• http://www.bilder-hochladen.net/files/hlfb-11-19ca.jpg[/wrapIMG]Die Stadtwache:


    Der Wachdienst an der Porta Regiae war eigentlich stink langweilig. Und das jeden Tag! Es kamen die üblichen bekannten Gesichter und gingen ein und aus, meist waren es Leute aus der Stadtverwaltung, ganz selten mal ein Klient des Legaten.
    Als dann aber plötzlich eine Frau mit ihrer Sklavin die Stufen hinauftrat, wollten die beiden Soldaten Rufus und Quintus sich gerade darauf hinweisen, dass der Eintritt nur für Befugte oder für jene mit bestimmten Anliegen war, da hagelte schon ein Schwall von Worten auf sie nieder. Irritiert ob der dominanten und etwas hochnäsigen Vorstellung schauten sich die beiden Soldaten kurz an. Quintus ergriff das Wort. "Du bist hier falsch. Hier wohnt der Statthalter und tagt die Provinzcurie." stellte er zunächst heraus. Dann schaltete sich Rufus ein "Watte suchs' is bestimmt den Magistraten ihre Büros. Die finnesse inne Curia Mogontiaci." zusätzlich erklärte er ihr noch den Weg dorthin, wobei sie nicht weit von der Regia war. "Du solltest allerdings eher mit dem Duumvir sprechen. Melde dich einfach beim Sriba an, er wird schon wissen, wo er dich mit deinem Anliegen hinschickt." ergänze Quintus.









  • Phryne versuchte das Kaudawelsch des Wachsoldaten zu verstehen. Dann hörte sie sich an, wie sie zur Curia finden würde. Nun, ein Fußmarsch kam selbstverständlich nicht in Frage. Sie nuschelte einen Dank und bestieg erneut den Reisewagen.

  • Vor einigen Tagen hatte Phelan einen Boten zur Regia geschickt, der mit dem Sekretär des LAPPs einen Termin ausmachte, bei dem der Pontifex dem Vinicier seinen Wunsch unterbreiten konnte.
    Am besagten Tag stand er also nun vor der Porta der Regia und meldete sich bei den Soldaten, die gerade Wachdienst hatten, an.


    "Salve Milites. Pontifex Duccius Verus, ich habe einen Termin beim Legaten." stellte er sich vor und äußerte sein Anliegen.. kurz und knapp sowie es Soldaten eben gewohnt waren. Ausweisen musste er sich sicher nicht, war er als Pontifex und vor allem als Duccier in der Stadt bekannt.

  • http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/15.jpg "Salve Pontifex Duccius", grüßte der Wachsoldat den Pontifex. Der Mann gehörte den Pedites Singulares an, der Leibwache des Legatus Augusti Pro Praetore. In dieser Funktion kontrollierte er die Leute, die die Regia betraten.


    "Du hast einen Termin?", hakte der Soldat nach und gab seinem Kollegen einen Wink, der an einem Tisch saß und auf einer Wachstafel den Namen des Besuchers an der entsprechenden Stelle fand und abhakte.


    "Tritt ein", sagte der Miles daraufhin. "Mein Kamerad führt dich zum Officium des Statthalters."




    OPTIO - PEDITES SINGULARES

  • Natürlich musste er auch wieder am nächsten Tor vor der Wache halten den so ein Legatus Augusti war ein wichtiger Mann. Dementsprechend stand er nun vor der nächsten Porta und sprach den Miles an. "Salve Miles ich bin Furius Philus und ich bin Klient des Legatus Augusti, ich möchte zu ihm." Mit diesen Worten war es aber leider nicht immer getan. Gnaeus war schon darauf gefasst das man erst mal drinnen seine Angaben überprüfen würde. So das er hier wohl auch noch mal etwas warte würde müssen. Aber was sollte es wer was wollte musste eben Zeit mitbringen.

  • http://www.kulueke.net/pics/ir…/f-roemer-soldaten/15.jpg "Salve Furius", grüßte der Wachsoldat den Fremden. Der Mann war Optio der Pedites Singulares, der Leibwache des Legatus Augusti Pro Praetore. In dieser Funktion kontrollierte er die Leute, die die Regia betraten. Bei ihm an der Porta waren noch zwei Milites, die ihm offensichtlich unterstanden.


    "Du bist Klient des Statthalters? Das müssen wir überprüfen. Solange wirst du hier warten müssen." Der Optio wies auf einen Eingang, der zur Wachstube führte, in der eine Karaffe mit Wasser und einige Becher au einem Tisch standen. Darum herum waren drei Hocker gruppiert. Durch ein schmales Fenster fiel fahles Licht in den Raum. Sonst war momentan niemand zu sehen.


    Mit einem herrischen Wink schickte der Optio daraufhin einen der Soldaten in die Regia, wo dieser bei den Schreibern des Statthalters nach der Identität des Fremden fragen sollte. Wenig später kam der Legionarius eiligen Schrittes zurück.
    "Es gibt einen Klienten namens Gnaeus Furius Philus", verkündete der Mann.


    Der Optio richtete sein Wort daraufhin wieder an den Furier: "Bist du also Gnaeus Furius Philus?" Er schürzte die Lippen. "Na, das können wir wohl sowieso nicht kontrollieren. Mein Kamerad wird dich zum Legaten führen. Falls du es bist, wird Vinicius dich ja erkennen."


    Nach diesen Worten trat der Optio beiseite und wies Philus den Weg. Der andere Soldat ging voraus. "Hier entlang", sagte der Miles.




    OPTIO - PEDITES SINGULARES

  • Natürlich musste alles erst mal geprüft werden. Die Mühlen im römischen Reich waren auch nicht schneller als anderswo aber dafür mahlten sie präziser. Brav setzte sich Gnaeus und wartet erst mal bis der Wächter wieder in den Wachraum kam. "Natürlich bin ich der Gnaeus Furius Philus." Das konnte die Wache ihm nun glauben oder eben auch nicht. Darum folgte er dem Mann dann auch als er sagte das er das so oder so nicht prüfen könne. Sein Patron würde ihn schon erkennen.

  • Einen Tag nach ihrer Ankunft in Mogontiacum, am frühen Mittag, fand der neue Statthalter die Muse sich endlich mal zu seinem neuen Amtssitz zu bequemen. Zwar hatte er noch am Abend erfahren, dass sein Patron garnicht in der Stadt weilte sondern sich auf dem Rückweg von einer Reise durch die Provinz einfach auf ein Landgut zurückgezogen hatte, doch waren sie da schon im halben Schritt in die Gästezimmer des Praetoriums Legionis gewesen. Außerdem hätte der Einzug in die Regia ganz definitiv zuviel Aufsehen provoziert und Vala wie auch einige andere seiner Entourage wollten erst einmal einfach nur schlafen und schnellstmöglichst in die Thermen.


    So stand der Legatus Augusti also erst einen Tag nach seiner Ankunft vor der Regia Legati... genau genommen: am anderen Ende des Platzes in welchen man den Amtssitz des Statthalters gepflanzt hatte, und beäugte die Gesamtheit seiner Wirkungsstätte mit kritischem Blick. SEHR kritischem Blick.


    "Ich glaube, Schatz..." , sprach Vala zu seiner Frau ohne sich zu ihr umzuwenden, während die Bediensteten langsam und vor allem mühsam das komplette mitgeschleppte Mobiliar in die Regia karrten, während die noch verbliebenen Bediensteten des Vinicius offenbar eine Liste der Sachen abarbeiteten, die dieser (oder dessen Frau) aus Mogontiacum zu sich gebracht haben wollte. Ein gewisser Trubel, der natürlich den einen oder anderen neugierigen Blick auf sich zog, aber dessen würde er wohl in näherer Zukunft genug haben. Mit verschränkten Armen dastehend, die doch schon etwas algenbegrünte Fassade der Regia betrachtend, fielen Vala viele Dinge ein... aber doch entfiel ihm, dass er gerade drauf und dran gewesen war seiner Frau etwas zu sagen.

  • Das hier sollte ihr neues Zuhause sein? Lucia war sprachlos. Nicht nur gehörte der Platz vor der Regia ihrer Meinung nach neu gepflastert, nein, die Front des Gebäudes war teilweise... grün? Lucia blinzelte in der Hoffnung, dass sie einer Täuschung ihrer Sinne erlegen war, aber die Pflanzen besiedelten weiterhin die Wand. Das Haus benötigte dringen jemanden, der sich um sein Äußeres scherte. Jemand, der es von Grund auf saubermachen ließ und am besten neu streichen, wenn sie schon dabei waren. Lucia schnaubte wenig ladylike. Am Ende blieb das ja doch an ihr hängen! Dabei würde selbst eine Grundreinigung aus der... Unterkunft keinen Palast machen. Aber vielleicht wenigstens ein paar dekorative Elemente? Ein Wandbild, ein Mosaik, irgendwas!? Das war immerhin der repräsentative Hauptsitz dieser Region, der musste doch etwas hermachen! Vielleicht konnte man ein paar Zierbäume davor...?


    „Das glaub ich auch!“, interpretierte sie die Worte Valas wenig begeistert. Ihre Worte drückten ein gewisse Sprachlosigkeit und ein fasziniertes Entsetzen aus, das sich auch in ihrem Blick wiederspiegelte. Da sah sie aus den Augenwinkeln wie eines ihrer kostbarsten Stücke wenig vorsichtig bewegt wurde und die Regia war für den Moment vergessen. Unverschämt! Grade das! Sie musste einfach stereotypisch einschreiten: „Vorsichtig! Die Wiege habe ich von der Augusta persönlich bekommen! Wenn sie nur einen einzigen Kratzer...!“ Sofort änderten die Träger ihren Griff und behandelten das gute Stück mehr wie ein rohes Ei, also so wie es sein sollte. Lucia nickte einigermaßen versöhnt. Wieder zu Vala gewandt sprach sie den Vorwurf nur unzureichend aus ihrer Stimme heraushaltend: Du wolltest hierher!“ In Rom würde diesem Gebäude nicht mal ein zweiter Blick gegönnt werden! Sie schüttelte nun wieder stumm den Kopf. Sie wusste zwar nicht genau was sie erwartet hatte, aber halt doch mehr als dieser schmucklose, leicht vernachlässigte Bau.

  • "Als ich zuerst in Mogontiacum ankam..." , ließ Vala durchblicken, dass er keinesfalls gebürtiger Mogontiner war, "..schien das Ding irgendwie größer und herrschaftlicher." Zugegeben, er hatte Mogontiacum seitdem ein einziges Mal erneut aufgesucht, allerdings zu einer Zeit, als ihm keine Zeit für derartige Gedanken gegeben war. Nun allerdings, mit der Perspektive des Amtsinhabers und Kenners, musste er zugeben, dass die Jahre in Rom und in den anderen Provinzen des Reichs seine Ansprüche etwas verändert hatten.


    "Ich wollte auch nicht wegem DEM DA hierhin..." , streckte Vala mit leicht genervter Miene die Hände in Richtung der Regia aus, als seine Frau ihn MAL WIEDER mit einem Vorwurf ob seiner Karrierewünsche bedachte, und wanderte mit seinen Händen schließlich im Halbkreis in von der Regia abgewandten Richtung, sinnbildlich die komplette Provinz einschließend, "..sondern wegen DEM DA."


    Unabhängig davon, ob seine Erklärung nun endlich fruchtete oder nicht, ließ er beim Anblick der Regia dann doch etwas die Schultern hängen: "Naja... aber anders vorgestellt hab ich sie mir schon. Mein Patron war lange krank, vielleicht ist das einfach ausgeschliffen, hier... naja... aber wir haben ja die Möglichkeit, etwas daran zu ändern."

  • "Servus. Post für'n Statthalter." Der Tabellarius waltete seines Amtes. "Ah. Und hier is och noch watt für seine Frau.. Die wohnt doch hier?"


    Roma, KAL OCT DCCCLXV A.U.C.

    Ad
    Tiberia Lucia
    Domus Legati Augusti pro Praetore
    Mogontiacum, Germania Superior



    Iulius Dives Tiberiae Luciae s.d.


    Ich danke dir, selbstredend auch im Namen meiner Frau, für deinen Brief. Denn in der Tat ist es mir nicht entgangen, dass dein Ehemann, mein Mitklient Duccius Vala, mit der Statthalterschaft über die Provinz Germania Superior betraut wurde. Dies ohne jeden Zweifel ist eine überaus ehren- und verantwortungsvolle Aufgabe, zu der ich ihn nur beglückwünschen kann.
    Jedoch, so muss ich gestehen, rechnete ich nur mit einer nicht ganz so zeitigen Abreise eurerseits, sodass ich mich hiermit entschuldigen möchte, nicht noch einmal die Gelegenheit genutzt zu haben, euch alle zum Abschied in die Domus Iulia einzuladen.


    Ferner möchte ich deine Erwähnung der Factio Veneta aufgreifen und verspreche dir sehr gerne, dich über alle diesbezüglichen Aktivitäten und Ergebnisse stets auf dem Laufenden zu halten. Bei diesen Zeilen denke ich gerade lächelnd zurück an die Qualifikationsrennen zu den Ludi Funebres zu Ehren des Cornelius. In Begleitung des adretten Duccius Callistus und seines wohlgenährten Freundes warst du da und zu viert verfolgten wir gemeinsam das zweite und entscheidende Rennen - ein wundervoller Tag!
    Da ich seither nicht wieder etwas von den beiden gehört habe und folglich davon ausgehe, dass sie wohl mit euch nach Mogontiacum reisten, richte ihnen doch bei Gelegenheit einfach ein paar Grüße aus.


    Ja, und bei dieser Gelegenheit möchte ich selbstverständlich auch deinem Gatten für seine Amtszeit den Segen und Beistand der Götter wünschen, wie sich hoffentlich auch eure Tochter bereits über ein paar schriftliche Grüße zu freuen vermag. Aquilina, das sei zudem gesagt, ist ein überaus schöner Name.
    Meine herzlichen Glückwünsche zu der Kleinen, die ganz ihre Mutter gewiss einmal zu einer ganz tadellosen Dame heranwachsen wird.


    Mögen die Unsterblichen stets wachen über dich und eure Familia. Vale bene!


    /images/signet/Siegel_gens_Iulia_Tabula.png



    MARCUS IULIUS DIVES
    QUAESTORIUS

  • Und auch das war in der Post dabei...


    Legatus Augusti pro Praetore
    Titus Duccius Vala

    Regia | Mogontiacum | Germania Superior


    Lucius Annaeanus Apollodorus T. Duccio Valae s.d.


    Legatus Augusti pro Praetore, schreibe dir um dich über eine Gesetzesreform zu informieren.


    Der Senat hat eine neue Lex Provinicialis für Germania Superior verabschiedet, welche diesem Brief beiliegt.


    Sie ist ersetzt das alte Gesetz und hat volle Gültigkeit. Sorge also für eine rasche Umsetzung der notwendigen Veränderungen.



    Lucius Annaeanus Apollodorus
    ~ Notarius - Administratio Imperatoris ~





    SENATUS CONSULTUM


    Provincia Germania Superior - Lex Provincialis


    Pars Prima - Allgemeines
    §1 - Rechtlicher Status

    Die Provincia Germania Superior ist kaiserliche Provinz. Der Proconsul der Provinz ist der Imperator Caesar Augustus, welcher einen Legatus Augusti Pro Praetore als seinen Stellvertreter ernennt.


    §2 - Territorium
    (1) Die Provincia Germania Superior ist die Gesamtheit aller ihrer Civitates. Die Anzahl der umfassten Civitates bestimmt sich nach den Aufzeichnungen des kaiserlichen Registers.
    (2) Hauptort und Verwaltungssitz der Provincia ist die Civitas Mogontiacum.


    §3 - Civitates
    (1) Eine Civitas besteht aus einem Hauptort (Oppidum) sowie der ihr zugerechneten Vici, Villae Rusticae und sonstigen Loci.
    (2) Eine Civitas kann als Vicus, Municipium oder Colonia organisiert sein. Über den rechtlichen Status einer Civitas verfügt der Kaiser.
    (3) Die Errichtung und Verwaltung einer Civitas wird durch die Gemeindeordnung festgelegt. Diese ist vom Legatus Augusti Pro Praetore zu billigen.


    Pars Secunda - Über die Provinzverwaltung
    Die Provincia wird von der Curia Provincia verwaltet. Diese setzt sich aus dem Legatus Augusti Pro Praetore sowie sämtlichen ihm unterstellten Magistraten zusammen. Diese können zur Vervollständigung ihres Stabs Scribae und Apparitores bestellen.
    §1 - Legatus Augusti Pro Praetore
    (1) Der Legatus Augusti Pro Praetore ist senatorischer Stellvertreter des Kaisers in der Provinz und wird von diesem ernannt und abberufen. Durch die Ernennung erhält er das Imperium Proconsulare.
    (2) So nicht anders durch den Kaiser festgelegt, steht er der Provinzverwaltung und ihren Magistraten, sämtlichen Civitates der Provinz, sämtlichen in der Provinz stationierten Einheiten des Exercitus Romanus sowie sämtlichen Cultus in der Provinz vor und ist ihnen gegenüber weisungsbefugt.
    (3) Zur Erhaltung der öffentlichen Ordnung sowie zur Sicherung der an Rom zu leistenden Munera setzt er, so nicht der Kaiser, Magistrate ein. Im Übrigen kann er im Namen des Kaisers das Römische Bürgerrecht verleihen.
    §2 - Legatus Iuridicus
    Der Legatus Iuridicus wird als senatorischer Magistratus mit mindestens dem Range eines Praetorius vom Kaiser zur Unterstützung des Legatus Augusti Pro Praetore in Dingen der Rechtssprechung eingesetzt.
    §3 - Procurator Augusti
    (1) Der Procurator Augusti wird als ritterlicher Magistratus vom Kaiser zur Verwaltung der Provinzkasse sowie der Steuereintreibung in der Provinz eingesetzt.
    (2) Im Falle einer längeren Abwesenheit des Legatus Augusti Pro Praetore aus der Provinz fungiert er als dessen Stellvertreter.
    §4 - Procurator Rationis Privatae
    Der Procurator Rationis Privatae wird als ritterlicher Magistratus vom Kaiser zur Verwaltung seiner persönlichen Besitzungen eingesetzt.
    §5 - Procurator Civitatium
    (1) Der Procurator Civitatium unterstützt als ritterlicher Magistratus den Legatus Augusti Pro Praetore bei der Beaufsichtigung der Civitates der Provinz. Er wird von diesem in sein Amt eingesetzt.
    (2) Er kontrolliert die Erfüllung der Munera Civitatium, ihre Magistraten und ist diesen gegenüber weisungsbefugt.
    §6 - Princeps Praetorii
    Der Princeps Praetorii steht als bürgerlicher Magistrat dem persönlichen Verwaltungsstab des Legatus Augusti Pro Praetore vor und wird von diesem in das Amt eingesetzt.
    §7 - Praefectus Vehiculorum
    Der Praefectus Vehiculorum leitet und überwacht das Postwesen einer Provinz und wird zu diesem Zwecke vom Statthalter berufen. Er setzt zur Leitung der Poststationen einer Provinz jeweils einen Stationarius ein. Zur Beförderung der Post steht ihm frei, die dafür nötigen Tabellarii ebenfalls zu berufen.


    Pars Tertia - Munera Provincialis
    Die Errichtung und Verwaltung der Provinz dient der Sicherstellung der zu erbringenden Munera.
    Die Munera Provincialis unterteilen sich auf die folgenden Bereiche:
    (1) Sicherheit: Es obliegt der Provinz, die Grenzen des Imperiums zu befestigen und deren Schutz sicherzustellen. Zu diesem Zwecke können Einheiten des Exercitus Romanus angefordert und unter das Kommando des Legatus Augusti Pro Praetore gestellt werden.
    Zudem obliegt der Provinz die Sicherstellung des öffentlichen Friedens und die Durchsetzung römischen Rechts in der Provinz.
    (2) Abgaben: Es ist Aufgabe der Provinz, die Abgaben an Rom sicherzustellen. Deren Höhe und Fälligkeit wird vom Kaiser festgelegt. Zudem ist der Provinz die Versorgung der Verwaltung und der in ihr stationierten Einheiten des Exercitus Romanus übertragen.
    (3) Infrastruktur: Es obliegt der Provinz die Erweiterung und Instandhaltung der öffentlichen Infrastruktur. Zu dieser zählen sämtliche Wege sowohl zu Wasser als auch zu Land, die Wasserversorgung sowie der Briefverkehr und sämtliche zu diesen gehörenden Anlagen.
    (4) Kultur: Es ist Aufgabe der Provinz, die Verbreitung der römischen Kultur zu begünstigen.



  • Und auch dieser Teil der Post war nicht zu vergessen...


    Roma, ANTE DIEM III NON OCT DCCCLXV A.U.C.

    Ad
    Tiberia Lucia
    Regia Legati Augusti pro Praetore
    Mogontiacum, Germania

    ____________________________________________________________


    Wir wollen nicht klagen, dass sie gegangen sind,
    sondern dankbar sein, dass wir sie hatten.


    In diesem Sinne wünsche ich dir in diesen schweren Stunden den Trost deiner Verwandten und Freunde, nach der Zeit der Trauer jedoch auch wieder einen hoffnungsvollen Blick in die Zukunft. Sei dir meines Beileids ob des Verlustes deines Großonkels Tiberius Telophanes bewusst.


    Vom hohen Senat zum Vigintivir gewählt ist es meine Pflicht, dem Praetor Urbanus in Erbschaftsprozessen zur Hand zu gehen, was nun speziell auch diesen Fall betrifft. So ist es meine Aufgabe, dir mitzuteilen, dass du nach Intestatrecht als rechtmäßiger Erbe der folgenden Vermögenswerte festgestellt wurdest: Geld, Waren.


    Dir steht es nun frei, ob du dieses an keinerlei weitere Verpflichtungen geknüpfte Erbe annimmst oder nicht. Solltest du dich gegen eine Annahme des Nachlasses entscheiden, wird dein Erbanteil auf die übrigen Erbberechtigten aufgeteilt respektive der Res Publica zugeführt.


    Ich bitte dich, mir möglichst zeitnah, spätestens jedoch bis zum ANTE DIEM XIII KAL DEC DCCCLXV A.U.C. (19.11.2015/112 n.Chr.) mitzuteilen, ob du dieses Erbe anzutreten gewillt bist. Denn sollte ich bis dahin keine Antwort in mein Officium von dir erhalten haben, bin ich gezwungen dies als Ablehnung der Erbschaft anzusehen.


    Mögen die Unsterblichen deinen Verwandten sicher ins Elysium geleiten, dir und den Deinen aber ein langes und erfülltes Leben schenken.


    Vale bene!


    [Blockierte Grafik: http://www.niome.de/netstuff/IR/SiegelCaduceus100.png]


    Caius Flavius Scato


    Sim-Off:

    Sorry, fast verschlampt. :(

  • Dieses Haus herrschaftlich? Lucia hob ungläubig die Augenbrauen. Außerdem: Was meinte Vala mit als er zum ersten Mal hierher kam? Sollte das etwa heißen, dass er nicht aus Mogontiacum war? "Wo hast du gelebt, dass dieses Gebäude...", Lucia brach die Frage ab und schüttelte den Kopf. Eigentlich wollte sie lieber garnicht wissen, wie wild der Urspung ihres Mannes war. Er war Consular, jetzt, damit konnte sie leben. Da wollte sie lieber keine anderen Vorstellungen in ihrem Kopf aufkommen lassen. Dieses Haus groß und herrschaftlich? Nein, nicht darüber nachdenken!


    Wegen DEM DA. Lucia blickte sich in die Zeigerichtung ihres Mannes um und runzelte die Stirn. Ihr war schon klar, dass er nicht den Platz meinte, sondern irgendwie ALLES. Aber weder das eine noch das andere erschienen ihr Grund genug diese schrecklich lange Reise auf sich zu nehmen und das hier als Lohn für die schwere Arbeit in Rom zu nehmen. Sie seufzte unzufrieden und schenkte Vala einen mitleidigen Blick, den normalerweise nur dumme Kinder bekamen. Irgendwie hatte Vala ja auch sein wertvolles Spielzeug gegen ein paar krumme Äste eingetauscht und glaubte auch noch ein gutes Geschäft gemacht zu haben.


    Wenigstens hatte Vala eine gute Erklärung für den Zustand des Gebäudes. "Ja, wenigstens das... , begann Lucia zögernd. Sie glaubte nicht wirklich daran, dass jetzt eine positive Antwort käme, aber sie wollte einfach gefragt haben: "Können wir komplett neu bauen?" Da sie wirklich kein ja erwartete fragte sie weiter: "Wie sieht es mit Renovierungsarbeiten oder Anbauten aus? Verzierungsarbeiten?"

  • Wo hast du gelebt, dass du... auch wenn Vala keineswegs der perfekte Zuhörer war und das Geschnatter seiner Frau nur zu gerne zum Hintergrundrauschen denn als wirkliche Informationsquelle nahm, das hatte er nur zu deutlich mitbekommen.
    "Wenn du wüsstest.." , war jedoch alles, was er mit gekrauster Stirn antwortete, deutlich unwillig sich über seine persönliche Vergangenheit und die damit verbundenen Erfahrungen mit Behausungen zu äußern. Stattdessen ging er mit einem Schulterzucken auf die Vorschläge seiner Frau ein, die Regia zu einem für sie angemesseren Zustand zu bringen: "Oder abreißen."


    Bevor seine Frau darauf antworten konnte, kam jedoch ein Mann aus der Regia geeilt und ließ sie mit ehrerbietendem Gestus wissen, dass sich die in Mogontiacum weilenden Magistrate der Provinz zusammengefunden hatten, um sie zu begrüßen.
    "Na dann wollen wir mal.", nickte Vala und bot seiner Frau den Arm an, um sie in die Regia zu führen.

  • Na wenigstens waren sie einer Meinung, was den weiteren Umgang mit dem Gebäude anging. Jetzt im Herbst war Abreißen aber wohl nicht die Beste Idee… Vielleicht konnte man ja zunächst nur einen Teil des Gebäudes umbauen? Welche Gesteinssorten es hier wohl gab und welche am besten geeignet waren? Aus Rom Steine zu importieren… Ach, Lucia, überleg doch mal. Der Stein der römischen Gebäude kommt sicher nicht aus Rom selbst! Aber woher dann? Und ob es wohl viel zu teuer werden würde welche zu importieren?
    Den Kopf voller Fragen zu ihrem neuen Projekt und auch der einen oder anderen Idee nahm Lucia Valas Arm an und betrat mit ihm ihr neues Zuhause. Selbst mit den Gedanken woanders war es für Lucia ein leichtes den Magistraten ein angemessen höfliches Lächeln zu schenken. Alles Übungssache.

  • Mittlerweile kannten die Wachen am Eingang der Regia den Postboten wahrscheinlich schon - so oft, wie er hier vorbei kam und etwas für den amtierenden Statthalter oder dessen Frau abgab. Mit einem freundlichen Lächeln auf den Lippen übergab er heute auch diesen Brief dabei:




    SERGIA FAUSTA



    Ad
    Tiberiam Luciam

    Domus Legati Augusti pro Praetore
    Mogontiacum - Germania Superior



    Sergia Tiberiae s.d.


    Wie habe ich mich über deinen Brief gefreut. Wie haben wir uns alle hier gefreut. Ich hoffe, deine Tochter und du, ihr seid gut angekommen im kalten, provinziellen Norden.
    Uns hier im warmen, pulsierenden Süden geht es jedenfalls ganz ausgezeichnet! Wir waren zu Gast in der Domus Augustana und haben einen ganzen Abend lang in intimer Runde mit dem Kaiser, seiner Frau und dem jungen Caesar gespeist. Es war ein ganz köstliches und exquisites Essen! (Ich hoffe, ich mache dich damit nicht neidisch. Denn in so einem kleinen Provinznest ist die Auswahl ja wahrscheinlich nicht ganz so groß.. und das nicht nur beim Essen.)


    Aber wir haben uns alle wirklich gut unterhalten an dem Abend. So gut, dass mein lieber Dives jetzt im Senat sitzt, während ich nun jeden Tag auf den Palatin darf - als Procuratrix a memoria. Ist das nicht toll?
    Mein. Lieber. Dives. Da fällt mir ein, dass ich dich leider darum bitten muss, diese Formulierung nicht mehr zu verwenden in deinen Briefen. Denn mir macht sowas ja nichts aus. Du weißt, dass ich nicht zimperlich bin. Aber du musst auch Rücksicht nehmen auf die restliche Familie. Iulia Torquata, die süße kleine Vestalinnentochter meines Mannes, sie ist vor Schreck auf der Stelle tot umgefallen.


    Tja. Ihre Beisetzung findet jetzt in ein paar Tagen statt. Aber keine Sorge, ich hege keinen Groll gegen dich deswegen. Mein Babybauch sagt mir nämlich, dass ich den Verlust meines Mannes schon bald kompensieren werde.
    Viele Grüße aus dem Zentrum der Welt an die Grenze zum wilden, germanischen Busch! Grüß die [strike]Barbar[/strike] Götter, wenn du sie siehst. Vale bene!


    /images/signet/Siegel_Sergia.png


    Sergia Fausta
    PRIDIE ID NOV DCCCLXV A.U.C.
    Casa Iulia | Rom | Italia

  • Am frühen Abend, zu einer Zeit, an dem selbst Alrik allmählich Feierabend haben sollte, hatte sich der duccische Pontifex auf zur Regia gemacht. In der Tasche hatte er ein Anliegen, was mehr Lucia als Alrik forderte, aber dennoch galt es dieses mit beiden zu besprechen.


    Auch wenn Phelan sowohl als Decurio als auch Pontifex für die Soldaten klar erkennbar war, stellte er sich pro forma vor und äußerte sein Begehr.


    "Salvete Milites. Pontifex Duccius Verus wünscht seinen Vetter, den Statthalter, zu sprechen."

  • Die Soldaten am Tor waren nicht nur herausragende Einzelkämpfer und absolute Schränke, nein sie hatten von ihren Offizieren auch ausführliche Steckbriefe der städtischen und provinziellen Honoratioren eingebläut bekommen. Entsprechend hatten sie den Duccier schon auf Entfernung ausgemacht, identifziert und beschlossen ihn große Fisimatenten durchzulassen.


    Entsprechend glitten die Soldaten vor der Tür beiseite um Platz zu machen und der wachhabende Unteroffizier schickte mit den Worten "Salve Pontifex! Ich lasse dich sofort melden." einen Jungen aus der Sklavenschar los, der auch sofort losschlitterte. "Kennst du den Weg bereits oder darf ich dir einen Führer mitgeben."

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!