[Tablinum] Klatsch und Tratsch unter Freundinnen

  • Die Einladungen waren versendet und Calvena ließ das Tablinum für das gemütliche beisammen sein der Freundinnen herrichten lassen. Von dem Durcheinander ihrer Ankunft, welches noch vor einigen Tagen geherrscht hatte, war nichts mehr zu erahnen. Ihre Ankunft hatte frischen Wind in das Haus gebracht, es steckten wieder Blumen in den Vasen, Kissen luden zum gemütlichen verweilen an und ihre Harfe hatte auch wieder seinen Platz in einer Ecke des Raumes gefunden. Alles in allem war die Germanica wirklich froh wieder in Rom zu sein und endlich wieder mit ihren liebsten Freundinnen die Köpfe zusammen stecken konnte. Diese hatte sie besonders vermisst. Viele Freundschaften hatte sie in Mogontiacum nicht schließen können. Von Cara hatte sie vor ihrer Abreise nichts mehr gehört, was sie dann doch etwas enttäuschte. Sie hatte das Gefühl gehabt sich mit ihr angefreundet zu haben. Calliphana schien sich auch sehr zurück zu ziehen.


    Ein paar Erfrischungen, ebenso wie einige Leckereien warteten nun auf die Gäste.



    Sim-Off:

    Meine Damen, direkt ohne Umwege dürft ihr hier posten ;)

  • Du liebe Güte, war sie aufgeregt! Ungefähr ein Jahr war es her, da hatte sie ihre beste Freundin vor deren Abreise nach Germanien in diesem Haus zum letzten mal gesehen, und jetzt würden sie endlich wieder aufeinandertreffen. Die kleine Laevina auf dem Arm und gefolgt von Adula und der Amme, war Serrana in der Casa Quintilia eingetroffen und völlig hibbelig hinter dem Ianitor durch die Gänge des Hauses gelaufen. Die Amme schmollte im Gegensatz zur bestgelaunten Iunia, denn wieder einmal hatte Victorius so lange geschrien, bis Adula ihn hochgenommen und den ganzen Weg lang gehalten hatte. Victorius dagegen war jetzt ganz entspannt und sah sich von seinem hochgelegenen Beobachtungsposten neugierig um.
    Endlich im Tablinum angekommen drehte Serrana sich ein paar mal um die eigene Achse und hielt Ausschau nach Calvena, was bei ihrer Tochter ein kleines Glucksen auslöste.

  • Serrana sollte die erste Freundin sein und sie kam in diesem Moment, als Calvena im oberen Stockwerk war, um Rufus aus seiner Wiege zu holen. Sein Mittagsschläfchen war vorbei und es war ihm eindeutig zu langweilig. Ihr Sohn konnte glatt das gesamte Haus zusammenbrüllen. Er ließ sich dann aber auch nur meistens durch seine Mutter beruhigen. Da ja ihre Freundin ihre beiden Kinder auch mitbringen wollte, hatte sie ohnehin vor gehabt ihn zu wecken und dann mit nach unten zu nehmen um ihn ihren Freundinnen vorstellen.
    Auf halben Wege die Treppe hinunter kam ihr Diomedes entgegen und erzählte ihr, das die Iunia gerade angekommen sein. Mit dem Kind auf dem Arm, drängelte sie sich förmlich an dem Sklaven vorbei und beeilte sich die Treppen hinunter zu kommen. Der Grieche schmunzelte nur, folgte ihr hinunter und nahm seinen Platz in der Küche und an der Tür wieder ein.
    Romaeus würde sich schon um die Wünsche der Damen kümmern.


    „Salve Serrana!“ begrüßte sie ihre Freundin überschwänglich und hätte sie am liebsten umarmt. Das war aber irgendwie ein wenig unmöglich, denn Serrana hatte eines ihrer Kinder im Arm und sie ihren Sohn. „Ich freu mich ja so dich zu sehen. Und ich bin so froh, dass es dir gut geht!“ Mit Sicherheit wusste ihre Freundin woraus sie anspielte. Auf die unzähligen Briefe.

  • "Calvena!" juchzte Serrana ein wenig undamenhaft laut, als sie die wohlbekannte Stimme erkannte und flog dieser dann entgegen. Da sie maximal eine Hand erübrigen konnte, streichelte sie in Ermangelung einer Umarmung den freien Oberarm der Freundin und strahlte dabei über das ganze Gesicht. Endlich wieder ein Moment, in dem sie einfach nur das junge Mädchen sein konnte, das sie nach wie vor noch war, und keine ehrwürdige und respektable Ehefrau und Mutter. "Ich freu mich auch unglaublich, meine Güte, hab ich lange auf diesen Augenblick gewartet. Gut siehst du aus." Serranas Blick blieb einen Moment lang anerkennend auf Gestalt und Gesicht ihrer Freundin liegen dann wanderte er zu dem kleinen Jungen auf Calvenas Arm hinunter und das Lächeln wurde noch ein bisschen breiter. "Götter, dein Sohn ist ja schon richtig groß. Wie habt ihr denn genannt?" Serranas Hand glitt von dem Arm der Freundin zum kurzen Haarflaum von dessen Sohn, durch den sie sanft mit den Fingern fuhr, während sie für einen Moment wieder ernst wurde. "Wenn ich ehrlich bin, hab ich nie damit gerechnet, dass wir irgendwann so beieinander stehen würden. Gehofft ja, aber nicht wirklich daran geglaubt. Umso dankbarer bin ich den Göttern natürlich..." Serrana ließ ein kleines Seufzen hören, dann räusperte sie sich verlegen. "Oh, und ich hab dir doch damals in einem Brief versprochen, dass ich dir jemanden vorstellen werde, wenn wir uns wiedersehen werden. Also, der kleine Mann dahinten auf Adulas Arm, ist dein Cousin Victorius, und das hier ist Vina". Serrana gab ihrer Tochter einen kleinen Kuss und drehte sich dann so, dass ihre Freundin sie besser sehen konnte. "Naja, eigentlich LAE...vina, aber Sabina hat sich diesen Kosenamen für ihre Schwester einfallen lassen, und mir persönlich gefällt er auch noch ein bisschen besser."

  • Wie sehr sie ihre Freundinnen vermisste hatte, wurde ihr in diesem Moment klar. Freundinnen mit denen sie sich unterhalten konnte, gemeinsam lachen und scherzen. An weiblicher Gesellschaft hatte es ihr nicht gemangelt, aber es war nicht immer einfach neue Freundschaften zu schließen. Außerdem konnten neue Bekanntschaften die besten Freundinnen nicht ersetzen.
    Über das ehrliche Kompliment Serranas freute sie sich natürlich. Es machte zwar den Anschein, dass sie ihre jugendliche Figur behalten hatte, aber sie kaschierte dies ein wenig. Die Schwangerschaft war nicht spurlos an ihr vorüber gegangen und einige Pfunde hielten sich hartnäckig. Serrana hingegen sah man ein wenig an dass sie eine Schwangerschaft hinter sich hatte, sie strahlte und wirkte reifer. „Danke. Aber du auch“, entgegnete sie ehrlich. Kurz bedachte sie ihren Spross mit einem liebevollen Lächeln. „Das ist Rufus“, stellte sie dann ihren Nachwuchs erst einmal vor. Schließlich stellte Serrana auch ihren Nachwuchs vor. Überraschend war die Namenswahl. „Was hat denn Laevina dazu gesagt? Sie hat sich doch sicherlich gefreut, dass die Kinder nach ihr und ihrem Sohn benannt wurden.“ Freuen, war vielleicht nicht gerade das richtige Wort, denn die Germanica neigte nicht dazu groß Gefühle zu zeigen. „Komm, setz dich doch!“ forderte sie ihre Freundin dann auf. Kurz winkte sie Romaeus zu sich und drückte ihm Rufus in den Arm. Er sollte ein Auge auf den Nachwuchs haben, während sich die Mütter unterhielten.

  • Ach wie hatte sich Prisca auf diesen Tag gefreut! Endlich würde sie all ihre "alten" Freundinnen wieder sehen und ganz sicher gäbe es unheimlich viel zu erzählen. Außerdem waren die meisten von ihnen mittlerweile Mütter, sodass Prisca davon ausging einer ganzen Horde süßer kleiner Kinder zu begegnen. Entsprechend gespannt betrat sie die Casa Quintilia und war ein wenig überrascht, dass sie noch kein Kindergeschrei und Stimmengewirr hörte. Anscheinend war sie eine der ersten Frauen und beim betreten des tablinums erblickte sie auch nur Serrana und Calvena beisammen sitzend, auf die sie sofort mit einem freudigen Lächeln zu eilte.


    "Salvete! ... Da sind ja meine beiden übermüdeten Mütter!", grüßte sie ihre Freundinnen mit einem kleinen Scherz auf den Liippen und ließ es nicht nehmen beide zur Begrüßung herzlich zu umarmen. Natürlich mit der nötigen Vorsicht, da Serrana ihr Kind im Arm hielt. "Ich freu mich ja so euch alle wieder zu sehen. Wie geht es dir denn Serrana? Gut siehst du aus!, stellte Prisca lächelnd fest, so wie bei Calvena wenige Tage zuvor, dass ihre beiden Freundinnen sich zwar verändert hatten, aber auf eine ganz besondere Weise die ihre Schönheit noch mehr zur Geltung brachte. "Oh und das sind also eure Kleinen! Hach, ich konnte es ja kaum erwarten sie endlich einmal zu Gesicht zu bekommen. Wer ist denn nun wer?", strahlte Prisca weiter über das ganze Gesicht, als sie sich umsah und erst einmal hin und weg war vom Anblick der drei süßen Babys, von denen zwei gerade von Sklaven getragen wurden. Von dem Gespräch der beiden Frauen hatte sie ja nichts mit bekommen und von daher wusste sie weder die Namen, noch welches der beiden Kinder wem gehörte.

  • "Rufus...ein schöner Name, er passt irgendwie zu dem kleinen Mann." Ich finde, er sieht dir auch ziemlich ähnlich." Serrana strich Calvenas Sohn leicht mit der Hand über die Wange und lächelte ihm hinterher, als er sich auf dem Arm eines Sklavenjungen ein bisschen von ihnen entfernte. "Großmutter und sich freuen? Ich glaub, die weiß gar nicht, wie das geht..." antwortete sie dann mit einem kleinen Seufzer. "Überrascht war sie auf jeden Fall, ich kann mich nicht erinnern, sie vorher schonmal derartig sprachlos gesehen zu haben. Allein dafür hat es sich schon gelohnt." Der Seufzer ging in ein leises Kichern über und dieses wiederum in einen unterdrückten Schmerzenslaut als ihre Tochter mit erstaunlicher Zielsicherheit nach einem von Serranas langen Ohringen griff und freudig daran zog. Gerade als sie es geschafft hatte, ihren Schmuck aus der energischen Babyhand zu befreien, erklang plötzlich eine weitere bekannte Stimme im Tablinum. "Prisca, wie schön, dich endlich wiederzusehen." Serrana erhob sich von ihrem Sessel und erwiderte die Umarmung der Aurelia so gut es ging. Deren Kompliment ging ihr runter wie Öl, denn Serrana hatte in den letzten Monaten zunehmend unter ihrem auffallend dicken Babybauch und den chronisch angeschwollenen Gliedmaßen gelitten und sich von Tag zu Tag plumper und hässlicher gefühlt.
    Mittlerweile hatte ihr Körper erfreulicherweise einen Großteil seiner ursprünglichen Zierlichkeit zurückgewonnen, auch wenn ihre Gliedmaßen ein wenig rundlicher und nicht mehr ganz so mädchenhaft wirkten. "Du musst uns unbedingt alles von deiner Hochzeit erzählen, ich wäre so gern dabei gewesen. Und von deinem Ehemann natürlich..." Reifer oder nicht, an dieser Stelle fing Serrana erneut an zu kichern und zwinkerte Prisca zu, bevor sie sich daran machte, der Aurelia ihre Kinder zu präsentieren. "Vielleicht hat Calvena dir ja schon erzählt, dass ich Zwillinge bekommen habe. Das hier ist meine Tochter, ihr Name ist Laevina. Und mein Sohn Victorius ist dort drüben bei meiner Leibsklavin Adula. Vielleicht erinnerst du dich noch von den Ludi an sie, Prisca. Sie hat damals zusammen mit Calvenas Leibwächter den wildgewordenen Bären festgehalten."

  • Als Serrana meinte Rufus sähe ihr ähnlich, musterte sie ihren Nachwuchs liebevoll. „Findest du? Ich meine Rufus sieht Lucius viel ähnlicher.“ Leicht legte sie den Kopf schief und lächelte glücklich. Ihr Sohn war ihr ganzer Stolz.
    Doch das Seufzen ihrer Freundin lenkte ihre Aufmerksamkeit zurück auf das Gespräch. „Laevina ist wie sie ist… ich fürchte sie ist zu alt, als das sie sich noch ändern könnte. Aber das sie sprachlos war, ist doch immerhin ein kleiner Erfolg“, meinte sie heiter und kicherte ebenfalls. „Das hätte ich nur zu gern gesehen. Wie ich sehe hast du sie auch nicht mitgebracht…“, nun war es an ihr leise zu seufzen, „dann sollte ich wohl einen Höflichkeitsbesuch abstatten.“ Auf einen Zusammenstoß mit der alten Germanica konnte sie eigentlich verzichten, aber die Familie konnte man sich ja nicht aussuchen. Vielleicht würde Laevina auch ein wenig umgänglicher sein.
    Mitfühlend verzog sie ganz leicht das Gesicht, als sie sah wie die kleine Laevina zielsicher an einem Ohrring Serranas zerrte. In weiser Voraussicht verzichtete sie selbst meistens auf Schmuck, weil auch Rufus die glitzernden Schmuckstücke toll fand und natürlich mit den Händen anfassen musste. Ketten waren ein schönes Spielzeig für ihren Sohn.
    Eilig kam sie auf die Beine, als dann Prisca dazu kam. Herzlich umarmte sie die Aurelia und freute sich, diese schon nach wenigen Tagen wieder zu sehen. „Schön dass du gekommen bist“, lächelte sie ihr entgegen. Nachdem Serrana ihren Nachwuchs vorgestellt hatte, war es an ihr, ihren Sohn vorzustellen. Dafür nahm sie diesen Romaeus wieder ab. „Und dieser stramme Bursche hier ist Rufus!“ Kurz drückte sie diesem einen kleinen Kuss auf die Stirn. Jetzt fehlte in der gemütlichen Damenrunde nur noch Romana. Es war schon gut, dass Serrana ihre Großmutter nicht mitgebracht hatte, auf diese Weise würde es sicherlich ein vergnüglicher Abend werden.

  • Romaeus war schon ein klein wenig skeptisch gewesen, nicht etwa wegen des Treffens der vielen Frauen, sondern weil auf diesem Treffen so viele kleine Kinder waren.
    Schnell aber zerstreute sich die Sorge des Sklavenjungen, nachdem er erst einmal die kurze, aber freundlich-resolute Bekanntschaft mit der Amme der kleinen Zwillinge gemacht hatte.


    Die ersten Minuten vergingen zügig mit Begrüßungsrufen, Umarmungen, Juchzern und steitigem Hin und Her reichen der Kinder, was bei ihm insbesondere Rufus betraf. Inzwischen hatte Romaeus den Bogen raus, wie er mit dem Säugling am besten umgehen mußte - und auch, wie er diesem die Langeweile vertrieb und gleichzeitig den Frauen ihre Wünsche in Form der ersten Getränke und Imbißplatten reichen konnte.


    In dem ganzen Getümmel saß Rufus abwechselnd auf seinem und Calvenas Arm und schien für's erste mit dem Stück Apfel zufrieden zu sein, an dem er eifrig herumkaute, während er all die Menschen um sich herum mit neugierigen Blicken in Augenschein nahm. Und falls er des Obstes überdrüssig wurde, hatte Romaeus bereits einen Kanten Brot zurechtgelegt.
    Soeben war Rufus wieder in die Arme seiner Mutter gewandert, was Romaeus dazu nutzte, ein paar Gläserränder von einem der Tabletts zu putzen.

  • Trotz aller Komplimente war es Prisca natürlich nicht völlig entgangen, dass ihre beiden Freundinnen sich verändert hatten, seit sie sich das letzte Mal gesehen hatten. So eine Schwangerschaft ging nun mal nicht spurlos vorüber, wie auch das Mutter sein, wenngleich die damit verbundenen Veränderungen im Wesen und am Körper in Priscas Augen - die im übrigen schon immer den weiblichen Reizen recht zugetan waren - durchwegs positiv erschienen. Allein wie süß Serrana wirkte mit ihrer Neugier und ihrem ausgelassen Kichern, wie ein junges Mädchen, als sie alles über die Hochzeit erfahren wollte obwohl sie viel fraulicher wirkte als je zuvor. Genauso wie Calvena, die sie ja bereits vor wenigen Tagen wieder gesehen hatte. Wie sollte sie es am besten beschreiben, außer, dass sie sich nichts sehnlicher wünschte, als auch einmal so glücklich zu wirken wie ihre beiden Freundinnen es ihr vor machten.


    "Naja, was gibt es da schon großartig zu erzählen?! Ihr wisst ja selber wie so eine Hochzeit und die darauf folgende Nacht abläuft und was dabei heraus kommt, ... oder?" früher oder später, scherzte Prisca kichernd und schwärmend zugleich über Serrana Frage zurück. Natürlich drängte es Prisca ungemein von ihrer Hochzeit zu erzählen, aber die drei Babys zogen momentan ihr ganzes Interesse auf sie. Rufus … Victorius und … "Laevina?! ... So heißt auch eine Lieblingscousine von mir, was für ein Zufall!", erwiderte Prisca staunend und völlig hin und her gerissen vom Anblick der drei keinen Bündeln, in den Armen der Mütter und … ach ja, bei Serranas Bemerkung über diesen schrecklichen Vorfall mit dem Bären wanderte Priscas Blick unvermittelt zu Adula, die das dritte Kind in ihren Armen hütete. "Bei allen Göttern, Serrana, musst du mich denn ausgerechnet jetzt an dieses schreckliche Ereignis erinnern?!", tat die Aurelia vorwurfsvoll, während sie nacheinander ihrer Freundin zuzwinkerte und der Sklavin einen durchaus anerkennendn Blick zu warf. Ja, Dank des Einsatzes der Sklaven von damals waren sie alle heil davon gekommen und nicht auszudenken, was alles hätte damals passieren können! Aber daran wollte Prisca - mit Blick auf die drei kleinen Babys - zu allerletzt denken.


    "Oh bitte, … darf ich auch eines halten? … Ja?!", gespannt und voller Erwartung blickte Prisca zwischen ihren Freundinnen hin und her. Welches von den Kleinen war ihr eigentlich egal, da alle drei so süß waren und sie sich gar nicht mehr erinnern konnte, wann genau sie das Letzte Mal einen so kleinen Menschen im Arm gehalten hatte. ...

  • Sim-Off:

    Am Besten spielt das vor dem Anschlag der Christen auf Romana: der Plot ist ja noch nicht abgeschlossen. ;)


    Konnte es sein, dass sie leicht verspätet war? Es wäre glatt möglich. Auch wenn Romana sich bemühte, ihre Termine einzuhalten—Zeitmessung war halt schwierig. Besonders, da sie sich in der letzten Sekunde doch noch entschieden hatte, zu Fuß zu gehen, begleitet von ihrem Liktor, der nun draußen Daumen drehen konnte. Sie wollte nicht prätentiös erscheinen, nicht als verwöhntes Patrizierkind, nicht als abgehobene Vestalin. Hier, unter ihren liebsten Freundinnen, wollte sie normal sein. Zumindest zu diesem Zeitpunkt.


    Ein Sklave wies sie durchs Haus. Er machte Anstalten, sie anzukündigen, aber Romana scheuchte ihn weg. Sie brauchte keine Fanfaren und Ankündigungen. Schon so hatte sie... ja... Präsenz genug.


    Als sie ins Tablinium eintrat, atmete sie dann doch auf. Es waren erst drei hier. Calvena, Serrana und Prisca! Na, das war ja was! “Salvete, ihr drei!“, machte sie. Ihre Stimme, gravitätsvoll und tief, kündete von ihrer Anwesenheit, ohne dass sich eine der dreien umdrehen musste.


    Sie schritt auf die Damenrunde zu und hätte sich am Liebsten erst einmal gleich auf Calvena geworfen, um sie mit ihren Armen zu erdrücken. Aber das ging nicht. Denn in ihren Armen... und auch in Serranas... “Mei, wie lieb“, entfuhr es Romana, nach keinerlei Maßstäben eine besondere Kinderglucke. Das hohe, verzückte Gesäusel, in das diverse Leute, insbesondere Geschlechtsgenossinnen, ausbrochen, wenn sie so einen Winzling sahen, tat ihr in den Ohren weh. Dennoch, putzig waren die Kinder ihrer beiden Freundinnen. Sie ergriff Calvena, aus Mangel einer Alternative, an den Schultern und gab ihr zwei freundschaftliche Küsse auf die Wange. Es war zwar ziemlich neumodisch, so etwas zu tun, und Neumodischkeit war wirklich nichts, was man mit Romana, die öfters mit ihren Gedanken im Gedankengut von schon lange vergangenen Zeiten festzustecken schien, in Verbindung bringen konnte. Aber, wie gesagt, eine Alternative bot sich ihr nicht. Das selbe bei Serrana, Bussi, Bussi. Nur bei Prisca war sie unschlüssig. Nun fein, sie hatte sie auf ihre Hochzeit eingeladen. Was war da als Begrüßung angemessen? Prisca könnte sich beleidigt fühlen, wenn sie nicht die selbe Begrüßung erfuhr wie Calvena oder Serrana. Also fein. An die Schultern mit den Händen, zwei Küsschen – aber diese nur gehaucht und eher Luftküsse.


    Dann trat sie wieder zurück und setzte ein Schmunzeln auf. “Das sind ja ganz prächtige Kinder, die ihr beiden da habt. Wie sind denn ihre Namen?“, machte sie zu Serrana und Calvena hin, während sie einen kurzen Blick auf die beiden warf. Serrana hatte sich extrem gut gehalten. Sie schaute mehr oder minder so aus wie schon immer. Weniger mädchenhaft vielleicht. Calvena jedoch war eindeutig gealtert. Der bisschen Speck stand ihr, wie sie fand, sehr gut—wer mochte denn magere Schreckschrauben? Nicht, dass Calvena vorher eine gewesen wäre, nein, nein, eh nicht. Wenn sie, Romana, sich selber betrachtete... sie war gealtert. Trotz Mangel an Schwangerschaft. Ihre oft harte Arbeit zehrte an ihr. Sie war kein blutjunges Mädchen mehr. Leider.


    Bei alledem war es, wenn man Romanas Geringschätzung für Sklaven kannte, im Übrigen kein Wunder, dass die Claudierin dem Sklaven keinen Blick schenkte. Warum denn auch?

  • "Großmutter ist der Meinung, dass sie die Casa Germanica davor bewahren muss, im absoluten Chaos zu versinken, jetzt, wo wir alle wieder daheim sind." Serrana zuckte ein wenig entschuldigend mit den Schultern. " Daher ist sie daheim geblieben und will alles wieder auf Vordermann bringen. Ich störe sie dabei wohl eher als ich behilflich bin, zumindest hab ich sie so verstanden. Naja, soll mir recht sein..." Serranas Stimme war immer noch ein wenig Unmut anzumerken, doch mit der hilflosen Wut früherer Tage hatte das nichts mehr zu tun. Die erfolgreich überstandene Geburt der Zwillinge hatte Serranas Selbstbewusstsein einen unerwarteten Aufschwung und wesentlich mehr Gelassenheit verpasst, und das wirkte sich endlich auch im Zusammenleben mit ihrer kritikfreudigen Großmutter aus. "Oh, da fällt mir ein, Großmutter hat mich auch gebeten, Valerian und dich zu einer Cena in die Casa Germanica einzuladen. Sie würde es natürlich nie zugeben, aber ich bin mir sicher, dass sie neugierig auf euren Sohn ist. Dann kannst du dir den Höflichkeitsbesuch bei ihr vielleicht sparen, es sei denn, du möchtest unbedingt..." Serrana kicherte erneut und knuffte die Freundin scherzhaft in die Seite.
    "Deine Cousine heißt auch Laevina? Lebt sie auch hier in Rom?" fragte sie Prisca dann aufrichtig überrascht, denn vor der Geburt ihrer Tochter hatte sie diesen Namen ausschließlich mit rabiaten älteren Damen in Verbindung gebracht. "Dann passt es sicher auch am besten, wenn Vina einen Moment zu dir kommt." Serrana fuhr ihrer Tochter noch einmal sanft durch den immer dichter werdenden dunklen Haarflaum und legte sie dann vorsichtig Prisca in den Arm, nur um Sekunden später herumzufahren.


    "Romana, bei den Göttern, wie wundervoll!" Selig ließ sich Serrana die Küsschen der Vestalin gefallen, hätte sich jedoch eigentlich am liebsten mit Inbrunst an den weißen Stoff ihres Ornats gedrückt, wie seinerzeit im Atrium Vestae, als sie Romana unter Stocken und Stammeln von ihrer Schwangerschaft und ihren diesbezüglichen Ängsten berichtet hatte. Schon damals hatte die Vestalin in den Augen der frommen Serrana aufgrund ihrer Berufung einen besonderen Stellenwert besessen, doch das war kein Vergleich zu der Begeisterung und unverstellten Schwärmerei und Verehrung, die der Claudia in diesem Moment von Seiten der Iunia entgegen schwappten. Romana hatte erkannt, dass die Götter Serrana nicht wohlgesonnen waren, hatte die richtigen Maßnahmen erkannt, um das unsterbliche Wohlwollen wieder herzustellen und dann auch noch unermüdlich bei der Umsetzung geholfen. Die Götter hatten schließlich ein Einsehen gehabt, und Serrana gegen ihren ursprünglichen Willen am Leben gelassen, und das war ausschließlich Romanas Verdienst, zumindest sah die glücklich Verschonte das so. "Die kleine Dame auf Priscas Arm ist Laevina, und da drüben ist Victorius." erklärte sie dann stolz, Romana weiterhin wie eine göttliche Manifestation anstrahlend.

  • „Das klingt nach Laevina. Immer um das Wohlergehen der Familie besorgt“, sie verzog leicht das Gesicht, es wurde deutlich dass sie ihre Worte ironisch meinte. Es war ihr aber ganz recht, dass die alte Germanica an diesem Abend nicht dabei sein würde. Auf den Abend mit ihren Freundinnen hatte sie sich schon sehr gefreut. Laevina würde ihn womöglich verderben mit ihren freundlichen Sticheleien. „Du hast dich also mir ihr arrangiert? Das ist gut, lass dich nur nicht von ihr Ärgern. Wie geht’s es Sabina und Sedulus?“ fragte sie und wollte natürlich auch die Neuigkeiten aus der Familie hören. Die Einladung zu der Cena nahm sie mit einem Lächeln an. „Dann werden wir wohl Laevina den Gefallen tun und zur Cena Rufus mitbringen, damit sie ihn kritisch ins Auge nehmen kann“, sie zeigte ein verschmitztes Grinsen. Im Gegensatz zu Serrana ließ sie sich von Laevina nicht so schnell einschüchtern. „Auf den Anstandsbesuch verzichte ich dann lieber. Ich will doch die alte Dame nicht überfordern“, witzelte sie und knuffte Serrana zurück. Wie zwei alberne kleine Mädchen.


    Mit ihren Freundinnen tauschte sie vielsagende Blicke, als Prisca meinte, sie wüssten was sich in den der Hochzeitsnacht und danach so alles abspielte. Calvena musste kichern. „Natürlich wissen wir das noch. Soooo lange sind wir ja nun auch noch nicht verheiratet“, alberte sie herum. Der Nachwuchs stand erst einmal im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Romaeus war so aufmerksam und drückte ihrem Sohn ein Stück Obst in die kleinen Händchen. Auf diese Weise ruhig gestellt würde er sicherlich auch das herumreichen ohne Protest über sich ergehen lassen und auch nicht gleich zappeln. „So viele Laevinas… wir sollten sie durch nummerieren“, schlug sie kichernd vor. Calvena wusste wie jedenfalls wie sie eine Tochter, sollte sie eine bekommen, nicht nennen würde.
    Die Erinnerung an die besagten Ludi wurde mit einem kleinen Scherz Priscas dann auch erst einmal wieder verbannt aus der fröhlichen Runde. Ohnehin nutzte Romana diesen Augenblick um nun auch dazu zu kommen. „Romana, wie schön dich wieder zu sehen!“ Der Vestalin wäre sie am liebsten einfach um den Hals gefallen, ging nur leider nicht. Dennoch fiel die Begrüßung herzlich aus. Natürlich zeigte auch sie sich begeistert von den drei kleinen Kindern. „Also das ist Rufus“, stellte sie ihren Sohn vor und überreichte ihn der Claudia. „Du siehst wundervoll aus.“

  • Sieh an. Laevinas gab es anscheinend zuhauf hier in Rom, trug die Großmutter von Serrana doch ebenfalls diesen Namen - wie Prisca beiläufig aus dem Gespräch ihrer beiden Freundinnen aufschnappte. Den Worten nach zu urteilen schien Serrana jedoch kein sehr gutes Verhältnis zu ihrer Oma zu haben (so wie die Zwei sich da hin und her knufften) und umso mehr wunderte es Prisca, dass die Iunia ihre Tochter ausgerechnet diesen Namen gegeben hatte. Aber gut, das ging sie im Grunde nichts an, ebenso wenig wie das Gespräch, in das sie sich natürlich nicht einmischte. Viel interessanter waren momentan eh die drei süßen Babys anzusehen, sodass Prisca die Frage nach ihrer Cousine fast überhört hätte. "Was? .. Oh, nein, meine Cousine lebt leider nicht hier in Rom. Schade, aber kann man nichts machen", wiegelte Prisca überrascht von der Frage ein wenig schnell und mit einer lapidaren Antwort ab. Es wäre ihr durchaus peinlich gewesen von ihrer lieben Cousine erzählen zu müssen die ihren Ehemann (den allseits bekannten Consul Tiberius Durus) wegen ihrer großen Liebe zu einem Anderen einfach hat sitzen lassen. Hatten ihre Freundinnen das noch gar nicht mitbekommen? Umso besser!


    Wie gut, dass Serrana ihr prompt ihre Tochter in den Schoß legte, sodass Prisca einen guten Grund hatte ihre ganze Aufmerksamkeit nun der Kleinen zu schenken. "Na wen haben wir den da? Ich habe gehört du heißt Laevina?!… Oooh, so klein und schon so hübsch bist du, … kommst eben ganz nach deiner Mama, nicht wahr?! ", flüsterte Prisca mit vor Freude glänzenden Augen dem kleinen Baby zu, das sich augenblicklich in ihren Armen regte. Die Aurelia vergaß einfach alles um sich herum und wiegte das Baby sanft und ganz behutsam hin und her, legte ihren rechten Zeigefinger streichelnd in die Handflächen des Kindes und schmunzelte, als sie den erstaunlich festen Druck spürte, mit denen die klitzekleinen Finger danach griffen und ihren Finger fest hielten. Es war eine wahre Freude dabei zuzusehen wie dieser kleine Mensch seine Umwelt zu begreifen versuchte, so hilflos und doch so forschend. Prisca war hin und weg.


    Erst als Prisca einen weiteren sanfte Druck an ihren Schultern spürte sah sie wieder auf und war zunächst völlig überrascht, dass Romana ihr von sich aus zwei Bussis auf die Wangen hauchte. "Salve Romana! Schön, dass du da bist!", fing sich Prisca jedoch sofort und erwiderte die gehauchten Küsschen mit einem offenen Lächeln. Die Aurelia hatte die Claudia sehr gern und von daher freute sie sich, die gleiche herzliche Begrüßung zu erhalten wie ihre beiden Freundinnen. Ohne es bewusst zu wollen, wurde aus dem Lächeln dann ein amüsiertes Schmunzeln als Calvena ihren Sohn prompt an Romana weiter reichte. Naja, der Anblick dieser großen Frau mit dem kleinen Baby auf dem Arm wirkte im ersten Moment schon irgendwie komisch, nicht zuletzt deswegen, weil es sich dabei um eine Vestalin handelte. Aber im Grunde zählte heute weder die Berufung, noch der Stand, denn heute waren sie einfach nur lustige herum albernde junge Frauen und deshalb meinte Prisca scherzend in die Runde: "Pass nur auf Romana! Mir wurde gesagt, dass man mit Schmuck aufpassen muss bei den süßen Kleinen. Stimmt doch oder? ", ohne jedoch die genaue Beschaffenheit des Schmucks die Claudia näher betrachtet zu haben. Sie selbst hatte allerdings extra darauf geachtet heute keine Perlenketten zu tragen, um ein größeres Malheur zu vermeiden und so zierte lediglich ein goldener Adler, an einer Goldkette, den Hals der Aurelia.

  • Serrana schien ja äußerst begeistert zu sein, dass Romana hier war, was es Romana im Grunde ihres Herzens nur noch schwerer machte, die bevorstehende Nachricht kund tun zu müssen. Aber vorerst hielt sie sich damit zurück. Die Iunierin war die Erste, die ihr ihre Kinder vorstellte. ”Laevina.” Um Romanas Lippen bildete sich ein schmales Lächeln. “Nach ihrer Urgroßmutter, nehme ich an. Sie trägt einen sehr respektablen Namen. Victorius, der Siegreiche. Ich mag die Namen.“ Ausgiebig betrachtete sie die Kinder.


    Zumindest, bis Calvena ihren Sohn präsentierte. Rufus. “Der Rothaarige...“, murmelte Romana. Da hatte Calvena wohl die Haarfarbe ihres Sohnes im Vorhinein erraten? Es wäre bei so einem Namen ja fast schon blamabel, würde der Kleine schwarzhaarig werden. Und gerade, als sie sagen wollte, auch dies fände sie einen schönen Namen, wurde ihr das Windelbündel in die Hände gedrückt.


    Es war bei jener Sekunde, dass Romana ganz anders wurde. Mit jenem ungeschickten, ungeübten Griff, mit welchen Kinderlose Kinder zu tragen pflegten, hielt sie Rufus davon ab, zu Boden zu fallen, während sie ihn anschaute, sein Gewicht in ihren Armen spüren. Was war das? Was zum Henker war das?


    Ihr drangen die Worte von Prisca an ihr Ohr. Sie wandte ihren Kopf um und versuchte sich an einem Lächeln. “Ich... trage doch gar keinen Schmuck.“ Es musste etwas verwundert klingen. Wusste nicht jeder, dass Vestalinnen keinen Schmuck trugen, aufgrund eines der vielen religiösen Verbote, die auf ihnen lasteten? Offenbar nicht. Romana senkte ihren Kopf wieder, versuchte, auszuloten.


    Nach weiteren zwei oder drei Sekunden wusste sie, was das Gefühl war. Neid. Sie beneidete Calvena. Sie beneidete Serrana. So sehr, dass ihr fast übel wurde innen drinnen. Warum ich nicht, dachte sie sich. Es war abstrus, dass sie, die glühende Vestalin, das sich dachte, aber diese Gefühle kamen in ihr auf. Es schauderte ihr davor. Sie schluckte.


    “Ähm... danke. Hier.“ Sie hielt das Kleinkind wieder zurück zu Calvena, und wartete, bis diese das Kind wieder an sich genommen hatte. Sie spürte, wie ihr die Gänsehaut kam vor lauter... war das Neid? Bei den Göttern? War es Missgönnung?


    Es war wohl jetzt an der Zeit, schnell ihren zurechtgelegten Spruch hervorzukramen. “Ich... ähm... ich muss was gestehen. Ich war nur schnell am Reinschauen. Ich war gerade am Weg zum Tempel der Luna. Die wollen mich dort haben, denn morgen ist ihr Festtag und ich glaube, mit der Mola Salsa ist was nicht in Ordnung. Zumindest habe ich das so verstanden. Das bedeutet... ich kann nicht lange bei euch bleiben. Es tut mir fürchterlich Leid! Aber ich hoffe, ihr verbringt auch ohne mich einen schönen Tag.“ Der Neid. Oh, der Neid! Sie spürte sich in ihn hinunterfressen, wie Säure, in ihre Seele. Nichts wie weg, kam ihr.


    “Zumindest habe ich eure Kinder kennen gelernt, dafür war es ja wert, zu kommen. Aber nun... nun muss ich wirklich gehen. Sonst machen die Aeditui der Luna noch einen gewaltigen Terz...“

  • Für Prisca schien es wirklich traurig zu sein, dass ihre Cousine nicht in ihrer Nähe lebte, zumindest erweckte sie bei Serrana diesen Eindruck. Was für eine Ironie, denn deren Cousine lebte durchaus in Rom, dennoch hatte Serrana sich seit ihrer Rückkehr höchst erfolgreich vor einem erneuten Treffen mit Axilla gedrückt. Dabei wäre es eigentlich das Selbstverständlichste auf der Welt, in der Casa Iunia vorbeizugehen, sich nach Axillas und Senecas Befinden zu erkundigen und die beiden über die Geburt ihrer Kinder zu informieren. Serrana schob diesen Gedanken kurzentschlossen so gut es ging wieder beiseite, was dank Romanas Ankunft auch recht problemlos gelang und strahlte noch ein bisschen mehr, als diese ihre Namenswahl lobte. Nicht auszudenken, wenn der Claudia die Namen der Babys nicht gefallen hätten...Nur einen kurzen Augenblick später wich das breite Strahlen jedoch Verwirrung.


    "Du musst direkt schon wieder gehen? Oh, wie schade....ich hatte gehofft, wir könnten noch ein bisschen....aber deine Pflichten als Vestalin gehen natürlich vor." Zumindest bei Serrana hatte die Claudia mit ihrem Hinweis auf ihre priesterlichen Pflichten auf den richtigen Knopf gedrückt, sie war zwar mehr als enttäuscht, bemühte sich aber, so gut es ging, sich nicht allzu viel von ihrer Entäuschung anmerken zu lassen.

  • Prisca schien sich direkt in die kleine Laevina verliebt zu haben. Die Aurelia war hin und weg und vergaß glatt alles um sich herum, während sie sich mit Serranas Töchterchen beschäftigte. Anscheinend schwang eine große Sehnsucht mit. Der Wunsch nach dem eigenem Kind. Prisca war ja erst seit kurzem verheiratet und der Nachwuchs würde sicherlich bei ihr auch nicht lange auf sich warten lassen. Vielleicht sollte sie ihre Freundin einmal mit in den Tempel der Iuno mitnehmen. Ein Opfer an die Göttin würde jedenfalls nicht schaden.
    Doch erst einmal lag ihr Blick wachsam und aufmerksam auf ihrem Kind. Romana wirkte etwas überfordert, als sie den kleinen Jungen betrachtete, den man ihr soeben in die Arme gedrückt hatte. Die Vestalin schien zum ersten Mal ein Kind in den Armen zu halten und gab sich alle Mühe Rufus nicht fallen zu lassen. Auf Calvenas Zügen zeigte sich ein kleines nachsichtiges und stolzes Lächeln. Kurz lachte sie, als Prisca meinte, dass Schmuckstücke nicht sicher waren. „Nur wenn es glitzert“, scherzte sie zurück. Diese kleine Freundinnenrunde war nun erst einmal vollständig. Es freute sie von den vertrauten Gesichtern umgeben zu sein. Nach der langen Trennung tat dieses wiedersehen wirklich gut.
    Ihr Lächeln wandelte sich dann ein kleines bisschen in Enttäuschung, als Romana verkündete, dass die Pflicht rufe und sie leider nur Zeit für einen kurzen Besuch gehabt hatte. „Wirklich schade! Es tat gut dich wieder zu sehen. Wir wollen dich auch nicht von deinen Pflichten abhalten. Wenn du einmal Zeit hast, dann lass bitte von dir hören!“ Ihren Sohn hatte sie nun wieder in den Armen. Einen Augenblick lang sah sie Romana noch nach, ehe sie sich dann den verbliebenen Freundinnen zuwandte.

  • Es machte wirklich Spaß und Freude der kleinen Laevina zuzusehen, wie sie den hingehaltenen Finger mit ihren kleinen Händchen packte und ihn fordernd Richtung Mund führte. Ob sie Hunger hatte? Prisca musste kurz schmunzeln, ehe sie etwas überrascht von Romanas Worten wieder aufblickte. Der Scherz mit dem Schmuck hatte die Claudia offenbar verwirrt, da sie als Vestalin keinen solchen tragen durfte. Naja, Prisca hatte nicht großartig darüber nachgedacht. Sie hatte damit eigentlich nur zum Ausdruck bringen wollen, dass kleine Babys eben gern nach allem möglichen greifen. War Romana ihr deswegen nun beleidigt, oder warum verabschiedete sie sich denn so überstürzt?


    "Auf Wiedersehen Romana und bis bald", rief Prisca der davon eilenden Claudia mit einem fragenden Blick nach, der anschließend Serrana und Calvena traf. "Was hat sie denn? Hab ich was falsches gesagt?", bezog sie die Reaktion der Vestalin ganz auf sich. Grübelnd legte die Aurelia die Stirn in Falten, wurde jedoch schnell wieder aus ihren Gedanken gerissen, da Laevina mittlerweile den Adler entdeckt hatte und ihre Fingerchen zielgerichtet nach dem goldenen Vogel grabschten. Ein kurzer Zug an der Kette genügte und schon gab der Verschluss nach, worauf Laevina vor Freude los gluckste. " Na na na! Das geht aber nicht kleine Dame.", rügte Prisca schmunzelnd und mit gespielter Empörung das kleine Mädchen mit liebevoller Stimme, das darauf hin noch mehr zu glucksen begann. Die Kleine drehte das goldene Schmuckstück voller Freude hin und her und Prisca dachte gar nicht daran es ihr wieder weg zu nehmen. "Ach, ihr beide habt wirklich wundervolle Kinder", bemerkte Prisca leise vor sich hin seufzend und reichte Laevina ganz behutsam an ihre Mutter zurück.

  • Auch Serrana starrte der davoneilenden Romana mit einer Mischung aus Verwirrung und Enttäuschung hinterher, bevor sie sich wieder Prisca zuwandte und den Kopf schüttelte. Die Vestalin strahlte sonst immer so eine unglaubliche Ruhe und Souveränität aus, und dieses hektische Verhalten schien so gar nicht zu ihr zu passen. "Ich weiß auch nicht, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es etwas mit dir zu tun hat, Prisca. Vielleicht hat sie einfach nur viel zu viel zu tun..." Ein letzter bedauernder Blick zum Ausgang hin, dann war Serrana gebührend damit abgelenkt, ihre kleine Tochter wieder in Empfang zu nehmen. "Danke, dass du das sagst." Ich finde sie auch wundervoll, aber tut wohl jede Mutter. Und warte nur ab, Prisca, nächstes Jahr um diese Zeit hast du sicher auch ein Baby im Arm, um das dich jeder beneiden wird." Serrana zwinkerte der Aurelia zu und beugte sich dann ein Stückchen ihrer kleinen Tochter entgegen, deren Aufmerksamkeit jedoch offenbar von etwas anderem abgelenkt wurde, und die kleine gutgelaunte Gluckser von sich gab.


    "Na, hast du dich bei Prisca auch benommen, Vina?" wisperte sie leise und streichelte sanft die Wange des Babys, als ihr plötzlich etwas glitzerndes in dessen winziger Faust auffiel. Den wütenden Protestschrei ihrer Tochter ignorierend zog sie daran und hielt Sekunden später einen goldenen Adler an einer ebenso goldenen Kette in der Hand, den Prisca vor nicht allzu langer Zeit noch um den Hals getragen hatte. "Oje, Prisca, das ist aber unangenehm, ich hoffe, Vina hat die Kette nicht kaputt gemacht. Sie hat nämlich mehr Kraft, als man ihr auf den ersten Blick zutraut." Ganz wie die Urgroßmutter, wenn sie so darüber nachdachte, hoffentlich galt das alte Sprichwort "nomen est omen" im Falle der beiden Laevinas nicht auch in anderen Bereichen...

  • Es war schon irgendwie ein wenig seltsam, dass Romana sich so eilig verabschiedet hatte. Sie hoffte dass sich bald noch einmal eine Gelegenheit finden würde um mit einander zu reden. Auf ein Gespräch mit Romana hatte sie sich eigentlich schon gefreut, nun musste es wohl erst einmal verschoben werden. Kurz drückte sie Rufus einen kleinen Kuss auf den Haarschopf, ehe sie sich dann neben Prisca auf die Kline setzte. "Ein bisschen seltsam war das schon", meinte sie dann in die Runde, zuckte dann aber mit den Schultern, sie würde sich jetzt nicht den Kopf zerbrechen und einfach die Zeit mit ihren anderen Freundinnen genießen.
    Calvena musste lachen, als Serrana eine kleine goldene Kette aus den Fingern ihrer Tochter befreite. "Hab ich es dir nicht gesagt", zwinkerte sie Prisca zu. "Schmuckstücke sind beliebtes Spielzeug", scherzte sie in die Runde. Romanas Abgang hatte die Stimmung ein wenig gedrückt, den Abend wollte sich dennoch nicht verderben lassen.
    Rufus saß auf ihrem Schoß und streckte seine Finger nach den Haarsträhnen seiner Mutter aus. Eilig schob Calvena sich diese hinters Ohr. Wie es Serrana bereits angemerkt hatte, die Kinder mochten noch klein sein, aber doch schon kräftig genug, dass es ganz schön unangenehm werden konnte, wenn die kleinen Finger an Haarsträhnen zogen.

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