• „Ach, es gibt über mich nicht viel zu erzählen. Mein Vater ist ein Kaufmann, der auch schon einmal mit Hispaniern gehandelt hat, darum kam ich auf die Idee hierher zu kommen. Na ja und ich habe mich irgendwann den Philosophen angeschlossen. Mal da mal hier geschnuppert und irgendwann bei der Stoa hängengeblieben. Ihr könnt es Euch denken, diese permanente Emotionsunterdrückung und Lustunterdrückung war nicht mehr mein Fall, und Hedone ist sowas schönes.
    Außerdem ist es in Korinth derzeitig etwas unruhig wegen der Christen, diese Leute werden von den anderen verleumdet und verachtet. Da kommt es schon einmal zu der einen oder anderen Streiterei.
    Weil ich nicht wusste wohin zog ich mich 40 Tage anachoretisch zurück. Eine innere Stimme riet mir hierher zu kommen. Jetzt bin ich hier!


    Und ich trinke gerne Wein!"


    Ich hob nocheinmal den Becher.


    "Auf den Wein!"

  • Glabrio lachte, wegen dem erneuten Anstoßen.
    Er tat es ihm gleich, doch dann fragte er ernst nach.
    "Die Christen? Es gibt Unruhen in Korinth? In wiefern sind Christen darin involviert?"
    Glabrio hatte sofort aufgehorcht als Drakontios gesagt hatte, sie würden verleumdet werden. Das war eine viel zu seltene Einstellung, das so zu sehen.
    Er würde ihn im Auge behalten. Er war sicher ein sehr interessanter Mensch.

  • "Nun ja, ich bin auch nicht gerade ein Freund der Christen und möchte diese nicht in Tarraco haben ..."


    Er hob seinen Kopf und blickte musstrauisch ...


    "Du bist doch kein Christ? Welcher aus Korinth flüchten musste?"

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    Einmal editiert, zuletzt von Publius Matinius Agrippa ()

  • "Das ist ja interessant! Was befürchtest du denn von Christen?"
    Als Agrippa Drakontios derart bösartig verdächtigte, doch noch hielt er sich zurück.
    Er war fast sicher, dass der Proconsul Recht hatte, das meinte er zu spüren, doch er war sehr gespannt wie Drakontios reagieren würde.

  • Eigentlich hatte er noch warten wollen, wie Drakontios antwortete, doch nun mischte er sich doch ein. So ruhig wie möglich, erwiderte er: "So, eine Sklavenreligion? Wie darf ich das verstehen? Ich habe Jahre in Judäa und den umliegenden Ländern verbracht, wo das Christentum seine Wurzeln hat, und ich muss aufgrund meiner bescheidenen Erfahrungen, die jedoch wohl weitergehen als deine, sagen, dass es dort kaum Sklaven gibt die Christen sind. Die Meisten sind freie Bürger, ehemalige Juden aber auch römische Bürger. Daher verstehe ich nicht, wie das eine Sklavenreligion sein sollte...
    Der einzige Grund könnte sein, dass auch Sklaven Mitglied sein können, doch ich sehe da keinen Unterschied zum Cultus Deorum. Schließlich gibt es genug römische Sklaven, die an die römischen Götter glauben. Vielleicht habe ich einen Aspekt nicht gesehen oder vergessen, doch wie kommst du darauf, das Christentum sei eine Sklavenreligion? Ich kann mich auch nur auf meine Erfahrungen stützen, doch wie gesagt sind die doch meiner Meinung nach etwas größer als die Deinen, wenn es um die Religionen des Ostens geht!"

  • "Nun gut, du scheinst da besser informiert zu sein als ich, mich interessieren diese Religionen des Osten nichts besonderes, was für mich zählt, sind unsere Götter, der Stammvater Jupiter, Mars, Fortuna, die sind mir wichtig. Das mag für Judäa, aber hier im Westen, sind keine ehrenhaften Männer Anhänger dieser Religion, Anhänger dieser Religion sind Sklaven, Freigelasse, Ausländer und sie verführen anständige römische Bürger zu bekehren, nein, es ist kein Glaube der ehrenhaften Männer ..."

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  • Glabrio erhob sich. "Nun, lieber Agrippa, auch das wage ich zu bezweifeln...
    Darf ich dich auf einen kleinen Spaziergang einladen, Drakontios?"
    Ohne auf eine Antwort zu warten, legte Glabrio zwei Münzen für die Bedienung auf den Tisch und wandte sich zur Tür. Als er draußen war, wandte er sich langsam, damit Drakontios ihm folgen konnte, wenn er wollte unter das Aquädukt.

  • Zitat

    Original von Publius Matinius Agrippa
    "Nun gut, du scheinst da besser informiert zu sein als ich, mich interessieren diese Religionen des Osten nichts besonderes, was für mich zählt, sind unsere Götter, der Stammvater Jupiter, Mars, Fortuna, die sind mir wichtig. Das mag für Judäa, aber hier im Westen, sind keine ehrenhaften Männer Anhänger dieser Religion, Anhänger dieser Religion sind Sklaven, Freigelasse, Ausländer und sie verführen anständige römische Bürger zu bekehren, nein, es ist kein Glaube der ehrenhaften Männer ..."


    Kurz schaute Valens hinter Glabrio her. Dann wandte er sich zu Agrippa hin.
    "Nun, das kann ja Ansichtssache sein. Woher weißt du, dass wir dem richtigen Glauben anhängen und nicht die Christen oder Juden oder Kybelianer oder Mithraisten? Was sind die Beweise?", versuchte Valens nun rational zu argumentieren.

  • Agrippa blickte seinen Bruder an ...


    "Nicht die Juden, Christen oder ein Anbeter eins anderes orientalischen Scharlatan herrscht über die Welt, nein, es ist Rom und Jupiter, welche die Welt beherrschen. Falls wir also tatsächlich die falschen Gottheiten anbeten, weshalb gehört uns die Welt? Und nicht den anderen?"

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  • Nun lieber Agrippa, lass mich zu den römischen Göttern eine Frage an Dich richten. Man sagt das Rom seine Größe erhalten habe aufgrund des Glaubens der Bürger an ihre Götter und das diese sich für den frömmsten Staat auf Erden halten. Aber vor einigen Minuten sprachst Du noch davon das die Bürger mehr opfern sollen, also ist es um die der Religion der Römer nicht gut bestellt. Aber dennoch hat Rom seine Größe erhalten. Wie kann das sein? Wenn die Götter den Menschen egal sind, müssten doch jene Götter die Rom erstarken ließen Rom für einen solchen Frevel untergehen lassen. Oder nicht?

  • "Nun, Tarraco ist eine Stadt im Imperium, mein guter Drakontios, hier könnte wahrlich mehr geopfert werden, aber es gibt noch tausende andere Städte. Aber am allerwichtigesten ist was in Rom selbst passiert, der Frevel fand hier in Tarraco statt und nicht im Zerntrum der Welt."

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  • "Das heißt also das Du erstens oft in Rom bist und in die Häuser der Bürger gehtst und die Tempel ansiehtst und das zweitens Tarraco von den Göttern zerstört werden müsste?"

  • Sim-Off:

    Drakontios: Du solltest mit Glabrio gehen... :D


    "Wenn ich etwas sagen darf", mischte sich Valens ein, "erstens denke ich nicht, dass die Götter Tarraco wegen dem Frevel eines Einzigen untergehen lassen sollen. Wer schließt aus, dass der Betreffende gar nicht aus unserer Stadt, sondern vom Land oder einer anderen Stadt war? Oder gar nicht von Hispania?
    Zweitens: Auch die Parther beherrschen einen großen Teil der Welt - von Anatolien bis zum Indus. Und sie beten die Götter des Zarathustra an - hauptsächlich den Feuergott Ahura Mazda. Und auch die Inder und Serer behrrschen Teile der Welt, die wir noch gar nicht kennen. Und auch südlich der großen Wüste in Africa soll sich Libyen weit nach unten erstrecken - und wer weiß, vielleicht gibt es noch Land jenseits vom Atlantik! Ich denke nicht, dass wir die ganze Welt beherrschen."

  • Zitat

    Original von Drakontios
    "Das heißt also das Du erstens oft in Rom bist und in die Häuser der Bürger gehtst und die Tempel ansiehtst und das zweitens Tarraco von den Göttern zerstört werden müsste?"


    "Nicht gerade zerstören, aber Tarraco dürfte sich nicht bekalgen, wenn ein Unglück geschieht und nein, ich selten in Rom, aber ich weiss, dass die Priesterschaft dort einige hundert Mitglieder umfasst"


    Agrippa blickt seinen Bruder an ...


    "Das sind alles unzivilisierte Länder, Rom herrscht über die zivilisierte Welt, aber du wirst sehen, irgendwann gehört das alles uns. Jeseits des Atlantiks? Dort kannst du nicht hin segeln, sonst fällst du ab der Platte ..."

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  • Ich sah herzlich zu Agrippa herüber, hörte gespannt seiner Antwort zu und fragte anschließend:


    „Also sind die Götter daran Schuld, wenn mit Tarraco ein Unglück geschieht“


    Ich kniff mein linkes Auge ein wenig zusammen, weil ich überlegte und fragte dann:


    „Warum interessiert es Dich, als Epikureer eigentlich, lieber Agrippa, was die Götter machen, wo doch Epikur sagte, dass die Götter nicht in das Leben der Menschen eingreifen?“


    Ich kratzte mir die Schläfe


    „Oder hat das jemand anders gesagt? Ich bin nicht ganz sicher. Das wisst Ihr besser!"

  • "Nein, nicht die Schuld der Götter ..."


    "Epikurs These das Eingreifen von Götter, göttliche Strafe oder Lohn ein Aberglaube ist, halte ich für falsch und ich spreche aus eigener Erfahrung, Fortuna selbst hat mich schon des öfteren belohnt ..."


    "Aber wie für Epikur ist auch für mich das oberste Ziel des Lebens die Lust und Genuss ..."


    Er lehnte sich in seinem Stuhl zurück.


    "Du hast immer noch nicht meine Frage beantwortet, Drakontios, bist du aus Korinth geflüchtet weil du ein Christ bist?"

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