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    Sich vom Anblick seiner Gesprächspartnerin losreißend folgte Lucro ihrem Blick zu der wohlbekannten Stimme. Ihre Haut war noch immer leicht gerötet und ihre Lippen voller, als es Kosmetik allein hätten bewerkstelligen können.
    “Ich hab dich schon überall gesucht! Du warst auf einmal verschwunden und... oh“
    Lucro genoss den Moment, als sie näher kam und ihn schließlich in dem dunklen Garten erkannte, zaghaft und beinahe schüchtern die Augen senkte und kurz tatsächlich noch weiter errötete. “Ich hoffe, ich störe euch nicht bei irgend etwas.“
    “Nein, tust du nicht!“ kam es, ehe der Axier noch zu einer Antwort hatte ansetzen können, schon von seiner Gesprächspartnerin. Ganz offensichtlich hatte er die Kleine ganz ordentlich verärgert, und ebenso offensichtlich konnte sie es nur schwer zurückhalten. Aber es störte ihn nicht, dass er Ziel ihrer Wut war. Wut war gut. Sie war stark, entsetzlich und weit, unbezähmt und ungezwungen. Eines Bacchus würdig. Wie konnte er sie da verdammen, gehörte Raserei doch ganz definitiv zu seinem Kult dazu?
    “Nun, du hörst es“, meinte er nonchalant und ließ sie näher kommen. Die Nachtluft trieb ihren Geruch zu ihm herüber. Sie stank nach Sex. Als sie schließlich ganz nah kam und ihm eine Hand ganz zaghaft, beinah schüchtern kurz auf die Brust legte, während sie ihm einen Begrüßungskuss auf die Wange hauchte, sog er ihren Geruch tief ein. Sex und ein anderer Kerl. Es haftete an ihr wie ein edles Parfum.


    Aber das schönste war der leicht konsternierte Blick der wütenden jungen Frau, als sie sich das Begrüßungsritual anschaute. Ganz offensichtlich hatte ihre gemeinsame Bekannte vergessen, auf ein paar Dinge hinzuweisen. Wie zum Beispiel, dass sie eine Bacchantin war, und sie beide sich gut kannten. Sehr gut sogar, wenn man es genau nahm.
    “Und wie geht es deinem Ehemann, dem werten Luscius Caecina?“ plauderte er munter mit ihr im Gesprächston und übersah somit die Wut des Mädchens. Er konnte an ihrer Haltung ablesen, wie gern sie weg wollte, wie sehr sie sich beherrschte, nicht wegzugehen. Und wie hilflos sie in diesem Moment war, gefangen von den Zwängen der Gesellschaft und der antrainierten Konformität des Seins, die nicht zuließen, dass sie ohne ihre Freundin ging.
    “Oh, ich nehme an, es geht ihm ausgezeichnet. Ich hab ihn einige Monate nun nicht mehr gesehen. Aber seine Briefe klangen recht zuversichtlich.“ Ihre Hand glitt langsam über seine Brust nach unten. Unersättliches kleines Wesen. Dabei verriet ihre verschwitzte Haut und das Glänzen ihrer Augen, dass sie bis vor kurzem noch sehr aktiv gewesen war, und auch ihren Spaß daran gehabt hatte.


    “Ich bin müde. Können wir gehen?“ Die Lüge klang so deutlich hervor, dass Lucro am liebsten noch einmal lachen wollte. Doch blieb es bei einem breiten Grinsen, mit dem er die Hand seines unmittelbaren Gegenübers ergriff und zu seinen Lippen führte, um ihr einen galanten Kuss auf den Handrücken zu hauchen.
    “Ich will euch nicht aufhalten“, meinte er belustigt und ließ die Hand los, ignorierte den sehnsüchtig enttäuschten Blick der einen und den zornigen Blick der anderen gleichermaßen und lehnte sich wieder gegen die Statue.
    Ein leises “Komm jetzt. Bitte!“ war schließlich die Krönung des ganzen, und ein Lachen unterdrückend nippte er an seinem Posca. Die beiden Grazien drehten sich um und machten sich auf den Weg. Er betrachtete noch einmal ausgiebig ihre beiden Silhouetten recht ausgiebig, und hatte dann einen grinsenden Entschluss gefasst. “Achja?!“ rief er ihnen hinterher. “Es würde mich freuen, wenn du deine Freundin wieder mitbringst. Sie gefällt mir.“

  • Axilla stapfte sich ihren Weg hinaus. Sie war doch aufgebrachter, als sie zugeben wollte. Dieser komische Kerl hatte sie veralbert! Und zwar nicht gerade wenig. Wie konnte der nur all diese Frage stellen? Als ob man einfach so selber bestimmen könnte, was Recht und was Unrecht ist, richtig und falsch. Gut und Böse! Für Axilla war das etwas Absolutes und Unantastbares. So wie Tag und Nacht! Da konnte man ja auch nicht einfach hergehen und sagen, da entschied man jetzt selber darüber, ob es jetzt Tag war oder Nacht. Und genauso wenig konnte man einfach selber die Regeln der Gesellschaft bewerten. Die Welt war nunmal so, wie sie war. Da konnte man nicht einfach hergehen und sagen, das wäre alles ganz anders!
    Es gab nur eine einzige gute Sache an dieser ganzen Begegnung: Ihre Übelkeit war vergessen.


    “Du musst ihn wirklich beeindruckt haben“ hörte sie amüsiert schräg hinter sich ihre Nachbarin, die im Gegensatz zu ihr Richtung Ausgang beinahe tanzte.
    Axilla blieb stehen und sah sie etwas konsterniert an. “Diesen unmöglichen Kerl? Ist mir egal, ob der beeindruckt ist.“, blaffte sie, auch wenn ihre Nachbarin nun unverdienterweise ihren Zorn abbekam.
    Doch diese lies sich davon gar nicht weiter beeindrucken. Die schaute nur einmal kurz und kicherte dann belustigt. “Oh, Iunia, Iunia. Du weißt gar nicht, wer das war, oder?“
    “Nein, weiß ich nicht“, gab sie zu. “Aber es interessiert mich auch ehrlich gesagt gar nicht. Das war ein unmöglicher, selbstgefälliger Kerl, der... der... du kannst dir ja nicht vorstellen, was der mich gefragt hat!“
    “Oh, er wollte mit dir schlafen?“ Es klang irgendwie eifersüchtig. Was Axilla dann doch etwas verwirrte, wo ihre Nachbarin doch heute genau den Kerl auch gekriegt hatte, den sie zwischen ihren Schenkeln hatte haben wollen.
    “Nein, das nicht. Aber er... er... ach, er ist... so...gnnnnn.“ Axilla machte eine Geste mit ihren Fäusten, als wolle sie den Kerl am liebsten erdrücken. Und in gewisser Weise stimmte das auch, sie hätte ihm den Hals umdrehen können.
    Doch ihre Nachbarin grinste nur noch mehr und kicherte vor sich hin. Sie schloss zu Axilla auf und legte ihr einen warmen Arm um die Schultern rüttelte einmal fast schon schwesterlich an ihr und gab ihr sogar unvorbereitet einen Kuss auf die Stirn, was Axilla noch mehr verwirrte als alles andere. “Manchmal vergess ich, wie jung du bist.“
    “Ich werde zwanzig!“ Das war wirklich nicht mehr jung zu nennen.
    Aber Axillas Nachbarin lachte nur noch einmal auf, hakte sich bei ihr ein und schlenderte so Arm in Arm in Richtung Ausgang.


    Im Verstibulum warteten sie dann auf ihre Mäntel, die ein geflissentlicher Sklave ihnen heraussuchte. Bis dahin hatten sie nun in Schweigen verharrt, aber irgendwie nagte das Ganze doch an Axilla, und dieser komische Kerl ließ sie nicht ganz los. Während sie also so dastanden und auf ihre Mäntel warteten, und nachdem Axilla sich wieder auf der Unterlippe herumgekaut hatte, hielt sie es doch nicht mehr aus und fragte also. “Na schön. Wer ist der Kerl?“
    Ihre Nachbarin grinste sie auf eine Art an, die Axilla nicht so ganz gefallen wollte. “Oh, also interessiert er dich doch?“ stichelte sie kurz und erntete dafür von Axilla einen angenervten Blick. Mit einem leichten Lachen fuhr sie daraufhin fort: “Das war Axius Lucro. Ritterstand, aber hat keinen offiziellen Posten. Und.... und hierbei wurde ihre Stimme leise und geheimnisvoll “...er steht dem Kult des Liber Pater vor.“


    Axillas Blick wurde noch eine Spur entsetzter, doch in diesem Moment kam auch schon der Sklave mit den Mänteln, und sie unterließ jede weitere Diskussion jetzt und hier, was ihre Nachbarin mit dem Kult des Bacchus zu tun hatte. Und warum dessen Kultvorsteher offenbar ein Interesse an ihr hegte!
    In ihren Mantel gehüllt, die Kapuze hochgezogen und das Gesicht noch immer verdeckt stieg sie schließlich in die Sänfte, die sie nach Hause bringen sollte.

  • Die Sonne stand schon tief und leuchtete rotgold auf die Ewige Stadt hinab, als so nach und nach die Gäste der Villa Laronia eintrudelten. Im Hof des Hauses, uneinsehbar durch den wirklich großzügigen vorgelagerten Garten, reihte sich Sänfte an Sänfte, während goldbemalte Sklaven den Gästen aus jenen heraus halten und sie über die wenigen Schritte feinsten, weißen Kies zum herrschaftlich geöffneten Eingang des Hauses baten. Die Damen trugen feine Umhänge zusätzlich zu ihren Masken, so dass wirklich kein neugieriger Besucher einen Blick auf sie oder ihre Identität erhaschen konnte, und selbst wenn, wäre kaum eine von ihnen erkannt worden. Wer wusste schon, ob die Maske nun nicht doch die wahre Venus war, die das Fest ihres kleinen Bruders Bacchus besuchte, oder nicht doch nur die Frau eines Magistraten oder eine der teuren Hetären?
    Die Herren hingegen konnten ganz offen herumlaufen, viele trugen auch eine feine Toga. Für einen Mann war ein erscheinen hier nichts verwerfliches. Es war ein religiöser Akt, ein Kult des Liber Pater, nichts ehrenrühriges. Die Männer trugen normale Kleidung, die Damen weit weniger. Die Sklaven waren bis auf einen Lendenschurz nackt.


    Im Inneren des Hauses war wieder alles hergerichtet. Breite Klinen mit weichem Stoff bespannt, teure Teppiche, Kissen, Felle standen bereit, dass man es sich auf ihnen bequem machte, ebenso auch Korbsessel und einfache Stühle, Tische wie auch Spieltische. Bacchus war ein Gott, der viele Freuden kannte. Weit mehr als fleischliche Vereinigung. Ab er auch mehr als Spiel. Und so standen hier und dort auch andere Dinge bereit. Kleine Opiumpfeifen aus grünem Stein und aus Türkis, Räucherbecken mit glimmender Kohle, Öllampen mit feinen Flämmchen und dem zarten Hauch von parfümiertem Öl. An den Wänden waren kunstvoll Ranken angebracht, alles überragte natürlich der Efeu, dessen Blätter auch giftig waren. Lust und Tod lag nahe beieinander, besonders bei Bacchus und den ihm heiligen Pflanzen. Daneben waren aber auch andere Blüten mit eingewoben, schwer duftende Rosen, verführerischer Hibiskus, leuchtender Oleander und erdige Myrte. Andere Pflanzen waren ebenfalls zu finden, wenn man sich genau in den Nischen und an den Schalen umsah: Alraune, Krokus, Sauerampfer, Thymian und makedonisches Kraut waren zu finden, ebenso wie die gefährliche Tollkirsche. In kleinen Dosen genossen berauschend und luststeigernd. In großen allerdings...



    Axilla stieg wie viele andere Damen vor ihr aus der Sänfte, die sie und ihren Mann hergebracht hatte, und ließ sich beim Aussteigen von einem der Sklaven helfen. Ihr Herz pochte bis zum Hals, und das nicht nur wegen der Augen, die auf sie gerichtet sein könnten, und der Frage, was hier generell geschehen würde. Noch nicht einmal wegen der Frage, wer sie in diesem Hauch von Nichts, das sie trug, sehen könnte. Ihre Gedanken beschäftigten sich schon jetzt, als sie die wenigen Schritte über den fein knisternden Kies neben ihrem Mann zurücklegte und ins Innere trat, mit nichts anderem als der Frage, ob Terentius Cyprianus kommen würde. Und wenn ja, ob er sie erkennen würde. Und wenn ja, ob sie mit ihm würde unauffällig sprechen können. Und was sie ihm sagen könnte. Wie sie es sagen könnte, ohne zu enthüllen, wie sie an ihr Wissen gekommen war, und dass er ihr dennoch glaubte. Wie sie sich ihre Unsicherheit nicht anmerken lassen könnte, so dass Imperiosus nicht eifersüchtig wäre und etwas falsches denken würde.


    Im Inneren des Hauses ließ sie sich den dunklen Mantel abnehmen, der ihren Körper vor Blicken geschützt hatte. Sie wusste noch von ihrem letzten Besuch hier, wie alles funktionierte, allerdings brauchte Imperiosus das nicht zu wissen. Da war ihre Nervosität sogar irgendwie hilfreich, als sie ihn durch ihre Maske heraus anlächelte.
    Ihr Körper steckte in einem Stückchen Stoff, das das Wort Kleid so ad absurdum führte. Der Stoff war weiß und aus so feinem Faden gewebt, dass er nicht nur durchscheinend, sondern durchsichtig war. Jeden digitus ihrer glatten, frisch enthaarten Haut konnte man sehen. Oder man hätte jeden sehen können, wären ein paar Körperstellen nicht doch noch bedeckt wären. Feine und feinste Federn waren hier und da so vorsichtig in den Stoff genäht, dass man den Übergang nicht immer gleich ausmachen konnte. Die schmalen Bahnen, die ihre Brüste bedeckten und den oberen Teil des Kleides bis zum Gürtel hinab führten, durch ihre Teilung viel Blick auf glatte Haut freigaben, waren mit feinsten, kleinen Daunen bedeckt, weiß, nur hier und da eine feine braune dazwischen, ganz wie das Kleid einer Nachtigall. Zum Gürtel hin, einem schweren, breiten Ding aus runden Bronzescheiben, wurden sie warm goldenbraun. Der Schneider hatte die federn von echten Nachtigallen verwendet, hatte er gesagt, auch wenn Axilla die Vögel irgendwie leid getan hatten.
    Auch ihre Maske bestand aus den feinen Federn, am Rand mit den Langen Schwungfedern durchsetzt, ebenso wie ihr fein hochgestecktes Haar, das in wilden Locken aufgetürmt worden war. Wo eine sanfte Locke aus der kunstvollen Frisur sich löste, war sie begleitet von fein eingeflochtenen Federn aus echter Feder und aus Bronze.
    Im Beinbereich war das Kleid weit und fließend geschnitten, dafür gemacht, bis zur Hüfte hochgeschoben zu werden, und dennoch trotz vereinzelter, kunstvoller Federn so fein, dass es einen tadellosen Blick auf ihre Beine gestattete, und andere, exquisitere Körperteile nur fadenscheinig bedeckte.


    Axilla hoffte nur, dass der Terentius sich daran erinnerte, als was sie sich das letzte Mal vorgestellt hatte: Als Prokne, die sich in eine Nachtigall verwandelt hatte, um ihrem Häscher zu entkommen. Und dass er sie als solche erkennen würde.
    Mit diesen Gedanken und einem schüchternen Lächeln an ihren Mann folgte sie den anderen nach drinnen, zu einer der Klinen, auf der sie es sich neben ihrem Mann erst einmal bequem machte.

  • Appius war auch zu dem Haus gekommen hatte Einlass bekommen und ging rein. Er selbst war zum einem alleine gekommen zum andern auch wieder in einer ganz schlichten Tunika.
    Er schaute sich um und war scheinbar wieder einer der wenigen ohne Masken. Aber das störte ihn nicht wirklich, daß man ihn erkannte.
    Er sah sich um und sah erstmal eine ganze Menge schöner Frauen, das war etwas was ihn schon ziemlich freute. Auch wenn er sich fragte, ob diese Aufmachung wirklich einem Römischen Bürger angemessen war.
    Er selbst setzte sich auch wieder auf ne Kline und schaute sich genauer um. Die Frau in dem Proknekostüm kam ihm wage bekannt vor, auch wenn er sie nicht einordnen konnte. So also nahm er sich erstmal etwas Wein und schaute sich weiter müßig um. Er würde schon den Grund erfahren wieso er hier war.

  • Seit dem Moment in dem ich Axilla nachgegeben hatte bis zu dem Moment als ich mit ihr aus der Sänfte gestiegen war hatte ich Zweifel gehabt, zuletzt natürlich hauptsächlich weil ich nicht sicher war ob ich wollte das jemand meine Frau so sah ... aber irgendwie war es natürlich auch reizvoll zu wissen wer mich alles um Axilla beneidete.


    Nun da wir über den weissen Kies gingen und ich das Knirschen unter meinen Füssen hören konnte, fragte ich mich allerdings schon wieder ganz andere Dinge ... wer waren all die Anderen hier? Einige Gesichter kannte man einige waren gut verdeckt und konnten dennoch sofort erkannt werden, vor allem die Männer die des öffteren im Kaiserpalast waren erkannte ich natürlich sofort ...


    Passend zu Axilla hatte man mich auch in helle Gewandung gepackt, ich selbst hätte wahrscheinlich einfach die erst beste Tunika ausgewählt, aber zum Glück verfügte ich über einen speziell geschulten Sklaven für solcherlei Angelegenheiten, so dass ich nun auch nach modischem Standpunkt gut gekleidet war, auch wenn ich selbst kaum hätte beschreiben können was genau ich da eigentlich trug ...

  • Sim-Off:

    Sorry, war viel zu tun diese Woche


    Aufgeregt sah Axilla sich in dem Raum um. Sie kannte das alles schon, dennoch war sie nervös wie eine Jungfrau. Sie lächelte ihrem Mann immer wieder durch ihre Maske hindurch an, während sie sich auf die sehr bequeme Liegefläche legte und darauf wartete, dass er schon neben ihr Platz nahm. Angespannt versuchte sie, bekannte Gesichter auszumachen, insbesondere ein bekanntes Gesicht, aber in der Masse der Leute fand sie die Gesuchte Person nicht. Sie erkannte ein paar Senatoren und auch ein paar Ritter. Niemand von niedrigem Rang würde durch die Eingangstür kommen, dennoch war es für Axilla ein seltsames Gefühl, auf diesem fest so viel Prominenz zu begegnen. Sie konnte vermutlich wirklich von Glück reden, dass ihr Mann nicht seinen Patron eingeladen hatte, denn dieser hätte sich hier sicher auf mehrere Arten sehr wohl gefühlt, und sie sich nur noch viel unwohler.


    Während sie aber niemanden entdeckte, wurde sie entdeckt. “Juhuuu!“ hallte es flötend herüber und mit ein paar Schritten war auch schon Vettiena Capita neben ihr niedergelassen. Axilla erkannte sie erst, als sie neben ihr saß, einen silbernen Becher mit Wein schon in der Hand. Mit der Maske sah sie anders aus, obwohl Axilla sie ja schon zuvor mit ihrer Aufmachung gesehen hatte – immerhin hatten die beiden Frauen sich gegenseitig bei der Kostümauswahl und -gestaltung geholfen. “Salve, ihr beiden. Lern ich also auch mal deinen Mann kennen?“ fragte Axillas ehemalige Nachbarin gut gelaunt und lächelte Imperiosus auf eine sehr vielsagende Art und Weise zu. Sie ließ ihren Blick kurz über ihn gleiten und hörte erst damit auf, als sie ein sehr verstecktes Kopfschütteln von Axilla aufschnappte. Kurz begegneten sich die Blicke der beiden Frauen, und Axilla konnte fast die Gedanken ihrer Freundin hören. Sie fand es bedauerlich, dass Axilla sie so stumm gebeten hatte, von Angeboten bezüglich einer netten Zeit zu dritt Abstand zu nehmen, aber sie würde sich daran halten.
    “Gaius, darf ich dir vorstellen, das ist...“ “Aber, aber, meine Liebe! Heute doch keine Namen!“ lachte Capita neben ihr leicht, und Axilla wurde unter ihrer Maske rot. Natürlich nicht, wie dumm auch von ihr. “Sagen wir einfach, wir sind gute Freundinnen“ schloss die Nachbarin die Vorstellung galant ab und machte es sich neben Axilla bequem.
    Es kam auch fast sogleich noch eine bis auf einige exotische Zeichnungen auf dem Körper vollkommen nackte Sklavin vorbei und reichte ihnen beiden einen Becher mit tiefrotem, öligem Wein. Axilla wusste ja schon, dass das zum Ritual gleich gehören würde, und nahm den Becher daher diesmal ohne Protest an, ohne davon allerdings zu trinken.


    Leider fand Axilla keine Möglichkeit, ihre Nachbarin unauffällig zu fragen, ob denn Terentius Cyprianus auch eingeladen worden war, und noch viel weniger, ob diese den Mann schon irgendwo erspäht hatte, denn ihr Mann saß ja direkt neben ihr und könnte das falsch aufnehmen, allerdings wären solche Gespräche sehr rasch auch vom Gastgeber unterbrochen worden.
    Nachdem alle Gäste einen Becher des schweren Weines erhalten hatte, trat auch schon ihr Gastgeber auf. Auf dem Kopf hatte er einen überladenden Kranz aus Efeu- und Weinblättern, in der Hand einen Thyrsosstab, wie er kräftig umrankt. So war er selbst zu Bacchus geworden in diesem Augenblick, angetan mit weit wallender Toga und glückselig lächelnd.
    “Fremde, die ihr hergekommen seid, Namenlose Geister und Schatten, die ihr umhergeirrt seid, weil ihr das Licht und das Lachen gesucht habt! Seid willkommen! Heute sollen wir gleiche unter gleichen sein, heute soll Freiheit unter uns herrschen. Gleich wollen wir sein den Satyrn und Nymphen, gleich dem unsterblichen Gott, dem Freien Vater, dem Unbefangenen Kind, dem Jüngsten der Götter, Taurocranus, Gehörnter , Zweimalgeborener! IHM zu Ehren wollen wir feiern mit seinem Wein, IHM, aus dessen Asche das Menschengeschlecht geboren, IHM, der uns Freude und Gesang, Spiel und Leichtigkeit schenkt! Heute wollen wir alle Freunde sein, Gleiche unter Gleichen, freie Menschen!“
    Es war dieselbe Ansprache wie beim letzten Mal, wie Axilla bemerkte. Kurz fragte sie sich, wie oft dieser Dionysos sie wohl schon gesprochen hatte, um seine Feste einzuläuten.
    Auch dieses Mal hatte er Unterstützung von einigen Helfern, diesmal aber vornehmlich junge, nackte Mädchen, die eine Ziege hereinführten, deren Hörner und Hufe vergoldet waren. Vier Jünglinge trugen wieder einen gewaltigen Phallus einmal in der großen Runde an allen Gästen vorbei, ehe sie ihn gut sichtbar auf einem Sockel in der Mitte des großen Raumes abstellten.
    “Großer Gott der Freude und der Feste, Herr des Weines. Segne uns mit deinen Gaben, mach unsere Herzen leicht und beschwingt. Vor dir kann kein Mensch bestehen, keiner kann sich dir wiedersetzen. Schenke uns den Rausch! Schenke und Verlangen! Schenke uns Vergnügen!“
    Trommeln setztenwie bereits beim letzten Mal ein, nur leise, ein leises Vibrato im Hintergrund. Latonius tauschte Thyrsus gegen Opfermesser und Weinbecher, goss den Wein der Ziege über den Kopf, den Hals, den Rücken und weihte sie dem Gott des Weines. Mit einem schnellen Schnitt in den Hals fand die Ziege ein rasches Ende, brach blutend zusammen, gehalten von den Mädchen. Ein weiterer Schnitt brachte ihre Organe zum vorschein, vor allem die Leber, die der Laronier im Licht der vielen Fackeln kurz betrachtete. Schließlich hielt er sie hoch über seinen Kopf, so dass das Blut an seinen Händen herunterlief und auf sein weißes Gewand tropfte und auch auf den Boden. “LITATIO!“ brüllte er geradezu bis in die hintersten Winkel des Raumes, und erster Jubel kam wie ein Echo zurück zu ihm. Das Opfer war durch den Gott angenommen, ihr Fest war geweiht.


    Allerdings war das Ritual noch nicht zuende, wie Axilla wusste. Die Musik, die nur als leises Trommeln im Hintergrund vorhanden gewesen war, spielte laut auf mit Zimbeln und Schellen, als vier Paare auf die freie Fläche um den Phallus sprangen. Die Körper der Tänzer und Tänzerinnen waren makellos und mit Öl eingerieben, so dass sie glänzten. Alle hatten sie die Ziegenhörner des Gottes auf dem Kopf, die Männer groß und geschwungen, die Frauen eher klein und spitz, und alle waren sie nackt.
    Der Tanz, den sie vollführten, war wild und erregend. Immer wieder berührten sich die Körper in einer Art und Weise, dass Axilla nicht immer sicher war, ob sich ihre Körper vereinigten (ein paar Mal war sie da sehr sicher), aber immer wieder trennten sie sich, wechselten die Partner, folgten Berührungen, Bewegungen, bis Axilla schon vom Zusehen heiß und schwindelig war. Sie merkte, wie ihr Atem schwer mit dem der Tänzerinnen mitging, und wie sie sich schließlich auf die Lippe biss, um ein Stöhnen zu unterdrücken, während sie dabei zusah, wie unter dem Klang der Trommeln und Flöten die Darbietung ihren Höhepunkt erreichte – im wörtlichen Sinne.
    In das folgende “PER BACCHO!“ konnte Axilla mangels Stimme nicht einstimmen, auch wenn sie gewollt hätte. Dafür tat der Schluck kräftigen Weines, den sie danach, wie das Ritual verlangte, nahm, mehr als nur gut. Mit hochrotem Kopf sah sie zögerlich zu ihrem Mann herüber, versuchte, seine gedanken zu lesen, während die Gesellschaft das jetzt eröffnete Fest beging. Die meisten starteten eher ruhig, unterhielten sich, lachten, tranken ihren Wein zuende. Aber hier und da war auch schon der ein oder andere Mann dabei, seine Partnerin zu liebkosen – oder eine der tanzenden Nymphen abzufangen, ehe diese ganz von der Bildfläche verschwanden zusammen mit dem Opfertier und den Opferhelfern, um gleich noch eine zweite, persönliche 'Tanzeinlage' auf einer der Klinen zu starten.

  • Wie schon beim letzten mal betrachtete Appius die "Darbietungen" mit gemischten Gefühlen.
    Auf der einen Seite erregtensie ihn schon. Das war bei diesen ganzen hübschen weiblichen Körpern gar nicht zu vermeiden und eine Stimme in ihm ganz tief sagte ihm er solle sich einfach eine Nymphe schnappen und mit ihr da tun was die Tänzer miteinander taten, auf der anderen Seite stoß ihn dies ab. Er war halt in seinem Herzen ein Provinzler und doch irgendwie schrecklich konservativ.


    So also betrachtet eer erstmal weiter die Tänzerinnen wie sich sich mit ihren männlichen Parts vereinigten und schaute zu wie sich die ersten Paare anfingen zu vergnügen.
    Er selbst nahm sich weiter Wein,quasi Mut antrinken :D

  • Die Musik wurde leiser, trat mehr in den Hintergrund, und die harten Töne der Auloi und Pfeifen wurden abgelöst durch Lyren und sanfteren Flöten. Axilla verbarg ihre Erregung direkt nach den Ritualen hinter einem kräftigen Schluck Wein und einem kleinen Gespräch mit ihrer Nachbarin, die wieder einmal sehr explizit ausführte, welchen Mann sie für welche liebhaberischen Künste schätzte. Allerdings war das Thema wenig geeignet, um Axillas rote Ohren wieder zu einer normalen Farbe zu bewegen. Ebenso wenig wie eine sachte Berührung durch ihren Mann. Der süße Rauch des Opium, das die Nachbarin aus einer kleinen Alabasterpfeife rauchte, tat ein übriges dazu.
    Vettiena Capita bemerkte es auch, als Axilla zu ihrem Mann sah und ihr Blick dort verweilte, anstatt dass sie weiter den Ausführungen über das Stehvermögen eines gewissen Senatoren zuhörte, und mit einem Lächeln verabschiedete sich Axillas Nachbarin, hinterließ nur den schweren Duft von dem Opium bei der Kline und entschwand, sich jemanden zu suchen, der mit ihrer Erfahrung und Beharrlichkeit mithalten konnte.


    Axilla fand die Situation auf eine befremdliche Art berauschend und abstoßend zugleich. Ihr Herz pochte so sehr, dass sie meinte, ihr Mann müsse es hören, als sie schließlich damit begann, ihn zu streicheln und seine Küsse zu genießen. Als sie dann schließlich mit ihrem Tun so weit vorangeschritten waren, dass Imperiosus ihr Kleid bis über Axillas Hüften hochschob – wobei die Iunia vor Aufregung fast gestorben wäre und erhebliche Sorge hatte, die Federn im Kleid könnten sich nun gänzlich verselbständigen – war Axilla in einen Rausch aus Angst und Erregung, der ihr fast peinlich war. Der darauffolgende Akt war intensiv und getragen von der Aufregung.


    Als sie schließlich schwer atmend auf ihrem Mann saß und so langsam die Wirklichkeit um sich herum wieder wahrnahm, war sie sehr froh, dass ihre Maske die Röte in ihrem Gesicht verbarg. Fast etwas schüchtern stieg sie von Imperiosus und legte sich eine weile in seine Arme, bis ihr Herzschlag sich soweit beruhigt hatte und sie sich auch sicher war, nicht das Gesprächsthema der Leute um sie herum zu sein. Etwas so wahnsinniges hatte sie noch nie getan, und sie war sich absolut nicht sicher, ob ihre Scham oder die Aufregung gerade überwogen. Vermutlich eher die Scham, denn so aufregend es war, Axilla plante hierfür keine Regelmäßigkeit, aber im Moment war sie noch berauscht.
    “Ich geh mich mal eben kurz etwas frisch machen“ flüsterte sie ihrem Mann leise ins Ohr und gab ihm noch einen langen Kuss, ehe sie vorsichtig aufstieg, ihren Weinbecher in der Hand, und sich auf den Weg Richtung Balneum machen wollte. Vermutlich würden dort zwar auch sehr viele kopulierende Paare zu finden sein, allerdings vielleicht auch eine Waschschüssel, mit deren Hilfe Axilla sich ein wenig Schweiß von der Haut waschen konnte.


    Mit leicht wackeligem Gang bahnte sich Axilla also ihren Weg, ließ ihren glücklich und erschöpft wirkenden Mann zurück, und sah sich um. Sie hatte Terentius Cyprianus vorhin nicht entdeckt gehabt, was aber nicht hieß, dass er wirklich nicht da war. Bei den vielen Menschen war die Chance, ihn zu entdecken, allerdings auch nicht gerade groß.
    Dennoch war ein gütiger oder besonders rachsüchtiger Gott wohl gewillt, ihr das zu zeigen, was sie begehrte. Vor Schreck verschüttete Axilla etwas Wein auf den Boden, als sie des Mannes Gewahr wurde, und versteckte sich fast wie ein Kind hinter der nächsten Säule. Zum Glück war sie hier schon fast aus dem Raum heraus, so dass keine Gefahr bestand, ihr Mann könne ihren Schreck gesehen haben.
    “Lass mich das für dich aufwischen, Herrin“, kam auch sogleich eine Sklavin herbeigeeilt, die sich vor Axilla niederkniete, um den Wein fortzuwischen, ehe jemand hineintrat. Das Mädchen war bis auf einen goldenen Reif um ihren Oberarm komplett nackt und verströmte einen Duft, als hätten heute schon mehrere Männer diesen Umstand ausgenutzt.
    Axillas Herz pochte wieder laut und hart, wenn auch jetzt aus anderem Grund als vor einigen Minuten. Als das Mädchen aufstand, hielt Axilla sie am Arm fest. Kurz flackerte etwas im Blick der Sklavin, dann wollte sie sich daran machen, Axillas Hals zu liebkosen, und hätte wohl auch anderes gemacht, wenn Axilla nicht schreckhaft losgelassen und sich leicht von ihr wegbewegt hätte. “Siehst du den Mann da hinten?“ Axilla deutete an der Säule vorbei zu der Stelle, wo eben noch der Terentier gewesen war. “Terentius Cyprianus? Ich wünsche, dass du zu ihm gehst, und ihm sagst...“ Axilla wurde bei dem Gedanken daran schlecht, den Satz zu beenden. Sie erinnerte sich an die letzte Begegnung, an seine Hände auf ihren Beinen, an ihrer Brust, seinen Lippen, so hart und brutal... Seneca, zwang sie sich zu denken. Sie musste an ihren Vetter denken, sie hatte es ihm versprochen. “Sag ihm, Prokne würde ihn gerne im Garten sprechen, bei der Venusstatue.“
    Das Mädchen sah zwar etwas verwirrt drein, aber nickte brav und machte sich auf in Richtung des ehemaligen Präfekten. Axilla sah noch kurz einmal hinter der Säule hervor, als das Mädchen auf den Terentier zutrat. Wie seine Reaktion ausfiel, wartete sie aber nicht mehr ab. Sie konnte hier nicht stehen bleiben, sie musste in den Garten. Ehe ihr Mann sie so noch entdeckte.

  • Er schaute sich weiter um, war schon drauf und dran sich in die Menge zu stürzen, als eine Sklavin zu ihm kam und ihm berichtete wo er wegen wem wohinsollte. Der Name der sie ihm sagte kam ihm bekannt vor, er hatte es quasi auf der Zunge aber es fiel ihm nicht ein.
    Neugierig ging er also in den Garten zu der Venusstatue.

  • Mit klopfendem Herzen stand Axilla hinter der Venusstatue, sah sich etwas um. Hier draußen unter dem freien Himmel war die Luft etwas frischer, und durch den Schweiß auf ihrer Haut kam es ihr richtig kalt vor, so dass sie fröstelte. Das Kleid hielt den leichten Wind auch nicht ab, so dass die sanfte Brise ungehindert über ihre Haut strich. Sie hatte Gänsehaut.
    Weil es allerdings wohl vielen Paaren so ging und der Boden hier draußen ungleich unbequemer war als die Klinen im Inneren des Hauses, war Axilla hier so gut wie allein. Wie sie auch schon beim letzten Mal so gut wie allein gewesen war, als sie sich unweit dieser Statue lautstark übergeben hatte.


    Die Nervosität wuchs. Würde Cyprianus denn kommen? Ein Teil von Axilla betete dafür, dass er gar nicht erst kam. Dann hatte sie ihr möglichstes getan, ohne ihm gegenüber treten zu müssen. Ohne zu überlegen, wie sie die Sache ansprechen konnte, ohne Namen zu nennen, wie sie das alles lösen konnte, ohne das hier tun zu müssen. Einzig ihre Wut über die Decima, die tief in ihr schwelte, hielt sie davon ab, den Garten nach einer Minute gleich wieder zu verlassen und zu ihrem Mann und in Sicherheit zurückzukehren. Aber die Frau hatte Axillas Familie bedroht, sie hatte Seneca in Gefahr gebracht. Das hallte immer wieder durch ihre Gedanken, und trotz des sich verkrampfenden Magens, trotz der Gänsehaut und der kühlen Luft, trotz den Erinnerungen an Urgulania und die letzte Begegnung mit dem Terentier, trotzdem blieb Axilla.
    Und musste auch nicht sehr lange weiter warten, als er den Garten betrat und zackig zu der Statue schritt. Kurz zuckte Axilla leicht zusammen, als sie ihn sah, und der Wunsch, wegzulaufen, wurde größer. Dennoch blieb sie stehen. Ein Soldat weicht nicht zurück. Wenngleich sie darauf achtete, dass die Statue halb zwischen ihr und dem Mann stand. “Es freut mich, dass du gekommen bist“, versuchte sie eine Begrüßung und versuchte, spöttisch und selbstsicher zu klingen. Sie hoffte, dass ihre Maske ihre Angst gut genug verbarg, und dass der Terentier vor Überraschung nichts von dem zitternden Unterton in ihrer Stimme bemerkte. Axilla wollte stark wirken, so dass er nicht auf dumme Ideen kam. Allerdings war sie sich ihrer selbst nicht mehr so sicher, wie sie es gern gewesen wäre.

  • Appius der nicht unbedingt zackig lief sondern eher schlenderte :D sah die Frau, die an der Statue stand. Sein Blick glit über ihren Körper, der ihn sehr ansprach und kaum verhüllt war. Die schlanke nackten Beine und ihre anderen kaum verhüllten Rundungen weckten in ihm einen gewissen Wunsch.
    Er sah sich um, sie waren praktisch alleine, obdas der grund war warum sie hier waren? Er setzte also ein anzügliches Lächeln auf und nickte ihr zu." Salve, nun ich binein neugieriger Mensch und wie ich es sehe hat sich das Kommen durchaus gelohnt." meinte er weiter grinsend und sie taxierend."Was kann ich für dich tun Prokne" fragte er neugierig. Sicher, die Frau vor ihm zu kennen.

  • Axilla mochte den Blick ganz und gar nicht, mit dem der Terentier ihren Körper bedachte. Sie war sich nur zu sehr bewusst, dass man durch den Stoff wirklich alles hindurchsehen konnte. Sie hätte ebensogut nackt dastehen können, viel mehr hätte sie nicht enthüllt. Sie verschränkte ihre Arme vor ihrem Bauch, um sich noch ein wenig mehr zu bedecken. Zum Glück verbargen die Federn ihre Brüste, und die Maske die Röte ihrer Wangen.
    Dennoch bemühte sie sich, möglichst freundlich und distanziert zu bleiben, auch wenn der Wunsch, wegzulaufen, von Moment zu Moment stärker wurde. Sie wollte hier nicht sein. Schon gar nicht so, wo sie den Schweiß ihres Mannes noch an sich riechen konnte, und der Terentier sicher auch.
    “Was hältst du von deiner Frau, Terentius?“, zwang sie sich also, ruhig zu fragen, um das Gespräch in Gang zu halten. Sie versuchte, ruhig und gelassen zu atmen, auch wenn ihr Blut in ihren Ohren gerade rauschte. Sie wollte am liebsten nur weg.

  • Er selbst stellte sich gerade gedanklich vor was er mit dieser Frau alles anstellen konnte und würde. Und alles was er da dachte war nicht wirklich dazu geeignet in der feinen Gesellschaft erzählt zu werden (oder gerade doch), da kam diese Frage.
    Eine Frage, die er nicht wirklich erwartet hatte. Er riß seinen Blick also vom diesem warmen Körper und blickte sie an:"Was ich von meiner Frau halte? Sehr viel sie ist eine aufrechte Frau, eine Frau die ihren Platz kennt, eine wahre Römerin halt." Gut, so ganz stimmte es vielleicht nicht, aber es ging diese Frau ja nichts an."Wieso interessiert dich das? Und eine Frage an dich: Kennen wir uns? Du kommst mir so bekannt vor"

  • Er erkannte sie nicht? Kurz stutzte Axilla bei seiner Rückfrage. Beim letzten Mal hatte er sie so schnell erkannt gehabt. Gut, da hatten sie auch wenige Tage zuvor miteinander gesprochen gehabt, und nicht wie jetzt vor so langer Zeit. Damals war sie noch nicht einmal schwanger gewesen, und inzwischen konnte ihr Sohn laufen und schon ganz ordentlich reden für sein Alter.
    Aber dann kam ihr eine Erkenntnis: Er erkannte sie nicht! Sie konnte das hier regeln, ohne dass Senecas Name fallen musste, ohne dass der Terentier Verdacht schöpfen würde, ohne dass sie sich offenbaren musste und Gefahr bestand, dass sie in etwas hineingezogen wurde, was sie eigentlich gar nichts anging! Das war ein Geschenk der Götter! Blieb nur zu hoffen, dass es nicht wie die meisten dieser Geschenke beim ersten Morgenlicht entschwunden sein würde.


    “Du hast mich doch vorhin beim Namen genannt“, wich sie also geschickt seiner Frage aus und hoffte, dass er nicht weiter nachhakte und sie weiterhin unerkannt bleib. “Und mein Interesse gilt deinem Ruf. Dein Vertrauen in deine Frau ehrt dich, aber... vielleicht vertraust du ihr ein bisschen zu sehr? Oder stört es dich nicht, wenn sie dir Hörner aufsetzt?“

  • Als er ihre Worte hörte wurde er zornig, beachtete diesen Körper gar nicht mehr sondenr konzentrierte sich auf ihre Maske, ging näher zu ihr ran. Machte sowas wie eine Drohgebärde:"Du wagst es Weib meiner Frau sowas zu unterstellen?! Wer glaubst du wer du bist, so mit mir zu reden?! Ich sollte dich dafür über das Knie legen, aber ich denke mal das würde der Gastgeberin hätte etwas dagegen. Also sag mir wie kommst du zu diesen ungeheuerlichen Anschuldigungen?!"


    Auch wenn er befürchtete, daß des was er schon vermutete sich bewahrheitete.

  • Sie wollte weglaufen. Axilla wollte so sehr weglaufen, dass ihre Oberschenkel schon zitterten. Als Terentius Cyprianus auf sie auch noch zukam und ihr drohte, zuckte sie auch zusammen und leicht von ihm weg, aber ihre Füße blieben an Ort und Stelle wie festgewurzelt stehen. Axilla hätte sich auch nie verziehen, wenn sie zurückgewichen wäre. Stattdessen machte sie einen leichten Schritt zur Seite, suchte Schutz bei der steinernen Venus, die allerdings nur weiter damit beschäftigt war, ihr steinernes Kleid auszuziehen und sich dabei in einem aufreizenden Winkel zu verbiegen.
    “Ich...“ Axilla versuchte, seinem Blick Stand zu halten, aber immer wieder suchten ihre Augen doch nach Hilfe, nach etwas anderem, nach jemand anderem. Jemand, der sie beschützen und ihr helfen würde. Nur war da niemand.
    “Vor allem würde es meinem Begleiter nicht gefallen“, versuchte sie sich ihrerseits an einer kleinen Drohung und bereute es fast augenblicklich wieder. Das lief gar nicht so, wie sie gehofft hatte. “Und vielleicht kenn ich den Mann, der ihre Schenkel zum zittern bringt. Und er heißt nicht Terentius Cyprianus.“ Ob die Schenkel der Decima zitterten, war Axilla gerade egal. Ihre zitterten gerade, aber nicht vor Erregung. Sie wollte weglaufen, wollte die Situation beenden, wollte einfach nur gehen. Aber sie konnte nicht. Noch nicht. Ein Soldat weicht nicht zurück.

  • "Nun und wieos sollte ich dir glauben? Ich weiß immer noch nciht wer du bist oder woher du diese Anschuldigungen hernimmst? Und ob esdeinem Begleiter gefällt oder nicht wie ich dich berühre interessiert mich nicht. Du weißt wer ich bin, ich stehe nicht im Ruf Rücksicht auf die Gefühle oder Meinungen anderer zu geben.
    Aber gut wenn du soviel weißt, wie ist denn der Name des Mannes der meine Frau scheinbar beglückt?"

  • “Wieso, damit du ihn heimlich umbringen kannst, ehe es öffentlich wird und deine Frau dich dadurch vor aller Welt beschämt?“ gab Axilla zurück. Sie würde Senecas Namen unter gar keinen Umständen ins Spiel bringen, und auch das hier lief bei weitem nicht so, wie sie es sich vorgestellt hatte. “Du solltest dich mehr fragen, was deine Frau hinter deinem Rücken treibt, und weniger, woher ich das weiß. Aber wenn du so überzeugt bist, dass sie so ehrbar und perfekt und aufrecht ist, dann geh zu ihr und werd glücklich mit ihr. Du wirst schon sehen, wohin es führt. Ich geh jetzt.“
    Die Panik machte Axillas Worte mutiger, als sie sich fühlte. Aber manchmal war Angriff die beste Verteidigung. Oder in ihrem Fall ihre einzige. Sie hatte sicher nicht vor, sich diesem Mann hier zu offenbaren und ihren Vetter ans Messer zu liefern. Und sie hatte auch nicht das Gefühl, dass sie die richtigen Worte kannte, um das hier in die Richtung zu bekommen, die sie wollte. Nciht, wenn der Terentier so sehr hinter seiner Frau stand. Da musste sie sich etwas anderes überlegen.

  • "Nun daß ich hier noch stehe beweist schon, daß ich zumindestens kein voller Ungläubiger bin. Ich hatte, wie soll ich sagen, einen gewissen Verdacht, allerdings fällt es mir schwer einer unbekannten Frau glauben zu schenken. Ich denke mal, daß kannst du verstehen. Sicher ich kann mich auch auf eine nreinen Verdacht her von ihr trennen,aber wie sieht das aus? Ich habe eine ngewissen Ruf zu verlieren, daher wäre wenigstens irgendein Name schonsehr hilfreich. Vielleicht für ein wenig Geld?"


    Jeder war käuflich, die Frage war nur wie hoch der Preis war.

  • Axilla war schon zwei Schritte gegangen, ehe sie doch nochmal stehen blieb, um sich die Worte des Terentiers anzuhören. Sie zwang sich, ihre Angst und ihre Wut zu unterdrücken und sich noch einmal zu ihm umzudrehen. “Ich bin keine Lupa. Und selbst wenn ich einen Preis hätte, könntest du ihn nicht aufbringen“, gab sie dennoch sehr wenig diplomatisch zurück. Das mit dem Geld beleidigte sie, sogar sehr. Als würde sie Seneca für Geld verraten!
    “Ich werde dir seinen Namen nicht nennen. Trenn dich von ihr, bleib bei ihr... mir doch egal.“ Nein, Diplomatie war wirklich im Moment gerade nicht möglich. Nicht, dass Axilla sonst gut darin wäre... “Ich wollte dich nur freundlich warnen. Nicht um deinetwillen. Um seinetwillen, ehe er etwas blödes tut, was ihm schadet, weil deine Frau sich wie eine Lupa an ihn wirft und ihm Dinge in sein Ohr säuselt, während sie die Beine um ihn wickelt.
    Aber du kannst auch gerne an ihre unverbrüchliche Treue glauben und abwarten, was passiert. Ich nehme an, du wirst es hautnah miterleben, und dich dann an dieses Gespräch hier erinnern.“

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