[Officium] Praefectus Legionis Servius Artorius Reatinus

  • "Winter kann man das wohl nicht nennen", sagte Reatinus sarkastisch, "Hier gibt es nur erträgliche Hitze und unerträgliche Hitze und die unerträgliche Hitze kann man ruhig auch den ägyptischen Sommer nennen." Er hörte sich irgendwie an, als hätte er hier schon Jahre zugebracht. Eigentlich wusste er es nicht so genau, weswegen er noch anhängte: "Sagt man sich hier so. Ich bin selber gespannt, wie unerträglich es dann werden kann. Und in den Nächten zieht man sich besser dick an. Die Erfahrung habe ich selbst schon gemacht."


    Der Grund jedoch, weshalb Vala hierher entsandt worden war, hörte sich zunächst nicht positiv an. Reatinus sah nachdenklich drein und von Vala weg. Das hörte sich an, als vertraute man den Führungskräften in Ägypten nicht.
    Vala schien jedoch bemerkt zu haben, dass Reatinus skeptisch war und beschwichtigte schnell. "Von dem Feldzug und seiner Folgen wurde ich am Rande durchaus informiert", nahm der Praefectus Stellung, "Und die Schlagkraft der Truppe stabil zu halten, ist dabei momentan mein primäres Ziel. Dabei stehe ich weniger vor logistischen Problemen als viel mehr vor personellen. Wir haben keinen großen Zulauf an Rekruten und nur wenige Offiziersanwärter, die hierher entsandt werden. Besagter Tribunus Angustclavius trifft hoffentlich bald ein."

  • "Danke für den Hinweis...", notierte Vala sich mit einem verschmitzten lächeln innerlich, "..du hast mir damit einige weitere böse Überraschung erspart, Artorius."


    Als der Legat sich abwandte und ins nichts starrte, hatte Vala zuerst das beklemmende Gefühl etwas falsches gesagt zu haben. Beziehungsweise: das falsche richtige. Allerdings konnte er dem Legaten auch nicht in den Kopf schauen, und so blieben seine Gedanken zu der Reaktion des Artorius reine Spekulation.


    "Und genau deshalb bin ich hier...", fischte Vala im Trüben, darauf hoffend irgendwas zu finden um die angespannte Stimmung zu lösen, "..als Unterstützung, um die ..bürokratischen Anteile einer Auffrischung der siegreichen aber auch mit Verlusten geschlagenen Legion abzufangen."


    Mit betont zuversichtlichem Blick versuchte er dem Legaten klarzumachen, dass er in freundlicher Mission hier war, und nicht um dessen Kompetenzen offiziell anzuzweifeln.


    "Um meiner Aufgabe hier bestmöglichst nachkommen zu können, benötige ich Unterbringung und Verpflegung direkt hier im Castellum. Ich würde es sehr begrüßen ein Domus zur Verfügung gestellt zu bekommen.."

  • Zitat

    Original von Servius Artorius Reatinus


    Reatinus wusste es zu schätzen, dass Severus ihm Trost aussprach. Tatsächlich konnte er dies gut und die alten Wunden lindern, doch völlig heilen konnte ihn nichts. Seine Stütze war nur, dass sie wieder zusammenfanden, die Wenigen, die sie waren. "Ich weiß. Doch mein Fehler war lediglich, dass ich niemanden beschützt habe. Nicht einmal meinen Sohn, der in meinen Armen gestorben ist." Der ermordet wurde. Reatinus hatte die Täter nie zu Gesicht bekommen. Vielleicht liefen sie immer noch irgendwo in Germanien umher und mordeten weiter.
    "Du kannst Graeceius auch während der Ausbildung aufsuchen... während Deiner Freizeit natürlich. Du kannst ihm nur nicht nach draußen folgen, da Probati gewöhnlicherweise Ausgangssperre haben."



    Severus war erschrocken. Ermordet? ...Wie? ...Warum? ...Von wem? Diese Gedanken beschäftigten ihn sehr. Zugleich gefielen sie ihm gar nicht. Auf diesen Punkt würde er gerne näher eingehen. Er merkte aber, dass es wohl besser war, die Familie vorerst aus dem Spiel zu lassen. Er wollte den Finger nicht noch tiefer in die Wunde legen.
    "Das betrübt mich sehr, Onkel."
    Nach einem bewußt längeren Innehalten fuhr er fort: "Dann werde ich Graeceius hier im Lager aufsuchen. Ich freue mich darauf, ihn kennen zu lernen. Zugleich hoffe ich, dass wir uns bald wiedersehen. Allerdings ist mir klar, dass das wohl erst nach der Ausbildung sein wird."
    Es war Zeit aufzubrechen.
    "Ich denke, daß ich nun aufbrechen sollte. Sonst wird aus mir nie ein Legionär. Vielen Dank für den liebenswerten Empfang und die gastfreundliche Aufnahme bei Dir! Ich werde beherzigen, was Du mir gesagt hast. Bei der Hitze hier wird die Ausbildung sicher eine gewaltige Herausforderung. Der möchte ich mich nun stellen. Dir wünsche ich alles Gute!"


  • "Kein Problem", lächelte der Artorier ebenfalls, "Man versucht ja, andere von den Fehlern abzuhalten, die man selbst gemacht hat. Naja, außer, der Feind macht den Fehler!" Das hörte sich jetzt militärisch an, doch konnte man diese These durchaus auch auf die Politik übertragen, in der Vala wohl eher beheimatet war.
    Reatinus dachte kurz nach - im Grunde konnte es nicht schaden, hier jemanden als Ansprechpartner zu haben, der direkt in kaiserlichem Auftrag hier war. Somit konnte Vala wohl einen Kanal nach Rom schaffen und man würde wohl eindeutig gehört werden! "Nun gut", löste er sich von seinen Gedanken, "Ich schätze, du wirst mir eine große Hilfe sein, Duccius. Zumindest vermute ich, dass wir uns über Dich als Beauftragter des Kaisers gut Gehör in Rom verschaffen können. Das kann nie schaden. Ich könnte hier noch Verstärkung bei den Stabsoffizieren gebrauchen."


    Noch einmal rieb sich Reatinus nachdenklich das Kinn, als es um die Unterbringung des Ducciers ging. "Ich könnte Dir ein Haus anbieten, welches sonst die Tribuni Laticlavii beziehen. Wir haben noch zwei frei, und es sieht danach aus, als würde diese Amtszeit in dieser Richtung nicht allzu viel los sein. Verpflegung kannst Du von der Legion haben und wenn Du etwas Spezielleres willst, bei einem der regelmäßigen Märkte im Castellum vorbeischauen."


  • Severus erschrack und einen Moment lang zweifelte Reatinus, ob es eine gute Idee war, das zu sagen. Aber er besann sich darauf, dass der Neffe wissen sollte, wie die Vergangenheit der Familie war. Mehr hätte es ihm geschadet, so etwas nicht zu wissen. Auch Reatinus nickte nur knapp und stieg wieder ins Gespräch ein, als Severus begann, über Graeceius zu sprechen. Er wollte nicht mehr über das Vorherige reden.
    "Du kannst mich jederzeit besuchen, Lucius. Ich bin tagsüber im Officium und wohne auch im Castellum!" Im Prinzip standen sie sich näher, als er dachte. Nur war Reatinus kein Fußsoldat mehr, sondern dienstlich fast ausschließlich in der Principia anzutreffen.

    "Dein Tatendrang macht unserer Tradition alle Ehre, Neffe"
    , verabschiedete sich Reatinus, "Viel Erfolg."

  • "Da spricht der Militär...", lachte Vala sein Gegenüber zur Feind-Pointe an, hörte sich kurz darauf aber ebenso aufmerksam die ersten Sorgen des Legaten an: "Wieviele Offiziersposten sind in der Legion denn vakant? Außer dem noch ausstehenden Tribun, meine ich... vielleicht könnte ich in Rom ein Donum zur Anwerbung von Soldaten locker machen, wäre das in deinem Sinne?"


    Immerhin war es Aufgabe des Kaisers für seine Soldaten zu Sorgen und eigentlich auch einziges Privileg ihnen Geldgeschenke zu machen, denn so sorgte er für ihre Loyalität. Externe Geldgeschenke liefen dem kaiserlichen Verständnis von Militärmonopol zuwider und hatten schon das eine oder andere Mal für Verstimmungen gesorgt.


    "Selbstverständlich, meinen Dank hierfür.", bedankte Vala sich artig für das angebotene Domus und die darin enthaltene Verpflegung, "Allerdings würde ich dich auch noch um einen Soldaten bitten, der sich hier bereits einige Zeit auskennt... zwar ist jedes Legionslager gleich, aber als Zivilist hätte ich doch gerne einen.. eh... Adjudanten.. der mich durch das Lager geleitet so mein Auftrag einen Gang außerhalb meines Officiums erfordert."
    Womit er letztlich meinte: er brauchte jemanden in Rüstung der den anderen klarmachte, dass er keinen Dummfug laberte wenn er von offiziellem Auftrag sprach.


    Sim-Off:

    Ich bin mal so frei und eröffne Valas Domus selbst. ;)

  • "Das wäre sogar sehr in meinem Sinne", nickte Reatinus, "Ich könnte zumindest einen Praefectus Castrorum gut gebrauchen. Als ich hier das Kommando übernahm, war der Posten vakant. Keine Ahnung, wo der geblieben ist oder warum diese wichtige Stelle unbesetzt blieb. Ansonsten brauche ich einige Centuriones für gewisse Kohorten - ich könnte Dir, falls es etwas bringt, eine Liste zukommen lassen. Wir müssen selbstverständlich nicht alle Centuriones hierher versetzen lassen. Notfalls erheben wir gerechterweise Optiones aus den jeweiligen Centurien. Nichtsdestotrotz müssen Beförderungen zum Centurio oder gar zum Praefectus Castrorum vom Kaiser, respektive seinem Stellvertreter, bewilligt werden. *"


    Auch eine Begleitung würde sich organisieren lassen - momentan schien es Reatinus, als würde sich sein persönlicher Schreiber, Centurio Tiberius Lecanius Privernas, ein wenig langweilen. Eine gute Gelegenheit, ihm Abwechslung zu geben. "Sag' meinem Schreiber im Vorraum Bescheid. Er wird Dir zur Seite stehen."



    Sim-Off:

    * Im Klartext soll das heißen:
    Es wäre nicht schlecht, wenn wir hier noch Offiziere hätten, um der Legion Leben einzuhauchen. Womit wir beim Problem wären, weil die Lage, wie ich das sehe, dann bei anderen Truppen sehr schlecht wird. ;)
    Wenigstens ein PC oder ein Centurio würde nicht schaden.


    Wegen dem Domus: Alles klar! Hatte das vergessen, sorry! -.^

  • "Sicherlich könnte es für Unmut in den Reihen der Unteroffiziere führen, wenn zu viele externe Offiziere berufen würden. Gerade nach einem erfolgreichen Feldzug dürften sich gewisse Hoffnungen auf Aufstieg und Fortkommen eingestellt haben...", meinte Vala mehr zu sich selbst als zu dem Legaten, "Eine derartige Liste wäre freilich hilfreich, allerdings werde ich mich eh mit den verbliebenen Offizieren zusammensetzen müssen um das eine oder andere Detail zu besprechen, daher möchte ich deine Zeit nicht von Anfang an über Gebühr strapazieren..."


    Sim-Off:

    SimOff kann ich nichts versprechen. SimOn dafür ne Menge... ob das allerdings eintrifft.. naja... IR halt. ;)

  • Am Tor des Castellums war Sermo nach kurzer Kontrolle durchgewunken worden. Man führte ihn sogleich zum Officium seines neuen Vorgesetzten, wo man ihn anmeldete und schließlich soldatisch wortkarg hineinbat.


    "Tribunus Angusticlavius Iullus Quintilius Sermo meldet sich zum Dienst!"


    Sermo unterließ es zu salutieren, kam er sich doch ziemlich albern vor, wenn er dabei noch keine Uniform oder Rüstung am Leib trug. Dazu würde er schon noch kommen, wofür er auch lange genug Übungsstunden bei einem Veteranen in Mogontiacum genommen hatte. Erwartungsvoll und ein bisschen nervös betrachtete er nun den Praefectus Legionis, der schon viel zu lange auf ihn wartete und ihm hoffentlich eine Möglichkeit zur Erläuterung der Lage geben würde.



    Sim-Off:

    Ich war mal so frei, mich weiter durchzuposten, da am Tor noch niemand reagiert hat. ;)


  • ~~~~
    Potitus Ofillius Lupercus


    Lupercus klopfte an, salutierte vor dem Centurio im Vorraum und meldete: "Vinicius Massa, Sohn des Consulars Vinicius Lucianus und seine Schwester Vinicia Pietas wünschen den Praefectus Legionis zu sprechen!"



  • Zitat

    Original von Titus Duccius Vala
    "Sicherlich könnte es für Unmut in den Reihen der Unteroffiziere führen, wenn zu viele externe Offiziere berufen würden. Gerade nach einem erfolgreichen Feldzug dürften sich gewisse Hoffnungen auf Aufstieg und Fortkommen eingestellt haben...", meinte Vala mehr zu sich selbst als zu dem Legaten, "Eine derartige Liste wäre freilich hilfreich, allerdings werde ich mich eh mit den verbliebenen Offizieren zusammensetzen müssen um das eine oder andere Detail zu besprechen, daher möchte ich deine Zeit nicht von Anfang an über Gebühr strapazieren..."


    Reatinus nickte... selbstverständlich wollten die Soldaten für einen erfolgreichen Feldzug gebührend belohnt werden. Nur musste er sehen, wer sich besonders wacker geschlagen hatte, denn es war schwer, dies einzuschätzen. Schließlich war er nicht dabei und hatte zum Feldzug keine genauen Details, wer sich hervorgetan hatte.
    "Natürlich... ich werde mich eventuell mit dem letzten Praefectus Legionis in Verbindung setzen. Er wird gewiss Auskunft darüber geben, wer sich verdient gemacht hat in der Truppe."
    Fragend sah Reatinus den Duccier an, darauf wartend, ob dieser noch ein Anliegen hatte.


  • Der Besuch des Quintiliers und neuen ritterlichen Tribunen kam zwar nicht überraschend, aber Reatinus gerade recht. Es gab viel Arbeit in der Legion und der Artorier konnte hier jeden Mann gut gebrauchen. So ließ er Sermo auch schnell hineinbitten, der vom Schreiber des Praefectus pflichtbewusst angemeldet wurde.
    "Salve, Tribunus, willkommen in der Legio XXII", grüßte Reatinus freundlich, dem der fehlende Salut mangels Uniform nicht aufgefallen war. Zugegeben, Sermo sah eher zivil aus, was Reatinus ein wenig die Irre geführt hatte. Der Praefectus wies auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch: "Ich hoffe, du bist gut nach Ägypten gekommen? Ich erwarte Deine Ankunft schon seit einer Weile, ist während der Reise etwas passiert?"


  • Der Centurio und persönliche Schreiber des Praefectus Legionis, Tiberius Lecanius Privernas, nickte nur knapp, als der Soldat mit dem Besuch in den Vorraum trat und marschierte hastig in das Officium seines Vorgesetzten. Hinaus kam der Schreiber wieder mit einem Nicken.


    "Der Praefectus erwartet Euch."

  • Als man ihm ankündigte, dass es Vinicier waren, die ihn aufsuchten, musste Reatinus neugierig aufhorchen. Zum ersten war es ja sein Patron, der zu diesem Familiengeschlecht gehörte, zum anderen musste er sich jedoch fragen, wie es die Leute in das ferne Ägypten verschlagen hatte. Beides jedoch würde Massa ihm vielleicht sagen - oder auch nicht. Je nachdem, weswegen er gekommen war.


    "Salve, Vinicius. Für die Verwandtschaft meines Patronen habe ich doch immer Zeit. Nimm Platz, etwas zu trinken?" Er wies auf den Stuhl vor dem Schreibtisch, nachdem er sein Angebot freundlich ausgesprochen hatte.

  • Zitat

    Original von Servius Artorius Reatinus
    Der Besuch des Quintiliers und neuen ritterlichen Tribunen kam zwar nicht überraschend, aber Reatinus gerade recht. Es gab viel Arbeit in der Legion und der Artorier konnte hier jeden Mann gut gebrauchen. So ließ er Sermo auch schnell hineinbitten, der vom Schreiber des Praefectus pflichtbewusst angemeldet wurde.
    "Salve, Tribunus, willkommen in der Legio XXII", grüßte Reatinus freundlich, dem der fehlende Salut mangels Uniform nicht aufgefallen war. Zugegeben, Sermo sah eher zivil aus, was Reatinus ein wenig die Irre geführt hatte. Der Praefectus wies auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch: "Ich hoffe, du bist gut nach Ägypten gekommen? Ich erwarte Deine Ankunft schon seit einer Weile, ist während der Reise etwas passiert?"


    "Vielen Dank, Praefectus Artorius," erwiderte er den Willkommensgruß und nahm dankend Platz. Auf die weitere Frage hin zog er jedoch eine Grimasse und erklärte bereitwillig:
    "Allerdings ist etwas passiert, denn nie wäre ich selbstverschuldet mit solcher Verspätung eingetroffen. Praefectus, mein Schiff ging unter im Sturm kurz vor Ostia, woraufhin ich auf Sardinia angeschwemmt worden bin. Fortuna allein ist es wohl zu verdanken, dass ich jetzt schließlich doch vor dir stehe, nachdem ich erst auf eine passende Verbindung nach Alexandria warten musste, die letztlich aber über Umwege nach Carthago führte. Es war...nun...dennoch, ich bin hier und bereit meinen Dienst umso pflichtbewusster und fleißiger zu erfüllen."


    Sermo grinste schief und zuckte entschuldigend mit den Schultern. "Tja, also...welche Arbeit wartet hier auf mich?"

  • Zitat

    Original von Servius Artorius Reatinus
    ....


    Massa nickte und nahm dankend PLatz "Ja, etwas zu trinken wäre fein!"


    Dann sah er sich kurz um im Officium... so also sah es im Büro eines Kommandanten aus....


    Doch schnell besonn er sich wieder auf das Wesentliche


    "Werter Praefect, du wirst dich sicher fragen, warum wir hier auftauchen... nun, um ehrlich zu sein, weiß ich es selbst nicht genau. Doch eines weiß ich Gewiss, es war der Wunsch meines Vaters."


    Kurz hielt Massa inne und dachte daran, wie es Lucianus gerade wohl ergehen wollte.


    "Er zitierte mich in sein Officium und erklärte mir, dass wir, sobald es sein Wunsch war, abreisen sollten. Hier bei dir, sollten wir Zuflucht suchen, JA, Zuflucht war das Wort dass er gebraucht hatte. Er erklärte mir nicht warum und wieso, denn er meinte, je weniger ich weiß, desto besser...... die Gerüchte allerdings....."


    Massa schüttelte, mit weit offenen Augen, bedeutungsvoll den Kopf.

  • Zitat

    Original von Iullus Quintilius Sermo
    "Vielen Dank, Praefectus Artorius," erwiderte er den Willkommensgruß und nahm dankend Platz. Auf die weitere Frage hin zog er jedoch eine Grimasse und erklärte bereitwillig:
    "Allerdings ist etwas passiert, denn nie wäre ich selbstverschuldet mit solcher Verspätung eingetroffen. Praefectus, mein Schiff ging unter im Sturm kurz vor Ostia, woraufhin ich auf Sardinia angeschwemmt worden bin. Fortuna allein ist es wohl zu verdanken, dass ich jetzt schließlich doch vor dir stehe, nachdem ich erst auf eine passende Verbindung nach Alexandria warten musste, die letztlich aber über Umwege nach Carthago führte. Es war...nun...dennoch, ich bin hier und bereit meinen Dienst umso pflichtbewusster und fleißiger zu erfüllen."


    Sermo grinste schief und zuckte entschuldigend mit den Schultern. "Tja, also...welche Arbeit wartet hier auf mich?"


    Während Sermo seine wendungsreiche Geschichte erzählte, sah Reatinus mit jedem gesprochenen Satz mehr mit einer Mischung aus Überraschung und Ernst drein. Nicht nur, dass der gute Mann dem Tod ein Schnippchen schlug, er hatte auch noch den längeren Seeweg über Karthago ertragen. Reatinus fragte sich, wie der Quintilier das durchgehalten hatte. Er selbst war schon ohne Umweg froh, das Schiff zu verlassen. Er hasste Schiffe und er hasste das Meer. Endloses blau, soweit das Auge reicht... und die salzige Meeresluft in der Nase. Nein, die Marine wäre wohl nichts für den Artorier. Nie und nimmer.
    Und nicht nur das: Kaum, dass der Tribun eingetroffen war, nach seiner langen Reise, die fast sein Leben als Tribut gefordert hätte, fragte dieser schon lässig nach Arbeit. Reatinus kicherte kurz und der ernsthafte Gesichtsausdruck wich einem breiten Grinsen. Der Mann war nach seinem Geschmack.


    "Nun, zunächst freue ich mich natürlich, dass Du über Umwege heil angekommen bist. Wahrlich ein Segen der Götter. Nur die ganz Glücklichen vermögen bei solchen Umständen dem Tod im tiefen Meer zu entrinnen. Oh, wo bleiben meine Manieren!" Reatinus erhob sich und holte aus seinem Schränkchen zwei Becher und daneben stand eine Amphore frisches Wasser, die er ebenso nach vorne holte. "Du hast bestimmt Durst. Trink, so viel Du kannst. Das Klima wird Dir vielleicht zu schaffen machen, aber man gewöhnt sich dran."


    Dann jedoch kam er auf das eigentliche Thema zurück.
    "Nun, zu Deiner Frage, Tribunus... du kommst mir ehrlich gesagt nicht ungelegen", grinste er wieder betont lässig, "Ich brauche momentan Leute im Stab, welche die Leute darunter dirigieren. Ich kann unmöglich alle Kohorten selbst überwachen. Daher übertrage ich Dir die Aufsicht über Kohorte II. Damit verbunden stelle ich dir Freiheiten zur Verfügung, Teile der Kohorte abzukommandieren für Deine Aufgaben. Größer angelegte Missionen und Aufträge sind jedoch mit mir abzusprechen. Mithilfe deiner Befehlsgewalt könntest Du, nachdem Du in Dein Domus eingezogen bist, meinen ersten Auftrag ausführen. Bei einem der seltenen Regenfälle hier in der Wüste ist der Graben um den Wall in Mitleidenschaft gezogen worden. Teile des Bodens wurden abgetragen und Pfähle hängen nun schief zum Boden hinunter. Ich möchte, dass der gesamte Wall wieder auf Vordermann gebracht wird."


    Sim-Off:

    * Ich kann einen NPC-Soldaten oder Centurio übernehmen, je nachdem. ;)

  • Zitat

    Original von Lucius Vinicius Massa
    [...]


    Eigentlich war die Frage nach einem Getränk hinfällig. Wer hierher kam und Ägypten noch nicht kannte, geschweige denn, gesehen hatte, war automatisch durstig. Und das sehr. Also holte er zwei Becher hervor, ergriff hinter seinem Schreibtisch eine Amphore mit Wasser und schenkte ein. Anschließend rechte er Massa den Becher und hörte sich an, was dieser zu sagen hatte.
    Und noch eher dieser fertig geredet hatte, schoss Reatinus' rechte Augenbraue wundernd in die Höhe. Sie veranlasste wiederum die Stirn dazu, einige Falten zu bilden.


    "Moment", fasste Reatinus zusammen und kratzte sich verwundert den Hinterkopf, "Also, dein Vater - Lucianus - hat Dich hierher geschickt und Du brauchst eine Bleibe. So viel verstehe ich noch. Aber Zuflucht?" Warum Zuflucht? War sein Patron und die Vinicier in Gefahr? Was konnte nur los sein in der Hauptstadt? Hatte er in der Zeit schon so viel verpasst?!
    "Vor was gilt es Zuflucht zu suchen, welche Gerüchte?" In der Besorgnis, die ihm im Gesicht stand, hatte er glatt vergessen, dem Spross seines Patronen die Bleibe zuzusagen, die er natürlich bekommen würde.

  • Massa nahm den Becher danken an und machte einen kräftigen Schluck. Auf die Frage von Raetinus schüttelte er den Kopf.
    "Ich weiß es nicht, Vater hat uns einfach weggeschickt, er meinte es wäre sicherer, mehr sagte er nicht, aber als wir in Ostia an Board des Schiffes gingen erzählte man sich, dass über Rom der Notstand ausgerufen wurde und der Praefectus Urbi alle Zusammenrottungen und Aufläufe verboten hat."

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