung wiederspiegelte, bevor sich seine Gesichtszüge wieder entspannten. Er holte kurz Atem und wandte sich an seinen Gesprächspartner.


    Hat dir dein Nomencluator Tubulus nichts von den Termin erzählt?

    „Menschen von Wert arbeiten hart, bringen Opfer und werden zum Opfer, und zwar aus eigenem Willen; sie werden nicht vom Schicksal geleitet, sondern sie folgen ihm und halten gleichen Schritt; hätten sie es gekannt, wären sie ihm vorausgegangen.

  • Der Typ machte ein ziemlich langes Gesicht, als ob gerade 7 Tage Regenwetter wäre. Piso kratzte sich am Kopf. “Du musst wissen, ich bin ein beschäftigter Mann. Er wird es schon getan haben... ANTIOCHOS! TERMINKALENDER!“, brüllte er durch den Raum. Ein hagerer Grieche am anderen Ende des Raumes duckte sich zum Boden und hob eine Wachstafel auf. Diese reichte er an seinen Sitznachbarn, der sie zu Piso rüberwarf. Der Flavier warf die Tafel auf und schaute hinein.
    “Mhm... aha... ah ja. Dontas, steht da, will Discipulus werden. Ist das korrekt?“ Er blickte wieder auf und schaute den Peregrinen neugierig an. “Ach ja, Lollius Tubulus ist übrigens mein Calator, nicht mein Nomenclator“, fügte er noch hinzu.
    “Wie dem auch sei. Discipulus. Das wird sich machen lassen, das wird sich machen lassen... sage mir. Irgendeine Vorbildung auf deiner Seite? Eine Präferenz für einen Lehrer?“

  • Präferenz? Dontas überlegte, was war noch mal eine Präferenz? Er entschloss sich die letzte Frage zu überhören.


    Hm Vorbildung habe ich schon. Meine Vorfahren waren etruskische Priester. Ihr Wissen wird von Generation zu Generation in meiner Familie weitergegeben. So beherrsche ich auch zum Beispiel die Kunst der Eingeweideschau. Meine Familie ist sehr religiös und verehrt die römischen Götter ebenso wie die etruskischen Götter.


    Sim-Off:

    Es tut mir leid das ich erst so spät posten kann, aber ich hatte viel um die Ohren.

    „Menschen von Wert arbeiten hart, bringen Opfer und werden zum Opfer, und zwar aus eigenem Willen; sie werden nicht vom Schicksal geleitet, sondern sie folgen ihm und halten gleichen Schritt; hätten sie es gekannt, wären sie ihm vorausgegangen.

  • Piso nickte beeindruckt. “Haruspizin. Nicht schlecht.“ Er selber konnte der Gedärmewühlerei nicht viel abgewinnen. Es war unästhetisch. Natürlich gehörte es zum Beruf dazu, es gehörte auch zum täglichen Leben dazu, wenn man einmal ein blutiges Opfer brachte. Aber trotzdem, lieben musste man es ja nicht, oder? “Falls du einmal das römische Bürgerrecht bekommst, kannst du ja darüber nachdenken, ins Collegium Haruspicorum einzutreten“, murmelte Piso. Dort wollte ja auch sein geliebter Herr zukünftiger Schwager hin. Obwohl, ob man dem seinen schrecklichsten Feind an den Hals wünschen wollte? Naja. Aber eine Frage hatte er, die ihm durchaus wichtig erschien.
    “Du bist also... Etrusker. Warum bist du, wenn du ein Etrusker bist, kein römischer Bürger? Schließlich hatte man schon nach dem Bundesgenossenkrieg des Bürgerrecht auf alle Italiker ausgeweitet. Ach ja, und noch eine Frage. Welcher Gottheit willst du dich verpflichten?“
    Er bemerkte, dass seine Frage wohl nicht richtig angekommen war. “Willst du einen bestimmten Lehrer?“, hakte er beamtisch nach.

  • Ich besitze kein Bürgerrecht, weil meine Vorfahren vor den Bundesgenossenkrieg nach Massilia geflohen sind und etliche Jahre später nach Corsica.


    Mit fester Stimme gab er die von Flavius Piso gefragten Daten preis.


    Wenn möglich möchte ich mich allen verpflichten, jeder einzelne unserer Götter ist wichtig für den Zusammenhalt und den Erhalt des Imperiums und dem Wohlbefinden jedes einzelnen Menschen das es seine Heimat nennt.


    Er machte eine kurze Pause.


    Über einen Lehrmeister habe ich mir bisher noch keine Gedanken gemacht. Wer mich unterrichten will den kenne ich als meinen Lehrer an.

    „Menschen von Wert arbeiten hart, bringen Opfer und werden zum Opfer, und zwar aus eigenem Willen; sie werden nicht vom Schicksal geleitet, sondern sie folgen ihm und halten gleichen Schritt; hätten sie es gekannt, wären sie ihm vorausgegangen.

  • Piso nickte übertrieben. “Ah so ist das also.“ Er nickte abermals, wie um seinen Worten Bedeutung zu verleihen. Etrusker gab es ja auch auf Korsika... oder hatte es gegeben... oder so... Piso hatte sich nie sonderlich dafür interessiert. “Vielleicht willst du ja nun nachholen, was dein Wohnsitz dir verwehrt hatte. Also das Bürgerrecht erlangen. Es wäre nicht ungewöhnlich, dass ein Aedituus das Bürgerrecht erlangt. Aber nun ja, zerlegen wir nicht das Fell, bevor der Bär nicht geschossen ist."
    Piso räusperte sich. “Nun ja. Das klingt ja nett und gut, was du sagst. Aber Folgendes. Es ist so, dass es keinen Tempel gibt, der allen Gottheiten gewidmet ist. Da du Aedituus, also Tempelverwalter, werden willst, und somit im Tempel eines spezifischen Gottes dienen wirst, musst du notwendigerweise dich für eine Gottheit entscheiden. Iuppiter vielleicht? Oder Mars? Oder was Weibliches, Iuno zum Beispiel?“, begann Piso Dontas mit Vorschlägen einzudecken.
    “Einen Lehrmeister werden wir schon auftreiben, werden wir schon finden... ja, das werden wir. Wie gesagt, ich brauche noch den Namen eines Gottes, und dann kann es schon losgehen für dich.“ Ungeduldig blickte der Patrizier den Peregrinus Dontas an.

  • Dontas überlegte kurz.


    Iuppiter ist bei weiten der mächtigste aller Götter. Es gibt keinen der ihm in seiner Macht das Wasser reichen kann. Mit ihm bin ich dem anderen Gottheiten wohl am nähesten und deshalb werde ich ihn dienen. Möge er mich führen.


    Er blickte gen Himmel, der freilich wegen der Decke nicht zu sehen war.

    „Menschen von Wert arbeiten hart, bringen Opfer und werden zum Opfer, und zwar aus eigenem Willen; sie werden nicht vom Schicksal geleitet, sondern sie folgen ihm und halten gleichen Schritt; hätten sie es gekannt, wären sie ihm vorausgegangen.

  • Piso nickte langsam. Ja, Iuppiter. Durchaus nicht zu verachten. Mit ihm es sich zu verscherzen, indem man einen anderen Gott wählte, war wohl ein wenig doof. Insofern war dies eine gute Wahl – vor allem, da das Amt eines Iuppiter-Priesters durchaus prestigeträchtig war. Ja, Piso dachte sich, er würde ziemlich sicher die selbe Wahl treffen, wäre er an Dontas‘ Stelle.
    “Also gut. Nun. Nun gut." Hierher blicken, dachte sch Piso. Hier spielt die Musik, nicht an der Decke, Dontas! "Fassen wir zusammen. Der Name ist Dontas, der Stand ist Peregrrrrrrinus.“ Er kratzte was in die Wachstafel, die er aus dem Gewühl auf seinem Tisch hervorgekramt hatte, hinauf. “Discipulus willst du werden... Gott: Iuppiter. Lehrer: noch zu eruieren. Joa. Stimmen diese Angaben alle?“, machte er fragend zu Dontas hin, die Wachstafel so hindrehend, dass der Etrusker sehen könnte, was Piso hinaufgeritzt hatte. “Wenn alles so passt, steht deiner Ernennung nichts mehr im Wege!“

  • Dontas der immer noch gehn Himmel schaute und bei dem schon langsam eine Genickstarre eintrat.

    Sim-Off:

    :D


    Senkte sein Haupt und starrte die Wachstafel an.


    Mmm... Ja, die Angaben sind richtig.


    Sim-Off:

    Noch Sim-Off Frage am Rande: Ich habe gesehen das es im Privatforum ein Bereich für das Cultus Deorum gibt. Hat da jeder der im Cultus Deorum ist zugriff darauf? Oder nur Ausgewählte Mitglieder?

    „Menschen von Wert arbeiten hart, bringen Opfer und werden zum Opfer, und zwar aus eigenem Willen; sie werden nicht vom Schicksal geleitet, sondern sie folgen ihm und halten gleichen Schritt; hätten sie es gekannt, wären sie ihm vorausgegangen.

  • Piso war erleichtert, als der Typ endlich zu ihm hinsah. Innerlich hatte er schon damit gerechnet, dass er Mann sich die Wirbelsäule ausgekegelt hatte. Das war wohl wahre Devotion! Mit der Piso wenig anfangen konnte, für ihn waren die Götter Geschäftspartner und nicht Wesen, die man auf Knien betend anflehte. Sie gingen ihm eigentlich nicht sonderlich nahe. Ja, religiöse Ergriffenheit war dem Septemvir fremd.
    “Wunderbar... wundervoll... nun gut. Nun ja. Also dann. Dann... werde ich veranlassen, dass du ernannt wirst. Gibt es sonst noch was? Ansonsten, nun ja...“ Er deutete auf seinen Arbeitstisch, wo es wussten die Götter genug Arbeit für ihn gab – hoffentlich verstand der Peregrine den Wink mit dem Scheunentor.


    Sim-Off:

    Ne, nicht nur für die auserwählte Elite :D sondern für jeden CD-Menschen. Ich schicke dir mal eine PN.

  • Nein, das wars., sagte Dontas freudig lächelnd. Er strahlte Piso an. Danke, und vale, Septemvir ihr habt mir einen großen Dienst erwiesen. Mit der Absicht dem vielbeschäftigten Mann nicht von seiner Arbeit abzuhalten ging er leise aus dem Arbeistzimmer und schloß die Türe.

    „Menschen von Wert arbeiten hart, bringen Opfer und werden zum Opfer, und zwar aus eigenem Willen; sie werden nicht vom Schicksal geleitet, sondern sie folgen ihm und halten gleichen Schritt; hätten sie es gekannt, wären sie ihm vorausgegangen.

  • Ihr? Piso blickte sich um, um zu sehen, ob noch jemand neben ihm saß. Nein, da waren nur Sklaven, die Dontas keinen Deut weitergeholfen hatten. Aber da ein guter Patrizier sich seine Ratlosigkeit nicht anmerken lässt, grinste Piso nur, das Strahlen des Pereginen, der glücklich aussah wie ein Honigkuchenpferd, erwidernd. “Sicher, sicher. Gerne, gerne. Vale.“ Der Etrusker ging, und Piso wandte sich wieder seiner Arbeit zu. Nicht, dass er sie vermisst hatte.

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