Ida

  • Es wurde zunehmend wärmer, nicht mehr lange, und halb Rom würde aus der Urbs Aeterna fliehen, um sich für die heißesten Monate des Jahres auf die verschiedensten Landgüter zurückzuziehen und dem Lärm und vor allem dem Gestank einer Großstadt und eines langsam austrocknenden Flussbettes zu entkommen. Aber noch waren die Kunden, die der gute Titus Tranquillus bevorzugt zu seinem Klientel zählte – also die mit Geld – nicht geflohen, also war es noch eine gute Zeit, ein wenig Ware an den Mann – oder an die Frau, Hauptsache an jemand zahlungskräftiges – zu bringen. Nachdem sein letzter Sklave ihm so erschreckend wenig eingebracht hatte, wollte er dieses Mal seinen Verlust wieder nach Möglichkeit wettmachen. Und das junge, rothaarige Ding war dafür genau richtig, so hoffte er.
    “Quiriten! Bürger dieser wundervollen Stadt! Kommt her und seht euch meine Ware an!“
    Das Mädchen wurde vorgeführt, so dass die Vorbeigehenden einen guten Blick auf ihre Gestalt werfen konnten. Hübsch war sie ja, und auch fügsam. Das musste doch gewinnbringend zu verkaufen sein!
    “Aus dem fernen Norden kommt diese Schönheit. Seht sie euch an! Das schöne Haar, die vollen Lippen!“ Da das Mädchen die Sprache nicht verstand, machte Titus ihr ein Zeichen, dass sie sich drehen sollte. Normalerweise gehorchte sie ja. “Ein schüchternes Ding, das garantiert keine Widerworte geben wird! Überhaupt spricht sie sehr wenig und belästigt ihren Herrn daher auch nicht mit unangemessenen Fragen. Ein braves Mädchen, das sich gehorsam verhält, nicht wie diese reißenden Bestien aus dem Norden, von denen wir sonst hören. Nur mit der Sprache hapert es noch ein wenig, aber man muss sich mit seinen Sklaven ja auch nicht immer unterhalten, wenn ihr versteht, was ich meine.“ Das Mädchen war hübsch und jung, da durfte man schon eine zweideutige Anspielung machen. Würde Titus nicht wundern, wenn sie als Bettwärmer fungieren würde.
    “Das Anfangsgebot liegt bei 250 Sesterzen!“


    Sim-Off:

    Die Versteigerung geht bis Dienstag, 18:59:59 Uhr - das bedeutet, alle Beiträge mit einem Zeitstempel ab einschließlich 19:00 Uhr werden nicht berücksichtigt. Editierte Gebotsbeiträge auch nicht. :)

  • Ida spürten den Griff des Sklavenhändlers als sie auf das Podest geführt wurde, sie wusste sehr genau was dieser Griff zu bedeuten hatte: "Mach bloß keine Sperenzchen oder du wirst es bereuen."
    Das kurz geschnittene Gewand kratzte ein wenig, dass man ihr angezogen hatte um ihre magere Silhouette zu kaschieren. Nachdem sie beinahe gestolpert wäre, spürte sie den verhärteten Griff an ihrem Handgelenk und den unauffälligen Stoß nach vorne. Ihre lange rote Lockenmäne wallte bei einem kurzen Windstoß auf und offenbarte ihre durchdringenden großen grünen Augen. Da der Händler ihr vor der Versteigerung einen Kamm in die Hand gedrückt hatte mit der Hoffnung seine Ware bestmöglich zu versteigern, glänzte ihr Haar nun in voller Pracht.
    Die Sonne schien unbarmherzig und deren für Ida ungewohnte Hitze ließ die ersten Schweißperlen auf ihrer Stirn glänzen. Diese unglaubliche Hitze! Ich brenne, brenne!
    Ida bemerkte die gierigen Blicke der passierenden Männer, sie kannte diese Blicke, sie begegnete den Blicken dieser Männer, die plötzlich verschämt wegschauten, als sie erkannten, dass sie einer Sklavin lüsternde Blicke zu warfen. Sie schaute an sich herab, sah die Wölbung ihres Busens und die resigniert herunter hängenden Arme ihres Körpers, doch statt der gewohnten schneeweißen Blässe, begegnete ihr eine feuerrote Tönung auf ihrer Haut. Als sie mit dem Finger darüber fuhr, spürte sie ein Brennen wie von siedendem Öl. Unwillkürlich musste sie anfangen zu weinen, bemüht darauf kein Schluchzen von sich zu geben aus Angst der Sklavenhändler möge sie züchtigen und spürte einzig das Brennen der salzigen Tränen auf ihrer geröteten Haut.
    Ihr gütigen Götter! Wieso erretet ihr mich nicht?

  • Auch an diesem Tag hatte sich der junge Claudier dazu aufgemacht, sich ein wenig in der Stadt nach dem Neuesten Geschehen umzusehen. Vielleicht lernte man ja jemanden einflussreiches kennen oder konnte anderweitig neue Kontakte mit bekannten Persönlichkeiten.


    Da seine Schwester dieses Mal nicht dabei war, war Felix zu Fuß losgegangen, wenn auch immer noch begleitet von einigen Leibwächtern,unter anderem einem seiner Schwester, und 3 Sklaven. Der kleine Trupp, an dessen Spitze der Claudier durch die Gassen schritt, ging zügigen Schrittes durch die Gassen.


    Dann eröffnete sich vor der Gruppe ein Platz und sie standen auf demselben Markt, auf welchem sie auch vor noch nicht allzu langer Zeit Luca gekauft hatten.
    Auch dieses Mal lieferten sich die Händler ein wahres Gefecht darum, wer seine Ware am lautesten anpreisen könne und auch dieses Mal gewann wieder der Sklavenhändler, von dem er das letzte Mal Luca erworben hatte.
    Die Stimme des Mannes schien dazu gemacht zu sein, die Menge anzuziehen.


    Auf diese Weise erregte er erneut die Aufmerksamkeit der jungen Claudiers. Felix steuerte geradlinig auf das von Menschen umringte Podest des Händlers zu. Einige Menschen standen im Weg und wurden von den Leibwächtern unsanft zur Seite gestoßen, sodass Quintus und sein Gefolge ohne Probleme in die erste Reihe der umstehenden gelangten. Dort angekommen sorgten seine Begleiter erst einmal dafür, dass alle Umstehenden mindestens 2 Meter Abstand vom Claudier hatten und es sich so eine Art Hlabkreis um ihn bildete, in dem sich lediglich seine Sklaven und am Rande die Leibwächter aufhielten.


    Von der tösenden und stinkenden Menge ausreichend abgeschirmt schenkte Felix dem Sklavenhändler nun seine volle Aufmerksamkeit.
    Sein Auftreten und seine edle Aufmachung ließen keine Verwechslung seines Standes zu, es war zu offensichtlich, welchem Stand er angehörte.
    Er betrachtete die derzeit angebotene Ware. Eine Frau, offenbar eine Germanin, stand auf dem Podest. Sie sah ein wenig schüchtern drein und war leicht rot angelaufen, wahrscheinlich einfach ein Zeichen der Aufregung. Auch der Umstand das sie weinte ließ den Claudier für den Moment kalt, ihn faszinierte vielmehr ihre außergewöhnliche Schönheit.

  • Die Augen fest verschlossen, immer noch Tränen ihre von der Sonne glühenden Wangen herunterlaufend, erinnerte sie sich plötzlich an die Erzählung ihres Stammes von den verschollenen Jägern. Sie verwandten jeden Gedanken, jeden Traum, jeden Wunsch immerzu darauf sich zu wünschen den Weg nach Hause zu finden und eines Nachts in einem Traum, da offenbarten ihnen die Götter den Weg in die Heimat.
    Ida versuchte es ihnen Gleich zu tun. Sie dachte an die dunklen Wälder, das Rascheln der Blätter im Wind, das Rauschen der Flüsse, das Singen der Vögel, das Gefühl von kaltem Wind in ihren Haaren. All das vertraute war nicht lang zurück, da sie es selber spüren konnte und doch fühlte es sich so fern und vergangen an. Sie versucht sich an den Geruch von Kiefernholz und Frühlingsblüten zu erinnern, doch alles was ihr in die Nase stieg war der geruch von trockener Erde und Schweiß.


    Die Sonne brannte unerlässlich auf ihrer Haut und erneute salzige Tränen verschlimmerten es nur noch. Wie tausend heiße Messerstiche rannen sie über ihre Haut. Wie ein dämonisches Feuer brennt die Sonne hier!
    Sie öffnnete die Augen und erkannte die verändete Kulisse auf dem Platz, ein junger gepflegt aussehender Mann stand im Zentrum der Aufmerksamkeit, Passanten musterten ihn mit Ehrfurcht und er war umgeben von einer Reihe an Gefolgsleuten. Idas Blick traf den seinen just in dem Moment als sie die Augen öffnete und sie scheute sich nicht. Sie hielt den Blick unablässlich in den seinen gerichtet - Legte all ihre Gefühle in diesen Blick. Was ist das für ein Land?

  • Aufmerksam betrachtete der Claudier das Verhalten der jungen Frau vor ihm. Sie hatte soeben die Augen geöffnet und sah ihm in die Augen.Der Blick passte einerseits zu ihr, da er unglaublich viele Gefühle wiederzuspiegeln schien, andererseits passte ihr verweintes und gerötetes Gesicht nicht zur Sturheit mit der sie Felix da ansah. Es gehörte schon so einiges an Mut dazu einen Blick wie den von Quintus zu erwidern, währenddem man auf einem Podest stand und von Hunderten von Leuten begafft wurde.


    Auch wenn der Claudier diese Eigenschaft schätzte, konnte er sie noch nicht recht einordnen. Nun galt es erst einmal näheres über die Sklavin zu erfahren. Zumindest seine Aufmerksamkeit hatte sie nun vollends erweckt.

  • Es gab tausend Dinge die wohl passender gewesen wären, aber die Germanin musste plötzlich lachen. Leise, kaum zu vermerken, aber doch schmeichelte ein sanftes Lächeln ihre Wangen. Dieser Mann dort unten, der sie unentwegt angaffte, er war doch zum Lachen. Da denkt man tausende Tage und Nächte von der Heimat entfernt wäre alles anders und doch ist alles gleich. Diese Männer!
    Sie löste sich vom Blick des Fremden.
    Plötzlich hatte sie etwas gefunden, dass ihr Halt in dieser Fremde bot. Die Blicke, das Gaffen, die stehengebliebenden sie interessiert musternden Herrschaften. Sie war immernoch schön! Und die Männer hier reagierten darauf genau wie die aus ihrer Heimat, sie wollten sie. Sie wollten sie besitzen. Die Männer aus ihrer Heimat versprachen ihr für sie in den Krieg zu ziehen, ihr Reiche beute zu bringen, sie versprachen ihr das Blaue vom Himmel, ihr alles zu schenken, was sie wolle. Sogar für sie zu töten erklärten sich einige bereit, würde sie nur einwilligen, auf ewig bei ihnen zu bleiben. Immer hatte sie abgelehnt, sie hatte frei sein wollen und wollte es noch!
    Alles war wie immer und alles doch anders, denn sie war nicht mehr frei. Sie hatte das wertvollste verloren, für das so viele Männer bereit waren, alles zu bezahlen. Aber das hatte sich nicht geändert. Sie sah wie sie kramten, in ihren ledernen Beuteln und zählten, wie viel sie bereit waren zu zahlen und Idas Lächeln wurde bitter.


    Ihr Blick kehrte zu dem Fremden zurück, der nicht so weit war wie die anderen Herrschaften, er war ruhig, die Hände bei sich, musterte sie interessiert, ihr wurde klar, dass er nichtmals gaffte, er schaute einfach nur. So als hätte er jedes Recht dazu ohne Pein oder ähnliches empfinden zu müssen als sie ihn dabei ertappte. Sie bemerkte wie er sich für nichts und niemanden zu interessieren schien, sie bemerkte es in seiner Körperhaltung, seiner Mimik... Er hält sich für etwas besseres.
    Doch war es nicht ER der SIE anschaute? In ihrem Inneren regte sich ein spöttisches Lachen: Alle Aufmerksamkeit auf diesem Platz ist mir gewidmet. Sie wandte den Blick von ihm ab, schwang den Kopf in einer kurzen lasziv-eleganten Bewegung zur Seite, sodass ihm nur noch ihr Profil zugeneigt war, schluckte ihre Tränen herunter und versuchte mehr schlecht als recht einen stolzen Auftritt zu bewahren.

  • Auf dem bisher ausdruckslosen Gesicht des Claudiers zeigte sich für kurze Zeit ein leichtes Lächeln, als sich die Frau von ihm abwandte und ihm, offenbar provokativ, ihr Profil zuwandte.


    Besser hätte sie sich dem Blickkontakt nicht entziehen können, dachte der Claudier im Stillen, sie hatte ihre Haltung bewahrt und schien durch das kurze streifen der Blicke mehr Selbstbewusstsein gewonnen zu haben. Ihr Gesicht verlor an Röte und die Tränen in ihren Augenwinkeln trockneten langsam. Selten hatte er eine Sklavin so gefasst dort oben stehen sehen, umringt von Dutzenden Menschen, welche sie einfach zu ignorieren versuchte.Die Germanin schien es gewohnt zu sein, im Mittelpunkt zu stehen und von anderen angesehen und verehrt zu werden. Lediglich dieses Umfeld war ihr, wie eigentlich jedem Sklaven, völlig neu. Man merkte ihr an, dass sie keine gewöhnlich Frau war. Entstammte sie vielleicht einer adeligen Familie der Germanen?
    Sich mit solchen Fragen beschäftigend verlor der Claudier sich kurz in seiner eigenen Gedankenwelt, bis er dann ganz ruhig und freundlich, aber dennoch bestimmend eine Frage stellte


    "Wie heißt Du"


    Das würde die Germanin dazu bringen, ihre gerade angenommene Haltung zu verlieren und ihm wieder in die Augen zum Antworten sehen zu müssen.

  • Die Arme verschränkt, gab sie sich sichtlich Mühe Haltung und Anmut zu bewahren. Sie wusste nicht, wie lange sie das noch in dieser grausamen südlichen Sonne durchhalten würde. Ihr Kopf pochte, ihre Haut spannte und rote Flecken hatten begonnen sich darauf zu bilden. Ihr Atem ging schwer unter der Hitze, als sie plötzlich etwas von ihrer linken Seite unterhalb des Podestes vernahm. Sie erschrack unwillkürlich, die Stimme war in normaler Lautstärke ertönt und dennoch durchdringend.
    Ida sah nach links und erblickte erneut diesen lächerlich arroganten Jüngling, es war seine Stimme gewesen und nach seinem Blick zu urteilen, schien er sie angesprochen zu haben. Sich dessen vergewissernd, schaute sich die Germanin um und erblickte unweit von sich den Sklavenhändler, der ihr einen auffordenden Gesichtsausdruck widmete.
    Sie schaute zurück zu dem Fremden, der sie fragend anzuschauen schien. Sie antwortete wiederum mit hochgezogenen Augenbrauen. Hast du mit mir gesprochen?
    Sie wusste es nicht, schließlich verstand sie kein Wort dieser widerwärtigen Sprache, die die Menschen dieserorts zu sprechen pflegten.

  • Quintus verdrehte die Augen. Die Sklavin schien nicht darin unterrichtet worden zu sein, wie man mit Römern, vor allem mit solchen wie Felix' es war, zu reden hatte.


    Quintus schob ihren immer noch bestehenden, und zu einem Sklaven absolut unpassenden Hochmut, auf die Kappe des Händlers. Anscheinend brachte man den Sklaven hier keine richtigen Manieren bei. Das war ihm damals auch schon beim philosophierenden Luca aufgefallen....
    Vielleicht sollte der Händler darüber nachdenken sie für dieses hochnäsige Verhalten ein wenig in die Schranken zu weisen?!


    Dennoch hatte der Claudier sein Ziel erreicht. Sie hatte einen Teil ihrer Haltung und ihres Hochmutes verloren, immerhin hatte er sie genötigt, ihm wieder in die Augen zu sehen. Die Frau schien sichtlich bemüht zu sein, Haltung zu bewahren.


    "Was bildest Du Dir eigentlich ein, wer Du bist? Ich verbitte mir, dass ein Angehöriger Deines Standes derart hochmütig mit einem Römer spricht. Vor allem mit einem Römer aus patrizischem Hause."


    er spielte unverkennbar auf ihre hochgezogenen Augenbrauen an und wandte sich dem Händler zu


    "Hat man ihr kein Benehmen beigebracht, Tranquillius? Wie sonst kann man diese hochmütige Art verstehen. Gibt es sonst noch etwas das ich darüber wissen müsste?"

  • Ida erschrack sichtlich, als der Fremde sie anfuhr. All den Mut, den sie wiedergewonnen zu haben schien, verlor sie auf einen Schlag, sie schluchzte auf und erneut kamen ihr die Tränen.
    Irgendetwas hatte den Fremden sichtlich erregt. Aber was? Sie hatte ihm doch versucht zu verstehen zu geben, dass sie kein Wort von dem verstand was er sagte. Wüsste sie doch was diese Männer da sprachen, würde sie doch nur ein Wort dieser Sprache verstehen!


    Der Fremde schien sich nun an den Händler zu wenden, der mit grimmiger Miene zu antworten schien. Angsterfüllt mit weit aufgerissenen Augen schaute Ida vom Händler zum Fremden und zurück, sah wie er mit den Händen auf sie zeigte und abfällige Gesten machte. Sie fing an zu zittern, klammerte die Arme ganz fest um sich und senkte den Kopf. Oh Götter, sie werden mich schlagen! Bitte schlagt mich nicht!


    Sie hatte doch bloß versucht einen letzten Rest Würde zu bewahren! Nun stand sie hier wie ein wimmerndes Kind das Angst vor drohenden Schlägen hatte.

  • Götter war mir langweilig. Keine Frau, keine Wohnung, keine Lust am Leben. Um dieses spontane Tief zu überwinden machte ich mich auf um mal wieder am Markt nach dem rechten zu sehen, oder der rechten, wie mans nimmt.


    Der Sklavenmarkt war auch ein netter Ort um die Langeweile zu vertreiben sei es nun sich mit den anwesenden potentiellen Käufern über dies und jenes zu unterhalten oder um sich nach einer neuen Arbeitskraft umzusehen.


    Fast schon fliegend, die Neugierde trieb mich hier zur Höstleistung an, erreichte ich nun den Ort des Geschehens und wurde auch gleich mal Zeuge einer typisch Römisch-Adeligen Aktion. Natürlich keine Ahnung habend wer der Großkotz war beäugelte ich diesen mit abfälligen Blick aufgrund seiner wirklich kotzigen Art dem Geschöpf am Podest gegenüber.


    300 Sesterzen ließ ich den alten Sklaventreiber wissen damit hier was in die Gänge kam auch wenn ich noch nicht mal einen Seitenblick auf des Patriziers Opfer geworfen habe

  • Gerade als Ida meinte Schritte hinter sich zu vernehmen und sich in Erwartung von Schlägen bereits ducken wollte vernahm sie plötzlich eine neue Stimme auf dem Marktplatz. Der grimmige Ausdruck des Sklavenhändels verwandelte sich schlagartig in ein süffisantes Lächeln, als er den Neuankömmling vernahm. Er warf daraufhin der Germanin ein Blick zu der soviel verhies wie: Glück gehabt!


    Ida wusste nicht genau, was dieser stattliche Mann dort unten gerade gerufen hatte, aber er hatte sie gerettet vor den harten Schlägen des Sklavenhändlers!

  • Langsam und allmählich rückte der Tag ihrer Hochzeit heran. Etwas was nicht gerade Jubelstürme ihr entlockte, aber da sie sich ihrer Pflicht bewusst war, würde sie sich irgendwie damit arrangieren. Da sie schon bald die Villa ihrer Familie verlassen würde, war es die Gelegenheit sich nach neuen Möbeln umzusehen. Außerdem lenkte ein kleiner Bummel über die Märkte sie ein wenig ab. Dennoch konnte sie es nicht wirklich genießen. Immer wenn sie etwas sah, was ihr gefiel, fragte sie sich, was wohl Narcissa dazu sagen würde. Schmerzlich war es immer, wenn sie an ihren Zwilling dachte. Narcissa fehlte ihr. Immer, bei jedem Atemzug, jeder zweite Gedanke war bei ihrer Schwester. Es brachte sie nicht wirklich auf andere Gedanken, weshalb sie auch noch nicht wirklich erfolgreich gewesen war. Sie war wählerisch, nichts wollte ihr so recht gefallen. Auch war sie von den schmeichlerischen Worten der Händler eher genervt.
    Ihr Weg führte sie eher zufällig zum Sklavenmarkt. Einer der Händler wollte ihr direkt einen gut aussehenden Jüngling andrehen. Doch auch wenn er hübsch anzusehen war, er war nicht das wonach sie suchte. Dafür aber wurde ihr Interesse durch eine Sklavin geweckt. Es war eine ganze Weile her, dass eine rothaarige Sklavin angeboten wurde. Damals war es ihr nicht gelungen, diese zu erwerben. Wie so häufig drängten sich nur Männer um das Podest. Zwar hatte sie erst kürzlich Veleda als Gesellschafterin erhalten, aber eine weitere Sklavin würde nicht schaden. Auch weil die Sklavin das Einzige bisher war, was sie interessierte und auch ein wenig begeisterte.
    „500 Sesterzen!“ rief sie. Die beiden Leibwächter hinter ihrem Rücken, sahen sich aufmerksam um. „Unsere Sprache scheint sie nicht zu verstehen… Hey, Tranquillus, woher kommt sie?“ rief sie um zumindest schon etwas über die Sklavin zu erfahren. Sie hatte sich direkt neben einen jungen Mann gestellt, nur flüchtig hatte sie ihn gemustert und dabei bemerkt, dass er wohl aus denselben Kreisen stammt, wie sie selbst.

  • Etwas abseits des unmittelbaren Geschehens stand ein gewisser Flavier, umschirmt lediglich von seiner grex togata nicht aber von widerlichen, furchteinflößenden Barbaren, wie sie viele Angehörige seines Standes als custodes um sich zu scharen pflegen, und musterte vergnügt das muntere Treiben auf dem Sklavenmarkt. Immernoch war er auf der Suche nach talentierten, oder wenigstens dekorativen Sklaven, um sich die freie Zeit, die er ob der verpatzten Kandidatur nun noch eine Weile haben würde, mit ihnen zu vertreiben. Bisher waren allerdings lediglich germanische Hohlbirnen oder schwarze Nubier zum Verkauf geboten worden, die allesamt nicht den überaus anspruchsvollen Geschmack des jungen Flaviers getroffen hatten. Nun allerdings erblickte er aus der Ferne eine rothaarige Schönheit, die ihn sofort in ihren Bann zu ziehen vermochte. Er konnte nicht erkennen, ob bereits für die Sklavin geboten worden war, stieß jedoch einem der umstehenden clientes, die allesamt mit großen Augen die anmutige Sklavin begafften, reichlich unsanft in die Seite und nickte ungeduldig in Richtung des Podests. Der Angestoßene wusste sofort, was zu tun war, und drängte sich, unter reichlichem Einsatz seiner Fäuste und Ellbogen, nahe an das Podest und den Händler heran. Dort angekommen, reckte er den rechten Arm aus seiner schmutzgrauen Toga und rief mit näselnder Stimme: "Vierhundert Sesterzen, vierhundert hier!"

  • Nun ja, der flavische Klient hatte offenbar bei seinem Gedrängel durch die Menge nicht mitbekommen, dass eine zarte Frauenstimme bereits ein höheres Angebot abgegeben hatte, sodass er erst nach einigen Augenblicken dieses Umstandes bewusst wurde, dann jedoch mürrisch und in seinen Bart grummelnd wieder rief. "Na dann eben 700." Vom Rand der Menge musterte Flavius Flaccus das Geschehen und amüsierte sich köstlich.

  • Brocculus die Rübe
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    "Brocculus mag Frau.", brummte der kleine quadratische Mann, der in mittellangkurzfristiger Zeit vielleicht einmal eine Waffe in die Hand nehmen würde, um im Namen Titus Duccius Valas Karriere in einer der vielen Arenen der Stadt zu machen. Es war das erste Wort, das der Mann gesprochen hatte seitdem Vala ihn erstanden hatte, und so blieben sowohl neuer Herr als auch der renitente Sklave des neuen Herrn ruckartig stehen, um den Mann erst kritisch anzublicken und dann seinem Blick auf die Bühne des Titus Tranquillus zu folgen. Vala hatte den Sklavenhändler in einer nervenaufreibenden Zeremonie soweit runtergehandelt , dass er sich nicht selbst ruinierte. Dafür aber den Sklavenhändler, sein Mitleid mit diesem hielt sich jedoch in Grenzen. Wahrscheinlich hatte er ihm einen Gefallen damit getan. Auf jedenfall gehörte ihm jetzt ein Sklave, der nicht so aussah als wäre er besonders kräftig, dafür jedoch besonders hungrig. Eigentlich hatte Brocculus wirklich etwas von einer Rübe. Von einer ziemlich dummen Rübe. Aber einer Rübe, die hoffentlich anderen Gemüsesorten den Schädel einschlagen würde.


    Sirius
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    "Ach was?", grinste Sirius, der heute einen formidablen Tag hatte und dies ohne jeden Skrupel auf den Nerven seines Herrn auskostete, "Na dann, Brocculus, kaufen wir sie dir!!! _1000 SESTERZEN IM NAMEN TITUS DUCCIUS VALAS!!!!_"


    Eben ausgerufener Titus Duccius Vala hatte sich im Hinterteil einer jener Frauen festgeglotzt, die anscheinend der östlichen Mode frönten, und brauchte so erst einmal einen kurzen Moment um festzustellen, dass es hier um ihn ging. Beziehungsweise um sein Geld. 1000 Sesterzen und Titus Duccius Vala vertrugen sich in diesen Tagen nicht allzu gut, und entsprechend fassungslos war auch der Blick, den Vala seinem Sklaven schenkte. Sowieso: er würde im Traum nicht darauf kommen sich eine weibliche Sklavin zuzulegen. Noch dazu keine schöne. Sowas lenkte viel zu sehr ab. Gerade wenn man derart anfällig für weibliche Reize war, wie Vala es sich selbst ankreiden musste.


    "Bist du... bei Wodans... du elender... was bei Loki????", zischte Vala, sichtlich um Fassung bemüht, und starrte Sirius auf eine Art und Weise an, die töten würde. Wenn sie könnte. Konnte sie aber nicht. Was Sirius einfach nur gönnerhaft zurücklächeln ließ: "Formidable Idee, Dominus! Dieses Weib ist so jung wie schön und sicherlich eine Zier für dein Umfeld, ich bin beeindruckt von derart weitsichtiger Expertise! Das mit der Sprache ist sicherlich ein Manko, aber unser Brocculus wird ihr da sicherlich helfen können! Schau dich um, die ganzen Leute... spiel einfach mit, wenn du dich nicht blamieren willst!"


    "Brocculus helfen können!", brummte die Rübe mit einer Sicherheit, die von außerordentlichem Selbstbewusstsein auf dem Gebiet der Sprachakquise zeugte, und Sirius dazu hinriss ihm zuversichtlich die Glatze zu tätscheln: "Sicher doch, wer würde schon daran zweifeln?"


    "Das.. wird Konsequenzen haben!", zischte Vala noch einmal zwischen zusammengepressten Lippen hervor, bevor er sich fing und einigermaßen gekonnt selbstzufrieden in Richtung Tribüne glotzte. Er würde einfach darauf würfeln, dass ihn noch jemand überbot. "DIESES WEIB IST FREI GEBOREN? WELCHEM VOLK ENTSTAMMTE SIE?"

  • Paullus grinste in sich hinein. Es musste immer jemand beginnen um dann andere mitzureissen. Und er hatte ständig das Pech am Ende leer auszugehen. Ohne ein weiteres Gebot abzugeben, seine Kasse erlaubte im Moment keine grösseren Ausgaben, blieb er nun unverrichtetet Dinge stehen und beobachtete den weiteren Verlauf der Versteigerung.
    Schade eigentlich denn die Frau da oben gefiel ihm.

  • Die Floralia waren vorbei. Rom zu durchstreifen machte Spaß und sie nahm sich diesen Spaß heraus, wann immer sie konnte und wollte. Den heutigen Tag zog es sie zu den hiesigen Märkten. Eine Abbiegung zuviel führte sie auf den Platz des Sklavenmarktes. Mit großen Augen beäugte sie das Podest, den Sklavenhändler und die rothaarige Frau. Was war denn hier los? "Donnerlittchen... was für eine Haarfarbe!" murmelte Sontje begeistert, drehte eine blonde Strähne ihres Haars zusammen und hinters Ohr. Sie musste ihre hellen Haare noch ein Stückchen länger wachsen lassen, dann würde sie problemlos alle Strähnen hinters Ohr stecken können. Neben ihr stand ein junger Mann. "Salve?!" grüßte sie Aculeo freundlich lächelnd. "Ich bin hier fremd und verstehe nicht, was da vorne auf dem Podest geschieht. Kannst du es mir bitte erklären? Aber nur wenn du magst und gerade Zeit hast." fragte sie ihn immer noch freundlich lächelnd und strich eine Falte aus der dunkelgrünen langen wollenem Gewand heraus, welche ihren schlanken Körper mit einem braunen fein geflochtenen Gürtel zierte.

  • Aufmerksam hörte Claudier den Geboten der Umstehenden zu. Ihm gefiel es nicht, dass sich mittlerweile derart viele eingefunden hatten, um diese schöne, junge germanische Frau zu erwerben. Dennoch ließ sich der Claudier nichts anmerken und freute sich sogar ein wenig darüber, dass ihm der ein oder andere das Fragen stellen abnahm. Jeden bietenden sah er kurz an. Meist waren es Sklaven, wahrscheinlich geschickt von Herren im Hintergrund, aber vor allem fiel ihm die Frau aus der Arena auf. Aurelia Flora, hatte der Nubier gesagt hieße sie. Er sah sie kurz an. Sie war wirklich umwerfend schön und auch wenn sie diesmal immer noch mehrere Meter von ihm wegstand, konnte er dieses Mal wenigstens ein wenig genauer beobachten als er es bei den Spielen gekonnt hatte.
    Er überlegte kurz, ob er nicht einen Sklaven zu ihr schicken sollte, der sie dazu einlud sich in seinem geschützten Kreis aufzuhalten.
    Frauen von dieser Herkunft und von solcher Schönheit mussten doch beschützt werden, dachte Quintus im Stillen.


    "Geh und frag die Frau dort drüben, Aurelia Flora, ob sie sich nicht zu uns gesellen möchte."


    Der Sklave machte sich auf den Weg und drängte sich, einmal aus dem schützenden Kreis aus Leibwächtern herausgekommen, durch die Menschenmenge auf die Frau zu.
    Bei ihr angekommen stellte er die ihm aufgetragene Frage.


    "Mein Herr, Quintus Claudius Felix, fragt, ob Du nicht Lust hast, ihm ein wenig Gesellschaft zu leisten."

  • Zitat

    Original von Duccia Vera


    Aculeo war in Gedanken versunken. Gedanken über die Frau da oben am Podest. Hatte er schon gedacht dass sie ihm gefällt? Wahrscheinlich ja denn schon alleine die Farbe ihres Haares war...war...entzündend.


    Unverhofft angesprochen zu werden war eine ziemlich heikle Sache. Der eine musterte den Sprecher mit einem abfälligen Blick wegen der Störung, der andere kippte vor Schreck fast aus den Sandalen. Aculeo reagierte verwirrt. Im ersten Moment zumindest denn als er Vera anblickte sammelte er sich und grinste sie breit an.


    Salve. Einen kleinen Moment bitte noch.....in seinem Kopf rumpelte es als er die Sklavin durch eine Türe schob und diese fest verschloss um nicht während des Gespräches mit Vera abzutriften.
    So. Nun gehts...also die Frau da oben ist Sklavin...woher weiß ich nicht denn wenn die Frage geklärt wurde war ich gerade etwas abwesend. Also sie ist Sklavin und wird gerade von dem Sklavenhändler öffentlich zum Kauf angeboten. Der Höchstbietende bekommt den Zuschlag. Je nach Stand könnte sie es besser oder schlechter erwischen...erklärte er nun Vera und hoffte somit die Frage beantwortet zu haben

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