• "QUIRITES! Volk dieser wunderbaren Stadt! Seht her, was ich nun für euch habe!" Nachdem die letzte Versteigerung so gut gelaufen war, ließ Titus gleich den nächsten Sklaven auf die kleine Bühne zerren, wobei es bei dem großen Kerl etwas schwieriger war als bei der zierlichen Germanin davor.
    "Vom Ende der Welt, aus dem fernen Hiberia stammt dieses Prachtexemplar. Sehr ihn euch an, groß, schlank, stark. Lasst euch nicht von der Narbe hier an seiner Brust abschrecken, denn er ist zäh und hält viel aus. Ihr könnt ihn für alle Arten von körperlicher Arbeit einsetzen, oder auch als Wächter, wenn ihr es wollt. Und das beste: Er versteht unsere Sprache!"


    Ob das wirklich das beste an dem Mann war, wusste Titus nicht. Aber es ersparte zumindest lästiges Anlernen. "Das Startgebot liegt bei 500 Sesterzen!"



    Sim-Off:

    Die Auktion läuft bis Freitag, den 30.09.2011 um 19:59:59. Posts mit einem Zeitstempel ab einschließlich 20:00 und editierte Posts scheiden als Gebote aus.

  • Nur widerspenstig ließ der große Mann sich auf die Bühne führen.
    Schon seitdem sie ihn an der Nordküste Galliens gefunden hatten, und er sich halbwegs von den Tagen die er auf dem Meer herum trieb erholt hatte, suchte er nach einer Möglichkeit zu fliehen. Doch bisher hatte er keine gefunden.


    Nun stand er also hier, in Ketten gelegt auf diesem Marktplatz in Rom.
    Verächtlich blickte er zu den ganzen fein gekleideten Römern hinab und hätte am liebsten von der Bühne in die Menge gespuckt. Doch wusste er, er würde sich seinem Schicksal fügen müssen wenn er leben und vielleicht irgendwann doch nochmal frei kommen wollte.
    So beließ er es einfach dabei starr auf der Bühne zu stehen und weiter seinen verächtlichen Blick in die Menge zu werfen.

  • “Warum bietet denn niemand?“ fragte ich mich erstaunt, als ich den großen Barbaren auf seinem Podest erblickte. Wie immer war der Sklavenmarkt voller Menschen, Käufer und Verkäufer, Waren und Müßiggänger, aber niemand schien den Mann erwerben zu wollen.
    “Vielleicht Herr, weil er so aussieht, als ob er dir schon in der ersten Nacht die Kehle durchschneiden, das Haus in Brand setzen, und fliehen würde.“ schlug mein Leibsklave Ravdushara mit seidiger Stimme eine Erklärung vor.
    Hm... da hatte er nicht so ganz unrecht. Ich trat näher an die Bühne heran und musterte mit zurückgelegtem Kopf den Wilden. Er blickte ausgesprochen finster drein. Aber was für ein prachtvoller Körperbau! Er könnte mit Theseus trainieren. Oder einfach dekorativ herumstehen wenn Gäste kamen und Obst anreichen. Oder... ich könnte ihn in ein Ludus stecken, und endlich meinen eigenen Gladiator haben.
    “Zeig einmal deine Zähne, Sklave!“ erbat ich mir. Gesunde Zähne waren ein Muss. Außerdem wollte ich erproben, ob er wirklich Latein verstand.

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Spöttisch grinste Kieran, traute sich doch offenbar keiner in seine Nähe.
    Er wollte schon anfangen die Römer zu verspotten, als sich offenbar doch einer interessierte und näher trat.
    Was wollte er? Seine Zähne sehen? Na gut, warum nicht.
    Mit gebleckten Zähnen knurrte Kieran den Römer an und zeigte dabei seine noch vollständig erhaltenen Zähne.
    Hat dir gefallen was du gesehen hast, Römer?
    Spöttisch kamen ihm die Worte nun auf Latein über die Lippen, nachdem er aufgehört hatte zu knurren.

  • Wie ein Raubtier knurrte er mich an, so dass ich instinktiv zurück zuckte. Aber schnell straffte ich mich wieder – in Ketten konnte er mich ja wohl kaum anfallen – und inspizierte sein Gebiss. An dem war nichts auszusetzen. Aber die große Überraschung war, dass er ein ganz ordentliches Latein sprach! Dieser Kontrast verblüffte mich. Und er schien sogar eine Art von Humor zu haben.
    “Ganz passabel.“ antwortete ich lässig, mit Blick auf seinen für meine Begriffe doch etwas grobschlächtigen aber nicht unattraktiven Körper. Interessante Tätowierung. Schöne Haare...
    Und er roch nach Ärger. Trotzdem konnte ich nicht widerstehen. Mein Leibsklave bemerkte schon wie ich den Entschluß fasste, sah mich noch beschwörend bis mißbilligend an... das war mir aber egal.
    “Fünfhundert!“ rief ich dem Händler zu, bei dem ich erst neulich meinen Germanen gekauft hatte (der sich ja prächtig gemacht hatte).


    “Wie kommt es dass du Latein sprichst? Hast du schon als Sklave gedient?“ erkundigte ich mich dann bei dem Barbaren, dem Hibernier wenn ich recht verstanden hatte. Ich hatte mal eine Sklavin, die von dort stammte kennengelernt, aber die war ein ganz trauriges und sanftes Mädchen gewesen.

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Wieder grinste Kieran. Dieser Mann hatte Mut, wenn er für den Kelten bot. Na er würde ja noch sehen, was er davon haben würde.
    Oft kamen römische Händler in unser Dorf, bei denen hab ich es gelernt.
    Er war gespannt ob nun, wo sich der erste getraut hat, sich weitere trauen werden auf ihn zu bieten. Naja, unwahrscheinlich, Römer sind doch fast alle Angsthasen.

  • Das nahm ich ihm nicht ab. Seit wann hielten sich Händler damit auf, den Barbaren Lateinunterricht zu geben? Entweder er belog mich.... oder dieser exotische Wilde war ein großes Sprachtalent. Wenn auch ein bisschen einsilbig.
    “Berichte mir, wie bist du in die Sklaverei geraten? Was hast du dir zu schulden kommen lassen?“
    'Freigeboren' und 'frisch eingefangen' stand ihm ja förmlich auf die Stirn geschrieben. Wahrscheinlich hatte er irgend ein Verbrechen begangen... es war doch bekannt, dass hin und wieder Banden von räuberischen Hibernierkriegern an Britanniens Küste anlandeten, und die zivilisierten Leute dort behelligten.

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Nicht ohne Grund hatte der große Kelte nicht erwähnt, dass der Lateinunterricht damals die Bezahlung der Händler war, dass sie im Bett seiner Mutter nächtigen durften, die trotz allen Leids noch eine wunderschöne Frau gewesen war. Was er aber auch erst später erfahren hatte.
    Bei seiner nächsten Frage spuckte Kieran verächtlich auf die Bretter der Bühne.
    Zu schulden kommen lassen? Ich sag dir was ich mir habe zu schulden kommen lassen. Ich habe mir zu schulden kommen lassen, dass ich Schiffbruch erlitt, tagelang auf dem Meer herum trieb und dann an der gallischen Küste landete, wo mich ein Sklavenhändler fand.
    Abschätzend blickte er den Kerl, der offenbar sein Herr werden würde, da niemand anderes sich traute heran zu treten. Auf den ersten Blick würde er ihn als weichlichen Schönling bezeichnen, doch spürte er, dass mehr dahinter steckte. So blieb er weiter vorsichtig und machte sich auf alles gefasst, was noch kömmen könnte.

  • Hier war nicht so viel los. Anscheinend waren seine Kunden schon zu einem guten Teil weitergegangen oder trauten dem wild aussehenden Mann auf seiner Bühne einfach nur nicht, auf jeden Fall fand sich nur ein einziger, der mutig genug war, zu bieten. Ärgerlich das Ganze. Und vermutlich auch auf die frechen Antworten des Sklaven zurückzuführen, der sich alles andere als sklavisch gab. Würde beschädigte Ware nicht einen erheblich niedrigeren Preis erzielen, hätte Titus diesen hier wohl besser ein paar mal ausgepeitscht.


    "Verkauft für fünfhundert Sesterzen." Titus winkte den jungen Mann, der erst vor einiger Zeit schon einmal etwas von ihm gekauft hatte, zu sich zur Bühne. "Wenn du möchtest, kannst du ihn gleich mitnehmen, sobald das mit der Bezahlung geregelt ist."


    Sim-Off:

    Staatskasse II

  • Das würde nicht einfach werden. Ein ungezähmter Wilder, voller Groll. Aber es reizte mich... wie wenn man ein schönes wildes Tier sieht, und es sich zu eigen machen, zähmen und abrichten möchte.
    “So haben die Götter dir das Schicksal eines Sklaven zugeteilt, und du solltest versuchen, es mit Würde zu tragen.“ gab ich dem Mann ungerührt zur Antwort. Wenn er die Wahrheit sprach, dann konnte man den Zorn ja irgendwie schon ein bisschen verstehen... aber die Welt war nun mal nicht immer gerecht, Fortunas Rad drehte sich schneller als man dachte, und wer vermochte schon zu durchschauen, wem die Parzen warum welches Schicksal schrieben?


    Ich bekam den Zuschlag, niemand sonst schien heute einen störrischen Kelten haben zu wollen.
    “Schreib mir eine Rechnung“ sagte ich zu dem Sklavenhändler, und als es geschehen war, drückte ich meinen Eques-Ring in das Wachs. “Dein Gehilfe soll damit bei der Casa Decima vorbeikommen, dann wird mein Sekretär ihm die Summe aushändigen. Er kann uns aber auch gleich begleiten, ich bin auf dem Weg nach Hause.“
    Und mit Blick auf meine neueste Errungenschaft gebot ich: “Dann nehmt ihm mal die Ketten ab.“
    So ganz risikolos erschien mir das zwar nicht, aber von einem Sklaven in Ketten hätte ich nicht viel.


    “Du gehörst nun mir.“ erklärte ich dem Sklaven. “Ich bin der Tribun Faustus Decimus Serapio. Dein Herr.“ Und mit harter Miene fügte ich hinzu: “Wenn du mir gut dienst, soll es dein Schaden nicht sein, wenn du zu fliehen versuchst oder sonst Blödsinn machst, wirst du es bitter bereuen. Verstanden? - Und sag mir wie du heißt.“


    Sim-Off:

    überwiesen

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Ein leichtes Grinsen konnte Kieran sich nun nicht verkneifen. Wirklich, dieser Kerl hat Mut, ihm die Ketten gleich hier abnehmen zu lassen. Doch der Kelte wusste, jetzt gerade gäbe es keinerlei Chance für ihn zu entkommen. Und so würde er sich dem Dasein als Sklave des Tribuns fügen......Fürs Erste.
    Ich habe verstanden. Und Kieran ist mein Name.
    Nachdem die Ketten gelöst waren entschloß er nun seinen neuen Herren etwas zu testen. Plötzlich lief er los, sprang von der Bühne und landete vor Serapio wieder auf dem Boden. Er ging etwas in die Knie, um die Wucht abzufedern, richtete sich aber gleich wieder mit einem Grinsen auf.

  • Während ich noch dem fremdartigen Klang des Namens nachhorchte, sprang der Sklave auf einmal auf mich los. Reflexhaft wich ich aus, nach hinten, und ohne darüber nachzudenken wollte meine rechte Hand zum Gladius greifen. Jedoch, ich war in zivil, trug überhaupt kein Gladius, und mein rechter Arm war seit Tasheribat noch immer nicht genesen, gehorchte mir nur rudimentär und sandte dabei einen stechenden Schmerz aus. Ich wurde blass und presste, halb vor Schmerz, halb vor Zorn (und möglicherweise auch ein ganz klein wenig vor Schreck... ) die Lippen zusammen.
    Der Sklave hatte mich natürlich nicht ernsthaft angreifen wollen, er stand grinsend vor mir. Ich hätte ihm am liebsten eine reingehauen! Aber es zeugte nicht gerade von Überlegenheit und Würde, gegenüber den Sklaven handgreiflich zu werden.
    “Tu das nie wieder, stolidus!“ zischte ich zornig.
    Ich trat dich an ihn heran, griff mit der Linken in seinen Nacken, in das schöne geflochtene Haar, und drehte seinen Kopf in Richtung eines Feuers, das gar nicht weit von uns am Rande des Platzes in einer kleinen Esse brannte. Ein Mann dort nahm gerade ein glühendes Brandeisen heraus, und drückte es einem mageren Sklaven auf die Schulter. Der schrie, versuchte zurückzuweichen, doch andere hielten ihn fest. Es zischte, der Geruch von verbranntem Fleisch waberte bis zu uns.
    “Sieh dir das genau an. Willst du auch so eins? Wenn du mir das nächste Mal Grund zum Zorn gibst, dann, bei Iuppiter, bekommst du auch so ein Mal.“ sprach ich, noch immer wütend, zu dem Hibernier. Neue Sklaven versuchten oft anfangs, ihre Grenzen auszutesten, und ich hatte bei diesem Exemplar doch deutlich den Eindruck, dass er Milde als Schwäche fehldeutete.

    cp-tribunuscohortispraetori.png decima.png

    SODALIS FACTIO AURATA - FACTIO AURATA

    Klient - Decima Lucilla

  • Nun hatte er, was er wollte. Schwer schluckte Kieran, bei der angedrohten Strafe. Um nichts auf dieser Welt würde er sich jemals so brandmarken lassen wollen. Aber immerhin wusste er nun, dass der rechte Arm seines neuen Herren verletzt zu sein schien. Das könnte er für sich nutzen, sollte es in nächster Zeit eine Chance für seine Flucht geben.
    Außerdem wusste er nun, dass sein Herr nicht zimperlich war. Er musste also aufpassen was er tun und sagen würde.
    Verstanden.
    Sagte er nun, seinen Blick starr auf etwas anderes gerichtet als auf den Sich vor Schmerz krümmenden Sklaven.
    Dennoch reichte das Geschrei des Sklaven und der eklige Brandgeruch bis zu ihnen.
    Die Szenerie weckte noch mehr Verachtung für und Wut auf die Römer in ihm, jedoch auch Angst. Angst davor, genauso gebrandmarkt zu werden.

  • Das verfehlte seine Wirkung nicht! Endlich hörte er auf zu grinsen... Ich löste meinen Griff und trat von ihm zurück, dabei hoffte ich sehr, dass er wirklich verstanden hatte, und ich diese Drohung nicht irgendwann wahr machen musste.
    “Dein Name geht nicht, Hibernier, den kann ich nicht aussprechen. Du bekommst einen neuen...“ Ich musste nicht lange überlegen, was da passte: “Lupus. Dein neuer Name ist Lupus. Komm mit.“
    Ich winkte ihm und Ravdushara mir zu folgen, und verließ den Sklavenmarkt, schlug den Weg nach Hause ein, vorbei an verschiedenen Kaiserforen und dem Amphitheatrum Flavium, am Fuße des Palatin entlang und dann den Hang des Mons Caelius hinauf. Ich marschierte schweigend, und überlegte dabei, was ich mit dem Sklaven anstellen sollte. Jedenfalls hatte ich den Eindruck dass ich vor ihm, als wäre er tatsächlich ein wildes Tier, keine Furcht zeigen durfte. Ein wenig Verstand schien er ja zu haben, darum rechnete ich nicht damit, dass er mich mitten in der Stadt angreifen würde. Und wenn er sich erst einmal eingelebt hatte, und die Casa Decima war auch für Sklaven kein schlechtes Heim, dann würde er bestimmt umgänglicher werden... Sonst blieb noch immer die Arena.


    >>

  • Leicht rieb der Kelte sich den Nacken, als er sich wieder vernünftig hinstellen konnte.
    Lupus?
    Etwas Unglaube klang in seiner Stimme mit, doch er widersprach nicht. Das wäre eine dumme Idee gewesen, er wusste ja was ihm dann blühen konnte.
    So ging er ihm, genauso schweigend, hinterher. Er war schon gespannt wie sein neues Heim sein würde. Er würde es genau erforschen, um Sachen nicht extra fragen zu müssen....Und um schnell eine Fluchtmöglichkeit zu finden.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!