• Axilla rollte nur entnervt die Augen, als Cyprianus schon wieder so eine haltlose Drohung in den Raum warf. Natürlich war ihr Mann in Gefahr, sollte Cornelius Palma gewinnen. Immerhin war ihr Mann Klient von Vescularius Salinator. Aber Terentius Cyprianus war es nicht minder, immerhin war er unter Salinator zum Präfekten von Ägypten und zum Praefectus Praetorio geworden, sein Weib zum Ritter und überhaupt stand er auch im Ruf, zu den Günstlingen des Kaisers zu gehören. Wenn er seinen Posten nicht von sich aus schon hingeschmissen hätte, um in totaler uneffektiver Langeweile zuhause sich den Hintern platt zu sitzen und seine Frau beim Fremdgehen zu übersehen, wäre sein Posten ebenso wackelig. Nun war es nur sein Kopf.


    Sie schluckte eine bissige Bemerkung gerade eben so noch herunter, als ihr Mann den Terentier verabschiedete und den Arm um sie legte. Sie war erregt! Die ganze Angst von vorhin, die Anspannung, dann die Wut und nun seine Rettung, sein halbnackter Körper, das duftende Öl, und er hatte sie gerettet, hatte den Terentier nur durch sein Erscheinen vertrieben!
    Axilla wartete gar nicht erst, bis Cyprianus wirklich außer Sicht war, als sie sich sehr dicht an ihren Mann schmiegte und ihn küsste, wie eine Frau es in der Öffentlichkeit nie tun sollte. Allerdings war dieses Fest ja nicht wirklich die Öffentlichkeit, und ihr Herz klopfte im Moment viel zu sehr, um es zu ignorieren. Was sie hingegen ignorierte oder schlicht nicht mitbekam, waren die Schmerzen ihres Mannes, als sie sich so an ihn drängte, ihm leicht ins Ohrläppchen biss und in sein Ohr säuselte. “Oh mein Held. Mein starker Mann. Mein wunderbarer, starker Mann...“ und noch weitere Nichtigkeiten, die sie im Moment aber sehr ernst meinte. Er hatte sie gerettet! Und Axilla war mehr als bereit dazu, es ihm zu danken.

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