In nomine Curatoris operum publicorum*

  • Wieder einmal hatte Dives es geschafft - und zwar mit bravur! Er hatte sich zu ehrenamtlicher Arbeit anheuern lassen. Und wiedereinmal handelte es sich dabei um einen zu erledigenden Job, der wohl kaum große Wellen in der Öffentlichkeit schlagen würde und Dives folglich wohl kaum bekannter machen würde. Und dennoch hatte sich Dives aus gewohnt hilfsbereiter und engagierter Laune heraus bereit erklärt, diese Arbeit zu tun. Immerhin war er diesmal schon leicht umsichtiger, als zuvor, und hatte zumindest im Nachhinein dafür gesorgt, dass er nicht ganz leer ausgehen würde: Er würde für seine Zeit in Ostia ein Pferd geliehen bekommen! Das war schonmal ein Anfang, den es bei weiteren Aufträgen vorsichtig und mit Bedacht auszubauen gelten würde.


    Allerdings stand davor natürlich ersteinmal die Erfüllung dieses Auftrags, wofür Dives heute und am Tag zuvor bereits unzählige Händler besucht und aufgesucht hatte. Dabei waren auch schon das ein- oder andere interessante Angebot bei ihm eingegangen, die er im Folgenden natürlich auch bei weiteren Verhandlungen als Druchmittel einsetzen konnte, sollte dies nötig werden und sollte sich ein Händler davon beeindrucken lassen.


    So trat Dives, der sich dieser Tage von Aglaopes in Funktion seines Scriba Personalis begleiten lies - Antinoos war als Custos Corporis eh stets in Dives' Nähe -, an den nächsten Stand heran, an dem es Dachziegel zu geben schien. "Salve!", grüßte er den offensichtlichen Besitzer des Standes und wandte sich mit einer Handbewegung - und ohne einen Blick - an Aglaopes: "Die Liste!"


    | Aglaopes
    MEDICUS ET SCRIBA PERSONALIS, NOMENCLATOR ET PAEDAGOGUS A.D. - MARCUS IULIUS DIVES


    "Bitte sehr, dominus.", reichte Aglaopes jene tabula herüber, welche Dives im Gespräch mit Sedulus ausgefüllt hatte. Nickend nahm er die Zahlen erneut zur Kenntnis und wandte sich dann wieder an den Händler: "Ich brauche so einige tausend Dachziegel. Welche Sorten und vor allem zu welchen Konditionen könnten wir ins Geschäft kommen?" Bei dieser Frage zeigte Dives seinem Gegenüber nicht eine Emotion - bei dem vorangegangenen Training durch die gestrig und heutig aufgesuchten Händler wohl auch wenig verwunderlich. Und gleich im Anschluss an die Frage folgte ein erneutes blickloses Handzeichen zu Aglaopes, woraufhin jener eine weitere tabula zum Vorschein brachte und scheinbar jedes Wort des Händlers mitmeißeln würde. Selbstredend würde er jedoch nur die wichtigsten Eckdaten notieren, da eine komplette Gesprächsmitschrift für Dives nahezu wertlos sein würde.


    Ebenfalls bevor der Händler eine erste Reaktion auf Dives' Worte abgeben konnte und ebenfalls ohne den direkten Augenkontakt zum Händler zu verlieren, räusperte sich Dives.


    | Antinoos
    CURSOR ET CUSTOS CORPORIS - MARCUS IULIUS DIVES


    "Verzeihung!", entschuldigte sich Antinoos, der - routinemäßig - sofort erkannte, dass er gemeint war. Wieder einmal hatte er sich neben anstatt hinter seinen Herrn gestellt, was vor allem hier auf dem Mercatus Urbis fatal enden konnte, denn nicht wenige Leute waren hier unterwegs und gerade bei solchen Menschenmassen waren auch Diebe und ähnliches Gesindel nie fern. Noch war Dives kein Opfer eines solchen Überfalls geworden, doch musste man Fortuna ja auch nicht unbedingt herausfordern, wenn man einen Leibwächter hatte.


    Und immernoch blickte der junge, aber groß gewachsene Dives dem Händler direkt und ohne besondere Emotionen in die Augen...


    Sim-Off:

    * Im Auftrag des Verwalters der öffentlichen Bauwerke

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  • Der Händler hatte im ersten Moment nicht damit gerchnet, dass man ihn gemeint hatte. War er doch mit seinen Gedanken gerade bei seiner Frau, welche schwanger zuhause lag und jeder Zeit gebären konnte. Der Händler wäre gerne bei ihr gewesen wenn es denn so weit war, doch seine Frau hatte ihn einfach hinaus geschmissen und gemeint, er solle doch zusehen, dass er Geld nachhause bringt.
    So sah er Dives etwas verwirrt an und begrüßte ihn vorerst.


    Salve Herr und verzeih. Ich war mit meinen Gedanken gerade abwesend. Ähm ja Dachziegel... Da bist du bei mir an der richtigen Stelle. Einige tausend sagtest du? Wieviel denn ungefair? Ich meine, du hast doch sicherlich eine genaue Angabr nicht wahr? Und um welch Bauwerk soll es sich denn dabei drehen? Ein Neues oder ein schon Bestehendes?


    Es gab ja schließlich verschiede Sorten Ton. Der eine war etwas dunkler, diesen würde man für ältere Bauwerke hernehmen wo man nur etwas ausbessern mußte. Den helleren Ton wäre für Neubauten zu empfehlen, schon alleine wegen der Optik.

  • Den Händler schienen derzeit irgendwie andere Sorgen etwas mehr zu plagen, als sein Stand hier und damit sein Gelderwerb. Was der Grund dafür war, konnte Dives weder wissen, noch erahnen, doch es wäre nicht der schlechteste Ausgangspunkt zum Verhandeln.
    Einen Moment lang schaute Dives nach der Antwort des Händlers jenem noch nahezu reaktionslos in die Augen und überlegte dabei, ob er jenem Mann seine tabula übergeben sollte, auf welcher die genauen Angaben zu lesen waren. Dann aber entschied er sich doch dagegen, da er aus eigener Erfahrung nur allzu gut wusste, dass Multitasking bei Männern selten gut ging - und jener Händler war schließlich gedanklich sowohl hier, als auch woanders...


    "Zunächst ersteinmal bräuchte ich 4000 Dachziegel...", fing Dives erstmal mit der kleinsten Menge an und machte dann eine kurze Pause, sodass die Zahl auch wirklich zum Händler vordringen würde.


    "... für Ausbesserungen am Templum Fortunae.", ergänzte er dann und machte wieder eine kleine Pause, sodass diese Information den Händler hoffentlich ebenfalls vollständig erreichen würde.


    "Es geht um den Templum Fortunae im Bezirk Castra Praetoria.", fügte Dives noch hinzu, sodass zumindest die Wahrscheinlichkeit für auftretende Missverständnisse gesenkt wurde. Hätte der Händler nur einigermaßen gut zugehört, so müsste er nun alle nötigen Informationen für dieses Bauwerk haben und hierfür ein Preisangebot abgeben können...


    "Wo stünden wir da preislich in etwa?", fragte Dives demzufolge nun. Würde der verlangte Preis hierfür zu deutlich über den Vorstellungen Dives' liegen, so würde er die Liste gar nicht erst ergänzen müssen - einige gute Angebote hatte er ja schließlich auch schon. Und wäre der Preis in Ordnung, so könnte er versuchen durch die hinzukommenden Mengen noch weiter an der Preisschraube zu drehen...

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  • Der Händler kannte den Tempel. Es war schon ein etwas älteres Gebäude.


    Ja, ich kenne den Bau. Mein Vetter wohnt in der Gegend.


    Erwiderte der Händler und nahm sich eine Tabula, machte sich einige Notizen und fing dann an zu rechnen. Und da er das Gebäude kannte, wußte er auch in etwa die Größe der Ziegel.



    Dunkle Ziegel das Stück etwa 1,15 Sesterzen...


    4000 x 1,5
    ---------------
    4000
    20000
    -----------
    6000,00




    Nun, der Preis liegt etwa bei 6000 Sesterzen Herr.


    Verkündete der gute Mann Divers mit einem Lächeln auf den Lippen.

  • Die Nachricht vom Vetter nahm Dives nur nickend-kommentarlos hin. Jedoch blieb er höflich und lies sich nicht anmerken, dass ihn diese Information relativ wenig interessierte. Sie hatte für den Wert der Ziegel keine Bedeutung und damit aktuell auch nicht für Dives.
    Nicht sehend, dass auf der tabula des Händlers ein Stückpreis von 1,15 Sesterzen stand und bei dessen Teilrechnung "4000 x 0,5" das Zehnfache des eigentlichen Ergebnisses herauszukommen schien, rechnete Dives mal eben den Stückpreis runter: '6000... 4... und 1/2...'


    "Du bietest mir einen Stückpreis von 1,5 Sesterzen?!", stellte Dives in einer Mischung aus Frage und Aufforderung fest. Die Frage war dabei an den Händler, die Aufforderung an Aglaopes gerichtet. Letzteres war schließlich für die Notizen zuständig und sollte diese erste Zahl schonmal notieren.


    "Das ist doch noch ziehmlich horrend.", betonte Dives überdeutlich, wenngleich es nicht horrend genug war, um sofort wieder von dannen zu ziehen.


    "Bedenke die Menge, die ich dir abzunehmen bereit bin: 4000 Stück!" Das wäre wohl die Wochenproduktion eines Großbetriebes seiner Branche.* Jedoch deutete sein "etwa" darauf hin, dass er durchaus zu handeln bereit sein würde. Dives überlegte kurz...


    "In Anbetracht der Menge von 4 Mal 1000 Stück, wäre ich bei 1,1 Sesterzen. Das ist eine Minderung von 0,1 Sesterzen für jeden Tausender, den ich dir hiervon abnehme, was ich für durchaus vertretbar halte. Rechnen wir dann noch mit ein, dass sich Fortuna sicherlich erkenntlich zeigen wird, wenn du die Materialien für die Renovierung zur Verfügung stellst, so komme ich auf einen Stückpreis von etwa 1,0 Sesterzen..."


    Ja, auch Dives hatte das kleine Wörtchen "etwa" in den Mund genommen. Vielleicht stand der Kompromiss durch göttliche Fügungen ja auch bereits auf der tabula des Händlers und jener würde bei seinen weiteren Rechnungen darauf stoßen... Wer wusste das schon? ^^


    Mal sehen, wie weit Dives den Händler mit diesem einen Gut bereits heruntergehandelt bekommen würde. Dann würde er mit der nächsten benötigten Ware herausrücken und wieder handeln, wie er konnte und so weiter...
    Sogar er selbst war darauf gespannt, sagte doch das erste Zwischenergebnis, von welchem nur er wusste, dass es ein solches sein würde, meist schon viel aus über den Endpreis... zumal in der Regel die gegebenen Nachlässe von Mal zu Mal deutlich sinken würden...


    Sim-Off:

    * gemessen an WSim-Produktion von Ton

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  • "Stückpreis von 1,5 Sesterzen? Was will der jetzt von mir?"


    Dacht sich Rufus, so der Name des Händlers.
    Dann sah er noch einmal auf seine Tabula und bemerkte dann auch gleich den Fehler. Er hatte die 4000 mit 1,5 anstatt mit 1,15 multipliziert.
    Als er den Fehler bemerkte lief er aus lauter Verlegenheit auch prompt rot an.


    Ähm verzeih Herr. Mir ist ein kleiner Fehler unterlaufen.


    Er war halt doch zu sehr mit den Gedanken bei seiner Frau.
    So nahm er sich erneut die Tabula und begann von neuem zu rechnen.



    4000 x 1,15
    -----------------
    4000
    4000
    20000
    ----------
    4600,00


    Nun sollte es aber stimmen.


    So, jetzt sollte der Preis schon eher stimmen. Es wären dann 4600 Sesterzen.


    Je nach dem wieviel Ziegel noch benötigt wurden, würde Rufus vielleicht noch ein wenig mit sich handeln lassen.


    Wenn es dich interessiert wie ich auf den Preis komme... Pro Ziegel gilt 1,15 Sesterzen. Der Ton wenn gekauft wird, kostet so um die 0,25. Wir nehmen nur den besten Ton für unsere Ziegel. Wir fahren mit unseren Fuhrwerken in die Tongruben und holen den Ton selbst ab. So wissen wir, dass es auch die Sorte Ton ist, welche wir ausgesucht haben. Es gibt auch Händler, die mischen noch etwas ich sage jetzt einmal normale Erde mit in den Ton um diesen zu strecken. Als Fachmann merkt man so etwas natürlich gleich. Dann benötigen wir natürlich Holz für die Feuer. Dann kommt noch der Lohn für die Aufseher hinzu. Und zu guter letzt, die Transportkosten zu den Baustellen. Ich selbst verdiene noch am wenigsten an den Ziegeln.


    Erklärte Rufus doch recht ausführlich für seine Verhältnisse.

  • Das war doch schon ein wesentlich besserer Preis, fand Dives durchaus. Schließlich war die Verhandlungsdifferenz von 0,5 Sesterzen pro Ziegel auf 0,15 Sesterzen mehr als halbiert! Dennoch trübte eine Kleinigkeit diesen Erfolg doch merklich: Die 1,5 Sesterzen - das hatte der Händler soeben selbst zugegeben - entsprachen gar nicht seinem eigentlichen Preis! Ergo hatte Dives bisher nach eigenem Verständnis noch gar nichts erreicht...


    "Dieser Fehler sei dir verziehen.", meinte Dives also zunächst versöhnlich.


    "Aber 1,15 Sesterzen sind ja auch kein schöner Stückpreis! Da hätten sich auch andere Händler sicherlich schnell mal verrechnet...", merkte Dives mit freundlicher Stimme an. Es war also nicht die Schuld des Händlers, sondern die des Preises! Das Letzterer aber genau genommen auch wieder auf Ersteren zurückfiel, lies Dives einfach außen vor.


    "Treffen wir uns also bei 1,1 Sesterzen pro Ziegel und ich hätte noch einen weiteren Auftrag für dich..." Damit war er volle zwei Drittel auf den Händler zugegangen, da man ja von den 1,15 Sesterzen ausgehen musste als Normalpreis. Dazu noch ein weiterer lukrativer Auftrag... wer würde das ablehnen?!
    So oder so ähnlich dachte zumindest Dives, während Aglaopes schreibbereit den Händler ansah...


    Insgeheim ärgerte sich Dives jedoch schon etwas. Wäre dem Händler dieser Faux Pas nicht unterlaufen, hätte Dives seinen ersten Vorschlag schließlich auch deutlich tiefer angesetzt und hätte seinen Preis von einer Sesterze bestimmt durchdrücken können... Aber man konnte ja nicht bei einem Preis von 1,5 Sesterzen einfach mal knallhart auf die Hälfte gehen. Das ginge ja wohl schlecht, bzw wäre es dann wohl der Händler, welcher - vorausgesetzt, dass es sich auch wirklich um den Normalpreis handelte - ein Geschäft ausschlagen würde.
    Und jetzt? Tja, das Angebot von 1,0 Sesterzen war gesprochen und Dives wollte ja neben diesem noch weitere, gute Angebote vom Händler haben, sodass man jetzt dieses Angebot einfach revidieren konnte! Besser als 1,1 Sesterzen würde es vermutlich eh nicht werden können, sodass er das Angebot auch gleich stellen konnte... Es warteten heute schließlich auch noch weitere Händler auf Dives an einem langen, langen Tag.


    Hoffentlich würden die nächsten Angebote etwas besser laufen, dachte Dives immernoch tief im Inneren. Dabei biss er sich auf die Zunge, wodurch er seine Mimik und Emotionen unter Kontrolle bringen konnte. Er lächelte in Ansätzen. Seine Verärgerung sollte schließlich nicht zu sehen sein...

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  • Rufus nickte seinem Kunden dankend zu.


    Da magst du schon recht haben. Aber es ist genau der richtige Preis für eventuelle Verhandlungen. Wie schon erwähnt, viel verdiene ich eh nicht an den Ziegeln.


    Der Händler zuckte mit den Schultern. Über den Vorschlag seines Kunden mußte er von daher gar nicht lange nachdenken. Schließlich stand der Nachwuchs vor der Türe und da zählte jede Sesterze.


    Also gut, 1,1 Sesterze das Stück. Weil du es bist.


    Nickte Rufus mehr oder weniger zufrieden. Ließ es sich aber nicht anmerken.
    Schließlich fragte er dann nach dem nächsten Auftrag.


    Du hattest noch einen weiteren Auftrag erwähnt?


    Gespannt wartete Dives auf das was als nächstes kommen würde. Auf alle Fälle durfte ihm ein weiterer Fehler beim ausrechnen des Preises nicht passieren. Am Ende gingen noch alle Aufträge flöten.

  • "Notiere!", diktierte Dives seinem Scriba Personalis Aglaopes auf und freute sich dabei innerlich auch, dass man über dieses erste der Kapitel damit hinweggekommen war. 1,1 Sesterzen - ein durchschnittlicher, passabler Preis. Es würde sich zeigen, wie sehr er über die weiteren Angebote den Gesamtpreis noch würde drücken können...


    "Nun da gäbe es auch noch einen Auftrag über 5500 Ziegel.", sprach Dives nun wieder den Händler an. Dann machte er eine kurze Pause.


    "Es geht um das Dach des Tabulariums auf dem Forum Romanum.", fügte Dives hinzu. Da dieses wohl jedem Römer ein Begriff war, sollte wohl auch dem Händler bekannt sein, welche Ziegelart benötigt werden würde.


    Mit eindringlichem Blick fragte Dives: "Und was sagst du?"


    Der Gesichtsausdruck würde den Händler hoiffentlich dazu veranlassen, dass er sich etwas mehr konzentrieren würde, als beim letzten Mal. Von seinem familiären Problemen nichts ahnend, würde ein weiterer Faux Pas diesen Ausmaßes Dives wohl mehr als nur verärgern...

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  • In Gedanken rieb sich Rufus die Hände. So lukrativ waren seine Geschäfte schon lange nicht mehr.


    5500 Ziegel sagst du?


    Die War eher retorischer Natur.
    Der Händler schnappte sich wiederum seine Tabula.




    5500 x 1,25
    -----------------
    5500
    11000
    . 27500
    ----------------
    6875,00



    Der Preis beträgt hier 6875 Sesterzen. Pro Ziegel wären dies 1,25. Das kommt daher, da die Ziegl für das Tabularium etwas größer ausfallen als die vom Tempel der Göttin Fortuna.


    Erklärte der Händler. Nicht das sein Kunde noch wunder etwas dachte.
    Mit Sicherheit würde sein Gegenüber auch hier versuchen den Preis zu drücken.

  • Aber unter Garantie würde er das tun. Schließlich befand man sich hier auf dem Mercatus, sodass ein bisschen Handeln und Feilschen doch drin sein musste. Und so nickte Dives auch nur leicht mit dem Kopf, die Zahlen registrierend, während sein Scriba Personalis, Aglaopes, das Angebot notierte. Für Sedulus wollte er später nämlich notfalls auch die gesparten Prozentsätze haben, falls er nicht mit den Angeboten zufrieden sein sollte...


    Ein leicht höherer Preis, das hatte sich Dives bereits gedacht. Denn natürich war ein Tempel viel feiner gebaut, als ein Tabularium, welches mehr praktischen Zwecken dienlich zu sein hatte. Nicht, dass ein Tempel nicht auch zu einem gewissen Grad praktisch sein musste, doch für die Götter wurde eben in der Regel schon etwas filigraner gearbeitet und dementsprechend kleiner Ziegel verwendet.


    "Also 1,25 Sesterzen, ja?", gab auch Dives eine rhetorische Frage ab. "Aber sind die Ziegel nicht für gewöhnlich bei Tempelbauten auch wesentlich feiner gearbeitet, als bei solchen eher praktischen Bauten, bei denen man auch eben die eher größeren Ziegel verwendet?", fügte er mit zweifelndem Ton und entsprechendem Gesichtsausdruck hinzu. "Da finde ich also 5/4 Sesterzen wirklich etwas hoch gegriffen...", wurde Dives zögerlich - auch was einen entsprechenden Gegenvorschlag anbelangte. Das war schließlich das klare Anzeichen dafür, dass er sich nicht ganz sicher sein würde, on es sich überhaupt lohnte, ein Gegenangebot abzugeben. Das würde der Händler mit seiner Erfahrung sicherlich wissen. Ob er auch wissen würde, dass Dives dies lediglich machte, um den Preis weiter drücken zu können, lies sich nicht so einfach erahnen. Aber es würde sich gleich herausstellen, wie erfahren der Händler wirklich war...


    "Nun gut, ich habe heute einen ganz guten Tag bisher gehabt. Da will ich nicht so sein.", sprach Dives mit leicht seuftzender Stimmlage, ganz so, als würde er dem Händler damit einen großen Gefallen tun - und in gewisser Hinsicht tat er das ja auch (zumindest potentiell, da er ja die Angebote zunächst nur einholte).
    "Machen wir alles zusammen für 100 Aurei, also die 4000 Ziegel für den Fortuna-Tempel und die 5500 für das Tabularium und ... ja. Was sagst du?" Dass er sich dort ansatzweise verplappert hatte und angedeutet hatte, dass dort eventuell noch ein Geschäft zu machen war, kam nicht von ungefähr. Es würde interessant sein, wie subtil Dives sein konnte, sodass der Händler ihn dennoch verstand...

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  • Rufus wußte nicht so ganz, was sein Kunde mit dieser Frage bezwecken wollte. So erklärte er.


    Tja, mag schon sein. Allerdings brauchen wir für größere Ziegel auch mehr Ton. Da ist es am Ende gleich ob die Ziegel filigran gearbeitet wurden oder nicht. Die Masse macht es eben aus.


    Als Rufus schließlich das Angebot seines Kunden hörte meinte er empört.


    Willst du mich ruinieren? Das sind 1475 Sesterzen weniger! Und da bin ich dir bei meinem ersten Angebot schon entgegen gekommen. Ich kann dir gerne bei den Ziegeln für das Tabularium noch 0,05 Sesterzen pro Ziegel entgegen kommen dann wären wir in etwa bei 6600 Sesterzen.


    Rechnete Rufus schnell im Kopf zusammen. Wobei, er kannte ja seine Preise. Dieser hier, war ja nicht der Erste mit dem er verhandelte.
    Allerdings war die Frage, ob sein Kunde damit zufrieden war. Wenn nicht...

  • Da musste Dives nicht sehr lange überlegen, bevor er antwortete:


    "Nun, erstmal beträgt die Differenz nur 1275 Sesterzen, wenn mein Kopf das noch richtig hinbekommen hat.", begann er mit kurzem Blick zu Aglaopes, der ihn nickend bestätigte: 4000 Ziegel mal 1,1 Sesterzen ergaben 4400 Sesterzen für den ersten Auftrag und zusammen mit seinem Angebot von 6875 Sesterzen kam man auf 11275 Sesterzen, was eben 1275 Sesterzen über den gebotenen 100 Aurei lagen.


    "Und du willst mir doch auch nicht ernsthaft erzählen, dass die Masse des Tons den Preis derartig in die Höhe treibt! Wenn ich berechne, dass die fein gearbeiteten Ziegel bei dir normal 1,15 Sesterzen kosten, wobei 0,25 Sesterzen auf den Ton anfallen, und du mir dann einen wesentlich grober gearbeiteten Ziegel für einen Normalpreis von 1,25 Sesterzen anbieten willst, dann ist das doch Wucher...", erklärte Dives in sachlichem Tonfall, sich nicht durch die Empörung des Händlers anstecken lassend. In der Regel waren es schließlich Löhne und Gehälter, die bei solchen Feinarbeiten den größten Kostenfaktor darstellten. Doch er hatte einen guten Tag - bisher. Das hatte er gesagt und dem war auch so. Daher machte er einen Vorschlag:


    "Aber ich will zusammenfassen, dass ihr mir also einen Rabatt von knapp 4,5%" - "Knapp 4,35%, wenn du verzeihst, Dominus..." - "...oder so auf die kleinen, fein gearbeiteten Ziegel gebt und einen Rabatt von genau 4% auf die größeren, grob gearbeiteten, sodass wir insgesamt auf 110 Aurei kommen, richtig?", fasste Dives alles in einer rhetorischen Frage zusammen und wurde dabei nur an einer Stelle kurz durch seinen Scriba Personalis, Aglaopes, berichtigt.
    "Sagen wir also, du würdest den zweiten Rabatt auch auf etwa 4,35% erhöhen, sodass wir bei etwa ..." - "... 300 Sesterzen, Dominus..." - "... sodass wir bei einem Preis von 6575 Sesterzen wären, dann hätte ich auch noch einen dritten Auftrag im Rahmen von sage und schreibe 7000 Ziegeln für dich!"


    Jene wahrlich beachtliche Zahl betonend - wäre es doch eine potentiell Erhöhung des Auftragsvolumens um mehr als 2/3 (!) - blickte Dives in das Gesicht des Händlers. Für diesen zweiten Auftrag wären es nur 25 weitere Sesterzen, die jener Dives entgegen kommen sollte, doch Geld war Geld und würde er annehmen, so wären die 4,35% Rabatt für den dritten Auftrag ebenfalls schon fast durchgeboxt... und vielleicht sogar noch ein bisschen mehr...

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  • Rufus rechnete schnell im Kopf nach. Sein Kunde hatte recht. Er hatte selbst hatte noch den Preis ohne den Rabatt im Kopf.


    Stimmt Herr. Ich war von den 1,15 Sesterzen ausgegangen welche ich auf der Tabula stehen habe. Verzeih.


    Wenn das hier so weiter gehen würde, würde das Geschäft wirklich noch den Bach runtergehen. Ging es dem Händler durch den Kopf und ermahnte sich ein klein wenig mehr aufmersamer zu sein auch wenn seine Frau in den Wehen lag.


    Herr, ich habe dir doch vorhin schon gesagt, wie sich der Preis zusammensetzt. 2 x Transportkosten, plus die Löhne und die Steuer.


    Die Hatte er beim ersten mal sogar noch außer acht gelassen.


    Es sind nun mal größere Ziegel. Und so viel feiner sind die Ziegel bei besagten Tempel nun auch wieder nicht. Man sieht sie ja kam. Du kennst diesen Tempel nicht oder?


    Bemerkte Rufus. Da konnte man einmal wieder sehen, dass sich manche Leute hier in Rom nicht auskannten.
    Als Rufus dann die Zahlen hörte, kniff er die Augen zusammen. Als schließlich ein weiteres Angebot kam, über 7000 Ziegel riß er sie mit einem mal weit auf. 7000 Ziegel? Jössas na. Da viel es ihm nicht schwer den Rabatt zu bewilligen.


    Sagen wir 6580, eine runde Summe. Ich bekomme bald Zuwachs. Meine Frau liegt gerade in den Wehen, eigentlich wollte ich bei ihr sein, aber sie schickte mich auf die Arbeit.


    Den Kunden würde es zwar nicht wirklich interessieren schätzte der Händler aber das war ihm jetzt auch wurscht.

  • Tja, das war eben eine der Angewohnheiten Iulius Dives': Grundsätzlich rechnete er selbst - oder lies durch Aglaopes rechnen. Traue nie einer Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast! Das bekam Dives regelmäßig von Aglaopes zu hören und es hatte sich mittlerweile derartig bei ihm eingebrannt, dass er sich selbst sagte: Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser! Und so wurde eben - unabhängig davon, wie vertrauenserweckend ein Händler erschien oder wie sympathisch er war, stets auch von Dives' Seite (nach-)gerechnet.


    'Wieder ein Rechenfehler...', dachte sich Dives, als der Händler jenen zugab. Das war schließlich bereits der zweite beim zweiten Geschäft, was eine beachtlich Quote war! Und auch die vorgetragene Rechnung konnte Dives nicht wirklich nachvollziehen:
    Zweimal Transportkosten, die bei größeren Ziegel sicherlich etwas höher sein würden, und die Lohnkosten, die bei feiner gearbeiteten Ziegel sicherlich deutlich höher sein würden. Das hörte sich in Dives' Ohren zusammen mit den Materialkosten, welche bei größeren Ziegel größer waren, stark nach ähnlichen Kosten für beide Ziegelarten an, sodass eine Umsatzsteuer die Differenz dort ebenfalls nicht mehr allzu sehr vergrößern würde. Vor allem auf einen Ziegel heruntergerechnet erschien es Dives doch verdächtig, dass der Grundpreis der Tabulariums-Ziegel fast 9% über dem der Tempel-Ziegel lag. Aglaopes hatte diese Rechnung kommentarlos auf der tabula gemacht, auf der er mitschrieb...


    Dann jedoch wurde Dives gleich doppelt überrascht: Erst durch den eigenen Gedanken, der ihm plötzlich kam, dass der Händler bei seinen Rechenkünsten eventuell selbst Opfer von Abzockern und Wucherern geworden sein mochte und kurz danach durch die folgende Aussage des Händlers. '...so viel feiner sind die ... nun auch wieder nicht...', repetierte Dives mehrmals im Kopf. Das hörte sich alles andere, als vertrauenserweckend an, sodass Dives sich förmlich dazu gezwungen sah, nachzuhaken, als die Worte des Händlers beendet waren:


    "Welch eine Segung durch Iuno! Meinen Glückwunsch! Gern will ich daher auf euren 'runden' Vorschlag eingehen, doch gestattet mir noch eine Frage: Besagte Ziegelarten. Habt ihr jetzt und hier Musterstücke, die ich mir anschauen kann?", schaute Dives die vielen verschiedenen ausliegenden Ziegel-Exemplare auf dem Stand an. Viele ähnelten einander sehr stark, andere hatten wiederum kaum Gemeinsamkeiten...


    "Bei dieser Aufrundung wird es sicherlich kein Problem sein, wenn ihr mir jeweils ein Muster mitgeben würdet, oder?", fragte Dives mehr rhetorisch, wenngleich er sich dieser Sache natürlich nicht hundertprozentig sicher sein konnte. Doch bei einem derartigen Großauftrag, der in Aussicht stand, wäre eine anfängliche Investition von weniger als 5 Sesterzen sicherlich machbar.


    "Der Curator operum publicorum, welcher der Bauherr sein wird, weis Qualität oder Mangel von Ziegeln schließlich äußerst gut einzuschätzen... Und wer will auch schon die Gunst der Iuno durch die Missgunst der Fortuna verspielen..?", setzte Dives nach. Eine Geburt war schließlich keine einfache oder ungefährliche Sache - weder für Frau noch für Kind! Dafür würde im Zweifelsfall die Gunst einer Göttin nicht unbedingt ausreichen, gab es doch auch unter den Göttern nicht nur Einigkeit...


    Den Kommentar, dass Dives den Fortunatempel nicht kenne, überhörte er geflissentlich. Denn die Göttin war für Dives eine der wichtigsten überhaupt! Da unterschied er sich doch recht wenig von manch anderem Iulier, der auf dem Forum sogar mit einem eigenen Tempel verewigt worden war und sogar den Aufstieg zu den Göttern vollzogen hatte. Auch wenn Dives natürlich in keinerlei Verwandtschaftsverhältnis zu jenem stand...

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  • Das Gesicht des Händlers erhellte sich ein wenig als sein Kunde auf seinen Vorschlag einging. So macht Geschäfte machen spaß. Würde man einige hundert Jahre später auf einer gewissen Plattform zu lesen bekommen. Nur ob man dort auch Ziegel würde ersteigern können...?


    Nun, diese Muster die du hier siehst sind alles in allem Ziegel für Wohngebäude. Wir halten es so, dass wenn wir den Zuschlag bekommen, zu dem Gebäude hingehen, uns einen Ziegel besorgen und die restlichen Ziegel nach dessen Vorbild bearbeiten. So haben wir nicht tausende von Ziegel die wir als Muster benötigen in unserem Lager herum liegen. Gerade bei ältern Gebäuden macht dies nicht wirklich sinn.


    Erklärte der Händler und zuckte dabei die Schultern.


    Außerdem gehe ich davon aus, nein ich bin mir sogar sicher, dass der Curator operum publicorum die Ziegel kennt die er für seine Gebäude benötigt. Und wenn es wegen der Verarbeitung ist, so kannst du ihm gerne einen von diesen hier mitgeben. Die anderen Ziegel entsprechen der selben Güte. Dafür lege ich meine Hand ins Feuer.


    Rufus hielt seinem Kunden einen Ziegel von der Auslage hin. Entwedeer er nahm diesen oder nicht.

  • Nun, wenn der Händler sich dessen so sicher war, dass einer der übrigen Ziegel seine Güte ausreichend herausstrich, so würde sich Dives auch durchaus mit dem hingehaltenen Ziegel als Muster begnügen. Positiv wäre immerhin, dass er so nicht ganz so viele Ziegelmuster würde transportieren müssen. Genaugenommen machten dies zwar Sklaven für Dives, dochgab es immer auch einen gewissen organisatorischen Aufwand, den man einfach selbst auf sich nehmen musste, damit auch wirklich alles planmäßig klappte.
    Also griff Dives den Ziegel, beschaute ihn kurz mit prüfendem Blick - wenngleich sein Auge nicht wirklich geschult war, doch das musste man ja nicht allzu offensichtlich zeigen - bevor er den Musterziegel dann an einen seiner Begleiter weitergab, die das zerbrechliche Gut sicher verstauten.


    "Okay, dann sei es so...", meinte Dives dabei wertfrei. Im Prinzip konnte es ihm ja auch egal sein, denn Musterziegel waren wohl eher zur Werbung eines Händlers zu zählen und entweder er machte viel und gute Werbung oder eben nicht. Wenn dieser Händler also nur wenig Werbung zu machen gedachte, dann müsste das Muster auch eine entsprechende Qualität haben, sonst würde er von Sedulus wahrscheinlich nur in Ablage 13 wandern...


    "Wie sieht es dann mit besagtem 7000-Ziegel-Auftrag aus?", lenkte Dives das Thema wieder in die ursprüngliche Bahn, wobei er die 7000 sehr ausgedehnt sprach, um sie nochmals deutlich hervorzuheben. Diese Größenordnung wäre wohl - vor allem zusammen mit den beiden vorherigen - nicht alltäglich!
    "Die Dachziegel würden für den Mercatus Traiani benötigt, der sich ebenfalls im Bezik Forum Romanum befindet...", fügte Dives die Bezirks-Information der Vollständigkeit halber noch an. Er hielt den Händler nicht für unwissend, doch hatte Dives diese Angabe auch bei den vorherigen Projekten angefügt und bewährte Muster bracht man bekanntlich nicht einfach so.


    "Also... Kannst du mir in dieser Größenordnung weiterhelfen..?", fragte Dives mehr rhetorisch.
    "Und vor allem, wenn ja: Zu welchem Preis..?"

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    CIVIS
    DECURIO - OSTIA
    INSTITOR - MARCUS IULIUS LICINUS
    IUS LIBERORUM
    VICARIUS DOMINI FACTIONIS - FACTIO VENETA

    Klient - Marcus Vinicius Hungaricus

  • Als er die Anzahl der Ziegel erneut vernahm, konnt es Rufus immer noch nicht fassen. 7000! Wenn er den Zuschlag für dieses Geschäft bekommen würde, würde er als erstes in den Tempel der Fortuna gehen und der Göttin ofern.


    Im Grunde sind es die selben Ziegel wie die für das Tabularium wenn ich mich recht entsinne. Allerdings bei der Menge kann ich einen Rabtt von 0,07 Sesterzen pro Ziegel geben


    Er begann wieder zu rechnen.



    7000 x 1,18
    ----------------
    ......7000
    .......7000
    .......56000
    ------------------
    ......8260,00



    Was dann 8260 Sesterzen wären.



    .8260
    .6580
    .4600
    -------
    19440



    Als er dann alle drei Preise addiert hatte sah er den Preis an und überlegte kurz. 19000 Sesterzen haben oder nicht haben. Es stand für ihn viel auf dem Spiel bei diesem Geschäft. Vorallem, wenn er einen Preisnachlass gewährte, würde man seinen Namen eventuell im Gedächtnis behalten. So sein Gedanke.


    Also wenn wir dieses Geschäft zu einen guten Abschluß bringen, so berechne ich dir für das komplette Paket nur 19000 Sesterzen. Und dies ist für die Qualität der Ware fast geschenkt.


    Der Händler war gespannt ob sein Kunde einwilligen würde.

  • Da würde auch Dives ersteinmal etwas rechnen (lassen) müssen und so schaute er seinem Scriba Personalis, Aglaopes, über die Schulter...


    ~~ Notatio XXI: Rufus ~~


    AD CVRATOREM OPERVM PVBLICORVM
    QVINTVS GERMANICVS SEDVLVS




    Dass Aglaopes etwas andere Werte erhielt - was weder Dives noch ihm bekannt war, da sie keinen Einblick in die Rechnungen des Händlers hatten -, lag zum einen daran, dass der Händler noch immer mit 4.600 Sesterzen für das erste Angebot rechnete, anstatt mit den vereinbarten 4.400 Sesterzen, zum anderen jedoch auch daran, dass Aglaopes (aber auch Dives) die letzten Worte des Händlers anders interpretierten, als jener selbst. Aglaopes und Dives gingen nämlich durchaus davon aus, dass die Preisvergünstigung für die Mercatus-Ziegel, die ja anscheinend baugleich mit den Tabulariums-Ziegeln waren, eben auch für die Tabulariums-Ziegel galt. Waren es zuvor also noch lediglich 4,29% Rabatt auf den ursprünglichen Stückpreis der Tabulariums-Ziegel mit einem neuen Stückpreis von etwa 1,196 Sesterzen, so sah das Angebot nun natürlich deutlich attraktiver aus. Nur der Gesamtrabatt dafür, dass der Händler alle drei Angebote mit einem Zuschlag bekommen würde, fiel entsprechend geringer und damit eher weniger annehmbar aus.


    "Werter Rufus...", redete Dives den Händler nun also direkt beim Namen an. Er hatte diesen Namen schließlich gerade auf der tabula von Aglaopes gelesen, welcher ihn wiederum wohl dem Musterziegel entnommen hatte.
    "Ich nehme doch mal an, dass ein Gesamtnachlass von 0,78% bei dir noch durchaus verhandelbar ist, oder?", kam eine Frage, die irgendwo zwischen rhetorisch und bitterernst lag. Die Summe war jetzt schließlich eigentlich mehr als rund...
    "Ich könnte mir vorstellen, dass ein Händler, wie du es bist, doch sicherlich auch gute Kontakte zu Farbmischern hat..? Oder bist du gar selbst oder einer deiner Verwandten im Besitz eines Maler-Betriebes?" Denn Sedulus hatte ja auch noch ein gewisses Maß an Farbe gefordert. Zwar war dort die Angabe nicht ganz so genau - eigentlich sogar total ungenau -, doch zu ein paar verbilligten Litern würde er sicherlich nicht nein sagen...
    "Für 350 Liter Malerfarbe würde ich die Summe auf 200 Aurei aufrunden!", gab nun Dives ein Gesamtgebot ab. 20000 Sesterzen war ein super-runder Betrag, sodass man jetzt vielleicht maximal noch über die Menge der Malerfarbe sprechen würde - sofern der Händler überhaupt dazu in der Lage sein würde, Malerfarbe zu beschaffen...

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  • Zum Glück wußte Rufus nicht was auf der Tabula stand, er hätte sich sicherlich gefragt, wie dort manche Zahlen zustande gekommen waren.


    Herr... Ich bin kein Farbmischer und leider verkaufe ich auch keine Farbe. Ich bin hier nur für die Ziegel verantwortlich. Allerdings weiß ich einen Laden, wo ihr sicherlich gute und auch günstige Farbe bekommt wenn es dir weiterhilft.


    Rufus erklärte seinem Kunden wie zu besagtem Laden kommen würde. Er war einige Straßen und Gassen weit entfernt, so dass es schon ein kleiner Fußmarsch war. Zum Glück wußte Rufus nicht was auf der Tabula stand


    Also? Verbleiben wir bei den 19000 Sesterzen?


    Schließlich mußter er seinen Leuten gleich Anweiusungen geben. Denn 16500 Ziegel machte man ja nicht gerade eben so. Wahrscheinlich würde es eh noch daueren bis er entgültig den Zuschlag bekommen würde, da der Curator ja auch noch ein Wörtchen mitzureden hatte. Aber sei`s drum. Vorbereitungen konnte man dennoch treffen.

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