[Officium] Legatus Legionis Herius Claudius Menecrates

  • Zitat

    Original von Titus Vibius Vespa
    Als der Grieche die Principia betrat, bemerkte er den regen Durchgangsverkehr, irgendwas schien heir im Gange zu sein. Er dachte sich allerdings erstmal nichts dabei und betrat das Officium des Legaten oder besser gesagt den Vorraum, in dem drei Scriba saßen. "Eques Vibius Vespa, wie befohlen."


    Der zweite Scriba der Schreibstube wurde frei und er nahm sich des Vorgang für Vibius Vespa an. Die Anweisungen lichteten sich, sodass er die Unterlagen schnell fand. Es handelte sich auch in diesem Fall um eine Urkunde und eine Tafel. Zusätzlich griff er sich die Akte des Mannes.


    "Ich sehe, du bist noch gar nicht so lange bei uns, Eques Vibius", merkte der Scriba an. Trotzdem wies die Akte des Eques eine ordentliche Fülle an Tafeln und Notizen auf. "Du hattest bereits höhere Ränge inne, bist hier wieder unten angefangen, hast dich bewehren können und offensichtlich alles richtig gemacht. Ich sehe positive Vermerke bei der Ausbildungsunterstützung und bei Einzelaufträgen. Einträge wie: verlässlich, diszipliniert, Vorbildwirkung, geeignet als Befehlshaber einer Reitereinheit." Der Scriba blickte auf und fügte an: "Womit wir beim Thema sind. Ich habe die Aufgabe, dich über die Ernennung zum Decurio zu unterrichten. Herzlichen Glückwunsch! Du übernimmst die Turma von Titius Firminus, der von der Kavallerie zur Infanterie wechselt. Das Ablegen des Eides ist erneut nötig sowie der Gang ins Magazin. Dienstantritt sofort."

  • Corvinus war wie vor den Kopf geschlagen. Damit hatte er nicht gerechnet. Er nahm sich fest vor Mithras schnellstmöglich ein angemessenes Opfer darzubringen und zusätzlich seinem Vater zu schreiben.


    "V... Verstanden Optio...", Corvinus ging in Grundstellung und salutierte
    "Optio Lucius Helvetius Corvinus meldet sich ab!"


    Dann verließ er, immer noch ein wenig neben sich stehend das Officium.

  • Während er nun vor dem Schreibtisch des einen Scribas stand, blickte er nach links und rechts zu den anderen Schreibern. Sie händigten den Soldaten Urkunden aus und langsam verstand Varelas, wieso er hier her beordert wurde.
    Breit im Stand und mit verschränkten Armen hinter dem Rücken postierte sich der Grieche vor dem Schreibtisch.
    Anfangs listete der Scriba Fakten aus seiner Akte auf. Das solche Sachen dort standen, wunderte den Soldaten etwas, denn alles was er hier tat, war für ihn nichts besonderes, sondern viel mehr der Einsatz, den hier jeder Soldat leisten sollte.
    Das Ende vom Lied war die Ernennung zum Decurio.
    Ohne seine Miene zu verändern nickte er und nahm es zur Kenntnis.
    Nun befehligte er eine eigene Reitereinheit, eine Turma mit 32 Mann.
    Er verabschiedete sich mit einem "Jawohl." und verließ das Officium.

  • Die beiden Centurionen, die zunächst von der Einladung zur Stabsbesprechung ausgenommen waren, und anschließend in die Principia geladen wurden, mussten in den Besprechungsraum. Der Legat wies auf zwei freie Plätze und wartete, bis die Offiziere saßen. Dann erklärte er die ungewöhnlichen Umstände.


    "Centurio Sepullius Falto, Centurio Cilnius Paternus", sein Blick lag auf den Hinzugekommenen. "Die Situation erforderte es, dass ich die Gesinnung eines jedes verantwortlichen Offiziers überprüfen musste. Die Centurionen sind das Rückgrat der Legion und ich kann und will kein Risiko eingehen, weil uns schwere Zeiten bevorstehen. Ich muss mich blind auf die absolute Kaisertreue eines jeden und die daraus resultierende uneingeschränkte Loyalität zu mir verlassen können. Zu mir sind Hinweise gelangt, dass ihr einerseits die Hilflosigkeit unseres Kaisers bemängelt und andererseits die Entschlossenheit des Praefectus Urbi gut geheißen habt. Ihr beide besitzt allerdings einen Leumund, der nach Aussage einiger Befragten, eine andere Sprache spricht. Eine einzelne Bemerkung soll also vergeben sein. Ihr behaltet nach wie vor das Kommando über eure Einheit, was am heutigen Tag keineswegs selbstverständlich ist. Zur Bekräftigung weise ich euch jedoch an, euren Eid zu erneuern. Und das bitte sofort. Anschließend wartet ihr im Gang bei den anderen Offizieren."


    Er wartete, bis die beiden Centurionen den Raum wieder verlassen hatten, und schwieg für mehrere Atemzüge. Nun stand der Moment der Offenlegung bevor. Er musste über das Entsetzliche sprechen, das er am liebsten verdrängen würde. Aber wie fängt man an? Wie erklärt man, dass der Boden, auf dem sie alle standen, weggebrochen ist? Wie sollte er als gefasster und rational denkender Kommandant wirken, wo er doch Zorn und Verbitterung, ja immense Entrüstung empfand?


    Er stemmte sich auf der Tischplatte nach oben und atmete schwer aus.


    "Meine Herren, und nun zum Grund für diese außergewöhnliche Besprechung und die Vorkehrungen." Ungewöhnlicher Weise begann er keine Wanderung, sondern hielt sich an der Tischplatte fest. "Ich habe zwei Nachrichten, beide sind erschütternd." Er atmete nochmals schwer durch, dann sprach er in verminderter Tonstärke weiter. "Unser geliebter Kaiser und sein Sohn sind einem Mordanschlag zum Opfer gefallen." Die Mächtigkeit der Information verbot ein sofortiges Weitersprechen, ganz abgesehen davon, dass Menecrates dazu auch nicht in der Lage war. Schweigen lag wie eine drückende Gewitterstimmung im Raum. Den Anwesenden erklärte sich nun der schwarze Überwurf des Legaten.
    "Bei den Göttern", entfuhr es dem Tribunus Laticlavius. "Unfassbar", murmelte der Praefectus Castrorum. Alle starrten Menecrates an.


    "Es tut mir Leid, meine Herren. Mir sind keine Einzelheiten bekannt. Man schweigt sich aus in Rom oder man weiß bisher nicht mehr. Ich habe die Nachricht gestern Abend in der Regia des Statthalters erfahren, als ein Prätorianer eintraf. Und das ist nur der eine Teil der Katastrophe." Und als Katastrophe wertete Menecrates auch den zweiten Teil, der seine geplante Festsetzung beinhaltete. Nicht, weil es seine Person betraf, sondern weil erwiesen war, dass er nichts mit dem Anschlug zu tun hatte, aber offensichtlich aus dem Weg geräumt werden sollte. Solche Schritte unternahmen nicht Unwissende zum Schutze Roms, sondern gezielt planende Machthungrige.


    "Die zweite Nachricht betrifft Rom. Dort herrschen nunmehr Korruption, Befugnisüberschreitung und der unberechtigte Griff nach dem Thron. Der Praefectus Urbi räumt politische Gegner aus dem Feld und es ist nicht schwer zu erraten, warum er das tut. Er möchte der korrekten Wahl eines neuen Princeps zuvorkommen, sich selbst als neuen Princeps einsetzen, oder aber die Stimmen im Senat nur auf jene reduzieren, die ihn unterstützen. Er schreckt dafür auch nicht vor Anschlägen zurück. Vor euch steht eines seiner Opfer." Menecrates Blick hob sich von der Tischplatte und richtete sich nacheinander auf jeden seiner Stabsoffiziere. Dann sprach er ausdruckslos weiter. "Aber ich stehe noch hier. Entweder, weil der Praefectus Urbi nicht mit dem Durchblick und der Ehrbarkeit anderer Senatoren gerechnet hat. Oder, weil heutzutage jeder versucht, einen eigenen Vorteil aus der Situation zu schlagen und mich benutzen will. Ich persönlich möchte an ersteres glauben." Geklärt war die Frage für Menecrates nicht, ob ihn der Statthalter vorspannen und ausnutzen wollte oder ob er auf wundersame Weise durch die Ereignisse zu einem aufrichtigen Menschen bekehrt wurde.


    "Meine Loyalität zu unsrem Kaiser war jedem hinlänglich bekannt, daher muss ich davon ausgehen, wenn der Praefectus Urbi mich aus dem Weg räumen will, plant er die Beseitigung seiner Kritiker und den Griff nach dem Thron. Damit ist er stark verdächtigt, selbst den Mord an unserem Kaiser in Auftrag gegeben zu haben. Er gehört zu denen, die ein Motiv hatten."


    Aschfahle Gesichter, geweitete Augen blickten, Gemurmel setzte ein, doch der Legat unterbrach.


    "Da gibt es noch mehr, was wir berücksichtigen müssen. Der Praefectus Urbi hatte einen Prätorianer geschickt, um mich zu verhaften. Das bedeutet entweder, die Garde ist übergelaufen, weil sie vielleicht in den Mordanschlag eingeweiht war oder sogar dafür gewonnen wurde ODER die Garde ist alleine für den Mordplan und die Umsetzung zuständig. Wie sonst sollte es möglich sein, an ihr vorbeizuagieren? Andererseits, das größere Motiv sehe ich beim Praefectus Urbi, nicht beim Gardepräfekten."


    Die Empörung über die Weite der möglichen Intrigen veranlassten zwei Tribuni dazu aufzuspringen, doch bevor Tumult losbrach, gebot der Legat mit einer Armbewegung rechtzeitig Ruhe.


    "Meine Herren, wir haben weiterhin die Pflicht, Rom zu dienen und die Grenzen zu sichern. Aber darüber hinaus lege ich uns die Pflicht auf, das in unseren Händen Mögliche zu tun, damit es eine korrekte Wahl für die Nachfolge unseres geliebten Kaisers gibt und damit vor allem seine Mörder, deren Helfershelfer und Auftraggeber gefunden, gestellt und verurteilt werden können. Seid ihr dazu bereit?"
    Menecrates hätte die Punkte auch als Befehl ausgeben können, aber das wollte er nicht. Der verlässlichere Untergebene diente aus eigenem Bestreben und nicht unter Zwang. Außerdem glaube Menecrates, seine Stabsoffiziere zu kennen, denn sonst säßen sie nicht vollzählig hier.


    Die allgemeine Zustimmung bestätigte ihn in seiner Vermutung, dann gab er diverse Anweisungen heraus:
    "Die Mannschaften und Offiziere unterrichte ich auf dem Appell von der Todesnachricht. Ab sofort sind die Wachen, Polizeistationen und Außenposten nur durch absolut verlässliche Soldaten zu besetzen. Jeder Praetorianer, der auftaucht, wird festgesetzt. Wir können kein Risiko eingehen. Befehle erteile ausschließlich ich - ihr nehmt sie weder von einem Boten noch von einem anderen Befehlshaber entgegen. …"
    Weitere Einzelheiten folgten.

  • Nachdem der Legat die Ansprache gehalten hatte, die den Großteil der Männer erheblich geschockt hatte, gab er das Zeichen an die Offiziere, ihre Männer zurück zu den Barracken zu bringen. Das Abmaschieren dauerte, denn es gab eine bestimmte Reihenfolge, in der die einzelnen Cohorten mit ihren Centurien und die Turmae den Campus verließen.
    Nachdem der Decurio seine Männer angewiesen hatte, sich für einen möglichen Auftrag zu rüsten, gab er seinem Duplicarius die Aufsicht und machte sich auf den Weg zur Principia.
    Im Officium des Legaten angekommen meldete er sich wie befohlen und wurde durchgewunken.


    "Decurio Vibius Vespa, wie befohlen, Legat."

  • Hadamar klapperte, und klapperte, und klapperte... klapperte die Tesserarii ab. Zuerst suchte er nach dem von seiner eigenen Centurie, dann ging er der Reihe nach die seiner Cohorte durch. Und die der restlichen Cohorten. Er hatte ja irgendwie gehofft, es wären wenigstens ein paar weniger, aber sogar die Centurien, die gerade außerhalb des Lagers irgendwo stationiert waren, hatten im Moment einen Vertreter hier im Castellum. Zwar nicht immer den Tesserarius, aber immerhin.


    Es dauerte eine ganze Zeitlang, genauer gesagt bis weit in den späten Abend hinein. Bis Hadamar fertig war, waren die meisten Contubernien schon lang ruhig, weil die Nachtruhe begonnen hatte. Und die letzten Tesserarii musste er tatsächlich wecken, ganz wie der beim Wachdienst gefürchtet hatte – was ihm den ein oder anderen mehr oder weniger heftigen Rüffel eingetragen hatte, die allerdings allesamt keinen Bestand mehr hatten, sobald Hadamar erwähnte, dass der Auftrag vom Legaten kam. Und schließlich, nachdem er endlich, endlich fertig damit war die knapp 60 Tesserarii zu informieren, stapfte er zum Vorzimmer des Legaten in der Principia und klopfte laut gegen die Tür, um wie befohlen dort Meldung zu machen. In der Hoffnung, dass dort überhaupt noch jemand wach war... wenn nicht, würde er wohl oder übel zum Praetorium gehen müssen. Und falls er da auch keinen Erfolg hatte, seinen Centurio wecken. Herrliche Aussichten, das...

  • Die Tür zum Vorzimmer lehnte nur an, deswegen schepperte es ordentlich, als Ferox laut klopfte. Um diese Stunde weilte keiner der Scribae mehr in der Principia, denn Verwaltungsarbeit musste nur im Ausnahmefall einmal abends oder gar nachts erledigt werden. Das Klopfen drang zu Menecrates, der noch im Schein von Öllampen in seinem Arbeitszimmer saß und in diesem Moment von seinen Schreibarbeiten aufblickte. Auch seine Tür lehnte nur an, sodass ein Lichtstrahl den Boden des Vorzimmers erhellte. Der Legat reagierte aber nicht, denn wenn das Anliegen wichtig war, konnte der Soldat auch alleine den Weg zu ihm finden.
    Menecrates beugte sich wieder über den begonnenen Brief. Er musste Primus treffen, daher die Einladung.

  • Hadamar zuckte beinahe selbst zusammen, weil er nicht erwartet hatte dass die Tür nur angelehnt war. Ein wenig verblüfft stand er einen Augenblick da und starrte die Tür an, die aufgrund seines kräftigen Klopfens nun vor ihm aufschwang. Dann stieß er sie ganz auf, weil er davon ausging, dass sie kaum angelehnt sein würde, wenn da niemand war. Als er den Blick dann frei hatte auf das Vorzimmer, musste er jedoch feststellen, dass da schon alles dunkel und verlassen war... aus dem Raum dahinter aber, wo die Tür ebenfalls nicht geschlossen war, drang noch Licht.
    Unschlüssig kratzte er sich ganz kurz am Kopf. Dass hinter der nächsten Tür wohl das Officium des Legaten selbst lag, war nicht schwer zu erraten, auch wenn er hier noch nie gewesen war. Die Frage war jetzt: war da irgendein Scriba oder Sklave drin, um noch aufzuräumen oder so? Oder arbeitete da noch der Legat selbst?
    Das Zögern dauerte allerdings nur einen winzigen Moment. Im Grunde war es ja egal, wer da drin war – er hatte nun schon ziemlich deutlich darauf aufmerksam gemacht, dass er hier war, es wäre ihm lächerlich vorgekommen, jetzt einfach wieder zu gehen. Außerdem hatte der Tesserarius bei der Wache ihm gesagt, er sollte hier Meldung machen – und: außer Kraft gesetzte Wachpläne und Ersatz für den morgigen Tag war ja nun nicht ganz so ohne, da sollte die Meldung dann schon zeitnah erfolgen, dass das auch weiter gegeben worden war... also würde er das auch tun. Kurzentschlossen durchquerte Hadamar also das Vorzimmer, klopfte noch mal – diesmal aber nur leicht – an die nächste Tür und stieß die dann aber gleich auf. Bei einer angelehnten Tür auf ein Herein zu warten kam ihm auch irgendwie lächerlich vor... zumal wer auch immer drinnen saß gerade eben ja auch nichts gesagt hatte.


    Er drückte die Tür also auf und sah in den Raum hinein – und stockte dann erst mal erneut ganz kurz. Hadamar hatte zwar durchaus damit gerechnet, dass er da auch auf den Legaten treffen könnte, aber irgendwie dann eben auch wieder nicht... nicht um die Uhrzeit, und nicht ohne Scribae, die um ihn hier rumwuselten und jeden abwiesen, der ihn womöglich mit irgendwas Nichtigem stören könnte. Es dauerte allerdings tatsächlich nur einen Lidschlag lang, bevor Hadamar sich dessen entsann, was er gelernt hatte. „Miles Duccius Ferox“, salutierte er ordnungsgemäß. Bis heute kam ihm das noch manchmal komisch vor, aber auch ihm war das mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen – und in Gegenwart des Legaten war es überhaupt nicht komisch. Eher so was wie ein Naturgesetz. Er glaubte nicht daran, dass der Legat sich an ihn würde erinnern können, aber er erinnerte sich noch sehr gut an die zwei Zusammentreffen in seiner Tirozeit, als es darum ging den penetranten Sklaven einzufangen, und vor allem beim Manöver... und was er gerade von letzterem noch in Erinnerung behalten hatte war, dass der Legat auf einer korrekten Meldung bestanden hatte. Und dass er einen nur mit einem Blick komplett zur Schnecke machen konnte. Weswegen Hadamar für sich beschloss, dass es besser war gleich mit dem rauszurücken was er wollte. Ordnungsgemäß und zackig formuliert, selbstredend. „Entschuldige die Störung, Legat. Melde wie befohlen, dass die Tesserarii der Legion informiert wurden darüber, dass die Wachpläne ab morgen Abend aufgehoben und durch neue zu ersetzen sind, die von deinem Sekretariat noch zugestellt werden. Die Tesserarii der Cohortes IV, IX und X sind derzeit teilweise bei ihren jeweiligen Einheiten außerhalb des Castellums, aber es waren von allen betroffenen Centurien Verbindungsoffiziere hier, die ich informiert habe.“

  • Als sich die Tür zu seinem Officium öffnete, reagierte der Legat nicht überrascht, denn nach dem lauten Klopfen am Vorzimmer zu urteilen, musste jemand Dringliches zu erledigen haben. Der unbekannte Melder durchquerte das Vorzimmer, trat ein und erstattete Meldung in untadeliger Haltung und Äußerung. Menecrates kannte sein Gesicht, wusste aber nicht auf Anhieb, woher. Er riss sich gedanklich von den Plänen los, die vor ihm lagen, ließ den Griffel auf die Tischplatte rollen und lehnte sich nach hinten. Sein Rücken schmerzte vom langen Sitzen am heutigen Tag, daher beschloss er aufzustehen. Er stützte sich an der Tischkante ab und drückte sich nach oben. Ein dumpfes Stöhnen erklang, aber nur kurz. Nach dem Aufstehen reckte er sich nochmals, während er sich mit einer Hand im Kreuzbereich hielt. Dann trat er hinter dem Schreibtisch hervor.
    Er atmete einmal hörbar aus und strich sich über das Kinn, bevor er antwortete. "Danke Miles Duccius. Es war so gedacht, dass die ins Kastell gerufenen Offiziere der Außenstationen die Nachrichten und Anweisungen übermitteln. Sehr gut auch, dass inzwischen jede einzelne Einheit Bescheid weiß. Ich muss einmal sehen", er legte die Stirn in Falten, während er sich zum Schreibtisch umsah, "ob ich die Pläne bereits gegen Mittag herausgeben kann. Vorteilhaft wäre das", murmelte er, mehr zu sich selbst als zur Auskunft für Duccius. Aktuell landeten viele Arbeiten auf seinem Schreibtisch, die sonst andere verrichteten, aber Menecrates wollte sichergehen, gerade in Punkto Wachmannschaft. Da gab es zukünftig einiges zu beachten.


    "Deinen Centurio müsste ich einmal sprechen, am besten sofort." Vor allem diese Centurie gedachte er, überwiegend für die nunmehr besonders wichtigen Wachaufgaben heranzuziehen, weil ihm verlässliche Berater dazu geraten hatten. Dass es sich ausgerechnet bei dieser Centurio ergab, sie vorübergehend ohne Centurio zu belassen, lag ihm nicht in Erinnerung, zu viele Veränderungen hatte er in den letzten Stunden geplant und vorgenommen. Zwar gehörte sein zukünftiger Primus Pilus, Artorius Massa, zu den Männern, die er persönlich kannte, aber dessen ehemalige Centurie musste er nicht im Kopf haben, nicht heute.


    "Ach, und noch was. Mir fällt gerade auf, dass du mir DIE Meldung gebracht hast, die eigentlich mein Privatsekretär erledigen sollte." Menecrates sah Duccius erwartungsvoll an.
    "Wie erklärt sich das?"

  • Ein wenig verblüfft beobachtete Hadamar den Legat dabei, wie er ein wenig steif aufstand, wie er sich dann streckte. Er hatte weder eine Ahnung, welche Probleme ein höheres Alter mit sich brachte, noch was mehrere Stunden konzentrierter Arbeit an einem Schreibtisch bedeuten konnten. Und er wusste nicht so recht, wie er das jetzt finden sollte, weil... weil einfach. Es war irgendwie komisch, den Legaten so zu sehen, es war komisch, dass der sich so gab in seiner Gegenwart. Er war ja nur ein einfacher Miles. Hadamar war kurz davor, sich verlegen am Kopf zu kratzen, aber er erinnerte sich noch rechtzeitig daran, dass er vor seinem Legaten stand, in Haltung, und es keine gute Idee war, in seiner Körperspannung nachzulassen.
    Bald darauf allerdings vergaß er schon wieder, dass er aufpassen sollte. Zuerst ging ja noch alles gut, er hörte zu was der Legat zu sagen hatte, zum einen weil sich darin vielleicht noch ein weiterer Befehl versteckte, zum anderen weil es interessant war zu hören, was er so dachte, und vielleicht verriet er ja nebenbei auch warum er die Wachpläne hatte aufheben lassen... und die ganze Situation war ja schon irgendwie... naja, aufregend. Dann allerdings passierte es – der Legat wollte den Centurio sprechen, und Hadamar entwischte ein nicht sehr militärisches: „Öhm...“ Was gleich darauf eine leichte Rotfärbung seiner Ohren nach sich zog. Er räusperte sich und versuchte das Öhm vergessen zu machen, indem er erklärte, was dazu geführt hatte. „Die Centuria IV, Cohors II hat im Moment keinen Centurio, Legat. Centurio Artorius wurde zum Primus Pilus befördert, und ein Nachfolger wurde noch nicht bekannt gegeben“, erlaubte er sich also auf diesen Umstand hinzuweisen, auch wenn der Legat genau genommen nicht danach gefragt hatte.


    Gleich darauf kam allerdings schon die nächste Stolperfalle. Das war also der ursprüngliche Befehl gewesen? Dieser Sack von Sklave hatte sie an der Nase herumgeführt, den Tesserarius am Tor und ihn? Für einen Moment war Hadamar sprachlos, und in seinen Augen flackerte Unglauben gepaart mit widerwilliger Bewunderung für den Kerl auf. Raffiniert war er ja, das musste man ihm lassen. Auf diese Art die Arbeit wegkriegen... Hadamar räusperte sich erneut. „Ich habe den Auftrag vom Tesserarius der Centuria V, Cohors II bekommen. Er hatte gemeinsam mit mir Wachdienst am Tor, als dein Sklave kam und mit ihm im Wachhäuschen gesprochen hat.“ Damit sagte er vollauf die Wahrheit... und ließ trotzdem genug offen, dass der Legat vielleicht denken würde, der Tesserarius hätte selbst entschieden, dass das ein Legionär übernehmen sollte. Für den Sklaven würde er ganz sicher nicht lügen – aber er wollte ihn auch nicht absichtlich in Schwierigkeiten bringen. Oh, wenn sich die Gelegenheit ergab, würde er sich sicher beizeiten mal dafür rächen, dass er an die 60 hatte abklappern müssen bis in die Nacht hinein, obwohl das gar nicht nötig gewesen wäre, nicht für ihn jedenfalls – aber dann auf seine Art. Er hielt nicht viel davon zu petzen... und so der Kerl ihn nervte mit seinem vorlauten Maul, er wollte auch ihn nicht verpetzen. Und davon abgesehen bewunderte er ihn tatsächlich ein bisschen dafür, das so hingekriegt zu haben, dass ihm die Arbeit abgenommen worden war. Denn zumindest Hadamar hegte keinen Zweifel daran, dass der Tesserarius dem Sklaven nie die Arbeit abgenommen hätte, wenn er gewusst hätte dass der sie machen sollte.

  • Der Hinweis stieß Menecrates auf die besondere Situation in dieser Centurie. Er würde sich schnellstens etwas einfallen lassen müssen, zunächst musste jedoch die Wachsituation besprochen werden, und vor dieser noch die mysteriöse und ungewollte Aufgabenübertragung von seinem Sekretär zu einem Miles. Menecrates war wieder hellwach und verspürte auch keinerlei Schmerzen im Rücken mehr. Die abgenutzte Bandscheibe wirkte zwar, aber der Schmerz drang nicht mehr in sein Bewusstsein vor.


    "Dann schick mir den ranghöchsten Offizier aus deiner Centurie. Wie gesagt, möglichst schnell, doch zunächst: Mir ist nicht klar, wie bei einem Gespräch zwischen meinem Privatsekretär, einem wachhabenden Tesserarius und dir, der einst an Linos vergebene Auftrag plötzlich bei dir landen konnte. Hier liegen offensichtlich Schwierigkeiten im Befehlsverständnis vor, denen ich auf den Grund gehen muss, denn heute ist es die Ausführung durch einen falschen Beauftragten, morgen vielleicht die komplette Umkehrung eines Befehls. Das kann ich mir im Normalfall nicht leisten und insbesondere nicht jetzt."


    Menecrates fixierte Duccius. Er wollte keine voreiligen Schlüsse ziehen, blickte aber dennoch äußerst ernst.

  • Auf den Befehl hin, den ranghöchsten Offizier zu holen, brachte Hadamar nur ein Nicken hin, weil der Legat gleich weiter sprach und er ihn nicht unterbrechen wollte. Er grübelte schon darüber nach, wer der Ranghöchste bei ihnen wohl war... andererseits: waren Optiones nicht im Grunde alle gleich gestellt? Egal. Er würde Corvinus aus den Federn holen, beschloss er kurzerhand. Hadamar war sich sicher, dass der sich darüber freuen würde, den Legaten treffen zu dürfen, auch wenn gleichzeitig vermutlich die Gefahr bestand, dass er sich vor lauter Aufregung und Ehre in die Tunika machte.


    Der Legat allerdings sprach weiter, und während Hadamar registrierte, dass der Kerl als Linos hieß, wurde ihm zugleich bewusst, dass er da nun wohl kaum eine Chance mehr hatte, den Sklaven völlig ungeschoren zu lassen. „Ich war nicht dabei, als der Tesserarius und dein Sklave miteinander gesprochen haben, Legat“, antwortete Hadamar zunächst, in dem Versuch, ein wenig Zeit zu schinden – aber wirklich etwas einfallen wollte ihm nicht, was relativiert hätte, dass er den Auftrag ausgeführt hatte und nicht dieser Linos, wie der es offenbar hätte tun sollen. Und bevor Hadamar einen Kameraden in Schwierigkeiten brachte, dann schon lieber einen vorlauten Sklaven. Schon gar nicht wenn er gar nicht wusste, wie der Wechsel des Auftrags überhaupt zustande gekommen war – sich nur darüber sicher war, dass der Tesserarius das nicht übernommen hätte, wenn er nicht geglaubt hätte, dass der Befehl des Legaten genau so gelautet hatte. Und dann war da noch der Legat, der schon wieder diesen Blick drauf hatte... „Nach diesem Gespräch ist dein Sklave zu mir gekommen und hat mir ausgerichtet was zu tun ist. Da hatte ich den Eindruck, dass dein Befehl lautete, einer der Milites solle die Tesserarii informieren, und dass dein Sklave diese Anweisung dem wachhabenden Tesserarius überbringen sollte... der dann mich auswählte für die Ausführung. Beim Abmelden hat der auch den Eindruck auf mich gemacht, dass es einfach... naja, dein Befehl war.“ Hätte der das gewusst, hätte er ihm kaum gesagt er solle selbst im Vorzimmer des Legaten Meldung erstatten, wenn er fertig war.

  • Zitat

    Original von Titus Vibius Vespa
    Nachdem der Legat die Ansprache gehalten hatte, die den Großteil der Männer erheblich geschockt hatte, gab er das Zeichen an die Offiziere, ihre Männer zurück zu den Barracken zu bringen. Das Abmaschieren dauerte, denn es gab eine bestimmte Reihenfolge, in der die einzelnen Cohorten mit ihren Centurien und die Turmae den Campus verließen.
    Nachdem der Decurio seine Männer angewiesen hatte, sich für einen möglichen Auftrag zu rüsten, gab er seinem Duplicarius die Aufsicht und machte sich auf den Weg zur Principia.
    Im Officium des Legaten angekommen meldete er sich wie befohlen und wurde durchgewunken.


    "Decurio Vibius Vespa, wie befohlen, Legat."


    Menecrates legte sofort die Arbeit zur Seite, als sich Vespa meldete.


    "Die Tür, schließe sie", gab Menecrates als erste Entgegnung. Die Vorsorge sollte kein Misstrauenshinweis gegenüber seiner Vorzimmerbesetzung sein, nein, Menecrates trennte nur sauber zwischen dienstlich und privat. Unterbewusst trieb ihn aber auch noch eine besondere Vorsicht dazu, was dem Legaten noch nicht vor Augen stand.


    Als sie ungestört waren, griff Menecrates in ein Schubfach und holte einen bereits vorgefertigten Brief heraus.


    "Dein Auftrag lautet, umgehend nach Confluentes zu reiten. Diesen Brief", er hielt die Rolle hoch, bevor er sie wieder auf dem Tisch ablegte und das Siegelwachs vorbereitete, "übergibst du Terentius Primus, und nur deinem ehemaligen Kommandeur direkt. Nicht in der Schreibstube, nicht an der Wache, keinem Sklaven oder sonstigem. Terentius soll mir das unaufgebrochene Siegel bestätigen, wenn er dir die Antwort mitgibt. Ich brauche die Antwort umgehend, also lass dir ein frisches Pferd geben und kehre auf der Stelle zurück, auch wenn du die Nacht durchreiten musst. Du kennst den Weg bestens, ebenfalls die Lage. Ich überlasse dir, ob und wenn ja, wie viele Männer deiner Turma dich begleiten. Praetorianern solltest du nicht begegnen. Falls doch, dann beförderst du keinen Brief. Hast du den Auftrag verstanden?"


    Menecrates drückte seinen Siegelring auf das erwärmte Wachs und blickte Vespa an.


    Privatpost



    Salve Primus,
    ich möchte dich sowohl in dienstlicher als auch in privater Angelegenheit sprechen. Ich wäre dir verbunden, wenn wir uns möglichst schon morgen treffen könnten. Als Ort schlage ich eine kleine Hütte zwischen Mogontiacum und Confluentes vor. Sie liegt fast genau in der Mitte, abseits des Wegs, ist unbewohnt und sicherlich deinen Patrouillen längst aufgefallen. Ich schlagen diesen Ort vor, weil er uns beiden nur eine halbe Wegstrecke abverlangt und weil dieser Ort keine Ohren und Augen besitzt. Ich schlage hora sexta vor. Gib meinem Boten die Zustimmung oder Gegenvorschläge mit.


    Es grüßt dich



    [Blockierte Grafik: http://img259.imageshack.us/img259/4645/siegel.gif]

    gez. H. Claudius Menecrates
    Legatus Legionis
    LEGIO II GERMANICA


  • Wie befohlen, schloss der Grieche die Tür und postierte sich wieder stramm vor seinem Legaten. Das er viel Aufträge von Menecrates erhielt und jetzt sogar zum Decurio ernannt worden war, war anscheinend ein Zeichen dafür, dass er Varelas und seine Treue schätzte. Das er die Tür schließen sollte konnte nur eines bedeuten: Wieder ein geheimerer Auftrag.


    In aller Ruhe, aber mit wachsamen Ohren und Augen verfolgte er die Ausführungen seines Legaten. Es war ein Botengang, ein sehr wichtiger Botengang, denn es handelte sich um eine Nachricht, die persönlich an den ALA Praefekten überbracht werden sollte.
    Serafím würde also zurück nach Confluentes reiten zum Castellum der ALA II Numidia, von der er mehr oder minder unfreiwillig, aber im Endeffekt in seinem Interesse, zur Legio II versetzt worden war. Jetzt sollte er für seinen neuen Vorgesetzten eine Nachricht an seinen alten Vorgesetzten überbringen. Rational wie er war, war es für ihn also keine große Sache. Hinreiten, Nachricht überbringen, die Antwort entgegen nehmen und zurückreiten. Ob einige der Eques dort ihn sehen würden als Decurio der Legio II mit seinen ihm unterstellten Männnern war ihm egal, mit diesem Kapitel hatte er abgeschlossen. Er war nun bei einer besseren Einheit mit einem besseren Kommandeur, wo er für seine Taten belohnt wurde.


    "Ja, Legat." entgegnete er seinem Vorgesetzten. "Dein Brief wird nur in die Hände des ALA Praefekten fallen und nur von seinen eigenen Augen gelesen werden." bestätigte er.

  • Menecrates deutete ein Nicken an, das Zufriedenheit ausdrückte. Es gab eine ganze Reihe an Offizieren, auf die er bauen konnte, und Vespa gehörte definitiv dazu. Der einstige ALA-Vexillarius hatte sich innerhalb kürzester Zeit bei der II. eingelebt und nahezu unentbehrlich gemacht.


    "Eil dich! Von diesem Auftrag und dessen Weiterentwicklung hängt einiges ab. Abite!"


    Menecrates atmete einmal tief durch. Er musste mit verschiedenen Zukunftsszenarien rechnen. Wie es aussah, gab es aktuell nichts, was vorher berechenbar war.

  • Zitat

    Original von Lucius Duccius Ferox
    Auf den Befehl hin, den ranghöchsten Offizier zu holen, brachte Hadamar nur ein Nicken hin, weil der Legat gleich weiter sprach und er ihn nicht unterbrechen wollte. Er grübelte schon darüber nach, wer der Ranghöchste bei ihnen wohl war... andererseits: waren Optiones nicht im Grunde alle gleich gestellt? Egal. Er würde Corvinus aus den Federn holen, beschloss er kurzerhand. Hadamar war sich sicher, dass der sich darüber freuen würde, den Legaten treffen zu dürfen, auch wenn gleichzeitig vermutlich die Gefahr bestand, dass er sich vor lauter Aufregung und Ehre in die Tunika machte.


    Der Legat allerdings sprach weiter, und während Hadamar registrierte, dass der Kerl als Linos hieß, wurde ihm zugleich bewusst, dass er da nun wohl kaum eine Chance mehr hatte, den Sklaven völlig ungeschoren zu lassen. „Ich war nicht dabei, als der Tesserarius und dein Sklave miteinander gesprochen haben, Legat“, antwortete Hadamar zunächst, in dem Versuch, ein wenig Zeit zu schinden – aber wirklich etwas einfallen wollte ihm nicht, was relativiert hätte, dass er den Auftrag ausgeführt hatte und nicht dieser Linos, wie der es offenbar hätte tun sollen. Und bevor Hadamar einen Kameraden in Schwierigkeiten brachte, dann schon lieber einen vorlauten Sklaven. Schon gar nicht wenn er gar nicht wusste, wie der Wechsel des Auftrags überhaupt zustande gekommen war – sich nur darüber sicher war, dass der Tesserarius das nicht übernommen hätte, wenn er nicht geglaubt hätte, dass der Befehl des Legaten genau so gelautet hatte. Und dann war da noch der Legat, der schon wieder diesen Blick drauf hatte... „Nach diesem Gespräch ist dein Sklave zu mir gekommen und hat mir ausgerichtet was zu tun ist. Da hatte ich den Eindruck, dass dein Befehl lautete, einer der Milites solle die Tesserarii informieren, und dass dein Sklave diese Anweisung dem wachhabenden Tesserarius überbringen sollte... der dann mich auswählte für die Ausführung. Beim Abmelden hat der auch den Eindruck auf mich gemacht, dass es einfach... naja, dein Befehl war.“ Hätte der das gewusst, hätte er ihm kaum gesagt er solle selbst im Vorzimmer des Legaten Meldung erstatten, wenn er fertig war.


    Viel weiter halfen ihm die Ausführungen nicht. Menecrates kam an dieser Stelle nicht weiter, was aber nicht bedeutete, dass er die Sache auf sich beruhen lassen wollte. Längst hüllte Dunkelheit das Castellum ein und noch wartete jede Menge Arbeit auf den Legaten, aber das Gespräch mit dem ranghöchsten Offizier dieser Centurie durfte ebensowenig aufgeschoben werden wie die Klärung dieser pikanten Angelegenheit.


    "Gut, deinen Auftrag, von wem auch immer er angewiesen wurde, hast du ausgeführt. Ich brauche dich hier nicht mehr, aber du benachrichtigst den in deiner Schicht wachhabenden Tesserarius der Centuria V, Cohors II und schickst ihn und den ranghöchsten Offizier deiner Centurie umgehend zu mir. Du kannst wegtreten."

  • "Jawohl, Legat." antwortete er dem Claudier, nickte und verließ die Räumlichkeiten. Zunächst musste er zu seiner Turma und sich einen kleinen Trupp zusammen stellen, mit dem er nach Confluentes reiten würde. Varelas hatte schon ein paar im Kopf, die schon hinter ihm, als neuen Decurio, standen. Er musste sich voll auf seine Begleiter verlassen können, er hatte keine Zeit für Disziplinarmaßnahmen, während der Reise.

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    "Gut, deinen Auftrag, von wem auch immer er angewiesen wurde, hast du ausgeführt. Ich brauche dich hier nicht mehr, aber du benachrichtigst den in deiner Schicht wachhabenden Tesserarius der Centuria V, Cohors II und schickst ihn und den ranghöchsten Offizier deiner Centurie umgehend zu mir. Du kannst wegtreten."


    Im Scriptorium hatt ich Menecrates nicht angetroffen, doch war mir klar ich musste meine Meldung über den Auftrag unbedingt machen. So begab ich mich nun zum Officium des Legaten. Es war schon ganz schön nervig ständig wie ein Spürhund seinen Herrn zu suchen. Dort hörte ich gerade die letzten Worte an den Kleinen. Was für ein Ärger der hatte die Meldung gemacht. Ich wollte doch Menecrates darüber informieren das die Tesserarii informiert wurden. An der offenen Türe blieb ich einen Moment stehen und überlegte wie ich dies gerade biegen konnte.
    Auch wollte ich abwarten bis der Kleine raus war.

  • Hadamar wusste nicht so recht, wie er mit den Kommentar des Legaten deuten sollte. Und darüber hinaus war er neugierig, und er wollte mehr miteinbezogen werden – weil: hier zu stehen und dem Legat persönlich Bericht erstatten, das hatte schon was. Wie musste das dann erst sein, wenn man tatsächlich mitreden durfte? Allerdings war die Anweisung in den Worten eindeutig, und obwohl Hadamar irgendwie... ein wenig unzufrieden war, oder besser: ein wenig enttäuscht, weil er schon gehen sollte, war er mittlerweile doch Soldat genug, um einfach das zu tun, was ihm gesagt worden war. Erst recht, wenn der Befehl vom Legat selbst kam.


    „Jawohl, Legat“, salutierte er also zackig, wandte sich um und verließ das Büro – und blieb dann mitten im Schritt stehen, als er sah, wer im Vorraum wartete. Seine Verblüffung überwand Hadamar jedoch schnell. Er zog die Tür hinter sich so weit zu, dass sie wie vorhin nur einen kleinen Spaltbreit offen war, ging auf den Sklaven zu und packte ihm am Kragen. Halb zerrte er ihn mit sich, halb schob er ihn mit seinem Körper, bis sie auch den Vorraum verlassen hatten, und er konnte nur hoffen, dass der Legat nicht aufmerksam wurde. Draußen dann kickte Hadamar die Tür mit dem Fuß hinter sich zu und knallte den Sklaven gegen die Wand daneben. „So. Linos, ja? Was sollte die Scheiße mit den Tesserarii?“ knurrte er, der Kerl in einem festen Griff haltend, damit er sich nicht irgendwie hinauswinden konnte.

  • Warum war ich aber auch nicht voran reingegangen? Der Kleine war ja echt so was von sauer. Dabei wollte ich dieses mal doch wirklich nur, dass alles richtig lief. Ich konnte ja verstehen, das er sauer war, aber was hätte ich denn machen sollen? Es war doch Zufall gewesen, dass es ihn erwischte.
    „Eh Mann, lass los, sei doch froh, jetzt hast du Pluspunkte gemacht und der Legat hat dich und deine Zuverlässigkeit persönlich kennen gelernt.“ Vielleicht half es ja, wenn ich ihm ein wenig Honig um den Bart schmierte. Hoffentlich wurde der jetzt nicht zu aggressiv. „Könnte ich denn jetzt da rein gehen? Menecrates wartet auf mich.“

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