Marsch durch die Wälder

  • "Auch wenn ihr Römer für euch beansprucht nur Ehre zu besitzen.
    So irrt ihr euch, andere Völker und selbst Sklaven besitzen diese.
    Ich fasse keine Waffe an. Ein für mich geleisteter Schwur besteht auch noch
    nach Jahren. Selbst nachdem ihr mich in der Zwischenzeit versklavt habt.
    Ander Menschen haben auch ihren Stolz, ihr Römer seit auch nicht mehr wie nur ein Mensch." Nach dem zur Schau gestellten Lachen des Centurios konnte ich nicht anders ich musste, dass einmal loswerden.
    Demonstrativ setzte ich mich auf den Boden und beachtete den ganzen Circus nicht mehr.


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    "Befehlsverweigerung wird im Militär mit Carcer bestraft, ist dir das klar?", fragte der Centurio ungläubig, der anfing, sich zu fragen, ob der Marschgast alle seine Sinne bei sich hatte. Aber auch wenn der Sklave geistig nicht gesund war, er konnte es nicht zulassen, dass sich irgendjemand seinem Befehl widersetzte. Er stellte sich breibeinig auf und ließ die Vitis rhythmisch in seine linke Hand fallen.


    "Und in Ermangelung eines Carcers hier im Feld, ereilt dich eine Prügelstrafe. Nur um dir die Alternative bewusst zu machen. Entscheide!"



  • "Wenn du meinst du musst so deine Macht demonstrieren, dann tue dir keinen Zwang an." Ich hatte es meinem Gott geschworen, keine Waffe anzufassen, wenn nicht das Leben eines Menschen davon abhing. Mein Leben hing nicht davon ab, einmal musste es mich auch treffen, bis auf einen Ohrfreige vobn der Enkelin meines Herrn hatte ich noch nie eine körperliche Strafe erhalten. Jetzt wusste ich, ich redete mich immer tiefer rein.
    Dem Centurio fest in die Augen schauend erwiderte ich: "Dann muss es wohl so sein,
    ich werde keine Waffe anfassen. " In meinen Gedanken fügte ich hinzu, der Herr mein Gott stehe mir bei..


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    "Tja, dann ist dir nicht mehr zu helfen", erwiderte der Centurio. "Umdrehen!", brüllte er, weil ihn die Aufsässigkeit des Sklaven inzwischen in Rage brachte. Eine gute Verfassung, um die Bestrafung vorzunehmen.


    "nd sollte irgendjemand in meiner Centurie glauben, auch einmal das Wort gegen mich zu richten oder gar sich zu verweigern, dann kann er sich jetzt ansehen, was ihm danach blüht. Aufstellen im Kreis!"
    Der Rebstock peitschte durch die Luft und verursachte dabei ein zischendes Geräusch.



  • Nun war es soweit. Linos hatte es geschäft den Centurio so zu provozieren das dieser an ort und stelle die strafe vollstreckte. Wir stellten uns alle wie befohlen im kreis auf. Die arme Sau aber linos war selber daran schuld. Hätte er nur das pilum geworfen. Dann hätte das nicht sein müssen. Aber ich hatte ihn ja auch schon gewarnt.

  • Ob ich mich nun umrehte oder nicht, es würde auch nichts ändern. Langsam dreht ich mich um und schloß dabei die Augen. Das zischen der Gerte an meinem Ohr vorbei ließ mir fast mein Blut in den Adern gefrieren- Eine eiserne Hand umklammerte meinen Brustkorb während die Füße der Soldaten um mich herum ein eiliges Geräusch verursachten.
    Vielleicht hätte ich mich noch retten können indem ich nach dem verflixten Pilum gegriffen hätte. Aber ich war Kreter und Kreter standen zu dem was sie einmal sagten. Sie machten sich nicht besser und stärker wie sie waren.


    Mit geschlossenen Augen achtete ich auf das Geräusch der zischenden Gerte. Ob ich es hören konnte? Inwischen dröhnte es in meinen Ohren vor Anspannung und mein Herz hämmerte wie ein Götterhammer.


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Als der Centurio auf Linos zuschritt, ließ er noch mehrfach den Rebstock durch die Luft saußen. Der zu Bestrafende musste nicht wissen, wann der erste Hieb saß. Artorius wollte ein Exempel statuieren, es sollte auch seinen Männern durch Mark und Bein gehen, wenn er zukünftig Befehle erteilte - gleich ob lautstark oder in gemäßigtem Ton.


    Ein Federn in den Fußsohlen leitete den ersten Treffer ein. Damit holte Artorius Schwung, um mit besonderer Wucht auf den Rücken des Sklaven zu treffen. Das klatschendes Geräusch verriet, dass die Kleidung den Körper schützte - noch.


    Während Artorius erneut ausholte, sog er die Luft tief ein, um sie wie ein Schwerstarbeiter beim Hieb auszustoßen. Es klang, als würde er schnaufen. Noch immer hielt die Kleidung stand. Offensichtlich trug der Sklave keinen Billigstoff, was Artorius ärgerte. Er fasste Linos in den Nacken und riss am Ausschnitt der Tunika, aber die gab nicht nach.


    "Runter damit!"



  • Der beginn eines wundervollen Morgens war weggewischt.
    Nun herrschte die Realität. Die raue Wirklichkeit wie ich sie noch nie erfahren hatte.
    Seit dem Befehl umdrehen hatte ich nicht mehr die Augen geöffnet. Mehrfach hörte ich das zischen des Rebstockes und erwartete einen Schlag. Zweimal zu Anfang hielt ich die Luft an, doch außer einem Luftzug spürte ich nichts.
    Doch plötzlich war es anders, so als wenn mehr Schwung für den Schlag herausgeholt würde. Diesen Gedanken hatte ich noch nicht zu Ende gedacht, da landete ein Treffer auf meinem Rücken.
    Ein Schmerz traf mich wie ich ihn noch nie erfahren hatte, wobei sich meine Schultern nach hinten schoben, mein Brustkorb nach vorne schob und mein Atem mir fast weg blieb.
    Die angestaute Luft langsam ausblasend, merkte ich erleichtert, das der Stoff meiner Kleidung meine Haut davor bewahrte in Fetzen herunter zu hängen. Der zweite Hieb war nicht weniger fest, ich vernahm ein leicht verärgertes Schnauben hinter mir.
    Schon fasste eine riesige Hand an meinem Nacken und vorne zog wer an meiner Tunika. Erschrocken riss ich meine Augen auf und erblickte die vor Wut blitzenden Augen des Centurios, als auch schon seine Stimme an mein Ohr dröhnte.
    Mit zitternden Händen zog ich mir meine Tunika, so schnell es mir möglich war, über den Kopf. Ängstlich hoffte ich das sich der Stoff nicht in den Hautschnítt den mir die Gerte zugefügt hatte eingeklemmt war. Nein das war nicht geschehen.


    Jetzt stand ich bis auf meinen Lendenschurz, mit schlotternden Beinen, entblößt im Kreis der Männer.
    Nachdem ich eben gespürt hatte was ein Hieb mit der Gerte bei guter Kleidung bewirkte und ich die blitzenden Augen gesehen hatte, wusste ich nicht wie ich dies überstehen würde.
    Wie gerne hätte ich meinen Armen und Händen Halt gegeben, einfach nur so dastehend die Hiebe empfangen würde sehr hart werden.
    Schnell stieß ich ein Stoßgebet aus damit mir mein Gott beistand.

  • Linos stand nun ohne tunika da. Jetzt hätte er nichts mehr an was ihn vor den schlägen schütze. Niemand von uns rührte sich. Wir standen schweigend da. Schliesslich kam es öfter vor das ein soldat öffentlich bestraft wurde.


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Die Rage sank mit jedem Hieb, daher konnte sich der Centurio besinnen. Und damit die Ausübung der Bestrafung nicht in dumpfer Armbewegung endete, schuf Artorius eine Art Bildnis auf Linos‘ Rücken. Manche seiner Stockhiebe erfolgten aus Schräglage -teils rechts und teils linksgeneigt. Das Bildnis entstand keineswegs zufällig, Artorius wählte bewusst, denn er wollte dem Sklaven einen römischen Stempel aufdrücken. Als alle Striemen nach seiner Vorstellung saßen und er zudem die Auffassung vertrat, den dünnhäutigen Sklaven genug gestraft zu haben, setzte er den letzten Akt mit der Spitze seiner Vitis. Der Punkt sollte ein Auge imitieren, auch wenn er zwischen all den scharf umrissenen Striemen nicht besonders deutlich hervortrat.


    "So, das Ganze wiederholen wir, sollte dir noch einmal einfallen, einen Befehl nicht zu befolgen", sagte Artorius abschließend. Dann ging er sofort zur Tagesordnung über.


    "Ein Freiwilliger demonstriere nun unserem Tiro den Speerwurf. Marschgast Linos bringt das Geschoss zurück!" Artorius kannte weder Rücksicht noch Gnade. Nun würde er Linos besonders im Auge behalten.



  • Linos hatte es geschaft, er sah wie ein häulein Elend aus. Centurio Massa drehte sich um und wir konnten weiter machen. Ein freiwilliger sollte den Wurf vormachen.Hier Centurio
    Ich trat einen Schritt vor und nahm mir das Pilum, die anderen verschwanden hinter meinen Rücken, somit konnte ich niemanden aus versehn treffen. Ich sah mich noch einmal nach hinten um um mich zu vergewissern. Alles war auf seinen Platz, niemand rante vor mir im Feld herum. Danach machte ich einen halben Schritt nach vorne, machte mit dem linken Bein einen Ausfallschrit nach vorne mein Arm war nach hinten gestreckt, mit dem Ausfall schritt führte ich diesen nach vorne die Spitzte über den Horizont gerichtet, kurz vorm verlassen drehte ich meine Hüfte ein wenig ein, damit dder Wurfsperr noch ein wenig mehr an geschwindigtkeit mitbekam. Das Pilum verließ Augenblicklich meine Hand und flog in einem hohen Bogen über die Lichtung um in einer ordentlichen Entfernung im Boden einzuschlagen und dort stecken zu bleiben. Wurf geglückt

  • Schon ging es los, der erste Hieb nahm mir nicht nur fast die Luft, er schnitt auch höllisch in den Rücken ein. Diesen Schmerz hatte ich noch nicht überwunden als auch schon der nächste Gertenhieb niedersauste.
    Losschreien wollte ich nicht, obwohl das bestimmt zur Erleichterung beigetragen hätte. Nein, ich biß mir auf die Lippen und irgendwann schmeckte ich es, mein Blut, denn ich hatte sie mir blutig gebissen.
    Betimmt sah mein Rücken wenn der so weiter machte auch bald blutig aus. Ich spürte, dass die Hiebe ich über meinem Rücken verteilten. was bestimmt gut so war. Wieviele Hiebe es waren wusste ich nicht, je mehr es wurden um so weniger konnte ich deffinieren wo die Schläge landeten oder wie stark sie waren.
    Was ich spürte war, dass meine Kniee immer mehr nachgaben und ich bestimmt bald am Boden liegen würde.
    Dann hatte das ganze plötzlich ein Ende, wie aus weiter Ferne hörte ich die Stimme des Centurio. Sie interessierte mich nicht ich sackte einfach zusammen und blieb liegen. Sollte er doch weiter schlagen wenn ihm danach war. Ich würde hier liegen bleiben.


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Um die Demonstration des Sperrwurfs verfolgen zu können, achte der Centurio nicht auf den Sklaven Linos.


    "Das war korrekt", urteilte er nach dem Absetzen des Speers. "Ich hoffe, damit haben sic h alle Fragen unseres Tiros geklärt", sagte er, während er sich wieder den Männern zuwandte. Dabei fiel sein Blick auf den Marschgast.


    "Ausruhen kannst du dich später, wir sind hier mitten in einer Übung. Mein Befehl lautete: Geschoss zurückholen." Weil er sich aber schon ausrechnen konnte, dass der schwächliche Sklave nicht von alleine auf die Beine fand, winkte er einen nahestehenden Legionär heran.
    "Einen Eimer mit Wasser aus dem Bach, schnell. Und ihr", er drehte den Kopf zu zwei anderen Soldaten, "helft ihm auf."



  • Schneller als ich es ahnen konnte stand ich auf den Beinen. Langsam wurde ich wirklich sauer. Unwillig fauchte ich die Legionäre, welch mir gerade auf die Beine geholfen hatten, an. "Laßt mich los", danach trat ich wenn auch wankend näher an den Centurio. "Gilt ein Schwur euch Römern nichts? Seit ihr schon so dekadent, dass ihr über allem steht? Ich werde meinen Schwur halten und nun darfst du weiter auf mich einschlagen oder was dir sonst einfällt."


    Auch wenn meine Wut mir gerade Mut machte, so hatte ich in Wirklichkeit wahnsinnige Angst.

  • Während der Tiro loslief um einen Eimer mit Wasser zu Füllen halfen Avenius und ich Linos hoch. Ich geb dir im Anschluß eine Creme dir dir schnell Linderung verschaft. Linos stand wieder wenn auch wackelig, aber das er Avenius und mich dann anmotzte fand ich nicht allzu toll, aber man konnte ihn ja auch verstehen. Kaum das er stand versuchte er den Centurio auch gleich wieder zu reitzen.


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    "Der Schwur eines Römers zählt im Reich jede Menge, der eines Sklaven zählt nix", erwiderte Artorius, nahm sich aber vor, nicht weiter mit einem Sklaven zu diskutieren - schon gar nicht über die Gründe seine Entscheidungen. Er fand es zudem für einen Mann geradezu lächerlich, von der Waffe abzuschwören, deswegen zweifelte er fortan an Linos‘ Männlichkeit. Hol- und Bringdienste hatte außerdem nichts mit der Benutzung von Waffen zu tun.


    "Vielleicht steckt ja in dir ein Mädchen", mutmaßte er grinsend. "Wir werden das am Abend in meinem Zelt klären", entschied er. "Den Tag über wirst du dich fleißig einbringen und zupacken, wo auch immer es geht. Sehe ich dich faulenzen, wird das dein Rücken zu spüren bekommen."


    Er fixierte den Marschgast nochmals, dann wandte er sich an Fortinalis. "Deine Verantwortung", erinnerte er den Legionarius.
    "Tiro, hol den Speer zurück. Und wir machen weiter, wo wir vorhin aufgehört haben. Der Gegner ist noch knappe 20 Schritt entfernt. Zwischen dieser Situation und dem einsetzenden Nahkampf liegt Zeit, die wir nutzen können. Was fällt euch ein?"


  • Das Schauspiel hatte ein Ende, zumindest vorerst. Was die frage betraff, ich wusste keine Antwort. Das Pilum wurde abgesetzt, man hat noch Gladius und Scutum... Vielleicht den Gegner auflaufen lassen..
    Dann sah ich mich kurz zu Linos um, und auch der Tiro war bereits mit dem Pilum wieder da.

  • So wie mein Rücken schmerzte so stieg meine Wut. Ich war drauf und dran mir einfach ein Gladius zu nehmen und dem Kerl zu zeigen wie ich damit umgehen konnte. Er wäre bestimmt verblüfft gewesen wie sehr ich dann Mann war. Damit hätte ich aber meinen Schwur gebrochen.
    Er war aber eben nur ein Römer. dafür reichte der geistige Horizont der Römer nicht. Für sie gab es nur schwarz und weiß, alles was dazwischen lag, gab es für sie einfach nicht, wurde ignoriert, lächerlich gemacht oder fand im Verborgenen statt und das nicht zu wenig.


    Ich hörte etwas von Hol- und Bringdiensten. Fast hätte ich trotz der Schmerzen gelacht. "Ich sah im geiste eine Schlacht vor mir. Eine Schlacht in der es nur so von Sklaven wimmelte. Sklaven die Hol- und Bringdienste erfüllten.


    Wie dem auch war. der Schreihalst trug nicht gerade dazu bei meine Haltung gegenüber den Römern zu verbessern. Nein seit dem ich hier in Germanien war hatte sich meine Einstellung zu ihnen deutlich verschlechtert. Wenn das so weiter ging wusste ich nicht ob ich Rom jemals wieder sehen würde.


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Centurio Artorius wiegte den Kopf. "Die Aufgabe war nicht, den Gegner auflaufen zu lassen. Das ist passives Verhalten. Die Aufgabe bestand darin, die gegnerischen Reihen in Unordnung zu bringen bzw. sie zu durchbrechen. Überlegt noch einmal, aber wenn euch nichts einfällt, dann kommt die Lösung von mir.



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