Auf der Suche nach Nahrung

  • Sim-Off:

    Ich bitte darum, sich an dem Thread zu beteiligen! :)


    Aufgrund der guten Wegbeschreibung des Ianitors der Villa Aurelia, fand Rambosius doch tatsächlich den besagten Mercatus Urbis. Dort angekommen blickte er sich erst einmal um, welche Stände da vor ihm lagen. Ihm war schon längst bewusst, dass er in Rom nicht weiterkommen würde, wenn er keine angemessene Kleidung anhatte - und noch dazu hungrig wirkte.
    Man konnte ihm zwar nicht ansehen, dass er Hunger litt, aber großen Hunger hatte er. Am Anfang des Marktes fand er nur Schmuckhändler. Er begutachtet einige Händler aus dem Orient, wie sie mit ihrem geschickten kaufmännischen Talent, einen Armreif nach dem anderen an die Frau brachten. Gleich dahinter war Töpfer zuhause. Schöne Schalen und Amphoren formten sie mit ihren flinken Händen. Die Schönsten unter den Vasen waren mit römischen Landschaften bemalt, oder mit einem Kriegshelden oder einfach mit einer schönen Verzierung und darüber glänzte die Lasur. Allen Töpfern jedoch voran waren die Keramikfachleute, die mit ihren weiß schimmernden, glänzenden Figuren und anderen Kostbarkeiten die Aufmerksamkeit eines jeden erweckten.


    An diesen Ständen ging er jedoch vorüber, immer auf der Suche nach einem Kleiderhändler oder einem Stand, wo man etwas zu essen bekam.


    Er fand schließlich einen Lederstand. Er ging näher heran und blickte auf die Waren. Er fühlte die verschiedensten Ledersorten, von rauhem Schweineleder oder Rindsleder bis zu glattem Schweineleder ode feinstem Lammleder. Der Verkäufer kam gleich auf Rambosius zu und sagte: Gefällt euch meine Ware. Ich kann euch aus diesen Lederstücken alles machen, was ihr wollt. Gürtel, Riemen, Umhänge, Sandalen, Jacken, Hosen, alles.....

    Rambosius schaute ihn an und antwortete ihm: Naja, es sind schöne Sachen dabei. Aber ich hab nicht so viel Geld bei mir, dass ich mir sowas leisten könnte. Ich mein.....wir könnten einen Tauschhandel eingehen.....du weißt, was ich meine.....aber ich glaube, das ist ihr in Rom nicht erlaubt....
    Der Händler offenbarte erst seine Herkunft, offensichtlich war sein Latein doch nicht so intus und man merkte nun, dass er aus dem Osten kommen musste: Mein Herr, machen gute Preis - 12 Sesterzen nur für dich.............Tauschen ist nix gut, machen kein Geschäft - brauchen Geld - haben Geld, können haben alles, was du wünschst! Und lächelte dabei überzeugend.


    Rambosius wusste, dass es keinen Sinn hatte, weiter zu verhandeln, suchte er doch nur etwas anderes, frisches zum anziehen und keine vornehme Tracht. Er kehrte dem Händler den Rücken zu, als der ihm noch nachrief: Nich gehen, Herr. Schauen sie her, ich mache Angebot, nur jetzt, nur heute: Komplette Ausstattung aus Leder 30 Sesterzen.......
    Aber Rambosius kümmerte das wenig, so strawanzte er weiter durch den Markt, immer auf der Suche nach dem selben und konnte nicht wissen, dass dieser Markt sehr groß war.

    Lebe für nichts, oder stirb für etwas!

  • [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/anchesa.jpg] |Anchesa und ihr Sohn Merenre


    „Salve Anchesa!“ grüßte Calvena die Ägypterin in ihrem kleinen Geschäft. Die Schneiderei war nach wie vor immer noch klein. „Calvena! Meine Güte, du bist ja wieder zurück! Masa al cher! Wer ist das? Dein Sohn?!? Meine Güte, es ist viel zu viel Zeit vergangen! Welcher Wind bringt dich zu mir? Merenre Tee und etwas Honiggebäck!“ plapperte Anchesa direkt darauf los und bewunderte erst einmal das Kind in den Armen der Germanica. „Ja, das ist mein Sohn. Lucius Rufus! Du müsstest ein paar Kleider für mich ändern, ich hab etwas zugenommen und leider sitzen die Tuniken nicht mehr richtig!“ Mit einem Lächeln setzte sie sich mit Anchesa unter das Sonnendach vor dem Geschäft. „So eine Schwangerschaft kann einem schon die Figur ruinieren!“ stimmte ihr die Schneiderin zu. „Ich werde sehen was sich machen lässt!“ Ihr Blick fiel auf Simplex, er durfte mal wieder Packesel spielen und trug die Kleider über dem Arm. „Bring sie rein und leg sie auf den Tisch und dann setz dich dazu!“ forderte sie den Sklaven auf. „Wie war es in Germanien?“ widmete sie sich dann aber erst einmal wieder Calvena zu. „Kalt, stürmisch, aber ruhiger wie hier in Rom. Die Germanen sind sehr freundlich! Nicht solche Barbaren wie man es sich immer erzählt!“ „Man sollte dem Gerede auf der Straße nicht so viel Glauben schenken. Wie geht es deinem Mann?“ „Soweit gut! Auch wenn er von seinen Pflichten sehr eingenommen ist!“ „Ich dachte ihr würdet noch viel länger in Germanien bleiben?“ „Valerian wurde zu den Stadtcohorten versetzt.“ „Dann können wir uns ja sicherer fühlen“, zwinkerte Anchesa. Merenre brachte ein kleines silbernes Tablett mit kleinen silbernen Gläsern voll gesüßten Minzentee. Er stellte das Tablett auf einem niedrigen Tisch ab und setzte sich dann dazu. Er setzte sich auf ein Sitzkissen. „Du bist groß geworden!“ stellte Calvena fest und der Junge schenkte ihr ein breites Grinsen. „Nur ein Stück!“ Simplex lehnte sich derweil gegen die Wand und verschränkte die Arme vor der Brust. Sollten die Frauen ruhig plaudern und die Köpfe zusammen stecken. „Welche Neuigkeiten gibt es in Rom?“ fragte Calvena dann die Händlerin. „Ach das übliche, die Geschäfte laufen gut, die jungen Frauen werden verheiratet und die jungen Männer stoßen sich die Hörner ab… und im Senat geht es ab und an heiß her…“

  • Rambosius hatte die Suche nach Kleidern und Nahrung schon fast aufgegeben, er ärgerte sich darüber, dass es im Umkreis von 100 Metern keinen einzigen Kleiderstand gab - es war wohl nicht das richtige Marktviertel, wo er sich aufhielt. Deshalb begannen seine Schritte schneller zu werden. Musik tönte aus einigen Seitengassen heraus. Es war schon lange Mittag geworden und Sonne stand hoch am Firmament. Sie brannte derart auf Rambosius' Haupt ein, dass man meinen könnte, er müsste sich vor Kopfschmerzen beklagen, aber - er war so einiges von früher schon gewohnt, und wusste auch, wie er diese Hitze überstehen würde.
    Schnell eine Kurve nach links, um dem anfahrenden Wagen auszuweichen und ohne zu wissen, wo er hinlief kam er zu einer kleineren Seitengasse. Er war schon ganz hektisch und lief so schnell er konnte durch, als er am Ende angelangt war, blieb er noch einmal stehen und drehte sich um - hing da oben nicht ein Schild, dachte er sich?!
    Er näherte sich dem Schild, auf dem in großen Lettern geschrieben war: "Vestimentum formosus". Großartig, dachte sich Rambosius. Endlich hatte er das Gesuchte gefunden, und seine Hektik verging wie im Flug. Er trat gebannt in die Schneiderei und blickte sich erst etwas um, da er von weitem sah, dass die vermutliche Verkäufterin gerade mit einer Frau beschäftigt war.


    Schöne Stoffe sah vor seinen Augen, fertige Kleidungsstücke in allen Größen und Facetten für Kinder, Frauen und Männer. Von außen sah dem Geschäft gar nicht an, dass so groß war. Er musterte ein Kleidungsstück genauer und fragte sich wohl, ob er genug Geld in der Tasche hatte, um es sich leisten zu können. So packte er seinen Beutel aus und vertiefte sich in das Zählen der hell klingenden Münzen....

    Lebe für nichts, oder stirb für etwas!

  • [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/anchesa.jpg] |Anchesa und ihr Sohn Merenre


    Noch war es Frühling, doch in Germanien hätte man das Wetter wohl schon als unerträglich heiß empfunden. In Rom war es dank einem lauen Wind noch recht angenehm. Unter einem breiten Sonnensegel und im Gespräch ließ es sich aber ertragen. „Ich werde nachher bei dir Maß nehmen und dann deine Kleider umändern. Ich bin sicher, es ist nicht so schlimm wie du denkst. Außerdem dürfte sich dein Mann über deine Rundungen freuen“, witzelte die Schneiderein. Kurz glitt ihr Blick in die Ferne. Sie war nie verheiratet gewesen, sie hatte eine leidenschaftliche Affäre gehabt, war die geliebte eines reichen Mannes gewesen, der sie aber dann verlassen hatte, als sie schwanger geworden war.
    Merenre entdeckte den Kunden als Erstes. Der schlaksige Junge erhob sich eilig und überließ die Damen erst einmal ihrem Gespräch.


    „Salve, mein Herr!“ grüßte er freundlich. „Wie kann ich Dir helfen? Suchst Du eine edle Toga? Oder doch nur eine schlichte Tunika?“ fragte er nach. Sicherlich würde sich etwas Passendes finden lassen. Es musste ja nicht gleich ein Seidenkleid für die Geliebte sein, eine Tunika aus Leinen oder Wolle würde sich schon finden lassen und kostete auch nicht die Welt.

  • Rambosius wurde aus dem Zählen gerissen, hoffte jedoch, dass er genug an Geld dabei hatte.
    Er grüßte den freundlichen Jungen und sagte: Mhmmm.....Toga oder Tunika....wie war das nochmal...die Toga ist ein längeres Gewand und die Tunika ein kürzeres?......Was würde den weniger kosten......oder nein.....was würdest du mir als jemanden, der nicht gerade volle Taschen hat, denn empfehlen ?


    Er wartete vor allem gespannt auf den Preis, denn davon würde es abhängig werden, ob er noch gut gekleidet oder wie ein Halunke in Rom umherschwirrte, eilte was auch immer...

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  • [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/anchesa.jpg] |Anchesa und ihr Sohn Merenre
    Vorsichtig nippte Calvena an dem heißen und sehr süßen Minztee. Wirklich nach ihrem Geschmack war dieses Getränk nicht, aber bei diesen Temperaturen doch irgendwie erfrischend. Doch zog sie verdünnten Wein dem Tee vor. „Du hast einen aufgeweckten kleinen Jungen!“ lachte Anchesa, als Rufus mit seinen Fingern nach einem der silbernen kleinen Becher griff. Calvena kam ihrem Sohn vor, denn das Getränk war schließlich heiß und Rufus würde sich nur wehtun. „Dein Sohn hat sicherlich auch viele Flausen in den Kopf!“ grinste Calvena. „Nicht mehr… er wird langsam erwachsen… Kinder werden so schnell erwachsen!“ schmunzelte die Ägypterin.


    Da hatte Merenre einen nicht so einfachen Kunden. Zum einen schien er kaum Ahnung davon zu haben, was die Römer trugen und zum anderen nur wenig Geld in der Börde zu haben. „Nun die Toga ist ein langes Stück Stoff. Sie wird um den Körper gewickelt, über die Tunika“, erklärte er. Kurz trat er an eine Truhe heran und förderte eine solche Toga in einem satten Blauton zu Tage. „Diese würde 220 Sesterzen kosten. Die Farbe ist teuer und die Herstellung aufwändig, weil es eine Toga aus einem einzigen Stoff besteht. Zwei pertica* in der Länge und ein passus und 3 pedes** in der Breite!“ Das Stück Stoff hatte ordentlich Gewicht und gehörte zu den teureren. Er legte die Toga wieder bei Seite und führte dann einige der schlichteren Tuniken vor. „Diese Tunika ist aus ungefärbten Leinen und würde euch 15 Sesterzen kosten. Eine gefärbte ist wiederum teurer. Je nachdem welche Farbe und Qualität bis zu 50 Sesterzen!“ Die Entscheidung lang bei schließlich beim Kunden. Seine Mutter vertraute ihm und wusste, dass er dieses Geschäft ganz zu ihrer Zufriedenheit abwickeln würde.


    Sim-Off:

    *ca. 6m; **ca. 2,5m

  • Rambosius war sichtlich angetan von der Vorführung des Jungen und lobte ihn dafür.
    Seine Augen konnten sich nicht wirklich von der schönen blauen Toga trennen, doch sein Geldbörse tat es.
    Er sagte dem Jungen: Ohh, hätte ich bloß mehr in der Tasche, dann würde ich dir eine Freude machen und die große blaue Toga nehmen. Aber schau mich an, ich seh nicht gerade so aus, als könnt ich mir eine Toga leisten, so leid es mir auch tut.


    Überlegend sagte er dann: Eine Tunika nehm ich auf jeden Fall! ......Eine farblose um 15 Sesterzen kann ich mir schon leisten, ist auf jeden Fall besser als der Lederkram von dem Orientalen da drüben... Und lachte kurz auf. Hast du dem schon mal einen Besuch abgestattet - die ersten paar Worte hat er perfekt auswendig gelernt, mein hätte meinen können, er spricht Latein fließend, doch dann sind es nur noch die üblichen orientalischen Verkaufsfloskeln...
    Er konzentrierte sich wieder auf die Tunika: Welche Farbe wäre die günstigste oder würde mir etwas Farbe stehen.......etwas Farbe würde mir sicher gut tun, was...?

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  • [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/anchesa.jpg] |Anchesa und ihr Sohn Merenre
    Irgendwann würde er das Geschäft seiner Mutter übernehmen. Doch bis dahin hatte er noch viel zu lernen. Verkaufen war aber eine seiner einfachsten Übungen, nur mit dem Nähen und der Auswahl der Farben tat er sich schwer. Er hatte nicht wirklich ein Gespür dafür, was den Frauen Roms gefallen würde. Mit einem kleinen lächeln stellte er fest, dass er den Mann an der Angel hatte. Der Kunde war sichtlich von der Toga angetan und würde sicherlich irgendwann wieder kommen um sich eben diese zu kaufen, wenn er das nötige Kleingeld dafür hatte.
    „Eine farblose Tunika!“ nickte er, mit kritischem Augenmaß schätzte er die Größe des Mannes ein und suchte dann eine passende heraus. Sie sollte nicht zu lang und auch nicht zu kurz sein. Das würde nur albern an einem Mann aussehen. „Er ist Perser!“ erklärte Merenre, natürlich kannte er den anderen Händler. Er hatte seinen Stand immer an derselben Stelle. Sein Latein war besser, als es den anschein hatte. Einmal hatte er ihm anvertraut, dass die Römer eine gewisse Vorstellung hatten und diese erfüllte er. Dadurch liefen die Geschäfte besser. Merenre hütete sich, dieses Geschäftsgeheimnis zu verraten. „Seine Taschen und Gürtel sind wirklich gut. Würden zu Deiner neuen Tunika passen“, grinste er. „Mutter!“ rief er dann nach Anchesa, sie kannte sich besser mit den Farben aus.


    „Die Arbeit ruft“, meinte sie zu Calvena mit einem kleinen entschuldigenden Lächeln und ließ die Germanica dann erst einmal wieder allein. „Mach nur!“ lächelte Calvena und nippte wieder an dem süßen Tee.


    „Wie kann ich behilflich sein?“ fragte Anchesa dann die beiden Männer. „Der Herr sucht eine Tunika, weiß aber nicht, welche Farbe zu ihm passen würde!“ erklärte Merenre. „Ich würde zu einem blau oder grün raten. Wegen der Augenfarbe!“

  • Rambosius fand es toll, von so vielen Leuten bedient zu werden und genoss diese Augeblicke, denn normalerweise musste er solche Leute gleich irgendwie umlegen oder sie ausquetschen, aber sich einmal friedlich zu unterhalten, war eine ware Freude. Sehr interessiert sagte er:
    Ahh, die Augenfarbe muss man beachten.......das wusst' ich gar nicht! Er wusste es wirklich nicht, er hatte sich immer so gekleidet, dass er vor Feinden gut getarnt war oder seinen Auftrag ohne Probleme ausführen konnte.
    Jedoch hatte sich Rambosius selten im Spiegel gesehen und wusste selbst nicht welche Augenfarbe er hatte: Wisst ihr, ich seh mich nicht oft im Spiegel.......wo ich herkomme, ist ein scharfes Messer wichtiger als sein Aussehen.......welche Augenfarbe habe ich eigentlich?
    Er wusste nicht, wem ihm von beiden in die Augen schauen würde, deshalb versuchte er beide anzuschauen. :)

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  • [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/anchesa.jpg] |Anchesa und ihr Sohn Merenre
    Merenre verschwand halb in einer großen Truhe. Kopfüber wühlte er sich durch die unterschiedlichen Stoffe und Farben. Er wusste ganz genau wo sich welches Kleidungsstück versteckte. Es mochte etwas bunt durcheinander wirken, aber jedes Kleidungsstück hatte seinen Platz. „Das erste sind die Augen“, erklärte Anchesa. „Besonders die Frauen wollen meist Kleider, die ihre Augenfarbe und natürlich ihre Schönheit unterstreichen. Männer denken praktischer. Es kommt aber auch drauf ob es sich nur um Kleider handelt die sie im privaten Rahmen tragen, oder im öffentlichen. Du wirst keinen Senator sehen, der nicht viel Wert auf sein Aussehen legt. Sklaven zupfen meistens ständig an ihnen herum und prüfen den Sitz der Toga“, plauderte sie und drehte sich leicht zu Calvena. „Was trägt denn dein Mann?“ „Meistens seine Rüstung!“ schmunzelte die Germanica und setzte ihren Sohn kurz auf den Boden. Simplex würde schon ein Auge auf den quirligen Nachwuchs haben. Anchesa wurde von ihrem Kunden dann durch seine Frage nach seiner Augenfarbe gefragt. „Blau… wie Kornblumen oder der sommerliche Himmel!“ beschrieb sie ohne zu zögern. „Hier in Rom darfst du keine Waffen tragen!“ belehrte Merenre aus dem Hintergrund. Leicht zerzaust kam er wieder zum Vorschein, in den armen eine etwas ausgeblichene blaue Tunika.

  • Er war erstaunt, dass auch er blaue Augen hatte. Denn seine Traumfrau stellte er sich immer mit blauen Augen vor. Offensichtlich war im Geschäft noch jemand,den er zuvor gar nicht bemerkt hatte.
    Ok, da hab ich schon wieder etwas gelernt! Blau zu Blau! Und lächelte dabei.
    Zum kleinen Jungen sagte er:Wer soll mich dann beschützen, wenn ich keine Waffen tragen darf?
    Er bückte sich kurz hinunter und flüsterte dem Jungen ins Ohr:
    Wenn du mich nicht verrätst, zeig ich dir mal mein Messer! Und zwinkerte.


    Er warf noch ein, als er sich wieder der Verkäuferin widmete: Darf ich fragen, wer das ist, dessen Mann eine Rüstung trägt? Dies sagte er aber so, dass es nur die Verkäuferin und der Junge mitbekamen!

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  • [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/anchesa.jpg] |Anchesa und ihr Sohn Merenre
    „Zu blau würde auch grün passen, oder auch gelb….“, mischte sich Calvena dann mit einem leisen Lächeln ein. „Wer dich beschützen soll? Wozu gibt es den Soldaten! Sie patrouillieren durch die Straßen und sorgen für Sicherheit und Ordnung!“ Natürlich trugen viele Männer versteckt das ein oder andere Messer bei sich, aber offen durfte niemand eine Waffe bei sich tragen. Vielleicht einen Knüppel, aber das war etwas anderes. Merenre schüttelte den Kopf. "Ich werde dich nicht verraten, aber dein Messer will ich nicht sehen. Ich weiß wie so etwas aussieht.“ Er hielt dem Kunden die Tunika unter die Nase. „Das ist Germanica Calvena, eine Freundin und gute Kundin“, erklärte Anchesa und warf einen Blick über die Schulter. „Nun wo Du ihren Namen kennst, solltest Du dich wohl auch einmal vorstellen!“ es wäre wirklich unhöflich wenn der Mann nach dem Namen ihrer anderen Kundin fragte, sich aber selbst nicht vorstellte. „Ich soll einige Kleider für sie ändern!“

  • Er überlegte nun nochmals, da gelb und grün auch gut zu blauen passen würde. Er war eben ein richtiger Mann - Geschmack für gute Kleidung musste er wie das Lesen und Schreiben erst lernen.
    Er drehte sich um, als er auf einmal Germanica Calvena sah:
    Ahja, natürlich, ich will ja kein Fremder sein. Ich bin Rambosius, ich bin neu in der Stadt und da sich der Ianitor von der Villa Aurelia über mein Aussehen beklagt hatte, ließ ich mir das nicht zweimal sagen und suchte sofort den Markt auf!


    Dann antwortete er dem Jungen: Tja, das hast du irgendwie recht! Aber weißt du, mich kann niemand anderer beschützen als ich selbst. Ich hab da draußen vor der Stadt überall Feinde, die mich suchen und..... naja, du weißt was ich meine. Und da brauch ich natürlich kein gewöhnliches Messer. Es ist ein Messer - mit scharfen Zacken und so scharf wie eine Rasierklinge. Er wollte den Jungen beeindrucken, deshalb erzählte er ihm gleich, was das für ein Messer war, denn vielleicht wollte er es dann doch sehen....
    Inzwischen hatte er sich überlegt, welche Farbe er nehemen würde: Er verkündete allen, die im Raum waren: Ach wisst ihr, blau ist eine schöne Farbe, mir gefällt blau. Gelb wäre mir zu auffällig, da lief ich ja als lebende Zielscheibe herum. Und grün....ich hab mich irgendwie schon in blau verliebt....ich nehme blau! Bei dem Wort Zielscheibe, musste er etwas schmunzeln, wenn er sich das vor seinen Augen vorstellte.

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  • [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/anchesa.jpg] |Anchesa und ihr Sohn Merenre
    In modischen Fragen, hatten Männer meistens keine eigene Meinung. Sie hatten auch meistens keine Ahnung davon. Wie gut das Rambosius –ein sehr merkwürdiger Name wie sie fand- weibliche Unterstüzung hatte. Gern standen Calvena und Anchesa ihm beratend zur Seite. „Salve“, grüßte Calvena etwas zurück haltender. Sie konnte durchaus verstehen, warum die Sklave an der Tür der Villa Aurelia ihn zu einem Schneider geschickt hatte. Wirklich vertrauenserweckend wirkte er in seiner Aufmachung nicht. Aber er schien dennoch sehr nett zu sein. „Eine kluge Entscheidung. Anchesa wird sicherlich die passenden Kleiderstücke für Dich finden!“ Leicht runzelte sie die Stirn, auch Merenre wirkte mit einem mal etwas verunsichert, als Rambosius die Klinge beschrieb, die er bei sich trug. Sofort fühlte sie sich unwohler in ihrer Haut. Jemand der solch eine Klinge mit sich führte, führte selten etwas Gutes im Schilde.
    Mit halbem Ohr lauschte auch Simplex diesem Gespräch, er drehte den Kopf in Richtung der Verkaufsräume. Eindringlich musterte er den Kerl und schätzte ab, ob er ihm gewachsen war. „Eine gefährliche Waffe führst du mit Dir! Du magst deine Feinde haben, aber mein Sohn soll eine solche Waffe nicht sehen! Wir sind friedliche Händler und stellen nur eine Gefahr für Deinen Geldbeutel dar!“ versuchte Anchesa die Stimmung mit einem flotten Scherz aufzulockern. „Es gibt Gründe, warum innerhalb Roms Stadtmauern das Tragen von Waffen verboten ist und auch Du solltest dich an dieses Gesetz halten!“ riet Calvena ihm. Rufus zupfte leicht am Saum ihrer Tunika. Er wollte wieder hoch genommen werden. Kurzerhand hob sie ihren Sohn wieder in ihre Arme. „Blau ist eine sehr gute Entscheidung!“ Anchesa nahm Merenre die blaue Tunika ab und zeigte sie ihrer Kundschaft. „Durch die Sonne etwas ausgebleicht, aber ich würde Dir einen Sonderpreis dafür geben!“

  • Das mit dem Sonderpreis ließ sich Rambosius nicht zweimal sagen und willigte sofort ein. Er merkte aber auch, dass sich die Stimmung durch seine gute Klinge etwas veränderte.Auch er versuchte wie Anchesa die Stimmung durch einen Scherz aufzuheitern:Nun, die Klinge ist sozugsagen mit Freund und Gefährte, wir sind schon fast wie Ehefrau und Ehemann. Ich habe sie immer bei mir, ich schlafe mir ihr und ich sorge für sie.......ähm, aber ic möchte euch natürlich nicht beunruhigen, die Klinge tut nur das, was ich ihr sage. Ich bin einverstanden, wenn es nach dem römischen Gesetz verboten ist, Waffen zu tragen. Wohin soll ich denn die Waffe geben?


    Er neigte sich nochmals Calvena zu:
    Germanica Calvena, eine Frage, kennt ihr zufällig meinen Neffen Pharmacus? Er war lange Zeit mit Marcus Artorius Didianus Nero befreundet. Ich bin nämlich auf der Suche nach ihm, ich habe ihn schon vor einigen Jahren nicht mehr gesehen, wisst ihr zufällig, wie ich ihn finde?


    Sim-Off:

    Ein schlechter Scherz!

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    Einmal editiert, zuletzt von Rambosius ()

  • [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/anchesa.jpg] |Anchesa und ihr Sohn Merenre
    Sein Scherz kam nicht wirklich gut an. „Dein Messer gehört ganz tief vergraben in dein Gepäck“, meinte Calvena recht trocken. Anchesa und Rambosius wurden sich recht schnell einig, was den Preis der beiden Tuniken anging. Ein gutes Geschäft für Beide.
    „Den Namen habe ich noch nie gehört“, antwortete sie ihm dann auf seine Frage. Kurz sah sie fragend in Richtung Simplex, doch der schüttelte nur stumm den Kopf. „Wir können Dir leider nicht weiter helfen.“ Zumal sie ja auch noch nicht so lange zurück aus Germanien war. Außerdem konnte sie ja nicht jeden Bewohner Roms kennen.

  • Rambosius nahm den Preís dankbar an. Er wollte sich allerdings gleich umziehen, weil er gut gekleidet aus dem Geschäft gehen wollte. Es betrübte ihn jedoch wieder, dass niemand seinen Neffen kannte. War er wirklich noch am leben oder hatte ihn jemand umgebracht. Er wusste nicht mehr weiter, wie er seinen Neffen finden konnte. Und er konnte nicht einfach eine Beerdigung für jemanden veranstalten, bei dem es noch gar nicht sicher ist, ob er noch lebt.
    Und wenn man seinen Neffen umgebracht hätte, er würde den Kerl finden und ihn dann zur Strecke bringen, auch wenn es mitten auf dem Forum Romanum sei.
    Er fragte nun die Frauen:
    Habt ihr im Geschäft vielleicht eine Umkleidekabine, wo ich mich gleich umziehen kann, ich möchte unbedingt neu gekleidet hinaus gehen?


    Und speziell zu Germanica Calvena sagte er:
    Ich werde schauen, wo ich das Messer sicher verbergen kann!
    Da fiel ihm noch eine Frage ein:
    Ach, da fällt mir ein, ich bräuchte vielleicht nächste Woche oder so ein paar kampftüchtige Männer. Weißt du, woher ich so etwas bekommen könnte oder vielleicht weiß dein Mann, wo!?

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  • [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/anchesa.jpg] |Anchesa und ihr Sohn Merenre
    An sich hatte Anchesa ein gutes Geschäft gemacht, aber sie fand es schade, dass ihr Kunde nicht versuchte zu feilschen. Das machte ihrem Sohn immer am meisten Spaß. Merenre war sehr geschickt was solche Dinge anging. Während der Knabe nun eine polierte Kupferplatte unter einem Stapel Kleidungsstücke hervorzog, deutete die Ägypterin auf einen schmalen Vorhang. „Dort kannst Du dich umziehen! Merenre wird Dir dann den Spiegel halten!“ Die Kupferplatte würde als Spiegel dienen.


    Calvena nickte leicht, als Rambosius versprach seine Klinge sicher zu verstauen. Das machte ihn zwar nicht wirklich vertrauenswürdiger, aber er gab sich ja dennoch Mühe, braven Bürgern keine Angst einzujagen. Ein wenig hatte sie das Gefühl, dass er Ärger machen würde. Vielleicht nicht selbst provozieren, sondern wohl irgendwie in Ärger hinein zu geraten. „Mein Mann ist Centurio bei den Cohorten Urbanae, ich glaube kaum, dass er Dir seine Männer leihen würde“, erklärte sie und zuckte dann leicht mit den Schultern. „Versuch es in der Subura, vielleicht findest Du dort Männer, die Deinen Anforderungen entsprechen…“

  • Rambosius bedankte sich für die Auskunft! Schnell eilte er in die Umkleidekabine, damit er sofort sich selbst in der Tunika begutachten konnte.
    Er kam wieder mit einem strahlenden Lächeln heraus: Na, so gefall ich mir schon besser - ich sehe fast so aus wie ein römischer Bürger, was denkt ihr?
    Toll, wirklich, bei euch werd ich sicher noch öfter vorbeizwitschern, das könnt ihr mir glauben!
    :)
    Ganz mit sich selbst beschäftigt, im Geschäft umhergehend, sein neues Kleidungsstück bewundernd:



    Ich war vor kurzem in der Subura, Germanica. Ein sehr einladende Gegend und wie die alle so freundlich einen anschauen ;) !
    Wenn ich euch wär, würde ich mich sehr fern von solchen Orten halten, man könnte sonst leicht entführt werden.
    Ich brauche irgendwelche Leute, denen ich vertrauen kann..
    sagte er entschlossen. Leute, bei denen ich nicht das Gefühl habe, dass sie mich von hinten attackieren oder mich im Schlafersticken wollen.

    Er schaute Calvena plötzlich in die Augen.
    Ich werde seit Jahren verfolgt!
    Ich kann vielleicht gegen 10 oder 20 Männer problemlos kämpfen, aber nicht, wenn mich hunderte angreifen!

    Und ging langsam in Calvenas Richtung:Wo finde ich die Cohortes Urbanae? Ein Versuch ist es sicher wert, einen Centurio zu fragen.....

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  • [Blockierte Grafik: http://i687.photobucket.com/albums/vv232/Aine_photos/anchesa.jpg] |Anchesa und ihr Sohn Merenre
    Merenre hielt den Spiegel so, dass sich Rambosius bewundern konnte. Er sah tatsächlich etwas besser aus, in den neuen Kleidern, aber es ging dennoch etwas von ihm aus, was sich nicht verbergen ließ. Ein Hauch von Gefahr. Es freute Mutter wie Sohn einen neuen Stammkunden gewonnen zu haben.


    „Ich weiß Deine Sorge durchaus zu schätzen, aber einer Warnung bedarf es nicht. Ich bin selten allein unterwegs“, kurz warf sie Simplex einen Blick über die Schulter zu. „Außerdem lässt es sich durchaus vermeiden der Subura einen Besuch abzustatten, es sei denn, man hat es eilig“, fügte sie noch hinzu. Seine Sorge war unbegründet, die Erfahrungen die sie bereits in der Subura gemacht hatte, wollte sie nicht wiederholen. Auch wenn sie auf diesem Wege Valerian kennen gelernt hatte.
    Ihre Augen wurden groß, als er meinte, er wolle es tatsächlich einmal bei den Cohortes Urbanae versuchen. Ein Grinsen zuckte an ihrem Mundwinkel. „Die Cohortes Urbanae sind keine Söldner oder Privatarmee die sich einfach so anheuern lässt“, erklärte sie. Merenre hatte begonnen zu lachen, er fand Rambosius amüsant und witzig. „Die Urbaner unterstehen dem Preafectus Urbi, dienen als letzte Reserve, sollte Rom angegriffen werden und sind dem Kaiser treu ergeben. Sie sind zum Schutze der Bürger da und nicht dazu da um Leibwächter zu spielen“, klärte sie ihn schmunzelnd auf. Es fiel ihr schwer nicht ebenfalls zu lachen. Ein paar Märchen schien er ihr ja erzählen wollen. Allein wurde ein Mann niemals mit 10 oder 20 Gegnern fertig. Das war schlicht und einfach unmöglich. "Bei den Urbanern wirst du keinen Erfolg haben“, fügte sie hinzu. Sicherlich würde der dicke Wiederling seine Männer nicht einem dahergelaufenem Perigrini leihen. Nicht auf Kosten der eigenen Sicherheit. Salinator hatte eine Menge Feinde und auch sie würde ihn gerne Tod sehen. Den Löwen zum Fraß vorgeworfen.
    So ganz behagte es ihr nicht, dass er ihr nun so nahe kam. Anscheinend wollte er gern erfahren, wer denn ihr Mann war, aber diesen Gefallen würde sie ihm nicht tun. Einfach weil sie ihren Mann nicht in Schwierigkeiten bringen wollte. Je weniger er auffiel, desto besser, Salinator hatte es schließlich auf ihn abgesehen und wartete nur darauf, dass er sich einen Fehler erlaubte.

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