Das Julfest im Jahr 860 A.U.C.

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    Naha war ja so gemein! Sowas gemeines gab es sonst gar nicht auf der ganzen weiten Welt! Er wollte doch gar nicht bei ihr sein, er wollte doch nur ein paar Schritte weiter, dort drüben zu Gundheri und da mit ihm [strike]spielen[/strike] Abenteuer erleben! Und sie hielt ihn die ganze Zeit fest. Und zwar voll fest! Er versuchte, sich loszumachen, aber es ging nichts. Selbst, als er loskrakeelte und weinte, ließ seine doofe Schwester ihn einfach nicht los. Das war so gemein! Warum war sie nur älter als er? Wenn er ihr großer Bruder wäre, er wär viel liebererer! Außer, sie ärgerte ihn, wie jetzt, dann würde er sie so packen und nicht loslassen!


    Und wie große Schwestern das immer machten, sie machten es schlimmer. Sie zerrte ihn einfach NOCH WEITER von seinem Freund weg und drückte ihn irgendwem in die Hand. Der ihn dann auch gleich weiter festhielt und nicht losließ! Und ihn dann auch gleich irgendwas fragte, was Landulf zwar verstand, wo er aber nicht drauf antworten konnte. “Jaaaaahaaahaa“ kam zwar in breitestem Germanisch die Antwort auf die Frage, ob er verstehen würde, aber der Mann hörte es wohl nicht so wirklich heraus. Und dann zog er Landulf auch gleich NOCH WEITER von seinem Freund weg, zu irgendeiner Frau, die Landulf auch nicht kannte! Erwachsene waren mindestens genauso doof wie seine Schwester! Alle außer Mama und Onkel Witjon auf jeden Fall!

  • Mit dem neuen Becher heißem Met, schlenderte sie absichtlich von Elissa weg. So gern sie die Keltin auch hatte, sie war froh deren aufmerksamen und besorgten Blicken zu entkommen und sich einmal ganz frei wieder bewegen zu können. Dennoch, nackt ums Feuer tanzen würde sie sicherlich nicht, stattdessen hatte sie vor den Männern bei ihren Wettkämpfen zuzusehen und anzufeuern.
    Doch kaum hatte sie diesen Entschluss gefasst, da stolperte ihr ein Mann entgegen. Derjenige mit dem brüllenden Kind an der Hand. Kurz sah sie sich um, aber anscheinend meinte er tatsächlich sie. „Heilsa!“ grüßte sie ihn dann, ob Germane oder Römer konnte sie auf dem ersten Blick im flackernden Schein des Feuers nicht sagen. „Wie kann ich Dir helfen?“ erst einmal versuchte sie es auf Latein, das verstand eigentlich fast jeder Bewohner dieser Stadt. Dem heulenden Jungen schenkte sie ein aufmunterndes Lächeln. Irgendwie kam der Junge ihr bekannt vor, jedenfalls nach den Gesichtszügen her. Vielleicht der Spross einer der unzähligen Duccii? Aber mit Bestimmtheit konnte sie es nicht sagen. Vielleicht bildete sie sich es auch einfach ein. „Warum weinst du so, kleiner Mann?“ fragte sie den Knaben, wieder auf Latein. Sollte er sie nicht verstehen, dann würde sie es einfach mal auf germanisch versuchen.

  • Zitat

    Original von Numerius Duccius Marsus
    Oh scheiße! In dem Moment, als Elfleda kurz angebunden an ihm vorbeistapfte, realisierte Witjon, dass er gerade einen großen Fehler gemacht hatte. Und das auch noch in aller Öffentlichkeit! Wenn er nachher irgendwann die Casa betrat, würde die Kacke wohl schon ordentlich am dampfen sein. Dass er aber auch nie mal etwas richtig machen konnte!
    "Hm?" machte er, als Hadamar zu stottern anfing. Achja, der Junge. Witjon hörte nickend zu, in Gedanken bereits beim Donnerwetter von den Ausmaßen eines Jahrhundertsturms, das ihn erwartete. "Alt genug, in die Casa zu ziehen?" Er musterte Hadamar flüchtig und nickte erneut. "Ja, ist gut. Wir haben noch Zimmer frei. Wann willst du einziehen?" erklärte er sich einverstanden. Witjon hatte andere Dinge im Kopf. Von ihm aus sollte der Junge ruhig in die Casa ziehen. So hatte er damals ja immerhin auch begonnen. "Äh," erinnerte er sich des letzten Satzes, den er gehört hatte. "Was denn zu tun? Hast du bereits etwas gelernt?"


    Witjon wirkte genauso abgelenkt, wie Hadamar es noch vor einem Augenblick gewesen war. Er wusste nur nicht, ob das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen war, was sein eigenes Anliegen anging. Allerdings hatte er nun nicht mehr groß die Wahl, als damit einfach rauszurücken, alles andere wäre nur noch peinlich gewesen… ganz abgesehen davon, dass sich sonst seine Mutter doch noch eingeschaltet hätte, und das wollte Hadamar aus bekannten Gründen vermeiden.


    Und siehe da: Witjon sagte ja. Überraschenderweise sogar sehr unkompliziert. Jedenfalls dachte Hadamar das, und er freute sich auch schon darüber. Genau einen Moment lang, oder vielleicht zwei. „Klasse, danke!“ Mit einem Erfolg in der Tasche von dannen ziehen, zum nächsten Met, und nebenbei seiner Mutter erzählen, dass er alles im Griff hatte, das war doch was… Und dann, ja, dann machte Witjon Äh. Und Hadamar sah seinen schon sicher geglaubten, so furchtbar einfach errungenen Erfolg durch die Finger gleiten. Er stoppte mitten in der Bewegung, mit der er schon begonnen hatte sich von Witjon wegzudrehen, und noch während er wieder zu ihm sah, kam eine Frage, die Hadamar in Erklärungsnöte brachte. „Uhm. Was… zu tun halt.“ Noch während er das sagte, war Hadamar klar, wie bescheuert das klang. In diesem Moment wünschte er sich, er könnte ein wenig mehr wie Sönke sein, ein wenig mehr nur… ein wenig mehr diese Überzeugung haben, die sein Kumpel ausstrahlte, diese absolute Sicherheit, die sich darin gründete, dass er einfach wusste, was er wollte. Während Hadamar nur wusste, was seine Mutter wollte, aber nicht er selbst. Er wusste ja noch nicht mal so genau, was er alles nicht wollte, und das war noch mal bedeutend einfacher festzulegen. Hadamar kratzte sich verlegen am Kopf, erfolglos in dem Bemühen, sich seine Verlegenheit nicht anmerken zu lassen. „Gelernt hab ich nichts. Ich hab bisher halt das Übliche gemacht. Aufm Hof gearbeitet.“ Und sich dem entzogen, wann immer es möglich gewesen war.

  • Auch ich konnte mich nicht wehren, einige Kameraden zwangen mich schon fast auf dieses Fest zu gehen, wir hatten frei bekommen, mit der Auflage uns Ordendlich zu benehmen und Zeitig wieder im Kasstell zu sein.


    Ich war erst mal ein wenig überfordert, die ganzen Menschen, die Gerüche, die Klänge, ich bewegte mich im Pulck meiner Kameraden. Insgeheim hoffte ich das alles ohne Vorfälle über die Bühne gehen mag.

  • Nun Rufo grüsste die Frau auf Latein mit einem kurzen "Salve!". Die Frau schien ihm nett zu sein, ganz offenbar eine Römerin, dachte er sich.


    "Hallo, ich habe ein kleines Problem....ich hatte gehofft dass du diesen Jungen kennst, oder dass du mir vielleicht weiterhelfen, mir jemanden zeigen könntest der diesen Jungen kennt. Das würde mir sehr weiterhelfen."


    Rufo redete recht normal, fast sympatisch würde er meinen, obwohl er eigentlich ziemlich genervt war wegen der ganzen Situation. Dennoch konnte kein Mensch etwas dafür, nur die unfassbare Jugend war schuld.


    "Ach übrigens, ich entschuldige mich, ich hätte mich erst vorstellen müssen. Mein Name ist Tiberius Quintilius Rufo, ich bin heute hier angekommen und kenne leider niemanden hier, deshalb muss ich dir ein bisschen deiner Zeit rauben."

  • Zitat

    Original von Marcus Marius Madarus
    [quote]Original von Paullus Atius Scarpus


    Die Menge wurde dichter und es machte wirklich schon Probleme sich den Weg da hindurch zu bahnen.


    Paullus nahm einige Personen war die ihm vom sehen her bekannt waren. Leider wusste er keine Namen sonst würde er zumindest jenen auch noch ein frohes Fest gewünscht.
    Madarus schien jemanden zu suchen wobei er sich anscheinend nicht klar war wo er anfangen sollte.

  • Zitat

    Original von Tiberius Quintilius Rufo


    Sie konnte ihrem Gegenüber ansehen, dass er sichtlich überfordert war mit dem schreienden Jungen an seiner Hand. Er bemühte sich um Freundlichkeit, trotz des fremden Kindes. „Den Jungen kenn ich leider nicht“, erklärte sie ihm mit einem leicht ratlosen Schulterzucken. „Mein Kind ist es nicht“, sie deutete kurz auf ihren runden Bauch. „Mein Kind kommt erst in wenigen Wochen“, erklärte sie mit einem kleinen amüsierten Grinsen.


    Leicht beugte sie sich zu dem Jungen hinunter. „Willst du mir verraten wie du heißt?“ fragte sie ihn, denn auf diese Weise würden sie wohl am ehesten erfahren, wer denn die Eltern des Jungen waren. Anscheinend war er auf diesen Gedanken noch nicht gekommen. Stattdessen hatte er das heulende Kind einfach mitgenommen.


    Überraschung zeichnete sich auf ihren Zügen ab, als er sich als ein Quintilius vorstellte. Noch ein Verwandter ihres Mannes. Es sah fast so aus, als würden diese einfach plötzlich vom Himmel fallen. Erst Bassus, wobei sie nicht so recht wusste, ob der junge Mann wirklich der war, für den er sich ausgab und nun dieser Fremde. „Ehm…“, gab sie recht überrascht von sich und strich sich kurz einmal durchs Haar. „Es freut mich dich kennen zu lernen. Ich bin Germanica Calvena und du bist dann wohl mit meinem Mann verwandt…“, es war so etwas wie Frage, doch sie klang wie eine Feststellung. Das war ja ein Zufall. Fehlte nur noch, dass Bassus aus heiterem Himmel auftauchte.

  • Ich weiß schon gar nicht mehr, wie lange ich auf dem Fest war. Es mochten Stunden sein, doch ich sehe in meinen Weinbecher und stelle mit entsetzten fest, dass ich erst etwa seit zwei Stunden auf dem Fest war. Ich hatte gehofft, dass es schon länger wäre, aber im Endeffekt war es mir egal. Ich wollte nur noch in mein Zimmer und meinen Rausch ausschlafen, auch wenn ich erst sechs Becher Wein hinter mir hatte. Die Kälte schafft es immer wieder, dass der Blutkreislauf angeregt wird und man dadurch schneller berauscht wird und dabei wollte ich mir völlig die Kante geben.


    nebenbei bietet mir gerade ein Sklave einen Becher Met an, aber ich lehne diesen mit Abscheu ab. Met...bää, ich verstehe überhaupt nicht, wie man so etwas süßes überhaupt trinken kann. überlege ich.


    Also in Gedanken versunken und mit leicht verschwindenden Blick mache ich mich langsam auf den Weg zum Haus der Quintilier.


    Auf Halber Strecke noch auf dem Fest schau ich kurz nach rechts und sehe, wie Germanica Calvena mit jemandem spricht, der ein Kind in den Armen hält, ich aber nur dessen Rücken erspähen kann.


    Kurze Zeit überlege ich, bis ich zu dem Entschluss komme, jetzt nicht zu ihr herüber zu gehen. In meinem jetzigen Zustand wollte ich einfach nicht ihr entgegentreten.


    Dementsprechend konzentriere ich mich wieder auf meine Beine und Füße und versuche diese zum laufen wieder an zu regen.

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    Und wie doof Erwachsene waren, zeigte sich nur einen Augenblick später. Der Mann ließ ihn nicht los, und plauderte stattdessen munter mit der Fremden Frau. Die wiederum fragte ihn erst was, und noch ehe er auch nur die Chance hatte, darauf zu antworten, tat sie auch gleich schon wieder so, als wäre er gar nicht da, und plauderte statt dessen munter mit dem Kerl, der ihn hier festhielt. Die wollte doch gar nicht mit ihm reden, die wollte mit dem Kerl reden, und auch noch über ganz langweiligen Erwachsenenkram. Und dann fragte sie ihn nochmal was, und schwupps, bevor er antworten konnte, redete sie schon wieder mit dem Mann!
    Landulf, der inzwischen schon eine Weile nicht mehr weinte, sondern eher entnervt diese ganze Geschichte notgedrungen mitverfolgte, verdrehte gut sichtbar die Augen. Beständig zerrte er weiter an der Hand, die ihn festhielt. Er wollte nicht bei diesen doofen und langweiligen Erwachsenen bleiben.
    “Lass mich loooohoooos!“ greinte er lautstark in breitem mattiakisch und stemmte das ganze Gewicht seines kleinen Kinderkörpers gegen die Hand, in der Hoffnung, der Kerl würde ihn einfach loslassen. Dann würde er zwar hinfallen, aber das war egal. So schnell könnte der gar nicht gucken, so schnell wäre er weg. “Dann kannst du mit der dicken Frau weiterreden, aber lass mich loooooooos!“

  • Zitat

    Elissa: "... Aber es klingt schön"


    Sie schien etwas wortkarg zu sein, die Keltin. Meine Frau hätte mir in solch einer Stuation mit einer mindestens zweistündigen Rede klargemacht, dass mein Gerede nichts als eine inhaltslose Dampfplauderei gewesen sei. Ferner hätte sie daraus messerscharf abgeleitet, dass ich ein geistiger Zwerg wäre, weshalb es für die Familie ein unerwartet großes Glück sei, dass ich überhaupt noch genug Geld ins Haus brächte. Sie hätte diese Schlussfolgerungen wenigstens vier oder fünf Mal in wunderbaren, wechselnden Formulierungen wiederholt, um dann zu dem Schluss zu kommen, dass ich wegen meiner gallischen Vorfahren im Gegensatz zu ihr ein ziemlicher Schwätzer sei. Und, um die Sache abzuschließen, hätte sie mir gesagt, dass ich mich deswegen nicht zu grämen bräuchte, die Dinge seien nun einmal so wie sie sind und ich hätte mich damit abzufinden.


    Insofern ist Wortkargheit natürlich eine ganz angenehme Eigenschaft. Als ich mir überlegte, ob ich Elissa das sagen sollte, bemerkte ich, dass Calvena verschwunden war.


    "Elissa, hast du gesehen, wo Calvena hingegangen ist?"

  • Zitat

    Original von Germanica Calvena


    Während Rufo mit der Frau sprach, stemmte sich der kleine mit ganzem Gewicht gegen Rufo. Obwohl das nur ein Kind war, war er doch ziemlich stark.


    "Oh, ich wünsche dir das beste für dein Kind." deutete Rufo auf ihren Schwangeren Bauch.


    Das Kind stemmte stattdessen weiter, und es schrie auf einer Fremden Sprache sehr laut.


    "Entschuldigen sie mich einen Moment." sagte Rufo zur Frau und wandte sich dann zum Jungen runter.


    "Hey Junge! Wenn du hier allein rumlaufen dürftest, dann hätten dich deine Eltern wohl gelassen, aber man hat dich mir anvertraut, und ich kann dich jetzt nicht gehen lassen. Lass uns deine Eltern finden, dann kannst du sie anschreien mal sehen was sie sagen!" Rufo war jetzt sehr wütend, es ging ihm einfach auf die Nerven. Als er sich vom jungen abwandte warf er noch was ganz leise hinterher, damit der Junge das nicht hört. "Du kleiner Mistkerl!"


    Rufo wandte sich wieder zur Frau, die gerade ihren Namen verriet und sie verriet noch was interessanteres.


    "Es freut mich sehr Calvena! Dann ist euer Mann wohl ein Quintilius. Ich würde ihn gerne kennenlernen, aber zuerst muss ich diesen kleinen Schreihals loswerden." sagte Rufo wiederrum höflich zu der Frau.

  • Es gab anscheinend ein Verständigungsproblem zwischen Mann und Kind. Einen Augenblick lang beobachtete sie das Ganze amüsiert. Wie er wohl an den Jungen gekommen war? Die Beiden waren offensichtlich nicht verwandt miteinander und doch hatte irgendwer sich bemüßigt gefühlt, das Kind einem völlig Fremden in die Hand zu drücken.
    „Lass ihn ruhig los, viel kann hier nicht passieren. Er wird seine Eltern sicherlich von allein finden!“ Einige Leute drehten bereits den Kopf zu den Beiden.
    Bei der Bezeichnung kleiner Mistkerl runzelte sie leicht ungehalten die Stirn. Hoffentlich hörte ihn keiner, sonst könnte es doch noch glatt in einer Schlägerei enden. Die Germanen hielten ohnehin schon viele Römer für arrogant. Und dies war ein Fest der Germanen, da sollte man sich dann schon zurück halten.


    Mit einem schelmischen Grinsen beugte sie sich zu dem Jungen hinunter. „Du magst ihn nicht, oder? Er ist ja auch ganz schön doof. Ich hab ihm schon gesagt, er soll dich ruhig spielen gehen lassen. Willst du mir verraten wie du heißt und wer deine Mutter ist, damit ich ihr sagen kann, dass es dir gut geht?“ fragte sie auf germanisch. Ihre ganze Aufmerksamkeit galt nun erst einmal dem greinenden Kind. Mit dem Quintilier konnte sie sich auch noch später unterhalten.

  • Da war Rufo aber überrascht, anscheinend war es normal in germanischen Gebieten die Kinder frei herumlaufen zu lassen. Rufo ließ aber los, denn er wollte keine Aufmerksamkeit erregen.


    "Natürlich, wenn es normal ist." Dann ließ er den Jungen los.


    Kurz darauf sprach Calvena mit dem Kind, wahrscheinlich in einer germanischen Sprache. Rufo ließ sie mit ihm fertigwerden, dann wollte er mit Calvena weiterreden, denn sie war die Frau von einem Verwandten.

  • Nachdem ich meine Beine wieder dazu bekommen hatte, weiter zu gehen, ging es auch wieder einigermaßen vorwärts.


    Ich hätte wohl doch lieber nicht so viel Wein trinken sollen. Überlege ich. Wie viele waren es? Sieben oder Acht? Ich weiß es nicht mehr.


    Kurze Zeit schau ich nach oben in den Himmel und versuche ein Sternenbild zu entdecken, finde jedoch keines, da ich im nächsten Moment schon mit dem Gesicht im Gras, der Weinbecher einen Meter weiter vor mir, ausgeschüttet, da lag. Sofort flammt Ärger in mir auf und ich werde Sauer darüber, wie es jemand wagt, mir einen Fuß zustellen, damit ich hinfalle.
    Schweren Mutes und einem ordentlichem Alkoholpegel stehe ich auf, während mir jemand an den Armen auf hilft und mir irgendwas entschuldigendes zugesprochen wurde.


    In meinem zustand habe ich nicht mitbekommen, was zu mir gesagt wurde, aber als ich mich umdrehe, blicke ich in ein recht erwachsenes Gesicht eines Mannes Mitte zwanzig, der braune, zerzauste Haare, welche bis über seinen Schultern gehen, hat.


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    Es tut mir wirklich Leid, dass du über meinen Fuß gestolpert bist. Ich hoffe, du hast dir nicht weh getan. Du warst ja plötzlich an mir vorbei gegangen, als ich gerade mit dem Fuß ausholen wollte, um den Ball weg zu schießen. Die Kinder...


    Weiter kam der Kerl schon gar nicht mehr, da ich in einem überaus witzigen, dennoch großen, mit meinem gesamten Körper ausholenden, Schlag auf das Gesicht des Jungen ausgeholte und zugeschlagen habe.


    Und das Ziel wurde getroffen.


    Der Kopf des Jungen wurde zur Seite gedreht, sein Oberkörper folgt ein kurzes Stück mit, bis das Gesicht in der Drehung halt macht und der Junge, langsam, aber sicher, seinen Kopf wieder zu mir umdreht, mit einer roten Wange und einem recht zerknautschtem Gesicht.
    Der Schlag hatte ihm sichtlich weh getan, denn das sah man dem Man an.


    In der Regel folgt auf eine Aktion eine Reaktion. Und diese kam heftig.


    Kurz noch fragte er, was das solle, bis von seiner Seite her die Faust geradlinig in meine Richtung zufliegt. Mitten in mein Gesicht.
    Da ich schon vorher etwas unsicher auf den Beinen stand, war es kein Wunder, dass ich nun, nicht wie vorher nach vorne, sondern dieses Mal nach Hinten falle. Natürlich folgt der Mann und es artet zwischen uns beiden ein nacheinander folgen von Schlägen, die in diversen Richtungen gehen.


    Mittlerweile drehen sich die Leute schon zu uns beiden um, und beobachten in einiger Entfernung, wie wir beide uns schlugen.


    Irgendwo in der Richtung, wo mein Kopf hin zeigt, ruft jemand nach der Stadtwache. Ich jedoch war mehr auf meinen Gegenüber beschäftigt, den ich gerade erfolgreich von mir herunter bekam und nun ein Knie auf seinem Bauch, eine Hand an seinem ausgestrecktem Arm und meine andere Hand, als Faust geballt, in der abwehrenden Handfläche meines Gegners.

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    Die dicke Frau beugte sich wieder zu ihm herunter und fing an, in irgendeinem komischen Dialekt auf Landulf einzureden. Er hatte keine Ahnung, was sie von ihm wissen wollte, aber es interessierte ihn auch nicht besonders, war er doch damit beschäftigt, sich aus dem Griff des Mannes zu befreien. Er verstand nur irgendwas von doof und Mutter, der Rest aber war irgendwas, das er nicht verstand. War ja nicht so, als ob alle Kelten und Germanen nur einen Dialekt sprechen würden. Schon gar keine kleinen Kinder.
    Landulf entschloss sich zu einer verzweifelten Tat. Er würde den Kerl beißen, und dann treten. Wenn er dann nicht losließ, dann... dann... dann wusste Landulf auch nicht weiter. Also, Atem geholt, seelisch und mental auf die schlimmste Tracht Prügel eingestellt, und dann... ließ der Kerl ihn einfach los. Landulf fiel nach hinten, der dicken Frau vor die Füße, und guckte kurz verwirrt. Aber er war frei. Er war endlich frei, und hatte niemanden dafür beißen müssen!
    Bevor noch jemand auf die Idee kam, ihn festzuhalten, machte er das, was kleine Jungs am besten konnten: Schnell weglaufen. Ohne auf die beiden Erwachsenen Rücksicht zu nehmen oder zu warten, dass sie ihn wieder fingen, rappelte er sich schnell auf und verschwand, so schnell ihn seine kleinen Füße tragen mochten.
    Das würde er Mama petzen, dass Naha ihn entführen lassen wollte!

  • Die Überraschung stand ihm ins Gesicht geschrieben, als sie ihn aufforderte den Jungen einfach gehen zu lassen. Anscheinend fürchtete er, dass irgendwer anderes dem Kind schlechtes antun wollte, wenn der Junge allein herum lief. Da erlag wohl jemand den vielen Vorurteilen gegenüber den Germanen. Sie schenkte Rufo ein beruhigendes Lächeln. „Die Germanen fressen sicherlich keine Kinder. Ihnen ist der Nachwuchs wichtig, niemand würde einem Kind etwas antun. Schon gar nicht an so einem wichtigen Feiertag“, erklärte sie ihm. Selbst in Roma spielten die Kinder auf den Straßen. Die Kinder der mächtigen Familien, zwar meist unter Aufsicht, aber es war Alltag. Kinder ständig im Haus einzusperren, wäre nicht Gesund.
    Kaum hatte er den Jungen losgelassen, landete dieser erst einmal auf sein Hinterteil. Überraschung zeigte sich auf seinem Gesicht, ehe er dann ohne ein Wort davon rannte. Amüsiert sah sie ihm nach und zuckte leicht mit den Schultern. „Er wird seine Eltern sicherlich schon finden“, meinte sie unbesorgt. Der Kleine war schon zwischen den vielen Leuten im Schatten der Nacht verschwunden. Sie wusste zwar immer noch nicht wie der Knabe hieß und wer seine Eltern waren, aber sie war zuversichtlich, dass er schon wusste zu wem er gehörte.


    Noch einen Augenblick sah sie dem Jungen hinter her, dann wandte sie sich wieder Rufo zu. „Mein Mann ist Lucius Valerian“, klärte sie ihn auf. „Er befindet sich derzeit aber nicht in Mogontiacum, sondern in Roma.“ Wo kamen denn plötzlich diese ganzen Quintilier her? Die Gens war bisher übersichtlich gewesen, aber nun verlor sie den Überblick.
    Laute Rufe und Gejohle erklang hinter ihnen. Neugierig geworden drehte sie den Kopf in die Richtung stellte fest, dass sich ein großer Ring um zwei Gestalten am Boden gebildet hatte. Aus der eben noch heiteren Stimmung wurde nun ein Hexenkessel aufgewühlter Gefühle. Zwei junge Männer prügelten sich im flackernden Schein des großen Feuers.
    Leichte Besorgnis zeichnete sich auf ihren Zügen. Sie machte ein paar Schritte weg von dem Tumult. „Es wäre wohl Besser, wenn ich jetzt nach Hause gehe“, meinte sie und ließ den Blick schweifen, vielleicht entdeckte sie ja Elissa. "Komm morgen in der Casa vorbei, dann setzen wir unser Gespräch fort!" Da sie ihn nicht kannte, wollte sie ihn nicht sofort ins Haus einladen. Für die Nacht hatte er sicherlich schon ein Quartier gefunden.

  • "Nun das stimmt mit Sicherheit, aber ich frage mich nur warum man mir ihm zum aufpassen überlassen hatte, wenn es doch in Ordnung ist dass er hier frei rumläuft. Aber genug ihm wird schon nichts passieren." sagte Rufo zum Schluss mit einem Lächeln.


    Ihr Mann war nicht da, und da schien es Rufo es so als ob sie die Geschäfte erledigt, während er auf Reisen ist.


    "Ich glaube wir können uns irgendwie einigen, auch wenn Valerian nicht da ist. Wenn er dann zurückkommt, kann ich den Rest mit ihm besprechen. Ich hätte aber noch eine Frage....gibt es noch andere Quint......" noch bevor Rufo zuende reden konnte, begann eine Schlägerei, die mit ihrer Lautstärke und ihrer plötzlichen Rudelbildung Rufos gespräch unterbrochen hatte.


    Calvena schien nervös zu werden, und wollte dann auch tatsächlich nachhause.


    "Ja das solltest du. Wir reden morgen weiter, und ich schaue mir noch ein bisschen dieses kleine Spektakel an."

  • Irgendwie war das Fest nichts für Scarpus. Er hielt sich weiterhin an seinen Begleiter wobei dieser anscheinend recht abwesend durch die Gegend irrte und immer wieder für kurze Zeit aus den Augen verschwand.
    Dann wurde irgendwo nach der Stadtwache gerufen....Ja klar,welch Überraschung solch ein Fest bringt dachte sich der Atier und ließ nun Madarus alleine weitersuchen.
    Mit den Ellenbogen bahnte sich Scarpus nun den Weg durch die Menge die sich ebenfalls in Richtung Aufruhr wendete um zu sehen was hier los sei.


    Zwei Männer balgten sich und kugelten vergnügt am Boden umher. Nun weiß ich warum ich nichts saufe wieder ein Gedanke zu sich selbst und sich nun in die erste Reihe vordrängelte. Natürlich kam rundherum ein Murren wegen der Störung aber nachdem die Personen bemerkten dass es ein Soldat war verstummten die Unmutsverkündungen sofort.

  • Ja das Thema mit ihrem Namen schien nun endgültig durch zu sein. Valgiso ging nicht weiter darauf ein. Sie hatten wirklich keinen guten Start gehabt erst das mit dem Namen. Dann hatte er sich mit seinem auch nicht grade in ihren Augen mit seinem mit Ruhm bekleckert.
    Das sich Calvena abgesetzt hatte war ihr selbst nicht aufgefallen. Aber Valgiso schien mit einem Auge drauf geachtet zu haben. Verdammt wo war sie schon wieder? Elissa rollte leicht die Augen und begann dann in der Dunkelheit herum zu suchen. Dann Griff sie Valgiso´s Arm. „Komm wir werden sie suchen.“ Es war keine Frage denn sie warte keine Antwort ab sondern zog ihn einfach mit.


    ~~~ooo0ooo~~~



    Kurze Zeit später hatte sie Calvena mit Valgiso im schlepp wieder gefunden. „Ach hier steckst du. Ich hab schon befürchte du hast dich deiner Kleider schon entledigt und tanzt schon ums Feuer.“ Sagte sie grinsend.

  • „Wer hat ihn dir denn in die Hand gedrückt?“ fragte sie nach. Irgendwie bezweifelte sie, dass der Knabe von seinen Eltern einfach einem Fremden in die Hand gedrückt wurde. Sie selbst würde dies sicherlich nicht tun, auch nicht um ein paar Minuten allein mit Valerian zu haben. Es gab ja schließlich genug Verwandte und Sklaven den man die Kinder sonst anvertrauen konnte.


    Leicht nickte sie, ihr wäre es zwar Lieber, wenn Valerian hier wäre um sich mit seinen Verwandten auseinander zu setzen. Doch sie konnte es nicht ändern, dass ihr Mann leider nicht hier war.
    Der Rest dieses Gespräches war vergessen, als sich die Menge um die beiden Prügelnden sich aufheizte. Sie fühlte sich ein wenig Unwohl, Angesichts dieser aufgewühlten Menge. Just in diesem Augenblick tauchte Elissa neben ihr auf. Kurz zeigte sich ein freches Grinsen auf ihren Zügen. „Das überlasse ich dann doch lieber jemand anderen. Ich wollt nach Hause gehen“, erklärte sie der Keltin. „Du kannst dich ja noch amüsieren“, meinte sie und nickte kurz Valgiso zu.

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