Im Schoße der Familie...

  • "He da, du Made! Die Kline da steht schief, siehst du das etwa nicht? Was soll denn das für ein Hufeisen sein?" Derart schneidend schallte Laevinas Stimme durch das Triclinium, dass nicht nur der angesprochene Sklave zusammenzuckte, sondern alle anderen gleich mit. Ein kurzer panischer Blick, wer gemeint war, dann senkten sich unisono alle Köpfe bis auf einen, und das schweigende, aber dennoch sehr geschäftige Treiben ging weiter. Der Gescholtene brachte noch ein zittriges "Verzeih mir, Domina" heraus, dann beeilte er sich, die Kline im Vergleich zu den anderen so genau zu plazieren, dass auch das scharfe Auge der alten Germanica Laevina zufrieden gestellt war. Diese begutachtete nur Sekunden später das Ergebnis und nickte dann. "Na also, geht doch. Wenn man aber auch nicht alles selbst macht...." Laevina seufzte resigniert und kontrollierte dann akribisch die Anzahl und Anordnung aller Platten, Schälchen und Servietten, bevor sie endlich durchatmete und einen Blick zum Eingang warf. "Die Familie kann jeden Moment eintreffen, und ich erwarte, dass dann alles auf dem Tisch und drum herum perfekt ist. Du da, erinnere den Schwachkopf an der Porta daran, dass er Calvena und ihren Mann direkt hierher geleitet, bei diesem Tölpel weiß man nie, wie lange er sich an Anweisungen erinnert, und ihr anderen haltet euch bereit..." Froh, das Triclinium für einen Augenblick verlassen zu können, hastete der Angesprochene aus dem Raum, und Laevina seufzte erneut. Zum ersten mal seit etlichen Monaten würde die Familie wieder im größeren Kreis speisen, und sie höchstpersönlich würde dafür sorgen, dass dabei alles seinen geregelten und ordnungsgemäßen Gang ging.


    Sim-Off:

    für alle offen 8)

  • Valerian war pünktlich. Und nicht nur das. Er war frisch rasiert, gründlichst gebadet und in neue Tunika und Toga gekleidet. Letztere zu tragen, war für ihn schon ganz ungewohnt geworden, unbequem und lästig fand er das Ding. Doch heute wollte er einen guten Eindruck hinterlassen. Sicher war der Senator auch da. Ein weiterer guter Grund, sich richtig viel Mühe zu geben.


    Natürlich hatte er zunächst Calvena und Rufus von zuhause abgeholt. Gemeinsam war die kleine Familie dann zur Casa Germanica spaziert. Valerian trug seinen Sprößling auf den Armen, was der Kleine offenbar ausgesprochen genoß. Was vielleicht daran lag, daß der liebe Papa allerlei Unsinn mit dem Kleinen machte. Ihn immer mal hochwarf oder herumwirbelte. Wie gut, daß das Kind nicht gerade gegessen hatte.


    Gemeinsam betraten sie das Triclinium, wohin der Ianitor sie sogleich führte. Nicht, daß sie den Weg nicht auch allein gefunden hätten. "Salve, werte Laevina." Einer Verwandten gegenüber war es wohl angebracht, sie vertraut anzusprechen.

  • Nach ihrem Mann hätte man eine Wasseruhr stellen können. Überpünktlich tauchte er zu Hause auf und überraschte sie mitten in dem vergeblichen Versuch Rufus zu beruhigen. Er hatte einen schlechten Tag und schrie fast ununterbrochen. Aber kaum hatte sein Vater ihn auf den Arm genommen, änderte sich die Stimmung schlagartig und Calvena konnte nur fassungslos den Kopf schütteln. Was sie bereits den ganzen Tag versucht hatte, gelang ihm, als er seinen Sohn einfach nur auf den Arm nahm. Rufus zeigte sich mit einem Male quietsch fidel. "Wie machst du das nur?" Sie war erleichtert, dass das Theater zumindest für diesen Augenblick beendet war und sie sich nun auch endlich umziehen konnte. Eilig schlüpfte sie in eine indigofarbene Tunika mit einem geflochtenen Gürtel, die Haare fasste sie mit einigen Kämmen zusammen. Auf Schminke verzichtete sie, an diesem Abend setzte sie auf natürliche Schönheit. Bevor ihr Mann befürchten konnte, dass sie nun Stunden brauchen würde, kehrte sie auch beschwingt zurück um ihm einen kurzen Kuss auf die Lippen zu drücken. "Wir können", meinte sie fröhlich und gut gelaunt.


    Unterwegs hatten ihre beiden Männer eindeutig Spaß. Rufus genoss die Aufmerksamkeit seines Vaters. Gluckste und quietschte fröhlich, während Valerian sich mit ihm beschäftigte.
    Bei der Casa Germanica angekommen, wurden sie bereits erwartet und direkt ins Triclinium geführt. Dabei fiel ihr auf, wie angespannt die Sklaven waren. Anscheinend hatte Laevina den Haushalt fest im Griff und den Sklaven eine gehörige Portion Furcht eingeflößt, während der Rest der Familie entweder in Mantua oder aber Germanien gewesen war. Irgendwie fand sie diese Entwicklung etwas traurig, denn als sie hier noch gelebt hatte, waren die Sklaven etwas entspannter gewesen und nicht so eingeschüchtert.


    „Salve Laevina, vielen Dank für deine Einladung!“

  • Sedulus hatte noch einiges zu tun, darum kam er etwas später hinzu.


    Verzeit mir meine Verspätung. Ich hatte noch geschäftlich zu tun.


    Überrascht seine Nichte Calvena und ihren Mann Quintilius Valerian hier anzutreffen ging er auch gleich auf die Beiden zu um diese zu begrüßen.


    Bei allen Göttern, Calvena, bist du es wirklich?


    Was für eine Frage, natürlich war es Calvena, wer sollte es denn sonst sein?


    Salve Quintilius Valerian. Müßtest du nicht die Grenzen des Reiches verteidigen?
    Schön euch Beide hier zusammen zu sehen. Wie geht es euch? Und wie kommt`s überhaupt?


    Wollte Sedulus neugierig wie er war wissen.

  • Guten Abend grüsste das Triclinium betrat und nickte den Anwesenden zu. Auch er hatte vernommen dass heute ein Mahl gerichtet wurde und alle der Familie eingeladen waren. Es war früher Abend und so war es eher ungewöhnlich für den jungen Germanicer etwas zu essen. Er war eher der Typ der Morgens nichts aß, Mitags übermässig viel und Abends wieder pausierte mit der Nahrungsaufnahme.


    Entsprechend seiner Stellung in der Familie verhielt er sich noch zurückhaltend und wartete bis alle ihre Begrüssungen beendet hatten bis er sich nun persönlich jedem aufdrängte

  • Nur wenige Sekunden nach Aculeo betrat auch Serrana ein wenig abgehetzt das Triclinium. Im Zimmer der Zwillinge herrschten im Augenblick kriegsähnliche Zustände, nachdem sich die Amme lautstark über die ständige Anwesenheit von Adula aufgeregt hatte. Adula hatte das Gezeter stillschweigend über sich ergehen lassen, dann aber mit den Schultern gezuckt und das Cubiculum verlassen, woraufhin Victorius zu schreien angefangen und seine Schwester schließlich in ebenso beeindruckender Weise mit eingestimmt hatte. Minutenlang hatte Serrana in dem Krach ausgehalten, dann jedoch entnervt aufgegeben und die Amme ihrem Schicksal überlassen. Inzwischen dröhnte ihr der Kopf und die Sehnsucht nach Stille war schier übermächtig, aber die Aussicht auf einen gemeinsamen Abend mit ihrer Freundin und deren Mann sorgte dann doch dafür, dass Serrana sich am Riemen riss.
    Und der Anblick ihrer versammelten Familie trug dann auch recht schnell dazu bei, dass sich ihre Laune wieder erheblich steigerte.


    "Salvete, wie ich sehe, sind schon alle versammelt." sagte sie mit einem erfreuten Lächeln in die Runde und nickte zum Schluss der alten Germanica zu. "Großmutter, danke, dass du dich um diese Cena gekümmert hast."

  • Sieh an, sieh an, da trafen die ausserhäusigen Gäste doch tatsächlich vor den Familienmitgliedern ein, die die Casa Germanica ihr Zuhause nannten. Entweder gab es bei den Quintiliern nichts vernünftiges zu essen, oder Calvenas Rüstungsträger war besser erzogen, als sie, Laevina, es bislang vermutet hatte. Pünktlichkeit gehörte in jedem Fall zu den Tugenden, die die alte Dame besonders zu schätzen wusste, und so war das Zögern bei ihrer Antwort kaum wahrnehmbar. Bislang war sie noch nie von einem Soldaten welchen Ranges auch immer auf diese familiäre Weise angesprochen worden, aber Laevina hatte die letzten sechzig Jahre ja auch fast ausschließlich in der Gesellschaft von Sesselpupsern verbracht, und das nicht immer zu ihrer Zufriedenheit, wenn sie ehrlich wahr. Kurz erschien vor ihrem inneren Auge einmal mehr der langverstorbene Imperator Titus, gekleidet in seine prachtvollen Prunkrüstung und mit Lorbeerkranz auf dem Kopf. Hach, das war ein Mann gewesen, nicht so ein Weichei wie all die anderen Kerle um ihn und vor allem um sie herum....Laevina unterdrückte einen kleinen Seufzer und konzentrierte sich dann wieder auf das anwesende Familienvolk. "Salvete,.....Valerian, Calvena. Es gibt keinen Grund mir zu danken, ein Abendessen im Kreis der Familie ist doch wohl das normalste von der Welt, oder nicht?" antwortete sie mit der Freundlichkeit eines transalpinen Gebirgsbachs in der Stimme, um weiteren eventuellen Sentimentalitäten ihrer Gäste von vornherein einen Riegel vorzuschieben. "Und das ist euer Sohn, nehme ich an." Laevinas Blick glitt hinüber zu dem kleinen Jungen auf dem Arm des Quintiliers. Eine etwas weibische Pose, wie Laevina insgeheim dachte, aber schließlich waren ja keine Untergebenen anwesend und somit kein wirklicher Imageschaden zu befürchten. Der Junge sah ein bisschen größer aus als die Zwillinge, was die alte Germanica ein wenig wurmte, aber immerhin war seine Mutter ebenfalls eine Germanica, so dass sich Laevinas Konkurrenzdenken in diesem Fall in Grenzen hielt.
    Allmählich trudelten auch die übrigen Familienmitglieder ein, und wurden mit einem kurzen leicht anklagenden Nicken begrüßt.


    "Nun, da jetzt auch die Letzten den Weg ins Triclinium gefunden haben, würde ich vorschlagen, dass wir unsere Plätze einnehmen." Ohne die Reaktion der anderen abzuwarten, ließ Laevina sich selbst auf einer der Klinen nieder und wartete auf die Wasserschale, um sich die Hände zu waschen. Das jetzt unvermeidliche "na, was habt ihr denn die ganze Zeit getrieben"-Blabla konnte man schließlich auch genauso gut im Liegen weiterführen, und ihre doch schon etwas morschen Gelenke würden es ihr danken.

  • Laevina war eine furchtbare alte Sabberhexe, immer hatte diese genaue Vorstellung davon, wie sie sich verhalten sollte. Wenn es nach der alten Germanica ging, dann würde sie den ganzen Tag nur am Webrahmen sitzen, oder Gedichte lernen oder den unzähligen Erwatungen gerecht werden. Aber auf das alles hatte sie keine Lust, nicht, wenn draußen ihre Freunde warteten. Aber an diesem Abend hatte sie den kürzeren gezogen. Laevina hatte sich durchgesetzt und Sabina ihren Willen aufgedrückt. An diesem Abend würde sie genau das sein, was sie ja eigentlich war: Ein Kind und somit nicht zusammen mit den Erwachsenen essen. Dieses Argument hatte sie doch glatt sprachlos gemacht. Sie konnte nicht dann Kind oder eben ’Groß’ sein, wann sie es wollte. Sie musste sich für eines entscheiden, hatte ihr die Germanica eindringlich erklärt. Und da sie sich in letzter Zeit wie ein verzogenes Gör aufgeführt hatte, würde sie bei dieser Cena nicht dabei sein. Das hatte das Mädchen glatt zum nachdenken gebracht, sie war nicht einmal beleidigt. Nur ziemlich baff, ob dieser Argumentation.
    Wenigstens durfte sie Valerian und Calvena begrüßen und ihren kleinen neuen Verwandten. Sie war ja schon so gespannt auf Rufus, Serrana hatte viel erzählt und nun wollte sie natürlich auch mal schauen. Erst einmal lugte sie nur ums Eck, bevor sie dann jegliche Vorsicht fahren ließ um Calvena mit einem fröhlichen lachen zu umarmen. Sie hatte Calvena vermisst. Sie war eine hervorragende Verbündete gegen Laevina. „Salve!“ meinte sie in die Runde und strahlte von einem Ohr zum anderen.

  • Sehr schnell tröpfelten nun auch die anderen Familienmitglieder ein. Valerian hatte alle Hände voll damit zu tun, alle zu begrüßen und seinen Sohn daran zu hindern, nach Dingen zu hangeln, die für so kleine Kinder wirklich nichts waren. "Werte Laevina, liebe Serrana, wir haben uns erlaubt euch als Damen des Hauses eine Kleinigkeit mitzubringen." Es waren hübsche Gürtel, aus Leder kunstvoll geflochten. Edel und doch schlicht. "Wie schön, Dich wiederzusehen, Sedulus. Nun, der Praefectus Urbi in seiner Unvorhersehbarkeit hat beschlossen, mich zu den Stadtkohorten versetzen zu lassen. Und so sind wir wieder hier. Aculeo, schön, Dich auch hier zu sehen. Wir trafen uns ja gestern schon in der Postannahme. - Darf ich euch allen bei der Gelegenheit unser Söhnchen vorstellen? Lucius Quintilius Rufus. Oh, Sabina, Du bist auch da. Schau, für Dich haben wir auch etwas. Es stammt allerdings nicht aus Germanien sondern aus Afrika. Vielleicht gefällt es Dir trotzdem." Es war ein kleines, sehr kunstvoll geschnitztes edles Pferd aus nahezu schwarzem, glänzendem Holz. Eingefangen im rasenden Galopp mit fliegender Mähne und fliegendem Schweif*.


    Valerian drückte seiner Frau das Kind in die Arme und verteilte die Geschenke, die er in einem Beutel mit sich getragen hatte. Er setzte sich erst, nachdem eindeutig klar war, welcher Platz für ihn vorgesehen war. Auf keinen Fall wollte er hier jemandem den Ehrenplatz streitig machen. Eine Schüssel wurde ihm gereicht und er wusch sich die Hände. Dann streckte er die Arme aus, um seinen Sohn wieder an sich zu nehmen, damit auch Calvena sich die Hände waschen konnte. Später würde der Kleine von den Sklaven versorgt werden, doch jetzt genoß er es noch, sein Kind um sich zu haben. "Wie geht es euren beiden Rangen? Wartet hab, die drei werden sich später bestimmt wie Geschwister streiten und trotzdem zusammen allerlei Unsinn aushecken."



    Sim-Off:

    *Wer den Film "Der schwarze Hengst" kennt, weiß, was ich zu beschreiben versuche ;) Auch wenn die Pferde zu dieser Zeit natürlich noch nicht vergleichbar waren mit den späteren Arabern

  • Laevina hatte die Herzlichkeit eines Gletschers, da war ja der Winter in Germanien wärmer. Aber so war die Germanica nun einmal, wäre sie anders, dann müsste man sich wohl Sorgen machen. Dennoch war da doch etwas in deren Stimme, was Calvena verriet, dass diese sich freute sie zu sehen. Und sich sogar auch über den Nachwuchs freute, auch wenn sie scheinbar für Rufus nur ein knappes Nicken übrig hatte. Doch bevor überhaupt so etwas wie ein unbehagliches Schweigen zustande kommen konnte, trudelten auch nach und nach ein Familienmitglied nach dem anderen ein. Ihrem Onkel schenkte sie ein strahlendes Lächeln und ein herzliche Umarmung. „Das bildest du dir nur ein, Sedulus, ich bin nur eine Illusion!“ witzelte sie lachend. „Salve Aculeo“, begrüßte sie den Germanicus, welcher sich im Hintergrund herum drückte und wohl hoffte den Argusaugen von Laevina zu entkommen. Zumindest machte es den Anschein. Einen Moment später wurde aber erst einmal Serrana gedrückt, nur damit sie dann fast von Sabina und ihrer stürmischen Umarmung umgeworfen wurde. „Schön dich zu sehen, Sabina!“ Doch danach war sie direkt abgeschrieben, versprach doch ihr Mann ein paar Geschenke und machte sich sogleich natürlich beliebt bei ihrer Cousine. Sabina hatte eh schon eine Schwäche für ihren Ehemann.


    Rufus wurde ihr in die Arme gedrückt, während die Geschenke verteilt wurden. Calvena drückte ihrem Spross einen kurzen Kuss auf die Stirn. Mit großen Augen drehte er den Kopf hin und her und sah sich neugierig um. So viele neue Gesichter machten ihn ein wenig unruhig. Schließlich machte sie es sich auf der Kline auch gemütlich, direkt neben ihrem Mann, wie es sich gehörte.

  • Solche Anlässe waren immer wieder aufregend. Man bekam die neusten Geschichten zu hören und wenn jemand in den Provinzen war machte es die Sache noch spannender. Das Treffen konnte möglicherweise doch interessanter werden als Aculeo angenommen hatte und so freute er sich sichtlich über die Menge an Personen.


    Nun begann die Begrüssungszeremonie, zuerst widmete er sich Germanica Laevina.


    Guten Abend Laevina. Es freut mich dich bei bester Gesundheit zu sehen. Trotz des Umstandes das man unter dem selben Dach lebt war ein Zusammentreffen recht spärlich. Er lächelte freundlich und widmete sich den nächsten Personen zu.


    Salve Calvena. Hallo Valerian. Wenn du mich nicht darauf aufmerksam gemacht hättest wäre ich nicht hier. Womöglich würde ich im Officium sitzen und Luftschlösser bauen.
    Hallo Sabina...ihr grinste er freundlich entgegen.


    Salve Serrana. Salve Sedulus. Ach Serrana...hattest du Gelegenheit Roxane die für sie interessanten Dinge zu erklären? Mir ist das alles fremd daher war es besser sie an die zu verweisen. Und ich hoffe auch sie hat die keine Löcher in den Bauch gefragt?

  • Tja, Salinator ist eben unberechenbar und wird es wohl auch immer bleiben...


    Bei diesen Worten zuckte Sedulus mit den Schultern.


    Aber die Hauptsache ist doch, dass ihr wieder in Rom seid. Und vorallem gesund. Wie ich sehe ist euer Nachwuchs auch wohlauf. Meinen glückwunsch zu dem Kleinen.


    Lächelte Sedulus. Er konnte es gut nachvollziehen wie sich Valerian fühlte.
    Außerdem sah man es dem jungen Quintilier auch an, dass er recht stolz auf seinen Nachwuchs war.


    Unseren beiden Kleinen geht es gut. Sie schlafen gerade. Zumindest hoffe ich es.


    Sedulus`Blick richtete sich dabei auf Sarrana die er anlächelte.


    Frech wie eh und jeh Calvena.


    Lächelte er nun auch seiner Nichte zu.


    Wie macht sie sich eigentlich so als Ehefrau und Mutter?


    Stellte er auch sogleich die Frage an Valerian.


    Ein wenig befremdlcih befand Sedulus das Verhalten seines Klienten und Verwandten Aculeo. Nur mal eben so ein läppisches salve Sedulus, mehr nicht? Na sauber auch... Sedulus beschloss ihn daher, nur mit einem kurzen nicken zu begrüßen.
    So begab sich Sedulus zu seinem Platz. Als die Gäste und Familienmitglieder alle saßen, begannen die Sklaven aufzutragen.

  • "Oh, das wäre aber doch nicht nötig gewesen. Vielen Dank euch beiden." Serrana griff mit leuchtenden Augen nach dem Gürtel und fuhr vorsichtig mit den Fingern das geflochtene Muster nach."Ein wunderschönes Stück, jetzt muss ich mir nur noch überlegen, wann und wozu ich es am besten tragen kann. Ob das Leder wohl zu meinem blauen Kleid passt? Das würde sicher schön aussehen...Ähm, zu dem dunkelblauen natürlich, nicht zu dem hellblauen, du weisst schon, Quintus." beeilte sie sich dann mit vor Verlegenheit schlagartig dunkelrot verfärbten Ohren zu sagen, obwohl mit Ausnahme ihres Ehemannes ohnehin niemand diese Bemerkung in irgendeiner Weise würde missverstehen können.


    Serrana ließ sich schnell an Sedulus' Seite nieder und griff dankbar den Themenwechsel auf. "Ähm ja, zumindest sind sie kurz davor, und dann werden sie sicher die nächsten Stunden verschlafen." griff Serrana zu einer besucher- und vor allem großmutterfreundlichen Notlüge und erwiderte das Lächeln ihres Mannes, bevor sie sich die Hände wusch und nach einem Kelch mit verdünntem Wein griff. Das augenblicklich im Kinderzimmer vorherrschende Gebrüll hatte vermutlich wenig mit erholsamen Schlaf gemein, aber schließlich hatte die Amme dieses Fiasko mit ihrer eifersüchtigen Meckerei selbst verschuldet, also sollte sie auch sehen, wie sie es wieder beendet bekam.


    "Ja, ich habe mit Roxane geredet, Aculeo, es war ein wirklich interessantes und spannendes Gespräch für uns beide." sagte sie dann an den Verwandten ihres Mannes gewandt. "Ich weiß nicht, ob ich wirklich all ihre Fragen zu ihrer Zufriedenheit beantworten konnte, aber wir haben uns in jedem Fall gut unterhalten und werden das sicher auch noch einmal bei Gelegenheit wiederholen." Dass es bei besagter Unterhaltung in der Bibliothek unter anderem auch um die Christianer und deren Sekte gegagen war, ließ Serrana lieber unter den Tisch fallen, denn auch auf dieses Thema reagierte ihre Großmutter erfahrungsgemäß recht unwirsch. Kein Wunder, denn wenn das weniger, das Serrana mittlerweile über diese Christianer wusste, stimmte, dann hatte die alte Germanica mit denen so viel gemein wie ein wilder Wolf mit einem friedlich mümmelnden Kaninchen.


    "Erzählt doch mal ein bisschen von Germanien, wie habt ihr dort denn gelebt, wenn Valerian bei seinen Soldaten war?"

  • Neugierig betrachtete sie ihren kleinen Cousin. War dieser etwa ein kleines bisschen größer wie ihre Geschwister? Es sah ganz danach aus und anscheinend auch bei besserer Laune. Denn als sie eben an dem Zimmer der Zwillinge vorbeigehuscht war, hatte das laute Kindergebrüll das gesamte obere Stockwerk beschallt. Nach Möglichkeit wollte sie auch jetzt nicht so schnell wieder nach oben, da würde sie weder in Ruhe spielen, noch lernen oder sich anderweitig beschäftigen können, wenn die Beiden einen solchen Terz veranstalteten. Sie fand es toll Geschwister zu haben, aber wenn diese brüllten, dann war das weniger toll. Da Laevina noch keine Anstalten machte sie wieder raus zu schicken, blieb sie auch und lauschte den Gesprächen. Als das Wort Geschenke fiel, wurde sie natürlich sofort hellhörig. Sofort waren Valerian und Calvena in ihrer Beliebtheitsskala auf den ersten Platz gerückt. Sie gab sich sogar mühe keine ungeduldige Miene aufzusetzen und stattdessen artig darauf zu warten, dass sie bekam, was man ihr mitgebracht hatte. Das Serrana ganz nebenbei ein wenig flunkerte, was die Zwillinge anging, bekam sie gar nicht mit. Sonst hätte sie wohl deren Aussage glatt als Lüge offenbart.
    „Dankeschön“, strahlte sie, als ihr dann das geschnitzte Pferd in die Hände gedrückt wurde. Sabinas Augen leuchteten voller Begeisterung. Mit den Fingern strich sie über die zarte Maserung des Holzes und fuhr die Mähne entlang.

  • Es wurmte Laevina doch gewaltig, dass Serrana und sie in den Augen ihrer Gäste den selben gesellschaftlichen Stellenwert einnahmen. Strenggenommen stand ihre Enkelin als Ehefrau des momentanen Hausherrn sogar über der alten Germanica, die ja eigentlich nichts anderes als eine verwitwete Anverwandte war.
    Aber erfreulicherweise ließ sich durch ein gebührend selbstbewusstes Auftreten ja so manches kaschieren, und Laevina hatte nicht die geringste Absicht in den nächsten Jahren und Jahrzehnten kampflos ihre in diesem Haus mühsam erarbeitete Machtposition wieder aufzugeben.
    Mit einem gnädigen Lächeln und Nicken nahm sie daher das Geschenk des Quintilius entgegen und unterzog den Gürtel einer unauffälligen Prüfung, bevor sie ihn von der Qualität zufrieden gestellt zur Seite legte, um sich dann ebenfalls zum Essen nieder zu lassen, allerdings nicht, ohne dem jungen Aculeo noch einen strafenden Blick zuzuwerfen.


    "Nun, junger Freund. Wenn du dir Sorgen um meine Gesundheit machst, empfehle ich dir, mich künftig ab und an in meinen Räumlichkeiten zu besuchen und dich zu vergewissern, dass ich noch unter den Lebenden weile. Oder erwartest du etwa von einer alten gebrechlichen Frau, dass sie hinter dir Jungspund herläuft um dich auf den neuesten Stand der Dinge zu bringen?" Bevor sie den armen Kerl jedoch noch mit weiteren Freundlichkeiten überschütten konnte, weckte eine weitere Äusserung Aculeos und die entsprechende Antwort ihrer Enkelin Laevinas Neugier und Wachsamkeit. "Roxane? Seltsamer Name...Wer soll das sein?"

  • "Ach, komm, hör auf, Aculeo", lachte Valerian amüsiert. "Du tust ja, als wärst Du ein Fremder hier. Übrigens hoffe ich, daß Du uns auch ab und an besuchen kommst. Ich bin zwar nur selten zuhause, aber es wäre doch schön, Dich hin und wieder als Gast begrüßen zu können." Er kannte Aculeo noch viel zu wenig dafür, daß sie durch die Heirat praktisch verwandt waren. Es wurde wirklich Zeit, sich näher kennenzulernen.


    "Danke für Deine Glückwünsche, Sedulus. Ich würde Dich in den nächsten Tagen übrigens gerne mal sprechen. So von Mann zu Mann. Wenn Du nichts dagegen hast und etwas Zeit erübrigen kannst." Ein bittender Blick begleitete diese Worte. Valerian hoffte, daß Sedulus seiner großen Bitte nachkommen würde. Nur war hier weder der richtige Ort noch die richtige Zeit, es anzusprechen. "Calvena ist übrigens die beste Ehefrau und Mutter, die es je gegeben hat. Ich meine das ernst." Ein liebevoller Blick lag bei diesen Worten auf seiner Frau. "Sie hat Klein-Rufus und mich fest im Griff, das könnt ihr mir glauben." Er grinste breit, darauf gefaßt, von seiner Frau einen kräftigen Knuff zu erhalten.


    "Gern geschehen. Es ist ja nur eine Kleinigkeit, aber wir hofften, sie würden ein euch Freude machen." Es war schön, die ehrliche Freude in Serranas Augen zu lesen. Laevina ließ sich nicht anmerken, ob sie sich freute. Doch sie beschwerte sich auch nicht und schaute auch nicht mißbilligend. Valerian war geneigt, dies als Freude bei der alten Hexe zu deuten. Denn mehr als das würde sie niemals zugeben. Bei der kleinen Sabina war das wieder ganz anders. Sie zeigte ganz offen, daß ihr das Geschenk gefiel. Valerian lächelte erfreut. "Da scheinen wir ja das richtige gefunden zu haben. Gern geschehen, Sabina. Du kommst uns doch auch recht oft besuchen, ja? Wir brauchen jemanden, der dem kleinen Rufus die Dinge beibringt, die Eltern ihren Kindern nicht beibringen dürfen." Er lachte schelmisch und zwinkerte ihr zu.

  • So wie es aussah, waren Calvena und ihr Ehemann doch glatt in der Gunst von Sabina gestiegen. Das Geschenk war genau das Richtige für ihre pferdeverrückte Cousine. Es kam ihr auch ein wenig so vor, dass Sabina ein wenig zurück haltender geworden war. Vor ihrer Abreise nach Germanien, wäre ihre junge Verwandte ihr glatt um den Hals gefallen. Sie schenkte ihr ein kleines Zwinkern und ein fröhliches Lächeln. Die Dinge hatten sich eben ein wenig verändert und es kam ihr vor wie eine halbe Ewigkeit, als sie zum letzten Mal ihre Verwandten gesehen hatte. Die Familie war ja auch um ein gutes Stück angewachsen. Laevina schien auch höchst zufrieden über diesen Nachwuchs, auch wenn sie es nicht so direkt äußerte. Aber ein wenig konnte Calvena die Großtante schon einschätzen. Jedenfalls kamen keine bissigen Kommentare, sondern so etwas wie ein zustimmendes Nicken.
    „Die Beiden halten euch ganz schön auf Trab“, meinte sie mit einem zwinkern zu Serrana, als diese von den Zwillingen sprach. Sie hatte die Beiden ja schon kennen gelernt. Wenn Rufus und die beiden kleinen Germanicae etwas älter waren, würden sie sicherlich gemeinsam jede Menge Unfug anstellen. Ganz nebenbei äußerte Valerian ein doch etwas unerwartetes Kompliment zu ihrer Person. Das kam doch etwas überraschend, dass sie den frechen Kommentar, der darauf folgte glatt überhörte.



    Mit einer einzigen unbedachten Bemerkung gelang es Aculeo Laevinas Unmut und Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Eine volle Breitseite an Liebenswürdigkeiten wurde ihm entgegen geschleudert. Irgendwie hatte sie diese Familientreffen doch ein wenig vermisst, nur war sie froh nicht das Ziel von den Freundlichkeiten zu sein. Um nicht weiter Zeuge zu werden, dass Aculeo gerade zur Schnecke gemacht wurde, sollte er ruhig erst einmal versuchen sich gegen Laevina selbst zu behaupten, ehe sie ihm helfend zur Seite sprang, wandte sie sich lieber Serrana zu. „Die Quintilier haben ein Haus in Mogontiacum. Valerians Schwester lebt dort.“ Das Thema Valentina war ein wenig heikel, sie hatte es der Quintilia nicht wirklich verziehen, dass sie einfach gegangen war und es ihr überlassen hatte Valerian über deren Zukunftspläne zu unterrichten. Und Valerian war eben auch aus jenen Gründen nicht mehr gut auf sie zu sprechen, auch wenn er sich Sorgen machte. Nur sprach er es nicht direkt aus, sondern brütete vor sich hin. Valentina hatte dafür gesorgt dass ein großer Graben voller unausgesprochener Dinge zwischen ihnen stand. Valentina hatte sich ziemlich rücksichtslos verhalten. Wie es ihrer Schwägerin ging wusste sie nicht. Bisher hatte diese keine Botschaft geschickt. "Das Haus ist wirklich schön, nur wird es dann doch langweilig, wenn man den ganzen Tag im Haus eingesperrt ist, weil der Schnee so hoch liegt. So viel Schnee hab ich noch nicht erlebt. Und kalt war es."

  • Das freut mich, Serrana. Sie war ziemlich neugierig und hatte tausende von Fragen. Und ich denke dass ihr noch öfter gelegenheit haben werden euch auszutauschen.


    Mit viel Enthusiasmus redete Aculeo auf Serrana ein und grinste dabei wie ein Honigkuchenpferd. Der Blick den er von Sedulus erntete ließ ihn jedoch wieder zurückhaltender werden. Wegen der knappen Begrüssung hatte er sich keine Gedanken gemacht. Er hatte nicht vor respektlos zu sein. Etwas später würde er seinen Patron darauf ansprechen.


    Dann meldete sich Laevina zu Wort...Eine Stimme sagte Aculeo dass Gefahr im Verzug war denn als die Germanica ihn mit Junger Freund ansprach war dies für ihn ein Zeichen.


    Bitte verzeih meine zurückhaltende Art. Doch ist es nicht meine Art in Räumlickeiten einzudringen die mich nichts angehen. Aber ich werde mich bessern und nun jeden Tag bei dir nach dem rechten sehen. Und falls es mir persönlich nicht möglich ist werde ich jemanden schicken um sicher zu sein dass es dir gut geht. Aber...ich bin mir sicher dass ich bei dir richtig bin wenn es um Informationen geht..um die neuesten meine ich...fügte er in leicht sarkastischem Ton hinzu.


    Germanica Laevina kam nun auch auf Roxane zu sprechen was aber nicht unbedingt angenehm für den jungen Germanicer war. DasBlut schoß ihm ins Gesicht und er wusste nicht sofort was er antworten sollte daher.......Das macht mich aber nun stutzig Laevina. Du weißt nicht wer Roxane ist? Obwohl du selten aus dem Haus gehst? Im Garten warst du auch schnell....lächelte er süffisant. Roxane ist eine Freundin und Mitarbeiterin. Eine Decima...fügte er dann noch hinzu um so vllt etwas abzulenken und nicht mit der Tatsache rausrücken musste dass Roxane eigentlich Partherin war. Dies würde wahrscheinlich Aufruhr erzeugen und darauf hatte er keine Lust.

  • Sedulus nickte Valerian freundlich zu.


    Sicher doch. Wann immer du möchtest. Wie wäre es denn gleich mit morgen?


    Dann warf er nach dem er einen Schluck Wein getrunken hatte einen Blick in die Runde.


    Kann mir hier vielleicht einmal wer sagen wer diese Roxane ist von der hier permanent die Rede ist? Das ist doch die selbe Person, welche vor kurzem totsterbenskrank in einem der Bette hier in der Casa Germanica gelegen war.


    Gut, Casa war wohl ein klein wenig untertrieben.


    Ich möchte schon gerne die Leute kennenlernen welche unter "meinem" Dach übernachten.

  • „Natürlich komm ich euch besuchen! Ganz oft“, versprach sie dann und warf Laevina einen kurzen Blick zu. Die alte Germanica war gerade von ihrer Person abgelenkt und es sah nicht so aus, als würde sie das Mädchen gleich auf ihr Zimmer verbannen. Stattdessen zog nun Aculeo den Unmut sogar ihres Vaters auf sich. Jetzt wollte sie erst recht nicht wieder in ihr Zimmer zurück, war es doch spannend mit anzusehen, wie jemand anderes einmal ärger bekam. „Ich muss auch immer Fragen, wenn ich Freunde mitbringe. Außerdem haben sie sich geküsst....“, gab sie wohl recht unpassend von sich wieder und setzte sogar ganz kurz eine schmollende Miene auf. Nur ihren Worten das nötige Gewicht zu verleihen, denn eigentlich hatte sie eine Hochstimmung. Das Geschenk von ihrer Cousine und deren Ehemann war wirklich wunderbar und würde einen Ehrenplatz bekommen. Sie hatte Aculeo mal mit einer jungen Frau sich küssen sehen, war sich nur nicht sicher ob es diese Roxane war.
    Kurzerhand setzte sie sich erst einmal auf den Rand einer Kline, direkt neben Valerian. Das Pferd hielt sie Rufus hin, denn bisher hatte sie sich für das Kind ihrer Cousine noch nicht wirklich interessiert. Jetzt schien aber der richtige Zeitpunkt um ihn kennen zu lernen.
    „Dir gefallen wohl Pferde auch“, meinte sie leise, als der Junge nach dem geschnitzten Tier griff.

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