Tablinum | SPM et SAL

  • Nachdem der Consular sich wenige Tage zuvor einen Termin hatte geben lassen, hatte Sextus sich natürlich die Zeit heute für ihn freigehalten. Als Quaestor Urbanus hatte er bislang ohnehin nicht so viel zu tun gehabt. Überwachung des Reiseverkehrs war nur ein Synonym für Überwachung der Langeweile, denn viel zu überwachen gab es da nicht. Die Leute kamen und gingen, die Wachen an den Stadttoren sortierten die schlimmsten aus. Tags liefen die Leute, nachts fuhren die Karren. Sie kamen und gingen, ab und zu musste mal ein Streit von den Cohortes Urbanae geschlichtet werden, ab und zu wurde jemand abgestochen, was dann ein Gerichtsverfahren nach sich zog. Aber im Grunde bestand Sextus' ganze Aufgabe noch momentan darin, allen zu sagen, dass sie wirklich gute Arbeit leisteten, und die ganzen Projekte nach etwas zu durchsuchen, das seiner genaueren Aufmerksamkeit bedurfte. Vielleicht sollte er auch einmal beim Präfectus Urbi vorstellig werden und ausloten, ob dieser ein Projekt hatte, das ihm am Herzen lag (sofern Vescularius eines besaß). Nur da dieser schon durchaus deutlich gezeigt hatte, dass er wenig für Sextus übrig hatte – so als Patrizier und Klient eines Patriziers. Sextus war weder naiv noch blöde genug, um die wiederholten Fragen bei seinen Kandidaturen anders zu sehen – und es auch keinen Vorwand gab, der so ein Treffen zum jetzigen Zeitpunkt dringlich machte, hatte Sextus das vorerst noch aufgeschoben. Erst einmal wollte er sich in seinem Betätigungsfeld etablieren und ein eigenes Projekt suchen, ehe er dem Vescularier entgegentrat. Mehr als ein gewinnendes Lächeln zu haben war definitiv nicht falsch.


    Doch heute war es sowieso nicht der Präfekt, der seine Aufmerksamkeit brauchte, sondern Consular Purgitius, der bei seiner Wahl zwar nicht das Wort ergriffen hatte zu seinen Gunsten, aber ihm dennoch wohlwollend gegenüber aufgetreten war. Und nicht zuletzt sicher auch durch seine Stimme die gemäßigteren Senatoren dazu gebracht hatte, neben den von Tiberius Durus kontrollierten Senatoren und den von Flavius Gracchus beeinflussten Senatoren für ihn zu stimmen. Alles in allem dennoch ein knappes Ergebnis, was für eine deutliche Machtzunahme Salinators sprach, aber es hatte genügt.
    Sextus hatte ja überlegt, ihn vielleicht in seinem Arbeitszimmer zu empfangen, aber sich dann doch fürs tablinum entschieden. Es war einfach gemütlicher, herrschaftlicher und dem Treffen angemessen. Selbst wenn es den amtlichen Charakter eines nüchternen officium nicht hatte.


    Als also sein Gast hereingeführt wurde, begrüßte Sextus ihn recht herzlich.
    “Salve, Consular Purgitius. Ich glaube, ich bin noch gar nicht dazu gekommen, mich für deine Unterstützung bei der Wahl zu bedanken.“ Die ja auch nicht in viel mehr als dem Heben einer Hand war bei der Frage, wer für den Kandidaten stimmen wollte. Aber es war eben eine nicht ganz unbedeutende Hand gewesen.
    “Möchtest du etwas trinken?“ Sextus bot dem Mann auch gleich einen Platz, so dass sie sich im Sitzen unterhalten konnten, wenn Macer denn wollte.

  • Macer schaute sich neugierig um, während er durch die Villa Aurelia geführt wurde und schließlich im Tablinum des amtierenden Quaestors ankam. "Salve, Quaestor Aurelius!", erwiderte Macer die Begrüßung. "Dann lass' mich dir im Gegenzug zu deiner Wahl gratulieren", antwortete er dann auf den Dank für die Unterstützung bei der Wahl. In der Tat konnte er sich kaum erinnern, besonders für den Aurelier eingetreten zu sein, aber er wusste natürlich auch, dass derartige Danksagungen zur üblichen Höflichkeit gehörten.


    Dann nahm er auf dem angebotenen Platz platz und nickte zu den angebotenen Getränken. "Ja, gerne. Hast du dein Amt als Quaestor gut aufnehmen können?"

  • Ein kleiner Wink genügte, und ein beflissener Sklave reichte dem Consular etwas guten Wein, natürlich verdünnt, und im Anschluss auch einen Becher an seinen Herrn. Sextus ließ sich gegenüber dem Purgitier nieder und nahm die Glückwünsche mit einem bescheidenen Nicken entgegen. Die hohe Kunst der Floskeln war das A und O jeder Politik.
    “Ich danke dir. Ich habe das Glück, einen sehr gründlichen Vorgänger gehabt zu haben, so dass die Amtsübergabe sehr reibungsfrei verlief. Im Moment bin ich noch dabei, mich über alle Themen ausreichend zu informieren, um herauszufinden, welches davon meiner besonderen Aufmerksamkeit bedarf.“ Wenn es keinen Grund gab, zu lügen, war die Wahrheit meist vorzuziehen – natürlich in geschönter Form – da hierbei das lästige Erinnern, was man denn erlogen hatte, wegfiel. Und Sextus sah keinen Grund, dem Consular vorzuspielen, wie vielbeschäftigt er doch wäre. Dennoch brachte er, einfach um das Gespräch etwas zu lenken und sein wahrhaftes Interesse an seiner Arbeit zu unterstreichen – wenngleich über die Wahrhaftigkeit desselben disputiert werden konnte – ein etwas konkreteres Thema dazu an. “Soweit ich weiß, hatte der Curator Viarum eine Straße in der Planung. Ich hatte vor, mich die nächsten Tage um einen Termin bei Senator Octavius zu bemühen, um zu sehen, ob er dort meiner Unterstützung bedarf.“ Als Curator war er schließlich höher gestellt als er als Quästor. Aber es war ein zu guter Vorwand, um Kontakt zu den Octaviern knüpfen zu können, als dass er ihn ungenutzt lassen wollte.

  • Macers eigene Tätigkeit als Quaestor war zu lange her, um sich noch genau zu erinnern, wie damals seine Amtsübergabe oder Einarbeitung vor sich gegangen war. Von daher glaubte er gerne, dass so eine Amtsaübergabe reibungslos verlaufen konnte. Als er dann von dem Interesse des Quaestors an den Projekten des Curator Viarum hörte, nickte er. "Ja, das ist richtig. Er berichtete im Senat über diese Pläne. Richte ihm meine Grüße aus, wenn du ihn triffst." Grüße auszurichten und ausrichten zu lassen war eine beliebte Tätigkeit, vor allem, da kleine handliche Geräte, mit denen man solche Grüße jederzeit selber senden und empfangen konnte, noch nicht erfunden waren. "Ich habe nun schon einige Wochen wiederum nichts mehr von dem Projekt gehört. Ich bin schon gespannt, wann er im Senat von Fortschritten berichten wird."


    Macer nahm einen kleinen Schluck von dem Wein, bevor er dann langsam das Thema ins Gespräch einfließen ließ, wegen dem er gekommen war. "Senatoren sind es auch, wegen denen ich zu dir komme. Und dazu habe ich zunächst einmal eine ganz simple Frage: Fällt die Reisetätigkeit von Senatoren auch unter die Kontrolle deines Amtes?"

  • “Das werde ich sehr gerne tun, Purgitius.“ Die Grüße ausrichten würde Sextus wirklich gerne. Vor allem, da ihm die Erwähnung des Consulars vielleicht das Ohr des Octaviers öffnen würde und ihn so von Anfang an wohlmeinender stimmen würde. Dass Macer mit dem Curator eine Feindschaft haben könnte und dieser Gruß eine Stichelei war, war zwar eine Möglichkeit, doch glaubte Sextus nicht, dass der Mann vor ihm ihn dergestalt ins offene Messer rennen lassen würde. Dafür war er zu furchtbar aufrecht und ehrbar, und nichts, was Sextus über ihn bislang gehört hatte, rüttelte an diesem Eindruck.


    Dann allerdings rückte der Consular mit dem Grund seines Besuches heraus, zumindest suggerierte seine frage eine gewisse Richtung, und kurz legte sich Sextus' Stirn leicht in Falten. Fiel die Reisetätigkeit der Senatoren in seinen Bereich? Das war sicher Definitionssache. Viel drängender als das war eher die Frage, warum der Purgitier das wissen wollte und was er mit diesem Wissen anzustellen gedachte.
    “Soweit es die Belange Roms betrifft oder den Wirtschaftsverkehr, gewiss“, antwortete Sextus etwas unsicher. Er konnte sicher eine solche Befugnis notfalls konstruieren, nur war seine Tätigkeit nun nicht explizit darauf ausgerichtet, das Reiseverhalten der verschiedenen Senatoren zu protokollieren. Doch zunächst wollte er erst einmal in Erfahrung bringen, wieso sein Gesprächspartner überhaupt fragte.

  • Dass die Antwort des Quaestors etwas zögerlich kam bemerkte Macer durchaus, aber er war sich auch bewusst, die Frage etwas vage gestellt zu haben. "Nun, konkret geht es mir darum, dass es in früheren Zeiten üblich war, dass Senatoren sich nicht zu weit von Rom entfernten, um jederzeit zu einer Sitzung zusammen kommen zu können. Nur in den Senatsferien gab es da Ausnahmen. Nun fällt es aber schon seit Jahren häufiger auf, dass immer wieder Senatoren zu Sitzungen schlicht nicht erscheinen und offenbar auch gar nicht in der Stadt sind. Es würde mich nun interessieren, wenn man das irgendwie nachprüfen oder eine Zeit lang beobachten kann, ob das nur ein subjektiver Eindruck ist, oder ob Senatoren heutzutage tatsächlich recht hemmungslos die Stadt verlassen, wenn ihnen gerade danach ist." Natürlich überspitzte Macer die Sache gerade etwas, aber zum Erklären seines Gedankengangs erschien ihm das durchaus statthaft. Fragend blickte er den Quaesator an, ob dieser mit dem Problem etwas anfangen konnte.

  • Sextus lehnte sich ein wenig zurück und legte die Finger aneinander. Er verstand das Problem des Consulars, und sicherlich war es nicht nur der subjektive Eindruck, den der Purgitier für sich allein hatte. Sextus zweifelte nicht daran, dass diese Tatsache schon größere Ausmaße angenommen hatte, denn ohne einen begründeten Anhaltspunkt würde der Mann vor ihm kaum so etwas einfach ansprechen. Bestimmt hatte der Consular etwas besseres zu tun, als sich eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für einen frischgewählten Quästor aus den Fingern zu saugen.
    Nur gab es ein Problem an der Sache. Es stand nirgends festgeschrieben, wie sich Senatoren zu melden hatten. Gewiss verreisten einige und vergaßen dabei vollkommen, sich im Senat abzumelden. Eigentlich war eine Reise ja etwas, was man nicht einfach mal so auf sich nahm. Allein die Logistik des Packens war ein Graus, den ein normal denkender Mensch sicher nicht leichtfertig auf sich nahm. Dazu noch die Gefahren der Räuberbanden, die Fragen der Übernachtung, die Kosten für Reisematerial und Proviant... Es war ja nicht so, als müsse man nur mit dem Finger schnippen und einen Tag warten und wäre am Ziel angekommen.
    Auf der anderen Seite gab es natürlich auch Geschichten, wie beispielsweise über einen der Senatoren Germanicus, der ohne ersichtliche Notwendigkeit erst vor einem Jahr den Großteil eben jenes Jahres fernab von Rom verbracht hatte. Und es gab auch die Reise seines Patrons, getarnt als Kuraufenthalt, die dieser zur Gewinnung der Truppen in Syria genutzt hatte. Ersteren konnte Sextus ruhigen Gewissens – oder in absentia eines eben solchen – den Hyänen zum Fraß vorwerfen. Letztere Reise aber sollte von genaueren Untersuchungen verschont bleiben.
    “Sicher könnten die Wachen am Tor genauer Buch führen – oder überhaupt Buch führen anfangen, wer die Stadt betritt und wer sie verlässt. Und man könnte auch eine interne Richtlinie erlassen, dass ein Senator einen Grund für seine Abreise bekanntzugeben hat. Nur zum einen müsste man hierfür ein Archiv einrichten und auch Stellen schaffen, jenes zu verwalten. Ebenso müssten an den Toren Schreiber angestellt werden, denn ich bezweifle, dass alle unserer gut und treu dienenden Cohortler des Lesens mächtig sind.
    Das sollte ein geringeres Problem sein, so eine Richtlinie intern zu erlassen. Das größere Problem aber, verehrter Purgitius, sehe ich in der Tatsache, dass eine Abwesenheit von Rom ohne triftigen Grund wie beispielsweise der Genesung oder natürlich der eines öffentlichen Mandates – dass also solch eine Abwesenheit aus Rom völlig folgenlos ist. Es entspricht der Mos Maiorum, dass ein Senator dem Senat nicht fern bleibt. Doch ist dies nirgends festgelegt und schon gar nicht mit Strafe belegt. Ich fürchte, die Senatoren könnten ungehalten reagieren, wenn die Cohortes Urbanae sie beim Verlassen der Stadt immer nach ihren Gründen fragen. Auf der anderen Seite würde es einen erheblichen Verwaltungsaufwand bedeuten, wenn diese Gründe von besagten Wachen oder Archivaren selbst recherchiert werden müssten.“

    Sextus wollte erst einmal wissen, was der Consular von seinen Gedankengängen hielt. Er war sich recht sicher, keinen groben Fehler in seinen Überlegungen zu haben, da er stets nachdachte und dann redete, nicht anders herum. Dennoch war eine Reflexion seiner Gedanken sicher vorteilhaft, zumal er die Reaktion des Prugitiers so auch studieren konnte und abwägen konnte, ob sein Gedankengang in die von seinem Gegenüber gewünschte Richtung ging.

  • Anscheinend hatte Macer hier gleich einen kompetenten oder zumindest interessierten Gesprächspartner gefunden, denn der Aurelier äußerte sich gleich ziemlich ausführlich. Dafür, dass Macer davon ausging, dass das problem vielen gar nicht so bewusst wäre, war das schonmal ein Erfolg. Zu vielen der Ausführungen konnte er zudem nicken. "Du sprichst viele Punkte an, die es zu bedenken gibt", stimmte er zu. "Zunächst einmal gehen meine Überlegungen darauf zurück, dass es in früheren Zeiten schlicht so war, dass ein Senator sich nicht weiter von der Stadt entfernen durfte, als er innerhalb einer Tagesreise wieder zurücklegen konnte. Aber diese Regelungen scheinen wohl in Vergessenheit geraten zu sein. Trotzdem fürchte ich um die handlungsfähigkeit und damit letztlich auch den Einfluss des Senates, wenn jeder kommt und geht wie er will. Gründe für Reisen sind mir dabei sogar ziemlich egal. Ob ein Senator nun aus privaten oder geschäftlichen oder kultischen oder sonstigen Gründen verreist, ist mir letztlich egal. Ob er nach Brindisium oder Ravenna oder in eine Provinz reist letztlich ebenso. Von daher strebe ich nicht einmal eine Buchführung an. Zumindest keine dauerhafte. Aber es wäre eben gut zu wissen, wie viele Senatoren überhaupt für wie lange verreisen. Immerhin kann der Princeps Senatus ja auch Senatsferien anordnen, in denen keine Sitzungen stattfinden und die längere Reisen erlauben. Oder ein Senator beittet vorab um einen Dispens, eine Sitzung verpassen zu dürfen." Macer schien es eher um die Form zu gehen, nicht um die Reisen als solche.


    Sim-Off:

    Ich schulde dir noch einen Schaf-Witz, weil der andere Thread zu früh zu Ende war...
    Ein Biologe, ein Physiker und ein Mathematiker sollen eine Herde Schafe einpferchen. Der Biologe geht los, kauft sehr viele Holzpflöcke und viele Rollen Maschendraht und zäunt damit die Wiese ein, auf der die Schafe gerade stehen. Dem Physiker ist das zu teuer. Er treibt die Schafe erst dicht zusammen und zäunt sie dann ein. Dem Mathematiker ist auch das zu teuer. Er nimmt ein Reststück Maschendraht, wickelt es um einen Körper und sagt: "Ich definiere: Wo ich bin ist außen."

  • Sim-Off:

    :D Dafür hat sich das Warten gelohnt. Und ich hab einen passenden Antwortwitz:
    Ein Physiker für theoretische Physik, einer für praktische Physik und ein Mathematiker stranden auf einer einsamen Insel. Es gibt nur Stöcke und Steine und eine kleine Quelle mit Frischwasser, aber kein Essen. Eines Tages wird eine Konservendose angespült.
    Der praktische Physiker: „Ich nehm jetzt einfach einen Stein und hau auf den Deckel, mit genug Geschwindigkeit und der hohen Dichte des Steins müsste die Kraft reichen, um die Dose zu öffnen.“
    Der theoretische Physiker: „Nein, nein! Dann verspritzt du doch alles, und wir haben zu viel Verlust! Wir bauen jetzt mit den Stöcken hier eine Vorrichtung, die diesen Stein in exakt diesem Winkel auf den Rand der Dose schleudert, so dass nur der Deckel abgetrennt wird, und...“ Er beginnt, im Sand zu zeichnen.
    Und der Mathematiker: „Angenommen die Dose wäre offen...“



    Wen die Gründe für die Reisen nicht maßgeblich waren, was war es dann? Sextus versuchte, dem Gedankengang seines Gegenübers zu folgen, doch erkannte er den Zweck dieser Statistik nicht.
    “Nun eine einfache Zählung könnte natürlich auch erfolgen und wäre sicher mit weniger Ärger seitens der Senatorenschaft verbunden. Nur löst es ja das eigentliche Problem nicht. Vergangene Reisen können höchstens aufgrund der Meldungen im Senat nachvollzogen werden. Doch sind die dort abwesend gemeldeten Senatoren ja großteils aufgrund ihrer Mandate abwesend. Natürlich könnte man daraus auch für zukünftige Zeiten besonders verdichtete Reisezeiten ableiten. Als Beispiel hier der Sommer, wenn der Tiber austrocknet und der Gestank unerträglich wird, wobei hier vom Senat meines Wissens nach ohnehin Ferien ausgerufen werden, nicht? Doch eine aktuelle Statistik zu erheben wäre ein Projekt für mehrere Jahre, ehe genügend Daten erhoben wären, um eine relevante Teststärke zu erhalten.“
    Und so ganz ließ ihn der Gedanke nicht los, dass Gründe für eine Abwesenheit eine Rolle spielen sollten, also sprach er es dennoch wieder an, auch wenn der Purgitier darauf kein besonderes Augenmerk zu richten schien.
    “Ich weiß nicht, ob die Gründe für eine Reise völlig irrelevant bleiben sollten. Gerade die Einnahme von wichtigen Ämtern in den Provinzen würden die Statistik schließlich verfälschen. Und es ist die Frage, ob man die Unlust mehrerer Senatoren, ihrem Eid gemäß der Mos Maiorum zu entsprechen und sich in der Nähe Roms aufzuhalten, um an der Legislative teilzuhaben, wie es nicht nur ihr durch den Kaiser gegebenes Recht, sondern auch ihre durch Stand und Würde gegebene Pflicht ist, auch noch belohnen sollte. Es kann nicht das Ziel einer Veränderung sein, die zu belohnen, die ihren Dienst schlecht versehen.“

  • Macer musste feststellen, dass er seinen Gedankengang und seine Ziele offenbar noch nicht gut genug erläutert hatte, denn die Ideen des Quaestors passten nicht ganz zu dem, was er sich gedacht hatte. "Sicher, an vergangenen Reisen kommen wir mit einer neuen Beobachtung nicht heran", ging er erst einmal auf das Problem der Zählung ein. "Aber das ist für mich schonmal eine wichtige Information, dass es aus den bisherigen Aufzeichnungen der Quaestoren keine speziellen Informationen zum Reiseverkehr der Senatoren gibt." Das hätte ja schließlich auch anders sein können, denn die Überwachung des Reiseverkehrs kann ja alles mögliche bedeuten. "Und die Senatsferien sind eben der Punkt, der mir auch im Kopf herum schwebt. Es gibt sie, das ist völlig richtig und genau deswegen sollten Senatoren eigentlich kaum Grund haben, zu anderen Zeiten die Stadt länger zu verlassen, wenn sie nicht gerade ein Mandatum erhalten haben." Womit sie dann beim anderen Punkt angekommen waren. "Wer aufgrund eines Mandatums abwesend ist, hat mit der ganzen Sache ja ohnehin nichts zu tun. Insofern sehe ich nicht ganz, weshalb du dir Sorgen machst, dass diejenigen belohnt werden, die ihren Dienst schlecht versehen." Fragend blickte er den Quaestor an. Vielleicht hatte er auch einfach etwas falsch verstanden, was der Quaestor meinte.


    Sim-Off:

    Ein Biologe, ein Physiker und ein Mathematiker übernachten in einem Hotel. Nachts bricht ein Feuer aus und löst einen Alarm aus. Der Biologe schreckt hoch, läuft aus dem Zimmer, sieht Qualm im Treppenhaus, reißt das Fenster auf und springt raus. Der Physiker schreckt ebenfalls hoch, geht in den Flur, sieht den Qualm, schaut aus dem Fenster, sieht den Biologen, der sich beim Sprung den Knöchel verstaucht hat, geht zu einem anderen Fenster, öffnet es und klettert am Regenrohr hinunter. Der Mathematiker schreckt ebenfalls hoch, geht in den Flur, sieht einen Feuerlöscher und legt sich wieder beruhigt schlafen - es gibt eine triviale Lösung.

  • Sim-Off:

    Ein Mann hat sich wegen heftigem Wind mit seinem Fesselballon total verfahren. Er sieht auf einer nahen Wiese einen Mann stehen, und lässt den Ballon sinken, um ihn zu fragen, wo er ist.
    Der Mann schaut hoch, überlegt, und nach etwa zwei Minuten kommt er zu dem Schluss: „In einem Heißluftballon!“
    Woran merkt man, dass der Mann Mathematiker ist? Er hat überlegt, bevor er geantwortet hat, seine Antwort ist zweifelsfrei richtig, und der Fragende kann mit der Antwort nicht das geringste anfangen.


    Irgendwie hatte Sextus das Gefühl, dass es da eine wichtige Information gab, die er hätte haben müssen, um das Anliegen des Consulars zu verstehen. Denn je mehr dieser redete, umso mehr hatte Sextus das äußerst unliebsame Gefühl, nicht zu verstehen, was der Mann überhaupt wollte.
    “Verzeih, Consular, aber hattest du nicht eben gesagt, dass du eben jene Statistik deswegen für sinnvoll erachtest, damit man Zeiten findet, in denen Senatsferien ausgerufen werden?“ So zumindest hatte Sextus die direkt aneinandergereihten Sätze vorhin verstanden, in denen der Purgitier einen Zusammenhang zwischen eben jenen Ferien und der Reisetätigkeit der Senatorenschaft hergestellt hatte. Also entweder fehlte Sextus nun eine gewichtige Information, die beide Sätze sinnvoll dergestalt trennten, dass kein kausaler Zusammenhang mehr zwischen beiden Dingen bestand, oder aber sein Gegenüber wusste selber nicht, was er eigentlich wollte. Letztere Möglichkeit allerdings wäre ungut, weil wie sollte Sextus es dann erst wissen? So gut kannte er den Consular nicht, und er war sich auch nicht sicher, ob der Mann vor ihm letzten Endes dergestalt nützlich wäre, als dass Sextus dessen Vorlieben eruieren sollte und ihn dahingehend zufriedenstellen sollte. Sicher, er war Consular, das war Sextus' Patron auch. Und dessen Patron ebenso.
    “Und eben das empfinde ich als den falschen Weg. Die Senatoren sollten verreisen, wenn der Senat Ferien ausruft, und nicht der Senat Ferien ausrufen, wenn die Senatoren zu reisen wünschen.
    Von daher irritiert mich ein wenig deine Anfrage, erschließt sich mir noch nicht so ganz der Sinn und Zweck einer solchen Statistik. Wenn es also nicht darum geht, Sanktionen zu verhängen – was aufgrund fehlender Rechtsgrundlage ohnehin schwierig wäre und durch den Senat auch erst beschlossen werden müsste – und nicht darum geht, die Ferienzeiten anzupassen, was genau erhoffst du dir dann durch eine solche Aufstellung?“

    Sextus hasste es, direkte Fragen stellen zu müssen, offenbarten diese doch unmissverständlich, dass man etwas nicht verstanden hatte. Problem war nur, er verstand wirklich nicht, was der Purgitier erreichen wollte.

  • "Nein, da habe ich mich wohl falsch ausgedrückt, wenn du das so verstanden hast", erwiderte Macer schnell, als der Quaestor seine Interpretation von Macers Ausführungen darlegte. Dafür nickte er dann umso heftiger, als der Quaestor eben jene irrtümliche Auslegung als den falschen Weg bezeichnete. "Genau so ist es! Die Senatoren sollen Reisen, wenn Ferien sind und sonst nicht. Und ja, bevor Sanktionen verhängt werden können, braucht es eine Rechtsgrundlage. Genau dieser Gedanken treibt mich um." Ziemlich lange sogar schon und es ärgerte Macer ein wenig, dass er noch immer nicht zu einem Ergebnis gekommen war, mit dem er selber soweit zufrieden war, dass er es öffentlich vortragen konnte. Aber er nahm dies als Zeichen, dass seine Gedanken eben noch nicht ausgereift genug waren. "Und diese Grundlage muss dann im Senat geschaffen und diskutiert werden. Und genau dazu brauche ich Zahlen. Wie viele Senatoren verreisen ohne Auftrag des Senates oder Kaisers? Wie lange verreisen sie? Sind es beispielsweise nur wenige Senatoren, wird man auch für strenge Regelungen eine Mehrheit finden können, weil die Mehrheit eben nicht verreist. Sind es dagegen viele Senatoren, müssen Kompromisse gefunden werden. Verreisen Senatoren lange, muss man vielleicht andere Sanktionen androhen als wenn es nur kurze Reisen sind. Ich halte dies zumindest für notwendig zu wissen, um die Angelegenheit sachlich diskutieren zu können." Macer hoffte, dass der Quaestor ihn nun besser verstehen würde.


    Sim-Off:

    Ein Mathematiker spaziert mit seinem Freund durch die Australische Steppe. Da treffen sie auf eine riesige Herde Schafe. Der Freund denkt laut: "Wahnsinn, wie viele das wohl sein mögen?" Darauf der Mathematiker: "Wieso? Das sind genau 3746."
    Der Freund möchte natürlich wissen, wie er das so schnell gemacht hat, daraufhin der Mathematiker: "Ist doch gar kein Problem. Einfach die Beine zählen und durch 4 teilen."

  • Sim-Off:

    Ein Mathematiker wandert durch den Wald. Plötzlich klopft ein Frosch an sein Bein: "He, Du, ich bin eine verzauberte Prinzessin, wenn Du mich küsst, bin ich erlöst!"
    Der Mathematiker hebt den Frosch auf und steckt ihn in die Hemdtasche. Darauf klopft der Frosch erneut: "He, ich bin eine verzauberte Prinzessin, wenn Du mich erlöst, dann werden wir heiraten und glücklich!"
    Der Mathematiker sieht sich nur den Frosch an und macht gar nichts. Darauf der Frosch: "Ich bin wirklich eine verzauberte Prinzessin und wenn Du mich küsst, dann müssen wir nicht heiraten, aber ich verspreche dir Gold und Edelsteine."
    Darauf der Mathematiker: "Och weißt Du, ich bin Mathematiker und mit Frauen hab ich nicht viel am Hut, aber einen sprechenden Frosch find' ich klasse!"


    Also wollte der Consular nur eine mögliche Gesetzesinitiative mit Zahlen untermauern, um bessere Argumente zu haben? Sextus lehnte sich etwas zurück, nippte an seinem Wein. Natürlich waren solche Statistiken zu diesem Zweck sicher nicht schlecht, nur dauerte ihre Erhebung wohl einen erheblichen Zeitraum oder verschlang sehr viel Zeit der Recherche, indem man vergangene Ereignisse aus den Archiven hervorkramte. Und selbige waren auch nicht umfassend und in dieser Hinsicht gepflegt, da es ja keine gesetzliche Grundlage gab, aufgrund derer man sich melden musste. Im Endeffekt war es da genauso effektiv, einfach drauf los zu raten. Es gab ja nicht umsonst die vielzitierte Erkenntnis, dass 87,2% aller Statistiken frei erfunden waren.
    “Eine interne Richtlinie der Stadtwachen, darüber Aufzeichnungen ab jetzt zu erstellen, wenn ein Senator die Stadt verlässt oder betritt, sollten kein Problem sein. Daraus ließen sich zukünftig dann die von dir gewünschten Statistiken ableiten. Nur würde es wohl mehrere Jahre dauern, bis die Daten hieraus eine beweiskräftige Stärke erreicht hätten, um so deinem Vorhaben nützlich zu sein. Für die nähere Zukunft wäre das wohl zwecklos.“
    Sextus stellte seinen Becher beiseite und überlegte weiter. Ungelöste Probleme waren für ihn ein Ärgernis. In diesem Falle zwar keines, das ihm den Schlaf rauben würde, aber dennoch etwas, mit dem er sich näher beschäftigen wollte. “Aufgrund fehlender Verpflichtung werden alte Daten wohl nur schwerlich zu erheben sein. Vielleicht erinnert sich der ein oder andere noch an ein paar Reisen einzelner Senatoren. Germanicus war meines Wissens nach vor nicht allzu langer Zeit in Germania. Solche Dinge. Aber verlässliche Daten werden da wohl kaum vollumfänglich erhoben werden können. Vielleicht mithilfe der Listen des Senats, wobei diese die Gründe für die Reisen nicht aufführen und so die ganzen Entsendungen für Legate die Statistik verfälschen würden.“ Sextus dachte einfach laut und gab dem Consular so absichtlich die Chance, ihm ins Wort zu fallen, falls dieser da etwas genaueres wissen würde.

  • Erleichtert stellte Macer fest, dass er sein Anliegen nun wohl soweit verständlich gemacht hatte, dass die Antworten des Quaestors wieder zu seinen Problemen und Überlegungen passten. "Ja, dass kurzfristig keine erschöpfenden und völlig sattelfesten Statistiken herauskommen würden, ist mir klar. Es geht mir wie gesagt ja auch eher um eine grobe Einschätzung der Lage und um ein paar Zahlen als Argumentationshilfe. Wenn ich dann im Senat in der Diskussion herausstellt, dass viele Senatoren gerne eine umfangreichere Studie sehen würden, kann man die dann ja noch immer in Auftrag geben." Wobei er damit nicht rechnete. Zumal 87,56745% aller Studien ja sowieso eine Genauigkeit vortäuschten, die mit den gewählten Methoden gar nicht zu erzielen war. Grobe Zahlen schienen ihm daher ausreichend, um einen Eindruck für die Größenordnungen zu erhalten. "Würde das Zusammentragen solcher Daten, auch aus der Erinnerung, denn überhaupt in deinen Aufgabenbereich der Reiseüberwachung fallen, so dass es dich nicht von anderen Aufgaben ablenkt oder dir Schwierigkeiten macht, weil du deine Kompetenzen überschreitest", versicherte sich Macer dann. Schließlich war er kein amtierender ranghöherer Magistrat, der dem Quaestor einfach Anweisungen erteilen konnte.


    Sim-Off:

    A Dozen, a Gross and a Score,
    plus three times the square root of four,
    divided by seven,
    plus five times eleven,
    equals nine squared and not a bit more.


    [SIZE=7]((12 + 144 + 20 + (3 * 4^(1/2))) / 7) + (5 * 11) = 9^2 + 0[/SIZE]

  • Sim-Off:

    Eine Molkerei möchte ihre Produktion erhöhen. Sie setzt einen Biologen, einen BWLer und einen Mathematiker auf das Problem an.
    Nach einem halben Jahr intensiven Campings auf den Viehweiden (ja, ja, wir betreiben artgerechte Haltung ;) ) schlägt der Biologe eine Spezialdüngung des Grases vor, was in letzter Instanz die Milchausbeute um 30% steigern würde. Die Molkeirei beschließt, auf die Ergebnisse der anderen beiden zu warten.
    Ein weiteres halbes Jahr später verkündet der BWLer stolz, daß aufgrund seiner umwerfend neuen Betriebsorganisation zwar leider, leider die Hälfte der Mitarbeiter sich einen neuen Job suchen müßten, aber dafür die Milchproduktion um 50% gesteigert werden könnte.
    Inzwischen sind 3 Jahre vergangen und das Problem ist beinahe in Vergessenheit geraten. Der Biologe wurde gefeuert, weil die Milch plötzlich zu lachen anfing und der BWLer wurde vom wütenden Personal gelyncht. Plötzlich taucht der Mathematiker erhobenen Hauptes und schwer übernächtigt auf:
    "Wir können die Produktion vervierfachen... unter der Voraussetzung einer punktförmigen Kuh im Vakuum."


    “Nun, Purgitius, da es bislang keine Richtlinie gibt, nach der sich Senatoren abmelden müssen, gibt es natürlich auch niemanden, der dafür zuständig ist.“ Und er als Quästor war sicherlich auch nicht derjenige, von dem sich Senatoren sagen lassen würden, was sie zu tun und zu lassen hatten. Sextus machte sich über seinen momentanen Rang da keinerlei Illusionen. Vor allem die neu aufgestiegenen Senatoren waren da meist schlimmer als die altehrwürdigen Familien und bildeten sich alles mögliche ein, was ihnen der Stand nun erlauben würde, ungeachtet der Tatsache, dass sie Homines Novi waren.
    “Ich denke nicht, dass es direkt in m einen Zuständigkeitsbereich fällt, der ja mehr für die Überwachung der Straßenlage zu sorgen hat und der Einhaltung der Reisebestimmungen als solches. Allerdings ist es nicht so weit von meinem Tätigkeitsbereich entfernt, dass man mir Amtsanmaßung unterstellen könnte.
    Ich kenne den neuen Procurator a memoria recht gut. Als Herr über das Archiv der Kanzlei kann ich mich da mit ihm beraten, was die alten Daten anbelangt. Und für die neuen würde ich mich wie gesagt an die Cohortes Urbanae wenden und dort eine entsprechende Anweisung erwirken. Eine solche Aufzeichnung sollte nun kein größeres Problem darstellen.“

    Pompeius Imperiosus und Duccius Vala waren beide beim Militär und konnten ihm bei letzterem Punkt sicherlich zur Not ebenfalls unter die Arme greifen. Wozu hatte man denn Verbündete, wenn nicht, um von ihren Kontakten zu profitieren?
    “Allerdings würde ich mich nicht allzu sehr auf die Validität einer solchen Statistik verlassen. Mehr als eine Tendenz wird man daraus fürchte ich kaum ablesen können, so dass die entsprechende Diskussion im Senat durchaus kontrovers werden könnte. Und es wird seine Zeit dauern.“

  • "Kontroverse Debatten wird es im Senat vermutlich ohnehin geben", winkte Macer lächelnd ab. "Es ist nicht anzunehmen, dass der Senat jubelnd aufspringt, wenn ich dafür werbe, die Rechte der Senatoren einzuschränken. Da kann jede Argumentationshilfe nur hilfreich sein, mag sie auch noch so schwach sein." Dass es Zeit dauern würde, war Macer ebenfalls klar. Aber so lange, wie er die Idee nun ohnehin schon mit sicher herum trug, kam es auf den einen oder anderen Monat mehr nun auch nicht mehr an. "Zeitlich besteht keine dringende Eile. Ich habe ja kein Wahlprogramm zu erfüllen mit diesem Anliegen. Wenn du also tatsächlich etwas für mich tun magst, dann auf keinen Fall mehr, als dir deine Zeit erlaubt. Ich werde dir in jedem Fall einen Gefallen schulden, aber ich möchte nicht deine Freizeit auf dem Gewissen haben", versicherte er dem Quaestor seine Dankbarkeit und setzte gleichzeitig die Priorität der Sache eher niedrig an. "Wie gesagt bin ich über jede Hilfe in Form von Daten und Fakten froh."


    Sim-Off:

    Ein Ingenieur, ein Physiker und ein Mathematiker stehen auf dem Flachdach eines Hauses und haben die Aufgabe, von dort herunter zu kommen. Leitern und ähnliches gibt es keine.
    Der Ingenieur schaut zu allen Seiten herunter, sucht sich eine geeignete Stelle, wo der Boden weich und sandig aussieht. Er springt, trifft auf einen unter dem Sand verborgenen Stein, verstaucht sich den Fuß und flucht: "Sche** Stein!"
    Der Physiker beobachtet die Umgebung und stellt einige Berechnungen an. Er nimmt Anlauf, springt, wird von einer Windböhe erfasst, landet daher knapp neben dem Baum, der seinen Sprung eigentlich abfangen sollte und flucht: "Sche** Störvariablen!"
    Der Mathematiker schließt die Augen, um sich konzentrieren zu können und stellt ebenfalls einige Berechnungen an. Er geht zu einer bestimmten Stelle, springt, verschwindet in den Wolken und flucht: "Sche** Vorzeichenfehler!"

  • Sim-Off:

    Wenn man einen Mathematiker wählen lässt zwischen einem belegten Brötchen und ewiger Seligkeit, was nimmt er?
    Natürlich das Brötchen: Nichts ist besser als ewige Seligkeit - und ein belegtes Brötchen ist besser als nichts.


    Dass es den Senatoren unter Umständen nicht gefiel, gesetzlich zu dem verpflichtet zu sein, wozu Moral und Anstand sie ohnehin anhielt (nämlich sich ordentlich an und abzumelden und nicht ohne Grund ihren vom Kaiser eingeräumten privilegierten Sitz in der Curia Iulia zu verlassen), konnte sich Sextus durchaus vorstellen. Er selber war moralisch flexibel genug, um nun nicht mit rechtschaffener Empörung auf die Abwesenheit und Reiselust der Senatorenschaft zu reagieren. Wäre er schon Senator, wenn sich eine opportune Gelegenheit böte, mehr Macht zu gewinnen, und diese eine Reise einschloss, er selbst würde wohl die kalten Marmorsteinbänke auch gegen einen Pferderücken eintauschen, zumindest zeitweilig. Und er hasste reiten.
    Allerdings war dies hier eine formidable Möglichkeit, sich die Verbundenheit des Consulars zu sichern, indem er ihm ein wenig unter die Arme griff. Und dieser räumte sogar wortwörtlich ein, ihm einen Gefallen schuldig zu sein, und Sextus würde garantiert darauf zu passender (oder auch unpassender) Gelegenheit darauf zurückkommen und eben jenen einfordern. Dafür konnte er es schon verschmerzen, ein wenig im Dreck zu wühlen, um brauchbare Daten zu erheben. Und seine Freizeit war dabei ohnehin nicht von Belang. Als gewählter Magistrat konnte man ohnehin ohne weiteres die mathematische Formel Aufstellen: Freizeit < Epsilon, und dieses spezielle Epsilon war so klein, dass es negativ wurde, wenn man es durch 2 teilte.
    “Sei unbesorgt, Purgitius. Du musst dein Gewissen nicht mit Dingen belasten, die zu opfern ich freiwillig zugestimmt habe. Ich werde mich dann mit dem Procurator a memoria beraten für die alten Daten und für die neueren mich mit dieser Anweisung an die Cohortes Urbanae wenden. Und dann sehen wir erst einmal weiter. Ich bin zuversichtlich, auf absehbare Zeit so verwertbare Daten zu erhalten. Und sollte es doch länger dauern und der Kaiser meiner Gens zugewandt sein, kann ich dir auch meine Unterstützung im Senat zusichern. Allerdings letzteres wie gesagt unter dem Vorbehalt, dass ich nach Ende meiner Amtszeit erhoben werde.“
    Wobei das vermutlich eher an Salinator hängen würde, womit die Chancen nicht unbedingt gut standen. Sogesehen war zu hoffen, dass der Plan seines Patrons noch vor Ende des Amtsjahres umgesetzt werden würde, wobei das wohl eher unwahrscheinlich war.

  • Nun nahmen die nächsten Schritte also tatsächlich konkrete Formen an und Macer war sehr froh darüber. Natürlich war der Ausgang weiterhin ungewiss und er hatte keine Ahnung, ob wirklich brauchbare Ergebnisse zusammen kommen würden, aber zumindest würde er nicht weiter auf der Stelle treten. Dass es ihm nicht unbedingt gefiel, dass der Kaiserhof involviert sein würde, verschwieg er vorsichtshalber, um den gerade mühsam gefundenen Plan nicht schon wieder zum Einsturz zu bringen.


    "Nun, dann danke ich dir jetzt schon für deinen Einsatz", sagte er stattdessen und lächelte herzlich. "Wie gesagt, setze nicht über Gebühr viel zeit dafpr ein, aber natürlich bin ich neugierig von dir zu hören, sobald es Neuigkeiten gibt", konnte er eine gewisse Aufregung dann aber nicht ganz verbergen. "Und was deine Zukunft im Senat angeht, hat deine Gens aus der Vergangenheit heraus betrachtet doch nichts zu befürchten, oder?", fragte er dann nach. Immerhin hatte Macer selbst erst kürzlich mit verfolgen dürfen, wie einer seiner aurelischen Klienten in den Senat eingezogen war.


    Sim-Off:

    Was ist der Unterschied zwischen einem introvertierten und einem extrovertierten Mathematiker?
    Der extrovertierte Mathematiker schaut auf deine Füße, während er mit dir spricht.

  • Sim-Off:

    Der folgende Witz ist zugegebenermaßen etwas schwierig :D
    As everyone knows, Noah built an arc. Here is some additional information about what happened when the animals were getting off...
    Now, the world was pretty well empty of land creatures, so Noah gave all of the animals instructions as they departed.
    To the Aardvarks, he commanded, "Go forth and multiply!"
    A couple snakes came slithering out, and he commanded, "Go forth and multiply!"
    "We can't, we're adders." replied the snakes.
    Well Noah kept giving commands, until at last he told the zebras, "Go forth and multiply!"
    A while later he was walking around and stepped over a fallen tree. There were those snakes, well, er... multiplying.
    "I thought you said you couldn't multiply?" asked Noah.
    "By LOGS we can!" replied the adders.


    “Sicher, meine Gens hat viele Namen im Senat hervorgebracht, vor und nach unserer Erhebung in den Stand der Patrizier. Nur ist es letzterer, der die Sache durchaus unter den gegebenen Umständen etwas erschweren könnte.“
    Sextus erinnerte sich, dass Macer damals das Gespräch bei seinem Patron verlassen hatte, ehe der heikle Teil des Abends begonnen hatte. Und so hatte der Aurelius keine Ahnung, wie der Purgitier nun letztendlich zu Salinator stand. Nach außen hin gab sich der Consular neutral, das war eine nur allzu häufig vertretene Meinung über ihn. Nur sagte das nichts über seine tatsächlichen Absichten. Und wo der Mann Sextus gerade eine solche Steilvorlage präsentiert hatte, lies er es sich nicht nehmen, ganz beiläufig das Thema anzuschneiden in der Hoffnung, ein paar Informationen zwischen den Zeilen vielleicht herauslesen zu können. Immerhin war der Mann Avianus' Patron und damit wohl nicht ganz unwichtig. Und vor allem, sollte die Sache schief gehen, könnte er ein weiterer Rettungsanker sein, sofern er wirklich siene Neutralität wahren konnte.

  • "Ich verstehe, was du meinst", sagte Macer langsam und bedächtig. Dass der derzeitige starke Mann von Rom eine gewisse Abneigung gegen Patrizier hatte, war schließlich nicht unbekannt. "Wobei ich dich hier tatsächlich wörtlich nehmen würde und tatsächlich nur von einer gewissen Erschwernis reden würde." Gerade eben seine eigenen Erfahrungen mit seinen Klienten sprachen dagegen, dass es unmöglich war als Patrizier in den Senat zu kommen. Und der Quaestor hatte da nun auch keine neuen Argumente geliefert. "Zweifellos wird es auf die Unterstütrzung deines Patrons ankommen und auch auf deine eigenen Leistung und das vielleicht mehr als sonst, aber ich denke, es bauen sich da keine unüberwindlichen Hürden auf. Falls doch, wäre dies jedoch sicher ein Problem, das nicht nur dich persönlich betrifft."


    Sim-Off:

    Kommt ein Vektor zur Drogenberatung: "Hilfe, ich bin linear abhängig."

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