Ein Sklave stützte ihn, da er nicht mehr allzu gut auf den Beinen war. Normalerweise besuchte er die Thermen nicht mehr, aber heute war ihm wieder einmal danach. Sie waren immer noch wie in seinen Erinnerungen, die leuchtenden Farben, die edlen Gesteine. Der Sklave half ihm seine Kleider zu entledigen und zog ihm Holzschuhe an, welche er zum Schutz gegen die Hitze im Tepidarium brauchte. Angenehm plantsche er im Wasser, die Geräuschkulisse aus den klappernden Schuhen und den Gesprächen, nahm der nicht zur Kenntnis. Er war völlig entspannt und sehnte sich nach den vergangen Zeiten, wo Rom noch Rom war.
Ein Greis in den Thermen
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Lucius betrat die öffentlichen Termen wieder öfter. Zu Hause Baden hatte zwar auch seinen Scharm aber da war man leider nicht in Gesellschaft. Den ihn begleitenden Sklaven hatte er gesagt sie sollen nur ab und zu nach ihm sehen. Da es hier genug Badeknechte und Bedienstet gab. So hatte er sich nur aus den Kleidern helfen lassen. Und betrat mit einem Tuch und ein Paar Holzlatschen den Warmbadebereich. Zu seiner Überraschung fand er einen weiteren Senator hier vor.
„Salve Senator Agrippa.“
Begrüßte er den Senator. Es war lange her das er ihn zum Essen eingeladen hatte das war noch bevor er nach Ägypten gefahren war.
„Es ist lange her. Es freut mich das ich dich mal wieder sehe.“
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Er hatte die Augen geschlossen und plantsche mit dem Füssen als er angesprochen wurde, drehte er sich um.
"Lucius Iulius, ich grüsse dich, ich freue mich auch dich zu sehen, es ist wahrhaftig einige Zeit vergangen seid unserem letzten Treffen."
Er versuchte sich daran zu erinnern, wenn das letzte Treffen war, aber in seinem Alter vergas man schnell einige Dinge.
"Wie ich hörte, bist du mittlerweile Senator, ich gratuliere die dazu."
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Lucius stieg langsam in das Warmwasserbecken. Oh ja das tat gut egal ob in einer öffentlichen Therma oder zu Hause.
„Ja das ist es ich hoffe das es euch in der Zwischenzeit wohl ergangen ist.
Ich danke dir es war ein schwieriger Weg wie du sicher weist. Aber die Götter meinten es gut mit mir und scheinbar habe ich noch ihre Gunst.“
Und momentan die des Stadtpräfekten. Aber das war ein mehr als zweischneidiges Schwert. Erstens konnte sich das auch ganz schnell Ändern und zweitens war das, ein Umstand der ihm bei den meisten Senatoren nicht grade Wohlwollten entgegenschlagen schlagen lassen würde. Und drittens was das wichtigste musste er aufpassen das er dabei seinem Patron nicht schadete und das war schwierig. Das sich die Beiden nicht sonderlich mochten war stadtbekannt.
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Er lehnte sich zurück. "Mir ist es gut ergangen, wenn man von der Gebrechen des Alters absieht, diese werde dich wohl auch in ferner Zukunft einholen. Aber ein Bad in der Thermen tut den alten Knochen in mehr als einer Hinsicht gut. Es ist einfach etwas für den Körper und den Geist."
"Es ist stets nicht immer einfach in den Senat aufzusteigen, ich kann mich noch an meine jungen Jahre erinnern und an meinen damaligen Mentoren und Freunde Scribonius Curio und Octavius Anton. Es waren nicht leichtere Zeiten, es waren einfach andere Zeiten. Die Götter können sehr eifersüchtig sein, es geht schnell und man hat ihre Gunst verloren. Fortuna hat es immer gut mit mir gemeint, aber leider hat Sie ihre Gunst nur mir gewährt und meinen Kindern verwährt." Seine Kinder hatten noch nicht allzu viel erreicht oder waren bereits Tod, es betrübte ihn, wenn er daran dachte, aber es konnte sich noch ändern, der junge Agrippa hatte ihm geschrieben, er würde demnächst nach Rom zurückkehren, er gespannt, wie sich der junge entwickelt hatte.
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„Das Freut mich zu hören. Das Alter holt uns alle. Aber bringt das Alter die Gabe der Weisheit und ich bin überzeugt das diese Gabe so manches Gebrechen wert ist. Junge Männer wie ich, können nur hoffen von der Gabe der Weisheit zu profitieren ohne das sie uns durch das Alter gegeben wird. Leider ist mein Patron erkrankt und Weilt wie sein Bruder in Misenum. So das mir seine Weisheit nur selten zu Teil wird.“
Sagt er. Ja das sein Patron nicht da war wog schwer und er hoffte wirklich das er bald wieder kam.
„Du hast Recht auch früher war es nicht einfach. Ich habe auch das Gefühl das die Zeiten damals glanzvoller war. Vielleicht haben wir die Gunst der Götter verloren. Du sagst ja selbst dass es schnell geht. Das Fortuna deinen Kindern nicht hold war ist bedauerlich du hast mein Mitgefühle. Die Nachfahren eines Mannes sind das höchste Gut dass wir haben.“
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"Wer ist dein Patron? Die Weisheit kann man nicht nur im Alter sondern bereits in der Jugend erwerben. Viele würden ihre Weisheit für die Jugend eintauschen. Weisheit kann wieder gewonnen werden, Jugend hingegen nicht. Falls ich je die Entscheidung treffen müsste, ich würde mich gegen die Weisheit und für die Jugend entscheiden. Falls du von meiner Weisheit, sofern ich überhaupt weise bin, darf du gerne zu einem Becher Wein vorbeikommen. Die Weisheit des Weines ist eine der interessantes Weisheiten. Hemmungen fallen und aus Senatoren werden Narren."
Er überlegte, wer in Misenum zugegen war und der Patron von Centho sein könnte, aber es fiel ihm kein passender Name ein.
"Die Zeiten waren nicht glanzvoller, wie ich vorher bereits sagte, es waren andere. Falls die Götter sich von uns abgewandt haben, nun den müssen wir die Gunst wieder gewinnen. Aber ich glaube nicht, dass wir die Gunst verloren haben. Es herrscht kein Krieg und Rom ist nicht bedroht. Meine Kinder müssen für das Glück des Vaters bezahlen, aber es nur auf die Gunst der Götter zu schieben wäre falsch. Sie haben schlicht nicht den selben Ehrgeiz."
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Lucius rollte sich kurz im Wasser und streckte die Glieder bevor er zu einer Antwort ansetzte. Immerhin war er ja auch zum Baden und entspannen da. Nun so etwas ähnliches über die Weisheit hatte Quarto auch schon mal gesagt.
„Nun ich bin Klient des Lucius Aelius Quarto. Leider ist er wie sein Bruder erkrankt. Was er genau hat, hat er nicht geschrieben. Aber ich hoffe das er sich auf blad erholt. In der Zwischenzeit werde ich gern mal bei dir auf einen wein vorbei kommen.
Ja es sind ja bald Spiele um sie zu ehren und ich hoffe das uns dann ihr Wohlwollen sollten wir es verloren haben wieder gewogen ist.
Das ist sehr schade für einen Mann in deiner Position. Es ist wenn man sich auf die Taten seiner Vorfahren berufen kann aber es ist nicht gut wenn man sich darauf ausruht.“
Er hoffte das seine Kinder mal den selben Ehrgeiz haben würde und ihm wenn die Zeit gekommen war in den Senat vollen würden. Der Anfang war ja gemacht sein Kinder waren Senatoren Kinder und hatten ein anrecht darauf.
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"Oh ha du bist ein Klient von Quarto? Ihn hab ich schon lange nicht mehr gesehen, aber du sagst er ist ebenfalls an Golf von Neepolis? Es scheint fast schon, als wäre es eine Familienkrankheit. Aber wie gesagt, mein Angebot gilt, ich mag ein nettes Gespräch mit einen kühlen Falerner."
Er erhob sich.
"Bist du irgendwie an den Spielen beteiligt?"
"Es ist eine Schande, aber das Leben ist nun mal nicht einfach. Wer weiss, vielleicht wird sich einer meiner Jungen noch hervortun. Es ist nicht einfach, im Schatten eines berühmten Vaters zu stehen, dass weiss ich von meinem Neffen Avitus, dessen Vater Anton war. Hast du Octavius Anton noch gekannt?"
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Lucius nickte kurz.
„Ja. Ich hab ihn leider auch schon sehr lange nicht mehr gesehen. Aber ich schreibe ihm immer über meine Fortschritte. Ich werde sicher dem Angebot nach kommen. Ich werde dir einen Boten schicken um mich an zu melden.“
Berichtet er. Das seine Briefe immer beantwortet blieben hatte ihn nie vom weiter schreiben ab gehalten. Dann war er sich ein bisschen Wasser ins Gesicht.
„Ja man hat mich gebeten öffentlich ein Auspizium vor der Eröffnung ein zu holen. Um zu ergründen ob die Götter mit den Spielen einverstanden sind.
Ja da hast du recht. Aber man sollte sich auch nicht im kühlenden Schatten ausruhen. Wer etwas erreichen will muss auch in die Sonne treten.
Nein Leider habe ich ihn nicht gekannt. Aber natürlich haben ich vom Senator Octavius Anton gehört.“
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"Das wäre durchaus gut, denn du musst wissen, ich bin nicht mehr sehr oft in Rom, die meiste meiner Zeit, verbringe ich auf meinem Gut in den Albanerbergen. Dort oben ist es einfach ruhiger und es stinkt nicht derart grauenhaft wie hier in Rom. Wie dem auch sei, ich hoffe dein Patron wird bald wieder gesund." Er erschien etwas nachdenklich. "Da ist es wieder die aufgehende und die untergehende Sonne. Ich halte nicht sehr viel davon, viele wo mich bereits abgeschrieben haben, sind vor mir abgeschrieben worden. Es hat keine Bedeutung. aber du hast natürlich recht, man kann nur bedeutend werden, wenn man in die Sonne tritt. Im Schatten ist man ein Nichts. Egal ob es ein Patrizier oder ein Plebs ist. Er lachte. "Anton war ein bedeutender Mann, auch wenn nicht so bedeutend ist wie ich. Wobei er es natürlich anderst sehen würde. Du musst wissen meine Schwester hat ihn damals geheiratet. Es war eine kluge Entscheidung meines Vaters. Er war für mich wie ein Bruder. Auch wenn wir nicht immer derselben Meinung waren.
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