Centurio Marcus Artorius Massa
Der Wall wuchs, die Bewehrung nahm zu und der Graben erreichte eine Tiefe, mit der sich der Centurio zufrieden zeigte. Sie befanden sich auf befriedetem Gebiet und zu diesem Zeitpunkt lagen dem Centurio keine Informationen über Unruhen bei den germanischen Stämmen vor. Der Erdwall erreichte daher nur eine verhältnismäßig geringe Höhe, genauso wie die Tiefe des Grabens keine allzu großen Ausmaße annahm – eben typisch für Friedenszeiten. Durch die Bestückung mit den Pila Muralia würde beides für den Zweck der Einfriedung und Schutzgebung reichen.
Das Schanzen selbst diente vor allem der Übung für die noch in der Ausbildung befindlichen Nachwuchssoldaten. Die Anleitung erfolgte durch erfahrene Legionäre. Die Männer des ersten bis dritten Contuberniums stellten sich indes vor den durch Lanzen markierten Linien des zukünftigen Lagers auf. Ihre Aufgabe war der Schutz der dahinter Arbeitenden. So würde die Marschlagererstellung auch im Ernstfall ablaufen.
"Eure Wache geht bis 9", sagte der Centurio zu ihnen. Er würde weitere Contubernia zur Wache für jeweils drei Stunden einteilen.
Ein letzter Rundgang überzeugte ihn von der Fertigstellung des Lagers und er kehrte zur Mitte zurück. Auf dem Weg begutachtete er die fertig aufgebauten Zelte, und auch hier gab es keine Beanstandungen. Wenig später ließ er das Signal zum Abendessen geben.
Wer wollte, konnte sich Fladenbrot herstellen, die Verpflegung blieb jedem selbst überlassen.
Er winkte dem Optio und teilte ihm seine Wacheinteilung mit. "Vier und fünf bis 12, sechs und sieben bis 3, acht und neun bis 6. An der letzten Wache soll sich Fontinalis beteiligen, dessen Contubernia aktuell eingeteilt ist. Das war vorerst alles, Optio."
Einer der Knechte holte ihm Getreide und seinen Handmühle, dann begann er mit der Verarbeitung. Da er nicht 8 Männer, sondern nur sich selbst zu versorgen hatte, reichte ihm die Handmühle. Er benutzte Salz, denn ohne das schmeckte ihm das Panis militaris einfach nicht. Die Feuerstelle wurde durch einen Knecht errichtet, seine Ampulla füllte er selber auf.
"Vergesst nicht, die Maultiere zu tränken und ihnen die Möglichkeit zum Grasens zu verschaffen", rief er dem Optio zu, der gerade von der Wacheinteilung zurückkehrte.