Garulf

  • "VOLK VON ROM!!!", begann Titus seine übliche Litanei, als es darum ging einen weiteren Sklaven der Käuferschaft schmackhaft zu machen, "Heute habe ich wieder etwas aus dem hohen Norden von euch!"


    Zwei seiner Helfer schoben den großen Germanen auf die Bühne und damit ins Rampenlicht...


    "Schaut ihn euch an! Groß ist er, wie nur die wilden Barbaren aus dem Norden es sein können! Diese Hände wissen zuzupacken, eine Bereicherung für jeden Handwerksbetrieb, oder vielleicht möchte ihn auch jemand als Leibwächter bei sich wissen? Er spricht unsere Sprache.. naja... fast.. aber seine Fähigkeiten liegen eh im körperlichen Bereich, wenn ihr versteht, was ich meine... das Einstiegsgebot liegt wie gehabt bei fünfhundert Sesterzen!!"



    Sim-Off:

    Versteigerung geht bis Freitag, den 19.08. um 19:59:59. Alle editierten oder von 20:00:00 aufwärts geposteten Angebote scheiden aus.

  • Garulf stand recht stramm und sah sich um. Soviele Menschen wuselten unter ihm herum, einige blieben stehen und sahen den Hühnen an. Er war auch verwundert dass ausgerechnet in Rom selbst keine Legionäre zu sein schienen, als würde man darauf vertrauen dass niemals jemand in diese Stadt gelangen könnte.


    Er verstand den Sklavenhändler nicht richtig, er redete einfach zu schnell. Aber er verstand den Eingangspreis und auch wenn er nicht wusste ob es viel war, es klang zumindest angemessen. Er war ein guter Kämpfer, konnte zupacken, hoffte aber dass ihn nicht jemand zum Gladiator machen würde, denn dort war seine Chance lange zu leben nicht hoch. Und ein Leben als Sklave war immer noch besser als gar kein Leben, damit hatte er sich abgefunden. Nun, natürlich nur wenn er einen Herrn hatte der sich auch wirklich einen Sklaven leisten konnte und seine Sklaven auch zu schätzen wusste.

  • Es gab viele Gründe warum eine Frau den Markt unsicher machte: Auf der Suche nach dem letzten Schrei in Sachen Mode, aus praktischen Dingen, weil der Schmuck nicht zu dem neuen Kleid passte, aus Rache – eine betrogene Ehefrau die das Vermögen ihres Mannes ausgab um ihm eines auszuwischen, oder aber aus Frust. Egal welche Gründe eine Frau haben mochte, es endete immer gleich, die Sklaven mussten lauter nutzlosen Krempel nach Hause schleppen. Aber nicht immer fühlte sich das betreffende weibliche Wesen dann besser. Der Erwerb von Kinkerlitzchen sorgte nur für einen kurzen Moment für das Glücksgefühl, nach dem Frau auf der Jagd war. Ein Gefühl höchster Befriedung und Zufriedenheit, man mochte es mit der Ekstase des Liebesspiels vergleichen. Es war ein flüchtiges Gefühl, schwer zu fassen und kaum zu halten.
    Flora war auf der Suche nach Bestätigung. Sie badete regelrecht in der Aufmerksamkeit die die Händler ihr zu Teil ließen, während sie sich in extravaganten Kleidern drehte und mit Komplimenten überschüttet wurde. Es hatte sie frustriert, dass ihr Gemahl ihre Reize nicht zu würdigen wusste. Da war sie jung, bildhübsch und mit den Rundungen an den richtigen Stellen ausgestattet und dann war es anscheinend nicht genug. Da spielte es keine Rolle, dass ihr Ehemann ein alter greiser Sack war. Es kratzte nun einmal am Selbstbewusstsein, wenn ein Mann, ihr Ehemann, nicht auf sie reagierte, wie sie es zu erwarten war.
    Es ging von einem Schneider zum nächsten, vorbei an Schmuckhändlern, die sie umschmeichelten oder an Ständen mit teueren Kosmetika vorbei. „Sieh dir dieses Kleid an, Herrin!“ „Diese Kette lässt dich erstrahlen!“ Und so weiter und so fort, es ging immer weiter in einem rasanten Tempo, auf der Jagd nach der Aufmerksamkeit, die sie ihrer Meinung nach verdiente. Aber sie war wählerisch, fast am Ende eines langen und anstrengenden Einkaufsmarathons hatte sie nicht einen Flakon, oder Gürtel oder Schmuckstück erstanden. Nichts, rein gar nichts! Das Glücksgefühl ließ auf sich warten.
    Die Sklaven, welche sie begleiteten, schnauften bereits und stöhnten demonstrativ theatralisch, in der Hoffnung dass die Aurelia endlich ein Erbarmen kannte und diesen Wahnsinn beendete. Doch Flora achtete gar nicht auf ihren Anhang. Stattdessen steuerte sie, nachdem sie bisher nichts gefunden hatte, was ihr gefiel, den Sklavenmarkt an. Ebenso wählerisch wie zuvor schon, schlenderte sie an den Tribünen und der feilgebotenen Ware vorbei. Zu dick, zu dünn, ein dümmlicher Gesichtsausdruck… an allem hatte sie etwas auszusetzen. Schließlich blieb sie am Podest des Titus Tranquillus stehen. Er bot einen dieser Barbaren aus dem Norden an. Ganz leicht legte sie den Kopf schief und musterte den Sklaven eindringlich. Schließlich schnalzte sie unzufrieden mit der Zunge, sie war nicht zufrieden mit dem was der alte Halsabschneider da anbot. „Tranquillus bietet auch nur noch Ramsch an“, ließ sie sich zu einem abfälligen Kommentar hinreißen.

  • Garulf hatte die hübsche junge Römerin gar nicht beachtet, bis diese ziemlich deutlich mit der Zunge schnalzte. Er sah ihr einen Moment genau in die Augen... einen Moment der aber auch ausreichte damit der Germane fasziniert war.


    Nein, es war nicht gut aber.. diese junge Römerin war sicherlich die hübscheste Frau die er je gesehen hatte. Schnell änderte sich sein Blick, seine Haltung, einfach alles. Er wirkte nun sicherer, offener, freundlicher. Aber er schaute eben auch wieder weg, denn er wusste dass er nur ein Sklave war, ein Stück ware, nicht mehr.


    Er schaute über den mercatus, es musste doch etwas geben dass ihn von dieser Frau ablenken würde, diese stand ja noch vor ihm. Nein, immer wieder sah er kurz zu ihr herüber. Es war nicht alleine das Äußere, diese Frau hatte eine große Ausstrahlung die anscheinend allen jederzeit bewusst war, denn um diese Frau scharten sich die Händler.


    Garulf sah hinüber zu Tranquilius, dieser solle doch mal Werbung machen für ihn.

  • "Und, wie gefällt dir Rom?" erkundigte ich mich bei Ravdushara, während wir langsam über die Märkte schlenderten.
    Mein nabatäischer Leibsklave krauste die Nase. "Naja, ich habe es mir irgendwie anders vorgestellt. Nicht so... eng und dreckig."
    Leicht verstimmt darüber, dass er nicht angemessen beeindruckt war, sah ich mich um. Ja, im Vergleich zu Alexandria, mit seinen breiten Boulevards und dem übersichtlichen Straßenmuster, waren die von Menschen verstopften Gassen hier das reinste Chaos. Ich war in Zivil unterwegs, und so wie hier gedrängelt wurde, vermisste ich meinen Harnisch...
    "Ist halt eine gewachsene Stadt. Voller Leben" verteidigte ich mein geliebtes Rom, "Warte nur bis du die Kaiserforen gesehen hast, und die maecenischen Gärten..."
    Wie um sein banausenhaftes Urteil zu bestätigen, wehte in dem Augenblick ein übler Gestank zu uns, er kam aus einem Käfig in dem einige verwahrloste Sklaven auf ihren Verkauf warteten, stumpf vor sich hinstarrend. Ravdusharas Miene wurde steinern. Ich beschleunigte meine Schritte und steuerte den Teil des Sklavenmarktes an, wo die hochwertigere Ware verkauft wurden. Es waren gefährliche Zeiten und ich war noch immer nicht wieder auf der Höhe, drum brauchte ich einen Leibwächter. Ravdushara war zwar kräftig und gut gebaut, aber nicht gerade beherzt. Ich glaubte nicht, dass er mich im Notfall verteidigen könnte.


    Vor dem Podest des stadtbekannten Titus Tranquillus blieb ich stehen, sah mir neugierig an, was er so im Angebot hat. Bona Dea, dieser Barbar war ja ein Hüne. Das rötliche Haar, der wilde Blick! Er sah genau so aus, wie ich mir die wilden germanischen Horden vorstellte, die im dunklen Dickicht jenseits des Limes lauerten. Eine herausgeputzte junge Frau mit großem Anhang ließ eine abfällige Bemerkung fallen, aber mir gefiel was ich da sah, und und ehe ich es mich versah hatte ich schon den Startpreis geboten.
    "Fünfhundert."
    Ob er als Leibwächter taugte, vertrauenswürdig genug war, das war natürlich die Frage, aber er wäre bestimmt unschlagbar wenn es darum ging, schwere Dinge zu tragen.
    "Sklave," sprach ich ihn an, "woher kommst du und wem hast du zuvor gedient?"
    Der Händler konnte ja viel erzählen, ich wollte wissen ob der Barbar überhaupt Latein verstand.

  • Garulf sah die beiden Herren auf sich zukommen, er hatte aber die junge Dame stets im Blick. Nun wurde er angesprochen, zum Glück so langsam dass er es ohne Probleme verstand. Er war zufrieden, denn das lenkte ihn etwas von der jungen Dame ab.


    Salve Herr. Ich Germane aus Norden vom Wasser ich komme. Ich frei gewesen bevor Legionäre gefangen mich als ich verkauft meine Waren.


    Es war kein sauberes Latein, aber hoffentlich verständlich. Der Mann machte aber einen guten Eindruck, auch wenn er anscheinend nicht viel Geld hatte. Denn, so wusste er, nur diejenigen ohne Geld liefen ohne Wachen durch die Gassen Roms.


    Er hatte seinen Blick wieder kurz auf die junge Dame gerichtet, welche gerade den Herrn ansah. Ob die beiden sich kannten? Eigentlich unwahrscheinlich, die junge Dame war immerhin nicht alleine und viel besser gekleidet. Rom war anders als Germanien, dort war nicht an der Kleidung ersichtlich ob man reich war oder nicht, in seiner Heimat spielte Reichtum nicht einmal eine große Rolle.

  • Der Germane antwortete unerwartet höflich, wenn auch etwas einsilbig. Dass er Latein sprach, steigerte natürlich seinen Wert (auch wenn der Akzent wirklich schlimm war). Prinzipiell war es aber unklug, sich einen frisch gefangenen Barbaren ins Haus zu holen, der einem womöglich, wenn ihm was nicht passte, mal so eben den Schädel einschlug. Diesen Punkt hatte der Sklavenhändler dezent verschwiegen.
    Ich zögerte. Eigentlich sollte ich es besser wissen, nach den schlechten Erfahrungen mit meinem Parther... der hatte mir immer nur Ärger gemacht, bis er schließlich gekonnt abgehauen war. Aber dieser Germane hier wirkte viel verständiger.
    Was betrachtete er denn da so genau... ich folgte seinem Blick und fand die kritische junge Frau von eben wieder, mußte schmunzeln bei dem Gedanken dass der Sklave aus seiner Heimat wahrscheinlich nur in Bärenfelle gehüllte, grobschlächtige Barbarenfrauen kannte. ;)
    Ich könnte ihn doch zum Gladiator ausbilden lassen – es war sehr angesagt seinen eigenen Gladiator in die Arena zu schicken, und machte die Spiele noch viel spannender!


    "Du warst Händler?" fragte ich nach, laut und deutlich, weil ich mir nicht ganz sicher war, ihn richtig verstanden zu haben. "Was hast du angestellt, dass die Soldaten dich gefangen genommen haben?" Es wäre doch interessant zu wissen, welchen Verbrechens er sich schuldig gemacht hatte. "Kannst du kämpfen?"
    Das Interesse an der Versteigerung war bisher gering, was mich überraschte, mir aber ganz recht war, so konnte ich mir, bevor die Gebote durch die Luft schwirrten, erst mal in Ruhe ein Bild machen.

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  • Der Herr sah zur Dame hinüber, wusste er etwa das Garulf sie ständig anseh. Naja, ihm konnte es egal sein und besser ein Mann als eine Frau denn darin unterscheideten sich Römerinnen und die Frauen aus seiner Heimat nicht, man war sehr gesprächig...


    Wie, was er gemacht hatte? Ob er kämpfen könne... doch nicht etwas jemand der einen Gladiator sucht? Oder vielleicht doch nur einen Schutzsklaven, das wäre natürlich gut für ihn.


    Ich habe geliefert Waffen an befreundeten Stamm an Grenze zu römisches Reich. Römer denken wir wollen angreifen, daher ich gefangen. Aber nicht genau wissen warum ich auch.


    Er wusste es wirklich nicht. Er hatte nur seine Waren geliefert und war fest fertig als diese Römer kamen und alle mitnahmen. Es schien aber eine gewisse Willkür der Soldaten zu geben die wohl dachten man könne mit den Germanen machen was man will


    Ja ich kämpfen kann, aber nicht tun gegen stare römische Legion. Römer eigentlich gute Menschen, nur Soldaten manchmal vergessen das. Herr, .... du sehen Sklaven als Ding?


    Oh, diese Frage war nicht gewollt und es war auch nicht richtig... warum sagte er das? Klar hatte er Angst an den falschen zu geraten, aber dafür dass er das nun sagte handelte er sich bereits einen Hieb mit dem Stock von einem Gehilfen ein.


    SCHWEIG!!! Du hast nicht zu reden mit einem Römer. Verzeiht mein Herr, er ist manchmal etwas direkt wie es scheint, bisher fiel das nie auf.

  • Der Sklave war ganz schön selbstbewusst. Ein bisschen zu selbstbewusst für Floras Geschmack. Der freche Sklave sah ihr direkt in die Augen und starrte sie danach förmlich an. Der Gehilfe des Sklavenhändlers bezeichnete ihn als direkt. Eine höfliche Umschreibung für frech und aufdringlich.
    In der Zwischenzeit wurde das erste Angebot abgegeben und der Interessent horchte den Sklaven direkt aus. Welche Qualitäten der Sklave hatte war eigentlich offensichtlich: kräftig und groß. Vielleicht als Gladiator geeignet, aber anscheinend nicht gerade intelligent. Durch und durch ein Barbar, wie Flora fand. Bereitwillig erzählte der Hüne von sich. Es überraschte sie, dass er Händler gewesen sein soll. So sah er nicht aus. Es wollte in Floras Weltvorstellung einfach nicht passen, dass ein so kräftiger Bursche die Grundlagen der Marktwirtschaft beherrschte.


    Die Blicke ignorierte sie einfach. Mit einer gewissen Genugtuung stellte sie fest, dass man ihr verstohlene blicke zu warf, aber sie tat so, als bekam sie diese nicht mit. Vielleicht sollte sie einfach aus Spaß ein wenig mitbieten… Sie nickte einem ihrer Begleiter zu und dieser ließ dann ein Gebot erklingen: „600 Sesterzen!“ Fast hätte sie gelacht, als der Sklave fragte, ob ihr Mitbieter Sklaven als Dinge betrachtete. Sklaven waren Dinge, nichts weiter wie Haushaltsgegenstände! Der Germane kannte seinen Platz anscheinend noch nicht. Zwar versuchte der Sklavenhändler den Sklaven zu maßregeln, aber die Worte waren schon längst.

  • Ein Waffenhändler... das erklärte seine Gefangennahme so halbwegs. Aber vielleicht sagte er mir auch nur die halbe Wahrheit. Ich betrachtete ihn eindringlich, gut zu hören, dass er kämpfen konnte, aber kein Aufständischer war. Wenn doch alle Barbaren in allen Himmelsrichtungen so vernünftig wären einzusehen, dass sie gegen den römischen Adler keine Chance hatten, und dass wir Römer ihnen Fortschritt und Zivilisation mitbrachten... Kritik aus Sklavenmund war natürlich unangebracht. Ich umfasste meinen verbundenen Schwertarm am Ellenbogen, als ich unwillig die Arme verschränkte.
    "Ich bin Soldat. Die Kameraden in Germanien werden schon Grund gehabt haben, dich festzunehmen."
    Seine Frage irritierte mich. Also, dass er überhaupt eine Frage an mich stellte! Zudem eine so komische.
    "Ähm..." Ich runzelte die Stirn, verstand den Sinn dahinter nicht. Einer der Sklavenhändler-Schergen bestrafte ihn auch gleich und entschuldigte sich.
    "Macht nichts." sagte ich huldvoll.


    Ob ich Sklaven als "Ding" sah? Unwillkürlich wandte ich mich zu Ravdushara, der, die Daumen in den Gürtel gehakt neben mir stand, sein orientalisches Gesicht verriet in keinster Weise was er von dieser ganzen Sache hielt. Er war natürlich kein "Ding" für mich, ebensowenig die anderen Haussklaven, sie waren Teil der Hausgemeinschaft, aber ich besaß ja auch Feldsklaven, die auf den Äckern und in den Olivenhainen arbeiteten, und die ich gar nicht kannte... ob sie deswegen jetzt ein "Ding" für mich waren, darüber hatte ich nie nachgedacht.
    Ja, früher, bevor ich zur Legion gegangen war, da hatte ich mich für epikureisches Gedankengut begeistert, für das Ideal der Freundschaft als universelles Bindeglied zwischen den Menschen, gleich welchen Standes... aber mittlerweile erkannte ich, das das nur wirklichkeitsfremde Schwärmereien waren.


    Aus der Umgebung der jungen Frau war ein Gebot gekommen, das machte die Sache gleich ein bisschen spannender.
    "Tausend." bot ich, und verlangte:
    "Und er soll sich mal ausziehen und von allen Seiten zeigen. Auch seine Zähne."
    Sklavenhändler waren ja schlimmer als Rosstäuscher, wenn es darum ging, irgendwelche Mängel geschickt zu verbergen. Das war allgemein bekannt.

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  • Garulf war nicht glücklich über den Tadel des Helfers, aber es war ja auch nur richtig so. Sklaven mussten funktionieren, nicht mehr und nicht weniger. Die junge Dame bot bereits 600 für ihn, das war doch ein Lichtblick doch auch der Herr begann zu reden.


    Legion, richtig, ob das wirklich so war? War es richtig dass man ihn wegen seines Berufes festhielt und zum Sklaven machte? Nun wie dem auch sei, der Herr bot nun ganze 1000 Sesterzen auf Garulf, dafür sollte dieser sich aber nun ausziehen.


    Garulf legte alle Kleider ab und machte den Mund weit auf, so gut er konnte. Seine Zähne hatten keine Mängel und sein Körper sorgte bei einigen vorbeilaufenden Damen für freudige Gesichter. Er fühlte sich etwas unwohl dabei, immerhin war das hier ja mehr eine zur Schau Stellung als ein Verkauf. Aber für die meisten Römer war er eben nicht mehr als ein Stück Vieh es auch war, für manche sogar weniger.

  • Nun drehte Flora doch neugierig den Kopf in die Richtung ihres Mitbieters. Wie sich heraus stellte war er Soldat und so etwas wie ein Feindbild für den Germanen auf dem Podest. Leider konnte man in den Zügen des Sklaven nicht lesen, was er über diese Eröffnung dachte. Es wäre spannend gewesen, wenn der Hüne nun dem Mann an die Gurgel sprang. Oder es zumindest versuchte und dann von den Sklavenhändlern nieder gerungen wurde.
    Doch der Germane blieb ruhig und beherrschte sich.
    Auf ihr Gebot folgte das nächste. Das war zu erwarten gewesen. Aus ihrem Desinteresse wurde nun so etwas wie Jagdfieber. Es lag nun einmal nicht in der Natur der Aurelia, einfach das Handtuch zu werfen, selbst wenn sie nicht wusste, was sie mit diesem Sklaven anstellen wollte. Im Notfall steckte sie ihn in eine Gladiatorenschule und ließ ihn dann zum Leibwächter ausbilden. Oder aber direkt in der Arena kämpfen. Man konnte sich durchaus einen Namen machen, wenn man einen erfolgreichen Gladiator besaß.


    Eher flüchtig warf sie einen Blick auf den gut gebauten Körper des Germanen. Er war durchaus ein beeindruckendes Bild von einem Mann. „1500 Sesterzen!“ , ließ sie das nächste Gebot dann ausrufen. Wenn man einmal vom schlechten Latein absah, schien der Sklave dann doch nicht so schlecht zu sein, wie es auf den ersten Eindruck gewirkt hatte. Er war gesund und muskulös.

  • ..... rief ich laut, denn einen Sklaven von so prächtiger Statur, den konnte ich mir wirklich nicht entgehen lassen!! Nicht nur die Damen machten freudige Gesichter, als er die Hüllen fallen ließ, und mit den Zähnen schien auch alles in Ordnung zu sein. Sogar das Mädchen, das sich anfangs so unzufrieden geäussert hatte, war von diesem Anblick nun doch überzeugt worden, aber ich hatte sie überboten und der Sklavenhändler erteilte mir den Zuschlag. Ha! Von dem kleinen Ersteigerungs-Duell freudig erregt trat ich zum Sklavenhändler, und regelte mit ihm die Bezahlung.
    "Ich nehme ihn gleich mit." beschloß ich dann, "Und danke nein, ein Brandzeichen ist nicht nötig."
    Ich wandte mich zu dem Barbaren, musterte ihn fröhlich, voll unverhohlenem Besitzerstolz.
    "So Germane, du gehörst jetzt mir. Zieh dich an und komm mit uns. Ich bin Faustus Decimus Serapio, und der Bursche hier ist Ravdushara, mein Leibsklave. Wie lautet dein Name?"



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    Ist an die Staatskasse II überwiesen.

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  • Garulf war etwas enttäuscht, denn die junge Dame hätte fast den Zuschlag bekommen. So war es eben der Soldat, auch gut. Als dieser aber sagte er wünscht kein Brandzeichen war Garulf glücklich, diese Totur wollte er sich nicht antun müssen, anscheinend hatte er einen gütigen Herrn.


    Ich Graulf, freut mich Herr. Werde gut dienen meinem Herrn, werde gut arbeiten und Herrn zeigen das ich viel Geld wert bin.


    Während er das sagte zog er sich wieder an, manche Damen fielen ihm erst auf als dieser wieder wegsahen. Anscheinend wirkte er auf die Frauenwelt doch etwas anziehend.

  • Lächelnd nahm ich dieses Versprechen meines neuen Sklaven entgegen, und erwiderte:
    "Wenn du gut arbeitest, dann wird es dir bei uns auch gut ergehen, Gra... Grau.... - Nein, also der Name geht nicht, der bleibt einem ja in der Kehle stecken, da werden wir einen anderen finden müssen. Vielleicht... Theseus! Oder.... na, das sehen wir später. Komm erst einmal mit."
    Der Sklavenmarkt war kein Ort für eine Unterhaltung, das Gebrüll, der Gestank und das Klirren der Ketten störten ein wenig. Ich winkte Ravdushara und dem Barbaren mir zu folgen, steuerte eine Seitengasse an.


    Schon bald hatten wir ruhigere Gefilde erreicht. Eine zur Straße offene Popina, ein bescheidenes Lokal, bot Wein und einfache Speisen an, einige Tische standen draussen im Schatten einer großen Platane. Dort ließ ich mich nieder, meinte "Setzt euch".
    Bei der Serviererin, einer spärlich bekleideten Sklavin, bestellte ich verdünnten Wein und dreimal Fischeintopf. Ich dachte mir nämlich, dass der Sklave bei dem Schlitzohr von Händler bestimmt nicht gut zu essen bekommen hatte, und dass Loyalität auch durch den Magen ging. Ausserdem waren wir lange auf den Märkten unterwegs gewesen, und ich hatte selbst Hunger bekommen.
    "Um ein paar Dinge klarzustellen, Ga... Gr... Threseus" begann ich, während wir auf das Bestellte warteten. "Ich habe dich gekauft, weil ich einen Leibwächter benötige. Ich erwarte von dir Treue und Mut. Und Verschwiegenheit. - Komm nicht auf den Gedanken eine Flucht zu versuchen, zum einen wäre es sinnlos, du würdest nicht weit kommen, zum anderen wäre ich dann gezwungen, dir ein Schandmal in die Stirn brennen zu lassen. Und beim zweiten Mal wäre es dein Tod. - Hast du das verstanden?"
    Von solch ernsten Dingen sprach ich zwar ungern, aber so war nun mal die harte Wirklichkeit. Die Serviererin kam zurück, stellte uns einen Tonkrug auf den Tisch, Becher und irdenen Schalen mit dem Eintopf, dazu einen Laib flaches Brot.

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  • Garulf war zwar nicht erfreut darüber dass man seinen Namen ignoriert, aber der neue Name klang ja auch gut. Sein Herr konnte ihn gerne nennen wie er wollte.


    Es gab etwas zu essen, eine Tatsache die ihn hoffen lies.


    Danke für Essen Herr. Ich treu bin, nicht wegrennen will, will römische Leute kennenlernen. Leibwächter du suchen? Ich sicher guter Wächter sein kann. Du sein guter Herr, du mir geben Essen und mir geben schönen Namen.


    Seine Miene wurde nun sehr freundlich, erleichtert und auch etwas glücklich. Sein neuer Herr gefiel ihm gut, er war mehr als zufrieden. All die Last auf seinen Schultern war verschwunden, er würde nun Leibwächter werden, sicher ein interessanter Beruf für einen Sklaven. Aber auch einen wo er sich beweisen konnte. Als das Brot kam reiste es Garulf in drei Stücke, zwei davon etwas größer und gab die beiden großen seinem Herrn und dessen Sklave. Dies hatte nicht einmal etwas damit zu tun dass er nur der Sklave war und sich gut bei seinem Herrn stellen wollte, nein so war es in seiner Heimat auch brauch.

  • Da schien ich wirklich einen Glücksgriff getan zu haben! Unkompliziert, stark wie ein Bär, und freundlich, was wollte man mehr. Natürlich konnte man als freier römischer Bürger einen Sklaven nie wirklich ganz durchschauen... aber ich hatte nicht den Eindruck, dass er mich anschwindelte.
    Dankend nahm ich das Brot entgegen, tunkte es in meinen Eintopf und wünschte guten Appetit. Ravdushara nahm, dienstbeflissener als gewöhnlich, gleich den Krug und schenkte mir ein. So aßen und tranken wir, dann machten wir uns gestärkt wieder auf den Weg, und zwar zum Domus meiner Familie.

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