• Alwina fischte sich einen Apfel vom Holzteller und biss hinein. Er war saftig, mit säuerlichem Aroma. " Mit blauen Fensterläden, ja, das werd ich finden." sagte sie kauend. Das hörte sich vielversprechend an was Valgiso erzählte. Das klang nach viel, was dort lagerte. Aufräumen war kein Problem. " Erst den Honig zählen und die Töpfe kontrollieren. Das Wachs und dann werde ich mir alles genau ansehen." aufgeregt rutschte sie auf ihrem Platz herum. "Darf ich mir einen Apfel mitnehmen?" Die trockenen dunklen Dinger schmeckten süßsauer. Davon steckte sie sich noch eine in den Mund. Sie hatte es eilig in ihre Hütte zu kommen. Egal wie es in dem Lagerhaus aussah. Sie brauchte eine Bleibe. So schnell wie möglich alles packen und ausräumen. Auf zwei Fuhren aufteilen. Mehr war es nicht. " Danke für das Essen. Die Götter mögen dieses Haus und seine Bewohner beschützen. Ich bin Morgen am Lagerhaus." Alwina hatte es mehr als eilig. Sie wollte alles so schnell es ging erledigen. Nicht das Valgiso es sich vielleicht noch überlegte. :D

  • Zitat

    Silanus: ".. dieses hurasiach... also, ich hab das mit Klatschbub übersetzt.. oder Bengel.. dem er das Kreuz ausleiern wollte, so dass er seinen Hintern in einer Schleng... was auch immer das ist... heimtragen muss. Und dann irgendwas mit Schweinstypen, oder so."


    Ich lächelte. Die Feinheiten mancher germanischen Sprache waren noch nicht einmal jedem Germanen geläufig. Ein Cherusker hätte mit den Flüchen, die Hermipus ausgestoßen hatte, vermutlich wenig anfangen können.


    "Weißt du, Silanus, die römischen Legionäre haben ja auch ganz hübsche Flüche, obwohl sie dabei von den Iberern und Griechen mühelos übertroffen werden. Aber die den suebischen Flüchen innewohnende geradezu poetische Grobheit ist schier einzigartig auf der Welt. Also, der Hermipus hat da ganz einfach gesagt, dass er diesem Schlitzohr so das Kreuz aushängen wird, dass dieser es in einer Schlinge nach Hause tragen muss. Wie auch immer derjenige das fertigbringen mag".


    "Und die Saukerle haben kaum etwas mit Schweinen zu tun. 'Sau-' ist nur eine Steigerung. Wenn ich als Gast bei Sueben sagen würde: s'hat sauguet gschmeckt, dann freut sich die Hausfrau. Aber insgesamt wird dieses mufflige Genörgel des Hermipus vor Gericht kaum etwas zur Wahrheitsfindung beitragen".

  • Silanus sog die Worte des Domitiers auf wie ein nasser Schwamm. Er hatte irgendwann eingesehen, dass es ihm eigentlich egal sein konnte ob der Domitier mit Römern oder Germanen verkehrte solange er dadurch genug Geld nach Hause brachte welches auch Silanus ernährte. Er würde sich dabei zwangsläufig auch noch näher mit dem germanischen beschäftigen. Müssen.


    Er hatte nicht die blasseste Ahnung warum die Barbaren ein Schwein als Steigerung eines Wortes benutzten, aber er würde es sich merken.


    "Bei anderen Protokollen, die ich angefertigt habe, hat der eine oder andere Wert darauf gelegt, dass solche Beleidigungen und so mit aufgeführt werden... weil es den Befragten dann als umso schlimmeren... Sau..hund.. darstellt." , fügte er noch hinzu, vielleicht weil es etwas nutzen konnte.. vor allem aber, damit der Domitier sah, dass er sich kümmerte.

  • Zitat

    Silanus: "... dass solche Beleidigungen und so mit aufgeführt werden... weil es den Befragten dann als umso schlimmeren... Sau..hund.. darstellt."


    Ob das in einem Prozess gegen Hermipus eine Rolle spielen würde? Beleidigungen. Sie standen auf vielen Grafitti an den Hauswänden, aber da kannte man den Täter nicht. Und sie wurden tagtäglich auf dem Markt zwischen rivalisierenden Händlern ausgetauscht. Meist ging man dann doch über solche Schimpfereien hinweg.


    "Nein, Silanus, im Prozess gegen Hermipus wird sich der Richter mit den Fakten befassen, die zu diesem Fall gehören. Es geht einzig und allein um das, was mit dem Diebstahl zusammenhängt und um nichts anderes. Es handelt sich je um einen schweren Diebstahl, da spielen die Schnörkel der Person Hermipus eine sehr unwichtige Rolle. Wenn sich Magonidas beleidigt fühlen würde, könnte er ja Klage erheben. Das wäre aber ein anderer Fall".


    Ich musste etwas grinsen. "Natürlich wäre es schon ein höchlicher Genuss, in einem Beleidungsprozess die sprachlichen Kunstwerke des Hermipus andächtig Stück für Stück abzuhandeln. Ich denke schon, dass es viel schallendes Gelächter gäbe. Vor allem, weil schon die Übersetzungen zur höheren Artistik gehören würden".

  • Auch die Casa Domitia war wegen der Kontrolle der Feuerschutzbestimmungen an der Reihe. Und so erschien Lucius mit seinem Gefolge vor dem Haus und ließ anklopfen. Währenddessen rätselte der junge Mann in seiner Toga (mit dem Schwert darunter), welche Binsenweisheit Massula heute wieder auf Lager haben würde.

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  • http://img268.imageshack.us/img268/3798/panphilosk.jpg Panphilos


    Gerade eben war sein Dominus nach Hause gekommen, da klopfte es an der Tür. Panphilos öffnete und erblickte eine kleine Delegation, deren Anführer ein Togaträger war. Außerdem befand sich auch eine Dame in der Gefolgschaft. Das verwirrte ihn etwas, sodass er seinen Standardsatz 'Wir kaufen nichts an der Tür' vergessen konnte. Aber es gab ja auch Trickdiebe, die sich vielleicht in solcher Aufmachung den Zutritt zu Häusern erschleichen wollten. Er setzte ein freundliches Lächeln auf, hielt erst einmal die halb geöffnete Tür fest und sagte: "Darf ich erfahren, mit welchem Anliegen die Herrschaften zu meinem Dominus wollen? Und wen darf ich melden?"


    Und er spitzte die Ohren.

  • Ein Menschentraube vor Valgiso's Haus. Das war ungewöhnlich. Alwina blieb hinter den Leuten stehen und wartete, bis Panphilos sie abgefertigt hatte. Sie wollte nur zu Boduognatos und mit ihm einen Schwatz über die Bienen machen.

  • Sim-Off:

    Octavena ist nicht dabei ;) Oder meint die Frau Alwina?


    Ein dicklicher Bartträger öffnete, wahrscheinlich ebenso ein Barbar wie Massula selbst einer war. Dass er Lucius immer noch nicht kannte, obwohl er schon seit einiger Zeit amtierte, ärgerte ihn, sodass seine Vorstellung etwas säuerlich ausfiel:


    "Ich bin Lucius Petronius Crispus, Magister Vici hier. Ich komme wegen der Feuerschutzkontrolle und müsste alle Feuerstellen und so weiter sehen."


    Ungeduldig wartete er, dass man ihn einließ, denn auf der Straße blieben schon ein paar Leute stehen und waren neugierig, was der jugendliche Togaträger hier tat.

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  • Sim-Off:

    Ok, wir nehmen Alwina. Ist dir Octavena verloren gegangen?


    Zitat

    Crispus: "Ich bin Lucius Petronius Crispus, Magister Vici hier."


    Panphilos


    Jetzt bemerkte Panphilos, dass es sich bei der Dame um Alwina handelte, was ein freundliches Lächeln in sein Gesicht zauberte. Dann musterte er noch mal den Rest der Delegation, was sein Lächeln wieder wegzauberte. Er öffnete die Tür ganz.


    "Komm herein Magister Vici. Auch deine Begleiter. Hier bitte ins Tablinum. Nehmt doch bitte Platz und bedient euch". Er stellte einige Becher und Karaffen auf die Beistelltische. "Es würde mich sehr freuen, wenn du mir deine Begleiter vorstellen würdest. Dann kann ich dem Dominus Bescheid sagen".


    Zitat

    Alwina: Sie wollte nur zu Boduognatos und mit ihm einen Schwatz über die Bienen machen.


    "Salve, Alwina. Schön, dass du mal wieder zu uns kommst. Komm nur rein. Gibt es etwas wichtiges?"

  • Sim-Off:

    Achso, das sollte nicht direkt mit dem anderen Thread zusammenhängen (obwohl es jetzt bei näherem Überlegen auch nicht schlimm gewesen wäre...) :D


    Diese Frage hatte er noch nie bekommen - ein bisschen irritiert sah er zu Armin, dann zu den beiden Veteranen.


    "Das sind Arminius, mein Scriba, und Titus..."


    Plötzlich wurde ihm klar, dass die Namen der beiden nichts zur Sache taten - es ging hier um ihn und seinen Auftrag, nicht um seine Lakaien.


    "Das sind meine Apparitores."


    sagte er deshalb schlicht und setzte sich. Die anderen blieben stehen und rührten auch die Becher nicht an, an denen der junge Petronier sich bediente.

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  • Der Magister Vici ? Das hatte sie noch nie gehört. Hatte der was zu sagen und die Leute die ihn begleiteten.... Eine wohl wichtige Person bei den Römern.


    Panphilos bekam ein strahlendes Lächeln von Alwina geschenkt. Er hatte sie nicht links liegen lassen, wie viele es taten, wenn ein Römer auftauchte. Dann war sie Luft, sie war ja nur eine Germanin von der rechten Seite des Rhenus.


    " Salve Panphilos. Ich freu mich dich gesund und munter zu sehen. Wichtiges? Oh ja. Es geht um die Bienen. Was sie so treiben." Sagte sie mit einem Schmunzeln. " Ich wollte euch einfach mal besuchen und über die Götter reden, was sie tun und was nicht. Du weißt schon."


    Mit einem freundlichen Danke betrat sie das Haus. " Wenn du nichts dagegen hast, gehe ich Boduognatos suchen." Panphilos brauchte nicht zu antworten. Er bekam ein Küsschen auf die Wange und Alwina ging zur Küche.

  • Zitat

    Alwina: " ... gehe ich Boduognatos suchen."
    "Crispus: "Das sind meine Apparitores."


    http://img268.imageshack.us/img268/3798/panphilosk.jpg Panphilos


    Panphilos versuchte sein glückliches Lächeln unter seinem Bart zu verstecken, konnte aber nicht verhindern, dass ein deutlicher Farbwechsel auf beiden Ohren sein Erröten verriet. Ein wohliges Gefühl breitete sich in ihm aus, das aber sogleich wieder verschwand, als er nochmal zu dem Magister Vici hinschaute.


    "Einen Augenblick, Magister." Er ging zur Tür, die zum Peristyl führte und sah, dass Massula dort lesend in einer Ecke saß. "Domine, hier ist eine hochkarätige Delegation vom Vicus, angeführt vom Magister Vici, Lucius Petronius Crispus, Es ist wegen einer Brandschutzkontrolle."


    Man hörte, wie Massula rief: "Ich komme."

  • http://img818.imageshack.us/img818/8180/boduo2k.jpg Boduognatos


    Boduognatos hatte den frühen Nachmittag genutzt, um die Küchenmesser zu schärfen. Als er bei den Hackmessern angekommen war, ging die Tür auf und Alwina kam herein. Das Messerschärfen war ein ziemlich stumpfsinniger Zeitvertreib und so freute er sich, dass jemand kam, um ihm Gesellschaft zu leisten.


    "Salve, Alwina. Setz dich her und erzähl was. Ich freu mich immer, wenn mir jemand beim Messerschleifen Gesllschaft leistet. Was machen die Bienen?" Er kniff ein Auge zu: " ... und die jungen Stiere?"

  • „ Salve, Boduognatos.“ sagte sie lachend. Ihre Wangen glühten sofort, als die jungen Stiere zur Sprache kamen. Er hatte einen guten Riecher, was sie und den Römer betraf. Es war nicht verborgen geblieben. Aufgeregt setzte sie sich auf den Schemel, sah ihm zu. Mit was fing sie an? Mit dem Stier? Ja, mit dem Stier. Nein, erst die Bienen. Die Bienen waren wichtiger, naja für Boduognatos. Zuerst die Bienen. „ Die Bienen sammeln fleißig. Die Wiese ist übersät mit Blüten. Weißt du was für dicke Klumpen sie an ihren Beinen nach Hause tragen. Eine habe ich bis zu ihrem Stock beobachtet. Sie musste dreimal landen und ausruhen. Das gibt in zwei Monaten viel Honig, sammeln sie so weiter. Aus allen Klotzbeuten, eine Menge Honig.“ Sie zuppelte nervös an ihrem Gürtel. Ihre Gesichtsfarbe wechselte wieder ins rötliche. Wie sollte sie das anfangen. Einfach, ja einfach. „ Ich mag den Römer Corvinus. Er ist nicht so wie die anderen. Wir wollen zusammen bleiben. Ohne Heirat, weil er noch nicht darf. Ich versteh das nicht richtig, warum er nicht darf, aber ist egal. Er will, dass ich auf ihn warte, sollte er in den Krieg müssen. Wenn ich daran denke. Es ist jetzt schon schlimm, auf ihn zu warten." sie seufzte. " Ach, Boduognatos, ist das immer so. Was mich am meisten beschäftig. Darf er mich denn überhaupt heiraten? Ich bin keine Römerin und er trägt drei Namen.Ich nur einen. Hat das eine Bedeutung?"

  • Als Massula hereinkam, stach Lucius sofort der Schnauzbart des Domitiers ins Auge - wie sehr er derartigen Gesichts"schmuck" hasste. Trotzdem rang er sich ein Lächeln ab und sagte mit geschäftigem Ton


    "Ich bin wegen der Feuerschutzkontrolle hier. Wo finde ich deine Küche? Oder hast du so etwas?"


    Es gab ja viele Menschen, die sich keine eigene Feuerstelle anschafften - zu gefährlich war so etwas und auf der Straße gab es ja genügend Garküchen, wo man warmes Essen bekam...

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  • Zitat

    Alwina: " ... Das gibt in zwei Monaten viel Honig, sammeln sie so weiter. Aus allen Klotzbeuten, eine Menge Honig. ... Darf er mich denn überhaupt heiraten? Ich bin keine Römerin und er trägt drei Namen.Ich nur einen."


    Boduognatos
    Boduognatos wetzte andachtsvoll sein Messer weiter. "Das ist gut. Ich hab auch selber nachgesehen. Die Bienen nutzen das warme Wetter wirklich aus. Hast du schon gesehen, ob ein Volk ausgeschwärmt ist?. Dann kriegen wir nämlich Arbeit".


    Er befeuchtete den Wetzstein und nahm sich das nächste Hackmesser. Dann lachte er: "Du hast dir einen Römer eingefangen? Ich habs mir doch gleich gedacht, als ihr zum Rhenus hinunter gegangen seid. Man sah ja richtig, wie die guten Dämonen um euch herumgeflogen sind und euch aufeinander zu geschubst haben. Auch der Esel hat's gemerkt. Aber jetzt gibt's ein paar kleine Schwierigkeiten, junge Frau. Du weißt es ja schon: er darf dich nicht heiraten, weil die Legio eine alte, eifersüchtige Dame ist, die die Legionäre für sich alleine haben will. Ich kann es dir nur so erklären, weil ich von Gesetzen nichts verstehe".


    Er legte Hackmesser und Wetzstein beiseite: "Niemand wird sich darüber aufregen, wenn ihr wie Mann und Frau zusammenlebt. Nur: es ist eben keine richtige Ehe. Aber wenn er entlassen wird, dann darf er dich heiraten. Weil du eine Peregrina bist, müsst ihr aber das Conubium haben. Das kriegt ihr, glaube ich, vom Statthalter. Und das kostet was. Ihr könnt ja schon mal dafür sparen."

  • Zitat

    "Ich bin wegen der Feuerschutzkontrolle hier. Wo finde ich deine Küche? Oder hast du so etwas?"


    Ich überlegte mir, was der Vater von dem jungen Petronius davon gehalten hätte, dass dieser Panz da so im Tablinum rumhockte und ohne Gruß mit der Tür ins Haus fiel, während er an dem angebotenen Getränk herumnippelte. Der arme, alte Petronius! Ein Herzstillstand wäre sicher das mindeste gewesen. Gut, dass er diese Szene nicht miterlebte. Ich nahm mir vor, ihm das auf keinen Fall zu erzählen.


    "Salve, Petronius Crispus. Erstaunlicherweise bin ich im Besitz einer Küche. Aber das hat damit zu tun, dass ich gerne gut esse. In meiner Zeit als Peregrinus habe ich jahrelang die Kuhscheiße essen müssen, die die Inhaber von Garküchen zu Unrecht als eßbar deklarieren. Was willst du in meiner Küche sehen?"

  • Tatsächlich hatte Lucius gar nicht daran gedacht, wie unhöflich er sich verhielt - er stand einfach auf und stellte den Becher ab. Dann musste er sich ein Augenrollen verkneifen, als der Domitier gleich seine ganze Lebensgeschichte ausbreitete. Andererseits bestätigte auch das wieder sein Bild von den Germanen - Kuhscheiße hatte er zwar nicht erwartet, aber es ging in die richtige Richtung...


    "Den Herd. Es geht um die Brandschutzkontrolle. Ich muss kontrollieren, ob deine Küche nicht bedroht ist, in Flammen aufzugehen."


    erklärte er dann seine Aufgabe in der Hoffnung, dass Massula ihn zügig seine Arbeit machen ließ und ihn nicht mit noch mehr Geschichten langweilte...

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  • Wie hatte sie das Boduognatos unterschlagen können. " Gestern am frühen Nachmittag, haben sich an einer Klotzbeute am Einflug ganz viele Bienen versammelt gesehen. So dicke fette große Bienen waren dabei. Das könnte Arbeit bedeuten. Ja?" Das wäre schön und lenkte sie ein bisschen ab. Ihr wurde langsam unheimlich, dass corvinus fast bei jedem Gedanken auftauchte.


    "Ein schlaues Tier der Esel." Alwina kicherte. Dabei sah es bei ihrer ersten Begegnung mit Corvinus am Tor nicht danach aus.


    Nicht schwer zu verstehen, wie es Boduognatos erklärte. Wie eine Mutter, die ihren Sohn nicht hergeben wollte, weil er sich von ihr abwenden könnte und nur noch die Frau im Kopf hatte. Das war verständlich.


    Aber was war ein conubium? Alwin zog die Augenbrauen hoch. " Conubi..was? das braucht man zum Heiraten und das kostet Münzen." War das kompliziert bei den Römern. Sie seufzte. Sie wusste ja so wenig über die Sitten Bräuche und Gepflogenheiten der Römer.


    " Ach weißt du, da ist eben so ein komischer Römer gekommen. Der heißt Magister Vici. Kennst du den?" Alwina konnte sich keinen Reim auf den absonderlichen Namen machen.

  • "Soviel verstehe ich nicht von den Umständen des Rechts." , gab Silanus zu, "Ich notiere und schreibe es nieder, aber selbst anwenden musste ich es noch nie."


    Silanus lächelte milde über den Witz seines Lohnherrn und versank daraufhin einen Moment in Stille, weil er sich jeden Mut für den kommenden Schritt sammeln musste, den er aufbringen konnte.
    "Do.. Domitius." , begann er zaghaft, "..ich... ich bin nun schon einige Zeit in deinen Diensten.. und... und... und ich habe mich gefragt, ob... also... ob du mich vielleicht als deinen Klienten annehmen würdest?"
    Dahinter steckte freilich vollumfängliches Sicherheitskalkül: als Scriba des Domitiers hatte er eine gute Berufung, musste nicht mehr Hunger leiden und auch nicht fürchten vom Kunden geprellt zu werden. Aber es war halt nur eine kleine Stelle... es war nun nicht so, als hätte er vor großartig Karriere zu machen... aber ein Patronat wäre doch noch eine Stufe sicherer, und was konnte man sich in diesen Zeiten mehr wünschen als Sicherheit? Da war ihm vollkommen gleichgültig ob der Domitier ein zu Reichtum gelangter ehemaliger Peregrinus war oder nicht. Er hatte die Mittel und den Einfluss.

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