• Mit gewissem Intresse verfolgte ich das schauspiel. Thyrsus hatte Corvinus Wasser angeboten, dieses hatte aber abgelehnt. Thyrsus hatte Kameradschaft bewiesen. Neugierig verfolgte ich die Szene weiter. Irgendwas gefiel mir an Corvinus nicht. Ich wusste nur noch nicht genau was es war


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Die Antworten des Tiro Corvinus fielen ausführlich aus, es blieben kaum Wünsche offen. Hier und da eine kleine Korrektur, aber sonst sehr gut. "Ich habe wenig auszusetzen", begann Massa. "Als Ergänzung: Immer, wenn es die Gegend zulässt, marschiert eine Centurie in Kolonne, was bedeutet, dass jeweils 5 Männer nebeneinander gehen. Das Kommando dazu lautet: ‚in agmen venite!‘ Als einzige Korrektur bleibt zu erwähnen, dass sich der Optio wie der Signifer und der Cornicen ebenfalls aus der Centurie rekrutiert und damit doch zu den 80 Mann gehört."


    Auch auf Thyrsus wollte Artoprius eingehen, bevor er sich entschied, ob Corvinus eine weitere Runde laufen musste. Seine Antwort sah gut aus, also sparch im Grunde nichts gegen eine Erholungspause. "Es ist wohl so, dass ein Infanterist keine Reitbefähigung braucht, aber ich habe mir angewöhnt, das Reiten in die Grundausbildung hineinzunehmen. Ich möchte nur sicherstellen, dass jeder die Grundzüge davon kennt." Die veränderte Landschaft lenkte ihn für Momente von Thyrsus ab und als er sich ihm wieder zuwandte, bemerkte er das Hilfsangebot für den Kameraden. Auch die Abweisung entging ihm nicht.
    "Hilfsbereitschaft ist eine Eigenschaft, die ich gutheiße. Gewöhn sie dir nicht wegen einer einmaligen Abfuhr ab."


    Währenddessen gelangte die Spitze der Kolonne in die Nähe eines Wiesenbachs, dessen begrünte Ufer sich für eine Rast förmlich anboten. Der Tribun lenkte die Soldaten zu eine ausgedehnten Stelle des Uferbereichs und gab den Befehl zum Anhalten. Cornicen und Signifer reichten den Befehl von Centurie zu Centurie weiter.


    "Das nenne ich eine gelungene Demonstration dessen, was wir gerade in der Theorie besprochen haben", kommentierte Massa die Vorgänge. "Milites! Consistite!", ertönte der Befehl des Centurio.
    "Wir rasten und speisen", sagte er zu Optio Fontinalis.


    Die Formation löste sich auf und die Soldaten legten ihr Gepäck ab. Viele suchten sich einen Platz im Schatten. Einige schaffte Holz herbei und entzündete Lagerfeuer. Andere luden die mitgeführten Mühlsteine und eine Portion Korn ab, während wieder andere die Maultiere ausspannten und zum Tränken an den Bach führten.


    "Seht zu, wie man Fladenbrot macht“, riet der Centurio den Tirones. "Vielleicht erklärt euch Optio Fontinalis dazu etwas mehr." Er selbst setzte sich unter eine Uferweise und begann mit der Handmühle etwas Korn zu zermahlen. Die Ampullae zum vermengen mit Wasser stand bereit. Wenig später stieg Backgeruch von seinen auf heißem Stein gebackenen Fladen auf. Er verfeinerte die Speise mit getrockneten Früchten und ließ sich die Feldmahlzeit schmecken.



  • Werde ich nicht Centurio, werde ich nicht. Allerdings frage ich mich ob man manch einen Tirones wirklich auf ein Pferd lassen sollte, durch meine Jugend habe ich ein enges Verhältnis zu diesen Tieren und wenn ich mir einen Berg von Mensch wie Corvinus ansehe, das arme Tier.


    Die Rast gefiel ihm gut, er setzte sich auf den Boden in der Nähe von Optio Fontinalis, dieser sollte ja den Tirones einiges erklären. Lucius verstand zwar nicht warum das nötig war, aber anscheinend kam es auf die richtige Vermengung der Zutaten an und er wollte nicht unnötigen Proviant verschwenden. Ein Feuer hatte er schnell gemacht, von daher konnte es losgehen.

  • Eine Stunde Marschieren. Eine Stunde... Und Hadamar wünschte sich bereits, dass sie ankommen würden. Oder Pause machen könnten. Im Moment war das noch nicht so furchtbar anstrengend, aber schön war was anderes, und, na ja, es war auch irgendwie... langweilig. Wenn man sich wenigstens unterhalten könnte, aber irgendwie hatte er nicht das Gefühl, dass das so gern gesehen war in der Marschformation. Oder überhaupt wenn sie irgendwas taten, wo Vorgesetzte ihre Finger im Spiel hatten.


    Trotz der leichten Langeweile war er allerdings froh, dass der Centurio ihn übersah, als ihm plötzlich einfiel dass er ein paar Rekruten ärgern konnte... nur leider nicht auf Dauer. Irgendwann war es so weit, dass er seinen Namen hörte. Und gleich die erste Frage dazu ließ ihn Übles ahnen. Ob er gut zugehört hatte? Nein – hätte er das sollen? Ja, vermutlich hätte er das, und ja, eigentlich hatte er das inzwischen auch schon mitgekriegt, nur... alte, liebgewordene Gewohnheiten ließen sich so schwer ablegen. Und das Gehen lenkte doch so ab, immer einen Fuß vor den anderen, einen Fuß vor den anderen... Hadamar hatte irgendwie nicht das Gefühl, dass der Centurio diese Art von Spaß verstehen würde.


    Also: zum Thema. Aufbau der Legion. Aufbau der Legion. „Die... Legion besteht aus Soldaten.“ Ha! Guter Anfang. Und der war bekanntlich die halbe Miete, oder so. „Es gibt, äh... 10? Cohorten.“ Und jetzt wurde es schwierig, so schwierig, dass Hadamar sich nun innerlich verfluchte, weil er nicht richtig zugehört hatte. Irgendwie war es hier was völlig anderes, etwas nicht zu wissen – vor allem wenn das vorhin erst gesagt worden war –, als es daheim im Unterricht gewesen war, wo um ihn herum seine Cousins und Cousine waren, und dazu noch ihr alter Lehrer. „Die bestehen aus sechs Centurien, mit einem Centurio als Kommandeur“, formulierte er also vage und ließ die genauere Ausführung einfach unter den Tisch fallen. „Dann gibt es noch sechs Turmae. Die Reiter. Dazu noch Tribune, und an der Spitze steht der Legatus legionis.“


    Und wie befohlen setzte Hadamar sich danach in Bewegung und lief los, überholte die anderen Soldaten, einen nach dem anderen, bis vor zur Spitze, wo er umdrehte und zurück lief, bis zu dem Karren am Schluss. Er wählte ein nach wie vor eher lockeres Tempo – er hatte gesehen, dass die anderen mehrfach hatten laufen müssen, und er hatte nicht vor, sich schon in der ersten Runde zu verausgaben und spätestens nach der dritten dann gar nicht mehr zu können... nein, es war besser, sich die Kraft einzuteilen. Denn so gern er sich irgendwie ganz herausgewunden hätte: ihm war klar, dass das nicht ging. Er war in der Legio, und was das hieß, begann er gerade mit jedem Tag ein Stückchen mehr zu realisieren. Und ganz weit vorne stand: die Zeiten des Rumgammelns waren wohl endgültig vorbei. Aber immerhin hatten die Götter in diesem Moment ein bisschen Einsehen mit ihm: als er seine erste Runde fertig hatte, wurde gerade eine Pause eingelegt.

  • Als die Pause befohlen wurde war Corvinus fast ein wenig enttäuscht. Er hätte dem Centurio lieber gezeigt das er noch lange nicht erschöpft war und gestützt werden musste.


    Er stellte sein auf der Stelle laufen ein und wartete erst ein paar Lidschläge ob noch weitere Befehle kommen würden. Aber das sie scheinbar die Mittagspause einlegten kam nichts mehr. Deshalb gint Corvinus zu seinem Contubernium das außer seinen "Mittiro" Ferox nur aus Soldaten bestand die schon mindestens 5 Jahre gedient hatten. Die Veteranen schauten ihn nur kurz an als das backen von Fladenbroten angesprochen wurde und er nickte. Schnell, aber gründlich legte er seine Marschausrüstung ab und überprüfte ob etwas fehlte. Durch die ganze Lauferei war das ja gut möglich. Doch eine schnelle Überprüfung ergab das scheinbar nichts fehlte. Dann nahm er erst einmal einen tiefen Schluck aus seiner Feldflasche.
    Der älteste Veteran aus seiner Zeltgemeinschaft brummte dann auch schon
    "Dauert das noch lange..." weshalb Corvinus sich dann in Marsch setzte.


    Er sah Ferrox der ebenfalls gerade seine Marschausrüstung abgelegt hatte*.


    "Komm mit wir müssen zum Maultier unseres Contuberniums."



    Sim-Off:

    *Ich hoffe es war in Ordnung das ich Ferox schon abgelegt lassen habe.

  • Nachdem das Zeichen zur Pause gegeben wurde, lößte sich der Tross auf. Jeder war damit beschäftigt sich sein essen zu machen und seine Ausrüstung zu überprüfen.
    Ich nahm mir meine Handmühle und ein wenig Getreide. Und fing an das Getreide zu mahlen. Ferox, wenn du wieder hier bist mach ein Feuer an. Und Thyrsus, du kümmerst dich darum das ein wenig Wasser warm gemacht wird, aber nur Lauwarm. Und vergiss nicht einen großen flachen Stein ans feuer zu legen. Damit wir das Brot backen können. Und die anderen helfen hier mit. Das Getreide mahlen dauerte eine Weile. Den ich musste immer wider unterbrechen und die hülsen der Körner entfernen. Das dadurch gewonnene mehl schüttete ich im eine kleine Schüssel. Wo bleibt das Wasser?


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Menecrates musste schon ein bisschen grinsen, als er sah, wie sein Optio die Hülsen aus dem Getreidemehl sammelte.


    "Hast du dir schon sämtliche Backenzähne abgerieben, dass es nun nicht mehr ohne diese Selektion geht?" Die meisten Soldaten verarbeiteten das gemahlene Getreide so weiter, wie es der Mahlstein hergab - mit Spelzen. Hadrianus würde die Bemerkung verkraften, da war sich Menecrates sicher, denn über abgemahlene Backenzähne wusste wohl jeder etwas ältere Soldat etwas zu berichten.


    Dann wurde seine Aufmerksamkeit von zwei Tirones abgelenkt. Einer stand untätig rum und beobachtzete den anderen, wie er den großen Mahlstein vom Karren abladen wollte.
    "Warum stehst du nur rum?", rief Menecrates mit vollem Mund. Er kaute herunter, bevor er fortfuhr. "Fass doch mal mit an! Du siehst doch, dass in jedem anderen Contubernium der zugehörige Mahlstein vereint abgeladen wird. Man muss es sich doch nicht unnötig schwer machen. Und wenn ihr weiter so bummelt, könnt ihr euer Fladenbrot vielleicht als Gerstebrei löffeln." Außer dem Centurio besaß eigentlich niemand eine Handmühle. Alle Unteroffiziere gehörten einem Contubernium an und jede dieser Stubengemeinsschaften besaß einen auf dem Karren mitgeführten großen Mahlstein.



  • Thyrsus machte mit einem Kessel Wasser warum und machte sich auf die Suche nach einem flachen Stein. Er hatte Glück es gab ein paar Schieferplatten in der Nähe und er fand eine die richtig perfekt dazu war.
    Er legte die Platte ans Feuer und half den Kameraden dabei den Mahlstein vom Karren zu laden, immerhin wog dieses Steinchen auch ein enormes Gewicht.

  • Der Optio gab Ferox einen anderen Befehl weshalb er zu diesem nur leise sagte:
    "Mach lieber was er dir sagt ich schaff das schon alleine."


    Anschließend ging er zum Maultier seines Contuberniums und lud dort alles nötige ab. In zwei Gängen schleppte er das Zeug zu den anderen Kameraden seines Contuberniums. Der nächst jüngere, was die Dienstzeit anging hatte inzwischen schon Wasser bereit gemacht und so konnte Corvinus sogleich anfangen das Korn zu mahlen. Mir routiniert aussehenden Handgriffen mahl er schnell eine gute Portion Mehl, vermengte dieses anschließend mit Wasser und ließ es kurz gehen. In der Zwischenzeit hatte einer der Veteranen seines Contuberniums in Rekordzeit ein Feuerchen entzündet. Woraufhin Corvinus sogleich auf einem flachen Backstein, der ebenfalls bei der Ausrüstung auf dem Maultier gewesen war, anfing Fladen zu machen. Die ersten gingen an die anderen Miles und jeder verspeiste seinen anders. Der eine aß ihn so wie er war, ein anderer tropfte aus einer kleinen Ampulla ein wenig Olivenöl auf seinen, einer aß dazu ein kleines Stück Trockenfleisch während der älteste einen erbärmlich stinkenden Käse auspackte von diesem ein Stück abschnitt und gemeinsam mit dem Brot aß. Corvinus bevorzugte scheinbar Garum welches er aus einer kleinem gut verschlossenem Tonfläschen auf sein Brot träufelte. Halbwegs zufrieden schauten er und seine Kameraden sich kauend an und saßen in der germanischen Sonne unter einem Baum der leider keine Früchte trug die man gut als Nachtisch hätte essen können. Doch trotzdem so konnte der Dienst weitergehen befand ein jeder von ihnen.

  • Pause. Süße, köstliche Pause. Anstrengung war ja nun nicht unbedingt eine Fremde für Hadamar – beim Stall ausmisten oder auf den Feldern schuften war sie auch immer gern dabei –, aber das hieß nicht, dass er sie mochte. Nein nein, auch wenn Anstrengung irgendwie immer zu ihm kam, sie und er würden keine Freunde werden, das stand fest. Aber er würde sich wohl irgendwie mit ihr arrangieren müssen, und das hatte er bisher ja auch geschafft, nur... naja... das Zeug wurde schon verflixt schwer, was sie da alles mit sich rumschleppen mussten. Deshalb war Pause…


    Pause war Pustekuchen. Sie hielten an, aber das war's dann auch schon. Hadamar verkniff sich den ätzenden Kommentar, der ihm schon auf der Zunge lag, legte die Marschausrüstung ab, die er mit herumschleppen musste, und wollte gerade Corvinus folgen, der ihn aufforderte mitzukommen, als der Optio noch etwas zu ihm sagte – was wiederum Corvinus veranlasste, doch allein zum Maultier laufen zu wollen. „Eh. Sicher? … Wenn du meinst.“


    Mit einem Achselzucken wandte er sich um. Feuer machen. Muharrr. Das wenigstens konnte er. Mit ein paar Handgriffen hatte er Feuerholz zusammengesammelt – wovon es im Sommer reichlich gab –, und schichtete es auf, das zundergeeignete Material wie trockene Blätter und Rinde zuerst, darüber Reisig und dünne Äste, darüber dann die festeren. Mit einer lockeren Bewegung zog er seinen Feuerstein und das Schlageisen hervor, hielt es an den unteren Bereich der Feuerstelle, wo der Zunder zu sehen war, und hatte in kurzer Zeit ein Feuer entfacht*. Danach schloss er sich dem an, was die anderen auch taten, und machte sich sein Essen.


    Sim-Off:

    *Ich weiß, Corvinus hat geschrieben einer der Veteranen hätte Feuer gemacht... da allerdings Hadamar explizit den Auftrag dazu bekommen hat, hab ich mir die Freiheit genommen, das anders zu schreiben. Welche Aufgabe er nicht erfüllt/erfüllen kann, möchte ich gerne selbst entscheiden ;)

  • Sim-Off:

    Nur kurz ich gehe davon aus das so gut wie jedes Contubernium in der Cohorte sich was zu essen macht. Das Feuer machen der Tirones kolidiert also nicht mit dem Feuermachen des Contuberniums zudem Corvinus und Ferox gehören.

  • Das Feuer war an, die ersten Fladen war gebacken und Thyrsus lies es sich redlich schmecken. Es roch sehr angenehm und auch die Stimmung innerhalb der Legion war mehr als gut, immerhin konnte man essen, trinken und auch mal etwas reden. Die restlichen Kameraden aus dem Contubernium schienen sehr nett zu sein, ein paar richtig alte Hasen waren auch dabei.

  • Jeder hatte sich seine Fladen gebacken und ließ es sich schmecken. Die einen Assen ihn mit Käse, die anderen mit Dörrfleisch oder mit einem Schuß Olivenöl. Meinen verfeinerte ich mit ein wenig getrocknetem Obst und ließ es mir schmecken. Während ich bissen für bissen kaute musterte ich die Neuen. Um festzustellen ob jemand vielleicht schon erschöpft war, oder ob sich dort schon die ein oder andere Freundschaft gebildet hatte. Dann fiel mir wieder etwas ein, schnell stand ich auf und ging in die Richtung von Centurio Massa, der zuflucht unter einem Baum gefunden hatte.
    Centurio Massa, sollen wir nicht vielleicht Wachen aufstellen. Dann können sich die Tiros gleich daran gewöhnen und Wissen was zu tun ist wenn wir den Lagerplatz erreichen.


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Centurio Artorius blickte auf, als Optio Fontinalis an ihn herantrat und hörte sein Anliegen an. Dann schüttelte er den Kopf.
    "Wenn wir mit der gesamten Cohorte den Marsch antreten, teile nicht ich die Wachen ein, sondern der Kommandoführende, in diesem Fall der Tribun. Ich gehe mal davon aus, dass die erste Centurie damit betraut wurde. Vielleicht sind wir dann für eine Nachtwache zuständig." Weil aber der Optio gerade bereitstand, gab er noch eine Anweisung mit auf den Weg. "Achte darauf, dass sich die Tirones zwischendurch die Feldflaschen auffüllen. Ich schätze, in Kürze wird die Rast beendet sein und dann brauchen wir die Zeit bis zum Weitermarsch, um die Maultiere wieder einzuspannen, die Mühlsteine aufzuladen usw."



  • Ich hörte Massas worten zu und nickte ab und zu. Als er fertig war mit seiner Anweisung sagte ich nut knapp Jawohl Centurio, ich werde dafür Sorge. Drehte mich wieder um und machte mich auf den Weg zu den Tiros. Thyrsus, Corvinus, Ferox, denkt daran eure persönlchen Wasservoräte aufzufüllen. Wer weiß wann wir am nächsten Bach vorbei kommen.


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Der Tribun beendete durch sein Aufsitzen die Rastpause. Signale ertönten, Männer sprangen auf, um die Zugtiere wieder einzuspannen oder die für die Rast benötigten Utensilien zu verstauen. Die Handlungen liefen zügig, aber nicht überhastet ab - man hatte die Abläufe lange genug geübt. Auch die Legionäre und Tirones der vierten Centurie schlossen sich dem Aufbruch an.
    Als sich Marschformation und Tross gebildet hatten, ertönten wieder Signale. Die Cornicen der einzelnen Centurien forderten nach dem Aufbruch nunmehr den Abmarsch. Wenig später schlängelte sich eine Cohorte mitsamt Wagentross durch die Wälder Germaniens. Die ausgebaute Straße verschaffte ihnen ein relativ unbeschwerliches Fortkommen. Problematisch erschien einzig die Entfernung, die bereits an die Erfahrenen unter den Soldaten erhöhte Anforderungen stellte. Ungeachtet dieser Tatsache rief sich Centurio Massa bei den Tirones in Erinnerung.


    "Tiro Ferox, dein Lauftraining wurde durch die Rast unterbrochen. Du nimmst die Strecke zwischen Marschspitze und Trossende wieder auf und berichtest mir bei der Rückkehr, welche Ideen du zu einem Angriff in Formation hast. Die Gegner stehen sich also in Angriffsreihen gegenüber und das Ziel soll der Durchbruch der gegnerischen Linie sein. Abite!"


    Nachdem Ferox sich einige Doppelschritte entfernt hatte, wandte sich Massa an Corvinus und Thyrsus. Beide konnten auf ein angeschlossenes Lauftraining zurückblicken.


    "Auch ihr könnt euch Gedanken machen und Vorschläge äußern."



  • Corvinus hatte wie befohlen und wie es sich gehörte am Ende der Pause seine Feldflasche mit frischen Wasser aus einem Bach gefüllt und ein wenig Essig aus der großen Feldflasche vom Maultier dazu gekippt. Womit er nun eine randvolle Feldflasche mit Posca hatte. Vor dem auffüllen hatte er noch das restliche Wasser aus dem Legionslager in einem langen Zug ausgetrunken. Denn was man einmal drinne hat kann einem keiner mehr wegnehmen.


    Dann kam das Signal zum Aufbruch und alles wurde schnell wieder auf das Maultier gepackt und anschließend nahm jeder der Legionäre sein Marschgepäck auf.


    Kaum hatten sie den Marsch fortgesetzt kam Massa wieder zu ihm und den anderen Tirones. Ferox schickte er laufen und ihm und Thyrus stellte er eine Frage. Corvinus wusste nicht genau was er von der Frage halten sollte und vermutete fast eine Fangfrage. Weshalb er erstmal antwortete:


    "Centurio welcher Art sind die Gegner die sich gegenüber stehen? Sind es Legionäre und Barbaren und wenn ja sind die Barbaren zu Fuß oder Beritten. Oder sind es vielleicht Legionär und Legionär?"

  • Der Aufbruch verlief ohne Probleme. Ferox rannte wider von der Spitze zum Ende der Kolonne. Ich fühlte mich satt, aber auch ein wenig schwerfällig. Während ich ein Fuß vor den anderen setzte, stellte ich mir die Frage wie lange wir noch brauchen würden. Und was am Zielort noch für arbeit auf uns warten würde. Auch war ich gespannt wann die Ala eintreffen würde.


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Centurio Massa erlebte es selten, dass junge Legionäre oder gar Tirones mitdachten. Meist antworteten sie aus dem Bauch heraus und selten forderten sie Klarheit über die Aufgabenstellung hinaus. Das Gespräch-– zunächst nur als bloßes Abfragen gedacht - versprach, interessant zu werden.
    Er wandte den Blick Richtung Corvinus, überlegte einen Atemzug und antwortete dann. "Nun, Tiro Corvinus. Ich bin von einem gleichwertigen Gegner ausgegangen, also Infanterie, wobei es unerheblich ist, ob es sich um einen gleichwertig ausgestatteten Gegner handelt oder um notdürftig bewaffnete Barbaren. Worin würde sich deine Antwort unterscheiden, wenn es sich bei dem Gegner um Reitereinheiten handelt?"



  • Corvinus wiegte einen Moment ganz leicht den aber für den aufmerksamen Beobachter sichtbar den Kopf hin und her als ob er im Kopf etwas durchgehen würde. Dann antwortete er mit klarer und sicher klingenden Stimme:


    "Also... Reiter gegen Fußtruppen ist natürlich keine einfache Sache. Die Reiter haben ja den Vorteil der besseren Beweglichkeit und können auch schwerer gerüstet als Legionäre da sie die Rüstung ja nicht selber tragen müssen ... Den Vorteil den die Fußtruppen ist der das man der Reiterei meistens zahlenmäßig überlegen ist. So ein Gaul frißt ja viel mehr als ein Legionär.
    Wenn die Reiter schwer gerüstete Kata... Katafrasen sind würde ich die eigenen Truppen in möglichst lockerer Formation aufstellen. Sobald die Reiter in Wurfreichweite sind versuchen mit den Wurfspeeren die Pferde zu treffen. Wenn das klappt kann man die am Boden befindlichen kaum noch beweglichen Reiter abstechen.
    Sind die Reiter eher leichter oder gar berittene Bogenschützen denke ich wäre es besser in enger Formation zu bleiben eventuell gar eine Testudo bilden. Im Idealfall haben dann einige Männer der Centurie Schleudern mit denen ich dann versuchen würde die leichten Reiter zu erwischen. Falls nicht muss jeder mit seinem Pilum halt weiter werfen und wie bei den Katafrasen die Pferde auf den Boden schicken."

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