Atrium | LFF zu Besuch

  • Zitat

    [SIZE=7]Original von Aulus Flavius Piso[/SIZE]
    Das Atrium hatte sich wohl nicht recht verändert. Die Flavier liebten ihre opulente, eher dekadente Villa so, wie sie war. Sogar die Liegen standen noch immer dort, wo sie normalerweise standen.


    cf: Die Porta


    Luca brachte seinen Gast und Anhang ins Atrium und bot ihm freundlich eine der bequemen Liegen an. Dem Namen nach war er ja jemand aus der Familie, also niemand ganz fremdes.
    »Mein Name sein Luca, Herr!« sprach der hünenhafte Dalmate freundlich und mit einem leichten Lächeln um die Lippen.
    »Ich euch allen bringen gerne Erfrischungen. Oder möchten auch essen tun?« Geduldig stand der Hüne da und wartete eine Antwort ab. Er hatte seine Hände vor seine zwar nicht geraden edlen, aber sehr feinen Tunika verschränkt. In der Küche würde wohl gleich Hektik ausbrechen, denn der Besuch, so weit er wusste, war nicht angekündigt.



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  • Flavius Furianus stieg bedächtig aus der Sänfte aus und ging, nachdem der Sklave voraus geeilt war, diesem nach. Eigentlich konnte er abbiegen, wohin er wollte, schließlich war er nicht Gast dieses Hauses, es war sein Haus. Zumindest das seines Vaters und da man als Römer direkte und geradlinige Abkömmlinge schätzte, war er also Eigentümer geworden und räumte allen anderen ein Wohnrecht ein.
    Aber er fügte sich bereitwillig dem Umstand und ging in´s Atrium. Das Angebot eine bequeme Cline zu nehmen, schlug der Flavier nichtssagend aus und legte sich auf die Cline, die dem Standeshöchsten und Hausherrn zugedacht war.
    "Was?", entgegnete der Flavier nach der doch obsoleten Vorstellung des Sklaven. Und das gebrochene Latein rundete den Eindruck ab.
    "Es ist mir gänzlich egal wie du heißt. Aber merke dir meinen Namen: Senator Lucius Flavius Furianus. Wenn du nicht sputest, wirst du mich kennen lernen." Und eigentlich war es auch nicht seine Aufgabe die Sklaven zu erziehen - zumindest damals nicht, als er hier lebte. Dafür gab es spezielle Sklaven oder Familienmitglieder mit einer gewissen Folterlust, die er aber auch ab und an mal hatte.
    "Dir sollte man vorerst anständiges Latein beibringen! Wer ist dein direkter Dominus?" Und eigentlich gehörte der Hausrat jedem, aber er wollte den Verantwortlichen sowieso wissen. Bei Gracchus konnte er sich so etwas nicht vorstellen.
    "Eine Schande sowas, bring mir was zu trinken. Verdünnten Wein. Und sage den Zuständigen ich beziehe mein Zimmer für ein paar Tage. Man soll es herrichten."

  • Der Mann hatte dann schliesslich Platz genommen und zwar auf der Liege des eigentlichen Hausherren, denn Luca wusste ja nichts über die familiären Verhältnisse aller Flavier von sonst wo her.


    Und wie man es machte, es war falsch. Innerlich verdrehte der Dalmate mit seiner beeindruckenden Größe die Augen. Hätte sich Luca vielleicht nicht vorgestellt, wäre so etwas gekommen wie: Sag deinen Namen. Aber Luca hatte Geduld und nickte nur freundlich. Er wirkte eh überhaupt alles andere als unterwürfig. Aber auch nicht arrogant. Er wirkte selbstsicher, was sicherlich in diesem Fall nicht gerade gut war. Aber Luca verstellte sich nun mal nicht.


    Heitidei ... nun, der Herr war also wieder Mal einer von den Dekadenten, denen es Spass machte, Untergebene zu sagen, wer hier der Herr im Haus war.
    Auf die Frage, wer Lucs Dominus wäre, antwortete dieser, ohne auf das davor einzugehen: »Quintus Flavius Flaccus sein mein Dominus. Ich sein sein Custos Corporis.« Sollte er vielleicht griechisch reden? Aber nachher würde er den Senator noch damit brüskieren, weil dieser vielleicht kein griechisch konnte? Aber war das vielleicht nicht eine Vorraussetzung für den Posten eines Senators? Nun, es war den Versuch wert.
    »Selbstverständlich, Dominus. Ich mich werden um alles kümmern.« Sein griechisch war fliessend, nur eben mit einem vielleicht leicht fremden Dialekt, da Luca aus Dalmatien stammte.
    Eigentlich gehörte das zwar nicht wirklich zu Lucas Aufgaben, aber er wusste auch, dass er hier jedem zu dienen hatte. Er wartete natürich noch eine Antwort ab, bevor er ging.



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  • "Quintus Flavius Flaccus, so so.", entgegnete der Flavier verwundert. Ein Name, den er noch nie gehört hatte. Mekrwürdig.
    "Wessen Sohn ist er, wo kommt er her, wo war er die letzten Jahre? Und was macht er hier?", kam dann sofort nach einigen Herzschlägen nachgeschossen.
    Dann musste er auflachen. "Und auch Griechisch kannst du nicht.", antwortete der Flavier in perfektem Griechisch. Der Sklave konnte nicht wissen, dass der Römer insgesamt mehrere Jahre hatte in Griechenland gelebt und stets griechische Sklaven um sich hatte.
    "Antworte auf Griechisch, es ist besser so für alle Beteiligten.", forderte er ihn auf und streckte sich. Sänften waren zwar bequem, aber Clinen eindeutig eine Steigerung an Komfort.

  • Der Senator wirkte, als wüsste er nichts von diesem Familienmitglied, aber es war ja auch nicht Lucas Sache. Doch er sah sich dann bestätigt, als der Herr schliesslich einige Dinge über Quintus Flavius Flaccus wissen wollte. Zum Glück wusste Luca inzwischen ein paar Dinge über seinen Dominus. Er hatte es von Kleobulos erfahren, der ihn nicht nur Latein jeden Tag ein wenig lehrte.
    Doch bevor Luca antworten konnte, lachte der Mann plötzlich auf und sprach in perfekten Griechisch, dass Luca diese Sprache auch nicht verstand. Ohne es zu wollen, seufzte Luca afst ein wenig genervt nun, denn sein Griechisch war tadellos, war es seine Muttersprache, aber es lag wohl an dem Dialekt.
    »Nun, der Vater meines Herren war Cnaeus Flavius Flaccus, Sohn von Sohn des Appius Flavius Bellienus und der Aurelia Agrippina. Seine Mutter heisst Aemilia Flava ...« Er wusste gar nicht genau, ob sie noch lebte. Und so setzte Luca sein Wissen fort: »Er stammt aus der griechischen Kolonie Poseidonia in Lucanien, studierte lange Jahre in Athen und ist etwas über ein Jahr in Rom. Außerdem ... « Luca machte eine kurze Pause, hoffte, dass er das jetzt nicht verwechselte.
    »... wurde er gerade in das Amt des Ordo Senatorius erhoben ... «



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  • Langsam fiel es dem Flavier auf - er kannte den Jungspund. Damals, während seines anstrengenden Consulates kam der Junge hier an. Interessant, es ist also etwas aus ihm geworden, zumindest ein guter Anfang war gemacht.
    "Das ist ein Titel, eine Zugehörigkeit, kein Amt, Servus!", fuhr er den Sklaven harsch an und winkte mit der Hand, damit sich dieser nun entfernen möge.


    Ja, die Zeit verrann recht schnell und die Jugend mit ihr. Flavius Furianus seufzte auf, irgendwie verrann die Zeit zu schnell.

  • Luac war froh, dass er heute mal wieder die Ruhe selbst war. Ein "Danke" war von den meisten Herrschaften eh nicht zu erwarten. Sie schienen es einfach zu geniessen, ihre Überheblichkeit auszuleben. Dabei fragte sich Luca, warum ein Senator es nötig hatte. Er war doch mehr. Aber dennoch gab es sie immer wieder, die sich anscheinend besser fühlten und in ihrem Wesen bestärkt, wenn sie Untergebenen eben zeigen konnten, welche Macht sie hatten. Erbärmlich.


    Naja, und nun wusste Luca, dass er sich vielleicht falsch ausgedrückt hatte, was seinen eigenen Dominus anging, aber egal. Der Mann schickte Luca dann weg und dieser liess es sich aber nicht nehmen, noch einmal den Mann anzuschmunzeln und zwar so, dass er es sehen konnte. Und es war kein unterwürfiges Lächeln. Es war ein auf irgendwie stolzes, nach dem Motto: Ih gehe schon, aber nur, weil ICH es will. Auch hatte sich Luca nicht ehrfürchtig verneigt, denn wenn er ehrlich war, hatte er keine Ehrfurcht vor dem Mann.


    Und so verschwand Luca in der Küche, trug da freundlich auf, was der Herr wünschte und bat auch eine der Sklavin, dass man ein Zimmer oder eben sein Zimmer für ihn herrichten lassen solle. Eigentlich sah er nun keinen Grund mehr, zurück zukehren. Der Herr würde bald von anderen Sklaven bedient werden und eigentlich wollte Luca noch etwas über den Schriften hängen, die er lernen wollte, um Latein noch besser lesen und schreiben zu können, aber er kehrte dennoch zurück. Denn mit dem verdünnten Wein, da sich Luca entschlossen hatte, ihm diesen selbst zu servieren.
    Ausserdem hatte er nach den gewünschten Personen gefragt, aber die waren leider noch verhindert. (ooc: sind abwesend)


    Er trat in die Nähe der Kline, wo der Mann lag und stellte alles auf einem kleinen Beistelltisch ab, schenkte ihm den Wein in einen Becher und reichte ihm diesen dann.
    »Dein Wein, Herr. Und dein Zimmer wird hergerichtet. Wünscht du sonst noch etwas?« fragte der Hüne dann in griechisch. Luca schaute ganz normal und sprach auch ganz normal, denn er hatte eh den Eindruck, dass der Mann ihn gar nicht wahrnahm.


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  • Als Furianus die Villa Flavia erreichte und den Sklaven ausschickte, Piso und Gracchus zu benachrichtigen, nahm letzterer gerade ein heißes Bad in dem hauseigenen Becken. Es schien Gracchus durchaus ungewöhnlich, dass sein Vetter, welcher eigentlich sein Großneffe war, unangekündigt nach Rom reiste, darob ging er davon aus, dass Sciurus ihn durchaus von dessen Nahen unterrichtet, er jedoch längst wieder darauf hatte vergessen. Da indes Furianus kein Gast im Hause war und es darob allfällig eilig hatte, eilte auch Gracchus sich nicht sonderlich, beendete zwar sein Bad, ließ sich jedoch in aller Ruhe trocken und hernach mit Mandelöl einreiben, ehedem er in eine orangerotfarbene Tunika gewandet das Atrium betrat, die Haare noch nicht ganz trocken.
    "Furianus"
    , begrüßte er ihn mit einer Geste ausgebreiteter Hände und einem ehrlichen Lächeln, wenngleich sie nie derart vertraut miteinander waren geworden, dass sie etwa beim Praenomen sich nannten.
    "Willkommen zuhause. Ich hoffe, deine Reise war nicht allzu widrig. Wie geht es dir, und wie deiner reizen..den Gemahlin?"
    Furianus sah nicht unbedingt aus wie das blendende Leben, doch für sein Alter auch nicht allzu schlecht - die Luftveränderung schien ihm durchaus bekommen zu sein.

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    IUS LIBERORUM

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