[Officii Decemviri Litibus Iucandis] Aulus Tiberius Ahala Tiberianus

  • Die meisten Römer hätten sich nach 500 Sesterzen vermutlich die Finger geleckt, aber als Praetorianerpräfekt bewegte man sich zweifellos in ganz anderen Sphären und konnte sich eine solche Großzügigkeit gut leisten. Und Ahala wiederum konnte diese nur recht sein, sein eigener Arbeitsaufwand reduzierte sich dadurch nämlich ein wenig.


    "Nichts zu danken, Praefectus, das ist schließlich meine Arbeit." Götter, wie das klang, wenn er nicht aufpasste, entwickelte er sich vielleicht noch zu einem der dienstbeflissenen und biederen Bürokraten , die er Zei seines Lebens immer unendlich langweilig gefunden hatte und auch heute noch fand, eine Vorstellung, bei der es Ahala innerlich schüttelte. Nein, es wurde definitiv Zeit, dass seine Amtszeit bald endete, damit er sich endlich mal wieder ein paar Nächte in der einen oder anderen Spelunke um die Ohren hauen konnte. "Das war im Grunde schon alles, ich danke dir sehr für deine Großzügigkeit und dass du dir bei deinen sonstigen Verpflichtungen die Mühe gemacht hast, persönlich herzukommen."

  • Er mußte grinsen, ob dieser Komplimente:"Nun keine Sorge meine Zeit erlaubt es durchaus einige Schritte zu gehen, da macht es nichts wenn ich kurze Zeit hier verbringe. und persöhnlich ist es eh am Besten. Spart viel Zeit und Geld." Er erhob sich."Ich wünsche dir einen guten Tag. Vale Bene" und ging dann seiner Wege.

  • "Nun, ich danke dir, dass du meine sprachlichen Fähigkeiten derart hoch einschätzt, werte Aurelia." Ahalas Lächeln wurde, nicht zuletzt durch den Umstand dass er sich aufrichtig gebauchpinselt fühlte, noch ein wenig breiter und er deutete eine kleine Verbeugung in Richtung seines Gastes an. "Wollen wir hoffen, dass meine Worte künftig auch bei den Herren unseres Imperiums ein wenig Wirkung zeigen, damit meine Karriere nicht in diesem glanzvollen Raum hier steckenbleibt." Er sah sich mit unverkennbarem Selbstmitleid im Blick in dem vollgestopften Büro um und räusperte sich dann. "Aber lass uns von angenehmeren Dingen sprechen, wo waren wir noch gleich? Achja, meine Heirat....Glaub mir, Aurelia, ich habe nicht die geringste Absicht, mich der Damenwelt zu enthalten, dafür weiß ich sie viel zu sehr zu schätzen; sie muss lediglich noch eine Weile auf mich als Ehemann verzichten, und das vermutlich zu ihrem eigenen Besten." Ahala musterte Priscas attraktive Erscheinung mit einem erneuten Lächeln und falls er noch irgendwelche Zweifel daran gehegt hatte, dass die Aurelia weit davon entfernt war eine weltfremde und moralisierende Matrone zu sein, dann wurden diese spätestens bei ihrer nächsten Bemerkung beseitigt. "Ach, ist das so?" hakte er in unschuldigem Tonfall nach, während sein Grinsen das ihrige widerspiegelte. "Ich bin wirklich gerührt von deiner Sorge um meine ...Möglichkeiten, Aurelia, aber sei versichert, dass mir die Götter in dieser Hinsicht bislang durchaus gewogen waren und es hoffentlich auch noch in späteren Jahren bleiben werden. Du als tugendhafte Ehefrau wirst dich da natürlich auf mein Wort verlassen müssen, aber ich habe dir ja hoffentlich bislang noch keinen Grund gegeben, daran zweifeln zu müssen." Ahala stellte fest, dass er das Geplänkel mit Prisca ausgesprochen genoss, zu schade, dass sie zwischendurch immer wieder auf ihren verblichenen Bruder zu sprechen kommen mussten.


    "Nun, viel zu tun bleibt eigentlich nicht. Du müsstest mir nur bitte dieses Schriftstück signieren, damit nimmst du das Erbe des Aurelius Pegasus offiziell an."

  • Wie hatte Mutter ihr das immer so schön erklärt? Wenn du einen Mann so richtig um den Finger wickeln willst, musst du ihm zuerst Honig um den Mund schmieren. Nun hegte die Aurelia in dieser Hinsicht natürlich keinerlei Absichten oder Hintergedanken, jedoch beobachtete sie es zu gerne wenn ihre Worte offenbar die gewünschte Wirkung zeigten, so wie gerade das zufriedene Lächeln auf Ahalas Gesicht und seine Blicke mit denen er, verstohlen, ihrer Erscheinung schmeichelte ohne dabei unbedingt in ihr Gesicht zu schauen. Priscas anfängliche Zweifel, er wäre der Damenwelt eventuell nicht zugetan, waren jedenfalls verschwunden und sie konnte sich gut vorstellen, dass er mit seinem Charme und Witz Erfolg haben würde. In der Karriere ebenso wie bei den Frauen - so er denn irgendwann eine Heirat ernsthaft in Betracht ziehen würde. "Nun es war natürlich nicht meine Absicht, dich zu irgend etwas überreden zu wollen, Tiberius, aber deinen Worten nach muss ich mir wenigstens keine Sorgen machen, was das betrifft ....", reagierte Prisca mit einem amüsiertem Lächeln und einem Augenzwinkern auf sein "Versprechen" hin. Sie genoss dieses harmlose Geplänkel mit dem jungen Tiberer, mehr war es ja nicht, denn im Grunde gingen sie seine persönlichen Pläne und Absichten überhaupt nichts an. Jedoch hatte Prisca nicht den Eindruck, dass er sie und ihre Worte diesbezüglich ernst nahm, geschweige denn dachte, sie wolle ihn eventuell "verkuppeln".


    Leider gab es noch ein weiteres, ein ernsteres, Thema über das sie "plaudern" mussten, beziehungsweise ein Schriftstück das sie zu unterzeichnen hätte, damit die Erbschaftsangelegenheit rechtens wäre. Das wäre alles?. "Natürlich …", nahm Prisca das Dokument entgegen, überflog das Geschriebene schnell und nahm dann eine von den bereit liegenden Rohrfedern, um ihre Unterschrift darunter zu setzen. "Gut. Damit wäre diese Angelegenheit also erledigt.", reichte sie das Schriftstück anschließend an Ahala zurück und erhob sich damit vom Stuhl, um die Verabschiedung einzuleiten:" Dann will ich dich auch gar nicht mehr länger aufhalten, Tiberus.", schenkte Prisca ihm ein offenen Lächeln: "Ich hoffe, wir sehen uns bald einmal wieder und finden mehr Zeit, über angenehmere Dinge als Erbangelegenheiten zu reden. Zu den Spielen oder den meditrinalia vielleicht? Oder bei einer gemütlichen cena unrerer Familien ...", hielt die Aurelia optional mal ein paar Gelegenheiten offen, bei denen sie und ihre Familien sich durchaus wiedersehen könnten.

  • "Dann hab ich in Bezug auf deine Absichten Glück gehabt, denn du hättest vermutlich bessere Chancen, mich zu irgendetwas zu überreden als die meisten anderen." Auch Ahala war klar, dass er das Thema "Heirat" nicht ewig würde hinausschieben können, aber solange ihm niemand das Pilum auf die Brust setzte würde er sich gewiss nicht freiwillig in die erste Reihe stellen. Nein, wenn es ihn nach weiblicher Gesellschaft dürstete, dann suchte er sich diese lieber selbst an Orten, an denen sie auch mit Sicherheit verbleiben würde, wenn es ihn anschließend wieder nach Hause zog. Nicht besonders feinsinnig oder gar romantisch aber dafür ausgesprochen praktisch und vor allem stressfrei!
    Prisca hatte mittlerweile das notwendige Schriftstück unterzeichnet, und Ahala transferierte dieses von dem riesigen Berg an unbearbeiteten Fällen auf der linken Seite seines Schreibtischs auf den deutlich kleineren Stapel an erledigten rechts von ihm. Nicht gerade beeindruckend für die Zeit, die er an dem heutigen Tag bereits im Officium verbracht hatte, aber hieß es nicht auch "langsam nährt sich der Eichkater?" Bevor Ahala sich allzu sehr in dieser philosophischen Frage verlieren konnte, erhob sich seine Besucherin jedoch von ihrem Stuhl und er beeilte sich, es ihr gleich zu tun. "Du hältst mich ganz und gar nicht auf, Aurelia, und ich hoffe doch sehr, dass unser nächstes Zusammentreffen nicht ganz so lange auf sich warten lassen wird wie dieses. Bei den Spielen wollte ich auf jeden Fall vorbeischauen, und dass du in der Villa Tiberia jederzeit willkommen bist, weißt du hoffentlich auch. Flo....äh deine Cousine würde sich sicher freuen, und meine Cousine Septima vermutlich auch. Die ist ja auch seit einiger Zeit wieder zurück in Rom und hat sicher nichts gegen ein bisschen Ablenkung von der Kindererziehung."

  • Prisca musste über seine Worte schmunzeln. Ich? bessere Chancen, ihn zu überreden? Das konnte man glatt als Kompliment auffassen. "Oh sei unbesorgt, Tiberius, ich würde dich niemals zu etwas überreden wollen das du nicht aus freien Stücken bereit wärst für mich zu tun", gab sie ihm darauf mit süßer Stimme und einem verführerischen Augenaufschlag zurück. Fast hätte man meinen können sie wolle mit ihm flirten und ansatzweise stimmte das sogar. Ahala war schließlich ein sympathischer Kerl und bei solchen Männern tat Prisca das öfters, einfach so, weil es ihr Spaß machte und sie sehen wollte wie weit ihr Liebreiz reichte. Ernste Absichten hegte sie dabei freilich nicht, schließlich war sie glücklich verheiratet und sie liebte ihren Mann über alles, ohne auch nur eine Sekunde daran zu zweifeln, dass diese Liebe (und ihre Ehe) bald schon ein ziemlich jähes Ende finden würde.


    Ja ja, der Tod! Er war allgegenwärtig und doch verdrängte man die Gedanken an ihn, so gut es ging und gleiches wollte Prisca mit den Gedanken an ihren verblichenen Halbbruder tun, nachdem die Formalitäten bezüglich seines Nachlasses nun erledigt waren. Insgeheim bedauerte sie es jedoch ein klein wenig, dass sie und Pegasus nie einen Weg gefunden haben sich näher kennen zu lernen, nachdem was alles vorgefallen war. Naja, vielleicht finden wir ja im Elyisum die Gelegenheit uns auszusprechen, schloss Prisca dieses Kapitel scherzhaft zu sich selbst gesprochen ab, wobei sie nicht vor hatte dieses Treffen in naher Zukunft stattfinden zu lassen. Aber wer konnte schon vorher sagen, wann einen selbst der Tod ereilen würde?


    Mitunter endete das Leben schneller als gedacht und deshalb lebte Prisca nach dem Prinzip: Das Leben in vollen Zügen zu genießen! Dazu gehörten nun mal harmlose Flirts genau so, wie gesellschaftliche Feierlichkeiten und freundschaftliche Treffen. Zu letzterem lud Ahala sie auch prompt ein indem er sie fragte ob sie wisse, dass sie jederzeit willkommen wäre. Nun davon war Prisca zwar ausgegangen, nicht zuletzt weil ihre Cousine mit einem Tiberer verheiratet war, aber bei Ahalas charmanter Art konnte sie nicht widerstehen mit ihm zu schäkern:"Nun ich hatte es nicht zu hoffen gewagt aber nun habe ich - dank deiner Worte - endlich Gewissheit, Tiberius", bedankte sich Prisca mit einem bezaubernden Lächeln das sie nur selten verschenkte. "Richte bitte deiner Familie und meiner Cousine meine besten Grüße aus. Der Segen der Götter möge euch allzeit begleiten, bis wir uns wieder sehen." Zusammen mit diesem aufrichtigen Wunsch wandte sich die Aurelia nun endgültig zum Gehen und so (gespielt) traurig, wie der Anlass ihres Besuchs auch gewesen sein mag, so gut gelaunt spazierte sie nun von dannen.

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