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Lysandros
Thraex
Auch der dritte Gladiator im Bunde war angetreten, der ohne jeden Zweifel barbarischen Ursprungs war und sich genauso undiszipliniert aufführte. Doch was war überhaupt barbarischen? Waren sie nicht alle Barbaren, wie sie hier unten standen und sich gegenseitig töteten, damit die Römer ihre Unterhaltung bekamen? Waren nicht auch die Römer Barbaren, die sie hier antreten ließen, keines höheren Zweckes als nur dem Anblick des Blutes Willen? Lysandros jedoch hatte keine Zeit, zu philosophieren, denn er hatte einen Kampf auszutragen. "Wir wollen ja nicht, dass die verweichlichten Römer sich gelangweilt fühlen", sagte er abschätzig.
Für den Thraex war es eine verzwickte Situation, denn die beiden anderen schienen besser geschützt zu sein, als er. Und sie sahen kräftiger aus - so blieb für Lysandros nur die einzige Option und Hoffnung, mit Agilität und List zu trumpfen. Er behielt beide seiner Gegner im Auge, studierte ihre Bewegungen ein und suchte ihre Schwachstellen. Seine Muskeln waren angespannt, derart stark, dass sich seine Arme wölbten. Sein Sica war fest in der Faust umklammert. Sein Helm schützte ihn sehr gut vor Angriffen auf seinen Kopf, während der Armschutz seinen Schwertarm mit gutem Schutz versorgte. Doch hatte er mit seinem kleinen Schild einen Nachteil gegenüber den anderen beiden Gladiatorenarten, wurde jedoch nicht sehr behindert und konnte sich besser bewegen und empfindliche Körperregionen damit stoßen. Die hohen Beinschienen schützten seine Beine, doch er musste auf seinen ungepanzerten Brustkorb achten - ein erfolgreicher Stich hier hin, und er war so gut wie tot.
Der Hoplomachus ging in die Offensive und nahm Lysandros den Freiraum, den er sich zurückkämpfen musste. Mit seinem langen Speer setzte er Lysandros ordentlich zu, der gezwungen war, den ersten Schlag unter lautem Krachen mit seinem Schild abzuwehren. Dann ein vorgetäuschter Schlag, dem Lysandros reflexartig versuchte, auszuweichen, als plötzlich ein erneuter Schlag gegen sein Schild prallte. Sein Herz pochte unter dem Adrenalinstoß und er atmete schwer in seinem Helm. Der Thraex machte einen Satz weg vom Hoplomachus, als dieser sich weiter in Richtung seines Schildarms bewegte und wandte sich erneut in seine Richtung, um wieder zustechen zu können. Egal was er tat, er durfte nicht zulassen, dass der schnelle Hoplomachus seinen Rücken ausgesetzt bekam - denn es war ein Leichtes, ihn dann außer Gefecht zu setzen. Nun jedoch durfte Lysandros nicht zulassen, dass er zu sehr unter Druck gesetzt wurde und ging aggressiv in den Gegenangriff über, indem er blitzartig, das Schild voran, auf Velox losstürmte und eine Schildramme ausführte, in der Hoffnung, die Verteidigung des Hoplomachus zu brechen und sich einen Angriffspunkt zu verschaffen.