Waffendrill für Thyrsus, Pulex, Corvinus und Ferox

  • Wenn du nicht zuhröst bekommst nicht nur du Ärger, sondern wir alle. Das läuft hier eben so, und ich hab keine Lust dass du am Ende dafür sorgst dass die ganze Cohorte darunter leiden muss.
    Thyrsus war nun wirklich sauer, der junge hatte weder Sinn für die Sache, noch Anstand, noch Ausdauer, noch sonst irgendeine Tugend die einen Römer ausmachte.


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Die Wartezeit empfand Centurio Massa unangenehm lang. Als die Tirones zurückkehrten, empfing er sie daher etwas gereizt.


    "Jetzt aber Zack Zack, ich habe nicht ewig Zeit. Wir wollen heute das Waffentraining beginnen und ich verspreche euch, die verbummelte Zeit wird hinten angehängt. Jetzt passt ordentlich auf, sonst gibt es einen auf den Helm." Er schaute grimmig, was sich aber bessern konnte, wenn die Übungsergebnisse entsprechend gut ausfielen.


    "Zuerst die grundsätzlichen Kommandos.
    'scuta sursum' bedeutet 'Schild auf'
    'scuta dorsum' bedeutet 'Schild ab'
    'gladios stringite' bedeutet 'Zieht blank'
    'gladios condite' bedeutet 'Schwerter in die Scheide'


    Wenn der 'Befehl 'Zu den Waffen' ergeht, heißt es 'ad arma'
    'arma deponite' bedeutet 'Waffen ablegen'
    Morgen müssen die Befehle sitzen!"


    Wieder ein prüfender Blick, dann sprach er weiter.
    "Als erstes die korrekte Haltung:
    1. Schild in der linken Hand, Gladii rechts. Das gilt für den Optio genauso wie für die Legionäre. Nur ich habe einen kleineren Schild und trage das Schwert links.
    2. Die Schildoberkante auf Augenhöhe.
    3. Das Schwert wird im Kampfeinsatz grundsätzlich waagerecht auf Höhe der Hüfte gehalten.
    4. Mit dem Schwert wird gestochen, nicht geschlagen und auch nicht geprügelt.
    4. Das Schwert wird hinter dem Schild gehalten. Stoßt gezielt zu, aus der Deckung, überraschend und schnell.
    5. Ihr steht am besten leicht seitlich, linke Körperhälfte nach vorn. Dann habt ihr Platz für den Schwertarm, steht fest und könnt nicht so leicht nach hinten gedrängt werden.
    6. Noch einmal: Der Schild soll seinem Zweck als Schutzwaffe gemäß so vor dem Körper gehalten werden, dass er sowohl den Rumpf als auch größtmöglich das Gesicht schützt. Ihr haltet ihn also derart mit der linken Hand, dass seine Oberkante knapp unter euren Augen liegt.


    Und bevor ihr diese Haltung jetzt einmal übt, dürft ihr eure Waffen alle ablegen und euch jeder mit einem Holzschwert und einen Weidenschild bewaffnen."


    Der Centurio wies auf einen bereitstehenden Karren, in dem die schweren Übungswaffen lagen.
    "Zuerst übt ihr an den Holzpfählen, dann gegeneinander. Also Ad arma'"


    Er blickte zu Fontinalis. "Verbessere die Jungspunde, dort wo es nötig ist."



  • Das was nun kam lag Corvinus wieder sehr. Er hatte schon etliche Stunden mit dem Holzschwert und dem Weidenschild auf einen Holzpflock eingeschlagen und das ganze unter der Aufsicht seines Vaters und oder des Evocati.
    Auch waren seine Muskeln und sein ganzer Körper vollends auf das Gewicht des Holzschwertes und des Weidenschildes eingestimmt.
    Falls es zu Übungen in Formation kommen würde war auch er blutiger Anfänger aber hier im "Einzelkampf" konnte er zeigen was in ihm steckte.


    Er packte sich also wie befohlen die Ausrüstung stellte sich in nahezu perfekter Grundhaltung vor einen der Holzpfähle und wartete auf den folgenden Befehl.

  • Thyrsus hörte gespannt und aufgeregt dem Centurio zu. Endlich wurde es mal etwas interessanter, endlich ging es an die Waffen. Nun, es waren nur Holzwaffen, aber immerhin waren es Waffen und man lernte das kämpfen. Er ging an den Karren und statte sich aus, suchte sich einen Pfahl zum Üben und stellte sich so davor wie es der Centurio erklärt hatte. Er schielte zu Corvinus hinüber, der war anscheinend zu allem bereit und würde auf der Stelle töten wenn es notwendig gewesen wäre.


    Schade, so hat er von Anfang an etwas verlernt auch mal selbst zu denken, nicht jeder mit blindem Gehorsam ist ein guter Soldat, denn je höher man ist desto eher muss man auch mal seinen Kopf benutzen.


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Als alle Tirones bereitstanden, hob der Centurio seinen Arm.


    "Gladios stringite! Angriff!", brüllte er, als ginge es tatsächlich darum, einen Gegner niederzuwerfen. Doch trotz der nicht wehrhaften Holzpfähle geschah die Kommandolautstärke in voller Absicht. Die Soldaten sollten sich bereits in der Grundausbildung an das Schreien gewöhnen, wie es in einem Gefecht üblich ist, weil man leisere Befehle einfach nicht versteht. Würde in der Ausbildung ein gemäßigter Ton herrschen, könnte es Kandidaten geben, denen der Schreck bereits bei ungewohnter Lautstärke in die Knochen fuhr.



  • Nur einen knappen Liedschlag nachdem der Centurio das Kommando erteilt hatte zog Corvinus sein Holzschwert wie scheinbar schon viele viele Male vorher. Anschließend, das Kommando zum Angriff kam ja direkt nachdem zum Waffen ziehen, rammte Corvinus seinen Weidenschild einmal kräftig gegen den Holzpfahl. Direkt danach stieß er sein Holzschwert an seinem Schild vorbei und traf den Holzpfahl im unteren Drittel. Zum Schluß ging er wieder in Grundstellung und wiederholte das ganze. Während der ersten Dutzend Male die er diesen Angriff ausführte schienen ihn die ungewohnte Männer links und rechts von ihm zu verunsichern. Aber dann hatte er sich daran gewöhnt heute nicht alleine gegen die äußerst wiederstandsfähige Holzpfahlarmee zu kämpfen und machte weiter. Er vermittelte dabei den Eindruck als könne er diesen Angriff hunderte Male wiederholen.

  • Mit einem Gewissem Intresse verfolgte ich die ersten Übungen mit dem Weidenschild und dem Gladius aus Holz. Beides war ungefähr jeweils doppelt so schwer wie das Orginal. So mit wurde neben dem Allgemeinen Umgang mit der Waffe, auch gleich Kraft und Ausdauer geschult, wovon man im Kampf nie genug haben konnte. Corvinus fiel mir wieder sofort auf, dieses mal nicht weil er versuchte andere zu belehren, sondern weil er die Übungen höchst Konzentriert ausführte. Ich glaubte mich daran zu errinnern das der Medicus mir sagte das sein Vater ihn auf die Legion vorbereitet hatte. Das konnte ich sehen. die bewegungen waren schnell und Zielsicher. Hier und dort konnte man noch etwas verbessern, aber für die erste Übung war das gar nicht so schlecht. Wobei sich mir gleich die Frage stellte wie er sich in der Formation anstellen würde.

  • Thyrsus reagierte nicht so schnell wie Corvinus neben ihm, aber immerhin schaffte er es trotz dem deutlich höheren Gewichtes seine Schläge und Stiche zu setzen und auch zu treffen. Immer und immer wiederlöste er die Deckung mit dem Schild etwas um für den Hieb mit dem Schwert etwas mehr Platz zu haben und somit auch eine größere Trefferfläche entstehen zu lassen.


    Stets darauf bedacht schnell wieder in die Grundstellung zu gehen wiederholte Thyrus diesen Ablauf einige Male, danach war er langsam aber sich der Wiederholungen müde, so ein Holzpfahl war eben doch kein Gegner und auf Dauer war es langweilig.


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    "Nicht nachlassen!", brüllte er, als er den Eindruck gewann, einzelne Tirones nahmen die Übung mit den stumpfen und übermäßig schweren Waffen nicht ernst genug. "Irgendwann erdet ihr dafür dankbar sein, dass ihr euch in der Grundausbildung schinden musstet. Also Konzentration und Durchhalten! Die Übungsvariante mit den Holzpfosten dient neben der Ertüchtigung auch der Erwärmung. Wenn ich nachher das Kommando gebe, dann sucht ihr euch selbstständig einen Gegner unter euresgleichen und probiert, diesen zu entwaffnen, oder bei ihm eine tödliche Stichverletzung anzudeuten." Er wandte sich an Optio Fontinalis.


    "Ich stelle dir frei, ob du praktische Unterweisungen erteilst oder nur durch die Reihen gehst und Haltung sowie Schwertführung kontrollierst."



  • Als ob er es gewesen wäre der nachgelassen hätte intensivierte Corvinus seine Bemühungen. Immer kraftvoller und immer schneller führte er seine Angriffe aus und rammte das Holzschwert gegen den Holzpfahl. Immer wieder platzen von diesem Holzsplitter ab und ihm lief der Schweiß in Strömen.

  • Thyrsus sah hin und wieder hinüber zu Corvinus, warum schrie der ständig?
    Die Angriffe blieben konstant stark, er hatte auch aufgehört zu zählen wieviele Schläge er schon gesetzt hatte, langsam aber sicher wurde er es leid nur auf ein einfaches Stück Holz einzuschlagen. Da war das Wort des Centurio ein Segen.

  • Schwerter! Kämpfen! Sehr schön! Endlich kamen sie zur Sache. Aber dann ging es schon wieder los, mit Kommandos, noch mehr Kommandos, Haltung, Haltung, Haltung... Und dann noch nicht mal richtige Waffen, sondern Holzschwerter. Hadamar holte sich ebenfalls ein Holzschwert und Weidenschild, und konnte nicht anders als ganz leicht zu grinsen, als er das Gladius sah. Bisschen kurz. Jedenfalls so im Vergleich zu dem Sax der Germanen – so eins, wie er zu Hause hatte, seit er in den Status eines Mannes erhoben worden war. Entsprechend fühlte es sich leichter in der Hand an – sowohl was Gewicht als auch was Handhabe betraf.


    Er stellte sich vor einen der Holzpfähle und rief sich in Erinnerung, was der Centurio gesagt hatte. Schild hoch, knapp unter Augenhöhe, aus der Deckung hervor zustechen... Dann kam das entsprechende Kommando – in einer Lautstärke gebrüllt, dass ihm erst mal die Ohren klingelten – und es ging los. Zustechen. Und das immer und immer wieder. Und wieder. Und wieder. Und Hadamar kam schon bald ins Schwitzen. Das Schwert mochte nicht so lang und schwer sein wie das, das er gewöhnt war, aber sonderlich viel Training hatte er bisher ja nicht gehabt, und das schon gar nicht in voller Legionärs-Montur. Himmel war das Zeug schwer! Und es wurde immer schwerer, hatte er das Gefühl. Und schwerer. Und... Hadamar zuckte zusammen, als der Centurio wieder rumbrüllte. Nicht nachlassen. Nicht nachlassen! Der hatte gut reden... Hadamar knirschte mit den Zähnen und strengte sich trotzdem mehr an, versuchte wieder an das Tempo heranzukommen, das er am Anfang gehabt hatte, hob den Schild wieder höher, der runter gesackt war im Lauf der Übungen, und kämpfte nicht nur mit dem Schwert gegen den Holzpfahl, sondern auch mit seinem Geist gegen seine protestierenden Muskeln, die ein Training dieser Art, mit dieser Belastung, schlicht und ergreifend nicht gewohnt waren. Aber nun. Schuften auf dem Hof war ja auch nicht ohne, und da konnte er auch nicht ganz so einfach mittendrin aufhören, wenn er müde wurde... Also hieß es: Zähne zusammenbeißen und durch. Und genau das tat er: Zähne zusammenbeißen. Und... nicht durch, aber weiter machen, immer weiter.


  • Centurio Marcus Artorius Massa



    Mit einer Armbewegung unterbrach der Centurio die Schwertübung.
    "Sehr schön, das klappt ja schon gut. Die Waffen aber gleich in Angriffsstellung beibehalten. Übung tut gut." Zufrieden nickte er. Über kurz oder lang würden die Tirones das Gewicht in den Armen spüren.


    "Zunächst der Grund, warum ihr erst einmal mit Holzwaffen übt. Sicherlich habt ihr schon bemerkt, dass diese Übungswaffen um einiges schwerer als die echten Waffen sind." Er blickte von einem zum anderen "Nun, es mag euch zunächst als widersinnig erscheinen, dass gerade untrainierte Probatenarme die schweren Holzwaffen bekommen. Sie dienen jedoch dem Zweck, eure untrainierten Muskeln möglichst optimal zu fordern. Kondition und Kraft sind neben technischem Können und strategischem Überblick die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Kampf. Außerdem könnt ihr euch an diesen Übungswaffen nicht ernsthaft verletzen. Und genau diesen Vorteil wollen wirt jetzt einmal in Augenschein nehmen. Bildet Paare, wechselt zwischendurch immer einmal wieder, sodass jeder mit jedem einem kämpft. Los geht's!"



  • Corvinus hatte seinen Feldzug gegen den Holzpfahl eingestellt und den Ausführungen des Centurios mit einem Ohr zugehört während er ein wenig Luft holte, sich den Schweiß von der Stirn wischte und sein Herz sich wieder etwas beruhigen lassen.
    `Das war für den Anfang ganz gut zum warm werden dachte er bei sich´ als der Centurio den Befehl gab Paare zu bilden.
    Corvinus ging auf Ferox seinen Stubenkameraden zu und grinste ihn mit einem Raubtiergrinsen an.


    "Na dann lass uns mal anfangen ich verspreche auch ich werde dich nicht abstechen. Willst du zuerst angreifen oder soll ich?"

  • Thyrsus sah sich um, eigentlich sollte er ja nun mit Pulex kämpfen, aber so richtig Sinn machte dies nicht. Er sah also den Centurio an und wartete darauf, dass dieser ihm eine Lösung präsentieren würde.


    Sim-Off:

    Is ja kein Pulex da...

  • Tiro Pulex fällt aus, ich habe keinen Waffenpartner, somit kann ich nicht den Befehl des Centurio ausführen. Ich habe nun keine Ahnung was ich tun soll.
    Er hatte wirklich keine Ahnung, ehrlich gesagt würde er ja gerne kämpfen aber woher einen Gegner nehmen. er konnte ja schlecht mit dem Centurio trainieren.

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