[Tablinum] Aedil und Consul

  • Sim-Off:

    Das ist schade, denn ich finde, ein fehlendes Angebot bietet eine schöne Spielmöglichkeit.
    Ich versuche mich daher in der Simulation nun kurz zu halten.



    Menecrates nickte. "Feierlich hatte ich mir das auch nicht vorgestellt, vielmehr sind mir die Abläufe nicht klar, denn ich habe in den Akten keinen dokumentierten Akt dieser Art bei meinen curulischen Vorgängern gefunden. Nicht immer liegt alles auf der Hand, wenn man zum ersten Mal ein Amt bekleidet."


    Genau das war das Dilemma: Menecrates war gewiss gebildet und wusste sich auch zu helfen, aber allwissend würde er sich nie bezeichnen. Verwaltungsinsiderwissen gehörte außerdem nicht zur allgemeinen Bildung, nicht einmal wenn diese weit überdurchschnittlich war.


    "Diese Fragestellung richtet sich nicht an dich in deiner jetzigen Position, das ist mir klar, dennoch möchte ich die Gelegenheit nutzen, weil du weitaus mehr Ämter in der Vergangenheit bekleidet hast als ich und ich gerade im Gespräch mit dir bin. Außerdem ist es mir nicht möglich, in die Akten plebejischer Aedile einzusehen. Hast du als Aedil selbst keine Erweiterung der Gewerksangebote vorgenommen?
    Natürlich, ich kann alles, was ich für richtig halte, installieren, aber an einer gewissen Orientierung, was Vorgänger gemacht haben, würde mir durchaus liegen."

  • Noch einmal versuchte sich Macer daran zu erinnern, ob es einen solchen Vorgang während seiner Amtszeit gegeben hatte. Sein Erinnerungsvermögen lieferte aber auch bei diesem erneuten Versuch keine brauchbaren Ergebnisse. "Nein, wie gesagt, ich kann mich an meiner eigene Amtszeit an solche Dinge nicht erinnern, was nicht heißt, dass wir damals sowas auch hatten. Wenn du dazu Akten einstehen willst, sprich doch einfach die entsprechenden Kollegen an. Ich glaube nicht, dass es dazu große Geheimnisse gibt. Ich selber würde zu sowas wohl auch kaum mehr als einen kurzen Vermerk schreiben, wenn überhaupt. Es interessiert die Geschichtsschreiber wohl kaum, unter welchem Aedil welches Gewerk erstmals mit einem Mindestpreis versehen wurde." Damit ergaben sich Information über die Neudefinition eines Gewerks wohl vor allem daraus, dass der eine Aedil sie in seinen Listen aufführte und sein Vorgänger noch nicht.

  • Hoffentlich wird das heute noch was, ich habe Hunger und Durst. Von den Akten bekomme ich lahme Arme und vom stehen Plattfüße.

  • Menecrates warf einen Blick zu seinem Privatsekretär, um zu ergründen, ob der alles mitgeschrieben hatte. Als der einen eher gelangweilten Eindruck machte, wandte sich Menecrates wieder dem Consul zu.


    "Meine Anliegen sind im Grunde damit abgearbeitet. Wenn du deinerseits nichts zu klären hast, würde ich dann aufbrechen wollen. Über den Termin mit dem Augur werde ich dich brieflich unterrichten."

  • Es blieb eine Weile still, was Menecrates die Möglichkeit gab nachzudenken. Er fragte sich, ob es tatsächlich etwas bringen würde, wenn er das Recht auf Auspizien öffentlich übertragen bekäme. Wer würde dies bemerken? Sicherlich nur diejenigen, die sich ohnehin für die traditionellen Belange interessierten. Außerdem würden ihm möglicherweise Tage entgehen, in denen er dieses Recht gerne ausnutzen würde, es aber noch nicht durfte. Die Abwägung der Interessen fiel in dieser stummen Pause zu Gunsten einer sofortigen Übertragung auf.


    Er räusperte sich, um die Stille zu unterbrechen.


    "Ich habe noch einmal abgewogen, welchen Sinn und Nutzen ein Aufschub der Rechtsübertragung auf das Einholen von Auspicia minora haben könnte und bin zu dem Schluss gelangt, dass es womöglich asinnvioller ist, wenn du mir heute dieses Recht erteilst und ich es - wenn nötig - gleich morgen nutzen kann. Niemand kann im Voraus wissen, was der morgige Tag bringt. Vorbereitet geht er sich aber eindeutig besser an."

  • Der plötzliche Stimmungsumschwung des Aedils bezüglich der Übertragung der Rechte überraschte Macer, auch wenn er zugeben musste, mit der kurzen Pause, in der er selber in andere Gedanken versunken war, möglicherweise nicht ganz unschuldig daran zu sein. "Nun also doch?" fragte er sicherheitshalber noch einmal und straffte dann etwas seine Körperhaltung. "Zeugen haben wir", stellte er mit einem Blick auf die anwesenden Sekretäre fest, denn auch seiner war dabei. "Dann übertrage ich dir, dem Aedilius Curulis Claudius Menecrates hiermit Kraft meines Amtes als gewähnter Consul der Stadt Rom das Recht auf die Einholung der Auspicia Minora, um in deiner Amtstätigkeit stets der Zustimmung der Götter versichert zu sein."

  • Dann ging alles ganz fix: Einer kurzen Nachfrage folgte die Prüfung der notwendigen Voraussetzung und sogleich die Übertragung des Rechts. Der Akt selbst war eine Mischung aus Formalität und Feierlichkeit, wenn auch Letzteres nur mit einer Spur. Vielleicht lief es immer so ab, Menecrates fehlte aber jegliche Kenntnis darüber. Auch er richtete sich eine Spur senkrechter auf, kurz nachdem es der Consul tat.


    Er schwieg für kurze Zeit, dann antwortete er mit einem schlichten: "Vielen Dank!"


    Eine Verständigung mit Linos ergab, dass alle wichtigen Anliegen angesprochen wurden und so wandte sich Menecrates wieder dem Consul zu.


    "Ich für meinen Teil habe kein weiteres Anliegen." Damit signalisierte er, dass er die Zeit des Consuls nicht länger in Anspruch nehmen wollte, sofern dieser ebenfalls kein Anliegen mehr an den Aedil hätte.

  • Macer hatte ebenfalls keine Anliegen, mit denen er an den Aedil herantreten wollte, so dass er sich zur Verabschiedung erhob. "Dann danke ich dir für dieses Gespräch und wünsche viel Erfolg für deine weitere Amtszeit", gab er ihm noch mit auf den Weg.

  • Menecrates erhob sich etwas schwerfälliger, denn immerhin zählte er etliche Winter mehr als der Consul. Seine Redeweise jedoch ließ keinerlei Alter, Kraftlosigkeit oder Verschleiß erkennen.


    "Vielen Dank!", wiederholte er, aber dieses Mal galt es den Wünschen. "Auch für dich eine erfolgreiche Amtszeit. Der Götter Unterstützung wünsche ich dir."


    Er forderte seinen Sekretär mit einem Nicken auf, ihm zu folgen. Wenig später verließen sie die Casa des amtierenden Consuls. Ein Blick zum Himmel zeigte, dass der Tag noch Möglichkeiten für einen weiteren Weg bot.


    "Was befindet sich hier ganz in der Nähe und steht noch auf dem Zettel für die Abarbeitung", fragte er Linos, während er bereits zügig vorausschritt.

  • Ich bewundere ja wenn sein muss Menecrates Ausdauer und seine Lauffreudigkeit, aber warum muss ich das immer mitmachen?


    Mein Blick folgte Menecrates Blick in Richtung Himmel während ich hinter ihm herlief. Dies hätte ich besser unterlassen, durch irgend einen Abfall, auf den ich trat, kam ich ins rutschen und glitt der länge nach aus. Wie das Unglück es wollte, entdeckte ich ich, nachdem ich mich schnell aufrappelte, dass nichts mehr auf meiner Wachstaffel zu entziffern war.


    Verflixt und zugenäht was stand da drauf?


    Irgend eine Antwort mußte ich doch jetzt geben.
    "Wir müssen noch zu den Freudenhäusern Dominus", antwortete ich darum schnell.

  • Menecrates runzelte die Stirn, als er sich nach dem Geräusch umdrehte und seinen Sekratär am Boden vorfand. Er sparte sich aber einen Kommentar und antwortete nur auf dessen Auskunft.


    "Richtig, aber so wie du im Augenblick aussiehst, kann ich unmöglich einen Kontrollgang machen. Wir werden den Tag vorzeitig beenden, du wirst dich waschen und neu einkleiden und den ausgefallenen Gang in meinen Terminplan morgen einbauen. Sag mir einfach im Officium Bescheid, wo die Lücke zwischen den Terminen für diesen Kontrollgang ist. Die Freudenhäuser", Menecrates winkte mehrmals mit dem Zeigefinger, "die darf ich unter keinen Umständen noch länger aufschieben."

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