Nach der Wahl zum Cursus Honorum [05/11]

  • Nicht am Tag der Wahlen zum Cursus Honorum, sondern erst in der darauf folgenden Senatssitzung eröffnete der Consul nach den üblichen Formalia und einer Opferung an die Götter zum Dank für die störungsfreie Wahl die Diskussion darüber, welche gewählten Kandidaten der rangniedrigeren Kandidaturen auf welche Posten berufen werden sollten.


    "Bei den Quaestoren sind Aufgaben zu verteilen an [...], Titus Duccius Vala, Sextus Aurelius Lupus, [...]."


    Der Consul machte zunächst keine Vorschläge und erklärte auch keine Präferenzen, erwartete er doch, dass zunächst einmal die Liste der kaiserlichen Kandidaten und damit auch der schon besetzten Plätze vorgelegt wurde.

  • Nach der Wahl hatten alle von Durus gewünschten Kandidaten gewonnen. So war er recht zufrieden, als über die Verteilung der Ämter debattiert wurde. Als es an die Quaestoren ging, meldete er sich jedoch im Interesse seines Klienten zu Wort:


    "Ich spreche mich dafür aus, Aurelius Lupus zum Quaestor Urbanus zu ernennen. Wie er selbst gesagt hatte, entspricht dies seinem Wunsch, darüber hinaus bin ich jedoch sicher, dass er für diesen Posten auch gut geeignet ist."

  • Lucius erhob sich kurz und wartete auf das Wort. Dann wand er sich an die Männer in der Halle.


    „Patres Conscripti.
    Ich finde das Duccius Vala als Quästor Pro Praetore der Provinnz Germanien. Durch sein Kenntnisse der Provinnz, die er zweifellos hat. Am besten dienen kann, wir sollten dieses Wissen nicht ungenutzt lassen. Desweitern schließe ich mich Tiberius Durus an. Da der Aurelius Lupus schon angedeutet hat das er sein Wissen zu wirtschaftlichen Dingen hier am an besten nutzen kann. So mit währen die Fähigkeiten der Kandidaten gut verteilt.“

  • Avianus saß mit berechnendem Blick zwischen den Senatoren und verfolgte die Äußerungen der anderen mit. Viele junge und auch alte Anwärter waren in diesen Wahlen erfolgreich gewesen, nur wenige konnten sich die Gunst der Senatorenschaft nicht sichern. Auch für Avianus waren diese jenen mehr Eintagsfliegen als ernstzunehmende Politiker. Von jenen Anwärtern, die gewählt wurden, waren keine Feinde des Aureliers dabei - daher auch kein Grund, gegen den Wunsch der erfolgreichen Kandidaten zu plädieren.
    Nur musste er sich eingestehen, dass dieser Iulius Centho durchaus Recht hatte in seiner Äußerung. Vala war vielleicht in Germanien besser aufgehoben, in einer Provinz, die ihm durchaus schon bekannt war.


    "Auch ich stimme zu", kam er zu Wort, "Insbesondere Senator Iulius hat einen guten Vorschlag gebracht."

  • Der Consular war in einer Hinsicht anderer Meinung.


    Sollte ein junger und aufstrebender Politiker nicht eher fremdes Terrain erkunden? Die Lage in Germania ist äußerst ruhig, es besteht also kein Grund, jemanden hinzuschicken, der seine Verbindungen einbringen müsste.


    Eine viel interessantere Probe ist es zu beobachten, wie sich ein Mann in einer fremden Umgebung anstellt. Sozusagen ins kalte Wasser geworfen wird. überlegte der Vinicier laut genug, so dass es jeder verstehen konnte.


    Ich finde, Duccius sollte als Quaestor Principi dienen. Was den Aurelius angeht, so schließe ich mich den Meinungen meiner Vorredner an.

  • Eigentlich hatte Macer vor gehabt, sich in dieser Debatte gänzlich zurück zu halten, da er keine eigenen Klienten in Position zu bringen hatte. Die Männer, denen er seine Unterstützung bei der Wahl versprochen hatte, waren gewählt und mehr konnten sie nicht unbedingt erwarten. Als dann allerdings einer seiner eigenen Klienten ohne Not und vor allem ohne vorherige Absprache gegen einen der erklärten Wünsche redete, meldete er sich doch zu Wort. "Soweit ich mich erinnere, hat sich Duccius Vala hier in diesem Saal als Quaestor Principis beworben und es hat in der Diskussion niemand diese Kandidatur bezüglich dieses Punktes in Zweifel gezogen. Ich sehe keinen Grund, dieses stillschweigende Einvernehmen nun ohne Not zu brechen. Als Senat sollten wir doch wohl zu einer gewissen Stabilität und Kontinuität in unseren eigenen Entscheidungen und Gedanken in der Lage sein, oder nicht? Oder ist es etwa so, dass das Amt des Quaestor Principis gar nicht mehr zu vergeben ist?" erkundigte er sich mit fragendem Blick zu Consul und Praefectus Urbi. "Sollte dieses Amt nicht zur Verfügung stehen, ist die Debatte ohnehin hinfällig. Steht es jedoch zur Verfügung, sollten wir wohl am ehesten darüber sprechen, wer es besetzt und nicht, wer es nicht besetzt." Was in Macers Augen immerhin eine unerwartete Chance wäre, in der der Senat wieder etwas an Macht gewinnen könnte. Eine Chance, die man zumindest nicht leichtfertig vergeben konnte.

  • Der Consul hatte die etwas schleppend verlaufende Debatte genutzt, um sich über die kaiserlichen Kandidaten zu informieren. Somit konnte er die gar nicht dirakt an ihn gerichtete Frage trotzdem beantworten.


    "Es gibt keinen kaiserlichen Kandidaten für den Posten des Quaestor Principis. Wir können dieses Amt also selbst besetzen. Ich bitte daher noch einmal um deutlich sicherbare Meldung, wer dieses Amt besetzen soll. Gleiches gilt für die Posten als Quästor Pro Praetore."


    Aus den bisherigen Meinungen hatte sich dazu kein verwertbares Bild ergeben.

  • "Ich spreche mich dafür aus, dass Duccius Vala zum Quaestor Principis ernannt wird", gab Macer noch einmal wie gefordert sein Votum ab. Zum zweiten Punkt schwieg er, da er für die Provinzquaestoren niemanden vorzuschlagen hatte.

  • Da Lucius immer noch der Meinung war das die Kandidaten nach ihren Fähigkeiten heraus gesucht werden sollten. Und nicht danach wo sie ihre größt möglich Herausforderung hatten an der sie Scheitern konnten. Erhob er sich erneut.


    „Nun da man beim Aurelius das Argument der Besten Eignung zu gute hält. Sollte hier nicht mit zweierlei Maß gemessen werden. Wenn wir Aurelius Lupus zum Quaestor Urbanus machen weil er am besten geeignet ist.


    Dann sollte wir auch mit Duccius Vala so verfahren. Ich denke nicht das wir einen geeigneteren Kandidaten für den Posten des Quästor Pro Praetore der Provinnz Germanien haben.“


    Erklärte er nochmal und jeder der eben dafür gestimmt hatte das Aurelius Lupus zum Quaestor Urbanus wurde weil er geeignet war musste der selben Meinung sein.

  • "Duccius Vala sich als Quaestor Principis beworben hat und es keinen kaiserlichen Kandidaten gibt, halte ich es für angebracht, dass wir ihm seinen Wunsch gewähren."

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    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO PURPUREA

    SODALIS MAIOR - GERMANITAS QUADRIVII

    Stadtpatron - Tarraco

  • In solchen Situationen zeigte sich einmal mehr, dass es im Senat eine durchaus starke Rangordnung gab. Einige Consulare haben als politische Schwergewichte ihr Votum ab, der Rest schwieg. Es war nicht so, dass der Consul nicht auch andere Stimmen berücksichtigt hätte, aber wenn die Consulare gesprochen hatten, gab es kaum noch Zweifel am Ergebnis.


    "Ich stelle fest, dass der Senat die Ernennung von Duccius Vala zum Quaestor Principis bevorzugt."


    Der Consul ließ das Ergebnis im Protokoll festhalten und rief dann zu weiteren Kommentaren zu den übrigen Posten und designierten Amtsträgern auf.

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