Dinge, die die Welt nicht braucht!

  • Anscheinend hatte ich mir echt was eingefangen. Wahrscheinlich hatte ich was Schlechtes gegessen, oder so. Am Morgen war´s sogar so schlimm gewesen, dass ich mich übergeben musste. Und dann diese Kopfschmerzen! Als ob mir einer mit ´nem Holzhammer draufgehauen hätte.
    Aber das alles schützte mich nicht davor, trotzdem zum Markt zu gehen. ´Nen ellenlangen Einkaufszettel hatte ich dabei. Und wer durfte das alles wieder nach Hause schleppen? Genau richtig geraten! Meine Wenigkeit.
    Echt, wie ich es hasste! Heute hatte ich überhaupt keinen Spaß dabei, über den Markt zu schlendern und mir Sachen anzugucken, die ich mir eh nicht kaufen konnte. Dämlicher Plunder! Wenn mir doch bloß einer hätte helfen können! Nee, nicht beim Schleppen. Das schaffte ich schon noch alleine. Ich war ja kein Mimöschen. Aber damit endlich die Übelkeit und das Kopfweh wegging, dafür hätte ich einen gebraucht. Einer, der sich mit sowas auskannte und vor allem kein Geld, oder wenn, dann nur ganz wenig verlangte. Zu ´nem richtigen Medicus konnte ich nicht gehen. Und Sermo fragen? Naja, der glaubte mir ja sowieso nicht, dass es mir schlecht ging.


    Sim-Off:

    Nicht reserviert! Jeder der sich dazu berufen fühlt,einer armen Sklavin zu helfen, darf auch!

    :D

  • Sim-Off:

    Wie soll man denn das schlimme Leiden erkennen? :D


    Seneca war in der Zeit nach dem Exerzierplatz mal wieder in Rom unterwegs. So wirklich hatte er sich immernoch nicht eingelebt und wirkte deshalb mit seinem Soldatengürtel und den mittlerweile etwas athletischeren Oberarmen dennoch etwas unbeholfen in der riesigen Metropole. Er stöberte wie immer über den Markt um eine Alternative zu dem recht bescheidenen Puls beim Militär zu finden. Nichts gegen Puls an sich, Seneca war sich sicher dass in irgendeiner Einheit in irgendeiner Gruppe jemand dabei war der ihn gut zubereiten konnte, der selbsterklärte Koch seiner Einheit war dieser jemand jedoch sicherlich nicht. Etwas verträumt, in Gedanken an Fleisch oder Fisch oder ja sogar Gemüse lief Seneca gerade wegs in eine junge Dame..

  • Sim-Off:

    Danach dürfte kein Zweifel mehr bestehen! :D


    Im Gegensatz zu anderen Leuten, war mir jetzt echt nicht nach Essen! Ich hätte nix untergekriegt. Nicht mal ein paar Würstchen oder ein leckeres saftig gebratenes Stück Fleisch, obwohl ich das doch so gerne aß und viel zu selten kriegte. Aber allein der Geruch löste bei mir schon Übelkeit aus. Ich merkte es schon wieder, als ich noch ein Stück weiter ging. Von irgendwoher zog dieser Duft von gebratenen lucanischen Würstchen zu mir. Scheiße, auch das noch! Ich blieb stehen, weil ich geradezu merkte, wie mein Gesicht sich grün färbte. Ich versuchte tief durchzuatmen. Manchmal half das ja. Nur heute eben nicht. Ich sah mich schon, wie ich hier mitten auf dem Marktplatz… Nee, bloß das nicht! Schnell das Weite suchen. Nur weg von hier und dann meinetwegen in ´ne stille Seitengasse, wo mich keiner sehen konnte, wenn ich mir die Seele aus dem Leib reiherte.
    Leider kam ich nicht weit. Irgend so ein Kerl stand mitten in meinem Weg, mit dem ich dann auch mal ganz schnell kollidierte. Mann, war ich fertig! Ich konnte dem nicht mal die Meinung geigen. Dabei war´s er doch, der nicht richtig aufpassen konnte! Ich sah ihn nur an, wie eine, die gleich sterben musste.
    "Pass doch auf!", hauchte ich mit letzter Kraft. Der Zusatz du Penner, hätte mir zu viel abverlangt. War vielleicht auch besser so, denn der Kerl trug ´nen Soldatengürtel und hatte mächtig dicke Arme.

  • Seneca blickte die junge Dame an. Auch wenn er im ersten Moment ein wenig angefressen war dass die Frau im einfach im Weg rumstand, doch als er eigentlich eine passende Antwort des Mädels, welches nicht gerade schüchtern und welches er auch nicht als Serva wahrnahm erwartete, spürte er nur einen Windzug und hörte ein leichtes Piepen...
    "Was?", fragte er als er einen Schritt zurücktrat..


    Erst dann erkannte er dass seine Gesprächspartnerin seltsam abgewrackt aussah..
    "Bist du auf dem Weg zu Pluto? ", fragte er noch etwas blöd bevor dann auch mal wirklich anfing sich ein wenig Sorgen zu machen, wirklich solide wirkte die Frau nicht mehr...
    "Kann ich dir helfen? Wie ist dein Name?".. Seneca hatte eigentlich keine Ahnung von Medizin, und selbst wenn jetzt eine genaue Beschreibung der Symptome käme, so würde Seneca nur absolute Sicherheit bei völliger Ahnungslosigkeit vortäuschen und zu irgendeinem Kräuterhändler auf dem Markt marschieren und unauffällig nach Rat fragen..

  • Na toll! Der hatte auch noch was an den Ohren und hörte schlecht! Mit letzter Kraft setzte ich dazu an, ihm nochmal zu stecken, dass er mir immer noch im Weg rum stand. Aber dazu sollte es nicht mehr kommen. Denn das Bürschchen hatte Augen im Kopf und war fähig zum mitdenken. Meine ungesunde Gesichtsfarbe war ja auch kaum zu übersehen.
    Ob ich den auf dem Weg zu Pluto war? Gute Frage! Irgendwie fühlte ich mich so, als gäbe es kein morgen. Und wenn ich nicht bald in meine Seitengasse kam, dann… Ob der Kerl es mir übel nahm, wenn ich ihn… ?
    "Mir ist schlecht, ich muss gleich…" Und schon begann ich zu würgen, konnte aber schlimmeres verhindern, was angesichts des anhaltenden Würstchengeruchs ´ne riesen Herausforderung gewesen war.
    "Lass mich vorbei, bitte", hauchte ich, überlegte aber dann, dass es doch viel besser wäre, wenn jemand bei mir wäre. "Oder besser noch, bleib bei mir. Ich muss hier weg!" Eigentlich hatte ich mir ja mal vorgenommen, nicht mehr mit wildfremden Kerlen zu gehen. Aber ei dem hier nahm ich ja mal stark an, der Kerl würde ´ner Halbtoten nicht an die Wäsche gehen. Außerdem war der ja auch Soldat, oder sowas. Und wenn man denen nicht mehr trauen konnte, dann konnte man echt keinem mehr trauen!
    "Caelyn, ich heiß Caelyn." Die Frage nach seinerm Namen sparte ich mir, denn mir war gerade echt nicht nach Smalltalk.

  • Seneca hatte alle Mühe seine Sandalen aus dem Ausfallwinkel von Caelyn's Mund fernzuhalten. Ein wenig mulmig wurde es ihm schon, schließlich hatte er nicht unbedingt vor seine Sandalen irgendeinem Unwohlsein zu opfern...
    "Setz dich Caelyn!", sagte er, denn irgendwie war sitzen immer gut, so schien es ihm zumindest..
    Seneca rätselte über zwei Dinge. Zum einen über ihrem Namen, Caelyn klang nicht wirklich römisch, eine Peregrina? Oder eine Sklavin? Wie dem auch sei, Seneca rätselte auch darüber was die junge Frau hatte. Hatte sie alten Fisch gegessen? Oder irgendein ernsteres leiden? Vielleicht war sie ja auch Schwanger? Die Tochter der Familie in Gallien wo er auf seinem Weg nach Roma geschlafen hatte, hatte auch immer die komplette Küche vollgegöbelt nachdem sie das Verhältnis mit diesem Bauern hatte..
    "Hast du was schlechtes gegessen? Oder hast du sowas öfter mal?"


    "Soll ich dich zu einem Medicus bringen? Ich kenne da einen der kennt sich mit sowas aus.", dass dieser Jemand zwar genauso gut ein Metzger sein könnte verschwieg Seneca einfach Mal...

  • Setzen? Der Kerl kapierte es nicht! Gleich war´s soweit! Ich konnte mich nicht mehr lang zurückhalten. und wenn ich dann mitten im Gewimmel des Marktes saß, wo mich jeder sehen konnte, war das bestimmt nicht prickelnd.
    "Ich muss hier weg! Der Geruch…!", keuchte ich. Dieser penetrant eklige Geruch von lecker gebratenen Würstchen wollte nicht mehr aus meiner Nase weichen. Dabei hatte ich die doch immer so gerne gegessen. Damit war´s aber jetzt vorbei! Eigentlich wollte ich nur noch sterben. Allerdings nicht mitten auf dem Markt, wenn sich das einrichten ließ!
    "Ich weiß nicht. Eigentlich hab ich heut noch gar nix runter gekriegt!" Die Übelkeit hatte schon nach dem Aufstehen angefangen. Am liebsten wär ich ja liegengeblieben. Aber das ging nicht. "Das hab ich heute zum ersten Mal." Was für´n Glück, dass ich noch nicht wusste, dass ich das nun jeden Morgen haben würde. Für die nächsten paar Monate, wenn dumm lief.
    N´ Medicus? Hörte sich ja nicht schlecht an. Aber für ´nen Medicus hatte ich kein Geld. Das was ich dabei hatte, reichte nur für das Zeug, das ich einkaufen sollte.
    "Zu ´nem Medicus? Öhm, ja... aber...is der auch nicht so teuer?" Wenn ich Sermos Knete schon wieder unter die Menschheit brachte und keine Einkäufe mit nach Hause brachte, wäre er diesmal sicher ganz schon sauer.

  • Oh Oh Oh, das klang für Seneca verdächtig nach der gallischen Tochter die er einst kannte, er räusperte sich und blickte etwas unsicher in der Gegend herum,
    "Komm mit, ich schaff dich hier weg.", sagte er und packte Caelyn leicht an der Hand um sie aus der Menge herauszubringen damit sie nicht irgendeinem Senator oder Patrizier auf die Toga reiert.
    "Ich möchte nicht ungehobelt sein Caelyn, ich kenne dich ja kaum aber kann es eventuell sein dass du Schwanger bist?", fragte er während er sie durch die Straße "zog",
    "Ich kannte mal eine Familie in Gallien, und.. Ach ist ja auch egal jedenfalls klingt es Verdächtig."..
    Dann kam Seneca nochmal zum besagten Medicus,
    "Nun der Medicus den ich kenne ist ein alter Freund von mir, und ich kann dir mit meinem Sold aushelfen, du kannst es ja irgendwann zurückzahlen.", meinte Seneca in einem unerwarteten Akt der Nächstenliebe, wohlwissend dass das Geld sicherlich weg war..

  • Das klang schon besser! Nur weg hier vom Markt.
    Bis jetzt hatte ich mir keine ernsthaften Gedanken gemacht, warum´s mir so übel war. Manchmal hatte man eben so was und am nächsten Tag war dann alles wieder gut. Aber als er Kerl dann mit schwanger kam, wär mir beinahe das Herz stehen geblieben. "Öhm, schwanger? Ich? Äh…" Da wollte ich nicht mal dran denken! "Ach, du warst schon mal in Gallien? Das ist ja… ich komme nämlich auch aus Gallien." Ablenkung war immer gut. Besonders, wenn´s um das Reizthema "Schwangerschaft" ging, was aber das eigentliche Problem nicht ein haarbreit löste.
    Aha, der Medicus war ein alter Freund von ihm! Und er wollte mir mit seinem Sold aushelfen. Ich könnte es ja dann zurückzahlen. Na klar! Fragte sich nur, wovon. "Öhm, ja sicher. Sag mal, wie heißt du eigentlich?" Wie üblich hatte ich mal wieder vergessen, nach dem Namen meines Wohltäters zu fragen.

  • Seneca bemerkte dass Caeylan ablenken wollte, schenkte dem aber keine weiterei beachtung und ging auch nicht weiter auf das Thema Schwangerschaft ein, der Medicus würde sicherlich alles aufklären und dann würde Caelyn schon damit umgehen müssen dachte er... Als sie ihn nach seinem Namen fragte wägte er ab ob er nur Seneca oder direkt mit dem ganz formalen loslegen sollte. In seiner neugewonnenen militärischen Denkweise entschied er sich aber natürlich für's letztere..
    "Aulus Seneca von den Iuniern." sagte er und lächelte leicht während er Caelyn weiter in Richtung Medicus leitete...
    "Es ist nicht mehr weit, der alte Kerl wohnt gleich die Straße runter um die Ecke."

  • Ich war echt froh, dass er nicht weiter auf dem Thema Schwangerschaft rumritt. Es war eh schon schlimm genug, wenn´s so war. Aber irgendwie hatte ich das Gefühl, sein Freund, zu dem wie gingen, konnte mir helfen und am Ende würde es dann gar nicht mehr so schlimm sein. Das war natürlich alles Wunschdenken. Irgendwie musste man sich ja beruhigen, damit man nicht völlig austickte.
    "Aha," sagte ich, nachdem er mir seinen Namen verraten hatte. Die Iunier, waren das nicht die, die… ja genau! Naja und wenn schon! Dieser Iunier war ja ganz nett. So hilfsbereit.
    "Ah ja." Mannomann, war ich heute wieder gesprächig. Ich schaute in die Richtung, in die wir noch gehen mussten, um zum Medicus zu kommen. So oft war ich ja noch nicht bei einem Medicus gewesen. Jetzt kam zu meiner Übelkeit auch noch so ein klammes Gefühl. Direkt Angst hatte ich ja nicht, aber ich fragte mich doch, was der Kerl mit mir machen würde. Aber dann traute ich mich, mal dezent nachzufragen. "Öhm, ich will dir ja nicht zu nahe treten, aber.. öhm, taugt der was? Der Medicus, mein ich. Ist der gut?" Tja, keine Kröten in der Tasche und dann auch noch Ansprüche stellen!

  • Seneca grinste innerlich, gut war er bestimmt, etwas grob war er auch, so etwas wie Mitgefühl war diesem Mann fremd aber darum ging es ja auch gar nicht, er tat seine Arbeit und das war's auch schon..
    "Nun, er war Arzt bei den Legionen, er hat Männer gerettet die ganze Beine verloren haben, da wird er dir mit deinen Bauchschmerzen sicherlich auch helfen können.", sagte er verständnisvoll während er sich weiter durch die Straße kämpfte..
    "Wo kommst du eigentlich her?", fragte der Iunier seine verschwiegene Gesprächspartnerin neugierig.

  • "Ach ja…" Irgendwas in mir drinnen, sagte mir plötzlich, das könnte verdammt weh tun. Allein wenn ich schon an die armen Kerle dachte, die ihre Beine verloren hatten… Und außerdem… ich hatte noch nie gehört, dass Legionäre schwanger wurden. Das musste einfach dran liegen, weil sie keine Frauen nahmen, für die Legion. Also was ich damit meinte war, der Kerl kannte sich vielleicht mit ganz gut mit der Knochensäge aus aber vom weiblichen Innenleben unterhalb der Gürtellinie hatte er höchstwahrscheinlich nur bedingt Ahnung. Mein Großvater hätte es sicher so gesagt: er weiß, wie´s reinkommt oder nicht, wie´s wieder raus kommt.
    "I.. ich? Oh, also ursprünglich komm ich aus Augustodunum. Das ist so ein Nest, nördlich von Lugdunum an der Via Agrippa. Aber ich bin schon seit ´ner gefühlten Ewigkeit hier in Rom." Öhm, warum er das wohl wissen wollte? Naja, zu verbergen hatte ich ja nichts, außer vielleicht der klitzekleinen Unwichtigkeit, dass ich ´ne Sklavin war. Das musste der Kerl nicht wissen. Am Ende schickte er Sermo noch ´ne Rechnung, oder so.

  • "Und du hast nie gedacht zurückzukehren? Ich meine nach Gallien?", fragte Seneca nebenbei. Er dachte jeden Tag an Hispania doch nun da er im dienste der Cohorten war, war es eh nicht mehr möglich zurückzukehren. Sie erreichten die Tür des Mediziners. Seneca hämmerte dreimal gewaltig gegen die alte Holztür. Plötzlich öffnete sich ein kleiner Schlitz in der Tür, von außen konnte man nur zwei grissgrämige Augen erkennen welche die beiden Personen vor der Tür musterten..


    "Iunius Seneca du alter Taugenichts. Was führt dich zu mir?"
    Seneca musste leicht Grinsen. Schon als er noch ein Jugendlicher in Hispania war, fand er die rauhe Art des älteren Herren immer wieder amüsant..
    "Quintus, wie immer ist es schön so herzlich von dir begrüßt zu werden. Du musst dir die Frau hier mal anschauen. Ihr geht es nicht so besonders." sagte Seneca während der Medicus bereits die Tür öffnete..


    "Den meisten geht es nicht besonders gut wenn sie zu mir kommen du Tölpel. Na dann kommt rein. Wie heißt du mein Kind?", fragte Quintus Caelyn, welche von Seneca hinein geführt wurde..

  • "Doch hatte ich. Aber leider ist mir was dazwischen gekommen." Dieses etwas war größer als ich, hatte dunkle Haare und blaue Augen und hieß Sermo. Zum Glück kamen wir gleich darauf vor einer Tür zum stehen. Seneca hämmerte ziemlich heftig dagegen. Naja, vielleicht hatte der Medicus was an den Ohren oder war sonst irgendwie schwerhörig. Falls nicht konnte ich echt nachvollziehen warum plötzlich ein ziemlich grimmig dreinblickendes Augenpaar aufblitzte, als sich die Tür einen Spalt öffnete.
    Kurz darauf erschall schon eine raue Stimme, die allerdings recht wohlgesonnen klang. Dann wurde die Tür weit geöffnet. Naja, wenn das der Medicus war, dann war er nicht mehr ganz frisch. Aber solange er noch was von seinem Handwerk verstand, sollte mir das recht sein.
    Der Iunier schob mich in das Haus während ich nur wie gebannt den Alten anstarrte.
    "Äh...Wer? Ich? Ach ja, öhm… ich heiße Caelyn," antwortete ich etwas eingeschüchtert. Irgendwie hatte ich auf einmal die Hosen voll, wenn ich welche angehabt hätte.

  • "Caelyn!", rief der Medicus laut auf, "ein wundervoller Name.", fuhr der rüstige ältere Herr fort und kramte hektisch in einem Regal herum. Sein Bart und seine krauseligen Haare waren fast so weiß wie seine Tunika während seine alten von Lachfalten umschlungenen Augen nach seinem Handwerkzeug suchten..
    "Weißt du Seneca, ich habe eine Ehrung von den Legionen erhalten. Sie haben mir eine Medaille gegeben, dafür dass ich soviele von ihnen gerettet habe.", erzählte der alte Mann stolz. Seneca quittierte dies mit einem kleinen Lächeln.
    "Nun, dann hast du's dir verdient Quintus. Auch wenn deine Methoden, wie nannte es mein Vater immer? Grob waren, fast schon Holzfäller-artig.", meinte er neckisch.
    "Naja Seneca, du bist ja nun Urbaner wie ich sehe. Auf den richtigen Schlachtfelder muss man schnell handeln weißt du?", konterte der alte Mann gut, Seneca wehrte sich einfach mal nicht zu dem Vorwurf als Urbaner nur ein halber Soldat zu sein.
    Dann wandte sich der Medicus wieder an Caelyn.
    "So mein Kind, legt dich mal dort auf die Pritsche, ich schaue mal was ich für dich tun kann. Ist in letzter Zeit irgendetwas besonderes vorgefallen?"

  • Wie angewurzelt blieb ich erst mal stehen und sah dem Alten nach, wie er in einem Regal nach etwas kramte. Es blieb nicht aus, dass ich der Unterhaltung lauschte. Irgendwie fühlte ich mich sichtlich unwohl in meiner Haut und das lag nicht nur daran, was der Iunier sagte, als er über die Methoden des Medicus sprach. Grob un Holzfäller-artig? Meine Augen weiteten sich, als ich mir vorstellte, dass der Alte sich gleich um mich kümmern würde. Als er mich gleich darauf ansprach, zuckte ich erschrocken auf. Auf die Pritsche legen? Ich? Ich schluckte. Ja, sicher, ich legte mich auf die Pritsche. Doch gleich nachdem ich mich hingelegt hatte, fand ich, es wäre doch keine so gute Idee, sich einfach nur hinzulegen. Deshalb setzte ich mich wieder auf, um den Alten genau im Blickfeld zu behalten.
    "Ob was besonderes vorgefallen ist? Nö, wieso? Mir ist nur seit heute Morgen so furchtbar schlecht und ich hab Kopfschmerzen. Gestern war alles noch gut." Ich wusste ja selber, dass das nicht besonders hilfreich war. Das was Seneca aber kurz zuvor auf dem Markt gesagt hatte, ich könne eventuell schwanger sein, wollte ich mir nicht mal ansatzweise vorstellen. Schwanger sein, das wäre der absolute Horror. Wenn ich wirklich schwanger war, dann war ich geliefert!

  • Seneca setzte sich in die Ecke auf einen alten Schemel, während der noch ältere Quintus die Frau arg beäugte..
    "Hm, hm.. Und du sagst es ist nichts vorgefallen? Was hast du gegessen? Was hast du gemacht? Hattest du vielleicht einen Liebhaber?", fragte der alte Mann amüsiert, schließlich wusste er dass es der jungen Frau sicherlich peinlich sein würde, wenn er diese Frage stellte..
    Seneca wusste nicht so recht wie er mit der Situation umgehen sollte also blickte er einfach vor sich auf den Boden...
    "Seneca, du bist doch keine Fünf mehr!", raunte Quintus im entgegen, und begann Caelyn's Bauch mit zwei Fingern abzutasten, um zu sehen ob er irgendetwas ungewöhnliches feststellen könnte. Aber eigentlich hatten sich schon ein paar Favoriten bei ihm eingestellt. Was falsches gegessen, wahrscheinlich Fisch. Oder einfach eine Krankheit, oder Schwangerschaft. Oder irgendein anderer Weiberkram, bei denen pendelte es sich immer in der Richtung ein...

  • Was soll den vorgefallen sein? Machte der Alte sich über mich lustig oder stand ich nur auf dem Schlauch? "Nö, was soll den vorgefallen sein? Und ich hab heut auch noch nix gegessen, weil´s mir einfach total schlecht war… Öhm was?" Moment mal, was hatte denn ein Liebhaber mit meiner Übelkeit zu tun? "Ja, ich habe einen… Liebhaber… na und?!" Naja, vielleicht war meine Reaktion eine Spur zu heftig, denn hätte ich mal zuerst nachgedacht, bevor ich plapperte, hätte ich gewusst, was das eine mit dem anderen zu tun hatte.
    "Meinst du etwa…. ich bin wirklich schwanger?" Blankes Entsetzen überkam mich. Und es setzte nur mal kurzfristig aus, als ich zu Seneca sah, als er von dem Alten ermahnt wurde. Was machte er denn? Saß doch ganz friedlich da und betrachtete sich seine Schuhe. Dasselbe hätte ich sicher auch gemacht, wäre ich an seiner Stelle gewesen.

  • Der alte Mann lachte vergnügt..
    "Was ein Liebhaber damit zutun hat meine Liebe? Alles!", sagte er und schaute Seneca um Bestätigung suchend an. Dieser saß jedoch weiterhin nur ruhig in der Ecke und hielt sich dezent zurück..
    "Dir ist schlecht nachdem du einen Liebhaber hattest. Du hattest so etwas noch nie vorher, du hast nichts falsches gegessen oder ähnliches. Folglich lautet meine recht simple Diagnose: Du bist Schwanger, ich gratuliere.", meinte der alte Quintus und malte auf seine innere Liste mal wieder einen Strich für eine gelungene Diagnose..

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