Das Brandmal aller Sklaven ist die Reue

  • Wider besseren Wissens hatte Romana eine Wahl gemacht, von der sie irgendwie fast schon wissen konnte, dass sie damit ins Wasser hauen würde. Allerdings hatte sie sich dazu durchgerungen, der kleinen Perserin eine zweite Chance zu geben. Nun, vordergründig war dies der Fall. Innerlich musste Romana aber sich selber zugeben, dass von Fairness und Vergebung hier viel weniger die Rede war als vom Ausloten. Sie wollte wissen, inwieweit die erzieherischen Maßnahmen der Gens und der Sklaven der Gens bei Morrigan Wirkung gezeigt hatten. Sie wollte wissen, ob die Sklavin sich rehabilitiert hatte.


    Und um dies zu ermessen, hatte die Vestalin die kratzbürstige Sklavin wieder auf eine Markttour genommen. Romana machte nicht oft Spaziergänge durch den Markt, nein, der Markt war ein schlimmes Gewusel, über dem eine Vestalin stehen sollte. Zumeist kutschierte sie ohnehin nur noch mehr in ihrem vestalischen Gefährt durch Rom, die Privilegien ihrer Person voll und ganz ausnutzend.


    Doch heute ging sie zu Fuß. Es war einfach so am Opportunsten, wenn man eine Einkaufstour tätigte. Natürlich schritt sie nicht inkognito einher; sie hatte wie eh und je ihren Vestalinnenornat an, und der Liktor, Manilius Mancinus, marschierte zackigst vor ihr, die Leute, die nicht weichen wollten, wegdrückend. Nicht, dass es sonderlich notwendig gewesen wäre, vor einer Vestalin wichen die Leute aus. Romana gefiel dies. Romana gefiel es, Respekt gezeigt zu bekommen. Es gefiel ihr, so ihre Macht zum Ausdruck zu bringen. Und sie erwartete sich auch von Morrigan, dass ihr respektvoll begegnet wurde.


    Sie drehte ihren Kopf kurz nach hinten, wo Morrigan ging, und winkte die Sklavin an ihre Seite. “Nun, Perserin“, begann sie. “Denkst du nicht auch, dass der schäbigste Markt in Rom den prunkvollsten Bazar in seinem Wüstenland locker übertrifft?“, fragte sie die Sklavin mit der Selbstsicherheit, die jemand hatte, der eine Frage stellte und davon überzeugt war, dass man zustimmte.


    Sim-Off:

    Reserviert

  • Morrigan war fast die Kinnlade runter gefallen, als sie gehört hatte, wen sie zum Markt begleiten sollte… Sie konnte sich noch gut an die letzte Markttour mit der Claudia erinnern.
    Aber hatte sie die Wahl? Nein natürlich nicht. So schritt sie relativ lustlos hinter der Claudia her. Worte waren nicht viel gewechselt worden bis hier her, warum auch Roman ignorierte sie und sie Romana, sie trug einen Weidenkorb für evetuelle Einkäufe, ansonsten blieb sie stumm wie ein Fisch. War wahrscheinlich am besten so.
    Auch du lieber Herr Gesangsverein, Romana winkte sie heran und sprach mit ihr? Jetzt wurde es gefährlich… Was sollte sie ihr antworten… Die Wahrheit würde die Römerin doch gar nicht interessieren… Morrigan bezweifelte, das Romana je einen orientalischen Markt gesehen hatte, seine Gerüche, seine Farben, das Leben was dort herrschte.
    „Domina Claudia Romana, ich denke man kann die Märkte nicht miteinander vergleichen, jeder hat seine Existenzberechtigung und seinen Reiz.“ Antwortete sie so diplomatisch wie nur irgendwie möglich.

  • “So“, antwortete Romana knapp. Das war ja einmal eine vorsichtige Antwort. Sie war innerlich zufrieden. Noch vor einiger Zeit hätte die Krätze auf solch eine Ansage hin vielleicht noch begonnen, wild vor sich hin zu schimpfen. Auf persisch natürlich, jener grauenvollen Sprache, die Romana vorkam wie ein barbarisches Gergunze. Zum Tartarus, es war barbarisches Gegrunze, mit einer guten Portion unaussprechlichen Zisch- und Gutturallauten drinnen. Die perfekte Sprache für ein dekadentes, heruntergekommenes Volk wie die Perser. Kein Wunder, dass sie unter der Fuchtel der Parther stehen.


    “Denkst du also. Anders. Ja, ich hätte mir denken können, dass sie anders sind.“ Sie blickte Morrigan herablassend an. “Anders zum Beispiel insofern, als dass öffentliche sexuelle Orgien dort an der Tagesordnung sind. Und dass es angesehen ist, auf Werten der Menschheit, die wir Römer verbreiten wollen, dort zu trampeln. Und dass alle dort stinken“, ließ sie ihre Gedanken frei heraus. Romana war es eigentlich sehr egal, ob man sie als Rassistin beschimpfte. Sie konnte sich einfach nicht mit diesen in ihren Augen absolut minderwertigen Rassen anfreunden.


    “Und das Essen, wäh, sicherlich ein Graus. Da musst du mir doch recht geben, nicht wahr?“, machte sie zur Sklavin hin. Die Claudia war sich wohl bewusst, dass ihre Worte nicht nett waren. Aber sie wollte herausfinden, was aus Morrigan geworden war. Ob sie sich nun besser unter Kontrolle hatte.

  • Gut die Claudia schien mit der Antwort zufrieden. Morrigan wollte sich gerade wieder zurückfallen lassen, als Romana erneut ansetzte. ‘Morri bleib ruhig, bleibt ruhig...’ Teilnahmslos schaute sie Romana an, als diese über die Perser herzog.
    “Nun ich selbst habe bisher von Orgien in Persien nichts gesehen, wie ich aber hörte, haben einige der Herrscher Persiens diese Unsitte von den Besatzern übernommen.” Morrigan schaute Romana fast schon herausfordernd an.
    “Du hast schon persisch gegessen Domina Romana? Oder lehnst du das Unbekannte ab, weil du dich davor fürchtest? Deiner Leibsklavin schmeckte die persische Küche, als ich für die Sklaven der Gens kochte.” Morrigan war sich sicher, das Romana es noch nie probiert hatte und selbst wenn es ihr schmecken würde, würde diese eingebildete Frau es wohl schon allein aufgrund der Tatsache ablehnen, weil es nicht römisch war. Eigentlich musste sie einem fast schon leid tuen. Ihr entging so viel, sie verschloss sich vor neuen Dingen... nun ja Morrigan sollte es egal sein, wenn Romana, sich und ihren Horizont dadurch beschränkte.

  • Romanas Gesichtsausdruck veränderte sich nicht, als Morrigan von den Besatzern sprach. “Ah, von den Parthern“, machte sie, war es doch Gemeinwissen, dass das vormalige Steppenvolk, welches sich die Parther nannten, Persien vor mehreren hundert Jahren erobert hatten und jegliche Aufstände gegen die neuen Herren immer wieder niederschlugen. “Ihr seid zu bedauern, ihr Perser, ihr wurdet von einem Volk erobert, das noch minderwertiger ist als eures.“ Es gab also Orgien in Persien, und diese waren verursacht von den Parthern. Ein ekelerregendes Volk drückte ein anderes Volk im Osten auf sein Niveau herab, obwohl diese orientalen Schleimer sicher vorher keinen Geschmack je bewiesen haben.


    Dann kam aber eine lachhafte Ansage. Romana blinzelte ungläubig. Dann prustete sie lachend hervor. “Du versuchst, mit Parthenope zu argumentieren? Oh, Götter! Parthenope ist so etwas von weltfremd und unbeholfen, ich könnte ihr Rattengift geben und sie würde es essen, und mir dann noch sagen, dass es gut geschmeckt hat.“ Ihr Lachen verebbte. “Sie hat also deinen elenden Fraß gegessen? Pfui. Ist ja grausig.“ Sie verzog ihre Lippen und schüttelte ihren Kopf.


    “Um auf deine Frage zurückzukommen, ob ich das Unbekannte fürchte – diese Frage schießt am Ziel vorbei. Denn es ist wohl bekannt, was von eurem Volk zu erwarten ist. es ist also nicht Unbekanntes. Und ja, den schädigenden Einfluss, den Ausländer auf die reine und vollkommene römische Kultur haben könnte, den fürchte ich. Ihr wollt uns effeminieren, indem ihr eure hirnrissigen Kulte und Religionen importiert, eure überteuerten Genussmittel und eure faule und dekadente Lebenseinstellung. So etwas aber, Morrigan, lasse ich nur über meine Leiche zu. Ich hoffe, das beantwortet deine Frage.“ Sie gab der Perserin einen missgelaunten Blick und ließ ihren Blick über den Markt schweifen. “Morrigan, kannst du den Unterschied zwischen echtem und falschem Elfenbein feststellen?“, fragte sie dann, übergangslos.

  • Morrigan hätte Romana jetzt sicher antworten können, das ihre Lebenseinstellung weit weniger dekadent war als die der Römer. Das sie weder Kulturen noch Religionen nach Rom importieren wollte noch den Römern irgendwas verkaufen wollte. Sie war nicht freiwillig hier….
    „Lasst doch alle Fremden gehen und ihr habt euer Rom für euch.“ Murmeltet sie vor sich hin.
    Romana war eben verbohrt und … engstirnig, aber wenn sie solche Schiss hatte, dann sollte man einfach nichts fremdes ins Land holen… so einfach war das, zumindest in Morrigans Augen.
    „Ja Domina Romana.“ Antwortete Morrigan auf die urplötzlich gestellte Frage.

  • Morrigan murmelte etwas, was Romana nicht verstand. Was soll das sein? War das überhaupt Latein oder Persisch? War es eine Bedrohung? Eine Beschimpfung? Beides waren Sachen, die Romana in Rage bringen konnten. Sie packte Morrigan hart bei ihrer Schulter.


    “Was hast du gesagt? Ich will es wissen!“, verlangte sie. Andere mochten es gleichmütig ertragen, nicht zu wissen, was ihre Sklaven so über sie redeten. Nicht so Claudia Romana. Für sie war Respekt wichtig. Sie hasste es, wenn es an jenem ihr gegenüber fehlte.


    Es konnte sie aber für kurze Zeit beruhigen, dass Morrigan offenbar wusste, wie man sagen konnte, ob Elfenbein echt oder falsch war. Natürlich konnte sich Morrigan denken, was passieren würde, wenn Romana herausbekommen würde, dass sie dank der Perserin einen Gegenstand aus gefälschtem weißem Irgendwas erstanden hatte.


    Sie nickte knapp als Zeichen, dass sie verstanden hatte, und deutete auf einen Laden, der verschiedentlichste weiße Sachen – Statuetten, Becher, Geschirr, knäufe – feil bot. “Dann schau dir as mal an“, befahl sie.

  • Morrigan sah Romana mit aufgerissenen Augen an, als sie sie schüttelte. Was hatte sie denn nun schon wieder gemacht? Sie hatte doch gar nichts… Sie wollte wissen was sie gesagt hatte? Oh man, konnte Romana sie nicht einfach, so wie alle andere ignorieren? Seit wann war es denn wichtig was Sklaven sagten?
    „Ich sagte wenn die Ausländer die reine und vollkommene römische Kultur so schädigen, dann schickt sie doch alle nach Hause und schon gibt es keine schädlichen Einflüsse mehr.“
    Dann dreht sie sich um und begutachtete die Sachen die vor angeboten wurden, einige waren aus Knochen gefertigt, ihnen fehlten die rautenförmigen Netzstruktur und der typischen Glanz oder Schmelz den Elfenbein aufwies. Nur wenige Stücke hier waren aus Elfenbein gefertigt.
    Morrigan zeigte auf die Stück, von denen sie sicher war, dass es Elfenbein war.
    „Diese hier sind aus Elfenbein, der Rest ist aus Knochen fertigt. Domina Romana.“

  • Romana drehte den Gedanken, die Sklavin für die impertinente Antwort zu schlagen. Doch dann dachte sie daran, dass sie einen Ruf zu verlieren hatte, und so etwas käme in den Bereich der Möglichkeit, würde sie nun mit Morrigan eine Runde Watschenbaumtanz aufführen. Sie antwortete also nur trocken: “Die Tatsache, dass wir Sklaven brauchen, muss nicht heißen, dass ich euch mögen muss. Die Sklavenschaft ist ein notwendiges Übel. Doch wie immer können wir uns arrangieren. Ihr haltet einfach die Klappe und redet nur, wenn ihr gefragt werdet. Dann funktioniert die Beziehung zwischen Sklaven und Herren ganz hervorragend“, indoktrinierte sie Morrigan. Ihre Gedanken waren nicht gerade liberal. Aber Liberalität von einer Claudia zu erwarten war Traumtänzerei. Stattdessen spürte Romana in sich, dass es ihr gefiel, ihren inhärenten Rassismus – der mit en Jahren gewachsen war – ungestört von sozialen Gepflogenheiten oder gedämpft von persönlicher Sympathie gegenüber dem betreffenden ausländischen Subjekt ausleben zu können.
    Ihr Gesichtsausdruck wandelte sich in Erstaunen, als Morrigan ihr sagte, dass nur ein Schaustück hier beim Laden eaus Elfenbein war. “Was? Wirklich?“ Sollte sie ihr trauen? Nun fein, ging man mal vom Besten aus. Wenn die Sklavin sie anlog, würde Romana noch daraus Zufriedenstellung beziehen, sie ausbeizen zu können.
    “Ich handle nicht gerne mit Betrügern. Ich werde den Laden meinem Vater melden, zur Qualitätskontrolle. Such einen anderen Laden, einen, der keine Fälschungen anbietet“, wies sie Morrigan an.

  • Ach ne gucke einer schau. Sie gab gerade zu, dass sie die Ausländer brauchte. Es würde auch ganz schön bescheiden um Rom stehen, wenn es nicht diese vielen Provinzen gab, die Rom mit dem nötigsten und auch mit den Luxusdingen versorgen würden. Wenn die Adligen hier in Rom selbst Hand anlegen müssten und sich um ihren Mist selbst kümmern müssten. Aber eines Tages würde auch dieses mächtige Rom an seiner Dekadenz, an seiner Arroganz ersticken und in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.
    Ach und nun sollte Morrigan wieder schweigen, war ja klar. Kritik und wahre Worte, waren ja nicht das, was Romana vertragen konnte, in ihren beschränkten dekadenten Art und Weise.
    Na zum Glück durfte sie sich entfernen. Morrigan ließ sich Zeit um in aller Ruhe einen Bummel zu machen, sich die Auslagen anzuschauen und so ganz nebenher schaute sie nach einem Geschäft, welches nur echtes Elfenbein anbot. Was schon fast ein Ding der Unmöglichkeit war, aber vielleicht hatte sie ja Glück.
    Irgendwann fand sie eins. Noch etwas Bummeln, dann zurück zur Tyrannin.
    „Am Ende dieser Gasse ist ein Elfenbeinhändler. Domina.“

  • Sie gehorchte auf Romanas Anweisungen, und das mochte Romana. Es gab im Grunde zwei Arten, um Sklaven hörig zu machen, um sich Respekt zu verschaffen. Die erste war Freundschaft. Aber Romana war keine Freundin von Kuschelkursen gegenüber Leuten, die sie als minderwertig ansah. Insgeheim glaubte sie auch nicht, dass es funktionierte, denn Freundlichkeit gegenüber Sklven machte diese, so war sie sich sicher, frech und auf die Dauer hin aufsässig. Und was Romana nicht brauchte, waren vorwitzige Sklaven. Die zweite war Furcht. Und Romana war gut darin, den Sklaven Furcht einzujagen (auch, weil sie die Angewohnheit hatte, ungehorsame Sklaven in die Unterwerfung zu prügeln). Wohl kaum eine ihrer Freundinnen wusste, wie die Claudia mit den Sklaven, die ihr unterstanden, umsprang. Und das war auch gut so, denn sie würde von diesen sentimentalen Gemütern wohl entsetzte Blicke dafür ernten. Also hielt sich Romana wohlweißlich damit zurück, bestrebt, nicht in der Öffentlichkeit sich zu Rageausbrüchen und jähzornigen Aktionen ergehen zu lassen.


    Ihre Methode wirkte. Sie stellte dies bei den meisten Sklaven, die ihr unterkamen, fest. Morrigan widersprach nicht, und deutete einen besseren Laden heraus. Romana nickte. “Fein“, machte sie und steuerte in die Richtung, die Morrigan deutete. “Kennst du den Laden schon, oder kannst du das aus der Weite ersehen?“, fragte sie die Perserin, jetzt doch neugierig.

  • Und wieder einmal beweis Romana, dass sie Sklaven nicht bemerkte und auch nicht bemerkte, wenn sie nicht da waren.
    Morrigan war einige Zeit unterwegs gewesen um sich nach einem anderen Laden umzuschauen. Aber nun gut. Wenigstens hatte sie dieses Weib so nicht ertragen müssen.
    „Nein ich kenne ihn nicht, aber nach Begutachtung der Waren in diesem Laden, kann ich sagen, dass er ausschließlich nur reines Elfenbein anbietet. Ihr hatte mich doch selber losgeschickt. Domina.“
    Nun bei dem religiösen Wahn und den Hass auf Ausländer, der Romana beherrschte konnte man schon mal das ein oder andere vergessen, also half Morrigan, freundlich wie sie eben war :D Romana auf die Sprünge.
    „Du sagtest. Such einen anderen Laden, einen, der keine Fälschungen anbietet. Domina und dies habe ich getan.“

  • Sim-Off:

    Ahhh… sorry… mein Fehler. :D


    Was scherte sich Romana eigentlich darum, was die Sklavin tat und wie sie es tat? Schon bereute sie es, ihre Frage gestellt zu haben, und nickte nur gedankenabwesend, als die Sklavin ihr antwortete. Aus der Antwort konnte sie zumindest keine explizite Frechheiten hervorhören, was bei Morrigan schon ein großer Schritt in die richtige Richtung war, und so beließ sie es dabei, nichts zu sagen. Das mochte Lob genug sein für die dreckige Orientalin, diese Sau aus der Wüste.


    “Keine Fälschungen, sagst du“, machte Romana, als sie beim Laden ankamen, und musterte die Elfenbeinwerke. “Ich werde dich beim Wort halten.“ Sie trat näher an den Laden heran, und ihre Miene wechselte von einer missmutigen zu einer herzlichen, mit einem netten Lächeln, als sie den Händler sah. Dies lag weniger daran, dass sie eine falsche Schlange war, sondern hatte einfach damit zu tun, dass sie keinen Streit mit dem Händler hatte, im Gegensatz zu Morrigan, der die stolze, starrhalsige Patrizierin diese Sache damals am Markt nicht und nicht verzeihen konnte. Und die zudem aus einem Winkel der Welt kam, den Romana erbittert verachtete.


    "Salve, guter Mann. Du verkaufst Elfenbeinschnitzwaren?", fragte sie freundlich den Händler.


    [SIZE=7]Wieso greift diese Fettschreibung bloß nicht? Grummel...[/SIZE]

  • Sim-Off:

    kein Problem ;)


    „Wie ihr meint Domina.“ Antworte Morrigan eher gleichgültig und gelangweilt auf die Drohung der Römerin. Sie hatte nicht vor sich bei der Claudia anzubiedern, oder bei ihr auf lieb Kind zu machen. Morrigan hielt sie immer noch für verrückt und total durchgeknallt, was ihr falsches Lächeln gegenüber dem Händler nur bestätigte. Morrigan hatte sich einfach darauf verlegt nur das nötigste zu tun, also nur das was die Claudia verlangte nicht mehr und nicht weniger.
    Sie blieb vor dem Laden. Und beobachtete die Leute. Da stand so ein komischer Kerl und unterhielt die Menge er faselte was von Gott und Jesus und Sünde. Morrigan verstand die Wörter, aber nicht ihren Sinn. Zu gern hätte sie jemanden gefragt was hier vorging. Aber irgendwie erschien ihr das nicht richtig. Er wetterte öffentlich gegen die Götter der Römer? Morrigan konnte es nicht fassen.
    Ein ungutes Gefühl beschlich sie.



    „Ja die nur das reinste und edelste. Was genau wünscht ihr Domina.“ Der Händler blickte freundlich lächelnd



    [SIZE=5]tzztz stand der Satz da eben schon? [/SIZE]

  • Wie IHR meint? Romana blickte sich kurz um, aber neimand stand neben ihr. Höh? Nun, Morrigans Latein war wohl nicht perfekt. Als Perserin war sie eh von Haus aus meschugge, das hing mit ihrer ethnischen Abstammung zusammen. Romana war sich ziemlich sicher, dass dies so beschaffen war.


    Gegenwind kam auf, er blies Romana ins Gesicht, blies zum Christianer hin, blies seine Worte weg, in die Ferne, weg von der Claudierin, hinaus in eine andere Richtung. Das Resultat war, dass Romana nichts von den Worten des Mannes mitbekam, zu sehr war sie konzentriert auf die Elfenbeinschnitzereien.


    Sie ließ ihre Augen über die Schnitzereien streichen, fand aber spontan nichts, was sie ansprach. Dankenswerterweise war ja ein Händler da; ob er kompetent war, war nicht ersichtlich, aber Romana hoffte es einfach mal.


    “Ich suche nach Statuetten von Göttern. Hast du so etwas im Angebot?“, fragte sie ihn. “Mich würden auch Figuren von Tieren interessieren.“ Sie war ja schon gespannt, ob der Händler etwas Vernünftiges hatte oder ob Morrigan sich einen Fehltritt geleistet hatte. Wieder mal.

  • Der Händler der so um die 50 Jahre alt war hatte ein Wettergegerbtes markantes Gesicht. Eifrig wischte er mit einem Tuch den Staub, der sich abgesetzt hatte von den Figuren, die er in dreier und vierer Reihe hinter einander auf einem Tisch aufgebaut hatte.
    „Natürlich Domina hier schaut eine Statue des Zeus und hier Herkules, der Mann der die 12 Aufgaben bestand und dann zum Gott wurde. Oder hier Aphrodite und dort Hera. Hier eine Elefant, eine Katze und ein Stier, dort ein Minotaurus. Alles natürlich aus feinsten reinem Elfenbein. “ Aus dem Regal hinter sich holte er die besten und teuersten Stücke um sie auf einem kleinen leerstehenden Tisch, der mit einem weißen Tuch bedeckt war nacheinander zu präsentieren. Bevor er sie abstellte polierte er sie jeweils auf Hochglanz, damit das Elfenbein noch besser zur Geltung kam. „Wenn nichts Passendes dabei ist, wir fertigen auch Statuen auf Bestellung hin an. Schaut nur in aller Ruhe und wenn nichts dabei ist, sag mir was du möchtest ich fertige dann eine Zeichnung nach deinen Vorstellungen und die Statue wird in wenigen Tagen geliefert.“
    Er griff unter den Tisch um einige seiner Entwürfe, die er mit Kohle auf Papyrus gemacht hatte, zu zeigen. Er rolle das Papier auseinander und legte sie fein säuberlich auf den Tisch zu den präsentierten Statuen.Vielleicht kam hier ein lohnenswertes Geschäft auf ihn zu.



    Morrigan zog es immer mehr zu dem Erzähler hin, dem alten Mann, mit seinem grauen Umhang, auf einen Stab gestützt. Sein Gesicht konnte sie nicht erkennen. Er war von unzähligen Leuten umringt, dennoch schien er recht groß zu sein, denn er überragte sie alle.
    Erst als Morrigan immer näher kam, bemerkte sie, dass der Mann auf einem Podest stand. Gut es war eher eine alte Holzkiste, die als solches diente.
    Er war also nicht viel größer als sie selbst und das Alter hatte seine Spuren hinterlassen, er war schon leicht gebeugt.
    Nun konnte sie auch sein Gesicht und seine weiße Haare erkennen, die etwas unter der Kapuze hervorlugten erkennen. Er war alt, zumindest hatte er viele Falten, jedoch sah er freundlich dabei aus, viele kleine Lachfalten um die Augen und den Mund herum zeugten davon, das er freundlich war. Nur auf einer Stirn waren wirklich tiefe Furchen zu erkennen. Seine Haut Wettergegerbt, er hatte wohl sein Leben viel im Freien verbracht. Leder, dachte Morrigan unwillkürlich als sie seine Haut betrachtete.
    Auf seinen Händen waren viele dunkle Flecken, auch dies zeugte von dem hohen Alter des Mannes.


    Sie war schon gute 30 Meter von dem Laden, in dem sich die Domina befand entfernt und hörte die Worte die der alte Mann sprach.
    „Jesus sagte: Ich bin das Brot des Lebens. Ich bin das Licht der Welt. Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Und so höret das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gelebt, Jesus der Sohn unseres einen Gottes.“
    Morrigan verwirrten dies Worte Zusehends. Gerade erst begann sie zu lernen, welche Götter es in Rom gab, wie man ihnen opferte und nun das? Nur ein Gott? Sein Sohn auf Erden?
    Von göttlicher Natur also? Völlig vergessen waren die Zeit und die Domina. Sie lauschte wie gebannt den Worten des alten Mannes


    [SIZE=7]das ganze nach einigen Tipps überarbeitet[/SIZE]

  • Romana betrachtete den Händler genauer. Er war ein alter Mann. Nun, nicht alt, aber älter. Sein Kopf sah aus, als hätte es sein ganzes Leben lang auf ihn hinaufgeschifft, hoch vom Himmel herab. Sie folgte seinen Bewegungen, wie er mit Sorgfalt und langsam Figuren von einem Regal holte, und sie säuberlich auf einen Tisch vor ihr stellte. Dann nickte sie. Denn was sie sah, gefiel ihr. Auch wenn der Mann ein Grieche zu sein schien, denn er bezeichnete die Gottheiten mit ihren griechischen Namen. Romana blickte ihn forschend und inquisitorisch an. “Bei uns, Händler, heißen sie Iuppiter, Hercules, Venus und Iuno. Aber mir gefallen sie durchaus“, setzte sie nach ihrem ersten Satz, der durchaus ein wenig scharf gehalten war, noch versöhnlicher hinzu. Schließlich hatte er nur ordentliche Gottheiten präsentiert, unter dem Namen, mit dem die Griechen sie verehrten. Wären es andere Götter gewesen, wäre dem Händler die milde Behandlung sicher nicht zugestanden.


    Die Tiere gefielen Romana auch. Besonders der Minotaurus, auch wenn das wohl strikt gesehen kein Tier war... oder doch? Bei der Frage schwamm die Claudia; sie beschloss innerlich, sich nicht mehr darob Sorgen zu machen. “Sehr schön. Wieviel würde alles zusammen kosten? Hast du einen Mengenrabatt?“, fragte sie. Dass sie um den Preis feilschen würde, war eh klar; aber sie wollte sich schon einmal eine Basis zur Verhandlung verschaffen.


    Kurz drehte sie sich um, um nach Morrigan zu schauen... aber was sie sah, war, dass die Perserin verschwunden war. Na warte, dachte sie sich, während ihre Augenbrauen zusammenfuhren auf ihrer Stirn, dir werde ich beibringen, dich unerlaubt zu entfernen, du dummes Gör. “Verzeih mir, ich bin gleich wieder hier“, nuschelte sie zum Händler, der noch immer mit den Elfenbeinstatuetten am Tisch stand, und duckte ihren Kopf, um unter den Stand hinweg herauszukommen und auf unbedeckter Fläche ihren Kopf zu erheben.


    Da hörte sie es. Jesus, der Sohn unseres einen Gottes.


    Romana hätte man in ihr Gesicht hinein eine Watsche geben können. Man hätte ihr gegenüber eine sexuell anzügliche Bemerkung machen können. Man hätte sich vor ihren Augen auf die Unzucht verlegen können. Nichts davon hätte wohl Romana so dermaßen in Rage gebracht, wie diese Worte zu hören. Diese hassenswerten, elenden, miesen Worte, darauf angelegt, Rom zu zerstören. Aus seinem Innersten hervor.


    Siw wusste, hier geschah ein despektables, grässliches und beschämendes Verbrechen. Denn wie hieß es im Decretum Christianorum? Christen war es verboten, öffentlich zu predigen. Der alte Mann, den sie hier sah, der Christianer, der scherte sich nicht um diese gesetze. Er brach sie. Wenn sie es wollte, konnte Romana laut brüllen, auch wenn es meistens nicht Not tat—hier war dies aber der Fall.


    “Cohortes Urbanae! Cohortes Urbanae! Ein Christ! Nehmt ihn fest!”


    Die Stimme musste übers ganze Forum erklingen, und während noch das Echo ihrer Stimme von den Wänden widerhallte, drehte sich Romana mit einem unheimlichen und hasserfüllten Glanz in ihren Augen zu der Gruppe von Menschen hin, die sich um den Christen versammelt hatten. Es war unglaublich. Sie hochten ihm zu. Sie horchten dem Christen zu. Und niemand tat was dagegen. Es brauchte erst eine Vestalin dazu.


    So riesig war ihr Hass, so enorm ihr Wille, diese Abartigkeit zu unterbinden, dass sie gar nicht mehr an Morrigan dachte. Die Perserin war aus ihrem Gedächtnis gestrichen. Ebenso wie ihre bedachtheit auf Komposition und Ehrwürdigkeit. Das war ihr nicht möglich, der Ärger setzte ihr Scheuklappen auf.


    Sie schritt zum Prediger hin, durch die kleine Gruppe hindurch, dabei einen Zuhörer auf die Seite bugsierend. Er ekelte sie an. Sein Gesicht sah aus, als hätte er ein Stück Leder darüber gezogen. Er war alt. Er war hässlich. Er war ein Fall für die Löwen im Zirkus.


    Beherzt trat Romana auf die Kiste hinauf. Das morsche Holz, aus dem sie gearbeitet war, knarrte bedenklich, als sie mit Wucht hinauftrat mit ihrem rechten Fuß, doch es gab nicht nach. Dennoch hatte sie nun einen Stand, um zu tun, was ihr Begehr war. Sie erpackte den Mann am Krgen und versuchte ihn mit all ihrer Kraft von der Kiste zu ziehen. Sie war eine durchaus kräftige junge Frau, er war ein alter, verhutzelter Mann, Romana glaubte nicht, dass er ihr etwas entgegenzusetzen hatte, schwaches und starkes Geschlecht hin oder her. “Dein Spiel ist hier vorbei!“, brüllte sie ihn an und beherrschte sich sehr, dass sie ihm nicht ins Gesicht spuckte.


    Sie blickte kurz nach links und schaute erbost die Leute an. “Weg mit euch, aber sofort, sonst sorge ich dafür, dass ihr so endet, wie dieser hier enden wird. Und Morrigan, komm her, aber fluggs!“

  • Der Händler wuselte geschäftstüchtig jedoch nicht aufdringlich hin und her. Die Figuren schienen dem Geschmack der Frau zu treffen, was ihm ein Lächeln ins Gesicht zauberte. Gerade über legte er sich was er dafür verlangen könnte ohne die Kundin zu verschrecken und gleichzeitig ein gutes Geschäft zu machen.
    Sie würde sicherlich mit ihm handeln, also durfte er den Preis nicht zu niedrig ansetzen, aber auch nicht zu hoch, damit sie ihn nicht für einen Halsabschneider hielt. Es war ein sehr zweischneidiges Schwert. Gerade als er sich entschieden hatte, welchen Preis er für die Figuren verlangen wollte, entschuldigte sich seine Kundin.
    „Natürlich Domina, lasse dir so viel Zeit wie du brauchst. Ich werde hier sein.“
    Ja es war eine selten dämliche Floskel, wo sollte er denn auch so hin, mit einem verlegenen Lachen versuchte er seine lapidare Aussage wegzuwischen.



    Morrigan fuhr herum, als sie die Stimme Romans vernahm. ‚Ein Christ nehmt ihn fest!‘ Schallte es ihr in den Ohren, bevor sie sah, wie Romana sich in ihrer unnachgiebigen, gewohnt arroganten Art und Weise einen Weg durch die Menschen bahnte hin zu dem alten Mann. Der Alte Mann hing fast schon hilflos am Arm der Claudia, zu geschockt um überhaupt etwas zu tun oder zu sagen.


    Morrigan war wie erstarrt, erst das Kommando Romanas brachte Leben in ihren Körper, rasch war sie mit zwei flinken Schritten bei der Claudia. „Domina.“ Lautete die knappe Antwort, ihre Augen lagen auf dem alten Mann, der an Romanas Arm hing.


    Er hatte wohl verstanden, was ihm nun bevorstand und versuchte sich aus dem festen Griff zu lösen.
    „Du betest die falschen Götter an, du bist die Dienerin einer Götze.“ Zischte der Alte Romana zu.


    Morrigan blieb fast die Spucke weg, aber eben nur fast, denn das gehörte, die Predigt des Mannes und seine Aussage jetzt verwirrte sie so sehr, dass sie vergaß, das sie jetzt vielleicht besser die Klappe halten sollte.


    „Domina? Warum sagt er so etwas? Warum verbreitet er solche Lügen?“


    Morrigan lernte gerade von Mansuri, die Götter der Römer und Mansuri vertraute sie, sie konnte sich nicht vorstellen, dass ihre Freundin ihr etwas falsches erzählte, also musste dieser Mann hier lügen.
    „Warum, sagt er Vesta ist eine Götze? Sie ist doch eine Göttin.“


    Mit großen, fragenden Augen sah sie die Domina an, nicht ohne den alten Mann vorher einen verachtenden Blick für seine Lügen zuzuwerfen.


    Bevor Romana antworten konnte, erregte ein Gemurmel in ihrem Rücken Morrigans Aufmerksamkeit, die Menschen, die eben noch dem alten Mann gelauscht hatten, allesamt waren einfach gekleidet, also waren sie wohl Sklaven oder einfach arme Bürger Roms, erregten sich über den Auftritt der Claudia. Einige Stimmen wurden lauter.


    „Soll sie sich doch wegscheren.“
    „Der Teufel soll sie holen.“
    „Gott wird sie für ihre Taten strafen“


    Ja so ein Geschwätz fiel bei den armen ungebildeten wohl immer auf offenen Ohren, dass Versprechen von einem Paradies nach dem Tod, konnte wohl so machen locken, wenn man schon im Leben nichts erreicht, wollte man wohl wenigstens nach dem Tod in Saus und Braus leben.
    Es baute sich eine bedrohliche Stimmung auf, die Menge wurde immer lauter und aggressiver.
    Morrigan drehte sich von der Domina weg und beobachtete die Menge, es war ihr nicht geheuer, was hier gerade passierte. Es war förmlich ein Knistern in der Luft zu spüren. Die Drohung der Claudia verpuffte scheinbar an ihnen, keiner bewegte sich weg, im Gegenteil sie kamen wieder dichter.


    Morrigan sah nur plötzlich etwas Silberfarbenes aufblinken. Ein junger recht kräftiger Mann bewegte sich recht flink und er bewegte sich auf die Claudia zu. Geschmeidige waren seine Bewegungen, scheinbar war er mal ein Kämpfer gewesen, seine Kleidung deutete darauf hin, dass er ein Sklave war, jedoch war sie nicht so fein wie die Kleidung der claudischen Sklaven, also wird wohl sein Herr über weniger Barmittel verfügen.


    Plötzlich schoss der Mann nach vorn, wieder blickte der silberne Gegenstand in seiner Hand auf.
    ‚Ein Messer!‘ durchfuhr es Morrigan.


    „NEIN!“ Schrie sie auf.


    Mit einem Satz war sie bei der Domina und brachte sich zwischen die Domina und den Angreifer. Es blieb natürlich nicht aus, dass sie dabei Romana wohl recht kräftig berührte. Jedoch konnte sie jetzt nicht darauf achten, ob die Domina ihr Gleichgewicht noch halten konnte. Morrigan verspürte einen Schmerz in ihrem rechten Arm. Den jungen Mann hatte sie mit zu Boden gerissen, doch war er schneller auf den Beinen als sie selbst.


    Plötzlich kam wieder Bewegung in die Menge und sie stoben in alle Richtungen auseinander. In dem ganzen Durcheinander welches gerade entstand, verlor Morrigan den Angreifer aus den Augen, es wäre unmöglich ihn zu verfolgen und wohl auch unklug.
    Etwas Warmes, Flüssiges lief ihr über den Arm, aber sie achtete nicht darauf, ihre Sorge galt Romana.


    „Domina? Geht es dir gut?“
    Fragte sie, als sie sich wieder zu Romana umdrehte.

  • Mehr zufällig waren Seneca und drei seiner Kameraden auf Patroullie über die Märkte. Und vom weiten war die problematische Lage auch nicht wirklich zu erkennen, jedoch, und das war ja auch das wichtige, kamen die Soldaten dem Spektakel immer näher, und je weiter sie schritten desto klarer wurde auch die dringlichkeit die sich auftat.
    Also wechselte man kurzerhand das Lauftempo vom gemütlichen Schlendern in einen zügigen Laufschritt, die eine Hand immer am Schwert, nur für den Fall dass es für die Männer ernst werden würde.
    Als sich die Dicht gedrängte Menschenmenge schlagartig auflöste wussten die Männer aus Erfahrung dass sie keine Zeit zu verlieren hatten. Sie zogen ihr Gladius und rannten drauf los, allerdings war die Sachlage zu beginn recht unübersichtlich, zwei Frauen und ein Alter, welcher wenig gefährlich aussah. Das Blut bemerkten weder Seneca noch seine Kameraden zunächst nicht, er war viel mehr damit beschäftigt sich erst einmal einen Überblick zu verschaffen und versuchte alles einzuordnen...


    "Was ist hier los?", keifte Seneca mit leicht erhöhter Atemfrequenz in die Runde. Der Alte wurde an Ort und Stelle von einem seiner Kameraden festgehalten. Zwar wusste Seneca nicht was geschehen war, wer schuldig war und wer nicht, und ob überhaupt jemand irgendetwas verbotenes getan hatte, aber das würde sich ja nun herausstellen.

  • Ofella hatte wieder einmal die Freude mit Seneca auf Patrouille zu gehen: So von Zeit zu Zeit dem Kaserneleben zu entrinnen, konnte man schon als Freude bezeichnen. Er war der jüngste in dem Quartett und lauschte aufmerksam den Gesprächen und zeitweise auch dem Geplänkel seiner Kameraden.
    Er bemerkte wie Seneca seine Aufmerksamkeit plötzlich mehr dem Geschen auf dem Markt widmete. Etwas schien sich an dem normalen Alltagsbetrieb geändert zu haben. Auch die beiden anderen wurden aufmerksamer. Wie auf ein geheimes Zeichen hin, setzte der kleine Trupp sich in Bewegung in Richtung eines Tumults.
    Die Urbanae sahen Menschen bei ihrem näher kommen auseinander laufen. Ofella meinte auch den Schrei einer Frau gehört zu haben. Dort angekommen sah er nur wie eine offenbar hochgestellte Römerin einen Alten festhielt. Was geschehen war wusste er nicht, zur Sicherheit, hielt er den Alten aber fest. Da dieser ihm nicht sonderlich stark oder gefährlich erschien, schaute er sich weiter um. Bei der Römerin war ein noch recht junges Ding, offenbar ihre Sklavin. Die Sklavin, die Recht besorgt um ihre Herrin war, blutete. Bestimmt war sie es auch die geschrieen hatte. „Du blutest ja, wieso blutest du?“ Nüchtern stellte er ihr diese Frage, schließlich war sie nur eine Sklavin und konnte, wenn sie überhaupt dazu fähig war, zur Klärung der Situation beitragen.

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