[probatio] Grundausbildung Publius Matinius Avianus

  • Ringen....ich hatte keine Ahnung davon. Irgendwie war mir diese Art des Kampfes zu...weibisch. Sich mit einem anderen Mann eng umschlungen am Boden wälzen, sich drücken und knuddeln. Fehlte auch noch dass man sich gegenseitig kratzte und an den Haaren zog. Schaudern überzog meinen Körper bei dem Gedanken mit einem anderen Mann auf Hautfühlung zu gehen doch was sollte man(n) machen wenn er nicht irgendwelche Arbeiten verrichten musste bei der er als Weib dann dastehen würde.


    Alsdann...auf geht und ich suchte mir einen Recken der die gleichen Ausmaße hatte wie ich selbst.


    Eins sag ich dir gleich. Wenn du meinst du kannst hier nun rumschwulen hau ich dir die Zähne aus und mache eine Kette daraus warnte ich mein Gegenüber. Wobei hier die Wirkung der Warnung nicht den erwünschten Effekt hatte. Der Kerl trat auf mich zu, setzte ein Bein aussen neben meines, umarmte mich innigst und das nächste was ich wahrnahm war der Himmel welcher mit strahlend entgegengrinste. So musste sich ein Käfer am Rücken liegen fühlen dachte ich bei mir und verzog dümmlich das Gesicht

  • Zu dem Grinsen des Himmels gesellte sich bald das Gesicht des Optios. "Nicht sonderlich erfolgreich, was?", brummte der. "Los, aufstehen, weitermachen." Er schickte den anderen Soldaten weg und stellte sich selber als Kampfpartner für den Tiro bereit. "Zeig', dass du es besser kannst. Greif mich an!" forderte er den Tiro auf und blieb kampfbereit, aber abwartend in einem Schritt Entfernung stehen.

  • Ich rappelte mich hoch, klopfte den Staub aus meiner Tunika und ging in Grundstellung. Zumindest dachte ich es wäre die Grundstellung. Leicht nach vorn gebeugt streckte ich die Arme aus und bewegte mich langsam um den Optio herum um einen möglichen Überraschungsmoment ausnutzen zu können.


    So kam es auch. Meiner Meinung nach war nun der richtige Zeitpunkt für einen Angriff und ich stürzte nach vorne. Meine Hände bekamen den Optio an der Tunika zu fassen und krallten sich fest. Gleich darauf versuchte ich Priscus an mich ranzuziehen um meine Arme um seinen Oberkörper legen zu können.

  • Der Optio überließ dem Tiro bewusst die Initiative und war daher nicht allzu überrascht, als dieser sich schließlich auf ihn stürzte. Bewusst und ohne Widerstand ging er die Beweung mit, so dass er eher gegen den Tiro prallte, als dass dieser ihn zu sich zog. Dabei versuchte er, sein Bein so geschickt zu platzieren, dass es den Tiro aus dem Gleichgewicht brachte, falls dieser nach dem Aufprall nach hinten weichen wollte.

  • Nicht dass ich es vorhergesehen hätte aber es war eine Möglicheit mir wieder mal etwas zu lehren. Mein Angriff war offensichtlich daher konnte ich mit einer entspechenden Abwehrhandlung rechnen wie sie der Optio gerade ansetzen wollte wobei ich selbst, nicht wirklich gscheit aber auch nicht so blöd um auf jeden Trick hereinzufallen, nun in die Hocke ging, den Optio mit beiden Händen an den Beinen fasste und diese zu mir zog. Was nun der Opto machen würde stand in der nächsten Lektion.

  • Der Angriff auf die Beine kam für den Optio durchaus überraschend, aber da er gerade eben sein Bein hinter das des Tiros gestellt hatte, stand er recht breitbeinig und machte es dem Gegner schwer, beide Beine gleichzeitig zu fassen. Selber beugte er sich nun über den Tiro, um ihn mit seinem Körpergewicht noch weiter zu Boden zu drücken.

  • Ohne nun darauf Rücksicht zu nehmen wuchtete sich der Matinier den etwas kleineren Optio auf die Schulter und ließ sich nach hinten fallen. In einer schnellen Drehung blickte der Tiro nun Richtung Boden wobei er auf dem Ausbilder lag, fasste dann die Beine desjenigen, zog sie an sich und schlang die Arme darum. In dieser Postion saß er quasi nun auf dem Optio.


    Optio. Ich hoffe du bist mir nicht böse keuchte der Matinier und ließ keinen Milimeter locker aber die Sache wird wirklich anstrengend.


    Tiro Matinius bittet daher das Training beendet zu dürfen ließ er laut und deutlich den Optio hören

  • Der Tiro hatte offenbar genug Kraft, um den Optio in die Luft zu heben. Damit verlor dieser den sicheren Stand und folglich auch praktisch alle Chancen, den Kampf noch zu gewinnen. Aber das störte ihn nicht weiter, denn immerhin war es seine Aufgabe, die Neuen so gut auszubilden wie es ging und das zeigte sich am besten dadurch, dass sie besser waren als er selbst. Das Ende des Trainings bedeutete dies jedoch keineswegs. "Du kannst von mir runter klettern und einen Schluck trinken. Schluss ist erst, wenn für alle Schluss ist", gestand er dem Tiro daher lediglich zu.


    Wenig später war dann aber tatsächlich Schluss mit der heutigen Übungseinheit im Ringen. Als es am nächsten Tag zur nächsten Übung auf den Exerzierplatz ging, stand stattdessen das Pilum auf dem Lehrplan. "Heute: Das Pilum. Ein Wurfspeer, der zu Beginn des Angriffs dem Gegner entgegen geschleudert wird. Macht euch keine Hoffnung, ihr werdet damit in den seltensten Fällen direkt einen Mann treffen. Die Reichweite ist entscheidend. Je weiter ihr werft, umso früher ist der anstürmende Gegner irritiert. Wir fangen mit Übungsspeeren an. Schild ablegen, jeder einen Speer, in einer Linie aufstellen und dann auf mein Zeichen hin werfen!"

  • Achselzucken nahm ich den Speer entgegen und betrachtete mir die Wurfwaffe. Es war nichts aufregendes daran zu erkennen und natürlich war ich darüber informiert dass mit dem Ding nicht viel anzufangen war. Aber....


    Optio.....Tiro Matinius mit einer Frage. Wofür ist ein Speer gut wenn er nicht zum töten geschaffen ist? Ich bog ein wenig an der Spitze herum und besah mir das Ergebniss...verblüffend...jetzt konnte man das Ding zum harken des Rasens verwenden.


    Ehrlich gesagt Optio...das Ding wäre als Schlagstock besser zu gebrauchen...oder vllt um Wäsche zum trocknen aufzuhängen...aber zum schleudern um jemanden zu stoppen... irgendwie war es sinnfrei aber bitte..wenn die Legion es so will dann macht es der Tiro eben...

  • Der Optio lächelte wissend angesichts dieser Rückfrage. Offenbar kam sie häufiger. "Schon mal versucht, vorwärts zu stürmen, wenn eine mehrere Fuß lange Stange in deinem Schild steckt?" Dass man sie nicht eimmal einfach so heraus ziehen konnte, weil sie sich ziemlich leicht verbog, hatte der Tiro offenbar schon selber herausgefunden.

  • Nö Optio. Wie auch. Bis jetzt hat mich noch niemand mit einem Pilum beworfen konnte ich wahrheitsgemäß antworten.


    Wobei das ja nicht nun wirklich kein Argument ist, Optio. Das Pilum kann man doch leicht entfernen oder zumindest mit seinem Gladius zurechtstutzen. fuhr ich weiter fort um meine genialen Gedanken bezüglich der Einsatzfähigkeit mit einem Pilum im Scutum zu erklären.


    Ich stellte mich aber nun trotzdem in die Reihe, schliesslich war der Optio nicht unser Die-Antwort-zu-der-Frage-Mann sondern musste sich seine Sesterzen schwerer verdienen.

  • Die weiteren Aussagen brachten den Optio auch nicht weiter aus der Ruhe. Anscheinend hörte er sie auch nicht zum ersten Mal. "Wie du im Laufen eine verbogene Eisenstange aus deinem Schild ziehst, ohne dabei entweder an Geschwindigkeit oder an Orientierung zu verlieren, musst du mir vorführen. Noch dazu, wenn neben dir weitere Leute heranstürmen. Und dass du eine Eisenstange mit einem Schwert durchhaust, glaube ich dir nicht. Wenn der Primus Pilus das gesagt hätte, nun gut, der kann sowas vielleicht..."


    Als dann alle mit einem Übungsspeer an der Linie standen, erklärte der Optio erst einmal den Ablauf. "Zunächst aus dem Stand heraus. Schwerpunkt des Pilums finden, dort zupacken, mit dem rechten Arm gestreckt nach hinten ausholen, mit einem Ausfallschritt abwerfen." Zeitgleich führte er die Bewegung langsam vor und dann nochmal schneller mit einem tatsächlichen Wurf. "Nachmachen!"

  • Einige Versuche waren nötig um den gesuchten S-Punkt zu finden aber dann hatte ich es geschafft. Ich stellte mich wie vom Optio beschrieben etwas umständlich in Pose und ließ meinen Arm erhoben 2, 3mal vor und zurück schwingen um den Speer dann mit wenig Kraftaufwand ins Gemüse zu schleudern. Wohl wahr. Es sah leichter aus als es war denn gleich nachdem ich den Speer geschleudert hatte spürte ich einen leicht brennenden Schmerz in meiner Schulter und fluchte.


    Der Versuch den Schmerz mit der anderen Hand wegzumassieren missglückte, eigentlich war der Versuch nicht wirklich von Erfolg gekrönt wodurch das weitere Training zur Qual wurde. Mehrmals bewegte ich den Arm auf und ab um den Schmerz zu lindern und um das Muskelgewebe etwas aufzulockern.

  • Der Optio beobachtete die ersten Versuche, die teilweise nicht allzu erfolgreich waren, teilweise aber auch schon gute Ansätze zeigten. Aber dafür waren sie ja hier, um zu trainieren und immer besser zu werden. Nachdem jeder einige Male einen Übungsspeer aus dem Stand geworfen hatte, rief er die Männer wieder zusammen. "Speere einsammeln und danach das Gleiche nochmal, aber mit dem Schild in der linken Hand. Passt auf, dass euch der nicht aus dem Gleichgewicht bringt." Mit dem zusätzlichen Gewicht lag der Schwerpunkt schließlich ganz woanders.

  • Disziplin, Disziplin und nochmals Disziplin. Wer sich selbst im Griff hatte hatte auch alles andere im Griff wie zum Beispiel jetzt gerade das Scutum in der Hand und einen Speer in der anderen. In der Tat, es war nicht einfach beide Dinge gleichzeitig zu tragen und es könnte zu kleineren problemen kommen, wie der Herr Optio vorausschickte.
    Ich nahm nun den Speer wieder auf und balancierte in der einen Hand das Schild um einen guten Stand zu haben damit die Warunung meines Vorgesetzten nicht zur Tatsache wurde.
    Ich hob nun den Arm und ließ ihn in einer fließenden, kräftigen Bewegung nach hinten und wieder nach vorne schnellen wobei das Pilum im richtigen Moment aus meiner Hand glitt und in einem recht gut berechneten Winkel durch die Luft um am Ende seines Fluges das imaginäre Ziel zu treffen. In diesem Fall ein Stück Erde.


    Ein angenehmes Gefühl machte sich in mir breit Das Gefühl des Erfolges beim ersten Versuch und nicht wieder ein Hoppala wie es schon des öfteren geschehen war. Mit zufriedenen Lächeln blickte ich nun zu den anderen und wartete bis der Optio sich dazu äusserte.

  • Erneut folgte der Optio den Übungen mit kritischem Blick. Einige Rekruten machten ihre Sache gut, andere hatten mit dem zusätzlichen Gewicht des Schildes sichtlich Probleme. Trotzdem musste weiter geübt werden und der Optio ließ die Übungen deshalb auch nicht langsamer voran schreiten. Nachdem alle einige Male mit dem Schild geworfen hatten, ging es daher noch einen Schritt weiter. "Speere wieder einsammeln! In der nächsten Runde werfen wir mit Anlauf." Er markierte mit seinem Optiostab eine zweite Linie auf dem Boden. "Von hier anlaufen bis zur vorderen Linie, dort werfen. Direkt nach dem Wurf hinter dem Schild abducken und Gladius ziehen." Auch diesen Bewegungsablauf führte er einmal vor, damit die Rekruten ihn sich anschauen konnten, bevor sie ihn selber nachzumachen hatten.

  • So rasch es ging wuselten die Tirii am Capus herum und sammelten ihre Pilen ein. Stellten sich wieder in einer Reihe auf und begannen mit der nächsten Übung, nacheinander. Der eine oder andere hatte Probleme den Speer nun im Lauf rechtzeitig zu schleudern und durch das Schild war es noch schwerer. Mehr oder weniger erfolgreich beendete die meisten die Übung.


    Ich selbst versuchte mein bestes, ging einige Schritte zurück und nahm Anlauf. Der Speer in der Hand wackelte und es war ziemlich mühsam diesen im Gleichgewicht zu halten zusätzlich zum gesamten Körper der durch das Scutum leicht unwucht war. In dem Augenblick in dem nun ein Fuß den Boden berührte ließ ich das Pilum aus, schob das Scutum vor meinen Körper und ging dahinter in Deckung...der Griff zum Schwert erfolgte fließend und Sekunden später stach ich mit der Spitze nach vorne.

  • Die gesteigerte Schwierigkeit der Übung machte sich bemerkbar, immer mehr Rekruten hatten Probleme, die Bewegungsabläufe so aneinander zu reihen, wie es der Optio gefordert hatte. Für diesen war das nur ein Grund, die Männer immer und immer wieder üben zu lassen. Kaum hatte ein Mann geworfen und vorschriftsmäßig hinter dem Scutum abgeduckt, wurde er wieder nach hinten geschickt, um sich mit einem neuen Übungspilum auszustatten und später erneut zu werfen.


    Aber irgendwann war dann doch auch diese Übung beendet und der Optio ließ die Männer aufräumen und antreten. "Das war's für diese Übungseinheit. Abrücken in die Baracken und Ausrüstung reinigen!"


    Doch die nächste Übungseinheit ließ nicht auf sich warten, denn die Liste der Themen, die die Rekruten in ihrer Ausbildung lernen mussten, war lang. Diesmal wollte sich der Optio weitere Formationen vornehmen. "Tirones, heute üben wir ein paarf kompliziertere Formationen. Die geschlossene Linie hatten wir schon. Irgendwelche Vorschläge, welche Formationen es noch gibt?"

  • Formationstraining.....ach du meine Güte. Ich hatte zwas schon so einiges gehört war mir aber nicht sicher ob es der Wahrheit entsprach. Zögerlich trat ich also vor und meldete


    Optio, Tiro Matinius Avianus. Es gibt die Defensivformation, die Testido. Wird angewendet wenn die Einheit unter Beschuß gerät. Hier wird eine gehsclossene Formation gebildet wobei die inneren Legionäre die Schilde als Schutz nach oben wenden.Die Formation ist entweder quadeatisch oder rechteckig

  • "Richtig, Tiro! Einsatzzweck und Aufbau korrekt beschrieben!" lobte der Optio. "Dann wollen wir das auch gleich mal umsetzen, nicht wahr?" Mit ein paar Kommandos dirigierte er die Männer so, dass sie in der nötigen rechteckigen Ausgangsformation standen. "Für die vordere Linie ist es ganz einfach: Ihr bildet eine Schildmauer. Ganz dicht zusammen rücken, damit die beiden Kameraden am äußeren Ende mithinter eure Schilde passen. Die beiden bilden nämlich die Ecken. Die Kameraden in den anderen Linien ganz außen machen dasselbe: Schild zur Seite, um links beziehungsweise rechts eine Schildmauer zu bilden. Alle anderen nehmen die Schilde noch und bilden damit das Dach. Schiebt eure Schildkante unter die des Vordermannes, so dass keine Geschosse hereinrutschen können! Wir üben das erst einmal ganz langsam, Schritt für Schritt, Linie für Linie!"


    Er ging etwas zurück, um einen guten Überblick über die ganze Truppe zu haben. "Tirones, Testudinem formate! Erste Linie! Zweite Linie! Dritte Linie! Vierte Linie!"

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