Je älter Sabina wurde, desto lästiger war es ihr, wenn Bia ihr auf Schritt und Tritt folgte und immer mit Argus Augen auf sie achtete. Von daher nutzte sie jede Gelegenheit um den aufmerksamen Blicken der wachsamen Sklavin zu entkommen. Ein paar ihrer Freunde durfte sie besuchen ohne, dass Bia sie begleitete. Diese Gelegenheit nutzte sie dann immer aus. Am liebsten traf sie sich dann mit Faustus. Die meisten Jungs in ihrem Alter fand sie ja schrecklich doof. Jungs machten immer so seltsame Witze oder fanden es lustig sie mit Spinnen zu ärgern. Frösche fand sie ja nicht wirklich eklig, aber vor Spinnen gruselte sie sich. Faustus ärgerte sie mit diesen Krabbeltierchen nicht, deshalb mochte sie ihn ein bisschen mehr, wie ihre anderen Freunde. Den Weg von der Casa Germanica zur Villa Helvetia kannte sie auswendig, immer die Mahnungen von Bia, ihrer Stiefmutter und ihrem Vater in den Ohren: Nicht mit Fremden reden oder mitgehen, wenn sich ihr jemand in den Weg stellte, dann schreien und weglaufen. Auf dem Rückweg würde sie dann einer der Sklaven aus dem Haushalt der Helvetier begleiten, weil sie beim Spielen meistens die Zeit vergaß.
„Wo gehen wir eigentlich hin?“ fragte sie Faustus, während sie durch die Straßen streifte. Faustus hatte sie, kaum dass sie angekommen war, an die Hand genommen und in das Gewühl der Stadt gezogen. Scheinbar ohne Ziel und er hatte ihr auch bisher nicht veraten wollen, welche Pläne er hatte.