Cubiculum Herius Claudius Menecrates

  • Die Verblüffung in Menecrates' Gesicht wuchs.


    "Und was genau soll ich jetzt mit deiner Auskunft anfangen? Ich brauche einen Termin, aber den möchte ich hier im Lager wahrnehmen. Ich bin schließlich kein X-beliebiger Kunde, ich erwarte Service." Dann fiel Menecrates noch ein weiterer Punkt der Unzufriedenheit ein.


    "Und was überhaupt ist aus dem Zeichenstein geworden? Ich habe dich losgeschickt, um einen zu besorgen. Hätte ich auf dich gewartet, wäre die Tür jetzt noch nicht fertig. So geht das nicht!" Er blickte streng. Die Flausen seines Sekretärs waren zuweilen recht anstrengend. Und in Punkto Zuverlässigkeit glänzte er mitunter nicht. Hier musste langsam mal ein Denkzettel her, daher entschied er: "Zur Strafe werde ich dir ein paar Einheiten Marsch- und Waffentraining verabreichen." Menecrates wusste aus eigener Erfahrung, wie schlapp man sich als Ungeübter danach fühlte. Möglicherweise würde Manuel dann keinen Griffel mehr halten können, aber Strafe musste sein.


    "Also: 1. Eine Erklärung, 2. Besorg einen Termin mit dem Rüstungsschmied hier und 3. Hole den Legionarius Hadrianus Fontinalis. Jatzt." Das war einer der wenigen, die Menecrates hier bereits namentlich kannte. Und die Zeit eines echten Ausbilders, eines Optios, wollte Menecrates nicht mit dem Denkzettel für Manuel verschwenden.

  • „ Sicher bist du das nicht Dominus, ich werde nach Mogontiacum eilen und den Rüstungsschmied hierher bestellen.“ Das konnte ich gerade noch sagen, bevor Menecrates von der Zeichenkreide anfing.
    Schuldbewusst nickte ich, als er von der Türe anfing die noch nicht fertige wäre. „Ich habe aber überall hier im Lager und in Mogontiacum gesucht rutschte mir spontan heraus.“
    Dann verstand ich die Welt nicht mehr, wegen so einem Stück Zeichenkreide sollte ich jetzt hier militärisch gedrillt werden? Vor entsetzen riss ich Augen und Mund auf. Gleich darauf fing ich mich wieder und biss meine Zähne zusammen, während ich spürte wie sich meine Augen zu Schlitzen verengten. Schnell senkte ich meinen Kopf ehe mir angemerkt wurde.
    Tief einatmend damit ich ruhiger wurde. Antwortete ich bevor ich mich umdrehte: „Ja Dominus ich hole dann jetzt den Legionarius:“ Nur war die Frage wo ich den um diese Zeit finden würde. Germanien schien mir überhaupt kein Glück zu bringen.

  • Mit der ersten Erwiderung, dass Manuel den Rüstungsschmied herbestellen wollte, zeigte sich Menecrates noch zufrieden. Bei der zweiten schüttelte er nur den Kopf.


    "Manuel, ich weiß manchmal nicht, ob du einfach nur verpeilt bist oder ob es an mangelnder Lust liegt, dass du teils unzuverlässig wirkst. Ein Legionarius hat hier im Lager einen Zeichenstein auftreiben können, warum du nicht?"

    Als aus Manuels Augen das Entsetzen sprang, bereute es Menecrates aber fast, ihn derart abstrafen zu wollen. Er wusste nicht wieso, aber übel nehmen konnte er seinem Privatsekretär im Grunde nichts. Auch wenn er sich schon öfters über ihn ärgern musste und sich wünschte, dass sich ähnliches nicht mehr wiederholte. Zurück konnte Menecrates nicht und er wollte es auch nicht. Daher seufzte er einmal, während sich manuel anschickte, den gewünschten Mann zu holen. Und wieder wusste Menecrates nicht einzuschätzen, ob Manuel diesen Auftrag ausführen konnte und vor allem auch, wie schnell. Es gab jede Menge Legionäre im Lager und seine Pfiffigkeit würde darüber entscheiden, von wo er sich jeweils Hilfe holte.


  • Nach dem Erwachen beschäftigte Menecrates einzig der Gedanke, seine Idee der Nacht umzusetzen. Es konnte vorkommen, dass eine Nacht den Entschluss des Vortages kippte, aber in diesem Fall fühlte sich Menecrates eher gestärkt.


    Wer heute den Dienst als Cubicularius versah, wusste er nicht, er rief einfach Wulfgar, weil der ohnehin einen Auftrag bekam. Falls nicht Wulfgar vor dem Zimmer warten sollte, würde der andere Sklave ihn schleunigst holen, dessen konnte sich Menecrates sicher sein. Er setzte sich auf und streckte die Beine aus dem Bett. Die Zimmertemperatur lag deutlich unter der italienischer Verhältnisse. Er spielte mit den Zehen, um sie warm zu halten.

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    Mit der ersten Erwiderung, dass Manuel den Rüstungsschmied herbestellen wollte, zeigte sich Menecrates noch zufrieden. Bei der zweiten schüttelte er nur den Kopf.


    "Manuel, ich weiß manchmal nicht, ob du einfach nur verpeilt bist oder ob es an mangelnder Lust liegt, dass du teils unzuverlässig wirkst. Ein Legionarius hat hier im Lager einen Zeichenstein auftreiben können, warum du nicht?"

    Als aus Manuels Augen das Entsetzen sprang, bereute es Menecrates aber fast, ihn derart abstrafen zu wollen. Er wusste nicht wieso, aber übel nehmen konnte er seinem Privatsekretär im Grunde nichts. Auch wenn er sich schon öfters über ihn ärgern musste und sich wünschte, dass sich ähnliches nicht mehr wiederholte. Zurück konnte Menecrates nicht und er wollte es auch nicht. Daher seufzte er einmal, während sich manuel anschickte, den gewünschten Mann zu holen. Und wieder wusste Menecrates nicht einzuschätzen, ob Manuel diesen Auftrag ausführen konnte und vor allem auch, wie schnell. Es gab jede Menge Legionäre im Lager und seine Pfiffigkeit würde darüber entscheiden, von wo er sich jeweils Hilfe holte.


    Kaum draußen und die Türe hinter mir geschlossen, schimpfte ich laut: „Beim Jupiter womit
    habe ich das verdient und nun soll ich auch noch die berühme Nadel im Heuhaufen suchen.“
    Ich überlegte, wie hieß der Kerl den ich suchen sollte? Ach ja richtig Legionarius Hadrianus Fontinalis, dass war doch der der hier ständig rum wuselte. Gut jetzt wusste ich wer es war und wie er aussah, aber wo sollte ich ihn finden. Wo und vor allen wie findet man einen Soldaten, den man dringend braucht? Wenn ich jetzt Offizier wäre dann wüsste ich was ich machen müsste. Bei diesem Gedankengang kam mir eine Idee und schon war ich unterwegs.
    Zu der Soldatenunterkunft

  • Wulfgar stand mal wieder recht früh auf. Er überlegte was er heute so alles zu tun hatte. Er überlegte sich ob er einen Dienst im Haus hatte. Dem war heute nicht der Fall. Also wollte er nun wissen, ob Menecrates einen Auftrag für ihn hatte. Daher ging er zu dessen Cublicum, klopfte dort an und wartete darauf, das er hinein konnte.

  • "Ja ja, herein mit dir", erklang es von innen. Langsam wurde Menecrates auch kalt. Er wollte die Vergabe des Auftrags gleich mit dem Einkleiden verbinden. Inzwischen standen ihm viele Körperhaare ab und er versuchte, sich die Arme mit Reibung zu erwärmen.

  • Ich hatte ja noch immer die Hoffnung, dass Menecrates mich mit der Strafe verschonen würde. Mit Schrecken dachte ich alleine an die, wie nannte er es noch, ach ja, *ein paar Einheiten Marsch- *, er wusste doch wie ungern ich zu Fuß unterwegs war. Das war doch die pure Bosheit. Und dann noch Waffentraining, wie hatte ich das doch immer verabscheut, es war ja nicht so das ich es nicht konnte, nein es widersprach einfach meiner Lebensanschauung. Vielleicht auch einmal meinem neuen Glauben. Dort hieß es ganz klar und deutlich *du sollst nicht töten* oder *„Wenn dich einer auf die linke Backe schlägt, dann halt ihm auch die andere hin*. Nun stand ich hier mit diesem, was war er noch gleich? Ach egal irgend so ein Legionär.
    Vielleicht sollte ich besser gehen, geholt hatte ich ihn ja, von mitkommen, reinkommen war eigentlich keine Rede gewesen.

  • Völlig aus meinen Gedanken gerissen antwortete ich entgegen meiner sonstigen Art, ziemlich unwirsch: "Ich bin Linos der Skriba von Menecrates. Wer du bist weiß ich ja nun leider schon."

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    "Ja ja, herein mit dir", erklang es von innen. Langsam wurde Menecrates auch kalt. Er wollte die Vergabe des Auftrags gleich mit dem Einkleiden verbinden. Inzwischen standen ihm viele Körperhaare ab und er versuchte, sich die Arme mit Reibung zu erwärmen.


    Wulfgar öffntete die Türe. "Guten Morgen Dominus Menecrates. Cursor Wulfgar meldet sich um Aufträge zu erhalten." 'Wenn es denn welche gibt', fügte er gedanklich an.

  • Für Manuels Verhältnisse verging sehr wenig Zeit, bis er wieder eintraf. Zumindest nahm Menecrates an, dass es sich um seinen Privatsekretär handelte, der anklopfte. Hoffentlich begleitete ihn der gesuchte Legionär. Und weil der Legat ordentlich Müdigkeit verspürte, zögerte er nicht lange, um das herauszufinden.


    "Ja, kann eintreten", reif er von seinem Bett aus, auf dessen Kante er sich gesetzt hatte. Am liebsten wäre er rücklings auf das Bett gesunken und sofort eingeschlafen.

  • Sein privater Bote fragte nach einem Auftrag und Menecrates nickte schon einmal zustimmend.


    "Ich habe einen Auftrag für dich, aber während ich ihn dir erkläre, kleide mich an. Es ist verdammt kalt hierzulande." Er hob die Arme an, damit Wulfgar die Nachttunika abstreifen konnte. Schon allein der Gedanke an das völlige Entkleiden überzog seine Haut mit einem Kratermuster.


    "Ich habe nur einen Auftrag, aber erstens ist das einer mit großem Aufwand und zweitzens mit nicht geringerer Wichtigkeit", kündigte er an.

  • Mist nun schläft er doch noch nicht, zögernd öffnete ich die Türe und ließ dem Legionär den Vortritt.

  • Ich betrat den Raum und sah Herius Claudius Menecrates sitzend auf der Bettkante. Salve Legatus Legionis Herius Claudius Menecrates, Legionarius Aulus Hadrianus Fontinalis, melde mich wie befohlen. Dabei grüßte ich millitärisch korektt und nahm danach eine stramme Haltung ein. Vielleicht gibt es wieder was zum unbauen fuhr es mir durch den Kopf

  • Während Fontinalis eintrat und sich meldete, überlegte ich ob ich die Türe von draußen oder drinnen schließen sollte.

  • Wulfgar begann seinen Herren auszukleiden. Aber erst nachdem er warme Kleidung für ihn besorgt hatte. Beiläufig fragte er "Einen wichtigen Auftrag, Dominus? Wo soll ich eine Nachricht hinbringen?" Warum sollte er auch aufgeregt sein? Ok, es war ein besonderer Auftrag, aber dennoch sollte er nur einen Brief abgeben. Wohin auch immer. Vermutlich in ein Kastell oder weiter im Landesinneren von Germania Superior.

  • Der Legat nahm die Meldung des Legionärs zufrieden entgegen. Der zeigte Zack, sowas liebte Menecrates. Weniger zackig bewegte sich hingegen sein Privatsekretär. "Komm ruhig herein, Manuel. Und schließe die Tür", sagte Menecrates in ruhigem Tonfall, dann wandte er den Blick zu Hadrianus.


    "Legionarius Fontinalis, für dich ergibt sich heute eine große Chance der Bewährung. Nicht jeder Legionär hat die Möglichkeit zu beweisen, wie viel Ausbilderpotential in ihm steckt. Beweist du dich, richtet sich vielleicht das Augenmerk deiner Vorgesetzten auf dich, wenn eines Tages einmal ein neuer Optio gesucht werden wird. Erfülle also den heutigen Auftrag gut, auch in deinem Interesse."


    Um die Worte wirken zu lassen, schwieg Menecrates einen Augenblick, bevor er weitersprach. "Ich wünsche, dass du meinen Privatsekretär ausbildest. Ich erwarte dabei keinen Drill in voller Ausrüstung und auch am Ende keinen Spezialisten, sondern von jedem etwas. Er darf in seiner Zivilkleidung bleiben, bekommt etwas Lauftraining, etwas Marschtraining, etwas Waffentraining und etwas Schwimmtraining. Seine Kondition soll sich verbessern. Dabei soll er nicht derart gedrillt werden, dass er seiner eigentlichen Aufgabe, dem Verfassen von Briefen, nicht mehr nachkommen kann. Finde ein geeignetes Maß für ihn, aber sei auch nicht zu nachgiebig. Manuel ist manchmal etwas träge und bequem." Menecrates sah zu seinem Sekretär, nickte und schaute wieder Hadrianus an. "Bei Schwierigkeiten komm zu mir. Ist die Aufgabe klar?"

  • Ich sollte also den Privatsekritär von Herius Claudius Menecrates ausbilden . Das war meine große Chance, mich für eine Beförderung zu qualifizieren oder vielleicht für eine Berufung zur Cohortes Praetoriae. Diese mir gebotene Möglichkeit wollte ich nicht ungenutzt lassen. Während dessen sah ich zu Linos rüber, ihm war wohl nicht ganz geheuer bei dieser Sache, mir mochte es aber auch nicht in den Kopf warum ich jetzt einen Schreiberling in die Kunst des Kampfes einweisen sollte, aber das war ja schließlich nicht meine Angelegenheit, ich bekam eine Chance mich zu beweisen, und das war wichtig für mich. Soll ich euren Sekritär auch in die Kunst des Bogenschießens einweihen? diese frage war durchaus berechtigt. Ein legionär bekam zwar selten einen Bogen in die Hand aber man wurde darin auch Ausgebildet, man konnte schließlich ja nie Wissen.

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